1891 / 304 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Dec 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Adolph Grnst · Theater.

ür die Freunde des Adolph Gruft Theaters ist es ein Creigniß ch dem vorlaufigen Verschwinden einer Ge⸗ mgspoffe, die, wie Der grobe Prophet! über hundert Mal die Lach juff der Zuhörer erweckt und sie mit harmlosen Scherzen 9 unter⸗ halten hat, ein neues Werk dieser Art feinen Einzug hält. Wunder deshalb, umsoweniger, wenn dies am ersten Weihnachtsfeiertage geschieht, daß lange vor Beginn der mit Spannung erwarteten Nen⸗ belt daz unerbittliche Plakat . Ausverkauft! vor der Theaterkasse, ganze

on Bedeutung, wenn na

Schaaren von Unierhaltungsbedürftigen zur Umkehr neue Gesangeposse Der Tanzteufel von und W. Mannstaäͤdt,

zu erlahmen.

Justigen Stück eine lange Lebens dauer in Auctsicht

Unter den Darstellern find wieder die durch ihr humorvolles Spiel längst bekannten Damen Anna Bäckers als Laura Kipplich, die In haberin einer Puppenfabrik, und Je fesine Dora als Martha Schiefel · bein, der durch Vererbung mit unüberwindlicher Tanzlust behaftete Tanz teufel, fowie die Herren Guido Tielscher als Hannibal Kruschke, ein mexikanischer Major ohne jede militärische Erfahrung, der be⸗ währte Coupletsänger Carl Weiß als Hans Vogelnapf und besonders

der Direktor Adolph Exnst selbst als Reibedanz,

bei Frauen verwöhnter Champagner · Agent, in erster Linie zu nennen. Aber auch die anderen Mitwirkenden machten sich um den Erfolg des

Abends verdient. Nach jedem Alt und am Schluß

nahmen mit den Darstellern die Berfasser, der Coupletdichter und der Komponist die ihnen reichlich aut gedrückte Anerkennung dankend

entgegen.

Wegen Erkrankung der . Sucher hat die für morgen im e angekündigte Votstellung der neu

Königlichen Opernh au

Gd. Jakob son mit Goupleig von Gu star Görß, Musik von Gustav Steffens, erfüllte wenigstens im ersten uAtrd die auf sie gesetzen Eiwartungen im vollsten. Maße,. Hie Handlung ist wie gewöbnlich unbedeutend, doch äußerst lebendig; ein Witz jagt den andern. Die Couplets sind wirkungsvoll, dis Melodien ansprechend und deshalb der Beifall bei offener Scene häufig so anhaltend, daß die Vorstellung längere Zeit unterbrochen werden muß. Spater schwächt sich die Lebendigkeit ein wenig ab, es treten Längen ein, das Interesse wird geringer, ohne jedoch vollstãndig Durch einige Kürzungen der an und ausgedehnten Posse könnte hier leicht abgeholfen und dann auch diesem

. Mannigfaltiges.

Monbijon wird, wie die N. A waͤrtig in felnem älteren, im Park gelegenen Theil, der das Hohen⸗ einem Ü in bau unterzogen, ohne daß jedoch die Sammlunggrãume in NMitleidenschaft geiogen oder geschlossen Zunächft wird jener vorsprirgende O in dem Rich bigber die Geschäftsräume des Museumt befanden, zu Befucher der Sammlungen umgewandelt, sfodaß der jetzt im Mittelflügel gelegene Gingang fortfallen kann; ferner wird ein neuer Raum für die Aufnahme der noch jahlreich vor⸗ handenen Andenken an den Hochseligen Kaiser Friedrich geschaffen. Bis zum Fruͤdjabr soll der Umbau vollendet sein.

Schlo zoliern⸗Mu seum enthält, Kein waͤren. einem Haupteingang für die

veranlaßt. Die

verheiratheten abend von 6 Uhr ab vom Dienste Schaffner versahen ihn weiter.

für sich etwas

gestellt werden Steglitz

ganzen Vereinigten Königreich blickt

ein durch Giück

der Vorstellung alidurchdringende Nebel verdorben,

fast völlig, und der unermeßliche Ver Todtenstille. Die Zahl der Krankheiten, die ein echter Londoner Nebel, wie der jetzige, im Gefolge hat, ist groß, und immer aufs Neue be⸗ schäftigt sich die hauptftädtische Presse mit der Frage, ob die Gesetzgebung nicht gegen das Uebel einschreiten oder es zum Mindesten beschrãnken kõnne. Im Laufe des gestrigen Tages trugen sich eine ganze Anzahl Unfälle

9. ) 9

berichtet, gegen ·

fiflügel des Gebäudes,

Nach einer Verfügung der Direktion der Neuen Berliner Pferdebabngefell schaft waren wie hiesige Blätter mel den, die Hier ulr der Geselischaft am heiligen Weihnachts⸗

befreit; nur die unverheiratheten

Die Berliner Dampfstraßen bahn hat, wie die Voss. Itg.“ erfährt, den n,. für die Strecke Schöneberg (Schwarzer Adler) chloßparkj und umgekehrt von 20 auf 15 8 ermäßigt.

London, 23 Dezember. Die .A. C. berichtet: Seit Montag Abend büllt egyptisfche Finsterniß London ein,. . ; dringlicher schwarzer· Nebel hat seine düsteren Fittiche über die Stadt ausgebreitet. An der Südküste, an der Osttüste und fast im

Ein undurch⸗

die Sonne aus wolkenlolem blauen

Himmel auf eine freundliche Winter landschaft herab = in London Alein ist eg Nacht. In der Riefenfiadt giebt es auch nicht, ein Haus, das unter dein Rebel nicht Schaden litte, Die ganze Außenseite er⸗ kält ein verräuchertes Aussehen. häufig für immer ihren Glanz und geschäfte haben den Verlust ihrer kostbarsisen Gegenstãnde, welche der

Möbel und Vorhänge büßen ihre Frische ein, und viele Luxus⸗

zu beklagen. Das Geschäft ruht erkehr auf den Straßen weicht einer

mnstublrten Oper . Die Afrikanerin verlegt werden müssen; dafür gebt Im Binfchten und Smmnibuffe rannten in der Vuntelhelt gegen lein⸗

Oberon / in Scene. Am Mittwoch gelangt „Cosi fan tutte“ mit den

ander an, Fußgänger wurden überfahren und zahlreiche Opfer des

Pämen Leisinger, Rothauser und Dieirich, den Herren Philixp. Schmidt Jtebels in die Hespitäler gebracht. Pesonders gefährlich war der

und Krolop in Scene.

dirten Oper Der Dorfbarbier mit den Damen

mert, den Darauf solgt das Ballet Wiener Walzer.

