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2 3 — 8 — 35 6 8
K Ke . e 3 . . * .
bracht und haftet dort angeblich fester und dauerhafter als Kalk⸗ und Cementmörtel, oder man preßt ihn in Leimformen zu Werk—⸗ und Ornamentstücken, die dann 363 werden und sich 84 lichenfalls mit Hammer und Meißel wie Haustein nachar eiten, auch schleifen und poliren lassen, soweit dies der nachgeahmte Stein . Das Aussehen des Materials kommt nach Ausweis der . en dem des natürlichen Gesteins sehr nahe, namentlich bei polirten Flächen und Gesteinen von einer gewissen ge stig ei und nicht zu feinkörnigem Gefüge. Die gepreßten unpolirten Nachahmungen weißer Marmor ⸗Sculpturstücke erreichten dagegen bisher, den schimmernden, Leben verleihenden Glanz, in dem der hohe Reiz des natürlichen Steins liegt, noch nicht. Immerhin übertrifft der Incrustat⸗Stein gerade nach der Seite der äußeren Erscheinung hin die sonst gebräuchlichen Kunststeine nicht unerheblich, und es ist erfreulich, daß in ihm ein Material gefunden ist, das wohl eine Zukunft haben wird, und in dem, um auf das Reichstagshaus zurückzukommen, der schöne Hallenentwurf Wallot's durchgeführt werden kann, ohne allzu ungesundes Scheinwesen und ohne übergroße Einbuße an äußerer Ichs hen — Der Grundpreis des bisher der Hauptsache nach in Wien zur Anwendung gekommenen Materials stellt sich einschließlich Arbeitslohn auf etwa 15 6 das Quadratmeter. as Fabrikat ist, dort seit ungefähr acht Jahren unter dem Namen „Cementstein“ ee, , ,, und hat sich nach den Zeugnissen angesehener Wiener Architekten in dieser Zeit als wetter⸗ beständig, fest und im Aussehen dem Naturstein entsprechend erwiesen.
— Ueber eine nordische Expedition zum Studium der a . des ostsibixischen Meeresstrandes meldet die St. et. Ztg.: Auf Gesuch der Moskauer Universität entsandte der Ver⸗ weser des russischen Marine⸗Ministeriums den Schiffsarzt N. Ssljunin in den fernen Osten, um Studien und Sammlungen der dortigen Fauna zu unternehmen. Dr. Sssljunin reist mit demselben Dampfer, der vom Marine-Ministerium zum Schutz der u . Robben und Walfisch⸗Industrie ausgerüstet wird. Er wird gleichzeitig eingehende Studien uͤber die Fisch-Industrie in Ostsibirien anstellen.
S Zwischen den Dörfern Hedehusum und Utersum im Kirch2 spiel St. Laurentii auf der Insel Föhr befindet sich eine Gruppe von 63 Hügeln, von denen eine Anzahl untersucht wurde. Der N. Pr. 3.“ wird darüber geschrieben: Sie liegen dicht gedrängt auf einem von Südwesten 3 Nordosten ziehenden rechteckigen Haidestück und sind nur klein, die Höhe beträgt O, 50 bis 2,50 m, der Durchschnitt bis 20 m, doch bilden die Hügel von größeren Ausdehnungen die Ausnahme. Das Bild der niedrigen braunbewachsenen Gräber ist so eigenartig und dabei einzig in unserem Lande, daß ihre möglichste Erhaltung
eboten war. Die ö beschränkte sich deshalb darauf, einige zügel auf ihren Bau und Inhalt zu prüfen. Zwei kleinere Hügel sind bereits im Jahre 1880 von Dr. Olshausen untersucht, über die neueren Ausgrabungen aber wird in den soeben erschienenen Mit- theilungen des Anthropologischen Vereins in Schleswig-Holstein ausführlich berichtet. Die Hügel bestehen aus steinfreiem, meist grauem Sand. Die . sind verbrannt, und die Knochen in Urnen beigesetzt. Einmal ist ein hölzernes Gefäß als Ossarium . Drei Hügel enthielten kein? Spur einer Bestattung. Vielleicht sind sie zum Gedächtniß von Stammesgenossen errichtet, die drauhen auf der See verunglückten. Unmittelbar über den in den Boden esenkten Urnen liegt eine mehrere Quadratmeter große tiefe schwarze icht mit Resten des Leichenbrandes, Kohle, 2 e, Knochenresten, Schlacken und verrosteten Eisentheilen. Die Erde darüber und darunter ist von Feuer geröthet, entweder durch die Hitze dieser in noch glühendem nnn, vom Scheiterhaufen herbeigetragenen Reste oder von einem über den eingesenkten Urnen neu entzündeten Feuer. Mit den Gebeinen, liegen kleine Gegenstände aus Bronze, isen, Glas und Knochen in den Urnen. Die Beigaben sind mit
2
icht vom 10. Februar, r Morgens. Grgeb.
7 Uhr
S
833 co 1
Wetter
f 0 Gr. 0 eeressp. x
red. in Millim. S
10R.
sius
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—
Stationen. Wetter.
Max Grube.
