1891 / 287 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Dec 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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mieden werden sollte, als es ssich nicht um eine Ordnungsstrafe, sondern um strafrechtliche Ahndung handele. Bezüglich des Strafmaßes halte der Antrag die Mitte zwischen der Regterungs vorlage, welche die in Frage stehenden Vergehen als Untreue auffaffe und deshalb die mildernden Umstände ausschließe, was das Centrum für ungerecht⸗ fertigt halte, und zwischen dem Kommissionsantrag, der die Bestim— mungen, betreffend die Unterschlagung, maßgebend sein lassen wolle, was zu milde erscheine. Der Antrag Münch beschränke in mechanischer Weise die Strafbarkeit nur auf die Fälle, in denen der Kasse ein Schaden erwachse, und sein Strafmaß sei bedenklich. Auch des Centrums Antrag, der erst nach Schluß der Kommissionsberathungen wirklich vorgekommenen Vergehen seine Entstehung verdanke, fei wohl noch einer genaueren Fassung fähig, die es zur dritten Lesung zu liefern hoffe, Einstweilen möge man ihn, so wie er vorliege, annehmen.

Abg. Freiherr von Münch: Sein Antrag umsaffe Fälle, die in den anderen Vorschlägen nicht vorgesehen seien, und stelle ein für Alle ausreichendes Strafmaß auf. Der Abg. Gröber wolle schon die strafbare Absicht bestrafen, als ob die sich immer nachweifen ließe. Eben weil das kaum möglich sei, habe er (Redner) im Einklang mit der bestehenden Rechtsprechung als Kriterium der Strafbarkeit die Schädigung der Kasse vorgeschlagen.

Abg. Bebel: Die Anträge zu diesem Paragraphen stinmten darin überein, daß die Kommissionsvorlage als nicht genügend an⸗ gesehen werde. In den großen Städten feien die Arbeitgeber vielfach in der Lage, die Kassen zu schädigen, ohne daß diefe bie Möglich keit hätten, sich zu ihrem Rechte zu verhelfen. Hier in Berlin bestehe z. B. eine Ortskrankenkasse der Maurer, die 24 000 Maurer umfasse, an die von 900. Arbeitgebern 22 626 M6 95 3 nicht abgeliefert worden seien Die Kasse habe 7358 60 Gericktekosten bezahlt, ohne daß es ihr möglich gewesen sei, in allen Fällen zu ihrem Gelde zu gelangen. Die Regierungsvorlage und die Anträge faßten die Strafbestimmungen nicht scharf genug. Es sei möglich, daß der Antrag seiner Partei nicht aus reiche, aber die anderen Anträge legten doch zu viel Gewicht darauf, daß dem Arbeitgeber die Absicht eines rechtswidrigen Vortheils nachgewiesen werden müsse. Es würde dadurch auch die einstweilige Beseitigung der Kassengelder straflos bleiben. Ueber den Antrag Münch habe er aus seinen Darlegungen die nöthige Klarheit nicht gewinnen können. Er halte ihn juristisch für undurchs ührbar und das Strafmaß zu weitgehend.

Abg. v. Strom beck: Er halte die Zulässigkeit der Haftstrafe im Falle der Nichtablieferung der Beiträge an die Kasse für gerecht⸗ fertigt und würde es nicht verstehen, wenn hier nicht dieselbe Strenge obwaltete, wie heim Alters- und Invaliditätsgesetz. Dieselbe Strafe müsse auch die Vertreter und Beauftragten der Arbeitgeber treffen.

Geheimer Ober-Regierungs Rath von Lenthe: Die Regierung sei davon ausgegangen, daß die Arbeitgeber, deren Zahlungzun? fahigkeit auf Grund des gegen sie eingeleiteten Beitreibungs verfahrens konstatirt sei, und welche die von ihnen erhobenen Beiträge an die Kasse nicht ablieferten, denjenigen Strafen unterworfen sein sollten, die das Strafgesetzbuch gegen Untreue vorsehe, weil von dem Augenblick an, wo der Arbeitgeber verpflichtet sei, die Beiträge für die Kranken kasse zu erbeben, er gewissermaßen als Bevollmaͤchtigter oder Beauftragter der Kasse anzusehen sei. Die Kommission habe sich von der Erwägung leiten lassen, daß die meisten Arbeitgeber den Krankenkassenbeitrag der Ar⸗ beiter nicht baar in Empfang nähmen, deshalb fei es gar nicht fest⸗ zustellen, ob die Beiträge der Arbeiter überhaurt jemals baar vor— handen und in den Händen der Arbeitgeber gewesen seien. Jedenfalls hätte der Arbeitgeber die Beiträge der Arbeiter nicht als ein fremdes Vermögen zu verwahren. Wenn der Arbeitgeber die Beiträge an die Kasse nicht abliefere, so dürfe nicht dasjenige Strafmaß Über⸗ schritten werden, das im Strafgesetzbuch für die Unter⸗ schlagung angedroht werde. Von den vorliegenden Anträgen werde der Antrag Gröber zur Zeit als der erwünschtere von der Regierung angesehen. Er habe vor dem Kommissionsbeschluß den Vorzug, daß er auch diejenigen Arbeitgeber mit Strafe bedrohe, die nicht in Gemäßheit des §. 53 diefes Gefetzes nun⸗ mehr, veipflichtet seien, von den Arbeitern die Beiträge zur Krankenkassenversicherung zu erheben. Es frage sich nur, ob die Vor= aussetzungen der Strafbarkeit in diesem Antrage richtig gegeben seien. Selbst wenn der von dem Abg. Bebel erwähnte Brauch, daß den Arbeitern an den Lohntagen die Beiträge vom Lohn abgezogen wurden, in größeren Geschäften weitverbreitet wäre, würde diefes gesonderte Vermögen juristisch das Vermögen des Arbeitgebers bleiben und erst

dann Vermögen der Kasse werden, wenn es abgeliefert wäre. Hatte man es hier mit einem fremden Vermögen zu thun, dann würde die Voischrift über Unterschlagung im Strafgesetz⸗ buch vollständig ausreichen. Es würde aber ein zu formaler Standpunkt fein, wenn man deswegen gegen die Arbeitgeber überhaupt keine Strafandrohung machte. Den Abzug von dem Lohne ließen sich die Arbeiter nur in der begruͤndeten Erwartung gefallen, daß die Gelder an die Kasse abgeführt würden. Mit Recht verlange der Antrag Gröber, daß die Strafe nur dann .

eintreten solle, wenn

Beiträge zurückgehalten habe und von der Abssicht der Schädigung der Kasse geleitet gewesen sei, strafbar sei.

Abg. Gröber erkennt an, daß einer passenden Fassung ,. des Paragraphen große Schwierigkeiten entgegenständen, die weder durch den Antrag des Abg. Freiherrn von Munch, aus dessen Ausführungen er überhaupt nicht recht klug geworden sei, noch durch den Antrag der Sozialdemokraten beseitig; würden. Gegen den letzteren spreche auch der Mangel einer Verpflichtung der Arbeitgeber, die vom Lohn abgezogenen Gelder in einer Separatkasse zu bewahren. Bis ein besserer Antrag gefunden werde, möge man nur seinen Antrag an⸗ nehmen, der wenigstens dokumentire, daß man über die von der Vor— lage vorgesehenen Fälle hinausgehen und den Dolus als entscheidend ansehen wolle. Big zur dritfen Lesung könne man sich über eine bessere Fassung verständigen.