In der am Sylvestera bend im Königlichen

haufe in Scene gebenden Neueinstudirung des Zerbrochenen Krug spielt Herr Krause den Dorfrichter Adam, Herr Link den Schreiber Licht: die übrigen Rollen sind neu besetzt; Frau Schramm hat die Rolle der Frau Marthe Rull übzrnommen, Fräulein Kramm das

Evchen, Herr Puischian spielt den Ruprecht Tümpel.

Morgen Abend 8 Uhr findet in der Sing⸗Akademte der 1J. Suarzelt ˖ Abend (letzter Abend des J. Cyklus) der Herren Pro⸗ feffor Fofef Joachim und Genossen ssatt, in dem die Quartette in P- dur op. 18, Es- dur op. 74 und A moll oh. 132 von Beethoven zur Ausführung gelangen. Der Umtausch der Abonnementskarten für den Januar 1892, die

Ausgabe neuer Abonnements sowie der Einzelverkauf für das erste

II. Cyklus erfolgt bei Bote u. Bock bis zum 4. Toncert des II. Cyklus (63. Januar) beginnen am 5.

Wetterb eri vom 28. Dezem ber, 8 Uhr Morgens. ;

Stationen. Wetter.

in O0 Celsius

o ee I ho G. = 40 R.

Temperatur

Bar. auf O Gr. I. d. Meeres

halb bed. halb bed. wolkig Regen Nebel bedeckt Regen

Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Ropenhagen. Stockholm. aranda.

t. Petersburg

Cort, Queens; town ... 566 W voltig Cherbourg. 3 bedeckt elder ... 2 Nebel ß heiter mburg .. 2MNebel winemünde 3 bedeckt eufahrwasser S 1 Nebel Memel... Abededt aris .... 3 halb bed. arlsruhe .. 3 wolkig Wiesbaden. 1 bedeckt Regen S 2 Regen still Nebel Wien.... 1 bedeckt Breslau. 2. 764 still bedeckt Ile d Alx. . 765 6B 5 Regen Niza .... 766 ND Ahalb bed. Triest 8 26 2 767 .

es R - 0 - 8 8 O do-

Oo 2 O k

still bedeckt

Uebersicht der Witterung.

Ein tiefes Minimum liegt nördlich von Schett. land, einen Augläufer füdwärts nach dem Kanal hin entsendend, welcher sich wahrscheinlich welter ent⸗ wickeln und ostwärts foripflanzen wird, Am böchsten ist der Luftdruck über Südwest und Sůdost TFuropa. Die Luftbewegung ist fast sberall schwach, in unferen Gegenden aus südlicher bis westlicher Richtung, das Wetter trübe und mild. Deutschland, wo stellenweise Regen gefallen ist, ist frostfrei, nur in den östlichen Grenzgebieten herrscht noch leichter

6. Deutsche Seewarte. e ᷣᷣ . ·· . Theater⸗Anzeigen.

Nönigliche Schauspiele. Dienstag: Opern = baus. 277. Vorstellung. Oberon. Romantische Dyer in 3 Aufsügen. Musik von C. M. von Weber. Die Recitative von F. Wüllner. Ballet von Emil Iraecb. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Teßz⸗˖ laff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.

Schausplelhaus. 290. Vorstellung. Der neue Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: e ern. 28 Vorstellung. Ca- vaiierin runtieamn (Bauern - Ehre). Dper

Darauf folgt Cavaileria rusticana- mit ben Bamen Pierfon, Dietrich und Lammert, den Herren Sylva und Betz. Am Donnerstag findet die erste Aufführung der neu einftu⸗ Herzog und vam⸗ Herren Lieban, Stammer, Mödlinger und Krasa statt.

Verkehr bei den

schränkte sich indeß nicht allein auf über dem Tyne, Cly

Schauspiel

Nebel derart, daß am

Januar.

in 1 Aufjug, nach dem gleichnamigen Volksstück von Verga. NMusik von Pietro Mascg ni. Text nach dem gleichngmigen Volksstück von Verga. In Scene gefetzi vom Ober · Regiss eur Tetzlaff. Dirigent: Kapell⸗ meister Weingartner. Vorher: Cosk Can tutte. (So machen es Alle) Komische Oper in 2 Akten von W. A. Mozart. In Scene gesetzt vom Ober Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.

Schauspiel haus. 291. Vorstellung. Die Büfste. Lustspiel in 2 Akten, nach der leichnamigen Novelle von Edmond Abouts, von F. gn In Seene gesezt vom Regiffeur A. Piaschke. Herrn Kandel! d Garvinenpredigten. Lustspiel in 1 Aufzug von G. b. MNofer. Regie: Hr. Krause. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater.

Anfang 7 Uhr.

ö, Der Sungerthurm. Hierauf: In wil. Donnerstag: Zum 1. Male: Der Olobus. Plauderei in 1 Aufzug von Alfred Klaar. Hierauf: Zum 1. Male: Schwiegermama. Lustspiel in J Aufzügen von Victorien Sardou urd Raimond Deslandes.

Freitag: Der Olobus. Hierauf: Echwieger ˖ mama.