Temperatur in O Cel 506.
u. . M
Bar. au
Mullaghmore 771 Regen Aberdeen .. 767 heiter Christiansund 753 bedeckt . 766 4 Schnee Stockholm 761 bedeckt granda. 759 SS Schnee t. Petersbg. 762 Schnee Moskau... 766 wolkenlos
Cork, Queens⸗ on, 2 Cherburg .. 770 lder ... 769 T amburg .. 769 inemünde 770 Neufahrwasser 768 Memel ... 767 fs ünster .. 770 Karlsruhe.. 773 Wiesbaden. 773 München. 772 Chemnitz.. 773 Berlin... 772 Wien.... 771 Breslau. 771 772
wolkig Nebel
Nebel
bedeckt Dunst wolkig bedeckt
1 halb bed. bedeckt
Crampton.
weilt.
wolkig
wolkig wolkig bedeckt bedeckt halb bed. 762 wolkenlos 766 wolkenlos
Uebersicht der Witterung. Ein tiefes Minimum, nordostwärts fortschreitend,
C G 2 0 2 — M Tt, — e — d e r d = do
liegt bei den Lofoten, Theilminimun über Süd Preisen: Sodoms Ende
skandinavien und am Kanal, während das Hochdruck- ebiet über Frankreich und dem deutschen Binnen⸗
Tanzdichtung E. Taubert's in 2 Acten von Emil
Schauspielhaus. 42. Vorstellung. Wohlthätige Lustspiel in 4 Aufzügen von Adolph Arronge. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Anfang 7 Uhr.
Freitag: Opernhaus. 39. Vorstellung. Merlin. Große Oper in 3 Acten von Philipp Rüfer. Text von Dr. Ludwig Hoffmann. Ballet von Emil Graeb. Dirigent: Kapellmeister Kahl. Anfang 7 Uhr.
Auf Allerhöchsten Befehl findet der nächste Gesellschafts⸗Abend nicht Montag, den 15., son⸗ dern Mittwoch, den 17. d. M. statt.
Schauspielhaus. 43. Vorstellung. Uriel Acosta. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Carl Gutzkow.
In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. bayerisches Volksstück mit Gesang und ̃ ͤ Renz. 5 Aufzügen von Ludwig Ganghofer und Hans Neuert. „Johanniter“, geritten von der Schulreiterin Frl.
Anfang 795 Uhr. ese . Go J Zum 1. Male: Der Nothhelfer. bristinnen. — Mr. William mit seinen 4 dressirten Donnerstag: College Ländlicher Schwank mit Gesang und Tanz in 4 Acten . — Auftreten der Reitkünstlerinnen Mlle.
Anfang 7 Uhr.
Mehl . Deutsches Theater. Anfang 7 Uhr. Freitag: Die Welt, in der man sich lang⸗
Sonnabend: College Crampton. Sonntag: College Crampton.
Freitag: 22. Abonnements⸗Vorstellung. Kean. Sonnabend: Zum 1. Male: Schlimme Saat.
CLessing · Theater. Frau. Unter vier Augen. Der sechste Sinn. (Novitäth Rothköpfchen. Vaudevi Gesang in 3 Acten von Meilhac und Halépy, frei
Freitag: Die Großstadtluft. ̃ . ⸗ Musik von Richard Verlobt: Frl. Sophie von 1 mit Hrn. e
Sonnabend: Zum 75. Male: Die Grossstadt⸗ bearbeitet von Richard Gene. Gene. In Scene gesetzt von Emil Thomas. An⸗
luft. Nächste Nachmittags⸗Vorstellung zu volksthũmlichen fang 76 U
wenigen Augnahmen durch das Feuer stark beschädigt. In einem Gefäß befanden sich die verbrannten Ueberreste von zwei Menschen, in einem anderen neben er e , Gebeinen Knochen von einem Hund und von einem Vogel, wahrscheinlich einem Falken. Aus einem zerstörten igel stammen einige ne, . Die Hügel schließen h nach
auart und Inhalt ähnlichen von Amrum und Sylt bekannten, den friesischen Geest⸗Inseln eigenthümlichen Gräbern an und sind mit diesen als der Zeit der Wikinger entstammend zu betrachten und etwa in das 9. bis 10. Jahrhundert zu setzen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Stand der Saaten.
Wie aus dem Reg. Bez. Magdeburg berichtet wird, konnte bei dem günstigen Verlauf der Witterung die wegen der Verspätung der Ernte erheblich , , bstbestellung gut zu Ende geführt werden; auch ist die Frühjahrsbestellung überall ausreichend vorbereitet. Die Roggen und Weizenfelder sind zur Zeit sehr gut bestockt. Auch im Reg.⸗Bez. Münster konnte die Bestellung und Aus⸗ saat der Winterfrüchte gut bewirkt werden. Der Stand der Winter⸗ saaten ist überall ein guter, namentlich der des Roggens. Die Herbst⸗ früchte sind gut eingebracht und die Futtergewächse vollständig aus⸗ genutzt worden. .
In den Hohenzollernschen Landen haben sich die Winter sagten, deren Bestellung unter den gin stigsten Verhältnissen vor 1 gehen konnte sehr stark entwickelt und stehen durchgängig schön. Au der . des Kohl⸗ und Winterrapses und der Kleesaaten ist ein guter.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depesch en.
Königsberg i Pr., 19. Februar. (W. T. B.) Wegen Verdachtes, den Versuch einer ö, im Schlosse gemacht zu haben, wurde der Töpfergeselle Eichler ver—⸗ haftet. Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung von 300 S für die Ermittelung der Mitschuldigen Eichler's ausgesetzt.
Stuttgart, 10. Februar. (W. T. B.) Das hiesige Landgericht verurtheilte den früheren Ober— Inspector, jetzigen Finanz- Rath Lang und den Bahnhofsverwalter Schwenninger, durch deren Verschul⸗ den das Eisenbahnunglück vom 1. Oktober 1839 bei Vaihingen herbeigeführt worden ist, zum solidarischen Ersatz des vorläufig mit 3000 M eingeklagten Schadens. Die ganze Ersatzsumme dürfte sich auf 320 009 „ belaufen.