Abg. von der Schulenburg erklärt, daß seine Partei dem Antrage Gröber grundfätzlich zustimme, aber och Bedenken gegen ihn habe und deshalb zunächst für die Kommissionsfassung stimmen werde in der Erwartung, daß bis zur dritten Lesung eine Form ge⸗ funden werde, die auf allgemeine Annahme rechnen könne;

Abg. Dr. Gutfleisch: Seine Partei werde für den Antrag von Strombeck stimmen, der eine Verbesserung enthalte. Der Äntrag der Sozialdemokraten sei keine Verbesferung. Der Antrag Gröber wolle allerdings einem thatsächlich hervorgetretenen Bedürfniß Rech=— nung tragen, und er selbst habe schon 1882 auf dieses Bedürfniß hingewiesen; man habe sich aber damals nicht über eine gesetzliche Bestimmung in dieser Hinsicht einigen können. Man habe irrthüm— lich gemeint, die Fälle der Zahlungsunfä higkeit der Arbeitgeber seien sehr selten, und habe Bedenken getragen, einen Thatbestand zu kriminalisiren, der nur auf eine Zahlungsunfähigkeit hinauslaufe. Seine Partei könne nur einen richtig gefaßten Antrag annehmen, es aber nicht den Zufälligkeiten der dritten Lesung überlassen, ob für einen falfch ge— faßten dann eine passende Form gefunden werden könne. Der Antrag Bebel erschwere eine Verurtheilung in manchen Fällen und erleichtere sie in Fällen, wo er (Redner) keine Verurtheilung wünsche. Dem Ermessen des Gerichts dürfe hier kein allju großer Spielraum ge— Iassen werden. Seine Partei werde gegen alle Anträge stimmen.

Abg. Möller erkennt den Versuch einer Abbülfe durch den Antrag Geöber dankbar an, theilt aber die Bedenken des Vorredners und will die endgültige Entscheidung bis zur dritten Lesung ver— schieben. Für den Antrag Strombeck werde seine Partei stimmen, alle anderen Anträge ablehnen.

Abg. Freiherr von Münch widerspricht den Ausführungen der Abgg. Bebel und Gröber, bleibt aber auf der Tribüne in den Ein— zelheiten seines Vortrags anverständlich. Durch seinen Antrag habe

er nur dem Hause die Möglichkeit einer Beschlußfassung an die . . wollen, nach dem Verlauf der Besprechung ziehe er ihn aber zurück.

Abg. Bebel: Seine Partei ziehe ihren Antrag auch zurück, denn sie habe sich aus der Besprechung überzeugt, daß er doch nicht das treffe, was er treffen solle. Ebenfo habe seine Partei aus den Ausführungen der Redner gehört, daß eigentlich kein Antrag seinen Zweck vollkommen erreiche. Ein Unternehmer sei in dem Augen⸗ blick, wo er auf Grund des Krankenkassengesetzes bei der Lohnzahlung seinen Arbeitern die Kassenbeiträge abziehe, im Besitz öffent⸗ licher Gelder. Das Geld gehöre ihm nicht mehr, er sei in derselben Lage wie ein Steuererheber oder Gerichtsvollzieher, der von einem Fremden Geld angenommen habe. Er möge es ver— walten, wie er wolle, aber er müsse es jeden Augenblick an die be—= stimmte Kasse abliefern können. Verwende er die ihm anvertrauten Gelder ju Privatzwecken, so stehe, wenn er sie auch später ersetzen könne, nicht mehr in Frage, aus welchem Grunde er sie angegriffen habe, sondern die Thatsache genüge zur Bestrafung. Genau dasselbe wolle seine Partei bezüglich der Krankengelder; denn ein Unternehmer sei nur der Kassirer für eine auf Grund des Gesetzes eingerichtete öffentlich rechtliche Institution. Die Gründe kämen nicht in Betracht, wenn er gesetzwidrig verfahre. Daher sei auch der Antrag Gröber nicht annehmbar, denn sonst würden zahllose Fälle nicht getroffen werden. Bezüglich des einen Drittels, das die Arbeitgeber zahlten, fei es etwas Anderes, denn das sei ihr eigenes Geld.

Abg. Gröber: Nach der Besprechung müsse auch seine Partei ihren Antrag zurückziehen, da eine befriedigende Lösung in der dritten Lesung nach den Erklärungen des Geheimen Ober-Regierungs⸗Raths von Lenthe zu erwarten sei.

5 Ss2 wird mit dem Antrag von Strombeck angenommen.

Nach Artikel 25 soll das neue Gesetz mit dem 1. Oktober

1892 in Kraft treten.

Abg. Eberty beantragt, das Gesetz erst am 1. Januar 1893 in Kraft treten zu lassen.

Abg. Dr. Gutfleisch: Im Auftrage des an der Anwesenheit verhinderten Abg. Ebertv begründe er deffen Antrag mit dem Hin— weis darauf, daß die Vorlage eigentlich den 1. Januar 1892 als Einführungstermin vorgesehen habe; die Arbeiten hätten sich zu lange verzögert, als daß dies noch möglich wäre, aber die Veraͤnderungen seien so einschneidend und bedürften so vieler Vorbereitungen der Kassen, daß auch der 1. Oktober 1892 noch zu nah erscheine, zumal es nicht gut sei, die Veränderungen mitten im Geschaͤflsjahr der Kassen, das mit dem Kalenderjahr übereinstimme, vorzunehmen. Irre er nicht, so habe der Abg. Eberty selbst in der Uebereilung den 1. Oktober 1892 beantragt, nach der Annahme dieses Antrags habe er aber den Irrthum eingesehen und habe deshalb später den Äb— änderungsantrag gestellt.

Staatssekretär Dr. von Boetticher:

Aus den von dem Herrn Vorredner hervorgehobenen, von mir für zutreffend erachteten Gründen kann ich auch nur empfehlen, den Antrag Eberty anzunehmen und als Termin für den Eintritt der Wirksamkeit des Gesetzes den 1. Januar 1893 einzufügen.

Art. 25 wird mit dem Abänderungsantrag Eberty ange—

nommen.

Die Kommission schlägt folgende Resolution vor:

Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, die geeigneten Maß⸗ regeln zu ergreifen, daß in sämmtlichen Bundesstaaten die Fest— stellung der ortsüblichen Tagelöhne nach thunlichst gleichen Grund, sätzen und den thatsächlichen Tagelohnsätzen der gewöhnlichen Tagearbeiter entsprechend erfolgt.“

Abg. Möller: Es sei leider eine Thatsache, daß in den verschiedenen Theilen Deutschlands die Ermittelung des durchfchnitt⸗ lichen Tagelohnes eine verschiedenartige und haͤufig die Arbeiter schädigende sei; um hier Abbülfe zu schaffen, wag um so noth⸗ wendiger sei, als nach der Novelle der durchschnittliche Tagelohn eine noch größere Bedeutung habe, als früher, empfehle er die in der Kom mission einstimmig angenommene Resolution.

Die Resolution wird angenommen.

