das Schlußterzett des ersten und jweiten Actes und in dem textlichen Intermezzo des dritten Actes das vierstimmige Gebet, das von den Damen Hiedler und Rothauser und den Herren Krolop und Philipp beifallswürdig , wurde. .
Im Gesammteindruck ist die Aufführung als eine durchaus wohlge⸗ lungene zu bezeichnen, die den reichen Beifall verdiente, der ihr zu theil ward; ganz besonders wurde i Dietrich nach dem Schattentanz durch langandauernden Beifall ausgezeichnet.
Sing⸗Akademie. .
Der grausame Boreas, der unseren Sängerinnen besonders ge⸗ fährlich ist, war aer, daran Schuld. daß ein Concert ohne Concertgeberin stattfand. Fräulein Busjaeger war plötzlich erkrankt, und Fräulein Elly Grim m eine bereits wohlbekannte Concert⸗ sängerin, hatte sich in .. Stunde entschlossen, ihre Collegin zu vertreten. Sie brachte ihre wohlklingende, wenn auch nicht. sehr starke Stimme, die zugleich mit verständnißvoller Ausdrucksweise vereinigt ist, in vier Gesängen aus den „Brautliedern! Von Cornelius und in Löwe's. Ballade Der Blumen Rache“ ganz vortrefflich zur Geltung. Der Pianist 36 Wei ß, der das Toneert unterstützte, trug außer den jetzt öfter gehörten Variationen über ein Han Hfches Thema von Brahms und einigen kleinen Clavierstücken von Cui noch eine Sonate eigener Compositlon vor. Das Werk läßt ein recht erfreuliches Compositionstalent erkennen, . . in den beiden letzten Sätzen Aria“ und „Allegro“ besonders
wirkungsvoll hervortritt. Sein sehr klares und ausdrucksvolles Spiel errang sich lebhaften Beifall, der auch der Sängerin in reichem Maße gespendet wurde. .
Wegen einer Indisposition des Herrn Bulß kann die auf morgen, Donnerstag, angekündigte Vorstellung des „Othello“ im Königlichen Opernhause nicht in Scene gehen; dafür wird Titus“ mit den Damen Sucher, Staudigl, Weitz und Hiedler, den Herren Sylva und Stammer zur Darstellung gelangen. .
In der Vorstellung des Nathan, die am eit dem Geburts⸗ tage Lessing's, im . Shan gig, hause gegeben wird, spielt Herr Krause die Titelrolle. Herr Kahle ist von seiner Er⸗ krankung noch immer nicht völlig hergestellt. Die übrige Besetzung des „Nathan“ mit den Danien v. Hochenburger und Seebach, den , Malkowsky, Ludwig, Qberländer, Eichholz, Arndt bleibt die bekannte.
Im Deutschen Theater muß wegen Erkrankung einiger Mit⸗ lieder die auf Freitag angekündigte Vorstellung abgeändert werden. Ern: dessen hat die Direction, da der Andrang zu „College Crampton“ ein außerordentlicher ist, sich entschlossen, das Stück auch für diesen Tag neben, . ;
Das Lessing-Theater bereitet für den Dienstag der näch⸗ sten Woche einen Lustspiel⸗Abend vor, der Joss Echegaray's dreigctigen Scherz „Ein unberufener Kritiker in , n von Ludwig Fulda's einactigem Lustspiel „Unter pier Augen“ bringen wird.
Jof. Wien iawski wird in dem morgigen Concert mit Orchester in der Sing⸗Akademie seine Ouverture Guillaume 19 Laciturne selbst leiten. — Eugen d' Albert wird in seinem am Freitag in der Sing⸗Akademie stattfindenden Concert Werke von Bach, ö Kiel und Raff, das Amoll⸗Rondo von Mozart, Beethoven's
onate op. 90, Chopin's Scherzo op. 20 und eine Reihe Liszt'scher Compositionen spielen.
In der Freien musikalischen Vereinigung, welche sich am ö Abend um 8 Ii de. Sulzer'schen Musiksaale, Pots⸗ y 27, versammelt, werden Lieder von Julius Hey, Theod. Kewitsch, Max Loewengard und Rob. von Hornstein, ein Trio C-dur Op. 27 für Klavier, Violine und Violongell von J. Rosenfeld und Mole uc tu von Bungert⸗Smith und Philipp Roth zum Vortrage gelangen.
Mannigfalti ges.