Wien, 10. Februar. (W. T. B.) In dem Befinden des Erzherzogs Franz Salvator ist eine entschiedene Besserung eingetreten. — Die Offizierdeputation des 4. Württember gischen Infanterie⸗Regiments wurde heute vom Kaiser empfangen. Für heute Abend ist die Deputation zum Diner bei Seiner Majestät geladen.
Prag, 10. Februar. (W. T. B) Der Altczeche Zucker wurde heute von der Handelskammer zum Reichs— raths-Abgeordneten gewählt. Die Deutschen enthielten sich der Wahl. J
St. Petersburg, 10. Februar. (W. T. B) Aus Hof— kreisen verlautet, daß Großfürst Georg Alexand rowitsch,
Modebazar Violet. Anfang 74 Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.
ofpauer.
Im 3. Act: ‚Schuhplattl⸗Tanz“. Freitag:
von Amand Kolbe.
49. Male: Couplets theilweise von
heiter besitzer. Anfang 7 Uhr. Ernst. Anfang 79 Uhr.
Freitag: Der Tanzteufel.
Donnerstag:
r. en, Dieselbe Vorstellung.
. ö. h Residenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ Dirigent: Musikdirector Hertel. Anfang burg. Donnergtag: Zum 14 Male: Musotte. Sitten. Concert. Gesellschafts⸗Abend. Anfang 7 Uhr. bild in 3 Acten von Guy de Maupassant. In Scene gesetzt von K
wan Benno Fäegbson. In Scene gesetzt von Emil Lessing. 74 Uhr: Auf Helgoland oder: Ebbe und gn
Gesangsposse in 8 Wang
onnabend: Zum 1. Male; Reif⸗Reiflingen. Schwank in 5. Aufzügen von G. v. Moser.
der zweite Sohn des Kaisers, sich nach Paris begeben um greg Aerzte über seinen dh hee nn r zu * zu ziehen. .
Rom, 10 Februar. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani ⸗ meldet aus Zürich: Heute Nachmittag findet eine entfchei— dende Sitzung der italie nischen und schwei erischen Delegirten zu den Handelsvertrags-Verhand— lungen statt. Die schweizerischen Unterhändler werden, falls der Handelsvertrag bis zum 12. d. M. nicht abgeschlossen wird beantragen, die Verhandlungen trotz der Anwendung der Generaltarife fortzusetzen. ;
Teres, 109. Februar. (W. T. B.) Die Hinrichtung der vier zum Tode verurtheilten Anarchisten hat heute Vormittag ohne weiteren Zwischenfall en .
Belgrad, 19. Februar. (W. T. B.) Bei der gestern in der Skupschtina fortgesetzten Berathung der Inter— pellatio nen über die Ausweisung der Königin Natalie richteten die Deputirten Ranko Taisie, Pera Maximovic, Avakumovic und Veljekovic äußerst heftige Angriffe gegen die Regierung. Der letzteren wurde eine schwere Verletzung der Verfassung vorgeworfen; an den Präsidenten Katie wurde die Auf orderung gerichtet, hierüber sein Gutachten abzugeben. Für die . tige Sitzung sind elf Redner vorgemerkt. Um etwaigen
uhestörungen zu, begegnen, hat die Regierung um— er. Sicherheits-Maßnahmen ergriffen; insbesondere ind auch Vorkehrungen zum Schutz des Skupschtina⸗Gebäudes getroffen worden. — 5 Deputirtenkreisen nimmt man an, daß die Vorgänge in der Skupschtina von vorgestern und gestern eine Cabinetskrisis oder wenigstens den Rück. tritt des Ministers des Innern Gjaja herbeiführen würden. Im radicglen Club wurde mehrfach der Wunsch geäußert,
daß bei dieser Gelegenheit die Cabinetsfrage endgültig . werde. Die Zahl der radicalen Dissidenten, welche each ossen sind, nach Schluß der Debatte in diesem Sinne vorzugehen, soll zi riß betragen. .
Washington, 10. Februar. (W. T. B.) (Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“) Es gilt als wahrscheinlich, daß die berelts früher von Bland unterbreitete Vor— lage, betreffend die freie Silberprägung, in dieser Woche von der Münzeommission im Repräͤsentanten— hause mit einer Empfehlung zur Annahme eingebracht werden wird. Die Vorlage unterscheidet sich von der een darin, daß sie die Convertirung des gegen Bullion emittirten Silber 8666. der Silbercertificate und der Schatznoten, sowie ben gn
old emittirten Goldeertifieate in Münze oder durch Münze einlösbare Noten in Aussicht nimmt. Die Vorlage convertirt somit das amerikanische Papiergeld, bei dem bisher ein Unter—⸗ schied zwischen Gold und Silber bestand, in ein bimetallistisches
Papier. Die Vorlage erklärt ferner, daß, sobald in Frank⸗ reich die freie Silberprägung zu dem bisherigen Verhältniß von 151 zu 1 wieder aufgenommen wird, dieses Verhältniß gesetzliche Ratio für Amerika werden solle.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Concert · aus. Donnerstag: Karl Meyder
Vorher: . in 1 Aet von Circus Renz. Karlstraße. Donnerstag, Abends
Große hydrol. Ausstattungs ⸗ Pantomime in 2
Die Aufführung von, Musotte“ beginnt um 8 Uhr. theilungen mit Nationaltänzen (60 Damen), Auf⸗
zügen. Neue Einlage; ‚Die Garde⸗Husaren“ und Tscherkessen . Dampfschiff ˖ u. Bootfahrten, Wasser⸗ fälle, ee fon, mit allerlei Lichteffecten ꝛc,
Belle · Alliance · Theater. Donnerstag: 42. En⸗ arrangirt und inseenirt vom Director E. Renz. — semble⸗Gastspiel der Münchener unter Leitung des
Königlich bayerischen Hofschauspielers Zum 100. und letzten errgottschnitzer von Ammergau.
