1892 / 21 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Jan 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Durch die Zollverträge selber, die ganz widerstrebende Interessen zu vereinigen strebten, träten die Kämpfe zwischen den einzelnen be⸗ itzenden Klassen unter sich schärfer hervor, und das könne seiner Sie stimme unter diesen Umständen für diese Verträge nur, weil sie im gegenwärtigen Augenblick nichts Sie werde ihre Wirkung aber immer mehr

des Reichslandes habe

man auch nicht zurückgeblieben: die Regierun egulirung der

im Einverständniß mit den Industriellen zur Regn wasserstände der Flüsse großartige Stauweiher in den B e richtet. Sie habe im vorigen Jahre einen Stauweiher in Betrieb Fabriken, der eine ständige Wasserkraft liefere; neuerdings sei sie im Bau anderer Staurgeiher begriffen. keinen entscheidenden Werth legen, aber, wie kemme (, daß die Schweiz nur einen Zoll von? Fr. auf die Feingarne habe? Er ihre geringeren Arbeitslöhne, asten, die der Industrie aufgelegt seien, und die größere sfreiheit der Arbeiter. Allein der Unterschied von 7 Fr. für Feingarne und den bleibenden 24. sei so groß, daß ch fein müßte, auch bei 24 . noch Feingarne zu s sonst lohne. Noch ein anderer Umstand beweise, daß Mit Recht hätten die

artei nur angenehm sein. esetzt für 47 e tnf Besseres erlangen könne. zu erweitern suchen. ö ; reiherr von Huene (Centr.): Das sei doch gerade ein Lob für arif, daß er die verschiedenen Interessen vereinige und Wenn man die Industrie zu Grunde richte, dann hätten die Arbeiter nichts zu thun; bis zur Verwirklichung der soeial⸗ demokratischen Ideale möchte aber doch noch Wie dächten sich die Herren auf der äußersten Linken die Wirkungen der Beseitigung des Privatbesitzes an Grund und Und wer werde in dem soeialdemokratischen Staate den Boden bebauen? Wolle man vielleicht Kulis einführen? D führungen der Socialdemokraten seien eitl Blendwerk, verstãndige

sie im Vortheil sei dur

der Zoll allein nicht entscheidend sei. ' und der Abg. Winterer auf die sehr hohen französischen So aber trotzdem komme in Frankreich k deshalb, weil dort, wenn er nicht irre, wonach der Zoll

arne hingewiesen das jeder

rnspinnerei auf, wo die admission temporaire bestehe, rne bei der Ausfuhr zurückerstattet werde. eingarnspinnerei bei dem geringeren Aber er frage:

Vertrag betreffe, ebenso gegenüherstehe Dandelsverträgen. Wie damals die landwirthschaftlichen Intere schwere Bedenken verursacht hätten, so seien jetzt in einzelnen Kre der Industrie Bedenken rege geworden. Süddeutschlands, namentlich an der Grenze, werde so stark in M leidenschaft gezogen, daß er nicht wisse, wie die Schlußabstimmung bei den Mitgliedern seiner Partei aus jener Gegend ansfallen werde. Er glaube, nachdem dem allgemeinen Interesse von Seiten der Landwirth⸗ schaft Opfer gebracht worden seien, dürfe man nicht zurückschrecken, wenn Auch von der Industrie Opfer verlangt würden. Er trete darin dem Abg. Freiherrn von Stumm im wesentlichen bei. Wenn der Abg. Dr. von Bennig⸗ sen bei seinem Appell an die Liberalen, zusammenzustehen, um vereinigt die liberalen Zwecke hesser verfechten zu können, anrathe, eine Stabilität auf dem zollpolitischen Gebiete zu erstreben, so nehme er (Redner) ß der Dr. Bennigsen auch die landwirthschaftlichen Zölle iin die Stetigkeit einbezogen wissen wolle. aber nicht, wie weit man damit kommen finden werde.

en, daß die F von 24 6 sehr wesentlich beschwert werde,. Ab beden denn das den Untergang der elsässischen Textilindustrie? Nicht im erntesten, wenn man erwäge, daß Elsaß⸗Lothringen zur Zeit für 55 Millionen Mark Baumwollenwgaren ausführe und nur eine Einfuhr von 23 Millionen habe, daß unter diesen 58 Millienen 22 Millionen höher einträgliche Baumwollengarne seien, um die es sillionen Mark Baumwollengarne Er müsse sagen: Deutschland biete

heil der Industriellen

sich handele, und darunter nur 5 Y lber Nr. 60 hier in Frage ständen. ĩ . der dortigen Spinnerei ein so weites Arbeitsfeld, daß man ven dem unausbleiblichen Untergang der Industrie als Folge der Herabseßzung des bisherigen Zollsatzes, da der bisherige Productionswerth kaum 1 Million üͤbersteige, kaum werde sprechen können. Die Regierung sei ß eine so hoch entwickelte Industrie, wie die liden Traditionen, einer und so großem Betriebskapital iben werde, und daß die aus⸗ gesprochenen Befürchtungen, wie in so vielen Fällen, sich als über⸗ trieben herausstellen würden. . . . Abg. Graf zu Stolberg (eons. : Die Stellung, welche die Vertreter des Elsgß zu dem vorliegenden Handelsvertrag einnähmen, könne für seine Beurtheilung nur von geringer Hedeutung sein. handele sich hier nicht darum, ob man grundsätzlich darüber entscheiden esser sei: autonome Tarife oder Handelsverträge, sondern es handele sich nur um die Entscheidung der Frage, was im gegebenen Augenblick und unter den bestehenden Zuständen das richtige sei und diese Frage müsse zu Gunsten der Handelsverträge entschieden werden. Nun ge man, man hätte nicht den schweizer Generaltarif zum Ausgangs⸗ punkt der Verhandlungen nehmen sollen; man halte diesen Vor⸗ wurf für unbegründet, de ö stehenden gesetzlichen Einrichtungen der Schweiz halten müssen. Von anderer Seite sage man, man hätte ebenso wie die Schweiz ber⸗ fahren müssen, d. h. vor dem Beginn der Verhandlungen den Tarif sollen, aber bei der Stimmung dieses Hauses, wäre, glaube er, hier nicht durchzusetzen gewesen. Was die G be die vom Reichstag früher beschlossene Erhöhun schon damals die größten Bedenken erregt; nur unter dem Hochdru politischer Rücksichten sei diese Erhöhung 1879 durchgegangen. Deutschland habe sich keineswegs von der wirthschaftli schwächeren Schweiz Zollbedingu sei wirthschaftlich gar nicht so Staaten umgeben . Staaten umworben und dadurch bekomme sie eine gewisse wirth⸗ Handelsvertrag mit n Richtung des Einzelnen Schaffung der Handelsverträge habe Deutschland die Führung in wirthschaftlichen Dingen üher— völlig zum Freihandel gekommen sei; egierungsjahren in diesen Fehler ver⸗ fallen, die Folge sei gewesen, daß unmittelbar nach dem Ende seiner Herrschaft ein um so stärkeres Schutzzollsystem in Frankreich ins Leben In dieser Beziehung habe ihn die gestrige Rede des taatssecretärs Freiherrn von Marschall sehr beruhi Schutz der nationalen Arbeit und zugleich fuhr im Auge behalten müsse; wenn diese Grundsätze auch für spätere Handelsverträge maßgebend sein sollten, s f keine Besorgnisse, und wenn er schon früher entschlossen gewesen sei, für den Handelsvertrag zu stimmen, so werde er es nach des Staatssecretärs mit umso größerer Beruhigung thun. g. Schippel (Soc); Die Schweiz sel von Hause aus frei⸗ ch gewesen; die Schutzzollbewegun mählich Bahn gebrochen. ĩ ge der Schutzßhiollpolitik der mitteleuropäischen Staaten as schweizerische Volk habe mit dem tarif angenommen; er sei also als etwas fest gegebenes zu betrachten ewesen, worauf man weiter habe bauen und die Vertrags verhand⸗ —ͤ i. Die Schweiz habe übrigens eine ganze Reihe von Zollsätzen erniedrigt, und wo sie Erhöhungen habe eintreten e zum theil doch immer noch niedriger, als was Deutsch⸗ weiz bewilligt habe; die Ermäßigungen, die es der gegenüber ha

