1891 / 252 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Oct 1891 18:00:01 GMT) scan diff

inisterium der geistlichen, Unterrichts- und . Medizinal⸗-Angelegenheiten.

Schullehrer⸗Seminar zu Elsterwerda ist der Lehrer , als Hülfslehrer angestellt

worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Auftrag zur Anfertigung allgemeiner Vorarbeiten ist ertheilt worden . ö . der Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Bromberg: für eine Fortsetzung der Linie Löwenhagen Gerdauen, hin⸗ sichtlich deren bereits die Aufstellung eines allgemeinen Ent⸗ wurfs angeordnet ist, über Angerhurg nach Goldap; der Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Hannover- für Eisenbahnen a. von Emmerthal über Bodenwerder nach Vorwohle, b. von Elze über Bodenburg nach Gandersheim jn der Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Elberfeld: für eine Fer e e ung der ag . K Eisenbahn öndenberg Unna nach Camen; sowi . Fron enge g n. Eisenbahn⸗Direktion frechtsrheinischen) zu Köln: a. für eine Fortsetzung der Eisenbahn Siegburg Derschlag nach Bergneustadt, b. für eine Eisenbahn von ö geeigneten Punkte der Linie Siegburg Derschlag nach Wiehl.

Abgereist: Seine Excellenz der GeneralLieutenant von i mb ö. kommandirender General des II. Armee⸗ Corps; . . . der Ministerial-Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs-Rath Dr. Kuegler, nach der Rheinprovinz.

NAichtamtliches Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 26. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König em⸗ . gestern Mittag kurz vor 1 Uhr Seine Königliche Hoheit den Herzog Albrecht von Württemherg, Höchstwelcher zur Notifizirung des Thronwechsels aus Stutt⸗ gart hier eingetroffen war. Um 7 Uhr Abends gewährten Seine Majestät dem Reichskanzler von Caprivi den er— betenen Immediatvortrag. Um 8 Uhr fand zu Ehren Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Albrecht von Württem— berg eine größere Abendtafel statt, zu der unter Anderen auch der Königlich württembergische Gesandte von Moser sowie der Königlich württembergische Militär⸗Bevollmächtigte, Oberst⸗Lieutenant und Flügel-Adjutant von Neidhardt und der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Direktor von Stieglitz befohlen waren. ; ö 10 Uhr ab

Heute Vormittag hörten Seine Majestät von den Vortrag des Staats-Ministers Freiherrn von BVerleysch und arbeiteten von 11 Uhr ab . Zeit mit dem Chef

Livilkabinets Dr. von Lucanus,. . . . 4 Majestät der Kaiser und König haben Seine König⸗ liche Hoheit den Herzog Albrecht von Württemberg durch Allerhöchste Kabinetsordrè à la suite des Kürassier-Regiments

Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (Westpreußisches) Rr. 5 gestellt.

i ajestät der König von Rumänien trifft am 77. ö 10 Uhr 30 Minuten, in Potsdam ein. Zum Ehrendienst bei Allerhöchstdemselben sind kommandirt der General-Major Graf von Wedel, General , Seiner Majestät des Kaisers und Königs, der Oberst-Lieutenant von Strantz, Commandeur des 1. Hannoverschen Dragoner⸗NRegi⸗ ments Nr. 9, sowie als Ordonnanz · Offiziere der Premier⸗ Lieutenant Graf von der Schulenburg vom 2. Garde⸗Dragoner⸗ Regiment und der Premier-Lieutenant Freiherr von König vom 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiment.

n verschiedenen Kreisen wird von der Annahme ausge⸗ . daß 6 Eintragung in das Preußische Staats⸗ schüldbuch auch jetzt nur vier- und dreieinhalbprozentige preußische Konsols geeignet seien. Diese Annahme ist unrichtig. Auch dreiprozentige preußische Konsols werden schon seit dem 1. Juli d. J. an jedem Geschäftstage von dem Staatsschuld⸗ buchburegu in Berlin 8sW., Oranienstraße 92 94 nach Maßgabe der erlassenen allgemeinen Vorschriften zur Eintragung in das Schuldbuch angenommen. Es ist dies in der seiner Zeit ver— öffentlichten Bekanntmachung der Hauptverwaltung der Staats⸗ schulden vom 1. Juli 1891 ausdrücklich ausgesprochen.

Nur in Betreff der Reichs schuldverschreibungen und deren Umwandlung in Buchforderungen bleibt noch durch Kaiser⸗ liche Verordnung der Termin zu bestimmen, mit dem das Gesetz vom 31. Mai 1891, betreffend das Reichsschuldbuch, in Kraft tritt. Diese Bestimmung wird voraussichtlich getroffen werden, sobald der Bundesrath die Ausführungsbestimmungen zu dem letztgedachten Gesetz erlassen hat.

effentliche Urkunden, welche im Inlande er— ricted Ji. zur Vorlegung bei Behörden des Auslandes be⸗ stimmt sind, können diesem Zweck in manchen Fällen nur dann dienen, wenn nicht bloß die Unterschrift des instrumen⸗ tirenden Beamten legalisirt, sondern die Urkunde überdies mit der Bescheinigung versehen ist, daß sie den am Orte ihrer Errichtung geltenden Gesetzen entspricht und dadurch die Zuständigkeit jenes Beamten zur Aufnahme der Urkunde sowie die Statthaftigkeit des Inhalts der letzteren bezeugt wird. Die Instruktion der Königlichen. Ministerien der Justiz und der auswärtigen Angelegenheiten vom 22. März ö. geht davon aus, daß derartige Bescheinigungen in der —ĩᷓ von den höheren Gerichten (Landes-Justizkollegien) zu erthei en seien, und mit Rücksicht hierauf sind Zweifel darüber ent⸗ standen, welche Behörde gegenwärtig hierfür zuständig ist. Im Einverständniß mit dem Minister der auswärtigen An⸗ gelegenheiten hat der Justiz-⸗Minister daher in einer Verfügung

24. April 1878 bestimmt, daß die vorerwähnte Bescheinigung 26 wie die gerichtliche Beglaubigung amtlicher Unter⸗ schriften zum Zweck der Legalisalion im diplomatischen Wege durch den Praͤsidenten des Landgerichts zu erfolgen hat.

