1892 / 40 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Feb 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Der Pestdampfer Graf Bismarck hat am 12. Februar Nachmittags die Reise von Lissabon nach Ant⸗ werven fortgesetzt. Der Pr da mpfer Berlin am 11. Februar von Bremen abgegangen, ist am 12. Februar Mergens in Ant⸗ werpen angekommen. Der Postdampfer Leipzig ist am 13. Fe⸗ bruar von Bahia nach Europa in See gegangen. Der , Baltimore, nach Brasilien bestimmt, hat am 13. Februar Nach⸗ mittags St. Vincent passirt. Der Schnelldampfer Saale“, am 3. Februar von Southampton abgegangen, ist am 12. Februar Nachmittags in New⸗NYork angekommen. ; Hamburg, 14. Februar. (W. T. B) Ham burg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt - Actiengesellschaft. Der Postdampfer „Helvetia! hat, von New⸗JYork kommend, gestern Abend Lizard passirt. Der Postdampfer ‚Russig“' ist, von Hamburg kommend, gestern Abend in New⸗Vork eingetroffen. ; ; Triest, 13. Februar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Amphi⸗ triter ist heute Nachmittag hier eingetroffen. . 14 Februar. (W. T. B.). Der Lloyddampfer Ettore“ ist, von Konstantinopel kommend. heute Vormittag hier eingetroffen. London, 12. Februar. Der englische General⸗-Post⸗ meister Sir James Fergusson ist dem Beispiel mehrerer Collegen auf dem Continent gefolgt und hat der Allg. Corr.“ zu⸗ felge mit dem heutigen Tage Briefpostkaxrten für den allgemeinen Verkehr sowohl im Inlande wie nach dem Auslande eingeführt. Der Preis stellt sich auf einen Schilling für je zehn Stück. ; London, 14 Februar. (W. T. B.). Der Castle⸗Dampfer „Meth ven Castle“ hat am Freitag auf der Heimreise die Cana—⸗ rischen Inseln passirt.

Theater und Musik.

Berliner Theater. Am Sonnabend hatte das Schauspiel „Schlimme Saat“

von einem ungenannten Verfasser bei seiner ersten Aufführung einen zweifellosen Erfolg. Die Zuhörer werden von dem Dichter in die gleichzeitig als Wohnstube dienende Küche einer Wittwe aus dem kleinen Berliner Bürgerstand geführt und folgen mit wachsender Theilnahme der ruhigen, natürlichen und spannenden Entwickelung der Handlung, sodaß schon nach dem zweiten Act mit den lebhaften Beifalls— bezeugungen für die meisterhafte Darstellung das ungestüme Verlangen noch dem Namen des s. laut, von Herrn

weren angekommen.

Verfassers Director Barnay jetzt aber und nach dem Schluß der Verstellung dahin beantwortet wurde, daß er zu seinem Bedauern nicht in der Lage sei, den Namen des Verfassers zu nennen, dieser aber, wie er hoffe, infolge der ehrenvollen Aufnahme seiner Arbeit baldigst aus der Anonymität heraustreten werde. In dem Schauspiel werden die un— heilvollen Folgen vor Augen geführt, welche die Erziehung einer von Eitelkeit beherrschten Mutter auf das Schicksal ihrer Kinder ausübt, weil sie in unglaublicher Ueberschätzung ihrer Fähigkeiten und An— lagen diese durchaus in höhere Verhältnisse, aus dem Handwerker⸗in den Fabrikanten⸗ und Künstlerstand, bringen will. Von ihren beiden Söhnen wird der eine, ein ehrlicher Schlosser, hierdurch zum Müßiggang, zum Diebstahl, Verlassen seiner Familie und schließlich zum Selbstmord getrieben, während der andere, ein tüchtiger Musterzeichner, in unseliger Verblendung veranlaßt wird, sich für einen talentvollen Maler zu halten, weil ein von ihm angefertigtes Bild seiner Pflegeschwester nicht, wie es beabsichtigt war, ihm von der Kunsthandlung zurück— geschickt, sondern von einem reichen Mann, der die Pflege— schwester zufällig kennen gelernt hat und nach ihrem Besitze strebt, für den Preis von 3060 S angekauft wird. Als er durchschaute, daß die von ihm geliebte und seine Neigung erwidernde Pflegeschwester sich mit einem ungeliebten Mann verlobt, nur um den von der Mutter unterstützten Nachstellungen des reichen Mannes zu entgehen, kommt es sogar soweit, daß er seine Mutter bedroht und die Hand gegen sie erhebt. Unter den Darstellern ragten besonders hervor Antonie Baumeister als die Mutter Frau Hartwig und Nuscha Butze, welche die einfache, derbe, von der Schwiegermutter deshalb geringschäßig behandelte Frau des Schlossers, Marie Hartwig, mit vollendeter Meisterschaft gab. Zu lauter Bewunderung wurden die Zuschauer fortgerissen, als Nuscha Butze aus der Rolle der bescheidenen, aus Liebe zu ihrem Mann von ihm und seiner Mutter alles ruhig erduldenden Frau plötzlich sich in einem gerechten Zornesausbruch mit vernichtender Schärfe der Schwieger⸗ mutter entgegenstellte, sobald sie erkannt hatte, daß durch den Einfluß der Mutter ihr Gatte zum Dieb geworden war. Auch Agnes Sorma verstand es, als die Pflegetochter Martha Steffen eindrucks— voll zu wirken, besonders als sie nach dem Schuß des Selbstmörders sah, daß ihr Geliebter unverletzt war, und ihm nun von Freude über⸗ wältigt in die Arme sank, um dann den Verlobten, der unbemerkt Zeuge dieser Scene gewesen war, reumüthig und rührend um Ver— zeihung zu bitten. Hübsche schauspielerische Begabung zeigten Arthur Weinschenk und Gertrud Scholz als 11 und Willy Hartwig, die Kinder des Schlossers, die ihrem Abscheu vor der sie verhätschelnden, aber in ihrer Gegenwart ihre Mutter herabsetzenden Großmutter beredten Ausdruck verliehen. Die Gebrüder Hartwig, der Schlosser und der Musterzeichner, wurden von Ludwig Stahl und Emanuel Stockhausen im Sinne des Verfassers dargestellt. Da auch alle übrigen Rollen gut besetzt waren und Director Barnay für eine vortreffliche Inscenirung und zweckentsprechende Ausstattung in der an dieser Kunststätte bekannten Weise gesorgt hatte, so mußte dieser Theaterabend den Zuschauern zu vollkommenster Befriedigung, der Direction zur Ehre gereichen.