f . die Schweiz Deutschland gewähre. handlungen könnten sich doch daß man sage: ich Wenn man sage, die

der Ueberzeugung, da hoc der Abg. Dr. von Spinnereiindustrle im Elsaß, die mit sehr so ausgezeichneten Arbeiterbevölkerun

arbeite, auch in Zukunft lohnend

Er. (Redner, wisse reisinnigen Entgegen⸗ ; r Er möchte glauben, daß dieser Appell auch für die Conservativen Bedeutung habe; zu den conservativen Elementen rechne er alle diejenigen, die nicht Socialdemokraten oder Liberale en. Es seien gerade auf Grund der wirthschaftlichen Fragen ver⸗ schiedene Ansichten auch unter diesen hervorgetreten. das aufhöre, daß ch wieder verständige und nicht vergesse, da man gemeinsame höhere Interessen habe. z etri (n.); Bei den früher berathenen Handels⸗ en den wirthschaftlichen auch ein politisches Interesse . bei dem schweizerischen Handelsvertrage, durch den die deutsche Industrie in erheblichster Weise me daß man dabei entsprechende Vortheile in wirth- ̃ der politischer Beziehung erhalte. Er sei also lediglich vom rein geschäftlichen, mercantilen Standpunkt aus zu beurtheilen, und da seien die . ,,, zugefü a iese

solle, was b ; verträgen sei ne

in Frage gekommen. Ganz anders s t werde, o ; er oder po eben an die be⸗ bedeutend, ; Produktionsko feineren Nummern viel höher seien, als bei den gröberen, so hätte man wenigstens r r Feinheit eintreten lassen müssen, weil der Gegenstand des Schutzes ja nicht der aus dem Auslande kommende Rohstoff, sondern der Werth der inländischen Wenn daher die Baumwollgarne einem Zell unterworfen werden sollten, so müsse er durchweg ein verhältnißmäßiger sein. D inländische Baumwollindustrie bedürfe durchaus eines Schutzes, da die Schweiz mit ihren großen Wasserkräften um 20 0/ billiger arbeite, und England mit seinen billigen Kohlen, seinen zahlreichen Maschinen⸗ fabriken und seiner colossalen Ueberproduktion ein nur durch den Zoll auszugleichendes Uebergewicht habe. Reichslande in den

zölle anlange, so verhältnißmäßige

n aufzwingen lassen die Schweiz wach, und wenn sie von größeren sie eben von

schaftliche Stärke. der Schweiz sei von der gänzlich unabhängig.

Die Stellung ̃ . des Eintritts der lande ollverein sei eine beinahe gänzliche Einstellung der Feinspinnerei nöthig geworden. Eine Wendung zum besseren s urch die Annahme des Zolltarifs von 1879, der das System der verhältnißmäßigen Verzollung, für die feineren Nummern einen höheren Schutz eingeführt habe. Die Folge des jetzt vorgelegten Vertrags werde wieder die sein, daß die Spinnerei und besonders die einspinnerei zurückgehe und einfach eingestellt werden müsse, Vortheile bringe nun der Vertrag diesen offenbaren, sehr leicht zahlen— mäßig zu belegenden Nachtheilen gegenüber? Er glaube nicht, daß die Ablehnun Zollkrieges gleichkomme,

nommen. Es sei gut, daß es ni

19un,, erst eingetreten dur Napoleon III. sei in seinen letzte

t, daß man den tigung der Aus⸗ Sie seien minimal. des Tarifs der Erklärung des die Schweiz sich auf neue Verhandlungen einlassen würde, wobei sehr wohl ein anderer Ver— trag mit günstigeren Bedingungen zu stande kommen könne. hier von einem Mißbrauch der Machtstellun gesprochen worden, aber der Kampf der deuts ja in der Hauptsache nicht Das Opfer, das man von . sei nicht erforderlich; man hätte es ihr wohl ersparen können. beurtheile diese Sache von dem Gesichtspunkte als Vertreter des deutschen Volks im Deutschen Reichstage, Die Verweijung an eine Commission sei ja leider wegen der kurzen Zeit nicht möglich, es werde sich aber vielleicht Gelegenheit finden, eine freie Besprechung der von einzelnen Interessenten noch vorzu— bringenden Wünsche eintreten zu lassen. ebenen Anregung schließe er sich gern an.

. Bamberger (of.): Mit der gestrigen Rede des Abg. Feiherrn von Stumm könne er im allgemeinen einverstanden sein; in einer Weise ausgedrückt, die esen sei, aber zu einer emeint, seine (des

hege er für die 3

der Schweiz gegenüber en Industrie richte sich ondern gegen En en Industrie ve

habe sich dort nur all⸗

: gen die Schweiz, mschwung sei erst eine ‚—

Der völlige er elsaß⸗lothringi eferendum den von keinem

ungen beginnen müssen.