Außerdem: Zum 1. Male in Europa; Die 3 Ameri—⸗ errn Max kaner Gebrüder Rixfolds, die vorzüglichsten Springer ale: Der und Akrobaten der Gegenwart. — Groat Steele Ober⸗ Chasse von 6 englischen Vollblut-Springpferden, Tanz in dressirt und vong g von Herrn Franz Renz. —
Oceana Renz. — Geschwister Cottrelly, Equili⸗ heresina und Mm. Bradbury, sowie des Salto—
mortalesreiters Mr. Alex. Briatore und Jockey reiters Mr. Jules ꝛc. — Komische Entrées und
ö ag: Intermezzos von sämmtlichen Clowns. Adolph , Donnerstag: Zum ir , enn Se
4 Acten von Ed. Jacobson un ustav Görß. Musik von
it * . 2 heiter — Gerliner Theater. Donnerstag: Der Hütten⸗ Gustav Steffens. In Scene gesetzt von Adolph g Find frei) Viazeppass we nun, 1. o
z Sonnabend: enefiz für die Geschwister Oceana annstädt. und Ernst Renz (Enkelin und Enkel. Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr
istorische Pantomime mit Ballet (Polnischer Nationaltanz vom gesammten Corps de Ballet). — Abends 75 Uhr: Auf Helgoland.
. . Thomas · Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. mem mmmmmmnmmm n Fräulein Direction: Emil Thomas. 35 3. 6. Male: e
WPosse mit Familien⸗Nachrichten.
Lieut. Paul Trützschler von Falkenstein (Neu— Ruppin). — Frl. Ida von Lücken mit Hrn. Lieut. G. von Gundlach Eudwigslust -Rumpsha . . Frl. Elsbeth Thienell mit Hrn. n e sessor Gahbler (Potsdam = Bromberg).
Verehelicht: Hr. Hauptmann Hetschko mit Frl.
ande lagert. An der deutschen Küste wehen bei vorwiegend trüber Witterung leichte bis mäßige süd⸗ westliche Winde, unter deren Einfluß die Temperatur meist etwas gestiegen ist, im Binnenlande dagegen ist es bei schwachen umlaufenden Winden und vielfach heiterem Wetter erheblich kälter geworden. In
Wallner ˖ Theater. Donnerstag: Zum 2. Male: Der Bärenführer. Schwank in 3 Acten yon ranz Wallner und Oscar Teuscher. Vorher, zum 2. Male: Der berühmte Mitbürger. Burleske mit Gesang in 1 Act. Musik von V. Holländer.
sᷣas 0)
Anfang 75 Uhr.
Hohenzollern⸗
Galerie
nahe der Moltke⸗Brücke und Lehrter Bahnhof. 3 Größtes historisches Rundgemälde:
Paula Assig (Breslau). . Geboren: Ein Sohn: Hrn. . Kehler
Hillen) — Hrn. Regierungs⸗Rath Pr. Christ
(Berlin). — Hrn. von Stoeßel (Frankfurt a. O]. Eine Tochter: Hrn. Hauptmann a. Bernhard von Sanden (Berlin). — Hrn. F. von
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
K 26.
Dentscher Reichstag. 167. Sitzung vom Dienstag, 9. Februar. 2 Uhr.
Am Tische des Bundesraths der Staatssecretär Dr. von Zoetticher und der Königlich bayerische Bevollmächtigte jun Bundesrath Graf von Lerchenfeld.
Die zweite Berathung des Etats des Reichsamts des In nern. (Altersversicherung, Reichs-Versicherungsamt nebst den Anträgen Auer und Möller auf Revision des . rj run rs, wird fortgesetzt.
bg. Roesicke (b. .. F.): Die Sammlung von Vorrichtungen ur Unfallverhütung sei nicht erst entstanden durch Reste der Berliner Lusstellung, sondern auf eine im Einverständniß mit dem Staats— secretär Dr. von Boetticher schon 1887 erfolgte Anregung zurück— juführen. Deshalb hoffe er, daß die von dem Staatsseeretär zu⸗— gesagte Beihilfe zur Beschaffung von Räumlichkeiten sich in der Praxis noch vortheilhafter erweisen werde, als in der etwas hypothetischen Form seiner Rede. Deutschland dürfe sich auch nicht von Oefterreich, dem es auf dem Gebiete der Unfallversicherung voraus sei, auf dem der Un— fallverhütung überholen lassen. Auch Preußen sei ja mit einer ähn— lichen Sammlung vorangegangen. Der Antrag Auer enthalte nur in so fern Neues, als der Abg. Auer die Strafbestimmungen seiner früheren Anträge fortgelassen habe, die, wie die Socialdemokraten wohl selbst am besten wüßten, nur die Arbeiter schädigen würden. Aus praktischen Gründen wünsche er (Redner), daß den Berufs⸗ genossenschaften auch die mit der Beendigung des Heilverfahrens lintretende frühere Versicherungspflicht auferlegt werdẽ. Der Zu⸗ sammenrechnung des le ten Arbeitsverdienstes und der Rente stimme er zu, vorausgesetzt, daß dies keinen höheren Betrag ergebe, als der Betreffende vor dem Unfall verdient habe. Im . seien alle diese Fragen nicht wichtig genug, um sie allein zu regeln. Des⸗ halb habe er auch den Antrag Möller auf Vorlegung einer Novelle mitunterzeichnet, die alle diese Verhältnisse neu regele und die Versicherungspflicht auf Handwerk und Handelsbetrieb ausdehne. Damit würden auch, die Berufsgenossenschaften einverstanden fein. Die Zahl der rückständigen Berufungen habe der Abg. Grillenberger mit zog0 bei weitem zu hoch gegriffen. Es seien ihrer etwa 1200, die sich nicht vermehren, sondern allmählich auf etwa? bis S00 vermindern würden Bei der Festsetzung der Rente dürften die Sectionsvorstände weder human, noch inhuman sein. Denn auf Anderer Kosten human sein, sei sehr leicht. Sie dürften sich überhaupt nicht vom Gefühl leiten