Die Hohenzollern-Galerie an der Moltke⸗Brücke beim Lehrter Bahnhof ist heute Vormittag vor einem Kreis geladener Gäste eröffnet worden. Die ß ist ein Rundgemälde von
n
i ierteljahrtause reußischer Geschichte (1640 bis 1890). Die ,, . , ihrer Thaten
und ihrer Zeit in einem großen Panorama zur Anschauung zu bringen, ent⸗ —ᷣ dein Gedanken, daß das Volk sich die Geschichte seiner Entwicklung
Idee, die . in
stets lebendig vor Augen halten muß, um den großen Aufgaben der Gegenwart und Zukunft gewachsen ju sein. Wie die Schule fortan die vaterländische Geschichte mehr wie bisher pflegen soll, und wie die Jugend durch den Geschichtsunterricht in ihrem . und in ihrer Liebe zu dem Vaterlande und dem Hohenzollernhause immer mehr gestärkt und irre, werden soll, so ist auch ein großes Rundgemälde, welches die Kurfürsten, Könige und Kaiser, ihre Thaten und ihre Zeit den Lebenden vor Augen führt, gewiß in hohem Maße geeignet, demselben Zwecke zu dienen. Aber diesen Gedanken in wirksamer Weise durchzuführen, war gewiß keine leichte Aufgabe. Diese Aufgabe ist in der Hohenzollern⸗Galerie“ in staunens⸗ und bewunderswerther Weise gelöst worden. Das Panorama zerfällt nicht in von einander getrennte Einzelbilder, sondern bildet eine ununterbrochene Darstellung der historischen Ereignisse und Zeitperioden, die wie im Leben so auch hier im Bilde in einander überfließen. Bei einer solchen . war es selbstverständlich, daß der ausführende Künstler, der Historienmaler Ph. Fleischer, oft zu idealen Com— positionen rf mußte; aber in diesen ist stets der ausgeprägte Charakter der . 8zeit, die sie verherrlichen wollen, enthalten. Die Zeit des Großen Kurfürsten wird durch den Fürsten, wie er die Réöfugiss empfängt, und die afrikanische Flotten⸗Expedition, mit der Insel Rügen im Hintergrund, charakterisirt; es folgt Friedrich L, mit der Langen Brücke und der Orangerie im Lustgarten im Hintergrunde, zur Seite das Modell des Großen Kurfürsten, welches ihm von Schlüter gezeigt wird. Friedrich Wilhelm J. tritt uns entgegen, wie er die Parade über seine langen Kerls' abnimmt; im Hintergrunde sieht man die Garnison⸗Kirche und das Stadtschloß Potsdam. Die Zeit Friedrichs des Großen wird durch militärische Gruppen wie durch eine große Reihe von Staatsmännern, Künstlern und Gelehrten gekennzeichnet; der König tritt aus einem Zelt und wird von den Truppenführern be— it im Hintergrund sieht man Rheinsberg, die historische Windmühle, die Communs und Sanssouci. Friedrich Wilhelm II. ist gleichkalls von den großen Männern seiner Zeit um⸗ eben; im Hintergrund erblickt man das Brandenburger hor. Den Mittelpunkt der folgenden Zeit bilden die Königin Luise und weiter rechts Friedrich Wilhelm III., umgeben von den Helden der Befreiungskriege. Diese Zeitperiode und weiter die folgenden sind reich an Gruppen, berühmter Zeitgenossen. Zur RKenn— zeichnung der Regierungszeit Friedrich Wilhelm's IV. sieht man im k das Alte Museum und das. Palais des rinzen, a e n , Kaisers Wilhelm, das Denkmal Friedrich's des Großen, das Schauspielhaus, die Schloßtuppel; der König, an der Seite der Königin, steht mitten unter den Hauptrepräsentanten der Bildung, Kunst und Wissenschaft. Kaiser Wilhelm's J. großes Leben eoncentrirt sich in dem Siegeseinzug durch das Brandenburger Thor am 18. Juni 1871; Friedrich III. und seine Gemahlin stehen in gleich reicher Umgebung von bekannten, zum großen Theil noch jetzt ebenden Zeitgenossen in einer Bogenhalle, während das Neue Palais den Hintergrund bildet; eine fast unerschöpfliche Menge berühmter und auch unberühmter Namen von Künstlern, Schriftstellern u. s. w. sind in Person hier a . Den würdigen Abschluß bildet Kaiser Wilhelm II, der an dem Sockel eines Standbilds von Kaiser Wilhelm J. steht und von seinen Ministern und Generalen, voran Graf Caprivi, umgeben ist, während Allerhöchstdemselben zur Rechten Ihre Majestät mit den rinzen⸗Söhnen und den Mitgliedern der Königlichen Familie den Blick nach der See wendet, wo die stolzen Panzerschiffe — ein Gegen⸗ stück zu der Flotte des Großen Kurfürsten — in voller Fahrt nach dem in der Ferne erglänzenden Helgoland begriffen sind. Es bedarf wohl kaum der Bemerkung, daß alle Gestalten uns in voller ö und Naturwahrheit entgegentreten; es ist ein lebendiges Bild aus dem zweihundertundfünzig Jahre langen Leben der brandenburgisch⸗preußisch⸗deutschen Geschichte.
Da Panorama ist von dauerndem Werth; das Interesse daran kann nicht, wie bei anderen, erlahmen, weil es eine Art Ruhmeshalle der preußischen Geschichte bildet, die jeder Preuße, jeder Deutsche kennen lernen muß und zu der auch noch spätere Genergtionen dankbar die Schritte lenken werden. Der Oeffentlichkeit wird das Panorama am Donnerstag übergeben.
Dresden, 19. Januar. Heute Mittag um 1 Uhr fand, wie das „Dresd. J.“ berichtet, die . der Leiche des Königlich preußischen Generals der Artillerie und General⸗Adjutanten weiland
Seiner Majestãt des Kaisers Wilhelm J. Kraft Prinzen zu Hohen- lohe⸗Ingelfingen statt. Im Trauerhause, Sidonienstraße 0, hatte ih eine große Trauerversammlung, die . zahlreichen Generalen und Offizieren, hohen Staats⸗ und städtischen Beamten zusammensetzte, ein⸗
. Iin Auftrage Seiner Majestät des Kaisers war der 5 ügel⸗Adjutant . von Hülsen und im Auftrage Seiner Majestät des Königs von Sachsen der ö QOberst⸗Lieutenant
Graf Vitzthum von Eckstädt erschienen, um der Trauerfeier bei⸗ zuwohnen. Vor dem Trauerhause hatte unter Commando des General⸗Majors von Issendorff, Commandeurs der 1. In⸗ fanterie⸗Brigade Nr. 45, die Trauerparade Aufstellung genommen, die sich aus je einem Bataillon des 2. Grenadier⸗Regiments Ur. 101 und des Schützen Regiments Nr. 198 mit Spielleuten und Rahn sowie dem d des 2. Grenadier⸗Regiments r. 191, drei Escadrons des Gardereiter⸗Regiments und zwei Batterien des 1. , nn, e, Nr. 12 zu je vier Ge⸗ schützen mit dem . zusammensetzte. Die Beerdi⸗ ung fand mit militärischen Ehrenbezeugungen auf dem Tolkewitzer gn chdf statt.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depesch en.