Im Januar:

III. Goethe Cyelus.

1. Abend: Stella und Die Mitschuldigen. 2. Götz von Berlichingen. 3. Die Geschwister⸗ und . Clavigo“ . 4. Torquato Tasso.. 6. Egmont, 9 65pbigenie auf Taurig ). 7. . Faust, J. 8. . Faust's

od. ,, der Plätze für sämmtliche acht Abende; tch. u. Fremvd.⸗Loge 45 M6, J. Rang Balk. , Loge u. Parquet · Loge 36 M6. Parguet 25 6, II. Rang Balk. ĩ8 6, Tribüne 16 M, Sperisitz 12 M0

Berliner Theater. Dienstag: Kean. Anfang

7 Uhr. Mittwoch: Der , , (Nuscha Butze, Agnes Sorma, Ludw. Barnay. Ludw. Stahl.)

Donnerstag: Esther. Der Geizige. (Ludw. Barnay, Agnes Sorma. )

Tessing Wheater. Dienstag: Die Grof stadtluft.

Mittwoch: Zum b0. Malen Die Grosfstadtluft.

Donnerstag: Zum 1. Male: Die Dame in Schwarz. Lustspiel in 4 Akten von O. Witimann und Fr. Herzl.

Freitag? Nachm. A Uhr: Der FJall Clsmencean. Abends 7 Uhr: Die Dame in Schwarz.

Wallner - Theater. Dienstag: Zum 2. Male: Es läutet! Lustspiel in 1 Akt von Meilbas und Haleyy. Hierauf, zum 2. Male; Das nene Pro⸗

ramm. Volksstück in 3 Akten von Kempner⸗ Vin. und William Schumann. Anfang 716 Ubr

Mittwoch u. folg. Tage: Es läutet! Das nene Programm.

Freitag: Nachmittage ⸗Vorstellung zu bedeutend

Dienstag: Egmont.

ermäßigten Preisen. Gewagte. Mittel. Lustspiel in 3 Akten von Francis Stahl. Anfang 4 Uhr.

Docks, wo mehrere Personen, welche daz Wasser nicht aewahrten, in die Themse fielen und ertranken. Der Nebel be⸗

London. sondern zeigte sich auch

lIyde und Rersev. Der Schiffs verkehr war außerordentlich gefãhrdet, sodaß auch einige Zus am m en stö ße vorkamen. So stießen der Schooner Seabird“ von. Hull und der Schrauben⸗ dampfer . Jacinth? von Dundee bei Shields zusammen, wobei der Schooner ernstlich beschädigt wurde. der Fahrt von London nach Glasgow befindliche Dampfer. Naparina auf den Strand. Der Verkehr im Kanal erlitt gleichfalls eine be⸗ deutende Unterbrechung und die Postdampfer kamen nur mit starker Verfpätung in ihren Bestimmungshäfen an. Montag Abend kein Dampfer nach England oder Schottland abzufahren vermochte.

London, 24. Dejember. Der dritte Offüier des auf hoher See verbrannten Guion-Dampfers Abyslinig⸗ berichtet über das Unglück nach der .A. C. Folgendeg; Die Abyssinia⸗ segelte am 13. Dezember mit einer aus verschiedenen Waaren bestehenden Ladung von New · Jork nach Liverpool ab. Alles ging gut bis zum

Bei Arran lief ferner der auf

In Belfa st war der

von J. Fritzsche.

Karpa. Anfang 7 Uh

Der Mikado.

burg. Dienstag: Zum 27. Male:

godin. Schwan und Raoul Tochs.

fang 73 Uhr.

Belle Alliance Theater. Tan in 3 Akten (6 rektor Sternheim.

als Gast.

Adolph Ernst Theater.

fang 77

Thomas - Theater. Alte Kläffer. Posse mi Gesang in 3

Bender. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Kläffer.

Friedrich - Wilhelmsttãdtisches Theater. Dienstag: Zum 199. M.: Der Mitado. Burleske⸗ Concert. Anfang 7 Uhr.

Fperette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Deutfch Mußit von Arthur Sullivan. Flotow. Fest⸗Polonaise von Stör.

Restdenz Theater. Direktion: Sigmund Lauten . Madame Mon ·

in 3 Akten von Ernest Blum Deutsch von Emil Neumann 74 Uhr: Jubilaͤums ·˖ Vorstellung. Zum 100. Male:

In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. An· Auf Helgoland, oder: Ebbe Mitiwoch: Dieselbe Vorstellung.

Dienstag: z. Male: Pech Schulze, Posse mit Geiang und sowie neue Arrangements vom Dir 8 R

Dienstag: 5. Male: Der Tanztenfel. Gesangs vosse in 4 Akten von Ed. Jacobson und W. Mannftädt. theilweiss von Gust. Görß. Mustk von Gust. Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. An⸗

746 Uhr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. Jakobstraße 30. Direktion: Emil Thomag. Dienstag: Zum 6. Male; Vertbeiicht: Hr. Leut, Rieter ron der Deltnitz da Heinrlä' ölen. rh von e' Bial und Jo! Geboren; Ein Shn:

hannes Doebber. Die neuen Couplets von Alfred In Scene gesetzt vom Emil Thomas.

en . ae fn Feuer im

2 es zu unterdrũcken, oote wurden

ung gelangten ohne Un- mpfer „Spree werth⸗

erwiesen

gelafsen,

fall hinein, Bremer pollen Beistand leistete. Die Schiffbrũchigen die viele Liebe und Güte, die ihnen an Bord des dentschen Schiffes erwiesen wurde, in den glähendsten Farben, Die Abyssinia hatte, Besatzung und Fahrgãste jufammengerechnet, etwa 180 Personen an Bord Giner der Fabrgäfte des verbrannten Schiffes erzählt, daß

Anfangs, als sich die Kunde von dem Feuer verbreitete, die Aufregung

Giner der Matrosen sprang, an der Rettung ver- zwesfelnd, gleich über Bord. Es gelgng jedoch dem Kapttän bald. die Ordnung und Zucht wiederherzustell en. Viel trug dazu bei, daß die Hülfe nahe war und der gRorddeutfsche Lloyddampfer . Spree

groß war.

auf ung zufegelte. Die Spree‘ sandte uns zwei Boote ju Hülfe.

