1891 / 288 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 Dec 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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28, Linsen große 50 - 64, do. mittel 40 45, do. kleine 30 - 40. 4, 6 18 —28 *, Kümmel 3 - 409. Mais loco 164 - 17 24 obnen 18— 185 MÆK, Buchweizen 20— 2 A, inländische weiße Bobnen 21—24 4, weiße Flachbohnen 24— 27 AÆ, ungarische Bobnen 18— 20 , galizische und russische Bohnen 164 186 . Wicken 15 - 185 . Danffarner 27-2310, Leinkucher 17442 18.., Weizenschale 125 13H Roggenkleit 33 - 14 , Rarskuchen 15 16 , Mohn, blauer 51 = 61 A, do. weißer 60 - 0 Æ, Hirse, weiße 22 25 6 Alles per 100 kg ab Babn bei Partien von mindestens 10 000 EK.

In der am Sonrabend in Köln abgehaltenen Versammlung der Feinblechwerke, in der einjelne Interessenten fehlten, wurde, wie die Köln. Ztg.“ meldet, beschlofsen, auf Grund der vorgelegten Satzungen einen Berband zu begründen unter der Voraussetzung, daß die nicht vertretenen Werke binnen 14 Tagen dem Beschluß zu⸗ stimmen und den Anschluß an den Verband vorbereiten, sowie daß eine Einigung mit den süddeutschen und schlesischen Werken zu Stande komme, welche nur auf die Konstituirung der westdeutschen Gruppe

Die „Zeitschrift für das gesammte Aktienwesen, Organ für Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften und speniell für die Mitglieder des Vorstandes (Direktoren), des Aufsichtarathes und für Aktionäre, hat in der Nr. 12 vom Dejember 1891 folgenden Inhalt: Der eh; in den Generalversammlungen. Beurkundung ihrer Beschlüsse. Von Ober Landesgerichts Rath y Gemeinschaftliche Zeichnung der Firma durch den

zUirektor und einen Prokuriften. Die Rechte der Kommanditisten gegenüber den versönlich haftenden Gesellschaftern einer Aktien- kommandite. Die unsichere Rechtslage der Aktienzuckerfabriken. Anfechtung eines Generalversammlungibeschlufsses und Klage gegen einen beschlußunfähigen Aufsicktarath. Bekanntgabe der Entlaffung eines Direktors mittels Cirkulars. Ausgaben für Privatjwecke eines Direktors aus der Gesellschaftekafse. Gültigkeit des in den Statuten eingeräumten Bezugsrechts auf neue Aktien. Banguier und Aufsichtsrathsmitglied. Umwandlung einer Gewerkschaft in eine Aktiengesellschaft ein Anschaffungegeschäft. Aus der General- versammlung. Neue Aktiengesellschaften. Literatur.

Leipitg, 5. Dejember. (B. T. B.) Kam mjug⸗ Term in—= handel. La Plata. Grurdmuster B. ver Dezember 355 A, per Januar 355 AÆ, per Februar 3,57 Æ, ver Mär 3 60 AÆ, per April 3 625 Æ, per Mai 3,65 Æ, per Jum 3,3571 *, ver Juli 3,0 M, per August 3723 *, ver September 3721 A, per Oktober 3,726 6, per November 3727 6 Umsaß 70 00 Eg. Bebanptet.

Wien, 7. Dejember. (W. T. B) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 26. November bis 2. Dejember 789 925 Fl, Mehr⸗ einnahme 14735 Fl.

London, 5. Dezember, (W. T. B) Wollauktion. Wolle fest, behauptet, besonders feinste sconred und greasy.

Belgrad, 5. Dezember. (W. T. B. Die Einnahmen der Königlich ferbischen Staats -CEisenbahnen betrugen vom 1. Januar bis 19. November er. 4317 287,72 Fr. gegen den gleichen Zeitraum in 1890 3 958 493A 57 Fr.

New. Jork, 5. Dezember. (W. T. B.) Die Börse war durchweg fest und schloß zu höchsten Tagescursen; das Geschäft war jedoch wenig belebt. Der Umsatz der Aktien betrug 118 900 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 709 000 Unzen geschãtzt. Die Silberverkäufe betrugen 5000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz 734 000 Unzen zu 95 à 95,50.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 694 685 Doll. gegen 9130 226 Doll. in der Vor⸗ woche, daron fur Stoffe 2 060 536 Doll. gegen 1 675 428 Doll. in der Vorwoche.

Verkehrõ⸗Anstalten.

Bremen, 5. Dezember. W. TS.) Norddeutscher Lloyd Der Schnelldampfer Spreen, nach New⸗York bestimmt, ist am 4 Dezember, 11 Uhr Nachmittags, in Soutbampton angekommen. Der Pestdampfer Amerika“, am 19. Nodember von Bremen ab⸗ gegangen, ist am 4. Dejember Morgens in Baltimore angekom⸗ men. Der Schnelldampfer Spree“ ist gestern Abend von Southampton nach New⸗Vork weitergefabten. Der Dampfer Nürnberg“ hat auf der Fahrt nach Baltimore beute Prawle⸗ Point passirt.

Ham burg, 5. Dejember. (B. T. B) Hamburg Ameri⸗ kanische Packetfabrt Attiengefeltschaft. Der Post⸗ dampfer Russia“' ist, von New. Jork kommend, heute Morgen auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer Saxonia“ bat, von New. Joꝛk kommend, heute Morgen Lizard pvassirt.

6. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer Allemannia“ ist, von Hamburg kommend, geffern in St Thomas eingetroffen

London, 8. Dezember. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Athenian“ ist auf der Ausreise gestern in Capetown angekommen. Der Union ⸗Dampfer „Arab“ ist auf der Ausreise heute von Southampton angegangen.

Triest, 5. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Thalia ist heute Nachmittag hier eingetroffen.

6. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Daphne“ h ö Abend, von Konstantinopel kommend, hier ein— getroffen.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Am hundertsten Todestage Mozart's hat die Königliche Bühne ein den Manen des großen Tondichters geweihtes Werk der Pietãt begonnen; die Opern des unsterblichen, bei seinem Volke und in der , Kulturwelt am meiften beliebten Komponisten in einem ünftlerisch geeinten Zirkel zur Aufführung zu bringen. Än dem vorgestrigen ersten Abend ging der Aufführung des „Idomeneus“ ein feierlicher Akttus voraus. Orgelton leitete das vom Opern Ckor gesungene Ave verum ein, dem ein angemessener deutscher Text untergelegt war. Die Bühne zeigte inmitten eines Blumenhains die Büste des großen Todten. Die letzten Töne des Ave waren noch nicht verklungen, als Fräulein Lindner auf der Bühne erschien und einen poekischen, gedanken⸗ tiefen und ernsten Proleg von Emil Taubert in ergreifender Weise vertrug

Der Idomeneus ist, wenn man von kleineren, für die Entwick⸗ ler der Mrsik im Allgemeinen und der Mojart's im Besonderen weriger bedentsamen früberen Arbeiten absieht, das erste Werk, das der elt ügärferischen und neue Bahnen betretenden Meister erkennen läst, werr er arch hier noch unter dem ftark hervortretenden Einfluß irrer räèckftea Berbilder, ramentlich Gluck, sich befindet. Dle Mrftk di Ircateeezn jeigt die Anjänge des Grandiosen und in etwas Fétererm Grade feen die Lyrische Veranlagung Mojart'g in bellem Lichte, aller tege rèllig zur für den, der das abgeschlossene Dirken des Meistere den der Märdang nach der Quelle bin verfolgt.