Wie Director Barnay uns nachträglich mittheilt, hat sich in— zwischen Herr Otto Vischer als der Verfasser des Schauspiels „Schlimme Saat“ genannt.

Thomas⸗Theater.

Die Neueinstudirung guter alter Schwänke hat oft genug größere Gewähr für einen dauerhaften Erfolg ergeben, als die Infcenirung neuer, in ihrer Wirkung unberechenbarer Dichtungen ähnlicher Art. Besonders gern greift das Thomas-Theater auf das bewährte Alte zurück, zu dem auch der bekannte G. von Moser'sche Schwank Reif⸗Reiflingen“ zu zählen ist, der vorgestern zur ersten Auf⸗ führung gelangte. Dem zuerst erschienenen Krieg im Frieden“ desselben Verfassers gegenüber, in dem der liebenswürdige und lustige Lieutenant Reif⸗ Reiflingen seine ersten Lorbeeren erntete, nimmt sich dieser nachgeborene, auf den Erfolg des vorangegangenen gegründete und demgemäß eigent— lich künstlich erzeugte Schwank etwas schwächlich und nicht mehr ganz originell aus. Dennoch ist auch er reich genug an freund— lichem Humor und behaglichem Scherz, um über einen Abend heiter und harmlos hinwegzutäuschen. Die Personen des Schwanks befleißigen sich alle bei aller fröhlichen Beanlagung einer ehrenhaften Gesinnung, die auf dem festen Grunde einer gesicherten Lebenslage, fernab von allen schweren Kämpfen und Sorgen des Daseins, bescheidene anspruchslose Blüthen treibt. Der einzige Uebelthäter, der sich in dies leichte und oberflächliche Spiel des Lebens einschleichen möchte, findet allerseits heftigen Widerstand. Ein frischer Hauch von Ursprünglichkeit liegt eigentlich nur über einer Gestalt, über der des Titelhelden Reif⸗Reiflingen; seine Frauenverehrung und seine un⸗ berufene, aber um so wärmere Vertheidigung holder Weiblichkeit erscheinen zeitweise wirklich, wie es Moser wohl wünschte, als ein modernisirter schwacher Abglanz des Wesens nnd Treibens der edlen Ritterlichkeit alter Zeit. Diese liebenswürdige, ritterliche Gestalt, die sich vergebens bestrebt, von den Menschen nicht nur für einen guten Kerl, sondern für einen ganzen, zuverlässigen Mann gehalten zu werden, verkörperte seinerzeit im Wallner ⸗Theater Herr Kadelburg in tppischer Art und Weise. Gestern trat Herr Kaiser in dieser Rolle auf und brachte mit stärkeren Mitteln eine recht humoristische Wirkung zu stande, die sich des allseitigen Beifalls erfreute. Die Herren Walden und Grünfeld spielten die komischen Rollen des Apothekers und Provisors mehr im Stil der Dümmlinge als in dem Geist der gutmüthigen, schüchternen Verehrer und Diener ihrer Damen. Im übrigen konnte man mit der Darstellung zufrieden sein, die sich, ebenso

Sing ⸗Aka demie... ,

Fräulein Frida Scotta, die junge dänische Violinvirtuesin, die sich hier bereits im vorigen Jahre hören ließ, gab am Sonnabend ihr erstes eigenes Concert, in welchem sie die A dur-Sonate von Händel, das 4. Violinconcert von Vieurtemps und die rr . von Sarasate zum Vortrag brachte. Mit großer Beherrschung der technischen Schwierigkeiten, Sicherheit im Gebrauch des gie lets und eleganter Bogenführung vereinigt die sehr gibte Künstlerin zugleich Reife der Auffassung und temperamentvolle Vor⸗ tragsweise. Nach den virtuos gehaltenen sehr schwierigen Zigeuner⸗ weisen erscholl rauschender Beifall. Das zugegebene Abendlied von Schumann spielte sie mit ganz besonderer e fr er Der als Ora⸗ toriensänger bereits vortheilhaft bekannte Tenorist Herr Grahl unterstützte das Concert durch den sehr gelungenen Vortrag einiger Lieder von Schumann, Brahms, Tausch und Stange, die sich gleich⸗ falls einer günstigen Aufnahme zu erfreuen hatten