öniglich niederländische Gesandte am hiesigen Aller— hochf ,. . van der Hoeven ist vom Urlaub nach D zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft wieder übernommen.

Das Uebungs-Geschwader, hestehend aus S. M. Schiffe ier f Carl“ (Flagtschiff „Deutschland“, Kronprinz“ und S. M. Apiso „Pfeil,. Geschwader⸗Chef Gontre? Admiral Koester, ist am 24. Oktober in Bergen (Norwegen) eingetroffen und beabsichtigt am 29. nach Christian⸗ sand in See zu gehen.

osen, 24. Oktober. Dem Minister der geistlichen ꝛc. . Grafen von Zedlitz⸗Trütz schler ist zus Anlaß feines Scheidens von hier durch Beschluß der städtischen Körperschaften das Ehrenbürgerrecht der Stadt Posen verliehen worden. Eine Deputation beider städtischen Körper— schaften, bestehend aus dem ersten Bürgermeister Witting, dem Justiz Rath und Stadtverordneten⸗Vorsteher Orgler und dem Stadtrath und Vorsitzenden der Handelskammer Ann uß, hat sich heute nach Berlin begeben und dem Minister den Ehren⸗ bürgerbrief überreicht. Die Urkunde ist von dem Lithographen Kornfeld in künstlerischer Weise ausgeführt und ruht in einer Mappe von blauem Sammet, deren Vorderseite das Gräfliche Wappen der Familie von Zedlitz zeigt und mit reichem Silber⸗ beschlage verziert ist. Der Ehrenbürgerbrief hat folgenden Wortlaut:

̃ istrat und Stadtverordnete der Provinzial, Hauptstadt w und bekunden hiermit, daß wir in dankbarster 3 erkennung der hohen und bleibenden Verdienste, welche der aus der Stadt Posen scheidende Herr Ober-Präsident und Wirkliche Geheime Rath Graf von Zedlitz -Trützschler, Excellenz, sich n Gemeinwesen durch stets wohlwollende und kräftigste 354 ö unserer Interessen, durch Rath und Hülfe in der Neth ö hat, kraft des uns nach §. 6 der Städteordnung vom 30. Mai ] ö. stehenden Rechtes, Seiner Excellenz, dem , . e⸗ keimen Rath, Staats. Minister und Minister der geistlichen, Unter⸗ richts; und. Medizinal Angelegenheiten Herrn Robert . von Zedlitz-Trützschker das Ehrenbürgerrecht der a Posen verleihen. Ausgefertigt unter dem Insiegel der . J. ihrer behördlichen Unterschrift. Posen, den 18. Mär é. er Magistrat: Kalkowski, Annuß. Die Stadtverordneten: Orgler, Fontane. . ö

igmaringen, 26. Oktober. er König von Ru⸗ m . hat 6. „W. T. B.“ meldet, gestern nach Neuwied begeben, von wo Seine Majestät morgen die Weiterreise nach Potsdam antreten wird. Der Fürst von Hohenzollern ist heute von hier nach Potsdam abgereist.

Bayern.

München, 25. Oktober. Seine Königliche Hoheit der Prin z⸗R ö hat an den Kriegs⸗Minister, General der Infanterie von Safferling, anläßlich des morgen bevor— stehenden fünfzigjährigen Dienstjubiläums des Ge⸗ nerals das folgende Kabinetsschreiben gerichtet:

Mein lieber General der Infanterie und Kriegs⸗Minister von Safferling! Wie Sie Mir unterm 20. d. M. berichtet haben, begehen Sie am 26. J. M. Ihr fünfzigjähriges Dienstjubiläum. Indem Ich Ihnen aus diesem Anlasse in huldvoller Anerkennung Ihrer während einer so langen Dienstzeit mit unermüdlicher Hingebung und immer gleicher Treue im Krieg und im Frieden der Armee geleisteten Dienste das Ehrenkreuz des Ludwigs· Ordeng übersende, spreche Ich. Ihnen zu der für Sie so erhebenden Erinnerungefeier Meine herzlichsten Glückwünsche aus und bitte, überzeugt zu sein, daß Ich Ihre Dienste jeder zeit in dankbarem Gedächtniß behalten werde. Möge der Lenker aller unserer Schicksale zu Meinem innigen Wunsche für Sie auch seinen Segen geben und es gnädig so fügen, daß Ich und die Armee noch recht lange in dem . ., können.

8 22. ober .

Berchtesgaden, den .

Luitpold, Prinz⸗Regent von Bayern.

Aus der gleichen Veranlassung schreibt das „Militär—

1½6p.

n ,, welchen von einem gütigen Geschick deschieden ist, in voller körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische auf eine 5

aktive Militärdienstzeit zurückblicken zu können, wird sich am V7. ö tober d. J. auch der Königlich bayerische Kriegs ⸗Minister, Genera

der Infanterie und General ⸗Adjutant Benignus Ritter von Safferling Excellenz zugesellen. . .

. eltenheit eines solchen Dienstjubiläums fordert dazu auf dr hn ff ß das Leben und die Dienstlaufbahn des hohen Jubilars zu werfen. Gerade hier erscheint zudem ein solcher umso mehr am Platze, als nach dem glänzenden Namen, den sich Excellenz von Safferling durch hervorragende Leistungen im Kriege und im Frieden sowie durch sein gegenwärtiges erfolgreiches Wirken in einer so bedeutungsvollen Stellung erworben hat, sein Ehrentag ein Freudenfest für die bayerische Armee ist, und als die Wünsche, die ibm letztere aus diesem ö. e henna, über Bayerns Grenzen

ĩ aften Widerhall finden.