Kiel, 20. Januar. (W. T. B.) In Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers, Seiner Koͤniglichen Hoheit des Prinzen Heinrich, der Vice⸗Admirale Freiherr von der Goltz, Hollmann und Knorr sowie zahlreicher Offiziere fand heute Vormittag 19 Uhr in der Marine⸗Garnisonkirche die Vereidigung der Rekruten statt. Daran schloß sich eine militärische Feier im Exerzierschuppen der Marine. Später folgte Seine Majestät der Kaiser einer Einladung des Offizier⸗ corps zum ruh im Casino.
Paris, 20. Januar. (W. T. B.) Die Morgen⸗ blätter besprechen die Vorfälle in der gestrigen Kammersitzung und . ihrem Bedauern über dieselben Ausdruck. Gleichwohl billigen sie fast durchweg das Vor⸗ gehen des Ministers des Innern Const ans gegen Laur.
Paris, 20. Januar. (W. T. B.) Bei dem Duell, welches wegen der gestrigen Kammervorgänge heute zwischen dem Deputirten . und Castelin stattfand, wurde der Erstere am Arme verwundet.
Rom, 20. Januar. (W. T. B.) Das Befinden des Papstes, der sowohl gestern wie auch heute mehrere Audienzen ertheilte, ist ein durchaus befriedigendes.
Bern, 20. Januar. (W. T. B.) er Ständerath hat das Gesetz, betreffend die Auslieferung politischer Verbrecher, einstimmig angenommen.
Belgrad, 20. Januar. (W. T. B.) Der König, die Regentschaft und die ö richteten anläßlich des
riechischen Neujahrstages Glückwunschtelegramme an den , Ferdinand und die bulgarische Regierung. Letztere übersandten noch an demselben Tage gleich freund⸗ en; Glückwünsche dem Könige, der Regentschaft und der erbischen Regierung.
Tiflis, 20. Januar. (W. T. B.) Die Brücke, deren Zusammenbruch so große Menschenverluste herbeiführte, ist von einem armenischen Priester erbaut, gegen den sich nun die allge⸗ meine Erbitterung richtet, die Bevölkerung verlangt die strengste , , Infolge dessen roͤtteten sich wiederholt starke Volks haufen vor dem Wohnhause des armenischen Bischofs zusammen und versuchten, in das Haus ein⸗ r nn, wurden jedoch von der Polizei zurückgedrängt. Bei
em Tumult wurden die Fenster des bischöflichen Wohnhauses zertrümmert.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage)
— — — —————— ——— ——r —— — ——— — — ———— — *
ericht vom 20. Januar, r Morgens.
Stationen. Wetter. Klei
in o Celsius
50 C. — 40R.
Temperatur
bedeckt bedeckt heiter bedeckt wolkig heiter Schnee wolkenlos
Mullaghmore Aberdeen .. Christianfund Kopenhagen. Stockholm. ,
zt. Petersbg. Moskau...
Cork, Queens⸗ town... Cherburg .. Ilder ... . mburg.= winemünde Neufahrwasser Memel...
nster .. Karlsruhe.. Wiesbaden. München.. Chemnitz.. Berlin ... Wien.... Breslau... 771
Nißia.... 7535 Triest .... 758
) Dunst. Y Reif. Uebersicht der Witterung. — Die Wetterlage hat sich im allgemeinen wenig verändert, am hoch n ist der Luftdruck über dem mittleren Schweden, am niedrigsten vorm Kanal. Ueber , . wehen schwache südöstliche bis nordöstliche Winde bei kalter, heiterer und trockener
von Paul Ta Anfang 7 Uhr.
— d de do .
Regen bedeckt wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos
bedeckt
wolkenlos bedeckt
wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenl. i) wolkenl. ) wolkenlos wolkenlos
heiter heiter
Oo — — — — — W — — — N — 0 — *
Sonnabend:
sund über London na w und von dort aus westwärts über Oberitalien hinaus. In Die Ehre. Deutschland liegt die Temperatur 3 bis 14 Grad unter dem Gefrierpunkt. Breslau meldet 14, Wien 15, Moskau 16, Stockholm 165, Haparanda
26 Grad unter Null. Deutsche Seewarte.
Theater ⸗Anzeigen.
haus. I5. n, Titus. Oper in 2 Acten von W. A. Mozart. Text frei nach „La Clemenza
di Tito“. In Seene gesetzt vom; Dher / Rel senr! . Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang
r. Schauspielhaus. 21. Vorstellung. Der zer⸗ , . Krug. Lustspiel in 1 Aufzug von H. von st. In Scene gesetzt vom
in 3 Aufzügen von 3 en Uebersetzung. Ober⸗Regisseur Max Grube.
Freitag: Opernhaus. 20. Vorstellung. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Goethe'schen Romans: Meister's Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Ballet lioni. Dirigent: Kapellmeister Sucher.
Schauspielhaus. Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen von G. E. Lessing. Anfang 7 Uhr.