Die schen vortheilhaft bekannte Pignistin Fräulein Martha Hornig gab am Sonntag in Gemeinschaft mit der Sopranistin Helene Jahncke ein Concert, welches sie mit dem Vortrag der selten gehörten Fis-moll-Phantasie von Mendelssohn eröffnete. Als eine der besten Reyräsentantinnen der Kullak'schen Methode ließ sie technische Sicherheit, klare Darlegung des Inhalts und sehr ausdrucksvolle Vortragsweise erkennen, Vorzüge, die in dem Schumann'schen Faschingsschwank und in der Rigoletto—⸗ Phantasie von Liszt noch besonders zur Geltung kamen. Frãulein Jahncke, die gestern zum ersten Male öffentlich sang, ist eine Schü⸗ lerin von O. Eichberg und besitzt eine wohlklingende, wenn auch nicht starke Stimme. Intonation und Deutlichkeit der Aussprache lassen nichts zu wünschen, auch zeigt sich bereits eine recht hübsche Coloraturgewandheit, wenn auch hierin noch weitere Fortbildung rathsam erscheint. Außer einer Arie von Händel trug sie mehrere Lieder von Schubert, Wagner und Anderen mit feinsinniger Schattirungsweise vor. Der Königliche Kammervirtuos Herr F. Meyer unterstützte das Concert durch den Vortrag des ersten Violinconcerts von Paganini, welcher gleich den anderen Vorträgen mit großem Beifall des zahlreich erschienenen Publikums aufgenommen wurde. Den Beschluß, des Abends machte ein anmuthiges Gesangsquartett von Heinrich Rei⸗ mann, „Liebesscenen in Walzerform‘. Die poetisch gehaltenen Texte von Paul Heyse boten dem Componisten den mannigfaltigsten Stoff dar, sodaß dies effectvolle Musikstück in unseren Gesangvereinen gewiß schnelle Verbreitung finden wird. Die Ausführung von seiten der Damen Jahncke und Wolfradt, wie der Herren Hauptstein und Rolle war eine sehr lobenswerthe; die hübsche tonmalerische Clavierbegleitung hatte der Componist selbst übernommen.

Am Mittwoch findet auf Allerhöchsten Befehl der dritte Gesellschaftsabend im Königlichen Opernhause statt. Zur Darstellung gelangt Oberon“ mit den Damen Leisinger, Pierson, Herzog, Rothauser und Staudigl, den Herren Sylva, Lieban, Fränkel, Krasa und Stammer. Anfang 18 Uhr.

Die nächste, III. Quartett⸗Soirée der Herren Professor Foachim, de Ahna, Wirth, Hausmann findet am Dienstag in der Sing⸗ Akademie statt; zur Aufführung gelangen Quartette von von Her⸗ zogenberg (G-dur op. 42), Beethoven (E-moll op. 95) und Schubert (L-moll). Für den Liederabend des Baritonisten Ernst Brod⸗ mann im Hétel de Rome am Mittwoch hat der Pianist Herr Günther Freudenberg seine Mitwirkung zugesagt. Fräulein Betty Schwabe, eine talentvolle junge Geigerin aus Joachim'scher Schule, wird am Donnerstag unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesters in der Sing-Akademie concertiren. Am 2. März giebt Bernhard Stavenhagen in der Sing⸗Akademie einen Clavierabend, für den der Kartenverkauf bei Bote u. Bock bereits eröffnet ist.

Mannigfaltiges.

as Erdbeben in Japan vom 28. Oktober 1891 bringt das „Archiv für Post und Telegraphie“s folgende näheren Mit⸗ theilungen: Das große Erdbeben, welches Mittel⸗Jaxan am 28. Ok⸗ tober 1391 heimsuchte, hat überall in der Welt aufrichtiges Mit— gefühl mit dem harten Geschick der, betroffenen Menschen hervor— gerufen; es war das größte Unglück dieser Art, das über das sonst so bevorzugte Land in den letzten zwei Jahrhunderten hereingebrochen ist. Nach dem „Ostasiatischen Lloyd“. welchem diese Mitthei—⸗ lungen entnommen sind, haben über 7500 Menschen das Leben verloren; mehr als 9450 Menschen sind außerdem mehr oder weniger schwer verwundet worden und etwa 200 000 Menschen hat das Unglück an den Bettelstab gebracht. Die Anzahl der zerstörten Gebäude allein ist nach den angestellten Ermittelungen auf 1060 000 zu veranschlagen. Die Erschütterung wurde in 31 Provinzen verspürt, selbst über das japanische Meer hinweg bis nach China ist sie be— merkbar gewesen. Der Mittelpunkt des Erdbebens scheint in den Provinzen Mino und Owari gewesen zu sein, während in einem zweiten Kreise die Provinzen Mikawa, Totomi, Schi— namo, Hida, Etschiu, Kagu, Echizen, Wakaza, Omi, Jamashiro, Settsu, Kawachi, Izu und Ise, in einem weiteren Kreise Suruga, Izu, Sagami, Musashi, Kai, Shinamo, Echigo, Noto, Tango, Tanba, Jamato, Kii, Harima, Tajima und Awaji betroffen sind. Von dort aus wurden nach Westen zu nur schwächere Stöße wahrgenommen; aber selbst bis Higo, das im Mittelpunkte der Insel Kiuschiu liegt, und bis nach Rikutchiu und Rikuzen im Norden wurden die Erdstöße deutlich vernommen. Die Dauer der Erschütterung wird auf 12 Mi— nuten angegeben; die größte wagerechte Bewegung und Schnelligkeit sollen 0 mm und 66 mm gewesen sein, die größte senkrechte Be— wegung und Schnelligkeit? mm und 14 mm. Am schrecklichsten wurden die Provinzen Mino, Owari und ECchizen heimgesucht. Letzten Nach⸗ richten zufolge belaufen sich die Verluste auf 3119 Todte, 1230 Ver— wundete, sowie 42 414 völlig und 8597 theilweise zerstörte Häuser. Die Verwüstungen, die das Erdbeben in den Präfecturen (Ken) Gifu und Nagoya anrichtete, sind schrecklich. Nach amtlichen Zusammen— stellungen, die bis zum 4. November 1891 reichen, theilt der „Ost⸗ asiatische Lloyd“ hierüber folgendes mit: In der Präfectur Gifu (Bevölkerung 16344) betrug die Zahl der Todten 4134, diejenige der Verwundeten 6122. Von den vorhandenen 182 500 Häusern wurden 37472, d. i. der fünfte Theil, völlig zerstört; 8157 Häuser wurden beschädigt und 5564 andere waren das Opfer von Feuersbrünsten, die das Erdbeben hervorgerufen hatte. In der Stadt Gifu allein, die 25 700 Einwohner 6 wurden 250 Personen getödtet und 700 ver⸗ wundet. Von den 5852 Häusern dieser Stadt wurden 2916, d. i. die Hälfte, zerstört und 2225 Gebäude in Asche gelegt. Die Stadt gleicht einem Schutthaufen. Aehnlich war das Loos von Ogaki. Von den 17000 Einwohnern dieser Stadt wurden 789 Personen ge⸗ tödtet und 137 verwundet. Ogaki hatte rund 6000 Häuser; davon sind 3356 gänzlich und 962 theilweise zerstört; 1500 Gebäude sind niedergebrannt. Die Präfectur Nagoya hat 155 Todte, 492 Verwundete und 16 640 zerstörte Häuser. In der Stadt Nagoya (Einwohnerzahl 165 900, Zahl der Häuser 10 000) 33 150 Menschen getödtet und 188 verwundet, 1087 Häuser ver— nichtet.