ü,, der Infanterie Ritter von Safferling ist am 30 No— vember 1825 zu Freising geboren als der Sohn des damaligen Ober- Lieutenants im 2. . , Alois Safferling

in Julie, geb. von Bienenthal. ö. ig e ut g den Gier von Navarin (29. Oktober 1827) Griechenland vom Türkenjoche befreit und in der Folge dem Prinzen Otto von Bayern die griechische Königskrone übertragen worden war, folgte Safferling seinem Vater, der in treuer Anhänglichkeit an das Haus Wittelsbach zur Armee des jugendlichen Monarchen übergetreten war, nach der neuen Heimath. Hier erhielt er, bereits im Jahre 1835 seines Vaters, des nunmehrigen Oberst⸗Lieutenants und Kommandanten des griechischen Uanen⸗Regiments, durch den Tod beraubt, seine erste militärische Erziehung im griechischen Kadetten⸗Corps. Nach Ab⸗ solvirung trat er am 14. Dezember 1841 als Korporal und Kadett in das 2. griechische Linien Bataillon, in welchem er am 5. August 1843 zum Junker befördert wurde. Allein schon am 18. August desselben Jahres nahm er, dem Drange nach der alten Heimath folgend, freiwillig seine Entlassung aus dem griechischen Dienste und kehrte nach Bayern zurück, um hier seine militärische

usetzen. ;

. 6 97 Oktober 1843 freiwillig als Kadett und Korporal in das 5. Bayerische Infanterie Regiment ein, wurde am 18. Oktober 1844 unter Beförderung zum Junker in das 11. Infanterie⸗Regiment versetzt und in diesem Truppentheil am 31. Oktober 1345 zum Unter Lieutenant, am 23. Dejember 1849 zum Ober Lieutenant und am 16 Mai 1859, nach vorhergegangener langjähriger Verwendung als

[

it 29. Mai 1854 Hauptmann erster Klasse, machte Safferling den ö. 353 in diesem die Gefechte bei 3.lla (4. Juli), Hammel burg (10. Juli) und Helmstadt (25. Jul) mit, in welchem er eine Verwundung an der Hand erlitt. Sein hervorrazendes Ver- halten während dieses Krieges fand zunächst durch öffentliche Be⸗= lobung und am 19. November 1366 durch Verleihung des Ritter kreuzes erster Klasse des bayerischen Militär Verdienst Ordens die Aller⸗ ö 5 ,. . . wurde Safferling zum 8. Jäger Bataillon versetzt und hier am 24. Mai 1868 zum Stabshauptmann ernannt, jedoch schon am 25. Februar 1869 dem General-Quartiermeisterstabe zur Dienstleistung zugetheilt und in diesem am 1. Februar 1870 zum

t. ,,, d's Krieges 137071 gegen Frankreich als Ge⸗ neralstabkoffizier der 1 Jafanterie Di vision eingetheilt, machte Major Safferling in dieser Cigenschaft und unter hervorragenden Dienst⸗ leisturgen den ganzen Feldzug und speziell die Schlachten bei Wörtb und Sedan, dann die Gefechte und Schlachten bei Orleans und an der Loire mit. ö Als in der Schlacht von Wörth beim Angriff der Division auf die Höhen von r r ne der rechte Flügel durch heftiges Feuer und Vorstoß des Feindes in ernste Lage gerieth war es Major Safferling, der mit raschem Blick die hier drohende Gefahr erfaßte, durch zielbewußtes, initiatives Eingreifen den ins Stocken gerathenen Angriff wieder in Fluß brachte und so das Wesentlichste zur Er ringung des taktischen Erfolges auf diesem Punkte beitrug. Hierwegen erhielt derselbe zunächst das Eiserne Kreuz zweiter Klasse, dann eine Belobung und wurde am 15. November 1870 auf ein- stimmigen Ausspruch des Ordenskapitels zum Ritter des Militär⸗ Max-Josephs-Ordenz ernannt, in welcher Eigenschaft er am 1. Juni 1881 für seine Person der Adelsmatrikel des Königreichs Bayern bei der Ritterklasse einverleibt wurde. Auch im weiteren Verlaufe des Feldzuges ließ Safferling keine Gelegenheit zur persönlichen Aus—⸗ zeichnung ungenützt vorübergehen und erwarb sich insbesondere durch fein hervorragendes Verhalten in der Schlacht bei Sedan wiederholt 6 elobung. ; . .

. . e ten des Krieges finden wir Safferling in verschiedenen, rasch wechselnden Verwendungen die Vielseitigkeit seines militärischen Wissens und Könnens erproben: zunächst als Militär Bevollmächtigter Baverns bei der Olkupationsarmee, dann als Mitglied der Kommission für Abänderung der Vorschriften für die Waffenübungen der Infanterie, schließlich als Commandeur des Instruktions⸗Bataillons, welches aus Anlaß der Einführung, eines neuen Exerzier · Reglements für die Jafanterie beim J. und IL Bayerischen Armee Corps zusammengestellt wurde.

Am 3. November 1872 zum Oberst ⸗Lieutenant im Generalstabe

befördert und schon in dieser Charge längere Zeit als Commandeur

„Infanterie Regiments thätig, behielt Safferling auch nach . ag. M März 1876 erfolgten Beförderung zum Obersten das Kommando dieses Regiments bei, bis er am 3. November 1380 als General⸗Major das Kommando der bayerischen Besatzungs . Brigade in Metz übertragen erbielt. Seine in letzterer Verwendung am 15. Sep⸗ tember 1886 erfolgte Beförderung zum General. Fienten ght bedingte jedoch wegen der besonderen dienstlichen Verhältnisse in Metz alsbald eine anderweitige Dienststellung desselben, weshalb Safferling am 17 Oktober 1886 vorübergehend die Präsidentschaft des General Auditoriats übernahm, his die Erledigung der 2. Divisis am 4. März 1887 Gelegenheit bot, ihn als Commandeur dieser Division dem höheren Truppenführerdienst wieder zurückzugeben. Aus dieser Verwendung wurde er durch das besondere Vertrauen seines Kriegs berrn, unter Belassung in seiner inzwischen erlangten Funktion als Königlicher ,, am ö. Mai 1890 zum Staatsrath i. o. D. und Kriegs -⸗Minister ernannt. .