lassen, seien . 6 Fer p. K Der gestern in dieser Rich Ermäßigungen herunter, ͤ Die internationalen Ver⸗ ich doch nicht nach dem Grundsa bin mächtiger als Du, darum mußt Du thun, Schweiz sei mehr auf die Ausfuhr nach Deutschland angewiesen als umgekehrt, so könne man fh nicht sh ue g 6 ; ing eschränke sich auf Erzeugnisse der süd⸗ und westdeutschen Landestheile, aber für 6 sei die Ausfuhr auch ö K

dann hätte. Deutschland die günstigen Erfolge f

stehe mit der Schweiz auf dem Aber das Odium eines solches Vorgehens, mg der kleinen Schwei Wenn man

nur in einem Punkt habe er si vielleicht nicht falsch gedacht gew legung führen könnte. ĩ erkennung der großen Machtentwickelung der deutschen Industrie in den letzten Jahrzehnten sei zuglei e daß diese Machtentfaltung der Zollpolitik des Er brauche seine, Gegnerschaft gegen die Wirth⸗ des Fürsten Bismarck Es sei begreiflich,

für ihn einträten, aber von seinen Gegnern könne man das nicht ver— langen. Der Abg. Dr. von Bennigsen meine, es würde mit Unrecht behauptet, e, ö Hochschutzzo

abt hätte, daß man überall zur Schutzzollpolitik übergegangen

Das könne er nicht zugeben. : zöllnerisches Land gewesen, und nur unter dem Machtgehot rankreich gelungen, durch Handels⸗ Bevölkerung zu , die sich aber sofort nach Wiederherstellung der Republik wieder gezeigt hätten. Aber vielleicht wäre es in Frankreich so weit gekommen, wenn Deutschland nicht in so hohem Maße vor— habe sich, solange sie gekonnt habe, utzzöllnerischen Bestrebun

alschen Aus⸗ edners) An⸗

ing des Umstandes, ürsten Bismarck zu

; eine Anerkennun Die Ausfuhr nach der Schweiz . von großer Bedeutung.

sSpoliti Zollkrieg einlaffe, schaftepolitit

. B. mit darzulegen. ein Staats ch, denn es begünstigten Nation. das ja nur eine Vergewalti möge man lieber nicht au irgend welchen Ei Landes einräume, so

Zöllen; denn bei die

3 ö. on dem utz⸗ ß auf die finanziellen Verhältnisse . elte dies vor allen Dingen von den agrarischen ö : sen allein mache sich ein sol während die Industriezölle wesentlich auf Umge eurrenzverhältnissen u. der Ergebniß, wie die agrarischen hätten keinen anderen Zwe daß sie die Ernährung des Volkes vertheuert keiten: entweder werde diese Brotvertheu erhöhung, und sie werde getra wäre das Band zwischen den

denn die höheren Productionsko keit mit anderen Staaten; dann zeige das ganz

Klassen abgewmälzt seien

politik des Fürsten Bismarck übrige Welt die Wirkung , Allerdings sei Frankrei er Einfluß geltend, . ö t mgestaltung von Con⸗ l. wirkten, ohne ein so großes finanzielles Zölle zu erzielen. Die agrarischen Zölle bsicht, keine andere Folge, als en. Da gebe es zwei erung umgesetzt in eine enden Klassen, dann . ndustriellen zerri en verminderten die Coneurrenzfä oder aber, daz. Band bestehe weiter, deutlich, daß die Zölle auf die arbeitenden ohne daß eine ö be. wemmung mit ameri treide erlebt, man habe früher sehr niedrige ĩ

aber trotzdem jetzt wieder eine seh J

wesen sei, habe man doch äu habe man durchaus keine w in, Bezug auf we vor schweren Kämpfen, vor einer sch hätten info

saisers Napoleon sei es in verträge die schutzzöllnerischen

estrebungen der unterdrücken, die

keine andere

angegangen wäre. in ihrer Bevölkerung gegen die s und sei immer stolz darauf gewesen, freihändlerisch zu sein. Er unter dem Druck des deutschen Beispiels und unter den Anfechtungen, die von Deutschland nach dieser Seite hin ausgegangen seien, sei weiz in das entgegeng and freihändlerisch geblieben, er glaube, die Schweiz wäre öllnexisch geworden. In Italien herrsche jetzt eine katheder⸗ die nur durch die kathedersocialistische Lehre in i. Wenn bestritten werde, daß durch die : Fürsten Bismarck andere Staaten vergewalti iege doch die Schweiz nahe genug, um als Beispiel ange werden: er erinnere nur an den Fa ündung des damaligen Vor abe die deutsche Regierung

h die S ve

falsch. Der Abg Interesse gemeinsamer i die Zollpolitiz ruhen 3 dem status quo zufrieden gehen. nicht eingehen,

von den besi

Agrariern und en gewehrt

t allmählich

i worden. stattgefunden . . a , , ; preise gehabt; Ernte in Si erf! erst hohe debensmittelpreije. che Erhöhung der . . nan eren isis. Zölle schon große 8 ohnerhöhungen wettgemacht lick er Vorschlag des Ab ständig zu erhalten,

abe eine Uebersch

e Richtung, Deutschland großgezogen sei.

Wohlgemuth und an die Be⸗ en die Schweiz. Allerdings h nachgegeben, aber zu b damals nicht vergewaltigt worden sei, Bennigsen habe deeller Bestrebungen die Liberalen gufgefordert, u lassen und zu erklären: wir wollen uns mit eden Auf diesen Vorschlag könnten sie das wäre eine societas l0onina. Wenn sie sich mit

Die Arbeiter asten zu tragen, ohne daß

Bennigsen, die Zölle rhalten, ein Unrecht gegen die Arbeiter, von denen ein Theil, nämlich die pielen ländlichen Arbeiter, nicht einmal Man müsse also im Gegentheil nicht für

oalitionsrecht hab sondern . für ihre völlige Beseitigung eintreten.

de Gn lter ee gh.

dem Abschluß dieser Handelsverträge befriedigt erklärten, das hiche ja,

die Erstgeburt für ein Linsengericht verkaufen. Sie könnten sich un⸗ möglich darüber hinwegsetzen, ob in den Fragen der landwirthschaft⸗ lichen Zölle eine weitere Bewegung stattfinden solle oder nicht. Das Verlangen des Abg. Dr. von Bennigsen sei besonders jetzt unangebracht in einem Zeitpunkte, wo die ökonomischen Verhält⸗ nisse Alles beherrschten. Es sei ja möglich, daß nach dem Abschluß der Handelsverträge eine gewisse Stabilität und Ruhe eintrete, aber ebenso könnten auch wohl Augenblicke kommen, wo die wirthschaft⸗ lichen Fragen wieder herrschend würden und der ganzen allgemeinen e it ihren Stempel ausprägten. Deshalb seien auch die wirth⸗ chaftlichen Fragen von den politischen nicht zu trennen. Der Abg. v. Bennigsen verweise auf andere Länder, aber in England habe ic ebendasselbe bemerkbar gemacht. In Frankreich sei die Wissenscha

freihändlerischer als in irgend einem anderen Lande, während empiris

im Volke und an tiff im Parlament die schutzzöllnerischen Ge⸗ danken die große Mehrheit hätten. In den industriellen Kreisen sei die Mehrzahl . freihändlerisch, aber sie sei gezwungen, schutzzöllnerische Politik zu machen, weil die Ansicht des Par⸗ laments es so. wolle. Jetzt, wo in dem Schutzzollsystem in Deutschland keine Umkehr, sondern höchstens ein Stillstand eingetreten sei, würde es bedenklich sein, den Kampf aufzugeben.