Die Feder ? kann die Zerstörung nicht beschreiben, noch die Zunge das Elend schildern, das in den Districten herrscht, in denen die Erschütterung am stärksten empfunden wurde. An einer Stelle ist ein Flächengebiet von I deutschen Meile Länge und etwa Meile Breite völlig versunken, mit ihm die Menschen und alles sonst Lebende. Ungeheure Bergfälle sind vorgekommen, und Hügel haben neue Formen angenommen. In einem Thale, das 20 Dörfer und 1000 Häuser enthielt, wurden 909 Gebäude zerstört, 205 Menschen getödtet und 240 verwundet. Osaka, das in naher Entfernung von dem Mittelpunkte der Erderschütterung liegt, hat verhältnißmäßig wenig gelitten. Eine Baumwollspinnerei, in der zur Zeit des Vorfalls 700 Personen beschäftigt waren, wurde in Trümmer gelegt, doch kamen glück⸗ licher Weise nur 22 Personen um, während 45 mehr oder weniger

Ueber

der Verwundeten 75. In einem Tempel zu Ogaki befand 200 Personen, welche die ganze Nacht darin 23 en 2 batten. Das Gebäude wurde durch den ersten Stoß zu Boden geworfen unmittelbar darauf brach eine Feuerkbrunst aus, die schnell um iich griff, und es ist fraglich, ob sich jemand von den im Tempel Be findlichen gerettet 3 In Gifu stürzte das Eisen bahn; Stationsgebäude in dem Augenblicke ein, als ein Personenzug daselbst anhielt. Von den Reisenden, welche die Personenwagen bereits verlassen hatten, wurden die meisten erschlagen, während i im Zuge Zurückgebliebenen fast ausnahmslos unversehrt blieben. Das Ge fän mi k zu Nag oya stürzte ebenfalls ein; elf Gefangene kamen ums Leben und 73 wurden verwundet. Ein Theil der Tokaido— Eisenbahn ist völlig zerstört und es wird Monate in Anspruch nehmen, um sie wieder in Betrieb zu setzen, da die Linie über verschiedene große Brücken führte, die sämmtlich eingefallen find An zahllosen Stellen ist der Boden weit n,. und heiße Quellen, die oft acht bis zehn Fuß hoch sprudeln, haben sich gebildet. z Es ist augenblicklich ganz unmöglich, den Schaden zu übersehen den das Erdbeben angerichtet hat, auch ist anzunehmen, daß sich die Ziffer der Todten und Verwundeten noch um ein Bedeutendes höher stellen wird, als eingangs Csagt worden ist. So vifl steht fest, daz man für das Unglück, das Japan betroffen hat, seit Menschengedenker keinen Vergleich finden kann. Die Thatsache, daß 100 900 Häufer zerstört wurden, bedeutet, daß gegen 509 000 Menschen obdachlos ge— worden sind, und daß sie wohl den größten Theil ihrer Habe und ihres Gutes verloren haben. Zu keiner Zeit, seitdem Japan dem Außenhandel eröffnet ist, hat sich eine Gelegenheit dargeboten, die dringender die Fremden zur Wohlthätigkeit auffor⸗ derte, als jetzt. Es ist daher erfreulich zu hören, daß sich in sämmtlichen Vertragshäfen des Landes, sowie auch in China under züglich Comitès gebildet haben, die bereits ansehnliche Summen an die japanischen Behörden zur Vertheilung an die Verunglückten abgesendet haben. Die Deutschen in Kobe zeichneten in, wenig Stunden 1500 Doll., die in Jokohama 2009 Doll. Das in Shanghai ins Leben gerufene Comité hat schon drei Tage nach seinem Bestehen 5000 Doll. nach Japan gesandt. Im Lande selbst haben sich unter den Einheimischen zahlreiche Hilfscomités gebildet, die Regierung gab sofort 209 0090 Doll., und auch Ihre Majestäten der Kaifer und die Kaiserin haben den Schwerbetroffenen reichliche Spenden zukommen lassen.

Der Berliner Hauptverein des Allgemeinen evangelisch— protestantischen Missions vereins hielt gestern Abend in der Georgen-Kirche sein Jahresfest ab. Den mit der Festpredigt ver— knüpften Bericht erstattete Professor Scholz. Die Zahl der Mit— Lieder ist im letzten Jahre von 246 auf 297 gestiegen. Die Jahreseinnahme des Hauptvereins belief sich auf 2597 4 gegen 2359 im Jahre 1890. Der Verein hat seine Thätig= keit bisher vorwiegend Japan zugewendet. Der Stützpunkt der Mission in Japan ist die theologische Schule in Tokio, die am 16. September 1891 ihr neues Schulhaus einweihen konnte. Sie zählt fünfzehn Studirende, die zu japanischen Predigern ausge— bildet werden. Man gedenkt später mit der Schule noch ein Convict zu verbinden und hofft dadurch die Schülerzahl erheblich steigern ju können. Nach China zur Unterstützung des in Shanghai wirkenden Missionars Faber soll der Prediger Kranz aus Grävenwiesbach abgehen. Sonnenburg, 11. Februar. Die Hochf e und Warthe ö sich, wie die „Fr. O.⸗Z.“ berichtet, hi fühlbar. Das Wasser hat die ganze Niederung zwischen hi Küstrin, Warnick, Tamsel in einen großen See verwandelt. r handelt es sich nicht um eine der gewöhnlichen Winterüberschwem— mungen, die den Wiesen den größten Nutzen bringen, sondern um eine bedrohliche Hochfluth, wie sie den hiesigen Einwohnern aus den Jahren 1890 und 1891 in schrecklicher Erinnerung steht.