ö 8 dieser 3 trat an ihn nicht allein die umfang reiche, mit der Erweiterung der Organisation der bayerischen Armee vom Jahre 1890 verbundene Thätigkeit, sondern auch manche andere Gelegenheit heran, um sich für den arbeits, und verantwortungsreichen Poften des Kriegs-Ministers als ebenso geeignet zu erweisen, wie er sich vorher im praktischen Truppendienst und in der höheren Kom⸗ mandoführung den Ruf 96 e nn de Offiziers rs bewährten Führers erworben hatte. ; ö nder a fe, 0 eine reiche Erfahrung geschärfter Blick, der Grundsatz, das als richtig Erkannte mit Konsequenz durchzu⸗ führen, seine seltene Willenskraft und Pflichttreue und sein mit Wohl⸗ wollen gepaarter hoher Gerechtigkeitssinn ließen ihn auch in der neuen Stellung stets das Richtige finden und sicherten ihm bald den Ruf eines bewährten Berathers seines Allerhöchsten Kriegsherrn und eines warmen Vertreters der Interessen der Armee und ihrer ö örigen. . ; . aner f, als Worte sprechen für seine Leistungen die Auszeich⸗ nungen, welche dem Jubilar während seiner Thätigkeit als Kriegs2 Minister von Allerböchster Seite zu Theil geworden sind. So wurde derselbe am 20. September 1890 zum General der Infanterie be⸗ fördert und gleichzeitig à la suite des 1I. Infanterie · Regiments von der Tann gestellt, ferner mit Allerhöchstem Diplom vom 15. Februar 1891, unter Vorbehalt des als Ritter des Max ⸗Josephs ⸗Ordens er= worbenen böheren Adelsgrades, in den erblichen Adelsstand verse t. Die höchsten inländischen . . aut ländische Orden schmücken überdies des hohen Jubilars Brust. ö. erg g . der Allerhöchsten Gnade sowie des vollen Ver⸗— trauens und aufrichtiger Verehrung der Armee hat er sich zu erfreuen. Sein strenger Gerechtigkeitssinn, sein Wohlwollen und die Formengewandtheit und Liebens würdigkeit seines persönlichen Auf⸗ tretens haben ihm in den weitesten Kreisen eine seltene Beliebtheit gesichert. Als Beweis der letzteren verlieh die Stadt Regensburg, in welcher von Safferling seine wirkungsreiche Offizierslaufbahn be⸗ gann, ihm im Jahre 1896 das Ehrenburgerrecht

So ist es denn in der That ein selten glücklicher Tag, den der hohe Jubilar bei Zurücklegung einer 50jährigen Dienstzeit begeht. Denn dem herechtigten Rückblick auf ein langes ruhmvolles Dienst⸗ leben, dem Vollbesitze der Allerböchsten Gnade und Zufriedenheit sowie des unbeschränkten Vertrauens der Armee und der wärmsten Verehrung Aller, die je persönlich mit ihm verkehrten, gesellt sich der Genuß voller körperlicher und geistiger Frische und das Glüc, diesen Ebrentag im vollen Familienkreise an der Seite seiner Gemahlin und zweier hoffnungsvoller Söhne begehen zu können.

Möge auch ferner der gottbegnadete Lebensweg, den wir in Vor= stehendem kurz betrachtet, unter dem Schutze des Himmels stehen und der hochverdiente Jubilar seinem Vaterlande, der Armer, seiner Fa⸗ milie, seinen Freunden noch recht lange erhalten bleiben!

re Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prin⸗ zes oh . erhalten, der „Allg. Ztg.“ zufolge, am nächsten Dienstag den Besuch ihrer Schwägerin, der ver⸗ witlweten Kronprinzessin Stephanie von Oesterreich. Der Aufenthalt wird mehrere Tage dauern.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Georg von Preußen, der auf seiner Reise nach Wien in Folge eines leichten Unwohlseins genöthigt war, mehrere Tage hier zu verweilen, ist wieder völlig hergestellt und heute mit dem Orient⸗ Expreßzug nach Linz abgereist. Die Weiterreise nach Wien erfolgt morgen.

Württemberg.

tuttgart, 25. Oktober. Seine Königliche Hoheit, der . ö ist gestern im Auftrage Seiner Majestät des Königs nach Berlin, St. Petersburg, und Wien ab⸗ gereist, um den dortigen Höfen das Noti kationsschreiben über den Regierungsantritt des Königs Wilhelm II. zu überreichen.

Der Kriegs⸗Minister von Steinheil ist nach dem

Bataillons und später als Regiments⸗Adjutant, zum Hauptmann

17. Oktober d. J. auf Grund des 5§. 77 des Ausfüh⸗ . zum deutschen Gerichtsverfassungsgesetz vom

zweiter Klasse befördert.

St.⸗A. f. W.“ zum General der Infanterie ernannt, und der er nem hl Freiherr Thumb von Neuburg ist

wegen vorgerückten Alters unter Anerkennung seiner Dienste seiner Stelle enthoben worden. .

Mit einem Schreiben des Staats⸗Ministeriums ist dem Präfidium der Kammer der Abgeordneten der Entwurf eines Gesetz es, betreffend

Regierungszeit zur weiteren Behandl

die Civilliste für die Seiner Majestät des Königs, ung zugegangen.