Die zu der Vorlage eingegangenen Petitionen werden durch die gefaßten Beschlüsse für erledigt erklärt.

ö ist die zweite Berathung des Krankenkassengesetzes erledigt.

Es folgen Wahlprüfungen. Die Wahlen der Abgg. von Helldorff und Dr. Hartmann werden für gültig erklärt, die Wahl des Abg. Prinzen Handjery wird beanstandet; in allen drei Fällen werden aber über die in den Protesten behaupteten Vorkommnisse Beweiserhebungen beschlossen.

Schluß 41½ Uhr.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die preußischen Sparkassen im Rechnungsjahre bezw. 1890,91.

Der „Statist Korr.‘ entnehmen wir Folgendes: Im letzten Jahre hat sich die Zahl der Sparkassenbücher gegen das Vorjahr um 280 425 Stück vermehrt und die Ziffer 5592 617 erreicht, so daß bei rund 30 Millionen Einwohnern in Preußen auf je 5 bis 6 von ihnen ein Buch entfällt. Dieser Zuwachs bleibt nur hinter dem weniger Vorjahre, nämlich hinter 1884 mit 311190, 1888 mit 287 165, 1883 und 1889 mit rund 283 000 Stück zurück. Er ist mit 5.28 ' un gleich schneller altz derjenige der Bevölkerung gestiegen. Am meisten haben sich im Berichtsjahre nicht, wie öfters in den Vorjahren, die größten, sondern die kleinsten Konten bis 60 M vermehrt, nämlich um M40 G und damit auf 29, O aller Sparkassenbücher, die über 6h bis 160 0 üm 4,01 bezw. auf 16,61, die über 150 bis 300 um 4,21 bejw. auf 14562060, die über 360 bis 600 M um 4,75 bezw. auf

1890

lb 1. die über 609 44 um e840, der Voriahrtziffer' bezw. auf 24,090 υί der Gesammtzahl. Daß die bedeutende Vermehrung

der kleinsten Konten sich durch Herabsinken aus mittleren erkläre, wird nicht wohl anzunehmen sein, da auch die mittleren sich beträcht⸗ lich vermehrt haben, ebensowenig gerade für das Berichtsjahr ein beträchtlicher Zuwachs der mittleren und höheren Konten durch Ein lagen aus Kapitalistenkreisen. Die besonders stark— Zunahme der oberen Klasse würde sich einfach aus der Fortsetzung der Sparthätig⸗ keit erklären, die sich mit der unverhältnißmäßig schnell wachfenden Sparerzahl naturgemäß immer weniger in der Heranziehung neuer Sparer und immer mehr in dem Hinaufsteigen aus niederen in höhere Kontenklassen äußert. Wenn trotzdem das Anwachsen der Sparerzahl so wenig verlangsamm und gerade in der kleinsten Kontenklasse so groß ist, so läßt dies Sparfähigkeit oder Sparsinn der weniger bemittelten Be völke⸗ rung, wahrscheinlich aber diefe beiden Grundtriebe des Sparkassen⸗ verkehrs zugleich, in einem für Manche wohl unerwartet günstigen Lichte erscheinen. Daß ein bedeutender Bruchtheil der 55 Millionen Sparkassenbücher auf die verhältnißmäßig so wenig zahlreiche wohl⸗ habende Bebölkerung entfallen könnte, hat man neuerdings nicht mehr zu behaupten oder doch nicht zu beweisen verfucht.

Gegenüber den vielen Klagen über Abhebung der Sparkassen einlagen in Folge von Theuerung oder sonft ungünstiger Verhält⸗ nisse ist, die Feststellung von Interesse, daß im Berichts jahre alfo theils bis Ende 1890, theils bis zum 1. April 1891 diese Er⸗ scheinung jedenfalls die verschwindende Ausnahme bildet. In allen Provinzen hat sich die Zahl der Sparkassenbücher beträchtlich vermehrt. Auch die bisher so sehr zurückgebliebenen Prooinzen Westpreußen und Posen haben das erste Hunderttausend Überschritten.

Hat im Berichtsjahre, wie wohl nicht unwahrscheinlich ist, ein beträchtlicher Abfluß von Verlegenheitseinlagen⸗ aus Kapitalisten⸗ kreisen stattgefunden, so wird dies naturgemäß auf die Höhe der Ein lagen noch mehr eingewirkt haben als auf die Ziffer der Sparkaffen⸗

bücher. In der That wurden im Ganzen 732, 8aꝛ Millionen Mark an Einlagen herausgezahlt, noch weit mehr als im Vorjahre, welches mit 687,21 Millionen seinerfeits alle Vorjahre weit übertroffen hatte. Indeß war dies auch bei den Einzahlungen mit S327. 835 Millionen gegen 823,94 Millionen im Vorjahre und viel geringeren Ziffern in der früheren Zeit der Fall. Mit Einrechnung von 86. 85 illionen, die durch Zuschreibung von Zinsen entstanden, ergab sich alfo immer⸗ hin noch ein Zuwachs von 180,86 Millionen Mark. Zwar wird dieser übertroffen durch die Jahre 1888 mit 217, 17, 1830 mit 213,81, 1857 mit 201.32 und 1886 mit 196 97 Millionen Mark; der Ueber⸗ schuß der Neueinlazen (ohne die Zuschreibung von Zinfen) war auch noch in mehreren anderen Jahren größer. Immerhin wird man in Anbetracht der Gestaltung der Zinsverhältnifse und ihrer wahrschein— lichen Einwirkung auf die soziale Zufammensetzung der Sparkassen⸗ kundschaft das Berichtsjahr vielleicht für günftiger als manches der angeführten Vorjahre ansehen dürfen, da in die sen vermuthlich viele Verlegenheitseinlagenꝰ zu⸗, im Berichtsjahre aber abgeflossen sein werden. Die Zunahme ist übrigens in den einzelnen Landestheilen sehr verschieden, im Nordosten wieder am geringstenz in Ostpreußen be⸗ schränkt sie sich fast auf die Zuschreibung von Zinsen. Am Jahres⸗ schlusse besaßen an Einlagen in Millionen Mark: Ostpreußen 53,79, Westpreußen 51,45, Berlin 134,37, Brandenburg 215,96, Pommern 1651549, Posen 44571, Schlesien 276,1, Sachsen 376,56, Schleswig⸗ Holstein 368, 03, Hannover 440, 23, Westfalen 561,94, Hessen⸗Nassau 150,64, Rheinland 446.71, Hohenzollern 14, der Gesammtstaat 3281,57 Millionen Mark.

Zur Einführung der obligatorischen Kranken— versicherung der Handlungsgebüifen.

Gelegentlich der letzten im Reichstag stattgehabten Berathungen zu 8 1 des Gesetzentwuͤrfs, betr, die Abänderung des K. V. G. vom 15. Juni 1883, wurde mehrfach bedauert, daß keine Angaben darüber vorliegen, inwieweit speziell von der in 8. 2,2 des Gesetzes gegebenen Befugniß, die Krankenversicherungspflicht auf orts statutarischem Wege zu regeln, Gebrauch gemacht sei. Für einen allerdings beschränkten Kreis von Orten, die aber gerade für die vorliegende Frage am meisten ins Gewicht fallen. nämlich die deutschen Groß! und Mittelstädte von über S0 000 Ein— wohnern, giebt, wie wir vorläufig erfahren. der z. 3. unter der Presse befindliche II. Jahrgang des im Verlag von Wilh. Gottl. Korn in Breslau erscheinenden Statistischen Jahrbuchs deutscher Städte, für den einer der Mitarbeiter das Kaostel Versicherungswesen behandelt hat, entsprechenden Aufschluß.