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t. : aut Meldung des W. T. B. h Seegang, entstanden. Das Wasser im Schacht steht 17 m hoch, is jedoch im Abnehmen, seitdem der Pulsometer und sämmtliche Pumpe in Betrieb gesetzt sind. Ein Vertreter des Ober⸗Bergamts Bresla wird erwartet, um die nothwendigen Untersuchungen einzuleiten. De Betrieb in der alten Grube ist vorläufig unterbrochen.

Lübeck, 13. Februar. Der lebhaft. Sturm, welcher gestern Nachmittag hier wüthete und um Mitternacht zu eine wahren Orkan ausartete, hat dem Hann. Cour.“ zufolge an Giebe

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und Dächern, sowie an Telephondrähten und insbesondere am Hafen zum theil recht bedeutenden Schaden angerichtet.

Aus den Alpen. Im Ober-Haslithal fiel dieser Tage hoher Schnee. Den Italienern, die diesen Winter in der hochgelegenen Handeck an der Grim selstraße arbeiten, ging dabei nach dem „Oberl. Volksbl. der Proviant aus. Letzten Sonntag (6) trieb der Hunger sieben Mann nach Guttannen; sie kamen aber nur bis zum Breitenwald, 4 Stunden

; - unterhalb ande Dort blieben sie ohne Nahrung in einer alten Sennhütte bis Montag. .

Einige davon kamen am Montag bei großer Lawinen gefahr nach Guttannen, die anderen zogen es vor, zu ihren Ge— fährten nach der Handeck zurückzukehren. Bis am Dienstag Abend ist keine andere Mannschaft angekommen. Große Lawinen gehen auf beiden Seiten nieder; es ist unmöglich, Proviant und Hilfe zu bringen. Auf der sog. Wachtlamm kam eine große Lawine beinahe ins Dorf. Seit vierzig Jahren ist eine solche Lawine nie mehr gesehen worden.

Der Weg für Fußgänger von Göschenen nach Ander! ist, wie der Bund“ mittheilt, wieder geöffnet. Zwei von der in einer Lawine Verunglückten sind noch nicht aufgefunden w

Ar

Zwei Ställe in Andermatt und sogar eine Militärbaracke auf dem Bätzberg sind von Lawinen fertgerissen worden. w

Das bereits telegraphisch gemeldete Lawinenunglück Gergi. Nr. 38 d. Bl.) in St. Jakob in Ahrn, Bezirk Taufers, ereignete sich am letzten Montag (8 Vormittags. Der Bauer, dessen Anwese weggerissen wurde er heißt Enz oder im Volksmund , Füröß!! befand sich gerade während des Lawinensturzes im Futterhause un wurde mit diesem von der Lawine fortgerissen.

Nach zweistündiger Arbeit gelang es, ihn aus den Schneemassen zwischen den Holztrümmem herauszubringen. Sein Zustand ist sehr bedenklich. Seine beiden 46 Mägde bei ihm bediensteten Schwestern, noch Mädchen, waren wan rend des Unglücks im Wohnhause und fanden da auch den Tod. Ell Stück Kleinvieh kamen ebenfalls um. Auch ein Waldeompler wurke zerstört.

Paris, 14. Februar. Gestern brach nach einer Mittheilung 3 „W. T. B. in dem in dem ersten Stockwerk belegenen Polierat lin der Porzellan⸗Manusaetur in, Savres Feuer aus,... Zimmer, die nur Motelle und zahlreiche kleine Büsten enthielt! wurden vollständig zerstört. Zwei kostbare Vasen im Werthe *

106 096 Fr. wurden gerettet. Der Schaden wird auf 50 0M t. geschätzt.

ö k ; aFen bat, Berne 13. Februar. Der Ingenieur Studer in Interlaken ö. dem .W. T. B.“ zufolge, für den Bau einer Bahn , Wengernalßp auf den Eiger ein Concessionsgesuch beim Buntt

rath eingereicht. Die Kosten sind auf 3 9060 0090 Fr. berechnet.

wie der heitere Schwank selbst, lebhafter Anerkennung erfreute.

schwer verletzt wurden. Die Zahl der Todten in Osaka ist 27, die

Sachen. mg e n, u. . d Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

8. N

) Untersuchungs⸗Sachen.

73572 . den Eisendreher Hermann Freier, zuletzt in Breslau, Sedanstraße 11 wohnhaft, geboren am 4 April 1872 in Breslau, evangelisch, dessen Aufent⸗ halt zur Zeit unbekannt ist, soll eine durch rechts⸗ träftigen Strafbefehl des Königlichen Amtsgerichts zu Habelschwerdt vom 12. Oktober 1891 wegen Er—⸗ regung ruhestörenden Lärms erkannte Geldstrafe von rrei Mark, der im Nichtbeitreibungsfalle eine Haft⸗ strafe von einem Tage unterstellt ist, vollstreckt

den. . k . wird ersucht, die Beitreibung der Geldstrafe und der Kosten mit 1ů60 46 von dem ꝛc. Freier zu peranlassen, im Unvermögensfalle aber die Voll⸗ streckung der unterstellten Freiheitsstrafe herbeizu— führen und die Strafverbüßung zu den Acten III. C. 57.91 anzuzeigen.

Habelschwerdt, den 7. Februar 1892.

Königliches Amtsgericht.