Oefsterreich⸗ Ungarn.

Wien, 26. Oktober. sich am Sonnabend Nachmittag persönlich nach dem Befinden der erkrankten Erzherzogin Marga⸗

König erkundigte

retha Sophie. J helm und die Kais , holten,

rkundigungen über das Befinden der Erzherzogin ein. Erkrankung der Letzteren erregt in allen Kreifen der Bevölkerung die innigste Theilnahme. . Nach dem am Sonnabend Abend ausgegebenen Bulletin traten bei der Erzherzogin bei Fortdauer des hohen Fiebers gefährliche Nervenanfälle sowie Erscheinungen von Herzschwäche Nach dem im Laufe des Bulletin war das Fieber weniger hoch, der Puls etwas kräftiger, jedoch sehr frequent. Den letzten Berichten von Mitternacht zufolge hält die in der Nacht zum Sonntag eingetretene leichte

auf.

unverändert.

Besserung an.

Die „Wiener Zeitung“ meldet, daß der Ministerial Rath

Chigri, bisher Gene

des Konsulats in Adrianopel und der Konsul Zagors ki, derzeit

in Verwendung beim

mit der Leitung des General-Konsulats in Trapezunt betraut

worden ist.

Im Abgeordnetenhause richtete vorgestern der Abg.

Kozlowski an die

führung der Resolution Betreffs der Viehausfuhr nach England, Frankreich und der Schweiz, und bemerkte, die Maul⸗ und Klauenseuche Frankreich nach Belgien verschleppt worden, wodurch die An⸗

nahme hinfällig sei, verbreitet wurde.

österreichischen Veterin

worfener Fehdehandschuh gelte. Unbegreiflich jedoch sei das Ver— halten Englands. Wie nachgewiesen fei,

Einfuhrverboten kein verbote bezweckten vi

Regierungsvertreter, Sektionschef Freiherr von Erb, er⸗ klärte, mit der englischen

Verhandlungen gelingen, zu bewältigen. sei es bedauerlich, daß

von dem vꝛrtragsmäßig ihr zustehenden Rechte der Aussperrung des österreichischen Nußzviehs in einem dem Geiste des Ueber einkommens nicht entsprechendem Maße Gebrauch gemacht habe. Die Sperre sei gewiß

sichten verfügt worden,

sondern durch Schlachtvieh eingeschleppt worden sei. sei es, einen Gesetzentwurf, betreffend die Vertilgung der einzubringen, Regierung auf diplomatischem Wege davon Mittheilung zu machen. Die Verhandlungen darüber seien noch nicht ab⸗

Lungenseuche,

geschlossen.

Dem „Fremdenblatt“ zufolge sollen dem östereichischen

und dem ungarische außer Vorlagen, Handelsverträgen

auch solche betreffend Spanien und Portugal, zugehen. In der Angelegenheit des JustizMinisters Szilag yi und des Abgeordneten Horanszky Vertretern die gemeinschaftliche Erklärung abgegeben worden, daß seitens des Justiz-Ministers keine persönliche Beleidigung vorliege. Die Angelegenheit ist hiermit endgültig erledigt.

Großbritannien und Irland.

Lady Macdona dischen

Der neue Führer mond ist, wie die 34 Jahre alt. Bisher

er, in Zukunft auch den Wahlkreis seines dahingegangenen Vor der Spaltung der irischen Partei leistete er der Sache Irlands sowohl in wie außer dem Tande

Chefs zu vertreten.

gute Dienste. Er gilt als in Kilmainham bei. wegen, eine Landbill e

Healy⸗ und Ankauf klausel enthielt und der erste wirkliche

Versuch zur Lösung des Problems der Pachtrückstände war. Die theilweise Annahme dieser gif

ein wichtiges Anzeichen.

Paris, 25. Okto

„Temps“ meldet, da vor Ablauf der Handelsverträge keine

genügende Frist, zu auf dem neuen Zolltarif basirenden Ver— handlungen übrig bleibt,

Autorisation verlangen sorische die Niederlande, die Skandinavien sollen b lünstigungen des

Zolltarif bewilligen. land, Oesterreich,

nahmebestimmungen, wi fallen würden.

Mit Bezug auf die getheilte Meldung des

der spanischen Weins veröffentlichten die gestrigen Abend⸗ blätter eine Mittheilung aus den Kreisen der Regierung,

wonach diese allerding

Frankreich habe der ganzen Welt einen volkswirthschaftlichen Krieg erklärt, weshalb die Lästerung der

stattgefunden; es die Lungenseuche Betreffs der Verhältnisse in der Schweiz

betreffend die

Premiers, nahm am 22. d. M. Patent entgegen, welches ihr die Pairs würde verleiht und sie zur Baronin Macdonald von Eanscliffe erhebt.

Er ließ

Handelsbeziehungen festzustellen.

neuen Minimaltarifs e Frankreich während derselben Zeit Die meistbegünstigten Nationen, Deutsch⸗ h, Türkei, und, Mexikg;, würden kon fequenter Weife gleichfalls btz Ende 1892 des Minimaliarifs theilhaftig. Auf Rumänien, Italien und die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika würde der Maximaltarif angewendet

Seine Majestät der Kaiser und

hre Majestäten der Kaiser Wil—⸗ erin Auguste Victoria und andere wie W. T. B.“ meldet, , ie

gestrigen Tages ausgegebenen

Die Nervensymptome waren

ral⸗Konsul in Trapezunt, mit der Leitung

Ministerium des Auswärtigen stehend,

Regierung eine Anfrage wegen Aus—

sei im Juli 1890 gerade von daß sie nur von Osten nach Westen

ärpolizei hier als ein absichtlich hinge—

liege bei den englischen sachliches Bedürfniß vor. Die Einfuhr⸗ elmehr bloß Schutzzollprämien. Der