Der Verkauf der Abonnements⸗Billets für den Monat Februar findet am 28. Januar er. in der Königlichen Theater⸗Haupt⸗Kasse statt. Es werden ausgegeben für das Opernhaus 26 und für das Nebel Schauspielhaus Billets für 30 Vorstellungen.
Dentsches Theater. Donnerstag: College
Crampton. Anfang 7 Uhr. Freitag: College Crampton. Sonnabend: College Crampton.
Berliner Theater. Madrid! Anfang 7 Uhr.
Freitag: 19. Abonnements⸗Vorstellung. Zu Lessing's Geburtstag. Neu einstudirt: Minna von Barn⸗
helm. Sonnabend: Der Hüttenbesitzer.
. Thomas ⸗ Thenter. Alte Jakobstraße Nr. 30.
. : Direction: Emil Thwmnas. Donnerstag: Herr und 4. M.. . em n,, delga. Frau Doctor. Schwank in 4 Acten von Heinrich Gestorben: Ihre Erlaucht die Gräfin zu Sol ms⸗ ; —; - . zend: Das vierte Gebot. Caval- Witterung. Die dre ge, verläuft von Christian⸗ 1eria rusticamn.
Nächste Nachmittags⸗Vorstellung zu kleinen Preisen:
Wallner · Theater. Donnerstag: Zum 12. Male:
Nönig strause. h J. Keller und L. Herrmann. Musik von V. Hollän⸗ derm, Fer. Anfang 9 .
reitag u. folg. Tage: König Krause. onntag: Nachmittags⸗Vorstellung zu bedeutend
igli iele. tag: Opern⸗ ssigten Preisen. Ein toller Einfall. Schwank . K, n 3 eten n Carl Laufs. kee . Uhr z
Uhr
Das Sonntagskind.
Ober⸗Regisseur May Farl. Millöcker.
In Scene ge
etzt vom Anfang 7 ö. fang 7 Uhr.
yr. „Wilhelm
aoul Tochs.
22. Vorstellung. Nathan der Modebazar Violet.
Anfang 75 Uhr. Freitag: Modebazar Violet.
fang 75 Uhr. 386 Nullerl.
Nach Der Tanzteufel.
Donnerstag: 28. Male:
Gustay Steffens. Ernst. Anfang 7 Uhr. Freitag: Der Tanzieufel.
Heinemann. Anfang 7 Uhr. Freitag: . in 4 Acten von Fritz Berend.
Friedrich Wilhelmstädtisches Thenter. Donnerstag: Mit neuer Ausstattung zum 1. Male: Operette in Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von ge g ih . n von K
; j r Fritzsche. irigent: Kapellmeister Federmann. Die i Grub; . Der eingebildete Kranke. Luststiiel . ö. dem Atelier von Falk. Die neuen 74 Uhr: ö . oland oder: Ebbe und Fluth.
MNolisre, mit . der Costume vom Garderoben⸗Inspector Ventzky. An⸗ h
Freitag: Das Sonntagskind.
Restdenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ Zum 1. Male: Lord und Sohn, höchst burg. Donnerstag: Zum oJ. Mole: Madame Mon. Reitpiece von mehreren Herren. — Cgntredemge, odin. Schwan! in 3 Acten von Ernest Blum und Deutsch von Emil Neumann. In zufammen dressirt und vorgeführt hon Herrn Franz
Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Schwank in 1 Act von Frl. Clotilde Hager Sisters Lawrence am fliegen⸗
Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Emil Lessing. den Trapez. — Madame Mongodin. —
Belle · Alliance · Theater. Donnerstag: 2. En⸗ semble⸗Gastspiel der Münchener unter Leitung des Königlich bayerischen Hofschauspielers Heern Max Hofpauer. Zum 3. Male: 18 Ruller. Volkastik — — mit Gesang in 5 Aufzügen von Karl Morrée. An⸗
Freitag: 22. Ensemble⸗Gastspiel der Münchener.
Adolph Ernst⸗ Theater. Donnerstag: Zum en gehen in
4 Acten von Ed. Jacobson und W. Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von Carl In Seene gesetzt von
Zum 1. Male: Cacao. (Novität ]) Posse
Contert aus. Donnerstag: Karl Meyder⸗ Concert. Gesellschafts⸗Abend. Anfang 7 Uhr. 3 Acten von
Circus Renz. Karlstraße. Donnerstag, Abends
Große hydrol. Ausstattungs⸗Pantomime in 2 Ah⸗ theilungen mit Nationaltänzen (60 Damen) „ Auf⸗ zuͤgen u. . w. Ferner Dampfschiff⸗ und Boot, 6 rten, Wasserfäaͤlle, Riesenfontänen mit allerlei ichteffeeten ꝛc. vom Director E. Renz. Au ar r omische
geritten von 9 Herren. — 6 Trakehner Rapphengste,
Vorher: chulresterin
Renz. — „Colmar“, geritten von der Auftreten der vorzüglichsten Reit künstlerinnen und Reitkünstler. — Komische Entrées Vorher: und Intermezzos von sämmtlichen Clowns.
Täglich: Auf ,. ;
Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr (1 Kind freih. Auf vielseitiges Verlangen: Die Tonristen. Abends 75 Uhr: Auf Helgolaud.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elisabeth Sack mit Hrn. dr at. amts⸗Candidat Heinrich Dieckmann Frankfurt n. O. Altfriedland i. d. Mark). ,
V ö . . . k 6. ö. . tädt. illi Lesser erlin). — Herr Rittergutsbesitzer
Ea inter mit Frl. Kaethe von Haber (Dresden Placzki). ; 4
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.⸗Lieut. von Krosigk (Gnesen).— ** r re. Hrn. , Schildknecht (Berlin). 7 ö. Pr. Chr. Heinzerling (Frankfurt
dolph
Rödelheim, geb. Gräfin zu Solms⸗Laubach y. heim). — Verw. Fr. Flora von Unruh (Trem⸗ men). — Hr. Qberförster a. D. August Wilhelm Alexander von Wachholtz (Harzburg). .