Einnelgesang wie in den Chberen ard in dem ausdruds vollen

rchefter jeigt sick eine uftkaltscke Fraft, die rach Maßgabe des dameligen Standes der Torkurst überraschend erscheint, da der Tomwponist bier bereits auf dem Srurde der älteren lstalicnif chen orm sich eigenartige Wege bahnt; die Anmuth und Lieblichkeit der ongefiasten, die Fläffigtest der Melcdien und die Erftadungskraft weisen deutlich auf den werdenden Meister hin. Nichts desto weniger ist die Bühnenwirksamkeit der Dper eine beschränkte, die fen fi

wohl wegen des . undramatischen Librettog, an das in lang ausgesponnenen Recitativen der Tondichter sich gebunden fühlte; um so eindrucksvoller treten allerdings dem gegenuber die warmherz igen und wohllautenden Arien und mehrstimmigen Satze bervor.

Die vorgestrige Aufführung war künstlerisch in jeder Beriebung vollendet. Herr Sylva sang die große Partie des Idomeneug mit ausdauernder kraftvoller Stimme und mit schönem Gelingen der Koloraturen, aber nicht überall mit der erwünschten Wärme und Empfindung. Eine sehr erfreuliche Leitung war die Ilia des Fräulein Leisimger; untadelbafte Sauberkeit des Gesanges und gefühlvolle Tongebung vereinigten sich mit der Anmuth der Grscheinung und einem reizvollen Wesen des Spiels zu einem schönen Ganzen. Recht lobeng⸗ werth führte auch Frau Staudigl die Rolle des Idamantes gesang⸗ lich und schauspielerisch durch, und Fräulein Hiedler gab als Electra einen erfreulichen Bewelg von musikalischem Gefühl und von Gestaltungskraft. Herr Betz sang die kleine Partie des Arbaces mit 3 Meifterschaft. Das Orchefter unter der Leitung des Derrn Kapellmeisters Kahl wirkte mit Auszeichnung; endlich verdient auch die treff liche Inseenizung anerkennend erwähnt zu werden.

Königliches Schauspielbaus

Die erst kürzlich an dieser Stelle wegen ihrer vortrefflichen In⸗ scenirung und Neueinstudirung mit Anerkennung besprochene Auf⸗ führung des Trauerspiels Narzi5 ! von Brachvogel gab am Sonnabend dem von seinem Gastspiel im Meininger Ensemble be reits vortheilhaft bekannten Herrn Weiser vom Herzoglichen Hof⸗ Theater in Meiningen in der Titelrolle Gelegenheit, vor dem Ber⸗ liner Publikum seine durch natärliche Anlazen unterstützte, durch sorgsame Ausbildung erworbene große Bühnengewandtheit zu zeigen. Wenn auch dieses nach Rameau z Neffen“ von Diderot verfaßte Werk nicht mehr dem Geschmack der heutigen Zeit entspricht, so bietet es doch in den Rollen des Narziß und der Marquife von Pompadour talentvollen Darstellern in außergewöhnlichem Maße Veranlaffung zur Entfaltung ihrer Funst Das Spiel des Herrn Weiser erzielte von Anfang an einen sich von Akt zu Akt steigernden Erfolg, der seinen bepuntt erreichte im vierten Aufjzuge bei der Probe des zur Vernichtung der Marquise von Pompadour bestimmten Festspieles, der aber in der Schlußscene des fünften Aufzuges etwas beeinträchtigt wurde, insofern der Kuͤnstler mit seiner anscheinend durch Unpäßlichkeit ein wenig belegten Stimme wohl nicht haushälterisch genug umging. Obgleich die Leistung des Herrn Weiser nicht den Narziß“ des Ober ⸗Regifseurr Max Grube erreichte, genügte doch die Lösung der schwierigen Aufgabe billigen Anforderungen voll ständig, sodaß man mit Interesse seinen welteren Gast⸗ spielen entgegenseben kann. Fräulein Poppe führte die Rolle der Marquise von Pompadour wieder mit anerkennenswerthem Geschick, Frau von Hochen burger die der Demoiselle Quinault mit warmer Empfindung durch, während Frau Stollberg voller Hobeit die Gemablin des Königs Ludwig XV. gab. Der ehrgeizige Herzog von Choiseul wurde von Herrn Ludwig besonders in der Scene, wo er von der zum Tode erkrankten Margaise von Pompadour die ibn erschütternde Mittheilung empfängt, daß sie niemals eine Zuneigung für ihn gefüblt babe, hervorragend dargestellt.

Sing ⸗Akademte. .