Seine ö könne auf eine weitere Verminderung der landwirth⸗

schaftlichen und auch der Industriezölle nicht verzichten. Die Trennung der nationalliberalen Partei sei nicht, wie der Abg. Dr. von Bennigsen meine, nur wegen der Schutzzollpolitik erfolgt; man habe sich vielmehr aus allgemeinen politischen Gründen getrennt, weil man borausgesehen habe, daß die schutzzöllnerisch⸗agrarisch⸗stagtsfoeialistische i des Fürsten Bismarck ihre Spitze gegen den Liberalismus ge⸗ abt habe und diesen habe zu Grunde ö. sollen, während diese Einsicht bei den übrigen Nationalliberalen nicht stark genug

gewesen sei. Der Abg. Dr. von Bennigsen habe gewissermaßen

von oben herab von wirthschaftlichen Schulmeinungen ge— sprochen; diese Bezeichnung sei eine levis notae macuja. Er betrachte die ,, die mit der neuen Aera einen neuen . erhalten habe, so weit ermäßigt und so weit zum Stillstand gebracht, ah. wenn der Abg. Dr. von Bennigsen mit dem Versprechen vorlieb nehmen wolle, das er um so lieber gebe, als er es auch ohne Herausforderung hätte geben können, wenn er wünschte, daß man sich nicht mehr erhitze, sondern nur mit sachlichen Gründen kämpfe, sodaß es noch leichter möglich sei, daß beide liberale Parteien öfter zusammengingen zum Besten des Vaterlandes, er für seine ganze Partei dafür einstehen könne, daß sie gern diesen Weg be⸗ treten werde, .

Abg. Fürst Radziwill (Pole); Seine Partei werde auch für diesen Vertrag stimmen. Nach seiner Meinung habe die liberale Partei nicht auz wirthschaftlichen, sondern aus allgemein politischen Gründen an Einfluß verloren. In einer parlamentarischen Versammlung sei es ganz unmöglich, an und für sich das Princip der Mehrheit zu bekämpfen, es zu bemängeln; das Parlament beruhe ja selbst auf dem Mehrheitsprincip, aber je länger, je mehr trieben die Dinge dahin, daß neben dem Mehrheitsprincip auch das von Stahl in den Vordergrund gesetzte Autzoritätsprincip etwas mehr berücksichtigt werde. Das siberale deutsche Bürgerthum stelle ja einen hochachtbaren Be⸗ standtheil der Nation dar, und in so fern habe der Abg. Dr. von Bennigsen vollkommen Recht gehabt, wenn er sich darauf berufen habe, daß der große Staatsmann, der die Grundlagen für das Deutsche Reich gelegt habe, nicht umhin gekynnt hahe, das liberale deutsche Bürgerthum als ein Fundament wich neuen Baues mit zu verwenden. Andererseits aber hätten sich die liberalen Parteien mehr und mehr von den Grundsätzen eines wahren Liberalismus abgewendet. In folge dessen hätten sie an Einfluß auf die öffentlichen Angelegen⸗ heiten verloren, und wenn gewisse Fragen mit Vorliebe gerade von den Nationalliberalen hier und im preußischen Abgeordnetenhause zum Angriff, gegen den neuen Curs benutzt würden, so möchte er sagen, daß seine Partei gerade von ihrem Standpunkte aus in der ö. fassung, der Regierung die wahren. Grundsätze eines verständigen Liberalismus, der mit dem Mehrheitsprincip auch das Autoritaäͤts— princip zu verbinden wisse, erkenne. Seine Partei bringe der Re⸗ gierung ein besonderes Vertrauen entgegen.

Abg. Freiherr von Münch (b. k. F.): Er sei heute in der Lage, egen den schweizerischen Handelsvertrag zu stimmen, obgleich er ir die übrigen Handelsverträge aus politischen Gründen gestimmt habe. Er fürchte, daß der Schutz der nationalen Arbeit durch die Concessionen an die Schweiz im höchsten Grade gefährdet werde, während andererseits die anderen meistbegünstigten Länder von diesen Concessionen noch mehr Vortheil hätten, als die Schweiz selbst. Die en . welche die Schweiz aufgestellt habe für die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel Deutschlands, seien so hoch, daß . fast prohibitiv wirkten. Seine Heimath Württemberg werde dies besonders schmerzlich empfinden. Die Meinung, daß ein Zollbündniß mit der Schweiz in politischer Beziehung für einen . Krieg mit Frankreich von

Wichtigkeit sein könnte, könne er nicht theilen. Nach seiner Meinung sei es kein Zweifel daß Frankreich auf einen Durchzug durch die Schweiz in keiner Weise reflektiren würde. Wenn die Schweiz, die Neutralität verletzen würde, so könnte dies nur mit Aufopferung ihrer ganzen Heeresmacht geschehen, und niemand werde erwarten, daß die Schweiz etwas derartiges thun würde. An einen mittel⸗ europäischen Zollbund im Sinne eines deutschen Zollvereins sei nicht zu denken, so lange Frankreich ihm fern stehe. Das arbeitende Volk, wie es seit zehn Jahren in der Soeialdemokratie augenscheinlich zu Tage trete, wünsche neben der nationalen Einigung auch eine Einigung der ien Ebenso wie die bundesstaatlichen Interessen der nationalen Einheit nachgesetzt worden seien, so müßten auch die Klassen⸗ interessen den Interessen der Brüderlichkeit nachgesetzt werden. Der Schutz der nationalen Arbeit müsse nicht nur den herrschenden, sondern auch den arbeitenden Klassen zu gute kommen. Bei geschickter Unterhandlung wäre es wohl möglich geworden, die Schweiz zu allen Zugeständnissen zu bewegen, die sie jetzt gemacht habe, ohne daß Deutschland deßshallz von den industriellen Zöllen etwas hätte opfern brauchen. Die Annahme des Handelsvertrages werde die Meinung des Reichskanzlers bestätigen, daß bisher alle seine Vorlagen eine erhebliche Mehrheit gehabt hätten. Der Reichskanzler möge aber bedenken, daß diese Vorlage nur erkauft werde durch den Verlust eines hohen idealen Gutes; der Begeisterung für das gemeinsame Vaterland, der Liebe der Süddeutschen zu ihren nord⸗ deutschen Brüdern.