Geöffnet von 12— 11 Uhr. Tä
Posse mit Gesang in 4 Aeten von
zettel. Anfang 75 Uhr.
Arania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park ,. Bahnhof. ch Vorstellung im
wissenschaftlichen Theater. Näheres die u h.
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. ag Berlin:
Verlag der Expedition (Schol )).
Concerte.
Sing Akademie. Donnerstag, Anfang uhr: Congert von Joseph Wieniawski mit dem Berliner . Phil karmonischen Orchester (Dir.: Rud. Herfurth).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
zum Deutschen Reichs⸗Anzei
M 12.
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 20. Januar
ger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1892.
Deu tsches Reich.
In Gemäßheit des 88 des n, betreffend die Rechts⸗ verhältnisse der deutschen Schutzgebiete (Reichs ⸗-Gesetzblatt . ö 75), wird Nachstehendes zur öffentlichen Kenntniß gebracht: Der Bundesrath hat in der Sitzung vom 22. Dezember
v. J. eee ,. der mit dem ö. in Berlin errichteten Astrolabe⸗Compagnie auf Grund ihres von dem Reichs— kanzler genehmigten Statuts die Befugniß zu ertheilen, unter ihrem Namen Rechte, insbesondere Eigenthum und andere dinglichen Rechte an Grundstücken zu erwerben, Verbindlich⸗ keiten einzugehen, vor Gericht zu klagen und verklagt zu werden. 1 Auszug aus dem Statut. l. Allgemeine Bestimmungen. Die , . k Sitz in Berlin. Art. Zweck der Gesellschaft ist, Compagnie in der Südsee
6 zu erwerben und zu verwerthen, Land⸗ und Plan⸗
tagenwirthschaft, namentlich Tabacksplantagen, auch gewerbliche
Unternehmungen und Handelsgeschäfte, welche damit in Ver—
bindung stehen, zu betreiben.
im Schutzgebiet der Neu⸗Guinea⸗
Art. 3. . Zur Exreichung ihres Zweckes darf die Gesellschaft im Schutz— gebiete der w J errichten.
rr. 4. Die Organe der Gesellschaft sind: die Direction, die Revisoren, die Generalversammlung. . ; . Die nach diesem Statut erforderlichen Bekanntmachungen werden in nachstehenden Blättern veröffentlicht:
dem Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-
Anzeiger, der Weser⸗Zeitung, . der Hamburger Börsen⸗-Halle, der National⸗Zeitung, der Post.
Die Direction ist berechtigt, diese Blätter mit Ausnahme des erstgenannten Deutschen Reichs⸗Anzeigers durch andere zu ersetzen. Ein solcher Beschluß ist durch die bisherigen Blätter zu veröffent— lichen, soweit dieselben nicht eingegangen oder sonst unzugänglich ge⸗ worden sind.
Fristen, welche in den Bekanntmachungen angegeben werden, laufen von dem Tage, an welchem das betreffende Stück des Deutschen Reichs⸗Anzeigers ausgegeben wird, diesen Tag mit eingerechnet.
II. Grundeapital. Ait. 6.
Das Grundeapital der Gesellschaft ist zunächst auf 2 400 000 . festgesetzt und in 4300 auf den Inhaber lautende Antheile zu je 500 M getheilt. .
r
Die Zeichner der Antheile und demnächst deren Rechtsnachfolger bilden die Gesellschaft. Die Antheile sind untheilbar; sie haben die Eigenschaft der beweglichen Sachen. Einzelne Mitglieder können nicht auf Theilung klagen. 36
Art. 8.
Für die Verbindlichteiten der Gesellschaft haftet den Gläubigern derselben nur das JJ r
Die erste Einzahlung ist mit 10 C6 des Nennbetrages jedes An— theils bis zur ersten Generalversammlung zu entrichten. Weitere Einzahlungen sind nach Bestimmung der Direction in Raten zu leisten, von welchen jede höchstens auf 30 0 des Nennbetrages fest⸗ 6 It werden darf. Die Aufforderung zur Zahlung jeder einzelnen Rate f mindestens zwei Wochen vor dem Zahlungstermin durch die Gesellschaftsblätter bekannt gemacht werden. Der Zeichner eines Antheils ist für die Zahlung des vollen Nennbetrages desselben un— ö verhaftet. .
Ueber diese Vollzahlung hinaus haben die Mitglieder der Gesell— schaft keine Verpflichtung. . ö * 1 —
Verpflichtete, welche fällige Theilzahlungen nicht leisten, sind von der Direction mittels Bekanntmachung unter Angabe der Nummern der Antheile, auf welche die Zahlung xückständig geblieben ist, auf⸗ zufordern, dieselbe nebst Zinsen zu H vo innerhalb einer nicht unter 4 Wochen zu bestimmenden Frist zu entrichten.