Wir baben naturlich alle usere Sachen verloren. Die. Abyssinia. gehörte ursprünglich der Cunarb⸗Vampfschiffg . Gefell schaft. Sie wurde alz Theilzablung für die Kosten des Baues der Etruria- und Umbria“ angenommen. Die Heimath der aus S6 Köpfen bestehenden . ist Liverpool.

sind Schweden und Norweger. Das Schiff hatte eine Wasserver drängung von 3651 ut und ist im Jahre 1870 in Govan gebaut worden. .

Rom, 22. Dezember. In gan Italien herrscht, wie der Madb. 3. mitgetheilt wird, seit einigen Tagen eine für diese Jahreszeif ungewöhnliche Kälte, In Rom ist früh Woraent regelmäßig das Wasser in den Straßenrinnen gefroren, in Toscana hat es schon wiederholt geschneit und selbst an der Riviera, wo sonst zu Weihnachten die Veilchen blühen, ist der Winter in all seiner Strenge eingezogen und die Temperatur bis zu 3 Grad unter Null gesunken. Am Haͤrtesten scheint man die Unbill der Witterung in Sizilien ju fühlen. Die Autstellung zu Palermo liegt verlassen, die schönen Gartenanlagen drohen dem Frost zum Opfer zu fallen. In Catania ist fogar ein bis beute in Sizilien unerbörtes Ereigniß in der Nacht auf den Sonntag ein Mann, der im Freien nächtigte, erfroren.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Pe st, 28. Dezember. (W. T. B.). Das Aberhaus hat sämmtliche Handel sverträge sowie die Viehseuchen⸗ Und Pu sterschutz Konventionen, angenommen. Der Minister⸗Präsident Graf Sz apary theilte mit, daß der König den Vorschlag der Regierung wegen ker Auflösung des Ab geordnetenhauses genehmigt habe. ;

Mitau, 28. Dezember. (W. T. B.) Das Bezirks⸗ gericht verurtheilte den Gutsbesitzer Baron Hahn zu drei Monaten Gefängniß, weil er ein Schild mit dem russi⸗ schen Reichswappen, welches über der Thür des bäuer⸗ lichen Gemeindegerichts seines Gutes angebracht war, hatte abreißen lassen. ; .

Gharkow, 28. Dezember. (B. T. . Bei der Station Dulejewka der Kursk⸗ Charkow⸗Asow⸗Eisenbahn stieß der nach Rostow gehende Post zug mit einem entgegenkommenden Güterzuge zusammen. Die Lokomotiven beider Züge, vier Wagen des Postzuges und zehn Wagen des Güterzuges wurden beschädigt. Vier Passagiere und ein Beamter erlitten Verletzungen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Karl Meyder⸗

Martha! von Valse caprice

Concert Jaus. Dienstag:

Duv. „PFhèdre“ von Masöenet.

Regie? Herr Binder. Dirigent: Herr Kapellmeister von Rubinstein. O Cars memoria“ für Cello von

Servaiz (Herr Smit). Warum? für Piston von

r. Mittwoch! Bei festlicher Beleuchtung des äußeren Drexel (Derr Böhme). Schauplatzes: Zum 200. Male in deutscher Sprache:

Donnerstag, 31. Dezember (Sy vester): Zamilien ˖ Ball Fest. (Gesellschafts · Anzug.) Billets à 3 A im Bureau des Hauses.

Circus Renz. Ktarlstraße. Dienstag, Abends

und Fluth? , große hvdrologische Ausstattungs Pantomime in Abtheilungen mit National⸗Tãnzen Aufjügen ꝛc. (neue Einlage! Tscherkessentanz ), Zum ferner: Dampfschisf. und Bootfahrten. Wasser. fällen, Riesenfontänen mit allerlei Lichteffelten

enz.

ildern von H. Sallngts. Bal et Concert bippique, dargestellt von 8 Schimmel Musik von I. ö . ren. gesetzs vom Di hengsten, dressirt n borgeflhrt von Herrn Fram Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. Voranzeige. Mittwoch: Auf v

Ren. = Solon, geritten von der Schulreiterin J. Clotilde Hager. Ein mittelalterliches

ielfacen Wunsch ö ffel, geritten? von Damen und Herren, mit einmalige Kinder · Ferien · Vorstellung zu bedeutend er . aroustel. er 2 5 ö

u, 2 ö . 9. ö ö ö e 5. einer Quadrille endigend. Eine Veranũgungsfahrt

reitag: Erstes Ensemble ⸗Gastspiel der Münchener 5

und? lag ijunn s des m Herrn Mer Auftreten der vorzüglichsten Künstlerinnen und Meineidbaner. Volksstüch mit Gesang in 4 Atten von Ludwig Anzengruber. Mathias Ferner: Lurtwig Martinelli vom deutschen Volks Theater in Wien

mit verschiedenen Hindernissen von der Elton Troupe.

Hofraur; Ter FKünstler. Komssche Entre 2c.

Familien Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else von Ballused mit Hrn. Lieut. von Sellir' (Berlin). Frl. Ella von Hellen Zum mlt Hrn. Lieut. Richard von Bolschwing · Schon · bruch (Hohenwalde). Frl. Vicky von Eidckstedt⸗ eterswal dt mit Hrn. Lient, Leovold Graf Gessler Rothen - Clampenow). Frl. Elisabeih Gerlach mit Hrn. Prediger Atfred Reuter (Weißenböhe a. d. Netze Neustettin).= 8 Domãnenpächter Anton Kern (Borganie b. ngramgdoif = Fürftlich Neudorf bei ,,. . Gertrud) Griebsch mit Hrn. Gerichts eferendar Gustav Fischer (Breslau).

Couplets

mit Frl. Anni Conrad (Schweidniz). . Prn. Daupimann Wiedner (Diedenbofenj. = Hin. Prem / Lleut. Frhrn. von ediiz. cipe (Grauden ß. Eine Tochter; rn Pastor Reinhard Weichbrodt (Friedenau bei Berlin). Hrn. Amtgrichter Guenther (Herrn ·

kten (6 Bildern)

wissenschaftlichen Theater. zettel. Anfang 71 Ubr.