673551 K. Staatsanwaltschaft Heilbronn. Bekanntmachung. In der Strafsache gegen J) Adolf Ackermann, Lehrer von Mittelschlecht⸗ „Oberamts Welzheim. 2 Wilhelm Beck, Kühbauer von Biberach, O. A. Heilbronn, 3) Karl Philipp Borth von Fürfeld, Heilbronn, H Heinrich Gottfried Braun, Sattler und Ta— rezier von Lauffen, O.⸗A. Besigheim, 5) Jakob Gottlieb Deuschle, Sternenfels, O. A. Maulbronn,

6) Wilhelm Paul Diem, Schreiner von bronn,

7 Heinrich Fritz von Hohenhaslach, O.⸗A. hingen,

8. Christian Wilhelm Flinspach, Feldarbeiter von Erligheim, O.⸗A. Besigheim,

Y Wilbelm Andreas Flinspach, Schmied von Lauffen. O.⸗A. Besigheim,

10 Christian Gauger von Bonfeld, O.⸗A. Heil⸗ bronn, .

19 Karl Wilhelm Gauger, Metzger von Löch— gau. O. A. Besigheim, ;

12 Gottlieb Friedrich Haering, Greoningersheim, D. A. Besigheim,

13 Christian Karl Hafner, Bauernknecht von Heilbronn,

14] Wilhelm Friedrich Hertner von Bönnigheim, O. A. Besigheim

15 Kars Wilhelm Hochwald, Cigarrenmacher ven Knittlingen, O.⸗A. Maulbronn,

16) Wilhelm Robert Kientsch, Ochsenbauer von Schützingen, O. A. Maulbronn,

17) Karl Ludwig Kuder, Metzger von OA. Heilbronn,

13 Ludwig Friedrich Kuder, Fabrikarbeiter von Flein, O.⸗A. Heilbronn,

19) Heinrich Friedrich Leonhard von Heilbronn, 20) Johann Andreas Mayer, geboren in Rieneck, Bezirksamt Lohr, heimathberechtigt in Beilstein, O. A. Marbach,

O. A.

Schneider von

Ma Vai⸗

von

Bauer

Flein,

2) Wilhelm Gottfried Müller, Taglöhner von!

Heilbronn,

2) Emil Gustav Rieckert von Heilbronn, 23) Theodor Karl Sautter, Tapezier von Heil— bronn,

24) Jehann Gottfried Schäffler Gruppenbach, O. A. Heilbronn, 23] Gustay Adolf Schreyer von Bönnigheim, O.-A. Besigheim, .

e Ludwig Staudacher von da,

27),„Karl Friedrich Stiriz von Lauffen, Besigheim, 28) Heinrich Gottlob Stuber von Freudenthal, O. A. Besigheim, .

27) Johann Heinrich Volz von Hohenstein, O. A. Besigheim,

30] Christian Friedrich Weingärtner, Hausknecht ven Heilbronn,

Eibegen Verletzung der Wehrpflicht wurde durch Beschluß der Strafkammer des K. Landgerichts hier bom 28. Januar d. J. gemäß § 326 St.- P. S. das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der An— getlagten mit Beschlag belegt.

Den 11. Tebruar 1892.

Staatsanwalt: (Unterschrift).

von Unter⸗

or 350 Bekauntmachung. ö urch rechts kraftige Urtheile der hiesigen Straf— 1 ng vom 30. Oktober und vom 5. Dezember 1391 ist die Unbrauchbarmachung der 5. und 7. Auf— lage der im Verlage Hon Albert Bock bier erschient—? nenen v. Corvin'schen Druckschrift „Pfaffenspiegel!“ in, den nach 5§. 41 Abs. 2 des Str. G. Bz. * er— wh ten Exemplaren verfügt worden. On ehe ber gen werden ersucht, ö auf diese ** E] vie ö z 0 Her itz O n n nnn und alle in Besite von 36. befindlichen, sowie die öffentlich aus⸗ enten oder angebotenen Exemplare derfelben mit Beschlag zu belegen. Rudolstadt, den 5. Februar 1892. Der Erste Staatsanwalt am Tandgericht. Kirchner.

ls 3369 SBSBeschluß. In der Strafsache gegen den Josexh Cornely . K D. zur Zeit in Verviers wohnhaft, . * , D. 123/60 wird in Gemäßheit *. 6 e, e, Ording das im Deutschen 3 ö 1. Vernizgen des Angeklagten, ins⸗ . i 9. a ger de von der Königlichen 2 n n 2 zu zahlende Pension hier⸗ Seinsbera, den 10. Februar 1892. Tönigliches Amtsgericht. J. In Vertretung: Ferpers.

Aufgebote, Zustellungen und dergl.

67472 Zwangsversteigerung. Im Wege der , ,,,. Grundbuche von der Louisenstadt X

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Vormittags 11 u Gericht an Gerichtsstelle,

Steuerrolle,

blatts, etwaige Abschätzungen

schreiberei ebenda, Zimmer 42, 36 Realberechtigten werden nicht

Zeit der

dem Grundbuche zur derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗

kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver—

Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläu⸗ biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des gering—⸗

Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten

das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, wi⸗ drigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund— stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des

Zuschlags wird am 14. April 1892, Nach⸗

mttags 1 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 5. Februar 1892.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 77.

Io7 471] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuche von der Königstadt Band 16 Nr. 1094 auf den Namen des Kaufmanns Richard Bruck zu Berlin eingetragenen Grundstücke, nämlich: 1) das in der Aleranderstr. (Nr. 52) Ecke der Prenzlauer— straße belegene Grundstück, welches mit dem in der— selben Straße (Nr. 51) belegenen den Hof und die Giebelwand gemeinschaftlich hat, 2) das in der Alerxanderstr. Nr. 51 belegene Grundstück am 22Z. April 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C, parterre, Saal 410, versteigert werden. Die Grundstücke sind bei einer Fläche von 9 a 65 4m weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere die Grundstücke betreffende Nachwelsungen, fowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge— richtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver— steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver— steigerungskermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben, bei Festftellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücsichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum der Grundstücke beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens herbeizu— führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle der Grundstücke tritt. Das Urtheil über die Er— theilung des Zuschlags wird am 22. April 1892, Nachmittags 2 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 19. Februar 1892.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 76.