Wer diese Frist, ohne die vorbezeichnete Zahlung zu leisten, ver⸗ streichen läßt, hat außer den Zinsen eine Conventionalstrafe von 1006 des fälligen Betrages verwirkt und kann zur Zahlung der fälligen Rate sammt Zinsen, Strafe und Kosten auf dem Rechtswege von der . e it, ö bie
Statt dessen können aber auch die säumigen Zeichner nach noch⸗ maliger fruchtloser Aufforderung zur Leistung ö . Zahlungen, welche mit wenigstens vierwöchiger Frist unter Androhun der Ausschließung von der Direction bekannt zu machen ist, dur Beschluß der letzteren ihrer Anrechte aus der ö und den ge⸗ leisteten Zahlungen zu Gunsten der Gesellschaft verlustig erklärt werden. Diefe Erklärung wird öffentlich bekannt gemacht und es werden neue Stücke an Stelle der kraftlos erklärten ausgefertigt, welche die bereits geleisteten Theilzahlungen und den zuletzt ein- geforderten Theilbetrag umfassen. Für einen Ausfall, . die
Gesellschaft bei der Veräußerung erleidet, bleibt der erste Zeichner
haftbar. Art. 14.
Durch Zeichnung oder Erwerb, von Antheilen und Interims⸗ scheinen unterwerfen sich die Mitglieder für alle Streitigleiten mit der Gesellschaft aus dem Gesellschaftsverhältnisse dem in Berlin für ö en zuständigen Gericht 1. Instanz.
III. il anz, w und Verwendung des Er— trages, Reservefonds. . Art. I
Auf den 31. März ist von der Direetion die Bilanz für das ab— , Geschäftsjahr zu ziehen. Dieselbe muß mit der Gewinn— und 2uste nung, und mit einem, den Vermögensstand und die Verhaͤltnisse der , , , entwickelnden Bericht der Direetion, so⸗ wie mit dem darüber von den Revisoren zu erstattenden Bericht der br albersammiung vor Ende des laufenden Kalenderjahres vorgelegt
en.
Der Generglversammlung ist die Genehmigung der Bilanz vor⸗ behalten, Durch Ertheilung der Genehmigung wird die Verwaltung für die Geschäftsführung des e ff e Jahres entlastet.
rt. 16. * Auf Vorschlag der Direction befchließt die Generalversammlung , . Verwendung des sich aus der Bilanz eingebenden Rein⸗ Von dem zur Verwendung bestimmten Betrage sind vorweg
mindestens 10 und höchstens 15 9G in einen Reservefonds zu legen.
,
Von dem verbleibenden Betrage werden an die Mitglieder der Gesellschaft 4 9 des eingezahlten Grundeapitals vertheilt.
Von dem hiernach verbleibenden Betrage werden der Direction 109 als Tantième überwiesen, der Rest wird als Superdividende an die Mitglieder vertheilt.
Die Generalversammlung kann keinen geringeren Beitrag zum Reservefonds und keine höhere Vertheilung von Reingewinn an die Mitglieder der Gesellschaft beschließen, als die Direction vor—
schlägt. . Art. 17.
Der Reservefonds dient zur Deckung von unvorhergesehenen oder außerordentlichen Geldbedürfnissen der Gesellschaft. Der Direction steht die Verwendung über denselben zu.
Nachdem der eservefonds 15 do des Grundcapitals erreicht haben wird, hören die Beiträge zu demselben auf. Im Falle von Entnahmen aus ihm ist er auf den vorgenannten Höchstbetrag wieder zu ergänzen. Iv. Verwaltung. a. Direction. w Art, 18.
. Die Direction besteht aus zwölf von der Generalversammlung zu wählenden Mitgliedern. Mindestens sechs Mitglieder der Direction müssen in Berlin wohnhaft sein. Die Wahl erfolgt in der ordent⸗ lichen Generalversammlung auf vier Jahre. Jedes Jahr scheiden drei Mitglieder aus und werden durch Neuwahl ersetzt. Bis die Reihe im Austritt gebildet ist, entscheidet darüber das Loos. Die Aus⸗ scheidenden sind wieder wählbar.
Ueher die Wahlen sind gerichtliche oder notarielle Protokolle aufzunehmen.
Art. 19.
Die Direction vertritt die Gesellschaft nach außen in allen Rechts⸗ geschäften und sonstigen Angelegenheiten derselben, einschließlich der— jenigen, welche nach den Gesetzen eine Speeialvollmacht erfordern. Dieselbe führt die Verwaltung selbstständig, soweit nicht nach diesem Statut die Generalversammlung mitzuwirken hat. Gegen dritte Personen hat jedoch eine solche Beschränkung der Direction keine rechtliche Wirkung. ö
Art. 21.
Die Direction besorgt ihre Geschäfte
a) in Plenarversammlungen,
P) durch geschäftsführende Mitglieder. Sie wählt jährlich in ihrer ersten Sitzung nach der ordentlichen Generalversammlung ihren Vorsitzenden und zwei Stellvertreter des⸗ selben. Ueber die Wahl ist ein notarielles Protokoll aufzunehmen.
Art. 26.
„Durch Plenarbeschluß ordnet die Direction zwei oder mehrere Mitglieder ab, welchen die Führung der laufenden Geschäfte und die Entscheidung über alle i n e, die nicht ausdrücklich dem Plenum vorbehalten sind, übertragen werden.
Die Wahl der geschäftsführenden Mitglieder der Direction erfolgt alljährlich in der ersten Sitzung nach der ordentlichen Generalver⸗ sammlung zu notariellem oder ö Protokoll. Es ist bekannt zu machen, welche Mitglieder hiernach als geschäftsführende Directoren abgeordnet sind.
Art. 27.
Urkunden oder Erklärungen der Direction sind für die Gesellschaft verbindlich, wenn sie unter dem Namen der „Astrolabe-Compagnie“ von, zwei geschäftsführenden Mitgliedern der Direction unter— schrieben sind. ; ;
Art. 28.