Die Umfrage bei 47 Städten, von denen 42 die betr., Frage⸗ bogen beantwortet haben, hat u. A. ergeben, daß nur zwötf der letzteren die statutarische Versicherangspflicht der Hand lungẽgehülfen eingeführt haben, und jwar fofort bei Inkrafttreten des Gesetzes: Altona, Braunschweig, Karlsruhe, Kassel, Mann⸗ heim, München und Stuttgart, in späteren Jahren: Augs⸗ burg, Breslau, Chemnitz, Görlitz und Leipzig. Zwei andere Städte batten die Frage in Vorberestung.

Nebenbei sei erwähnt, daß bis jetzt von allen Städten überhaupt nur zwei, nämlich Mänchen und Altona, den Kreis der Versiche⸗ rungspflichtigen soweit als möglich durch volständige Au⸗ nützung des 5.2. 1— 6 des Reichs ⸗Versicherungs⸗Gesetze; vom 15. Juni 1883 gezogen haben. Bezüglich der Einbeziehung der Übrigen Dort aufgezählten Kategorien bestehen auch in den Städten mit gleich⸗ gearteten Verhältnissen recht erhebliche Verschiedenheiten.

Produktionen der Bergwerke, Salinen und Hütten im Jahre 1890. ö

Im diesjährigen Oktoberbeft zur Statistik des Deutschen Reichs veröffentlicht das Kaiserliche Statistische Amt die definitioen Nach⸗ weisungen über die Produktion der Bergwerke, Salinen und Hütten im Deutschen Reich und in Luxem burg während des Jahres 1896. Diese Nachweisungen verzeichnen für das Jahr 1890 die Gesammtproduktion des Deutschen Reichs und Luxemburgs an Mineralkohlen und Bitumen zu 895 6 5s t, an Minerglsalzen zu 1840130 t und an Erzen zu 13120631 gegen 85 029 644, 1 741 413 und 12 642 995 t im Jahre 1889. Die entsprechenden Werthe sind sür das Jahr 1859 ermittelt bei den Mineralkohlen und Bitumen zu 589 7, bei den Mineral saljen zu 19,1 und bei den Erzen zu 116,8 Millionen Mark gegen 450,s, 17,5 und 196,8 Millionen Mark im Vorjahre. Bei den Salzen aus wässeriger Lösung ist die Gesammtproduktlon des Jahres 1899 nachgewiesen zu 817 329st im Werthe von 41,8 Millionen Mark, wogegen im Vorjahre ermittelt wurden sI4 465 't im Werth von 39,7 Millionen Mark. Die Produktton an Roh⸗ eisen ist für 1890 angegeben zu 46558 451 t im Werthe von 267,6

Millionen Mark, gegen 1889: 4 524558 t im Werth von 217,4 Millionen Mark, diejenige an Edelmetallen 1899 zu 4104 799,50 kg im Werth von 61, Millionen Mark,

gegen 1889: 404 934,3 kg im Werth von 56,3 Millionen Mark, und diejenige der übrigen Hüttenprodukte isg9 zu 760669 t im Werth von 145.5 Millionen Mark gegen 1889; 719 5d t im Werth von 127,0 Millionen Mark. Endlich ergiebt die Zusammen⸗ rechnung der nachgewiesenen Produkte aus der Roheisenverarbeitung für Eisengießereiprodukte, Schweißeisen und Schweiß⸗ stahl sowie für Flußeisen und Flußstabl in 18890 eine Ge— sammtmenge von 4 818547 t im Werth von 749,8 Millionen Mark gegen 1889: 4 835 063st im Werth von 685,9 Millionen Mark, Zur Arbeiterbewegung.

Zur Lohnbewegung der deutschen Buchdrucker— gehülfen führt der „Vorwärts“ eine Anzahl von Buch⸗ druckereien in mittleren und kleinen deutschen Städten an, die die Gehülfenforderungen in jüngster Zeit bewilligt haben. In Leipzig fand am Mittwoch eine von 1600 bis 1860 Per onen besuchte Versammlung der ausständigen Buch— druckergehülfen statt, über die wir nach der „Epz. Ztg.“ Folgendes mittheilen:

In einem Bericht über die gegenwärtige Lage des Ausstandes wurde bemerkt, die Einigkeit der Arbeitgeber in Leiptig beginne zu zerbröckeln; die Opposition sei nur mit knapper Mühe noch einmal zum Schweigen gebracht worden. Der Ausstand wurde als ein Klassenkampf bejeichnet, der durch die unberechtigte Ver⸗ weigerung billiger Forderungen ervorgerufen worden und an dem die gesammte deutsche Arbeiterschaft interessirt wäre. Für diese lieferten die Buchdrucker ein Stück Pionier⸗ arbeit; der Ausgang des Ausstandet würde ein Vorzeichen fein die Lohnbewegungen der nächsten Zukunft. Es wurde auch eine Ver! sammlung erwähnt, die von den zugereisten österreichischen Buch⸗ druckergehülfen kürzlich in Auwesenhelt mehrerer Arbeitgeber ab- gehalten und in der die Gründung eines Vereins abgelehnt, da⸗

gegen die Wahl einer Kommission vorgenommen, wurde, die die Beschwerten der Gehülfen über Tgrifwidrigkeiten ent— gegennehmen soll. Der einzige Beschluß, den die

Versammlung faßte, betraf die Erhöhung der Ausstandsentschädigung. Jeder ausständige verheirathete Gehülfe soll für jedes seiner Kinder wöchentlich 0 3 mehr erhalten. Die dadurch entstehende wöchent⸗ liche Mehrausgabe wird 750 6 betragen. Die Erhöhung wurde begründet mit dem nahenden Weihnachtsfeste und Mieth; ingtermine.

Der nächste schlefisch⸗posensche PßaWrteitag der Sozial demokraten wird der ‚Volkswacht“ zufolge an einem der Weih—⸗ nachtsfeiertage, höchstwahrscheinlich in Breslau stattfinden .

Wie der „‚stöln. Ztg.“ aus London geschrieben wird, haben die Kohlengrubenbesitzer in ganz Süd wales am 1. 8. M. ihcen Arbeitern die Verträge gekündigt Angeblich ist dieses Verfahren nur eine Förmlichkeit, um den Arbeitgebern die Regelung neuer Arbeits⸗ verträge zu ermöglichen. Trotzdem aber befürchlet man den Ausbruch von Streitigkeiten und die Händler kaufen möglichst viele Kohlen auf, um vorbereitet zu sein. Bie Kündigung erstreckt sich auf hundert— tausend Bergleute.

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Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiefigen Standesämtern in der Woche vom 22. bis inkl. 28 November cr. zur Anmeldung gekommen: 278 Ehe⸗ schlie'ßungen, 980 Lebendgeborene, 25 Todtgeborene, 821 Sterbefälle.