Abg. Menzer (Cons.):. Er betrachte die Sache vom kaufmänni⸗ schen Standpunkte. Bei seiner bisherigen Prüfung sei er allerdings auf einem ablehnenden Standpunkt angekommen, obgleich ihm nichts rng. liege, als die kleine Schweiz zu vergewaltigen. Indessen klein ei die Schweiz nicht. Die Schweiz habe allerdings nur drei und Deutschland funfzig Millionen Einwohner Die Einfuhr nach der ö aber habe 295 Millionen . die Ausfuhr dieser kleinen Schweiz nach Deutschland 182 Millionen Franes betragen. Das sei doch sehr viel. Die Industrie seiner Heimath Baden werde durch diesen Handelsvertrag sehr beunruhigt. Auch von nationalliberaler Seite werde Widerspruch gegen den Handelsvertrag erhoben. Die, Schweiz habe, in den letzten zehn Jahren, 1880 —- 89 eine Steigerung der Einfuhr nach Deutschland um die Summe von 14,8 Milllonen Francs zu verzeichnen, während in der Periode des Freihandels in der Schweiz die deutsche Industrie nur eine Zu⸗ nahme ing diesem Jahrzehnt von 1,17 Millionen aufgewiesen habe. Daraus sei zu folgern, daß, indem die Schweiz ihre Zollpositionen bedeutend reh! abe, das Verhältniß zu Deutschland sich ver⸗ schlechtere. Geschädigt werde die badische Baumwoll Spinnerei, Weberei und Appretur, die Wollen⸗ und namentlich auch die Papier- industrie. h verliest eine Reihe von . Im übrigen würde er sich herzlich freuen, wenn er durch Erklärungen von der Regierung noch zu einer anderen Auffassung kommen könnte, und würde sich gern als escgen Propheten erweisen lassen.

Abg. Rich ter (dfr.): Ueber die gestrigen Ausführungen des Abg. Dr. von. Bennigsen, über das Verhältniß der politischen Parteien zu einander, seien heute von verschiedener Seite bereits emerkungen gemacht. Er habe fie in einen Rückblick und in einen Ausblick

in die Zukunft getheilt. Bei dem Rückblick möchte er sich erlauben, e . . Darlegung der . in der Vergangenheit zu, bestreiten. Es sei unrichtig, daß durch den Gegensatz pon Freihandel und Schutzzoll die Bedeutung der liberalen Parteien herabgemindert sei, sondern vielmehr seien gerade unter Tem unmittelbaren Eindruck der nachtheiligen Wirkungen des Tarifs pon 1879 die Wahlen von 1881 liberaler ausgefallen, als lange vorher; die oppositionelle Seite dieses Hauses sei damals stärker gewesen, als früher und späͤter. Wenn es nur der Gegensatz zwischen Freihandel und Schutzzoll gewesen wäre, so hätte der nicht zu einer solchen Entfremdung zwischen der freisinnigen und der nationalliberalen Partei führen können. Jener Gegensatz habe sich nachher erweitert und vertieft, und auf andere Gebiete, unter anderem auf, die ganze Wirthschafts⸗ politik übertragen. Und dazu sei nachher seit dem Jahre 1882 auch der Gegensatz auf soeialpolitischem, ebenso auf allgemein politischem und verfassungspelitischem Gebiete gekommen. . habe das sogenannte Heidelberger Programm von 1884 einen tiefen renzgraben zwischen den beiden liberalen Parteien gezogen. Wenn man dereinst die Geschichte jener Zeit im allgemeinen schreiben werde, so werde man nicht übersehen dürfen, daß der Fürst Bismarck ein sehr starkes politisches Interesse gehabt habe, die , möglichst von sinander zu trennen. Der Fürst Bismarck habe jetzt aufgehört, ein politischer Machtfaetor zu sein; damit sei ein bedeut⸗ fames perfönliches Moment für die Scheidung weggefallen, Aber sachliche Gegensaͤtze wirkten fort und kämen zum Ausdruck bei

ragen, die noch heute im Vordergrunde des politischen Interesses . Der Abg. Dr. von Bennigsen habe vorgeschlagen, einen Compromiß in der Frage des Freihandels und Schutzzolls abzuschließen: da habe er ganz und gar die Stellung der freisinnigen Partei ver= kannt. Sie könne in diesen Handelsverträgen nicht eine auch nur theilweise Erfüllung ihres Programms erblicken, sondern nur eine Sistirung der , ng des Schutzzollsystems und einen Anfang zur Rückkehr zum Freihandel. Denn selbst der Getreidezoll der etzt bestehe, sei noch J Mal so hoch, als der, für den der Abg. Dr. von Bennigsen seiner Tit gestimmt habe. Bei Fragen der neben⸗ sächlichen . Zölle könne man ja neutral sein, aber die Frage

der Lebensmittelzölle sei eine solche 6 . des Volkes, önn

bei der seine Partei nicht neutral bleiben e. Zwischen der nationalliberalen Partei und der freisinnigen gebe es Fragen, in denen sie als Parteien einander ain nächsten ständen, vielleicht im Ubgeordnetenhause noch mehr als hier. Er habe nie geleugnet, daß in Fragen des communalen und Unterrichtswesens die freisinnige und die nationalliberale Partei am nächsten aufeinander angewiesen seien; und wenn die gestrige Rede des Abg. Dr. von Bennigsen keinen anderen Zweck und . haben würde, als daß sie beide Parteien im Abgeordnetenhause zum lebhafteren Bewußtfein gebracht, hätte, daß sie eng aufeinander angewiesen seien, z. B. bei, dem Volksschul⸗ 6 so werde seine Rede nicht ö. nihilo gewesen sein. Der Abg. Dr. von Bennigsen habe dann mit Recht ausgeführt, das liberale Bürger⸗ thum in Stadt und Land habe nicht den Einfluß in der Staate⸗ verwaltung, der ihm gebühre; er Redner) gehe noch weiter und sage, das Bürgerthum habe in Deutschland weniger als sonst irgendwo den constitutionellen Einfluß auf die Geschicke des Staats, der ihm gebühre, und wenn der Abg. Dr. von Bennigsen seine hervorragende Kraft dazu verwenden wolle, dem Bürgerthum einen größeren Einfluß zu verschaffen, so werde er ihm sehr dankbar dafür sein.