lassen, sondern nur von den gesetzlichen Vorschriften. Die Unentgelt⸗ lichkeit des Berufungsverfahrens sei ein Hauptgrund, daß zahlreiche unbegründete Berufungen eingelegt würden, darüber dürfe man sich nicht wundern. Dem Vertreter für Bayern könne er nicht zugeben, daß die vorgenommenen Wahlen von Beisitzern durch die Geschäfts— lage oder irgend welche Präcedenzfälle zu rechtfertigen seien. Es sollte vielmehr, wie ein schon vorbereiteter Antrag Möller wolle, dem Bundesrgth, die Befugniß gegeben werden, die Zahl der Beisitzer us den Arbeitgebern und Arbeitern um je sechs zu erhöhen. Bie Frage der abweichenden Entscheidungen des Reichs⸗Versicherungsamts und der Lgndes⸗Versicherungsämter sei nicht mit Unrecht aufgeworfen vorden. Neben dem 5 beständen zur Zeit acht oder neun Landes. Versicherungsämter, darunter auch eins für Reuß ä. L.; aber was für Bayern vielleicht noch zutreffe, finde doch ganz und gar keine Anwendung auf . ä. S. Der Abg. Dr. Hirsch habe dann ohne Veranlassung die Berufẽsgenossenschaften außerordent⸗ iich scharf angegriffen; er dürfe sich daher nicht wundern, wenn er ihm auch etwas scharf antworte. Das von ihm ganz in der sonst nut von den Socialdemokraten beliebten Weise getadelte Herabsetzen der Renten entspreche den Vorschriften und dem Sinn der Unfall⸗ r n, die nur zum theil eine Entschädigung für die verlorene Erwerbsf igkeit bieten wolle. Eine bestimmte Rente könne also nur so lange gezahlt werden, als der entsprechende Grad von Erwerbs— unfähigkeit vorliege. Die Zahl der abändernden Bescheide werde noch einige Jahre ansteigen und dann zum Stillstand kommen. Die Rente verde ziemlich hoch bemessen, damit die Leute sich länger schonen lömten, und dann naturgemäß herabgesetzt. Unbegründet ser auch ane Beschwerde, daß die Berufsgenossenschaften nicht genug Aerzte migen, um die Wahrheit zu ergründen. Es werde nächstens in Uerlin eine Verhandlung zwischen Mitgliedern des Äerztevereins— undes und der Berufsgenossenschaften stattfinden, um speciell diese Frage zu lösen. Das werde für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in ö. sern von Vortheil sein, als dadurch wahrscheinlich eine Reihe von hrozessen vermieden werden würde. Daß trotz des Rechts der Berufs⸗ genossenschaften, Unfallverhütungsvorschriften zu erlassen, bereits 1891 mne große Verminderung oder gar vollkommene Beseitigung der Unfälle uttfinden werde, habe 1835 Riemand erwartet. Die S tatistik des Reichs⸗ trsicherungsamts widerspreche auch der Anficht, daß die Unfälle nistens auf, Arbeitgeber und Betriebsleiter zurückzuführen feien. Bon 13 970 Unfällen im Jahre 1857 feien. 40,9 in Bezug auf ü usachen ungufgeklärt, gehlieben, 43 4 seien bei dem heutigen Stande der Technik. überhaupt nicht zu vermeiden gewefen, z eien auf die Schuld von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu lichen Theilen zurückzuführen, 20 0, lediglich auf die Schuld von (beit gebern infolge mangelhafter oder fehlender Unfallverhütungs— mn, tungen, 25 ö lediglich auf die Unvorsichtigkeit und Schuld ö rbeiter. Er erkenne gern an, daß die Arbeiter diefe Vorficht ict immer. üben könnten, es sei aber auch unbillig, die Unfälle lit auf, die bösen Arbeitgeber zurückzuführen. Von der lÜleber— . über die Verwaltungskosten der Berufsgenossenschaften bitte ö verbündeten Regierungen, demnächst Abstand zu nehmen. Das 16 vs Versicherungsamt sage in einer Anmerkung ausdrücklich, daß le SZusanimenstelkung zu einem Vergleich mit den verschiedenen ven fs enossenschaften gar keinen Anhalt biete. Andererseits
rden d hingewiesen, daß die Zahl der Verficherten werden müsse, auch die Betriebe, die räumliche Ausdehnung der so fordere denn eine
schaft würd
Berlin, Mittwoch, den 10. Fehruar
hänger der freien Versicherung würden zugeben, daß mit 7, 10, 15 3
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für die Woche nicht mehr erreicht werden könne, als dieses Gesetz in Aussicht gestellt habe. Daß es den Sparsinn der Arbeiter be' schränke, könne er nicht zugeben. Sparen könnten doch höchstens nur die unverheiratheten Arbeiter, die Verheiratheten könnten unmöglich o viel zurücklegen, um, diesem Gesetz entsprechend, eine hinreichende Sicherung für ihr Alter zu haben. Die urchführung des Gefetzes möge allerdings hier und da Unbequemlichkeiten mit sich führen, namentlich für die kleinen Betriebe. Er bestreite garnicht, daß es verbesserungswerth und Pðedürftig sei, aber die Klagen würden bald benst verstummen, wie seiner Zeit in Bezug auf das Unfallgesetz. Die Parteien, die für eine Abschaffung der Alters- und Invaliditäts- bersicherung seien, würden bei den nächsten Wahlen sehr schlechte ö äfte machen. Die große Masse der Arbeiter wolle nicht die Abschaffung dieses Gefetzes, fondern seine Verbesserung und namentlich eine größere Rente.