Regierung hätten bisher keine werde ohne Zweifel ähnlich wie die Rinderpest

die Bundesregierung im Frühjahre 1891

nicht aus veterinärpolizeilichen Rück— da die Seuche nicht durch Nutzvieh, Unmöglich

ohne zunächst der deutschen

n Parlament in den nächsten Tagen Verlängerung von

mit der Türkei und Bulgarien,

ist von den beiderseitigen

ld, die Gattin des verstorbenen cana— in Ottawa das

der Parnellitischen Partei John Red— „Pall Mall Gazette“ chreibt, erst Abgeordneter für Nord Wexford, gedenkt

ein glänzender Redner und stand Parnell sich seiner Zeit von ihm dazu be⸗

inzubringen, welche Amendemen s zur

Bill durch Gladstone galt als Frankreich.

ber. Die Regierung wird, wie der

von dem Parlamente demnächst die mit den fremden Staaten provi— Belgien, Schweiz, Spanien, Portugal und is Ende des Jahres 1892 die Be— genießen, Falls ihren ermäßigten

Rußland, England, Griechenland

werden, wobei eo ipso alle Aus e Differentialzölle, gegen Italien weg⸗

in Nr, 251 des „R. u. St. A.“ mit⸗ „Sie cle“ über die Angelegenheit

über

alle teren

klagte

ziehen.

dürfen

haben.

Menge land

Staro

welchen handeln.

Wäãsche

s aus Gründen der äußeren und

gelaͤute Christi

inneren Politik au zölle eintreten werde würde jedoch keines sprechen.

Der dem Mini die Bildung von Arbei kammern bestimmt dem . gleichen Theilen aus Arbeitgebern und ollen, die von ihren Standesgenossen ge über alle gemeinsamen Differenzen zu entscheiden haben. Sitzung der Deputirtenkam mer wurde die Generaldiskussion über das Budget fortgesetzt. Der Finanz-Minister Rouvier wies dabei die Angriffe gegen verglich die einzelnen Posten mit

reichend seien, bek

wiederholen.

zu bringen, welche

Gegenwärtig

11. Oktober, Einzelheiten gemeldet: Schon am Sonntag vorher kam es zu Lärmscenen gegen Juden,

Marktplatz H sich angesammelt hatten. auseinanderzugehen, Folge leisteten, jedoch sofort waren die lärmenden Schaaren wieder auf dem . über · rannten die Polizisten und st

Andere Haufen zertrümmert Plötzlich ging von einen vor einer A Wirklichkeit hatte er ihn Volks haufen

geringsten Werth hatte.

In der gestrigen

das Budget zurück, denen anderer Länder seit 1889 so viele Finanzreformen verwirklicht. zählte diese Reformen seit dem Jahre 1871

französischen He

Verlauf der Sitzung hielt Pelletan seine Behauptung aufrecht, daß die im Budget vorgeschlagenen Reformen unzu—⸗ ämpfte die kolonialen Eroberungen und be— daß man die Präsident de in dieser Hi Hierauf wurde die Generaldiskussion über das Budget ge— schlossen. Bei der Gironde gewählt. Der Erz bischo „Magd. Ztg.“ zufolg

Ruszland und Polen.

Die „R. Sh.“ erfährt, daß dem Reichsrath demnächst ein Gesetzentwurf, betreffend hie Standesgesetze des Reichs auch auf den Adel in den Ost see⸗Gouvernements, zur Entscheidung zugehen werde.

Bezüglich der zu Gunsten der Nothleidenden geplanten Einkommensteuer wird den daß sie Der Einkommensteuer sollen unterliegen alle Bediensteten der Regierungs', Kommunal- und Standes⸗-Institutionen sowie der Eisenbahn⸗Compagnien und der Aktien Unternehmungen, die ein Gehalt von nicht

nur für das

Die in den Gefängnissen Arrestanten werden nach dem „M. L.“ der Mißernte genden Rußlar werden.

täglich 21

Gef

Der „Kiew ljanin“ bringt folgendes Dementi: erscheinen in der

sügenhafter und

Unter Anderem veröffentlichte der Telegramm aus und massenhaften Verhaftu durcheilte Bezugnahme auf die englische Quelle meldeten, daß die Universität geschlossen und Hunderte von Studenten verhaftet wären. liegt keinem Zweifel, daß diese Nachrichten keine zufälligen Irrthümer sind, sondern den Charakter absichtlicher tragen, da in Kiew nicht der geringste Anlaß zu derartigen Gerüchten vorgelegen hat.“

Ueber eine

Kiew,

ganz Europa,

gestattet worden

In. Das hierüber wüthende orthodsxe Volk erklärte, es würde den jüdischen Sonntagsbandel gewaltsam unterdrücken. wurde die Polizei durch berittene Kreisgendarmen verstärkt. Juden zögerten, am 11. Oktober ihre Buden zu öffnen, da auf dem aufen lärmenden Volka,

und Betten auf d

und baten willen aufzuhören.

3 *

Freycinet erklärte, nsicht nach

heutigen Ersatzwahl eines Senators im Departement wurde der

f von Aix erklärte einem Telegramm der e gegenüber den Vertretern der katholischen Presse, er wisse noch nicht, ob er vor dem Pariser Appellhof erscheinen oder sich in Contumaciam verurtheilen lassen werde. Er bexeue seinen Brief nicht und würde ihn gegebenenfalls Wegen der radikalen Anträge der Kirche vom Staat erklärte der Erzbischof, die Kirche würde eine völlige Freiheit der gegenwärtigen Knechtung vorziehen.