. Dr. Hartmann (econs): Sein engeres Vaterland Sachsen werde durch zwei Punkte des Vertragstgrifs unangenehm berührt. Während der bisherige schweizer Zoll 25 Fr. für Wollenfabrikate ohne Rücksicht auf die Feinheit betragen habe, solle er in Zukunft für röbere Wollwaaren 55 und für ine, S0 betragen; das falle um o mehr ins Gewicht, als die Ausfuhr dieses Artikels nach der Schweiz 70 Millionen Mark betragen habe. Allerdings sei das noch ein Vortheil gegenüber dem . Generaltarif, wo die entsprechen⸗ den Zahlen 100 und 120 Fr. lauteten, und man könne nicht mehr von der Schweiz erpressen, als sie geben wolle, widrigenfalls der auto⸗ nome Generaltarif eintrete. Zweitens sei der Eingangszoll, für Maschinenstickereien, der sich im Jahre 188590 auf 350 „M. belaufen habe, im Jahre 1888 auf 560, jetzt auf 275. 46. zurück⸗ gegangen. Diesen schweren Opfern staͤnden freilich zwei Ver⸗ günstigungen gegenüber: die Herabsetzung des Zolles für Stickgarn von 48 auf 36 ½ und für leichte Tülle von 205 auf 150 , während er, für grobe. Tüll S0. l, . sei. Das sej um so wichtiger, als in Sachsen eine Fabrikation von Tüll im Entstehen begriffen sei, der diese Zollsätze zu Gute kämen. Die Bedeutung des Veredelungsverkehrs sei so unklar, daß man bei Gelegenheit enauere Erörterungen darüber anstellen sollte, um zu größerer Klar⸗ 3 zu kommen. Er bitte aber dringend die Regierung, nunmehr bei etwa , schweizer Zollvertragsberhandlungen nicht die Maschinenstickerei wieder die Zeche bezahlen zu lassen, was schon zwei⸗ mal geschehen sei. Diese beiden Punkte könnten aber nicht hindern, für den . im ganzen zu stimmen; wenn man auch große Opfer bringen müsse, so seien diese immer noch erschwinglich, und es sei besser, diesen Vertrag if fe, als sich auf den autongmen schweizerischen Generaltarif einzulassen.

Damit schließt die Besprechung. Persönlich bemerkt Abg. Dr von Bennigsen: Er müsse einige Mißverständnisse seiner Aeußerungen , die er in den Reden der Abgg. Dr. Bamberger und Richter J habe. Zunächst liege ihm daran, eine persönliche Empfindlichkeit des Abg. Dr. Bamberger festzustellen die in der. Andeutung gelegen habe, er (Redner) hätte den Ausdruck „Schulmeinung etwas von oben herab gegen seine Freunde und ihn personlich gerichtet. Den Ausdruck „Schulmeinung“ habe er ganz allgemein gebraucht in dem Zusammenhang von Schulmeinungen, von materiellen Interessen, von wirthschaftlichen Gegensätzen auf dem Gebiete der Handels⸗ und . die in einer über⸗ großen Weise Kämpfe unter den Liberalen herbeigeführt und dadurch den naturgemäß zu beanspruchenden Einfluß der Liberalen gewisser⸗ maßen durch gigenes Verschulden zu Grunde gerichtet hätten. Dann beschwere der Abg. Dr. Bamberger sich ö daß er ihm und seinen Parteigenossen zugemuthet hätte, daß sie mit diesen Verträgen und mit den darin enthaltenen Zollsätzen sich befriedigt erklären sollten. Das sei ihm nicht in den Sinn gekommen. Eine Befriedigung des Abg. Dr. Bamberger und , über diese ö sei ja gar uicht möglich. Was er habe ausdrücken wollen, das fei, daß das Reich durch die Initiative der Regierung jetzt in eine Aera der Handels- verträge und zu benachbarten Nationen in freundliche Beziehungen eintreten könne, und daß dieses n n. in dem Wunsch und Be—⸗ dürfniß einer gewissen Stetigkeit von selbst dazu führen müsse, daß beide Theile, Schutzzöllner und Freihändler, sich eine . größere Beschränkung in der Geltendmachung ihrer theoretischen und praktischen Bestrebungen auferlegen müßten. Daran habe er die Hoff⸗ nung geknüpft, daß die Liberalen künftig nicht mehr durch über— mäßiges Bekämpfen auf dem Zoll- und Handelsgebiet ihren Ein⸗ . in Deutschland zerstörten. Diese Gegensätze allein hätten reilich die Spaltung unter den liberalen Parteien nicht herbeigeführt, es hätten da auch andere Meinungsverschiedenheiten mitgespielt und die Gegensätze verschärft. Aber die künstliche , mn gerade dieser Zollgegensätzz habe er für bedenklich und schädlich gehalten. Er . es daher mit Freuden, wenn die Freisinnigen mit den

Nationalliberalen einen Weg anbahnen und durchführen wollten, auf dem sie zusammen zu großen Gebieten gemeinsamen Wirkens gelangen könnten. Er werde, soviel, in seinen Kräften stehe, dazu beitragen, daß dieses Einverständniß mit der freisinnigen Partei erzielt werde.

Um 4/4 Uhr vertagt sich das Haus.

Der Verein zur Beförderung des Gewerbe fleiszes

feierte, wie alljährlich am Tage des Geburtstags Friedrich's des Großen, so diesmal am Tage vorher, am Sonnabend, sein Stiftungsfest, mit welchem er auf 71 Jahre seines Be⸗

Die Feier bestand in einem dessen großer Speisesaal zum Theil

stehens zurückblicken konnte. Mittagsmahl im Englischen Hause, mit kostbaren Erzeugnissen des Gewerbefleißes, ürkischen und japanischen Gegenständen, . Bronzen, ter, geschmückt war.

indischen, persischen,

. Wie in den

. war die Reihe der Trinksprüche zu Ende, und es o

lgten neben Liedern humoristischen Inhalts auch einige umoristische Vorträge eines an, , des Herrn dar Krause, in denen Vorgänge aus dem internen Leben

des Vereins in erheiternder Weise zum besten gegeben wurden.

vasen, Schilder und Leuchter, r Vorjahren, beehrte der Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch das Fest mit seiner Gegenwart; an der Mitte der Quertafel, hatten taats-Minister Delbrück, der lied ernannte Wirkliche Geheime Rath elmholtz und der Geheime Commerzien⸗ Rath Sechelhäuser Platz genommen, während dem Handels⸗ Minister zur Linken der Unker-Staatssecretär im Ministerium Magdeburg D. Weishaupt in üblicher

neben ihm zur Rechten, der Vorsitzende des V ngst zum Ehrenm rofessor Dr. von

ereins, S

und der

Ministerial⸗Director a. Suppe erstattete

Slaby von der Polytechnischen Hochschule den Bericht über ; 1 . 36 g der nunmehr 1113

iesige, zählt und ein Vermögen von chnet einen großen Stipendienfonds von 160 000 MS, aufzuweisen hat und kürzlich wiederum von einer jährlichen Beihilfe von Dem Geiste

Professor Dr.

die innere und äußere Mitglieder, darunter 47 nahezu 60 000 S, ungere

der Staatsregierung mit ü 10 0090 für drei Jahre unterstützt worden ist. des Vereins und den Traditionen entsprechend chloß der Be⸗ richt mit einem Trinkspruch auf das Andenken Friedrichs des Staats⸗Minister Delbrück warf einen Rückblick auf das, was das vergangene Jahr in wirthschaftspolitischer t hat: von nachtheiligem Einfluß Amerika und die Zollgesetze in Nord⸗Amerika gewesen, welche auf die Ausfuhr lähmend ein⸗ gewirkt und somit dem Gewerbefleiß eine Beschränkung au erlegt hätten; nicht minder unerfreulich sei die Ungunst der europäischen Ernte ute Eindrücke

Beziehung Deutschland gebra seien die Verhältnisse in

das Jahr würde

wenn nicht günstige Aus⸗ Die Verträge würden

hinterlassen der Hanhelsverträge sicht für die Zukunft eröffnet hätte. : für manche Zweige des Gewerbefleißes das Absatzgebiet er⸗ weitern; ihre Hauptbedeutung aber liege darin, daß sie eine chaftl ichen Friedens mit Handelsgebieten mehr als ein Viertel unserer gesammten Dieser handelspolitische Friede werde der Entwickelung des Systems der Absperrung ein End machen und auf Jahre Operationen ermöglichen.