Die Mozart-⸗Feier der Sing⸗Akademie, welche am Sonnabend, dem hundertjährigen Todestage des Meisters, zum Besten eines in Berlin zu errichtenden Derkmals für Haydn, Mozart und Beethoven stattfand, war, wie sich erwarten ließ, eine sebr großartige und des unsterblichen Tondichters würdige. Selbstverständlich waren sämmtliche Musikstücke den Werken Mozart's entnommen. Der Marsch der Priester aus seiner letzten Oper „Die Zauberflöte eröffnete die Feier; ibm folgte ein von DOr Jordan gedichteter, das Leben und Schaffen Mozart's verherrlichender, von Fräulein Geßner sehr schwungvoll vorgetragener Prolog, an welchen sich eine von Herrn Krolop mit warmer Empfindung ausgeführte Baß Arie mit Männerchor anschloß, deren ursprünglicher Tert O Isis und Osiris in einige auf den Komponisten selbst bezügliche Worte umgewandelt war. Bieser feierlichen Einleitung folgte das im 19 Lebensjahre Mozart's 1775) omponirteffertorium für Chor und Orchester: „Missricordias Domini“ ein erhebendes Werk, in welchem man die Beherrschung der musikalischen Form wie die der vokalen und instrumentalen Mittel bei dem jungen Komponisten bewundern muß. Eine sehr melodiose, mit Trillern und anderen Verzierungen reich geschmückte, bereits im Jahre 1772 geschriebene Sopran ⸗Arte Quaere superna“ wurde von Frau Herjog mit der an ihr stets gerühmten Anmuth des Vortrags gesungen. Auch der unvergleichliche A eshella- Gesang⸗ der Sing⸗Akademie kam in jwei Gesängen Adoramus te“ und in dem allgemein bekannten „Ave verum“ noch besonders zur Geltung. Außer dies n Leistungen im Gebiet der Vokalmusik war aber auch der Komponist mit seinen instrumentalen Schöpfungen aufs Glänzendfte vertreten., und jwar durch ein sehr selten gebörtes Violin Concert mit Orchester (1775), dag, wenn es auch im Inhalt und in den Anforderungen an die Virtuosität des Spielers nicht dem Beethoven'schen gleicht, sich doch durch Reichthum an Melodien und durch feine, grazienvolle Pafsagenbildung so auszeichnet, daß es eine wundervolle Wirkung macht, Hierzu trug allerdings das Spiel des Meisters Joachim dessen Cadenz im ersten Satz bei dem virtuosen Charakter des Concertftils doch zugleich den Ideengang Moart'z nicht verleugnet, sehr viel bei. Werk und Vortrag wirkten so bezaubernd, daß das Publikum, von der Feier absehend, sich zu lebhaften Beifallsbezeugungen hingerissen fühlte. Den Beschluß der Feier machte Mozark's Reguiem Missa pro defunetis“, dag hervor ragendste und bekannteste geistliche Chorwerk des Meisters, das er in seinem Todessahre] 1791 komponirte. Die Ausführung der genannten Werke gestaltete sich von Seiten des Chors, des n,, . Orchesters und, der Orgel, die Herr Professor

adege übernommen hatte, zu einer in jeder Bejiehung vollendeten. Schließlich heben wir außer den bereits genannten Solisten noch die treff liche Altistin Fräulein Schacht und Herrn Hauptstein (Tenor) besonders lobend hervor. Vor Allem aber gebührt der Dank des Päblikums dem edlen Kunsteifer des Dirigenten Herrn Professor Blumner. In dem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal war die Büste Mozart's vor der Orchester⸗Tribüne aufgestellt.

Fräulein Helene Jordan hat in das Programm ihres morgen gemeinschaftlich mit dem Violinvirtuosen Andreas Moser zu ver⸗ anstaltenden Concerts in dem Saale der Köni glichen Hoch chule von neueren Liederkompositionen Bohm's Dornbusch“, die Legende aus Ida Becker's Kleine Bilder, M. Stange's, Wiegenliedchen und In den Beeren' von van Eyken aufgenommen. Die Kammersängerin 5 Jettkg Finkenstein tritt morgen wieder in dem vom

rgelvirtuosen Herm Deckert in der Neuen Kirche zu veranstal. tenden Concert auf; die Künstlerin wird dabei Haendel's Arie O hör' mein Fleh'n⸗. Schubert's Litanei! und die Arie Sei stille dem Herrn, aus Mendelssobn's „Elias“ zum Vortrage bringen.

Der englische Barisonist Plunket Greene wird sich in seinem morgigen Concert in der Sing ⸗Atkademie mit einem Programm einfuͤhren, das außer deutschen und französischen Kompositionen eine ganze Reibe hier noch nicht gehörter altirischer Vollslieder in Stanford'scher Bearbeitung und mehrere altungarische Volkgweisen larrangirt von Korbach) enthält; die instrumentale Mitwirkung an diesem Abend übernimmt Herr Johann Kruse.

Der zweite und letzte Lieder und Balladen⸗Abend von Eu . Gura findet am Mistwoch in der Sing ⸗Akademie statt. 8 n, , bringt außer Liedern von Schubert und Balladen von

ewe den hier von dem Künstler noch nicht gesungenen Cyklus Werner's Lieder aus Welschland von Hans Sommer.

Jagd. Offizieller Strecken⸗ Rapport

der am 4 und 5. d. M. stattgehabten Königlichen Hofjagden in der Göhrde.

Eine Frei den 4. d. M., Nachmittags in den Lützer geren wwe Weder, geen, nnn, dh , ,

a Q ?

r , e hf Oberfõrsterei , Wallmann,. Uhr begonnenes, bald nach 11 Uhr abgeblasenes en, sowie ein in der nämlichen Oberföͤrsterei am i veranstaltetes Hauptjagen mit doppeltem Lauf auf Ro ergaben die . von 32 Hirschen, 64 Stück Rothwild und 203 Sauen. Davon erlegten Seine Majestät der Kaiser und

abgehaltene S mit der Findermeitte . 2

gegen 10 leiches

ten

der Prinz Albert zu Sachsen⸗Altenburg 3 Stück Wild *.

2) Sauen, der Erbprinz zu Schaumburg-Lippe 3 Hirsche,

3 Stück Wild und 3 Sauen, Brin A zu Schleswig⸗ olstein 4 Hirsche, 2 Stück Wild und 22 Sauen, die übrige gdgesellschaft 6 Hirsche, 53 Stück Wild und 56 Sauen. as Thermometer zeigte 8 Grad Wärme.

eee , n kli jag elldichein: ags 3 Grunewald, 11. Uhr am Saugarten. ! nn,

Mannigfaltiges.

Die ordentliche Sitzung der Stadtverordneten ⸗Ver⸗ sammlung am Donnerftag fällt aus.

Die neue stattliche Kapelle, welche die Dorotheenstädtische Gemeinde für die Bewohner des Thiergartenviertels in der Bach= straße hat errichten laffen, ist gestern feierlich eingeweiht worden. Die Kapelle, die 250 ftändige Sitzplätze enthält. aber bis 350 Per⸗ senen fassen kann, war dicht gefüllt. Auf den Ehrenplätzen sah man die Mitglieder der Gemeindekirchenbebörden, ferner den Präͤsidenten der Ministerial Baukommission, Gebeimen Regierungs Rath Kayser, den General von Strubberg u A. Die Weihe volljog Superintendent Steinbach im Anschluß an das Wort: „Machet die Thore weit!“ Nach der Liturgie des Pastors Stechow hielt der jum Geistlichen bestellte Pastor Hagenau über Luc 19. 46 die erste Predigt.

Der Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen bat gestern im Hause Leipzigerstraße Nr. 42 seine Weihnachts⸗ messe eröffnet.

In dem städtischen Fleischschauamt sind im Monat No—⸗ vember 48 286 Schweine gegen 41 230 im gleichen Monat des Vorjahres auf Trichinen unterfucht und darunter 34 trichinöse und 156 finnige ermittelt worden, die als zur menschlichen Nahrung un⸗ geeignet verworfen worden sind.