.Die geschäftsführenden Mitgliederder Direction sind befugt, an einen Beamten der Compagnie Vollmacht für den Empfang der bei der Post eingehenden Briefe, Geld- und Werthsendungen zu ertheilen, auch andere Vollmachten auszustellen, soweit nicht nach dem Statut oder dem Geschäftsreglement das Plenum der Direction hierüber zu bestimmen hat. Die Vollmacht erstreckt sich im Zweifel auf alle Rechtshandlungen, welche die Ausführung der den Beamten oder Be— vollmächtigten übertragenen Geschäfte gewöhnlich mit sich bringt, ohne Unterschied zwischen beweglichen und unbeweglichen Sachen. b. Revisoren.
Die genere leeres mt , hit
Die, Generalversammlung hat drei Mitglieder der Gesellschaft, welche nicht zugleich Mitglieder der Direction sein dürfen, als an soren auf die Amtsdauer von drei Jahren zu wählen.
Art. 31.
Die Revisoren haben die genaue Beobachtung des Statuts der Compagnie zu überwachen. Sie sind berechtigt, an den Plenar— sitzungen der Direction mit berathender Stimme theilzunehmen, jeder— zeit Einsicht in die Bücher, Rechnungen, Correspondenzen und Urkunden der Compagnie zu nehmen und auf Grund eines einstimmigen Be— schlusses eine außerordentliche Generalversammlung berufen zu lassen.
Sie, haben die Inpentarien, K und Bilanzen, sowie zeitweilig die Kassen und Portefeuilles der Gesellschaft zu prüfen und darüber an die ordentliche Generalversammlung der Mit— glieder der Gesellschaft Bericht zu erstatten.
c. Generalversamm lung. . . Art. 32. Die Generalversammlung, regelmäßig constituirt, vertritt die Ge⸗ sammtheit der Gesellschaftsmit h ieder Art. 34.
In jedem Jahre findet eine ordentliche Generalversammlung vor Ablauf, des Monats Dezember statt.
Eine außerordentliche Generalversammlung wird berufen,
a. wenn über die Auflösung der n han oder deren Ver⸗ schmelzung mit einer anderen Gesellschaft oder die Umwandlung ihrer rechtlichen Form zu beschließen ist;
b. wenn Mitglieder, welche zusammen wenigstens den vierten Theil der Antheile besitzen, die Einberufung fordern und der Direction zur Vorlage an die Generalversammlung einen formulirten Antrag einreichen, welcher innerhalb der Zuständigkeit der Generalversammlung liegt;
C. r. . Direction aus besonderem Anlaß die Einberufung
eschließt;
d. wenn die Revisoren einen darauf gerichteten Beschluß fassen
(Art. 31). Art. 35.
In der ordentlichen Generalversammlung wird über die Ge— en n der Bilanz, sowie die damit der Verwaltung zu ertheilende Entlastung Beschluß gefaßt. ;
Die Bilanz, mit der Gewinn⸗ und Verlustrechnung, sowie die Berichte der Direction und der Revisoren müssen . zwei , vor der Versammlüng in dem Geschäftslokale der en, zur Einsicht eines jeden Mitgliedes ausgelegt sein. Außerdem steht der ordentlichen Generalpersammlung der 4 luß über i Vorlage zu, welche nicht nach Art. 54, unter a. der außerordentlichen General⸗ , ,, . ist, insbesondere:
a. über die Ausgabe weiterer Antheile (Art. 6);
b. über die Aufnahme von Anleihen; .
c. über Aenderungen und Ergänzungen des Statuts, insbesondere
Aenderungen und 6 des Zweckes der Gesellschaft.
T * . ö i f. über einen der im Art. 34 unter a bezeichneten Gegen⸗ stände sind nur gültig, wenn wenigstens drei Viertel der Antheile in
der Versammlung vertreten sind. Ist dies nicht der Fall, so kann zu gleichem Zwecke innerhalb der nächsten sechs Wochen abermals eine außerordentliche Generalversammlung berufen werden, in welcher gültig Beschluß gefaßt werden kann, auch wenn weniger als drei Viertel der Antheile vertreten sind. Außerdem ist zur Gültigkeit des Beschlusses erforderlich, daß derselbe mit einer Mehrheit von wenigstens zwei Je, , der in der Versammlung vertretenen Stimmen angenommen werde.
Abänderungen und Ergänzungen dieses Statuts (Art. 35) können nur mit einer Mehrheit von wenigstens zwei Dritteln der in der Versammlung vertretenen Stimmen beschlossen werden.
Vorbehaltlich dieser Bestimmungen werden die Beschlüsse der Generalversammlung mit absoluter Stimmenmehrheit gefaßt. Bei Gleichheit der Stimmen giebt die des Vorsitzenden den
Ausschlag. V. Auflösung. go ale ghet Aufttsnerte, geen h Im Falle einer Auflösung der Gesellschaft wird nach Tilgun ihrer Schulden das Vermögen na 2 nc der auf die Ant ö geleisteten Einzahlungen unter die Mitglieder getheilt.
„Die Vertheilung darf nicht eher vollzogen werden, als nach Ab— lauf eines Jahres von dem Tage an gerechnet, an welchem die Auf— lösung der Gesellschaft unter Aufforderung der Gläubiger, sich bei ihr zu melden, in den Gesellschaftsblättern bekannt gemacht worden ist.