Urania, Anstalt für voltetbämliche gtaturktunde. GM fr,

Am Landes Ausstellungs Park rter B Geöffnet von 12—11 Uhr. , , tt.

im eres die 5

siadt). Hrn. Kammerherrn Frhrn. Woltersdorf

bisch (Gotha). , ö 3 Wilhelm Karl Fried., von

Wifer · Leutersbausen (Leutershausen in Bader).

Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.

Haut mann.

Concerte.

Sing- Akademie. Dienstag, Anfang 8 Ubt: IV. Quartett ⸗Ibend. Joachim, de Ahna, Wirth,

Berlin: Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Ver ,

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

schildern

Die meisten Zwischendecks ⸗Fahrgäste der Aby siniaa

(60 Damen),

Frl. Bertha Wilde mit

(206 bn)

M 304.

ir bl der Verdffentlichun gen des Kaiserlichen Gesund⸗˖ heit za mts vom. 22. Derember bat folgenden Inhalt: Se sund= beitzstand. Mittheilungen über Volfskranibeiten. Sterbefälle in deutschen Stadten mit 40 000 und mehr Cinwohnern. Deggl, in . Städten des Auslandez. Erkrankungen in Berliner ankenbäufern. Desgl. in deutschen Stadt: und Landbenrken. Pockentodegfälle in deutschen Orten ꝛ4. 1890. Berlchtigung. Medi⸗ zinal⸗· und Sanitätgwesen im Reg Bez. Osnabrück 1886/88. Witterung. Zenweilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. Gibraltar, Türkei. Japan, Australien.) Thierseuchen in der chweiz, 35. Vierteljabr. Veterinarpolijeiliche Maßregeln. (Preußen Reg. Bez. Oppeln. Luübed'. Desterreich). Medizinalgefetzgebung u. s. w. Deuffcheg Reich.) Handelsverträge, (Schluß.) Kommisston für earbestung des deutschen Arzneibuch. Abgabe stark wirkender Arzneimittek. (Preußen). Lumpensammler.— (Italien.) Leichen · Be ue (Schluß). Rechtsprechung. (Ober Landesgericht Hamburg). npreifen und Feilbieten von Arinei bez. Geheimmitteln.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Ein Handlung sbevollmächtigter ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, VI. Civil senats, vom H. November 1891, nicht ohne Weiteres befugt, seine Ermächtigung zum Einkassiren von Geldern willkürlich auf einen Anderen zu übertragen; die an einen solchen Substituten für den Prinzipal geleistete Zahlung braucht daher dieser gegen sich nicht geiten zu lassen. Ebensowenig ist ein Han dlungs gehülfe oder sonstiger Geschäftsbediensteter, welcher die Ermächtigung zur Entgegennahme von Be stellungen für das Geschäft erhalten hat, dadurch nicht ohne Weiteres zur Einkassirung von Geldern aus den von ihm entgegen⸗ genommenen Bestellungen ermächtigt.

. Die von einem Unternehmer nur für seinen Nutzen, nicht für öffentlich; Zwecke mit Dampf betriebene Arbeitsbahn fällt nach einem Urtbeil des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 15. Oktober 1591 nicht unter das preußische Eisenbabngesetz vom 3. November i858; es findet demnach auf solche Arbeitsbahnen die im §. 25 des Gesetzes angeordnete erhöhte Haftpflicht für Sachbeschädigungen (wonach der Eisenbahn⸗Unternehmer sich von der Haftpflicht nur durch den Beweis befreien kann, daß der Schade entweder durch die eigene Schuld des Beschädigten oder durch einen unabwendbaren Zufall bewirkt worden) keine Anwendung.

Kunst und Wissenschaft.

Aus den Königlichen Museen.

K Der vor Jahresfrist auf einem Landgut in der Nähe Venedigs gefundene und für die Königlichen Museen erworbene Marmorlöwe, gleich den vor dem Arsenal zu Venedig auf⸗ gestellten Bildwerken wohl eine attische Arbeit, hat nach feiner Wiederherstellung durch den bei der Verwal⸗ tung der Museen i hafen Bildhauer Freres seine Aufstellung in der Rotunde des Alten Museums gefunden. Bei der Ergänzung der Pranken des Thieres in Gips stellte es sich heraus, daß der Löwe ursprünglich nicht ruhend, sondern zum Sprunge gerüstet, dargestellt war, und die in biesem Sinne durchgeführte Wiederherstellung rechtfertigt sich angesichts der neuen Aufstellung von selbst. Die Muskellage des Leibes erscheint erst jetzt motiwirt und verständlich; aber auch der Ausdruck des besonderz sorgfältig durchgeführten Kopfes paßt zu einem angreifenden Thiere weit besser als zu einem ruhenden. Wer die plumpen modernen Ergänzungen kennt, die z. B. den ausschreitenden antiken Löwen an der Treppe des Museums zu Neapel entstellen, wird der Arbeit des Restaurators ge⸗ rechten Beifall zollen. Unser Museum aber darf sich rühmen, in dieser neuen Erwerbung eine der schönsten von den nicht gerade häufigen Thierstatuen altgriechischer Arbeit zu besitzen.

Die Umstellungs arbeiten in der Abtheilung der antiken Gipsabgüsse nehmen xüstigen Fortgang, und einige der neuarrangirten Säle dürsten in nicht zu ferner Zeit den Besuchern wieder zugängli emacht werden. Bei diefer Gelegenheit gedenken wir auf dich Neuerung und ihre Bedeutung zurückzukommen.