Staatssecretär Dr. von Boetticher:
Der Herr Vorredner hat im Eingang seiner Betrachtungen meine neuliche Erklärung über die Errichtung eines Museums für Unfallverhütungseinrichtungen als eine hypothetische bezeichnet, und hat gewissermaßen die Sorge daran geknüpft, daß, wenn die Be⸗ dingung, von der ich gesprochen habe, sich nicht erfüllen sollte, dann auch aus dem Museum nichts werden möchte. Er hat damit zu meiner Freude anerkannt, daß ich selber dem Gedanken der Errichtung eines Museums große Sympathie entgegenbringe, und ich möchte ihn heute über die Sorge, die er ausgesprochen hat, beruhigen. Die Sache liegt ganz einfach so, daß der Raum, den wir für ein solches Museum brauchen, uns gegenwärtig nicht zur Verfügung steht, daß aber beim Neubau des Reichs-Versicherungsamts, der, wie ich neulich schon bemerkte, in einigen Jahren fertig gestellt sein wird, eine Anzahl von Räumen reservirt werden wird, die, wenn das Reichs⸗Versicherungs⸗ amt nicht eine allzu große Ausdehnung gewinnen sollte — für deren Befriedigung ja natürlich in erster Linie gesorgt werden müßte —, sich sehr dazu eignen würden, diesem Museum eine Stätte zu be⸗ reiten. Ich glaube also, daß der Herr Vorredner mit mir ver— trauensvoll der Durchführung des Museumsgedankens entgegen⸗ sehen kann.
Dann hat der Herr Vorredner in seiner an Stoff ja sehr reich—⸗ haltigen Rede auch wieder die Frage der Abänderung des 8§ 87 des Unfallversicherungsgesetzes berührt und hat gemeint, es scheine ihm, zumal er von der Auffassung geleitet werde, daß die Wahl weiterer Stellvertreter über die in § 87 bezeichnete Zahl hinaus rechtlich unzulässig sei, doch richtig, gleich jetzt im Wege der Gesetzgebung Abhilfe zu schaffen. Ich bin an sich diesem Gedanken gar nicht ent⸗ gegen; möchte aber nur auf eins hinweisen.
Zunächst will ich, nachdem ich inmittelst die Acten eingesehen habe, die mir am Sonnabend nicht zur Hand waren, den Herrn Abg. Grillenberger wiederholt über die Annahme beruhigen, daß ich das Reichs-Versicherungsamt zu einer Ungesetzlichkeit bestimmt hätte. Die Verfügung, die von mir an das Reichs⸗Versicherungsamt auf seinen Vorschlag, diese Frage im Wege der Gesetzgebung zu ordnen, ergangen ist, spricht meine Auffassung darüber aus, wie dem vorhandenen Nothstand abzuhelfen sei, und stellt es dabei dem Reichs-Versicherungsamt anheim, seinerseits sich entweder dieser Auffassung anzuschließen oder nicht. Es ist also in keiner Weise ein Druck ausgeübt worden; nur die Vorlegung des von dem Reichs-Versicherungsamte damals vorgeschlagenen Gesetzentwurfs habe ich abgelehnt, weil der Reichstag und der Bundesrath damals nicht versammelt waren.
Nun liegt die Sache so, daß ich auch heute bei wiederholter Prüfung der Rechtsfrage der Meinung bin, man könne sehr wohl den S 87 dahin interpretiren, daß man, obwohl dort nur von der Bestellung eines ersten und eines zweiten Stellvertreters die Rede ist, auch über diese Zahl hinaus, natürlich in derselben Form, die das Gesetz vorschreibt, Stellvertreter bestellen kann, wenn das Bedürfniß es erheischt. Man nennt dies eine Maßregel, welche geschieht praéter legem, und eine solche Maßregel wird von der Jurisprudenz nicht für unzulãassig gehalten. Wenn der Reichstag sich dieser Auffassung anschließen könnte, so würde mir das — ich gestehe es offen — in diesem Moment lieber sein. Die Wahlen für die überzähligen Mitglieder sind nämlich bereits vollzogen, und gestern hat, wie ich höre, zum ersten Mal ein solcher Stellvertreter im Spruchecollegium gesessen; auch wird die Regelung dieser Materie, wie mir scheint, ausgedehnt werden müssen auf die Frage — und ich glaube, der Herr Vorredner hat das auch berührt — ob nicht auch die Arbeiter vertreter zu vermehren wären. Dann wird man aber schließlich auf eine noch weitere Ver— mehrung kommen, nämlich auf eine Vermehrung der Bundesrathsmit⸗ glieder im Reichs⸗-Versicherungsamt; denn wenn diese Mitglieder zu oft sitzen müssen, so wird ihnen das auch lästig. Heiterkeit.)
Also die Sache wird nicht so mit einem Wort abzumachen sein, sie wird untersucht werden müssen. Wenn der Reichstag aber Werth darauf legt, so bin ich eventuell bereit, noch in dieser Session mitzu— wirken zu einer Beseitigung des Zweifels, der in rechtlicher Be⸗ ziehung hier angeregt worden ist.