Der Arbeits«, Beschäftigungs-⸗ und Armenpflege⸗ Verein für Moabit und den Hansabezirk veranstaltet Donnerstag und Freitag, den 10. und 11. Dezember, von 10 bis 6 Uhr im Weißen Saale der Brauerei Moabit, Thurmstraße 26 einen Bazar, in welchem außer Anderem insbesondere die von den Vereinsarmen sauber und gut gefertigten Handarbeiten, die sich auch zu Weihnachtsgeschenken eignen, zu Selbstkostenpreisen zum Verkauf gelangen. Eine rege Betheiligung ist im Interesse des edlen Zweck . Linderung der vorhandenen großen Noth dringend wünschens⸗ werth.

Das siebzigjährige Bürger⸗ Jubiläum des gs jährigen, bei seinen Kindern in der Saarbrückerstraße 12 wohnenden Schuh machermeisters Wilhelm August Prenzler ist, wie die N. A. 3. berichtet, an Sonnabend, Vormittags um 11 Uhr in würdizster Weise in dem Wuttge'schen Weißbierlokal in der Schönhaufer Allee ge⸗ feiert worden. In Vertretung des Magistrats, der dem Jubilar ein Geschenk von 200 C überreichen ließ, war Bezirks Vorsteher Fleischer, für den Wablbezirk Stadtverordneter Burghardt, für den 220. Stadtbezirk Servisverordneter Göhring als Deputirte erschienen; ferner waren Abordnungen der Bürger⸗ vereine der Schönhauser Vorstadt bei der Feier anwesend; auch die hiesigen Schuhmacher Innungen batten Abordnungen mit Fabnen res Gewerkes zur Feier entsandt. Seitens des 229. Stadtbezirks waren dem greisen Bürger ein Lehnstubl und 150 M baares Geld gespendet worden; der Bezirksverein der Schönhaufer Vorfstadt hatte 180 ge⸗ stiftet, andere Vereine hatten Geschenke und Widmungen u. s. w. überreichen lassen.

Das neue Rathbaus in Schöneberg, ein nach dem Ent wurf des Bauraths Friedrich Schulje ausgeführter Monumentalbau, wird im März k. J. seiner Bestimmung übergeben werden. Die Hälfte der Parterre⸗Lokalitäten wird als Restaurant hergerichtet, zu dessen Verpachtung demnächst eine Ausschreibung erfolgen wird.

Oberbausen (Heffen⸗Nassau), 3. Dejember. Heute Vormittag erfolgte, wie der K. 3 * gemeldet wird, ein Einsturz des im Bau befindlichen Entwässerungskanals für das Schlachthaus. Zwei Arbeiter wurden verschüttet, konnten aber bald gerettet werden. Heute Nachmittag brachen wieder größere Erdmassen zusammen und be⸗ gruben zwei Leute, die nach bierstündiger Arbeit todt ans Tageslicht gebracht wurden.

Bremen, J7. Dezember. Die Gebäude der 3 Bremer Oelfabrik sind laut Meldung des W. T. B.“ in der letzten Nacht vollständig niedergebrannt. Der Brand der Fabrik dauert noch fort. Die umstehenden Gebäude wurden durch die An⸗ strengungen der Feuerwehr gerettet. Das Feuer brach um 11 Uhr Abends aus. Die in der Fabrik befindlichen Arbeiter retteten nur mit Mühe das Leben. Die Urfache des Feuers wird in einem er⸗ hitzten Elevator vermuthet.

St. Etienne, 7. Deisember. SFestern Mittag fand nach einer Meldung des W. T. B in einem den hie⸗ sigen Kohlengruben ˖ Gesellschaften gehörenden Arbeitg chachte eine Gntjündung schlagender Wetter statt. Die ÄÜrbeiten zur Auffindung der Verunglückten bieten große Schwierigkeiten, man glaubt, daß die Zahl der ums Leben Gekommenen 73 betrage. Bis gestern Abend waren acht Verwundete zu Tage gefördert. Vie Katasirophe wird dem Umstande zugeschrieben, daß der Ventilator gestern jzwischen 8 und 11 Uhr Vormitiags aufhörte zu funktioniren.

Chieggo, 22. November. Der K. 3. wird berichtet: Nach

in acht bft batten wir in den letzten Tagen hier eine . ö * ker erst heut einem Sa f bei 5 Tem

peratur gewichen ist. Aug dem ganzen Nordwesten kommen Nach⸗

richten von plötzlichem Ginbrechen schwerer Winter kälte, die in Dakota großen Schaden anrichtet, da das Getreide noch viel fach ungedros auf dem Felde liegt und rbeitt⸗· kräste auch für einen Lohn von vier Dollars täglich nicht aufzutreiben sind. Aus dem höberen Norden und den Sümpfen durch die Kälte vertrieben, sind in der Umgebung von Minneapolis Hunderte von Wöl fen erschienen. Ein Rudel hat gestern in der nächsten Nähe der adt neben den von Hunderten von Arbeitern wimmelnden Schlachthöfen drei Kinder zerrissen, die im Gehöl Nüsse suchten. Man fand nur noch die zerfleis gtörperchen. Drei⸗ hundert Bewaffnete haben sich aufgemacht, um auf die Wölfe ein Treiben zu veranstalten.

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 2SS.

Ziteratur.

Rechts ; und Staataäwissenschaft.