Literatur.

Kirchliches.

Richter (evang. Feldpropst der Armee)h: Die Stimme des Herrn auf den Waffern, Schiffspredigten für die Nord— landsreifen Seiner Majestät des Kalfers und Königs 1890 und 18951. G. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhand⸗ lung, Berlin 8w. 12, Kochstraße 68 / 70. Preis 1 6 Die Vorrede giebt in kurzer Weise die Entstehung und den Zweck des Bückleing kund, sie lautet: ‚Es sind Erinnerungsblätter, zu deren Veröffent⸗ lichung Seire Majestät der Kaiser buldvollst die Erlaubniß gegeben Sie gelten zunächst dem kleinen Kreise der Reisegefährten: aber sie möchten auch weiteren Kreisen dienen. Der Hausvater ist es, der in diesen Andachten spricht, indem er von seinem Priesterrecht in Er— mangelung eines Geistlichen an Bord Gebrauch macht und dadurch ein Zeugniß ablegt, welches einen Jeden von uns zur Nachfolge in seinem Kreise auffordert.“

Unterhaltung.

A. W. Hackländer: „Namenlose Geschichten.“ Illustrirt von Fritz Bergen. Verlag von Carl Krabbe. Stuttgart, 1891. Den schsn vor einiger Zeit erschlenenen zehn Lieferungen dieser hübsch auegestatteten Ausgabe schließen sich jetzt die nächsten zwölf, Lieferungen, jede zu 40 3, an. Der beliebte Romanschriftsteller und Lust pieldichter giebt uns in seinen Namenlosen Geschichten“ wahre, dem wirklichen Leben abgelauschte, fesselnde Erzählungen, die besonders anziehen und erfreuen durch einen unverwüstlichen Humor. Wir finden in diesen kleinen Geschichten so viel Anregendes, auch so vortreffliche Situationsschilderungen, daß wir wohl anneßmen dürfen, Niemand könne dies Werkchen dunbefriedigt aus der Hand legen. Die fein ausgeführten Illustrationen von Fritz Bergen können ö beitragen, den Reiz dieser Bücher um ein Bedeutendes zu erhöhen. .

Weihnachts Literatur.

Auguste Victoria, Lebensbild der Deutschen Kaiserin. Dem deutschen Volke dargeboten ron Ernst Evers 2. Auflage. Berlin 1891, Buchhandlung der Berliner Stadtmission, Johannistisch 6. Die zweite Auflage ist nicht nur in ihrem Aeußeren verbessert, son⸗ dern auch in manchen Angaben berichtigt und bis auf die jüngste Zeit fortgeführt. Aus jeder Zeile spricht Liebe zum Kaiserhause, die zu stärken und zu verbreiten diefes Lebensbild sehr geeignet ist.

Markgraf Wol dem ar. Der echte oder der falsche? Ein daterländisches Geschichtsbild von Oskar Schwebel.“ Verlag ron Felix Bagel in Düsseldorf. Preis geb 6 Auf geschicht⸗ lichem Hintergrunde läßt der als Spezialforscher der märkischen Lande bekannte Oskar Schwebel in farbenfatten Bildern en Stück aus Deutschlands Vergangenheit an unferem Sẽist. vorüberziehen, das unser ganzes Interesse gefesselt hält. Ja lebhafter Darstellung er⸗ stehen lebenswahr vor unferen Augen die prangenden Fürstensitz' und die stillernsten Klöster der Mark; das Treiben in Burg und Stadt, daheim und im Feld rollt fich in glänzenden, oft freilich auch dusteren Scenen vor uns ab. Mit Freude und gewiß nicht ohne mannigfachste Belehrung wird der Jüngling, wird der Mann dies gewaltige Ge⸗ schichtsbild lesen, das als ein urdeutsches Buch einen Platz im deutschen Hause verdient. ö

Kurfürst Albrecht von Brandenburg der deutsche Achilles. Ein Fürstenbild aus der mittelalterlichen Fehdezeit von Herm. Ja bnken „An der Schwelle des Jahrhunderts. Erzählung aus der ersten Regierungszeit Joachim's J. von Branden“ burg von Herm. Jahnke.“ Preis je 1 S Verlag von Felix Bagel in Düsseldorf. Der Verfaffer, dessen Begabung, geschicht liche Stoffe volkẽthümlich und dem jugendlichen Gemüth angepaßt darzustellen, bekannt ist, hat es übernommen, die sich größter Bellebt— heit erfreuende Sammlung Patriotische Erzählungen“ im Geiste Ferdinand Schmidi's fortzusetzen. Die beiden vorliegenden Bändchen behandeln historisch und dabei doch in angenehm unter haltendem Erzäblerton Geschichte und Lebensgang der Zollernfürften Albrecht Achilles und Joachim J. Cin Hauptvorzug dieser Er⸗

zählungen liegt in der plastifchen Herausschälung der beiden Helden⸗ gestalten, deren Handlungen wir im Geiste ihrer Zeit erfassen lernen und auz deren Charakterzügen sich die hohen Herrschergaben des Zollernstammes erkennen lassen, Lie den Keim zu der heutigen Größe unseres Vaterlandes legten. ; Im gleichen Verlag erschienen ferrer noch: Bechstein's schönste Märchen.“ Herausgegeben von Gust. Schalk. Pracht⸗ ausgabe. Preis 3 M. Auf diese Märchensammlung möchten wir be— enders aufmerksam machen, deren Hauptvorzug in der verständigen Revision des Textes liegt, durch die alle veralteten und dem heutigen Sprachgebrauch entfremdeten Ausdrücke ausgeschieden und durch zeit⸗ gemäße ersetzt wurden, ohne dadurch den natvkindlichen Ton des Originals im Geringsten zu beeinträchtigen

Von Dr. David Müllers Geschichte des deutschen Vol ks ist soeben ia der Bearbeitung und Fortsetzung von Professor Dr. Friedrich Jung als vierzthnte Auflage eine Pracht⸗ ausgabe erschienen (Verlag von Franz Vahlen in Berlin. Preis 12 ) Diese Ausgabe ist mit einem Drei Kaiserbild in Photogravüre versehen und in Halbsaffian mit Doppelpressung gebunden. Das Buch ist allgemein als eine der vorzüglichsten Darstellurgen der vater⸗ ländischen Geschichte bekannt; in der neuen Auflage ist sie bis zu den ersten Regierungsakten unseres jetzt regierenden Kaisers fortgeführt.

za, Fe Goethes Faust. Fllustrirt, von ersten * deuischen Künstlern. Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart. Preis 12

Dieses Werk ist ein Prachtwerk im beften Sinne des Wortes. Vie beiden Theile des Faust sind durch zahlreiche, künstlerisch aus— geführte und charakteristisch werthvolle Holzschnitte illustrirt, die der Gedankenwelt des Faust einen ebenso poetischen, wie tief wahren Ausdruck verschaffen. Der Text ist korrekt, die Gesammtausstattung hervorragend. Das Goethe'sche Meisterwerk, das jedem Gebildeten ans Herz gewachsen ist, weil er immer, wenn er sich von seinen Berufsgeschäften in die hehre Sprache der Dichtung zurückzieht, neuen reichen und unerschöpflichen Genuß darin findet, ist auf diese Weise in ein würdiges Gewand gekleidet, dessen es wie kein anderes werth ist. In derselben Weise sind: Schil ler's Gedichte, von ersten deutschen Künstlern illustrirt, in dernselben Verlage erschienen. Pr. 12 6 Die Gedichte sind in, drei Perioden getheilt. Die Illuftrationen beziehen sich egreiflicher Weise meist nur auf die Balsaden; aber auch die allein der Gedankensphäre angehörenden Vichtungen sind mit vielen hübschen charakteristischen Vignetten und allegorischen Bildern ausgestattet. Von den Künstlern nennen wi— Ferdinand Keller, Hermann Götz, Cdmund Kanoldt, Ludwig Burger, Schmidt ⸗Pecht, Adolph Schill, Hoffmann Zeitz, P. Grot Johann, W. Camphaufen, F. A. Kaulbach. Auch in diesem Gewande werden die Gedithte dem deutschen Volk ochwillkommen sein.