(7473

Nach heute erlassenein, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Amtlichen Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangs versteigerung der zur Konkursmasse der Erbpächterin Marie Bobsin zu Testorf gehörigen eanonfreien Erbpacht⸗ hufe, Nr. VI, zu Testorf (2 ha 81 a 47 4m 10570 T Ruthen, bonitirt zu 85 Scheffeln) mit Zu— behör Termine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen m Diens—⸗ tag, den 26. April 1892, zum Ueberbot am Dienstag, den 17. Mai 1892,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Diens⸗ tag, den 26. April 1892, jedesmal Mittags 12 Uhr, auf der Gerichtsstelle zu Zarrentin statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 12. April 1892 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Konkursverwalter, Erbpächter Meyer zu Testorf. Wittenburg, den 11. Februar 1892. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.

67474

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung

soll das im 8 and 33 Blatt Nr. 1703 auf den Namen 1) des Stud. fur. Carl Eduard Ludwig August Oskar Foellmer, z. Z. in 2) des Kaufmanns Carl Eduard Ludwig daul Foellmer zu Berlin, zu gleichen Rechten und Antheilen eingetragene, in der Dresdenerstraße Nr. 26 belegene Grundstück am 14. April 1892, hr, vor dem unterzeichneten k ö. . Nr. ö. Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saa versteige n, . ; werden. Das Grun ful ist mit 12 960 0 . besitzers Hugrd Schulte eingetragene, im Uecker. werth zur Gehäudesteuer veranlagt. Auszug aus der beglaubigte Abschrift des Grundbuch— 2 . und andere das Grundstück betreffende Rachweisungen, sowie be— sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts— eingesehen werden. erechtigten aufgefordert, die 't von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus em. ; Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere

k vor der Aufforderung zur Abgabe von

sten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei

Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche

Erwerbs und

6. Kom mandit ˖ Gesellschaften auf Aktien u. Aktien · Gesellsch. ften.

irtbschafts · s. ieder lafsung ꝛc. von ir ban

9. Bank⸗Ausweise.

des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs plan sowie zur Vornahme der auf Donnerstag,

Amtsgerichte angesetzt, hierdurch geladen werden.

schreiberei ausgelegt. Wittenburg i. / M., den 10. Februar 1892. Großherzogliches Amtẽgericht.

67465 Zwangsversteigerung. Grundbuche von Band VI. Blatt 227 auf Kreise belegene Gut

münder Ludwigshof

steigert werden.

zur Gebäudesteuer veranla Auszug

blatts, etwaige Abschätzungen und andere

werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert

machen, widrigenfalls

Ansprüche im Range zurücktreten. Die Berechtigten

Rangordnung mit einem anderen Anfpruche

anzumelden

vorgeht, bei Feststellung des geringsten bots nicht berücksichtigt werden wird. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs— termins die Einstellung des Verfahrens k widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund— stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 30. März 1892, Vor— mittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Ueckermünde, den 31. Januar 1892.

Königliches Amtsgericht.

(55906 Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden

gekemmenen Urkanden:

l) der 2 Reichsschuldversckreibungen von 1879

Litt. E. Nr. 16379 und 16380 über je 200 60 von den Eiben des Renmners Johann Nikolaus

Ammer zu Großblisttersdorf,

2) der Reichsschuldverschreibung von 1877 Litt. 0 Nr. 13 160 über 1000 . rom Böttchermeister Albert Klingspohr zu Ahrensfelde bei Berlin, 3) der 10 Reichsschuldverschreibungen: a 4 projentige von 1878 Litt. D. Nr. 23 942 und 24 827 über je 500 M, b 4 prozenige von 18382 Litt. E Nr. 8310 bis 8314 über je 200 4. e. 33 prozentige von 1885 Litt. D. Nr. 679, 680 und 44199 über je 500 t

vom Rentier Friedrich Klier zu Falkenthal bei

Löwenberg in der Mark beantragt.

Die Inhaber der Urkunden werden auf— gefordert, jvätestens in dem auf den 15. Oktober 13892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B, part. Saal 32, anberaumten Aaufgebots termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloscrklärung der Urkunden er— folgen wird.

Berlin, den 1. Dejember 1891. Königliches Amtsgericht 1 Abtheilung 48.

67461 Aufgebot. Das Bankhaus S. Frenkel zu Nordhausen hat das Aufgebot der verloren gegangenen vierprocentigen Schuldverschreibung der Eichsfeldischen Tilgungskasse Litt. B. Nr. 1372 über 560 Thlr. beantragt. Der Inhaber der Schuldverschreibung wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Februar 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge— richte, Domplatz 9, Zimmer 1, anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur— kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Magdeburg, den 18. Januar 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.

l 7293 Aufgebot.