ie Praxis des Reichsgerichts in Civpilsachen. , ah , ge, ge e n t Bd IXI. 8. S. 450. Geb. S5 , geb. 7 A Der Bearbeiter schrieb in den Gerichts ˖ ferien 1855 die Vorrede zum Band 1 dieses Werkes und bem erkte dafelbst, wie ez unbequem sei, aus den verschiedenen Sammlungen, * Jeitschriften und dem, was an anderen Stellen hiervon gedrugt f fich darüber zu orientiren, ob und wie das Reichsgericht eine civil-⸗ rechtliche oder civilprozeffualische Frage entschieden habe, und das ge⸗ fammte einschlagende Material herbeizuschaffen. Sodann beißt es weiter: Und nicht immer hat das Suchen Erfglg, denn nicht jede bemerkenswerthe Entscheidung ist gedruckt. Zunächft diesem Bedürfniß entgeg-nzu kommen, ift der Zweck dieses Werkes. Ich suche ihn auf dem Wege ma' erreichen, das ich aus den sämmtsichen, von mir durchgelesenen Urtheilen der Civilsenate und den Entscheidungen über Beschwerden, foweit folche vervielfältigt sind, den irgend bemerkenswerthen Inbalt der Entscheidung und der Glemente ihrer Begründung in kurzen Sätzen ausziehe und die so gewonnenen Satze nach Materien zufammenstelle. ... An späterer Stelle ist gesagt: Auf diese Weife hoffe ich ein sinngetreues Abbild der Gesammtspruckpraxis des Föchften Gerichtshofs und damit des im deutschen Vaterland geltenden Rechts, soweit es seiner Beurtheilung unterliegt, eine Art Pandekten des Civilrechts und Civilprozesses zu erzielen. Was die hiermit ge⸗ kennzeichneten Ziele anbetrifft, so muß die Beurtheilung über die Pan. dektenelgenschaft des Werks ausgesetzt bleiben; es wird die ferne Zukunft dereinft ergeben, ob die Sätze gleich den Pandektenstellen beachtet werden. Für die Gegenwart kommt die Bedeutung des Werkes als Er⸗ mittelungsmittel in Betracht, ob das Reichsgericht über eine cixil⸗= rechtliche oder civilprozessualische Frage bereits entschieden hat. Die Beantwortung deffen ist für den böchsten Gerichtshof selbst von größter Bedeutung, damit kein Widerspruch zu Tage trete und zur rechten Zeit ein Plenarbeschluß gefaßt werde. Die Bedeutung des Wertes für die Anwaltschaft am Reichsgericht tritt hervor, da sie vor dem Gerichtsbofe nur über Rechtsnormen zu plaiditen hat. Die Anwalte der Vorinstanzen baben erfah⸗ rungsmäßig ein größtes Interesse an den vom Reichsgericht ent⸗ wickelten Sätzen, um damit vor den Gerichtshböfen streitend auf⸗ zutreten. Bd. JI des Werkes beginnt mit den Entscheidungen vom Januar 1885 und bringt 2185 Sätze; Bd. H enthält an solchen Sägen 2005. Bd. II 1523, Bd. LV 1586. Bd. 7 1423, Bd. VI so?, Bd. VII 1263, Bd. VII 1051, Bd. IX g48, Bd. X 887, Bd. XW 9g41. Aus den Entscheidungen von etwa 53 Jabren sind 15 129 Sätze gefunden. In Anerkennung der guten systematischen An⸗ ordnung, der Reichhaltigkeit des alphabetischen Registers wird man doch begreiflich finden, daß in dem grohen Reichthum der von dem Be⸗ arbeiter gefaßten Sätze es immernoch schwierig und zeitraubend bleibt, zu er⸗ mitteln, ob bezw. wie das Reichsgericht sich entschieden hat. Diese Schwie rigkeit wãchst, wie die steigenden Zahlen beweisen, mit dem sich jährlich um etwa 1009 Nummern steigernden Reichthum. Jede Erleichterung im orschen wird den Suchenden gewiß willkommen sein, und damit der ö. der Mühe stets lohne, dürfte es sich empfehlen, bei den ein⸗ zelnen Sätzen zu vermerken. wo in den mannigfachen Sammlungen sich die grundlegende Entscheidung des Reichsgerichts abgedruckt findet. Ueberall dort, wo die bisherigen Bände Verwendung und Plotz in den Büchersammlungen fanden, wird sich auch dieser Band Xl mit seinen

Nachfolgern Anerkennung und Raum verschaffen.

Mr. Das Recht der Eisenbahnen in Preußen. Syste⸗ matisch dargestellt von W. Gleim, Gebeimer Ober · Regierung · Rath und vortragender Rath im Königlich pPreußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Erster Band. Erste Hälfte. Die allgemeinen Grundlagen des Preußischen Eisenbahnrechts. Berlin 1891. Verlag von Franz Vahlen. Okt. 137 S.. Pr. 3 Æ.— Wie der Verfasser in dem Vorwort hervorhebt, hat die schnelle Entwickelung des Eifen⸗ bahnwesens es mit sich gebracht, daß seine rechtliche Gestaltung, nach des Verfassers Ansicht nicht zum Schaden desselben, weniger im Wege der geordneten Gesetzgebung, als durch die Maßnahmen und Verord. nungen der mit seiner Leitung betrauten Verwaltungsbehörden erfolgt ist. Immerhin ist hierbei der Rechtszustand auf diesem Gebiet schwer zu übersehen, in vielen Beziehungen sogar für den Neuling kaum zu durchdringen. Unter diesen Umstãnden, welche das lebhafte Bedürfniß nach einer systematischen Dar⸗ stellung des Eisenbahnrechts verstehen lassen, dürfte die gegen—⸗ wättige Arbeit, die erste, die unseres Wissens den ebenso bedeutenden wie weitschichtigen Stoff seinem ganzen Umfange nach zu beherrschen sucht, des allgemeinsten Interesses gewiß sein. Sie gewinnt dadurch noch an Bedeutung, daß der Verfasser seit einer Reihe von Jahren an hervorragender Stelle zur Mitwirkung in der Leitung und Ausgestaltung des Eisenbabnwesens berufen ist. Das

ist auf drei, in je zwei Hälften erscheinende Bände berechnet,

von denen die beiden ersten das öffentliche, der dritte das Privatrecht der Eisenbahnen zur Darstellung bringen werden. Als Materien des öffentlichen Rechts werden das Recht des Eisenbahnbaues, das Recht des Eisenbahnbetriebes, die Besteuerung der Eisenbahnen, der Schutz der aus Eisenbahnunternehmungen entspringenden Rechte und die Beendi⸗ gung der letzteren genannt. Die vorliegende Hälfte des ersten Bandes enthält in einer ausführlichen Einleitung in vier Kapiteln Erörterungen über Begriff, Grundlagen, Entwicklung und Quellen, Hülfsmittel wie Literatur des Eisenbahnrechts. Hervorzuheben sind aus diesem Theil die Bemerkungen, die der Verfasser der Gefetz⸗ gebung des Jahres 1838 widmet, durch die das Eisenbahnwefen in 6 begründet worden ist. Mit welcher Sorgfalt und mit welchem erständniß man damals zu Werke gegangen ist, wird daraus ersichtlich, daß die Bestimmungen jenes Gesetzes im Wesentlichen noch jetzt un= verändert in Geltung sind, wiewohl die Verhäl tnisse der Eisenbahnen sich in den verflossenen fünfzig Jahren in einer Weise gestaltet haben, die damals nicht entfernt geahnt werden konnte. Unter den Grund⸗ lagen des Cisenbabnrechts, die in den nachfolgenden drei Abschnitten behandelt sind, begreift der Verfasser das Verhältniß der Eisenbahnen zur Staatsgewalt im Allgemeinen (Abschnitt 1), das Eisenbahnunter⸗ nehmungtzrecht (Abschnitt 2), sowie die Begründung der Eisenbabn⸗ unternehmungen und ihre verschiedenen Arten (Abschnitt 3). Während der erste Abschnitt die Aufgaben und Befugnisse des Staats hinsichtlich der Eisenbahnen erörtert, gleichviel ob er selbst das Unternehmen in Angriff nimmt oder seine Ausführung Privatpersonen überläßt, werden in dem jweiten Begriff, Ratur und Wirkung der ECifenbahnunter⸗ nehmungen und des Eisenbahnunternehmungsrechts, sowie die einzelnen Arten der Eisenbahnunternehmungen in scharfen Zügen gezeichnet. Der ritte, für die Praxig bedeutsamste Abschnitt behandelt in drei Ka⸗ piteln die n , ,, . und Erfordernisse für die Konzessionirung einer Privatbahn, die Begründung einer preußischen Staate ba hnunter nehmung und deren einzelne Formen, sowie die Begründung einer Reichseisenbahn. Äls äußere igen nn des Werks möchten wir bervmarheben die detaillirte und übersfichtliche Eintheilung des Stoffs in, Abschnitte, Kaplteĩ und kurze Paragraphen. Mit dieser sorgfä derung Hand in Hand geht elne 1ichtvolle, von allen überfl tbeoretijchen Augeinan detsf fung und Abschweifen sich fern Darste lung. Gelehrte nmerkungen, die durch ihre Citate und nwelsungen leider nur ju oft in modernen Werken die Brauch- arkeit des da rüber stehenden Textes zu ersticken drohen, fehlen ganz. Herade der jetztere Amst and wird im Verein mit ihren vielen anderen Voriügen die Arbeit Gieim'z dem welten Leserkrelse, für den sie be