Der Herr Vorredner hat dann in seiner Betrachtung die Uebersicht, welche auf Seite 11 der Rechnungsergebnisse der Berufsgenossenschaften über die Verwaltungskosten gegeben ist, als eine entbehrliche bezeichnet und
E892.
gelangten Unfall, hinzufügte. Die Aufstellung einer Uebersicht über die Verwaltungskosten ist im Reichstag wiederholt angeregt und be⸗ sprochen worden, und die Aufstellung der Uebersicht geschieht auf Grund der hierbei geäußerten Wünsche. ö. .
Diese Uebersicht giebt doch für manche Frage der Verwaltung ein unentbehrliches und nicht uninteressantes Bild. Ich erinnere z. B. daran, daß der Bundesrath, enn er über die anderweite Abgrenzung der Berufsgenossenschafts-Bezirke und die Bildung neuer Berufsgenossenschaften zu beschließen hat, Material für die Entscheidung aus dieser Uebersicht entnehmen kann. Ich gebe dem Herrn Vorredner zu, daß ein Urtheil darüber, ob in einer Berufsgenossenschaft unzweckmaäßig und zu theuer verwaltet wird, aus dieser Uebersicht kein zutreffender Schluß gezogen werden kann, denn es ist klar, daß für die Höhe der Verwaltungskosten die ganzen Lebens- und Wirthschafts⸗ bedingungen der Berufsgenossenschaften von wesentlichster Bedeutung sind. Allerdings kann eine Berufsgenossenschaft, wie die Schorn⸗ steinfeger-Berufsgenossenschaft, die über das ganze Reich verbreitet ist und mit einer Unzahl von ganz kleinen Betrieben zu thun hat, nicht so billig wirthschaften, wie eine auf einen engen Be⸗ zirk concentrirte Berufsgenossenschaft mit großen Betrieben. Ich glaube also, daß die Erwägungen, die ich übrigens bereitwillig zusage, über die Entbehrlichkeit dieser Uebersicht nicht dazu führen werden, sie in Zukunft fortzulassen.
Nun möchte ich mir noch ein paar Worte erlauben gegen die gestrigen Ausführungen des Herrn Abg. Dr. Hirsch. Herr Pr. Hirsch hat mir die Ehre angethan, mich als Candidaten für die Würde eines Ehrenmitgliedes der socialdemokratischen Partei zu empfehlen, und ich danke ihm für die gute Meinung. Allein ich kann davon keinen Gebrauch machen, ich glaube auch, daß die socialdemokratische Partei sich die Sache erst sehr überlegen wird, bevor sie mich zu ihrem Ehrenmitgliede macht. (Heiterkeit.)
Ich halte eine Candidatur des Herrn Abg. Dr. Hirsch für viel sicherer. Der Herr Abg. Roesicke hat das heute schon angedeutet, daß die Auffassungen und Anschauungen des Herrn Abg. Dr. Hirsch, die er uns gestern mitgetheilt hat, der socialdemokratischen Partei sehr viel näher liegen, als die Auffassung der verbündeten Regierungen. Wenn Herr Dr. Hirsch zu diesem Vorschlage, mich zum Ehrenmit— gliede der socialdemokratischen Partei zu ernennen, dadurch geführt worden ist, daß ich die Behauptung des Herrn Abg. Grillenberger nicht ausdrücklich zurückgewiesen habe, wonach der Staatssocialismus des Alters- und Invaliditätsgesetzes dem Socialismus der Soeial⸗ demokratie sehr erheblich nahestehe, so erlaube ich mir, darauf auf⸗ merksam zu machen, daß ich nicht in der Lage bin, jede, un— zutreffende Behauptung, die hier im Hause aufgestellt wird, zurück⸗ zuweisen. Das geht über meine Kräfte; ich muß mich eben auf das nothwendigste beschränken, wenn ich meiner Aufgabe gerecht werden will. Nun aber weiter: Herr Dr. Hirsch möge sich doch erinnern, daß die socialdemokratische Partei seiner Zeit gegen das Alters- und Invaliditätsversicherungsgesetz gestimmt hat, und daß heute, wie er aus den Ausführungen des Herrn Abg. Grillenberger hat entnehmen können, die Socialdemokratie diesem Gesetze freundlich gegenübersteht. Ist nun nicht im Himmel mehr Freude über einen reuigen Sünder, als über hundert Gerechte? (Heiterkeit) Ich glaube: der Gedanke findet sich sogar schon im Alten Testament. Große Heiterkeit — Mag es im Neuen oder Alten Testament stehen; meine Freude über diese Correctur der socialdemokratischen Auffassung ist eine große, und ich habe nicht unterlassen wollen, sie hiermit auszusprechen.