Die Sammlung von Bildwerken der christlichen Epoche hat eine ansehnliche Reihe von Neuerwerbungen und Geschenken ausgestellt. In einem neu aufge⸗ stellen Glasschranke der italienischen Abtheilung hen wir neben den Hauptstücken der Sammlung

alck aus London Bronzen aus dem Beginn des Cinque- cento = eine besonders reizvolle Bronzestatuette einer nackten weiblichen Figur, die nach Motiv und Körperbehandlung zu den reifsten und gefaͤlligsten Schöpfungen der Zeit zu zählen ist, ein Geschenk des Herrn Wernher in ndon. Von

errn Generalkonsul A. Thieme in Leipzig ist der

ammlung ein rn Tintenfaß geschenkt worden, dessen Deckel die Gestalt der Geschichtsschreibung krönt, eine Arbeit, die den allegorischen Gestalten auf dem Bronzetaufbrunnen des Tiburzio Vercelli und Giambattista Vitale in der Kirche della Casa Santa zu Loreto fast 1 näher steht, als den Werken des ebenfalls in Loreto zeitweise beschäftigt gewesenen Venezianers Andrea Sansovino, dem sie vermuthungsweise zugeschrieben wurde. Eine kleine Neptun⸗ statuette aus Bronze ist ein Geschenk des Herrn H. Efe n gt in London, während eine andere werihvolle Gabe, ie bemalte Stuckgruppe, eines Knaben, der einer Hündin ihre Jungen geraubt, ein, reizendes Genrestüch in der Art Kn drga deilg Kobpia s. dem Grafen vn ol. . verdankt wird. Die zahlreichen Plaketten,

ortragkreuze und Perlmutterreliefs, welche die Vitrine außerdem noch enthält, sind ebenfalls großentheils Geschenke von ungenannten Gönnern der .

Auch in der deutschen Abtheilung christlicher Skulpturen haben einige Neuermerbungen Aufstellung ge⸗ funden, deren ,, freilich das in den Erdgeschoß⸗ räumen des Neuen Museums herrschende Zwielicht erheblich erschwert. Eine noch dem vierzehnten Jahrhundert ange örige Holzstatue der Madonna mit vortrefflich erhaltener alter Be⸗ ,, sowie ein aus Nem-Mors erworbener schwäbischer Altar der düilißen Sippe, ein Flachrelief in Kelheimer Stein von der Hand eines Augsburger ünstlers und ein unbemaltes Holzrelief mit der Darstellung Christi am Oelberge sind hier besonders hervorzuheben.

Sr ste Beilage

Berlin, Montag, den 28. Dezember

Das Kupferstich⸗Kabinet hat, wie die „Amtlichen Be⸗ richte aus den Königlichen Kunstsammlungen“ mittheilen, für das Studium der Geschichte des Kupferstichs und Hyolz⸗ schnittes ae,, einen Hülfsapparat aus mechanischen Reproduktionen soscher seltenen Blätter zusammengestellt, deren Originale unserer en,, fehlen oder doch nur in unzuläng⸗ lichen Abdrücken vorhanden sind. Diese Ergänzungesammlung, die fich zumeist aus Zuwendungen auswärtiger Sammlungs⸗ vorstände und einzelner Kunstforscher zusammensetzt und vor⸗ aussichtlich von dieser Seite noch weitere Vermehrung und Vervollständigung erfahren wird, dürste den kunstwissenschaft⸗ lichen Studien in erwuͤnschter Weise Förderung gewähren.

Aus Schulte's Kunstsalon.

44 Während der Weihnachtstage war in der Kunsthand⸗ lung von Schulte, Unter den Linden, ein Kaiserporträt von Franz von Lenbach ausgestellt, welches den Haupt⸗ anziehungspunkt für die zahlreichen Besucher des Kunstsalons bildete. Der Herrscher ist in ganzer Figur in Kürassieruniform dargestellt, von den Schultern fällt ein weiter schwarzer Pelz⸗ mantel herab, die Hände stützen sich auf den Pallaschkorb, das vom Kürasfierhelm bedeckte scharf beleuchtete Haupt ist zur Seite gewendet, und die Augen senden ihren . Blick in die Weite. Die durch Kraftbewußtsein gefestete Ruhe und Geschlossenheit des Wesens, läßt sich füglich nicht klarer und überzeugender künstlerisch ausprägen, als es Lenbach hier gelungen ist. Die Leistung des Künstlers wirkt zunächst als Eharakterstudie packend; das Seelenleben, welches aus diesen Zügen so kraftvoll zu uns spricht, giebt dem 1 Werk sein ligentliches Gepräge, und der dadurch hervorgebrachte Eindruck läßt uns über die Wunderlichkeiten des Veiwerks, über den in nächtliches Dunkel getauchten landschaftlichen Hintergrund, die zahlreichen Verzeichnungen und Nachlässig⸗ keiten, die kreidigen Töne und matten Farbenstellungen des Kolorits, den Mangel an kräftiger plastischer Modellirung völlig hinwegsehen. Lenbach versteht es eben, das Interesse des Beschauers auf die wesentlichen Züge zu bannen und zu konzentriren, und gerade dieses Bild ruft uns wieder das Wort eines französischen Kritikers lebhaft in die Erinnerung, der den NRünchener Meister so treffend als „évocateur des ames“ kennzeichnete. Solchen Werken gegenüber ist die schulmeisterliche Ueberhebung, die dem Künstler die einzelnen Zeichenfehler nachrechnet, in keiner Weise am Platze. In ihnen lebt eine wunderbare magnetische Kraft, welche unmittelbar vom Kunstwerk auf den Beschauer ein⸗ wirkt. Gerade diese fehlt einem anderen, ebenfalls zur Zeit bei Schulte ausgestellten metergroßen Sensationsbilde von Dudley⸗Hardy, welches uns ein schauerliches Bild aus dem Nachtleben Londons 6 Die Obdachlosen auf dem Trafalgarsquare, am Fuß des Nelson⸗Denkmals zusammen⸗ gekauert, erblicken wir in dem durch die Nebel der Millionen⸗ stadt mühsam durchbrechen den Zwielicht der Morgendämmerung. Weder Mitleid noch Abschen vermag diese Darstellung, welche offenbar nur solche Absichten verfolgt, in höherem Grade in uns zu erregen, da die künstlerischen Mittel dazu sich durchaus unzulänglich erweisen. Unsere Malerei hat sich seit 1388, dem Entstehungsjahre dieses Bildes, glücklicher= weise bereits aus dem farbenscheuen Pessimismus herausge⸗ arbeitet, für welchen die Obdachlosen Dudley⸗Hardy's als ein , , und gleichzeitig warnendes Beispiel gelten können.

er gleichförmige grün⸗graue Nebelton, in den die ganze Scene unterschiedslos getaucht ist, der auch die Gesichter mit fahler Leichenblässe überzieht, darf recht eigentlich als Negation aller Malerei gelten, und ein Interesse an solcher Malerei kann wohl nur der Farbenfabrikant eben jenes Grüns haben, das in solchen Massen an eine so geringe Aufgabe ver⸗ schwendet worden ist.