Berlin, Mantag, den 7. Dezember

stimmt ist, besonders leicht zugänglich machen und sie für ibn in . Zeit zu einem nie versagenden, unentbehrlichen Handbuch werden assen.

Er. Die Literatur des Entwurfs eines bärgerlichen

Gesetzbuchs für das Deutsche Reich. Zusammengestellt von Otte Mühlbrecht. Berlin, 1882. Puttkammer u. Mühlbrecht. 8. S. 58. In ABC-Reihenfolge der Verfaffer bezw. anderer Kennzeichnung sind die Schriften und Aufsätze in Zeitschriften und Zeitungen mit kurzer Angabe des Gegenstandes verzeichnet und eine Gegenkritik vermerkt. Diese bibliographische sorgsame Arbeit findet einen berechtigten Platz in der reichen Literatur über den Entwurf eines bürgerlichen Gesetzbuchs. Fr. Die Praxis der Polizeiverwaltung. Ein Handbuch für die Polizei- und Gemeindeverwaltung der ganzen preußischen Monarchie. Herausgegeben von Waldema r Erdmann, Magistrats⸗ Sekretär in Forst 1 L. früber Kreisausschuß⸗Sekretãr in Konitz. (Berlin 1891. J. J. Heyne's Verlag.) Von dieser Arbeit liegen nunmehr Lieferungen 1-8 zu je 1 Æ vor; der Abschluß ist mit Liefe⸗ rung 10 zugesagt. Es ist die Annahme begründet, daß der Heraus geber aus früherer und jetziger amtlicher Thätigkeit weiß, was an Gesetzes⸗, Verordnungs⸗ und Instruktions⸗Material zur Hand sein muß, um nicht weiter die Gesetz⸗ Sammlung, Ministerial Blatt u. s. w. nachscklagen zu müssen. iesem Bedürfniß eines Beamten zu ge⸗ nügen, ist die Zujammenstellung bei wörtlichem Abdruck der Gesetzes⸗ und Verordnung quellen gemacht in folgender Anordnung: Abschnitt J. A. Allgemeine Rechte und Pflichten der Polizeibehörden. a. Allgemeines. b. Verhalten der Polizeibehörden bei Unglücksfällen, Verbrechen, Beschlagnabhmen, Haussuchungen, Verhaftungen und vor⸗ läufigen Festnahmen, Erlaß von Steckbriefen. e. Verordnungsrecht der Polizeibehörden. d. Zwangebefugnisse der Behörden. e. Rechts⸗ mittel gegen Polizeiliche Verfügungen. f. Festsetzung der Polizei- strafen unter Anführung der betreffenden Bestimm ungen des Straf— gesetzbuckes mit Aufnabme der Ministerial⸗Inftruktion und Verordnung über Führung von Strafregistern. g. Gefangenen⸗ Transport- Instruktion. h. Zwangserziehung verwahrloster Kinder. i. Behandlung ron Fundfachen. k. Befugniß der Polizei⸗ behörden in den betreffenden Polizei ⸗Verwaltungszweigen. l Verwaltung der Polizeibezirke und perfönliche Verhältnisse der Polizeiverwalter (Amtevorsteher, Amtmänner, Distrikte kommisfarien, Landbürgermeister). m. Verwaltungs zwangs verfahren mit Ausfübrungs Instruktion. B. Die Uebertretungen und Polizei Verwaltungs zweige. I) Auszug aus der Strafprozeßordnung und Uebertretungs vorschriften des Reichs Strafgesetzbuchs. 2) Ansiedelung. 3) Armenwesen. (Erläuterung, Freizuͤgigkeits und Unterstützungswohnsitzgesetz mit dem preuß. Ausführungegesetz ) 4) Baupolizei., (Erläuterung, Zuftändig⸗ keitsgesetz, Allgemeines Landrecht, Beschäftigung von Handarbeitern kei Bauten, Straßenflucht⸗ und Enteignungsgesetz. 5) Feld- und Forstpolizei. (Gesetz mit Ausführungsinstruktlon, Vogelschutz, Verordnungen gegen Reblaus und Kartoffelkäfer, Waldstreuordnung) 6) Forstdiebstahlsgesetz. (Auszug) 7) Feuerpolizei. 8) Fischerei⸗ polizei. (Gesetz mit Aus fübrungsverordnungen für alle Provinzen und dem Zuständigkeitsgesetz 9) Gesindepolizei. (Erläuterung, Gesinde⸗ ordnungen für die Provinzen mit den Spezialgesetzen über Bestrafung und Führung der Dienstbücher) 10) Gesundheitspolizei. (Erläu— terung, Sanitäts polizei Verordnungen für sämmtliche ansteckende Krankheiten, Impfgesetze, Viehseuchengesetz mit Instruktion und Des—⸗ infektions⸗ Verordnung, Maßregeln gegen Rinderpest, Nahrungsmittel⸗ gesetz, Gesetz, betreffend Verwendung von Farben, Arznei⸗ und Gifiverkehr, und verschiedene Verordnungen auf diesem Verwaltunge⸗ gebiete. 11) Gewerbepolizei. (Gewerbeordnung mit allen dazu gehörigen Bestimmungen bezüglich gewerblicher Anlagen, Schank— und Ausführungs- Instruktion 13) Jagdyolizei. (Jagdpolizei⸗ Gesetze des Preußischen Staats mit allen Nebengesetzen und den Provinzial Bestimmungen bezüglich des jagdbaren Wildes.) 13). Militär. (Bestimmungen uber Anstellung und Bestrafung Militärpflichtiger ) 14) Ordnungspolizei in zwei Abtheilungen: a. Ordnungs-. b. Sicherheitspolizei. a. Meldewesen, Vereine, Preffe, Patente, Posiwesen, Lotterie, Maaß und Gewicht, Münzwesen, Gast⸗ und Schankwesen, Lustbarkeiten, Sonn⸗ und Feiertage, Sittenpolizei. b. Verkehr mit explosiven Stoffen und Petro leum, und alle möglichen Vorkehrungen gegen Unglücksfälle. 18) Personenstandsgesetz— (Auszug.) 16) Schule und Rirche. 159 Verkehrspolizei. (Bestimmungen des Allgemeinen Landrechts, Wegeordnungen, Chauffeen, Straßen, Eisenbahn, Post, Schiffahrt.) Für die Schlußhefte ist in Aussicht genommen: 18) Wasserpolizei. (Generalbestimm ungen,. Vorfluth, Privaiflüsse, Pirovinzialbestimmungen, Deiche) Abschnitt II. Kommunal Verwaltungen, Versicherungs⸗ gesetze. 1) Landgemeindeordnungen. 2) Landverwaltungs. und Zu ständigkeitsgesetz. 3) Kranken⸗, Unfall- und Altersversicherungs⸗ gesetze mit Erläuterungen. 4) Kompetenzkonflikte. Ein aus— giebiges ABC -Register wird gewiß nicht feblen und den Be— weis liefern, wie der Herausgeber das angesammelte Material bemüht . ist, durch Herausnahme der Schlagworte rasch findbar zu machen.