Bis zur Beendigung der Liquidation verbleibt es bei der bis- herigen Organisation der Gesellschaft und ihrem Gerichtsstande.
Eine theilweise Zurückzahlung des Gesellschaftscapitals an die Mitglieder unterliegt denselben Bestimmungen wie die Auflösung der
Gesellschaft. . VI. Aufsichtsbehörde. ; . .
Die Aufsicht über die Gesellschaft wird von dem Reichskanzler geführt. Derselbe kann zu dem Behufe einen Commissar bestellen. Der Commissar ist berechtigt, an jeder Plenarversammlung der Direc⸗ tion und an jeder Generalbersammlung theilzunehmen, von der Direction jederzeit Bericht über die Angelegenheiten der Gesellschaft zu verlangen, auch die Bücher und Schriften derselben einzusehen, sowie auf ö. der Gesellschaft, wenn dem Verlangen der dazu berechtigten Mitglieder der Gesellschaft Art. 34h nicht entsprochen wird, oder aus sonstigen wichtigen Gründen eine außerordentliche Generalversammlung zu
berufen. Art. 39.
ö. Genehmigung der Aufsichtsbehörde sind insbesondere unter— worfen:
1) die Aufnahme von Anleihen sowie die Ausgabe von weiteren Antheilen;
2) die Beschlüsse der Gesellschaft, nach welchen eine Aenderun oder Ergaͤnzung des Statuts erfolgen, die Gesellschaft aufgelöst, mit einer anderen vereinigt oder in ihrer rechtlichen Form um— gewandelt werden soll.
Deutscher Reichstag. 151. Sitzung vom Dienstag, 19. Januar. 1 Uhr.
Am 26 des Bundesraths die Staatssecretäre Dr. von Stephan und Freiherr von . sowie der Köni . preußische Staats-⸗Minister von Heyden.
uf der Tagesordnung steht zunächst die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die , der vertrags⸗ mäßigen Zollsätze auf das am 1. Februar 1892 in . vorhandene un verzollte ausländische Ge⸗ treide, der in seinem einzigen k lautet:
Die Bestände von ausländischem Getreide (Weizen, Roggen, 3 Gerste, Mais) und Hülsenfrüchte, welche ö. . er Feststellung am 1. Februar 1892 innerhalb des deutschen Zoll⸗
gebietes in Freilagern (Freibezirken) in öffentlichen Zollniederlagen, in Privatlagern unter amtlichem Mitverschluß oder in gemischten Privat⸗Transitlagern ohne amtlichen . sowie in den deutschen Zollausschlüssen vorhanden sind, werden bis zum 30. April 1892 einschließlich ohne Nachweis der Abstammung aus Vertrags⸗ staaten oder meistbegünstigten Ländern zur Entrichtung der für diese Getreidearten am J. Februar 1892 in Kraft tretenden ermäßigten Zollsätze zugelassen. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner 6 kündigung in Kraft.“ .
Staatssecretär Freiherr von Maltzahn:
Meine Herren! Der Abschluß der Handelsverträge wird, soweit nicht ein Act der Gesetzgebung hierin eine Aenderung hervor⸗ bringt, die differentielle Behandlung einer Reihe von Artikeln beim Eingang aus dem Auslande zur Folge haben. Die ermäßigter Zollsätze der Verträge werden allerdings An⸗ wendung finden auf den Eingang aus denjenigen Staaten, welche uns gegenüber das Recht der Meistbegünstigung besitzen oder erwarten. Diese ermäßigten Zollsätze auf Waaren, welche aus anderen nicht meistbegünstigten Staaten eingehen, anzuwenden, sind wir gesetz= lich nicht ermächtigt; es würde auch zollpolitisch nicht richtig sein, die⸗ jenigen Begünstigungen, welche wir gewissen Staaten gegen Conces⸗ sionen, die sie ihrerseits uns gemacht haben, gewährten, anderen Staaten ohne solche Concessionen zuzubilligen.
Es werden daher vom 1. Februar ab diejenigen Artikel, bezüglich deren die Handelsverträge Zollermäßigungen oder Zollbefreiungen ent⸗ halten, begünstigt sein, wenn sie aus Vertragsstaaten oder meist⸗ begünstigten Staaten eingehen; die Eingänge aus anderen Staaten werden nach wie vor die höheren Zölle zu entrichten haben. .
Auch diejenigen Waaren, welche an dem entscheidenden Tage sich unverzollt, aber zum Eingang fertig in den deutschen Zolllägern befinden, werden nur dann Anspruch auf die ermäßigten Zollsätze haben, wenn sie ihre Herkunft aus begünstigten Ländern nachweisen. Es ist zu erwarten, daß dieser Nachweis eine gewisse Verzögerung der Einfuhr herbeiführen kann, daß er mit mancherlei Schwierigkeiten verbunden sein wird. Das sind Uebelstände, welche die Importeure der Waaren werden auf sich nehmen müssen.
Die verbündeten Regierungen haben aber geglaubt, daß bezüglich einer bestimmten Kategorie von Waaren, nämlich des Getreides, es sich empfehle, dieser Verzögerung der Einfuhr dadurch entgegenzuwirken, daß die am entscheidenden Tage auf den Zolllägern vorhandenen Bestände von Getreide ohne Nachweis des Ursprungs zum niederen Zollsatz zugelassen werden. Entscheidend dafür, das Getreide in dieser Weise zu begünstigen, war in erster Linie die Erwägung, daß der Preis derjenigen Brotfrucht, von welcher sich ein großer Theil der Deutschen zu nähren gewohnt ist, des Roggens, ein ganz ungewöhnlich hoher