Illustrirte Pfrachtausgabe von Heine's Buch der Lieder‘. (Berlin W. 57, Deutfches Verlagshaus Bong & Co.) Preis hochelegant geb. 4 S Heine's Lieder werden dem deutschen Yublikum hier in einer neuen Prachtausgabe geboten, die sich durch Billigkeit und Schönheit auszeichnet. Der Illuftrator ist Friedrich Stahl, dessen moderne Auffassungsweise sich mit dem kaprieissen Geist des Dichters aufs Glücklichste deckt. In zweihundert größeren und kleineren Bildern verkörpert der Maler die Gestalten und die Vor— gänge der Dichtungen, und eine liebenswürdige, bald schalkhafte, bald ernste Charakteristik zaubert eine Fülle von poctischen Erscheinungen hervor. Die Ausstattung des Werkes ist ein ganz vorzügliche; der Druck der Bilder giebt die Zartheit der Driginale vortrefflich wieder.

In der bekannten Bibliothek der deutschen und ausländischen Klassiker aus dem Verlag des Bibiiographifchen Instituts in Leipzig und Wien sind sorben erschienen: W. Hau fs Werke, mit Hauff's Leben, mit Einleitungen und mit erläuternden Anmerkungen

herausgegeben von Dr. Max Mendheim, 3 Bände in Leinenband Preis h A, in Saffianeinband Preis 8 , und G. A. Bürger's Gedichte“, mit Bürger'z Leben, mit Einleitungen und mit erlaäͤu⸗ ternden Anmerkungen herausgegeben von Dr Arnold G. Berger, ein Band in Leinenband Preis 2 , in Saffsaneinband Preis 3 4 . Den vielen Freunden von Meyer's Klassiker . Ausgaben? wird die ihnen hiermit gebotene Bereicherung ihrer Biblio- thek höchst willkommen sein. Systematische und einheitliche Bearbeitung, sorgfältig durchgeführte kritische Textrevistonen sind Vorzüge, die jedem Literaturfreund den Besitz dieser Aus⸗ gaben besonders werthvoll erscheinen lassen. Eine ebenfolche Schätzung verdienen die biographischen Einleitungen an der Spitze jedes Werkes, die sich nicht nur mit der Lebensgeschichte des Dichters befassen, sondern auch ein Gemälde der allgemeinen Bildungszustände sowie des besonderen literarischen Gefchmacks seiner Zeit entwerfen. Dem besseren Verständniß des Laien kommen auch di Einleitungen zu den einzelnen Werken sehr zu statten. Wichtig sind ferner die An⸗ merkungen unter dem Text, die all die für unsere Zeit mehr oder minder verdunkelten Anspielungen und Beziehungen wieder ans Licht ziehen, an denen sich unsere AÄltvordern noch ohne Kommentar er— freuen .

2 0 rner. Geschichten von der deutschen Treue. Erzählt von Ernst Evers. Berlin 1850. Verlag . Berliner Stadtmission. Die von gutem religiösem Sinn getragenen acht Erzählungen lenken den Sinn auf die Quelle aller Treue: auf Frömmig⸗ keit und wahre Religiofitãt

. Büch m ann's Geflügelte Worte liegen bereits in 17. Auflage vor, die wie die letzten Auflagen nach dem Tode des Verfassers von Robert Tornow herausgegeben ist. Berlin, Haude und Syveneꝛsche Buchhandlung, 1892. Preis 6 S Das Werk ist im Geiste des Verfassers geschickt und sorgfältig weiter esührt; namentlich ist die neue Auflage durch Citate aus Mythen und Volksmärchen dermehrt, das Register bequemer gmacht. Auch in diefer neuen Auflage, mit der nunmehr 90 000 Cxemplare des Werkes verbreitet sind, wird der . Büchmann“ seine alte Anziehungskraft bewähren.

Die Frauen des 19. Fahrhunderts von Enn Morgen ste rn, Verlag der Deutschen Hausfrauen ⸗Zeitung“*, Berlin M. Die Verfasserin giekt in diesem Werke, das in dre Prachtbänden mit 21 Portraits erschienen ist, eine internationale Kulturgeschichte der Frauen; am Faden biographischer Tarstellungen hervorragender weib⸗ licher Personen schildert sie die Frauenbewegungen aller Kultur⸗

länder und giebt durch die ebenso unterhaltend wie anregend geschriebenen Biographien, nach sorgfältigem Quellenstudium davon Zeugniß, daß die Frau neben ihrem natürlichen Berufe

als Haltin, Mutter und Erzieherin des Kindes sich als energische Arbeiterin auf allen Gebieten zeigt, die das Gesammtwobl fördern, und daß sie bestrebt ist, durch stille Gedankenarbeit, wie durch that— kräftiges Wirken in Vereinen zur Lösung der sozialen Probleme und Wirr ale auch ihrerseits beizutragen. Bie umfaffenden Biographien der Fürstinnen, namentlich die der Kaiserin Augusta, der Kaiserin Friedrich, der Großherzogin von Baden, der Königin von England und der Königin von Rumänien find lebensvoll geschilderte Zeit⸗ gemälde von hoher Bedeutung. Wir haben uns schon wiederholt über die einzelnen Lieferungen des Werks anerkennend ausgesprochen. Der soeben erschienene III. Band umfaßt die in diesem Jahre heraus— gekommenen Lieferungen und wird Vielen als Weihnachtsgabe will— kommen sein.