Ünter den kleineren Werken der Ausstellung fesseln einige neuere Bilder Skar bina“s durch die eminente Geschicklichkeit, verschiedenen koloriftischen Problemen gerecht zu werden, bald in berberer Weise, wie in der „Seemannsstube“, bald in Abwägung der feinsten Tonwerthe gegeneinander, wie bei der reizvollen kleinen Interieur⸗Studie „ein neues Buch“, deren 36 förmlich zu phosphoresziren scheinen. Freilich weiß Skarbina meist nur das Auge zu interessiren, Herz und Gemüth Arbeiten vielfach leer aus. Ein jüngerer Karlsruher der aus Königsberg stammende G.

gehen bei seinen verstandesmäßig e,, .

ünstler, vrahn, hat ein weib⸗ liches Porträt ausgestellt, dessen Vorzüge ebenfalls mit dem

Begriff Geschicklichkeit erschöpft sind. Das Fleisch der im reien gemalten Dame besitzt keine rechte Durchsichtigkeit und zeuchtkraft, es erscheint wie mit Puder und Schminke inkrustirt,

eine unbewußte Ironie auf die ungezwungene natürliche Umgebung.

Auch Breling!s , . Schlachtenbild, welches eine Episode aus

dem Kampf bei Beaune la Rolande (28. November 1870)

darstellt, fehlt trotz des Plein air die rechte Körperlichkeit der

Gestalten, ein Mangel, den das bei solchen Scenen an pan⸗

n . Naturtreue gewöhnte Auge besonders lebhaft

empfindet.

Eine optische Spielerei sei schließlich noch erwähnt, welche Stephan Linding ausgestellt hat: ein in Gips aus⸗ geführtes Intaglio, d. h. eine vertiefte plastische Darstellung, welche dem Beschauer die Illusion eines , , erwecken soll und auch thatsächlich ermeckt, Außer diesem wunderlichen Einfall zeichnen bas Relief keine bemerkenswerthen Eigen⸗ schaften aus.

8. Von der berühmten n nn der Königlichen Bibliother in Dresden ist socben die photegtaphische Nachbildung die ver Dber⸗Bibliothekar Profeffor Dr. Förstemann daselbst 1880 beforgte, in einer zweiten Auflage (bei R. Bertling in Dresden) er⸗ schienen· Sie umfaßt, wie die erste jetzt vollständig vergriffene, zehn Exemplare jum Preife von 200 M Diese een genaue und scharfe phoiographische Wiedergabe hat gute Folgen gehabt, indem daraufhin auch die anderen Maya ⸗Handschriften, der Troanus und der Cortesianug in Madrid und der Peresianuß in Paris vervielfältigt wurden und dadurch die Erforschung der Maya Sprache lebhaft angeregt worden ist. Der Stand der Maya · Forschung ist folgender. Während. man h den un verstandlichen Codex. der dem Bibliotbelar Joh. Chr. Götze in Wien nberiassen worden war. für ein werthlofes Ding erachtete, hielt man

zum Deutschen Reichs⸗Auztiger mn Königlich Preusischen Staats⸗Anzeiger,

1891.

ihn später für ein artekisches Schriftmal, bis man endlich zu der 1 gelangie, daß man es mit dem Erzeugniß einer der aitekischen war stammverwandten, aber unabhängigen, den mexikani⸗ schen fogar überlegenen Kultur zu thun habe, nämlich der hochent⸗ wickelten Maygs, die zur Zeit der spanischen Eroberung Amerikas die Halbinsel Yucatan in Mütel⸗Amerika bewohnten. Unsere Kenntniß der Maya Schrift ift noch recht gering. Wir besitzen jwar Gram⸗ matiten und Wörterbücher der Maya.. Sprache, freilich nur in spanischen Lettern, und, seitdem die Relacion de las cosas de Vucatan von Diego de Landas gefunden wurde, sogar“ ein angebliches Alphabet der Maya ˖ Sprache. Indeß als der französische Gelehrte Brasseur re Bourbourg und der Engländer William Bollaert auf Grund des letzteren die Entzifferung der Hamschriften versuchten, stellte sich bald die völlige Unzulänglichkeit des Alphabets heraus, jodaß man von Neuem versuchen mußte, die Handschriften nur aus sich selbst zu er⸗ flären. Run hat Professor L. de Rosny in Paris das eigenartige Zahlensystem der Mayas entdeckt, und darauf hin haben besonders Professor Förstemann in Dresden und, der amerikanische Forscher Professor F. Thomas mit Hülfe von Landas' Nachrichten über das Kalender wesen der Mayas unsere Kenntnisse der Sache einigermaßen ge⸗ fördert Man kann darnach als feststehend annehmen, daß die Dresdner Handschrift ein religiöser Festkalender ist, und die Millionenzahlen, die Professor Förstemann in der Handschrift nach⸗ gewiesen hat, beweisen, daß er sich über weite Zeiträume hin erstreckt. Man weiß ferner, in welcher Richtung und Reihenfolge die Zeichen zu lesen sind, man ist zu der Ueberzeugung gelangt, daß wir es ebenso wenig mit einer Buchstabenschrift zu thun haben, wie mit reinen Hieroglyphen in dem Sinne, daß das Zeichen nur für den dargestellten Gegenstand gilt. Aber es ist noch nicht gelungen, außer Zahlen und Daten irgend eine Gruppe von Schriftzeichen so zu entziffern, daß wir unt von dem Sinne der Zeichen eine Vorstellung machen könnten. Erfreulicher Weise ist von der neuen Auflage der Dresdner Maya⸗ Handschrift schon ein Theil in die Hände von Gelehrten übergegangen, und es läßt sich hoffen, daß es ihren vereinten Anstrengungen endlich gelingen werde, Licht in die wichtige Sache zu bringen.