Der russische Kreuzer, Minine“ ist heute früh, von Salutschüssen empfangen, auf der Rhede von Brest ein— getroffen. Eine zahlreiche Menschenmenge hatte denselben am Hafen erwartet.

hervorgerufenen Nothstan des in vielen Ge— ids auf verminderte Brotrationen gesetzt Jeder im Gefängniß befindliche Pfund Brot und i, Pfund während des Transports betragen die Ratiohen sogar 3 Pfund Brot und 1 Pfund F Gefängnißverwal

tung ist nun an zuständiger Stelle um bie Erlaubniß

eingekommen, land die . auf zwei Pfund herabsetzen zu ; n den Arrestanten; bei verminderter eine Ersparniß von 600 000 bis Ss 0606 Röl, im Laufe des Jahres erzielen. Ueber Maßregeln gegen die Trunksucht wird den „Mosk. Wed.“ gemeldet, daß durch Cirkular-Verfügung des Ministers des Innern vom 14. November 1886 die Gemeinde⸗ Aeltesten mit der Pflicht betraut waren, die Trunksucht unter den Bauern nach Möglichkeit auszurotten und die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen. Gemeinde⸗Aeltesten durch ein neues Eirkular des Ministers angehalten worden, diejenigen durch den Trunk ruiniren, den Land-⸗Hauptleuten zur Anzeige sie dem Gemeindegericht zu

ine Judenhetze, deren Schauplatz die Stadt dub im Gouvernement Tschernigow am Sonntag, gewesen ist, werden der „Köln. Ztg.“ folgende

Als dieselben der Aufforderung der Polizei,

Mund zu Mund die Behau potheke haltenden jungen Ruffen erschlagen . (In

in großer Wuth die Judenhäuser zu demoliren. schlug die Fensterkreuze ein,

Die jüdischen Besitzer flohen und versteckten sich. Die Polizei war vollständig machtlos. Das Gefindel erbrach am Marktplatz einen Weinkeller und Bierbuden, betrank sich und demolirte darauf das Haus, in welchem das Bankgeschäft von Aisenstadt seinen Sitz hat. Zwei k erschienen jetzt unter Glocken⸗ ent en

f das Entschiedenste für mäßigere Wein⸗ m Senate die Vertrauensfrage zu stellen, wegs parlamentarischem Gebrauche ent—

sterrath vorgelegte Ge setzent wurf ts⸗ und Schiedsgericht s⸗ „W. T. B.“ zufolge, daß diese Arbeitern bestehen wählt werden und

und bemerkte: keine Regierung habe

auf und erklärte, die durch die Republik vollendete finanzielle Arbeit müsse rzen mit Stolz erfüllen. Im wei—

Sahara erobern wolle. Der Minister— daß sich die Regierung

keiner Richtung gebunden habe.

Republikaner Monis

der Trennung

Ausdehnung der Adels—

„Mosk.

Jahr 1857 Wed.“ telegraphirt, 2

erhoben werden solle.

weniger als 2000 Rubel jährlich be⸗

des Reichs befindlichen anläßlich des in Folge

Arrestant erhält Fleisch oder Fisch;

leisch oder Fisch pro Tag. Die Haupt⸗

während der Hungerperiode in Ruß— ängnissen

befinden sich ca. I00 066 Brotration würde die Krone

Gegenwärtig seien nun die Bauern, die ihre Wirthschaft

übergeben

ausländischen

Presse eine abgeschmackter Nachrichten

über Ruß⸗ Daily Telegraph“ ein in welchem von Studentenunruhen ngen die Rede war. Dieses Telegramm wobei die österteichischen Blätter unter

Es unter⸗

und böswilliger Lügen

war,. am Sonntag von 11 —6 Uhr zu Demgemãß Die

meist 15-20 jährige Burschen, öffneten die Juden ihre Läden,

ürmten mit wildem Geschrei die J agazine. en mit Steinen die Fenster der Synagoge. tung, ein Jude habe

nur geprügelt. Daraufhin , an stieg in die Wohnräume, warf Möbel,

ie Straße und zerschlug Alles, was den

Der Minister

Ein jüdischer Magazinbesitzer feuerte sechs Revolverschüsse unter die anstürmende Menge und verwundete mehrere der An— greifer. Jetzt begann der Pöbel zu rauben. Bisher hatte er nur alles zerstört Abends 7 Uhr lagen ganje Reihen Betrunkener in den Straßen. Plötzlich brannte eine Tractichude. Der jüdische Besiher selhst sollte sie in seiner Verzweiflung angesteck' haben. Das Feuer griff bei starkem Winde mit großer Schnelligkeit um sich. Das Volk ließ die Feuerwehr nicht löschen. Das Feul erfaßte das Schlachthaus, und die Wände der nahen Kathedrale rauchten bereits, als zum Glück der Wind umsprang. Zehn Häuser auf der andern Seite sanken binnen drei Stunten Yin Asche. Unter⸗ dessen waren Bauern aus der Umgegend massenhaft mit Wagen hierhergeeilt. Sie halfen die Judenhäufer ausrauben, verluden alles werthyolle Gut und fuhren es johlend in ihre Dörfer. Bis in die tiefe Nacht hinein plünderte der trunkene Pöbel noch die Magazine der Kaufleute Jacobson und Lipkin und steckt sie in Brand. Erst Legen Morgen wurde es still. Das bewegliche Eigenthum fast aller Juden ist vernichtet. Mordthaten sollen nicht vorgekommen sein Italien.

Das „Bulletin Financier“ und der „Economista“ theilen mit, daß der Budgetvoranschag nicht nur mit einem Gleichgewicht der Einnahmen und Ausgaben, sondern sogar mit einem beträchtlichen Ueberschuß abschließen werde.