Dann hat der Herr Abg. Hirsch gemeint, die Aufregung im Lande sei groß, aber die freisinnige Partei habe nicht geschürt. Nun habe ich auch garnicht behauptet, daß die freisinnige Partei geschürt hat, aber ich habe allerdings aus den Preßstimmen, wie sie mir aus den freisinnigen Zeitungen entgegengetreten sind, Anlaß genommen, mich des alten Volksliedes zu erinnern:
A Bisserl Lieb' und a
Bissele Treu und a Bissele
Falschheit ist allweil dabei. (Heiterkeit) Nun hat der Herr Abg. Dr. Hirsch gemeint, das Gesetz sei dem Reichstag aufgedrungen. Ich muß die Mitglieder dieses hohen Hauses gegen den Vorwurf in Schutz nehmen, daß sie sich etwas gegen ihre bessere Ueberzeugung aufdrängen lassen. Und wenn er daran die fernere Bemerkung anknüpfte, daß das Gesetz heute im Reichstag keine Majorität finden würde, so habe ich ihm darauf zu erwidern, daß man unmöglich die Gesetzesvorschläge unter der Er— wägung aufstellen kann, ob sie künftig einmal in einem künftigen Reichstag eine Majorität finden werden. Wir haben das Gesetz vereinbart mit dem damaligen Reichstag und haben ja zu unserer großen Freude die Zustimmung, wenn auch nur mit einer kleinen Majorität gefunden. (Zwischenruf) — Ja, dann weiß der Herr Abg. Hirsch mehr als ich. Der Herr Abg. Dr. Hirsch hat über die Steuer— last geklagt, die durch dieses Gesetz dem Lande auferlegt werde, und er hat gemeint, diese Steuerlast sei eine solche, daß ihr nicht einmal ein Aequivalent gegenüberstände, keine Erleichterung auf der anderen Seite. Der Herr von Helldorff hat dem Herrn Abg. Dr. Hirsch
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Bayern und Sachsen liegt die Temperatur 6 bis Der Bärenführer. Branden burg = Perle n f e mn Das cke (Alugerstẽĩn gegenüber schon gestern erwidert, daß die Beiträge für das Alters- und
Norden sich wieder südwärts auszubreiten s eint, so
wieder Thauwetter zu erwarten sein. mn Deutsche Seewarte.
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Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- hig ö . .
z Fritzsche. Dirigent: Kapellmeister Federmann. Die heey Dher in 1 f . aus dem Atelier bon Falk. Die neuen
et nin vom Garderoben⸗Inspector Ventzky. An⸗ w. ] ; irsaent:] fang r. esetzt vom Ober⸗-Regisseur Tetzlaff. Dirigent Frein Das Sountagstind.
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1640 — 1890. Besichtigung 9 Uhr früh bis 11 Uhr Abends. Eintritt 1 M Kinder unter 10 Jahren 50 3.
Gestorben: Fr. General- Major Antonie Freifrau von Wilczeck, geb. von Mühlenfels (Berlin). Fr. Amanda von Borcke, geb. von der Groeben
Eangfuhr). — Fr. Rittergutsbesitzer Auguste
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Arania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Friedrich Wilhelmstãdtisches Theater. Am Landes⸗ Außstellun s⸗Park (Lehrter Bahnhoh. .
Donnerstag: Mit neuer Ausstattung zum 22. Male: rn eh, In ö. hr. * 1 Wirft lam
Das Sonntagskind. Operette in 3 . eres die Anschlag⸗
Pretzell, geb. Henning (Heyde). — Hr. Pastor om. A. Förster (Bunzlauj.
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
wirkun Drchester (Dir.: R. Herfurth).
Concerte.
Philharmonie. Donnerstag, Anfang 77 Uhr: Sarasate⸗Cyeluß. 1II. (letztes) Concert unter Mit- von Berthe Marz. Das Philharmonische
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8w., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).
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Unzust en. Der. Abg. ihr. Hirsch habe von einer d l eltenhen über das Alters. und Invaliditätsgefetz Ze— grundfatzl Daß die von ihm vertretenen Gewerkverckzne d hliche egner dieses Gesetzes seien, wisse man. Wenn dasten 3 7 Hirsch die geringen Leiftungen und, die zu hohen er nur e Alters⸗ und Invaliditätspersicherung en, habe, so habe ersãumt, ein besserndes Mittel anzugeben. Selbst die An⸗
hat gemeint, daß es wohl besser sei, diese Uebersicht wegzulassen. Die Auffassung, die er damit ausgesprochen hat, beruht doch, glaube ich, wesentlich auf dem Eindruck, daß es manchen Berufsgenossenschaften unangenehm sein könnte, wenn sie aus dieser Uebersicht entnehmen, daß ihre Verwaltungskosten sehr viel höher und anscheinend unverhält⸗ nißmäßig höher sind, als die Verwaltungskosten anderer Berufsgenossen⸗ schaften. Diese Uebersicht ist aber doch nicht so unwesentlich. Ich bin, soviel ich mich erinnere, nicht der Vater der Uebersicht, ich habe sie nicht angeordnet, sondern sie ist, soviel ich weiß, im Reichs⸗ Versicherungsamt entstanden. Sie hatte früher zwei Rubriken; diese genügten nicht, und darauf wurde die Nachweisung in der jetzigen er— weiterten Form aufgenommen, indem man den ursprünglichen zwei Rubriken noch zwei weitere, welche die Verwaltungskosten vertheilen auf jeden Betrieb und auf jeden im Rechnungsjahre zur Anmeldung
Invaliditätsversicherungsgesetz überhaupt nicht als Steuer angesehen werden können. Abgesehen davon aber, möchte ich glauben, daß Herr Dr. Hirsch doch etwas zu weit geht, wenn er für eine solche Abgabe, für eine solche Steuer noch eine Entlastung auf der anderen Seite begehrt. Wo soll denn die Entlastung herkommen? Wenn man eben einen neuen Zweck erreichen will, den man nicht ohne Kosten erreichen kann, wie das hier mit der Fürsorge für die Alten und Invaliden der Fall ist, so muß man eben dafür Geld auf⸗ bringen, und da läßt sich aber nicht eine Entlastung gewähren, ohne daß man andere Aufgaben in Frage stellt.
Dann endlich hat der Herr Abg. Dr. Hirsch noch von der Unzu⸗
friedenheit gesprochen, die im Lande herrsche. Ich kann in dieser
Beziehung nur wiederholen, daß ich von einer weitverbreiteten