Durch eigenes Handschreiben hat Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Oldenburg in Anerkennung der verdienst⸗ vollen Herausgabe des im Verlage der Schulze'schen Hof ⸗Buch⸗ bandlung A. Schwartz) in QAldenburg erschienenen Werks Das Leben der Prinzeffin Charlotte Amelie de la Trémoille, Gräfin von Tldenburg (1653 —= 1737), das in Nr. 2651 des . R. u. St.: A. vom 24. Oktober besprochen worden ist, dem Ober⸗Bibliothekar Dr. R. Mesen die große goldene Medaille für Kunst und Wissen⸗ schaft verliehen.

Die vom rheinischen Provinzial⸗Musum in Welschbhillig begonnenen Ausgrabungen nehmen, wie der Köln. Ztg. geschrieben wird, unter der örtlichen Leitung des Bautechnikers Ebertz ihren rüstigen Fortgang. Bis jetzt sind fünfzehn Herm enköpfe gefunden, von denen sechs Stück Mitglieder der Gutsbesitzerfamilie, fünf Stück germanische Sklaven, zwei Stück asigtische Sklaven, eines einen Satyr darstellen; ein behelmter Kopf rührt vielleicht von einem Marsbilde her. Außerdem sind noch viele Hermenschäfte und Geländertheile zum Vorschein gekommen und jüängst auch eine, leider nur halb erhaltene Ara, die dem in der Trierer Gegend häufiger vor= kommenden, keltischen oder germanischen Lenus Mars geweiht ist. Auch über die Anlage des Fischweihers, den das Hermengeländer um⸗ gab, haben die letzten Wochen weitere Aufschlüsse gebracht. Die Be⸗ legung des Weihers mit Sandsteinplatten stammt aus einer späteren Zeit; viele Platten zeigen Spuren einer früheren anderweitigen Be—⸗ nutzung und überdies befindet sich darunter eine starke Estrichschicht, die den Boden des Weihers bei seiner ursprünglichen Anlage bildete. Am Ende einer in der Mitte des Weihers laufenden Mauer wurde die Bleiröhrenleitung eines Springbrunnens entdeckt. Der Weiher hatte eine Breite von 17,90 m. Die Längenausdehnung konnte nicht ermittelt werden, es wurde aber festgestellt, daß sie mindestens 38 m beträgt; der Weiher dehnte sich nämlich, wie ein Versuchsgraben ergeben hat, noch bis vor den mittelalterlichen Burggraben aus. Damit er⸗ öffnet sich für weitere Grabungen eine ungeahnte Hoffnung, indem pon der Umfassunge mauer dieses noch nicht untersuchten Theiles des Weihers sich mindestens ebenso viele Hermen erhalten haben können wie an dem untersuchten Theile, der einschließlich der Funde der 40 er und bo er Jahre 28 Hermen ergeben hat. Auch das stellte sich nach Hebung einiger Bodenplatten des Bassins heraus, daß der künstliche Weiher an der Stelle eines natürlichen Weihers hergestellt ist, denn unter den Platten und dem Estrichbelag liegt eine tiefe Schlammschicht voll verschiedener Schneckenarten.

6 ö 2

Elauntit bud wottswirhsckan .!

Verein zur Förderung des Wohles der arbeiten den Klassen im Kreise Waldenburg.

Dem von dem Vorsitzenden des Vereins, General-⸗Direktor und Landtags Abgeordneten Br. Ritter erstatteten Bericht über das Vereinssahr 15396 51 entnehmen wir nach der Schweidnitzer Täg= sschen Kundschau‘ Folgendes:; Die Bestrebungen des Vereins haben auch im verflossenen Vereinsjahre günstige Resultate ergeben. Die AÄrbeitsschulen, in denen mit Erfolg Anleitung in Tisch⸗ lerei, Drechsler und Holizschnittarbeit, Korbflechterel, Papp⸗ arbeit ertheilt wurde, erfreuten sich großen Zuspruches; be⸗ fonders liefen bei den Schulen in Waldenburg und Gottesberg bie Anmeldungen sehr zahlreich ein. Zu den Unterhaltungè kosten gewaͤhrte das Ministerium der geistlichen, Unterrichts und Medizinal · Angelegenheiten eine Beihülfe von 2500 , die Niederschlesische Bergbauhülfskaffe 600 é Zur Förderung ander⸗ weiter Haugindustrie hat der Verein u. A. 154 , abgesetzt. Die Anleitung im Gartenbau erfolgte unter der Leitung des Garten- bauinspettor Kuhng. Die Zahl der Gartenbguer wuchs von 486 auf 380. Zur Förderung des Baues von Arbeiterwohnungen wurden Baupluͤne zur Verfügung gestellt. Wie hieraus ersichtlich hat der Verein in mannigfacher Weise im Dienste der arbeitenden Klassen gewirkt. Die 8 der Mitglieder betrug 525, die Zahl der Arbeiter, für welche Beiträge geleistet wurden, 17517. Die Ein⸗ nahme belief sich auf 23 ol S6, die Ausgabe auf 18 697 ½ Das Vereinsvermögen beträgt 12 850 . Zur Förderung der Vereins · zwecke find in den 14 Jahren des Bestehens des Vereins im Ganzen 171 212 M aufgewendet worden.

Arbeiterfürsorge. 9

In der Holzstoff⸗ und Papierfabrik Nieder schlem a wurde nach 6 Mittheilung des. Ch. Tgbl. aus Schneeberg drei⸗ zehn Arbeitern und Arbeiterinnen eine Weihnachtsfreude dadurch bereiten daß ihnen für zehn⸗, bezw. fünfsehn⸗· und zwanzigjährige Tdaͤl igkeit eine Sparkasfeneinlage von ie 100 M durch den Kom⸗ merzien · Kath Rostosky übermittelt ward. Cinige bekamen die Prämie zum zweiten, einige zum dritten Male.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin' sind bei den hiefigen Standegämtern in der Woche vom 15. Dezember bis inkl. 19. Dezember er. jut Anmeldung gekommen: * a nen. 100 Lebendgeborene, 35 Todtgeborene, 728

erbefälle