Unter den Weibnachts-Neuigkeiten des Büchermarkts nimmt der soeben erschienene V. Prunkband der Moderne Kunst in Meisterholzschnitten (Berlin W. 57, Verlag von Rich. Bong) einen ersten Platz ein. Die großen von Meisterhand ausgeführten Kunstblätter bringen die Hauptwerke der letzten großen Kunstaus— stellungen in Deutschland, Frankreich, Italien und England zur Dar— stellung und bilden eine moderne GalcOie von hohem Werth Dieser Band ist illustrativ und textlich um das Doppelte des vorjährigen umfangreicher geworden, besonders muß die Mannigfaltigkeit und Farbenpracht der meist in Aquarelltechnik ausgeführten Text⸗ bilder erwähnt, werden. Ein großer Rei; liegt in der wirklich künstlerischen Anordnung des Inhalts; Text und Bilder sind stets harmonisch arrangirt, felbst im kseinsten Detatl ist die Sorgfalt des Herausgebers zu erkennen. Ver textliche Theil des Werkes ist nicht minder interessant und reichhaltig Romane und Erzählungen er namhaftesten Autoren wechseln mit illustrirten Aufsätzen aus allen Gebieten des modernen Lebeng, Plaudereien aus den Ateliers der großen Künstler des In⸗ und Auslandes, Kunstausstellungsberichten, Reisefkizzen, Studien aus dem High-life 2c, Concert. und Theater—⸗ briefen ab. Der Preis des Bandes ist ein verhältnißmäßig billiger. Trotz der enormen Bereicherung beträgt er, wie f Bände, nur 18 S0

„Aus dem Berliner Thiergarten. graphische Studienbilder von Otto Rau. druck von H druckpapier:

Zwanzig photo—⸗ J r Photogravüre und Kupfer Riff arth. Klein Foliosormat. Ausgabe auf Kupfer— vollständig in vornehmer Mappe 20 4 Einzelne

. Ausgabe auf hhinesischem Papier: voll⸗ ständig in vornehmer Mappe mit Lederrücken und Ecken 30 M Einzelne Blätter 1,50 MSc; Verlag von Robert Oppen⸗ heim (Gustav Schmidt) in Berlin Sw. 146. Diese Sammlung

des in photographischen Kreisen bereits rühmlichst bekannten Lieb— baber⸗Photographen Otto Rau giebt auf Grund einer liebevollen Naturbeobachtung die Schönheit? und die reizvollen landschafilichen Motive dieles Glanzpunktes unserer Reichs- Hauptftadt in einen über · raschenden Fülle wieder. Der Ucheber bat nicht etwa nach einem bestimmten Programm gearbeitet, sondern auf seinen Streifzügen durch den Thiergarten diejenigen Naturschönkeiten herausgegriffen, die seinem künstlerischen Blick für die Wiedergabe im einfarbigen, in sich abgeschlossenen Bilde als geeignet erschienen. Ausschließlich das künstlerische Motiv ließ er zur Geltung kommen, Ibst wo es sich um Aufnahme eines ganz bestim mten Punktes oder Objektes handelte, wobei das letztere oft nur ganz nebensächlich zur Anschauung gebracht ist zu Guͤnsten der künstlerifchen Gesammt⸗ wirkung. Die einzelnen Blätter sind folgende: 1) Goethe⸗Denkmal. 2) Im Mai. 3) Spreecchiffer. 4) Sommer am Kanal. 5) Herbsttag am Kanal. 6) Wintertag am Kanal. 7) Försterei. 8) Beim Denkmal der Königin Luise. 833 Beim Denkmal Königs Friedrich Wilhelm III. 10) Wintersonne ) Morgen am Neuen See. 12) Abend am Neuen See. 13) Herbststimmung (Landwehrkanah. 15) Naärzenschnee. 15) Birkenstand im Winter. 16) Waldinneres. 1) Schloß Bellevue. 18) Zur Weihnachtszeit. 19) Im Rauhfrost. 207 Am Goldfischteich. Einzelne Blätter sind reine Stimmungs⸗ bilder, andere reine Baumstudien, die Mehrzahl sind Bilder, die durch ihre reizvollen Linien das Auge fesseln. Auch be— finden sich darunter Charakterbilder der dier Jahreszeiten. Dem Berliner bietet die Sammlung zugleich ein anmuthigets Spiegel bild seines Thiergartens“, dem Besucher der Reichs—⸗ Hauptstadt eine kostbare Erinnerung, dem Künstler und Photo⸗ graphen aber eine Fülle von Anregung, wie schließlich jedem Ralur— und Kunstfreund reichen Genuß.

Mittheilungen für junge

Die ele gante Hausfrau. Hahsnesen; Lon Frau Ilfa von der rt.“ Wäunsche l Verl? Anstalt Stuttgart. In imitirtem Da mast mit zartẽn Ornament hd. Schnitt in echtem Gold. 5 . Daß Buch giebt den allgemein gültigen, aber nicht immer gekannten Regeln des gesellschaftlichen Lebens in praktischen Beispielen einen passenden Ausdruck und ist eleganten Damen zu empfeblen, auch wenn ihr Takt in vielen Dingen ihnen von selbst sagt, was sich schickt. Ueber einzelne der Mode unterworfene Gebräuche wird. man verschiedener Meinung sein; im Ganzen trifft das Buch wohl das Richtige. Auch eleganten Herren“ wird das Buch willkemmen sein; denn was die Prinzessin in Goethe's „Tasso“ sagt: „Willst Du genau erfahren, was sich ziemt, lo frage nur bei edlen Frauen an“, ist nicht nur ein guter Rath für Tasso, sondern auch für den modernen Salonmenschen.

Die elegante Welt, von Paul von Schönthan. Handbuch der vornehmen Lebensart im gesellschafilichen und schriftlichen Verkehr, mit zahlreichen Briefmustern, Lexikon des guten Tones, Denksprüchen, Toastentwürfen und Fremdwörterbuch. Berlin, Verlag

für die früheren

für Sprach. und Handelewissenschaft Dr. P. Langenscheidt. Dieses Buch ist für die gebildete Weit berechnet, durchaus takt und ge⸗ schmackvoll gebalten und äußerlich elegant ausgestattet. Es wird im Bedarfsfalle Manchem einen guten Rath ertheilen. Das als Anhang beigegebene Fremdwörterbuch ist identisch mit der unter diesem Titel erschienen Separatausgabe.

Fremdwörterbuch. Lexikon der Fremdwörter und fremd⸗ sprachlichen Redensarten im Deuffchen. Von Pr. Erwin Rex. Berlin, Verlag fur Sprach und Handelswissenschaft. Dr. P. Langen⸗ scheidt. Preis 150 06 Dies praktische handliche Buch kommt einem vielfach empfundenen Bedürfniß entgegen und befriedigt es durch Be— rücksichtigung aller, in letzter Zeit unternommenen und als gültig an⸗ zuerkennen den Verdeutschungsverfuche.

Fil ig ran. Poetische Erzählungen von Frida Schanz. Bielefeld und Leipzig, Velhagen und Klasing. Pr. 4 M Die ehemals preisgekrönte Erzählerin hat sich an die schwierige Aufgabe gemacht, Novellen in Versen zu schreiben. und sie ist ihr gelungen. Denn es sind nicht nur gäate Verse, Tie se dichtet, sondern der Inbalt ist, poetisch und zart, Das schön ausgestatt:te Büchlein enthält sieben solcher wirklich poetisch empfundenen Novellen, von denen namentsich die letzte Capri Alte ansprechen wird. iz dan herrliche Eiland gesehen und die dort empfangenen Eindrücke nicht vergessen können.

angemessen die feine dichterische

Der Name „Filigran“ bezeichnet Arbeit. .