Garantie des wirt bilden, auf denen si Handelsbewegung abspiele. inaus gesicherte wirthschaftliche ie wir den politischen Frieden Seiner Majestät dem Kaiser verdanken, so auch diesen wirthschaftspolitischen; . treuem, dankbarem Herzen dem Kaiser ein Hoch aus. Nach⸗ dem das Hoch verklungen, wurde ein Kaiserlied angestimmt, welches von R. Gardemin für den

Alsdann feierte in längerer Rede der Gei die Verdienste des Staats-Ministers Freiherrn von Berlepsch örderung des Gewerbefleißes andelsverträge, das Arbeiter⸗ die weitere Ausdehnung der Gewerbe⸗Inspection, erleihung einer höheren Rangstellung an die tech⸗

Gewerberäthe

technische Unterrichtswesen , Freiherr von Berlepsch uͤbertrug in seiner Erwiderungsrede die an ihm gerühmten Verdienste auf seine Mitarbeiter und en Abschluß der Handelsverträge ein, die er als von großer wirthschaftlicher Bedeutung für das Vaterland, für Handel und Industrie bezeichnete. Trotz der vorhandenen, vielfach von einander abweichenden Auffassung über deren Bedeutung sei es doch zweifellos, daß, wenn die Industrie vor die Frage gestellt würde, ob sie am 1. Februar lieber einen

chaffenen Verhältnisse wolle, überwältigender Majorität für die letzteren erklären würde. Weiter gab er seiner Genugthuung darüber Ausdruck, daß der in Chicago beschicken wolle; wie die Handelsverträge ein Schritt zun Nachbarn seien, so bilde auch die Ausstellung eine Annäherung an fremde Industrien, die der eigenen zu gute komnien werde. Mit warmem In⸗ teresse verfolge er auch die Besprechung der Fra Weltausstellung, iehung keine bindenden Erklärungen er Staatsregierung abgeben könne; jedenfalls werde diese

selbst in dieser Fra

deßhalb bringe Verein aus

stzweck gedichtet war. eneralsecretär Peters

um den Verein wie um die im allgemeinen, wovon die

und die eugniß ablegten.

Denkschrift Staats⸗Minister

ging näher auf

aber 17 704 Reichsausländer, d w. 1, Seit dem 1. Dezember 1871 hat sich der Antheil der fremden Stagts⸗ angehörigen bis zur leßten K also in 19 Jahren, verdoppelt, da er im Jahre 1871 im X

O, 64 00 der Bevölkerung betragen hat. Auch bei jeder der drei zwischenzeitigen Volkszählungen sind erheblich weniger fremde Staats⸗ . als 1890 ermittelt worden. Es wurden nämlich deren gezählt:

den Handels⸗

vertragslosen : sie sich mit

verträgen neug

Verein die Weltausstellung

dieser Be⸗ die Stellung

Industrie

Stellung, Von den ihm zu⸗

ge einnehmen werde. gesprochenen Verdiensten könne er das der Verleihung einer höheren Rangstellung an die technischen Gewerberäthe für sich habe hiermit anerkennen wollen, welche große Bedeutung die Technik für die fernere wirth⸗ aftliche Entwickelung der Zukunft haben werde, und er sei i t, daß eine gut geschulte Technik höchst wichtig für aterland sei; l höheren Rangstellung

wiesenen Anerkennung werde

in Anspruch nehmen; er

; Verleihung Gewerberäthe

icherlich würdig 9. er dem pflegt werde,

er hoffe, daß ferner immer

in welchem sie gefördert auch für die Zukunft Blühen und Gedeihen, seine Beziehungen zu dem Verein bleiben werden, auch wenn Rücksichten der Sparsamkeit dem Minister es einmal unmöglich machen sollten, dem Verein wie bisher finanzielle Unterstützung z Wyngaert entwarf hierauf ein welche die Volkswirthschaft,

Verein au

u gewähren. Herr van den d von der hohen Bedeutung, insbesondere durch preußische Staatsbeamte in den letzten fünfzig Jahren erhalten hat, und itzende des Vereins Staats- Minister aße betheiligt sei, zandelsvertrag mit Oesterreich

die Vertrage mit den süd⸗ denͤtschen Staaten den Grund zu dem Deutschen Reich gelegt Wie das Reich ihm viel zu verdanken habe, so auch rerbietung, Dankbarkeit und Liebe

unsch hege,

an welcher der Vo Delbrück in 1853 auf zwölf Ja abgeschlossen und

im Jahre

päter dur

der Verein, der ihm in E sei, und den o e an seiner Spitze zu sehen. Staats-Minister Delbrück te für die ihm hiermit gewordene Anerkennung und feierte die beiden zu Ehrenmitgliedern ernannten Herren den lichen Geheimen Rath von ierungs⸗Rath Dr. Krankheit

Geheimer

lmholtz und den Geheimen Re⸗ iemens, welcher letztere im Süden Erholung

Helmholtz

seinen Dank für die ihm gewordene Ehre aus und er er hoffe, den Interessen des Vereins fortan umsomehr als er in seiner Eigenschaft als P en Reichs⸗Anstalt sich auch mit äftige, nachdem er

dienen zu können, sident der Physikalisch⸗techni der angewandten Te

bisher nur den wissenschaftlichen Forschungen sich habe widmen können.