Wie man der „Pol. Corr.“ meldet, ist bei dem Präsidium der Deputirten kammer eine ganze Reihe von Anfragen und Interpellationen politischer Natur angemeldet worden. Die Regierung sei jedoch fest entschlossen, jede De— batte über politische Fragen abzulehnen, in der Er—⸗ wägung, daß das Parlament im gegenwärtigen Augenblick seine Thätigkeit auf die finanziellen und volkswirthschaftlichen Angelegenheiten concentriren müsse. Demgemäß durfte das Arbeitsprogramm der Kammer und? des Senats im nächsten Sessionsabschnitt außer der Erledigung des Budgets hauptsächlich die Berathung der Gesetzes vorlagen über die Notenbanken, die Reform der Finanzverwaltung, der Handels—

verträge und der sozialpolitischen Gesetzentwürfe umfassen.

Portugal.

Wie der „Pol. Corr.“ aus Lissabon geschrieben wird, ist

anläßlich des Geburtstages des Königs und der Königin (28. September) einer großen Anzahl von politischen Ver⸗ brechern des Civil- und Militärstandes, die wegen Theil— nahme an dem republikanischen Au fstande in Oporto vom 31. Januar d. J. zu längeren oder kürzeren Freiheitsstrafen ver⸗ urtheilt wurden, die noch nicht abgebüßte Strafzeit nachgesehen worden. Durch diesen Gnadenakt erhielten nicht weniger als 218 Verurtheilte die Freiheit. Die Regierung nahm trotz ihres festen Entschlusses, der republikanischen Agitation mit der ganzen Strenge des Gesetzes entgegenzutreten, keinen Anstand, dem Könige diesen Gnadenakt zur Genehmigung zu unterbreiten, weil derzeit überall im Lande vollkommene Ruhe herrscht und die auf einen Umsturz abzielenden Umtriebe in der letzten Zeit nur noch ganz spärlich aufgetreten sind. Die Cortes werden am 14. November zusammentreten. Es sollen ihnen verschiedene Reform Entwürfe vorgelegt werden, vor Allem diejenigen, welche auf Ersparnisse in der Verwaltung abzielen.

SESchweiz.

Wie der „Bund“ vernimmt, hahen in der Delagoa— Bay-Frage die beiden Parteien ihre Einwendungen und Bemerkungen zu den Grundsätzen des Prozeßverfahrens, welche durch das Schiedsgericht vorläufig festgestellt worden waren, eingeschickt. Diese Einwendungen be—⸗ ziehen sich auf Aeußerlichkeiten und nebensächliche Dinge; immerhin wird sie das Gericht in einer besonderen Sitzung erledigen. Die Hauptgrundzüge des Verfahrens sind gutgeheißen worden, und das Gericht erwartet die schriftliche Vernehmung der beiden Parteien über den Streitgegen⸗ stand, welche innerhalb zweier Monate einzureichen ist. Wahr⸗ scheinlich werden mündliche Schlußplaidoyers gehalten werden. Am Donnerstag waren die neuen Armee⸗-Corps⸗ Kommandant en in Bern, um im Verein mit den Waffen⸗ chefs die Vorschläge für die Wahl der Divi sionäre festzustellen. Zu ersetzen sind drei Divisionäre oder vier, wenn Oberst Künzli auch sofort einen Nachfolger erhalten soll. Oberst Künzli hatte im Februar seine Demission gegeben für Ende des Jahres, um nachrückenden Kräften Platz zu machen. Nun theilte er dem Bundesrath mit, daß er einverstanden sei, in diesem Augen⸗ blick zurückzutreten, um das Wahlgeschäft, welches anläßlich der Ernennung der Armee⸗Corps⸗Kommandanten anticipirt wurde, zu vereinfachen.

Aus Bellinzona vom 22. d. wird dem „Bund“ gemeldet: Die „Unita cattolica“, Organ der italienischen Klerikalen, bringt in ihrer Nummer 241 einen Artikel über den Mord von Mendrifio, worin die Re⸗ daktion erklärt, dieser Mord sei wirklich, wie es die tessinischen liberalen Blätter behaupten, eine politische That, und die anderen Zeitungen des Kantons, also die konservativen Organe, scheuten sich nur, die volle Wahrheit zu sagen. Die „Unitä cattolica“ behauptet ferner, die Urheber des Mordes hätten die Absicht, die eidgenössischen Assisen an— zurufen und das Verlangen zu stellen, daß man für sie die eidgenössische Prozedur anwende, wie im Zürcher Prozeß. Der ganze Artikel ist in sehr heftigem Ton gehalten.

Griechenland.

Die „Pol. Corr.“ meldet aus Athen das demnächstige Eintreffen des britischen Mitte lmeer⸗Geschwader s in der Suda-Bai (Kreta). Ein Theil des Geschwaders werde mit Zustimmung des griechischen Marine⸗Ministers im Golf von Nauplia Manöverübungen abhalten. Der Legations⸗ sekretär bei der russischen Gesandtschaft in Athen Bachmetjeff, der vor einiger Zeit sich nach Kreta begeben hatte, ist von dort nach Athen zurückgekehrt. Der General⸗Gouverneur Mahumed Djellaleddin Pascha habe Bachmetjeff die er⸗ betene Bereisung der Insel nicht gestattet, da es ihm unmöglich sei, dessen Sicherheit zu verbürgen.

Amerika.

Vereinigte Staaten. Nach Mittheilungen von amt⸗ licher Seite sieht die Unionsregierung den Angriff auf die amerikanischen Matrofen in Valparaiso als einen Vorgang an, durch den die nationale Ehre und die amerikanische Flagge beschimpft worden sei und der die ernste⸗ sten diplomatischen Schritte erheische. Der amerikanische Konsul Egan sei demzufolge angewiesen worden, eine ent— sprechende Genugthuung auf friedlichem Wege und unbeschadet der Ehre beider Länder zu erlangen. Sollte innerhalb eines angemessenen Zeitraums eine derartige Genugthuung nicht

Hauptes die Rasenden, um Ihre Bitten verhallten unbeachtet.

erfolgen, so würden Egan abberufen und die diplomatischen Beziehungen mit Chile vollständig abgebrochen werden.