86 tkizzen aus unserem heutigen Volksleben von Fritz Anders. Leipzig, Verlag von Fr. Wilh. Grunow Preis 3 50 A Diese Skizzen aus dem Leben geißeln einige Modethorheiten und haben somit einen sozialpolitischen Zveck, den Zweck der Erziehung. Sie sind dem Leben entnommen und unterhaltend. Sarkasmus ist der Grundʒug dieser Sammlung, die einst in den Greniboten' er⸗ schien und einen Blick in so manche Ausartungen des Volkslebens gʒwährt mit dem Zweck, zu ihrer Beseitigung und Heilung beizutragen. Man wird freilich eine etwas dicke Haut besitzen müssen, um all die vielen, aber oft wohl berechtigten Nadelstiche zu vertragen.

Töchter Album, herausgegeben von Thekla von Gumpert. 37. Band. Mit 20 Farbendruckbildern und zahlreichen Text · Ill ustrationen. Verlag von Carl Flemming in Glogau. Thekla von Gumpert's Töchter ⸗Album', das von der weiblichen Jugend alljährlich mit besonderer Spannung erwartet wird bringt in seinem neuesten, soeben erschienenen 37. Band wieder ein. ganze Reihe guter Aufsãtze, die ans der Feder unserer besten Jugendschriftstellerinnen und Schriststeller stammen und sich durch Feingefühl, Weltktenntniß und besonders tiefe Kenntniß des Frauenherzenz auszeichnen. Der Kaiserin Auguste Victoria gewidmet? mit zwei interessanten Hand⸗ schriften des Königs und der Königin von Sachsen geschmückt, wird das schön ausgestattete, sehr reich illusteirt—= Buch eines der willkommensten und besten Weihnachtsgeschenke für junge Mädchen sein.

Herzblättchens Zeitvertreib, herausgegeben von

Thekla von Gum pert. 36. Band Mit 24 Farbentafeln und zahlreichen Text- Illustrationen. Verlag von Carl Flemming in Glogau. Dieser neueste Band enthält wieder allerkand anmuthige

Wald und Flur, Schilderungen aus allen Gebieten, die

Erzählungen aus dem Hause, der Umgebung, der Schule und aus 1 Schilder aus das Kind interessiren, Gedichte, Spiele, Beschäftigungs mittel, Musik und schöne Bilder alles in Jo großer Menge, daß der Stoff für ein ganzes Jahr ausreicht. Prachtvoll ausgestattet, ist der inhaltreiche Band ein passendes Weihnachtsgeschenk.

Die Krabbe sche Drei ⸗Mark Bibliothek für junge Mädchen, die in den letzten Jahren vortreffliche Büche⸗ von Spyri, Wilder⸗ muth, Willms, Calm, Werner u. A. veröffentlicht hat, bringt zum diejährigen Weihnachtsfest wiederum ein neues Bändchen in schönem reichen Gewande: Auf Irrwegen. Erzählungen für junge Mädchen ron Clementine Helm. Geb. 3 M Verlag von Carl Krabbe in Stuttgart. Eine vortreffliche, Herz und Gemüth der Jungfrau fesselnde und veredelnde Lektüre. Der Nane der Verfasserin, die durch ihre Schriften für die weibliche Jugend bereits sehr bekannt und beliebt ist, bürgt für den ingeren Werth diefer Erzählungen.

Der Leinwandvogel und sein Sohn. für die deutsche Jugend von G. D. Dorn. Mit 9 Illustralionen Verlag von Carl Flemming in Gsogan. Ein sehr interessantes und wenig bekanntes Gebiet aus der Welt der Arbeit wird in diefer Er—

Eine Erzählung

zählung der Jugend erschlossen. Den Schauplatz bildet jener Distrikt

im Riesengehirge, der fart ausschließlich von Webern bewohnt und mit dem Spitznamen „das baumwollene Schlesienꝰ bezeichnet

wird; die Helden, der Geschichte sind die Weber selbst. Der Verfasser schildert die rege Gewerbethätigkelt in jenen Distrikten; aber er sucht nicht geflissentlich die Schattenseiten hervor, fondern zeichnet im Leinwandvogel und fein Sohn“

ein freundliches Bild emsigen Fleiges, eine Weßerfamilie, die sich aus eigener Kraft von tiefter Armuth zum bärgerliwen Wohlstand empor— arbeitet. Die Erzählung, frei von jeder überschwenglichen Romantik, ist mit ihrer klaren, folgerichtigen Handlung ein warmes Lob auf die Arbeit und die Pflichttreue, eine frische Ermut higung für den jungen Leser, seiner eigenen Kraft zu vertrauen und in Fleiß und zielbewußtem Wollen immer empor zu streben. Als Geschenk fuͤr junge Leute, die sich dem Gewerbe- oder Kaufmannsstarde widmen sollen, kann die Erzählung „Der Leinwandvogel und sein Sohn“ wärmstens empfohlen werden.

Die Verlagghandlung des Bibliogra phischen in Leipzig und Wien hat für den diesjährigen Weihnachtsbücher⸗ markt eine Zusammenstellung ihres gesammten rühmlichst bekannten Verlags in der ansprechenden und zweckdienlichen Form eines eigenen Weihnachts Katalogs vorbereitet. deutschen Büchern, Text und Illustrationsproben empfehlenswerther Werke für die Haus bibliothek betitelt sich dieser eigenartige und praktische Rathaeber, der durch Wort und Bild in unterhaltender und anschaulicher Form jeden Büchecliebhaber über die zum geistigen Gemeingut aller Kreise bestimmten populär · wissenschaftlichen Unter⸗ nehmungen des Verlags eingehend unterrichten will. Er kann durch jede Buchhandlung oder auch vom Verlagsort direkt kostenfrei bezogen werden.

W Die Buchhandlunz von Nitsche u. Loechner, Berlin, Markgrafenstr. 69, hat soeben einen gut ausgestatteten und reich illustritten Weihnachtskatalog herausgegeben, der als ein guter literarischer Wegweiser gelten kang. Er enthält neben einer litera—⸗ rischen Rundschau ein Verzeichniß von Neuigkeiten und ein systema⸗ lisches Verzeichniß von Werken der Geschenkliteratur aus allen Wissenggebieten, Gleichzeitig mit dem Katalog bringt die Firma ein 16 Seiten umfassendes, illustrirtes Verzeichniß zur Versendung, in dem nur. Werke zur Anzeige kommen, die' bei tabessos! neuer Be— schaffenheit zu herabgesetzten Preifen durch die Handlung zu be— ziehen sind. ö.

Auch K. J. Müller's Ev. Buch, Kunst- und Musi— kalienhandlung, Berlin W., Mohrenstraße 27, am Gendarmen markt, hat soeben einen hübsch ausgestatteten umfangreichen Weih— nachtskatalog herausgegehen. Er enthält eine große Auswahl der gediegensten Festgeschenke aus dem Gebiete der Literatur, Kunst und Musik und ist von der genannten Firma kostenlos zu beziehen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 10 263, nicht rechtweitig estellt keine Wagen. : genen eestefteg fünd am z. d. M. gesfelll aooo, nich rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Subhastations⸗Resultate. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 4 Dezember 1891 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Kleine Andreasstraße 17, dem Hausverwalter J. F. Grotzky zu Berlin gehörig. Nutzungswerth 7170 M ; das geringste Gebot wurde auf 99 267,39 4 festgesetzt; für das Meistgebot von 1420060 66

Instituts

M Aus

wurde der Direktor Albert Nasse zu Berlin Ersteher.