Dichttunst.

Aus dem Nachlaß Feodor Webl's (F. von Wehlen's), des im Januar 1890 verstorbenen dramatischen Schriftstellers und lang⸗ jäbrigen General. Intendanten des Siuttgarter Hof Theaters, hat Dr. Gugen Kilian im Auftrage der Hinterbliebenen eine Anzabl Aufsätze herausgegeben, die Wehl unter dem von ihm selbst gewählten und ihnen daber auch belassenen Titel Dramaturgische Bau⸗ steine zu publiziren beabsichtigte Sie sind in der Schulze'schen Dof · Buchhandlung (J. Schwartz ) in Oldenburg erschienen (Pr. 2. 460 6) und bilden gewissermaßen eine Fortsetzung der im Jahre 1867 von dem Verstorbenen verõffentlichten Didaskalien'. Wie diese, so handeln auch die Bausteine: von der Inscenirung klassischer Dramen, der Auffaffung und Darstellung hervorragender Rollen aus dem klassischen Repertoire, enthalten dann aber auch kritische Beurtheilungen be⸗ deutender Leiftungen von schauspielerischen Größen der Gegenwart, die sich in Gastspielen am Königlichen Hof Theater in Stultgart sehen ließen. In ersterer Beziehung werden die Winke eines so einsichtigen Dramgturgen, wie Wehl es war, für die Darstellung von Minna von Barnhelm *, Fiesco', Wallenstein', seine geistpvollen Be⸗ merkungen über die richtige Auffaffung des Franz Moor, der handelnden Personen in Othello“, der Ophelia und des Hamlet dem ausübenden Künstler mancherlei fruchtbringende Anregung n, ,. Aber auch die Betrachtungen über Marie Seebach's

arftellung des Gretchen's, der Adrienne Lecouvreur (verglichen mit Charlette Wolter) und Der Kriemhild in Hebbeisz „Nibelungen“, über Clara Ziegler als Brunbild in derfelben Tragödie sowie Über Jolef Kainz im „Don Carlos- zeigen uns Wehl als einen ungemein feinsinnigen Kritiker und als einen Vorkämpfer für den idealiftisch ge⸗ läuterten Stil, den er allein der deutschen Bühnenkunft förderlich er achtete. Dieser Theil der Sammlung wird auch auf den, der nur vom Zuschauerraum aus an der dramatischen Kunst Antheil nimmt, belehrend und anziehend wirken. ;

In der Sammlung Meyer's Volks bůcher(Bibliographisches Institut in den g sind neuerdings erschienen; Voltaire, Geschichte Karl's XII., Königs von Schweden. Cbristoph von Schmid: Die Ostereier, eine Erzählung für er und Kinderfreunde. Calder on: Bas Leben ein Traum, Schauspiel in drei Aufzũgen, aug dem Sranischen bon J N. Gries, und Der Richter von Zalamea, ü

1891.

D. Gries. Henrik FIbsen: Stützen der Gesell⸗ schaft. . Norwegischen von Morgenstern, und Ein Volksfeind, Schauspiel in fünf Akten, aus dem Norwegischen von G. Morgenstern. i, Covppse: Novellen, aus dem Franzöͤsischen von L. Feil. Marie Peter sen: Prinzefsin Isse, ein Märchen aus dem Harzgebirge. George Kennan: Russisches Ge⸗ fängnißleben, aus dem Englischen von D. Dittrich. T Gherardi del Testa: Gold und Flitter, Lustspiel in zwei Akten, aus dem Ita⸗ lienischen von J. Kala rom Dofe. A. S. Pu schkin: Dramen, aus dem Rusfischen von Friedrich Fiedler. Jede Nummer kostet bei gutem Druck auf gutem Papier in bandlichem Taschenformaf ge—⸗ heftet und beschnitten nur 16 4.

Kunstangelegenheiten.

H. S. Im Verlage von Juk Hoffmann (Stuttgart) erscheint soeben ein Lieferungwerk, Die deutschen Bildsäuken“ Denkmale des TI. Jahrhunderts“ betitelt, das in 66 großen dichtdrucktafeln die hervorragendften statuarischen Denkmale deutscher Städte bringen wird. Da dem Publikum bisher von Verlegern fast ausschließlich die Werke der Architektur und Malerei zugänglich ge⸗ macht wurden, so ist es um so erfreulicher, hier die Hauptwerke der modernen deutschen Plastik von Thorwaldsen und Rauch bis zu Schaper und Begas in schöner, preiswerther Ausftattung dargeboten zu finden. Die Auswahl der Bildwerke wird vom Königlichen Bau— rath Märtens geleitet, der auch den von vaterländischer Sesinnung getragenen Text zu den Tafeln liefert Für Bildhauer und Architekten sind die beigegebenen Rotizen der Kostenberechnung wichtig für alle Liebhaber unserer modernen deutschen Kunst aber ist diefe Publikation eine werthvolle Bereicherung ihrer Anschauung.