Statistik und Volkswirthschaft. ur Frage der Sonntagsruhe

ist bekanntlich an die preußischen Provinzialbehörden ein Erlaß er⸗ i durch welchen eine Ermittelung über die Möglichkeit einer

usdehnung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe über die von der

Gewerbeordnung vom 1. Juli 1891 festgesetzte Maximalgrenze hinaus angestellt werden soll. Infolge dessen ist auch der deutsche Privat⸗ beamtenverein in Magdeburg zu einer gutachtlichen —ᷣ . auf⸗ gefordert worden. Dieser hat in seiner Beantwortung folgende aufgestellt:

hesen An ein absolutes Verbot der Sonntagsarbeit in allen oder ö.

nur einigen Branchen des Handelsgewerbes kann, wenigstens dur Statut der Provinzial-Verwaltung, nicht gedacht werden. Derartige weitgehende Finschränkungen können, wenn überhaupt, so nur ver⸗ einzekt durch die Statuten der engeren Communalverbände eingeführt werden. Soweit bei den Handelsgewerben der k Gruppen Ladenbetrieb in Betracht kommt, kann si

ent l e Maximalarbeitszeit von fünf Stunden durch Provinzial= statut nicht empfehlen; e kann für den Großhandel, wie überall da, wo nur die Arbeit, der Con in Betrach 6 führung einer dreistündigen Maximalarbeitszeit bereits durch Provinzial⸗ statut angestrebt werden. Ob bei den Verhältnissen einzelner Branchen und einzelner Plätze noch, unter diese dreistündige Arbeitszeit zu gehen sei, ist für die einzelnen Branchen und eventuell durch Statut der engsten Communalverbände zu bestimmen. i durchaus geboten wurde es erachtet, in den, sei es von der

überhaupt ein Heruntergehen unter die gesetzliche

omptoire in Betracht kommt, die Ein⸗

rovinz, den Stadtkreisen oder sonstigen communalen Verbänden zu

treffenden, statutarischen Bestimmungen den Ladenbetrieb von dem Großhandel durchaus getrennt zu behandeln, da nur bei dieser Trennung unter weitgehender Rücksichtnahme auf. legitime Interessen ö eine möglichst weitgehende Sonntagsruhe geschaffen werden

önne. Ferner wurde anerkannt, daß es auf das entschiedenste an⸗

gestrebt werden müsse, die Arbeitszeit derjenigen Branchen, für welche durch statutarische Bestimmungen irgendwelche Einschränkung der fünfstündigen Maximalarbeitszeit nicht herbeizuführen sein wird, in thunlichst großen Distrieten mindestens für Provinzen einheitlich zu legen, da sonst leicht die Rücksicht auf die einkaufende Landbevölkerung einer⸗ feits, auf die Concurrenz von Vachharstaädten andererseits dazu führen könnte, ganz J einen Theil der gesetzlich zulässigen Arbeits⸗ stunden auf die z ; : we

Gesetzes widersprechen, würde. Die gesetzlich zulässigen Ausnahmen: Erweiterung der Arbeitszeit an den vier letzten Sonntagen vor Weih⸗ nachten oder auch an einzelnen Sonntagen, an welchen örtliche Ver⸗ hältnisse einen erweiterten Geschäftsverkehr mit sich bringen, wurden von vornherein als für viele Gruppen des Handelsgewerbes, namentlich für solche mit Ladenbetrieb, als unentbehrlich bezeichnet. Bei Bestimmung derjenigen Sonntage, für welche besondere Gründe eine Erhöhung der Arbeitszeit zulässig erscheinen lassen, wurde eine Berücksichtigung der besonderen Interessen der einzelnen Gruppen für besonders . erachtet; auch das Gesetz erklärt hier aus⸗ drücklich gesonderte B nur 9

des Handelsgewerbes für zulässig. Schließlich wurde anerkannt, daß. wenn man auch das Bestreben habe, in der Ein⸗ schränkung der Sonntagsarbeit möglichst weit zu gehen, doch unter allen Umständen dem Uebergangsstadium Rechnung zu tragen sei, da es vortheilhafter erscheinen müsse, später vielleicht die statutarischen Bestimmungen auszubauen, als durch anfängliches Hinausgehen über das Maß des Durchführbaren Gegenströmungen wachzurufeu, die dann auch dem als durchführbar Erkannten gefährlich werden könnten.

onntagsnachmittage zu verlegen, was dem Geist des

estimmungen für die einzelnen Zweige

Die fremden Staatsangehörigen, im preußischen Staat und in Berlin. ; Nach dem endgültigen Ergebniß der Volkszählung vom 1. De⸗ zember 1880 befanden sich im re chen Staat 164 798, in Berlin

O55 bezw. 1,12 der Bevölkerung.

taat nur 0,35 und in Berlin

am 1. Dezem⸗ im preuß. Staat in der Stadt Berlin 23 männlich weiblich männlich weiblich 89 378 67h91 8078 6129 59 967 38 991 3929 26528 77762 43 231 5187 2663 56 88 31428 3595 1693.

Zur Arbeiterbewegung.

Die in der vorgestrigen Nr. 20 d. Bl. unter den Tele⸗ grammen „Nach Schluß der Redaction/ enthaltene Mittheilung ßer „Schl. Ztg.“ über einen Ausst and auf dem Schmieder⸗ schacht wird durch eine Nachricht der „Brsl. Itg.“ dahin ergänzt, daß der Ausstand der Bergleute auf dem Schmieder⸗ schagn⸗ alsbald wieder vollständig beigelegt wurde.

ie der,Mgdb. Ztg. von der Saar unter dem 22. d. M. geschrieben wird, hat die Bergbehörse kürzlich, um die Wünsche der Bergleute bezüglich des Drei⸗Wochenzahltages kennen zu lernen, eine allgemeine . der Bergleute auf den Gruben des Saarreviers veranlaßt. 15 000 Bergleute haben für die Bei⸗ behaltung des Drei⸗Wochenzahltages gestimmt, 13 000 dagegen; er bleibt 1 wie bisher.

In Leipzig fand am Freitag eine Buchdruckergehilfen⸗ vers am m lun g stattz in der, wie die „‚Lpz. Ztg.“ berichtet, eine Resolution des Inhalts angenommen wurde: Die k ver⸗ pflichte sich, der socialdemokratischen Partei sich anzuschließen und zur

zerwirklichung der socigldemokratischen Ziele beizutragen, an der Organi⸗ sation festzuhalten u. s. w. Die Versammlung beschäftigte sich hierau auch mit der ,, der Stellungslosen. Da die Kassen immer no leer sind, soll die von den Gehilfen, an , und⸗A Arbeiterinnen zu erhebende wöchentliche Extrasteuer für die, welche nach dem neuen Tarif,. arbeiten, noch auf weitere zwei Wochen 20 5/9 des Wochenlohns für die Verheiratheten, 25 0/9 für die Unverheiratheten, für die zu den Lohnsätzen des alten Tarifs 3 3 MS 50 und für die

erst seit Anfang dieser Woche in Arbeit Stehenden für diese Woche 1 46 betragen. Die „Voss. Ztg. berichtet aus Leipzig, daß von Gehilfen, die dort , waren, nur 600 wieder eingestellt worden sind. Alle übrigen Plätze waren bereits besetzt. Die Nothlage unter den Unbeschäftigten ist sehr groß, denn die Unterstützungskassen sind fast vollständig erf hohft In letzter Woche konnten nur 3 bis 3,50 M. Unterstützung an die Arbeltslosen ausgezahlt werden. Aus Braunschweig schreibt man der ‚Mgdb. Ztg. unter dem