4K Mit der jwölften Lieferung des Jahrganges 1891 beschließen die Meisterwerke der Holzschneidekunst (Verlag v. J. J. Weber. Leipzig) den dreizehnten Band ihrer reichbaltigen Sammlung, deren nach Inhalt und Ausführung sorgfältige Auswahl sich die Gunst des Publikums zu erringen und dauernd zu erhalten gewußt bat.

Die jetzt bereits ihren neunundzwanzigften Jahrgang voll— endende, im Verlage von Engelhorn in Stuttgarm erscheinende „Kunstgewerbehalle“ bietet den Kunstgewerbetreibenden nach wie vor eine Fülle alter und neuer Motive neben wertbvollen technischen Rezepten. Freilich trägt die Peblikation den Titel eines „Organs fär den Forischritt in allen Zweigen der Kunftindustrie?! nicht ganz mit Recht, insofern eine fast. ausschließliche Bevorzugung der Stilmuster der Re—⸗ naissance heute füglich nicht mehr als ein Fortschritt des Kunst—⸗ gewerbes angeseben werden kann. Nicht nur in dieser Beziehung, sondern auch, was die Vornebmbeit der Augstattung anlangt, ist dem Stuttgarter Unternehmen die Zeitschrift des Bayerischen Tunstgewerbe⸗ Vereins in München, die auch bereits seit 1852 erscheint, durchaus überlegen. Wer die Fülle kunst⸗ gewerblicher Publikationen in Deutschland überblickt, kann sich allerdings des. Eindrucks, nicht erwehren, als bleibe das eigentliche Kunstbandwerk mit seinen ausgeführten Leistungen binter den so hülfreich dargebotenen Vorbildern einigermaßen zuruck. Würden die zahlreichen Veröffentlichungen auf diesem Gebiet auch in den Kreisen des kaufenden Publikums weitere Verbreitung finden, so würde es der Mahnung an den Geschmack und an das Urtheil der Käufer nicht bedürfen, die beute in kunstindustriellen Kreisen nur zu oft erklingt.

Die vorliegende erste Nummer der Zeitschrift Der Mußt er zeichner, Organ des Musterzeichner Verbandes Deutsch⸗ lands, welcher Musterzeichner für Weberei, Stickerei, GobelinMalerct, Tapeten und Stoff Druckerei, sowie der Luxaspapier⸗ Branche um- faßt, behandelt alle mit dem Musterzeichnerfach jusammenhängenden Interessen der Industrie und des Gewerbes. Die im Verlage von Georg Reinbard in Lespzig R. erscheinende Zeitschrift hat in der ersten Ngummer folgenden Inhalt: Cirkular an die Verbandsmitglieder. Aufruf an alle Musterjzeichner Deutschlandf. Ein Delegirtentag der deutschen Musterzeichner in Berlin im Frübjabre 15927. Die Entstehung der erften sächsischen Sardinen. Wie werden Lichtvausen bergestellt?7 Die Musterstechmaschine. Königliche Industrieschule zu Plauen i. V. Kunst und Wissenschaft. Stickereilshne. Umschau in der Industrie. Verbands und Vereingnachrichten. Sprechfaal: Wie schaffen wir dem , , . eine Zukunft?

u sik.

„Friede in Jesu ' lautet der Titel einer geistlichen Arie für eine mittlere Stimme mit Begleitung der Orgel und Harfe oder des Varmoniums und Klaviers, komponirt von Pönitz (Berlin bei Karl Simon) Die Worte des Liedes: O thu das Weh aus deinem Herzen“ drückt die Melodie, einem Gebete ähnlich, fromm und rührend aus. ÜUm den Effekt der Orgel oder Harmoniumbegleitung zu erhöben, tritt die Begleitung der Harfe oder des Klaviers, von längeren Pausen unter- brochen, in vieltönigen Akkorden sebr wirkungsvoll hinzu. Die Sing- stimme gebt nicht über das zweigestrichene ges hinaus, und ist gie der Begleitung durchweg leicht ausführbar, sodaß dies kleine Werk sich zu einer Festgabe ganz besonders eignet. (Ladenpreis 1 . 30 3.) In demselben Verlage erschien zugleich Mendelssobn'z Paulus ⸗Arie Lasset uns singen mit Begleitung des Parmontums (Drgel) und der Violine, eingerichtet von Reinhard, die Arie von Händel „Hellster Sonnenschein' in gleicher Bearbeitung von Knauert und noch zahlreiche andere für das berannabende Fest sich eignende geistliche Gesänge, unter denen sich auch das bekannte Terzett von Grell ‚Danket dem Herrn“ befindet.

Unterbaltung.

Die Paladine Kaiser Wilhelm's J. Lebensgeschichtliche Eriählungen von Bruno Garlepp, Breslau. Verlag von Max Wopwod 1891. Band 5 *, jeder Band geb. 1,50 M Nachdem schon früher die erften vier Baͤnde erschienen sind, liegen uns jetzt Band 5 8 vor, von denen jeder mit einem Porträt des betreffenden Feldherrn als Titelbild ausgestattet ist. Jeder Band bildet ein ab⸗ geschlossenes Ganzes und ist einzeln kãuflich. Band 5: Graf Albrecht von Roon“, alf Band 6: Der Löwe von Nachod “, lebensgeschichtliche Erzählung über den General ⸗Feldmarschall von Steinmetz; Band 7T. „Freiherr Edwin von Man teuffel„, Königl. preuß. General Feldmarschall, und Banz 8: Freiherr Lu Zwig von der Tann: Rath samhau fen = baverischer General der Infanterie. Der Gedanke, die großen Männer, die dem hochseiigen Kaiser Wilhelm J. in seinem rubmreichen Wirken hülfreiche Hand geleistet haben, in besonderen Schriften zu verherrlichen, ist dankbar anzuerkennen und wird guck gewiß don jedem Patrioten mit Freude begrüßt werden. Der Verfasser giebt nicht nur trockene Biographien, sondern unterbaltende Geschichtabilder in größerem Rabmen. Gut und unterbaltend geschrieben, sind diese kleinen Bücher allen r belebrende Unter ·

ie end recht warm zu Eholen. . 3

e . 4 *. Sa Verlagsanftalt (Stuttgart, Leirzig. Berlin und Wien), ist foeben ein neuer binorischer Roman den Georg GEöbers inter dem Titel Per Asper erschienen. Die Dand- lung spielt in Alexandrien. ju der Jut, als der r5mische Raifer Caracalla sich im Jabre 215 n. Gbr. Tor seinem Feldjuge gegen die er dort aufbielt und eine große Ansabl von Bewodnern dieser tadt, weil er wen ibnen derspottet und derböhnt wußte, nieder it ganz besonderem Geschick dat der Verfasfer

lung die Zustände der damals noch unter drückten und nur im Verborgenen bestebenden chrift

lichen Gemeinde Alexandrien verwoben, bei der Mit

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