Die Privatiere Babetta Lesch dahier hat unter Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften zum Protocolle der Gerichtsschreiberei vom 27. vor. M. den Antrag gestellt, in einem Ausschlußurtheile den Schuldschein der K. Filialbank Würzburg vom 15. März 1883 Nr. 38760 über den bei derselben gegen 3 0os ige Verzinsung für die Antragstellerin angelegten Betrag zu 300 M für kraftlos zu erklären und sich zur eid= lichen Versicherung der Wahrheit ihrer Angaben er⸗ boten, wonach Aufgebotstermin bestimmt wird auf Montag, den 3. Oktober J. J., Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale für Civilsachen Rr. J5. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spaͤtestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunde

der früher dem Schmied Malchow gehörigen Büdnerei Nr. VI. zu Lüttow wird zur Abnahme der Rechnung

Vertheilung Termin den 25. Februar 1892, Vormittags 16 Uhr, vor dem unterzeichneten zu welchem die Betheiligten

Der Theilungs plan und die Rechnung des Seguesters sind zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichts—

Im Wege der Zwangs vollstreckung soll das im Ahlbeck er Seegrund⸗ Ludwigshof den Namen des Guts⸗—

2 am 28. März 1892, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle ver⸗ st Das Grundstück ist mit 1002.29 Thaler Reinertrag und einer Fläche von 1169, 47342 Hektar zur Grundsteuer, mit 582 0 Nutzungswerth zu gt ö aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch— att. ö das feine Rechte bei d k Nachwelfungen, sowie befondere e,, Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei! Kraftloserklaãrung des unterzeichneten Amtsgerichts, Abth. II. eingefehen .

die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver— steigerungsvermerks nicht hervorging, insbefondere der— artige Forderungen von Kapital, Zinfen, wieder— kehrenden Hebungen oder Keosten, spätestens im Ver— steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu chen dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten

deren Anspruch unter Vorbehalt der Feststellung der un 14 l ein⸗ getragen ist, werden aufgefordert, bis zu derselben Zeit den für ihren Anspruch behaupteten Vorrang ü und glaubhaft zu machen, widrigenfalls derselbe, soweit er nicht aus dem Grundbuch her— Ge⸗

k , Vorstehen des Aufgebot wird gemäß SS 842 und S47 der R.⸗C.-P. O. öffentlich bekannt gemacht. Würzburg, am 9g. Februar 1893. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. IJ. (L. S.) Baumüller, Sekr.

67294 Aufgebot. Der auf den Namen des nun verlebten Hugo Schneider dahier ausgestellte Depofitenschein des bürger pitälischen Rentamts dahier vom 271. Aprit 1881 über Hinterlegung einer baver. Eisenbahn⸗An⸗ lehens. Qblig ation zu 1600 M vom 1. Oktober 1575 Ser. 2258 Nr. 112 S855 ist nach Angabe des alleinigen Erben, des Kaufmanns Fran; Schneider in Main⸗ stockheim, abhanden gekommen; auf dessen Intrag wird bei gegebener gesetzlicher Voraussetzung Auf⸗ gebotstermin bestimmt; auf Dienstag, den LI. Oktober 1892. Vormittags 9 ihr, im Sitzungssaale für Civilsachen und der Inhaber der Urkunde aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine be unterfertigten Gerichte anzu— und die Urkunde vorzulegen, 8 erfolgen wird. Würzburg, am 6. Februar 1892. , Königliches Amtsgericht. J. Der Kgl. Ober⸗-Amtsrichter.

. 61 ,

Borstehendes Aufgebot wird gemäß S8 842 847 der R.⸗C. -P. -O. öffentlich k . än

Würzburg, am 9. Februar 1892.

Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. J. (L. S) Baumüller, Sekr.

60275 Aufgebot.

Die Frau Marie Honeérla zu Detmold hat das Aufgebot der Obligation der Gebruider Heinrich und Georg Honerla zu Kohlstädt vom 16 November 1575. über das 123. Orts auf das jetzt der Firma Arminius, Actiengesellschaft für Bierbrauere' und Kalkgewinnung zu Kohlstädt gehörige Gut Nr. 77 daselbst für sie eingetragene Darlehn zu 31 366 16 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 20. Sep⸗ tember 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. . Horn in Lippe, den 4. Januar 1892.

Fürstliches Amtsgericht. G. Cordemann.

59732 Aufgebot. Nachbenannte Personen haben verfahren beantragt: l) Die Firma J. V. Frank zu Steinhude be— züglich der Antheilscheine der Herzoglich Braun— schweigischen Prämienanleihe d. 4. 17 Mär; 1869 Serie 8409 Nr. 25 und 26 über je 2 Thaler; 2) der Kaufmann Albert Daubert hier betreffs der gerichtlichen Obligation vom 3. Mai 15877, laut welcher für denselben an dem dem Polizeisergeanten Winrich Quidde und dessen Ehefrau, Henriette, geb. Strümpel, hier gehörigen, Nenpetrithorfeldmark Blatt III Nr. Ha an der Petristraße belegenen Grundstücke zu 3 a 80 dm sammt Wohnhaufe Nr. 3981 14,000 (M nebst 4 9 Zinsen zur Hypothek haften; 3) die Wittwe des Restaurateurs August Münster— mann, Minna, geb. Breustedt, in Peine bezüglich der als Obligatien ausgefertigten gerichtlichen Ver? handlung vom 27. Juni 1878, laut welcher für sie auf dem im Grundbuche hiesiger Stadt Band 676 S. 720 verzeichneten, an der Mauernstraße Rr. 1751 belegenen Grundstücke 400 M Darlehn nebfst 5 oo Zinsen zur Hypothek eingetragen sind; 4) der Fuhrherr Heinrich Frede bezüglich der Obli— gation vom 5. April 1377, inhalts welcher an dem ihm gehörigen, Nr. 68 Blatt VI des Feldrisses Hagen an der Hamburgerstraße belegenen Grund— stücke zu 57 a2 92 4m für die Wittwe des Schuß— machers Carl. Eckert, Marie, geb. Wehage, 13560 nebst 5 Cο Zinsen zur Hypothek haften. Die unbekannten Inhaber der bezeichneten Urkunden werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. September E892, Morgens 10 Uhr, bor unterzeichnetem Gerichte, Auguststraße „, Zimmer 24, angesetzten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen unter dem Rechtẽnachtheile, daß . a. die zu 1 bezeichneten Urkunden absolut, b. die zu 2, 3 und 4 bezeichneten Urkunden den

Eigenthümern der verpfändeten Grundstücke ; gegenüber für kraftlos erklärt werden. Braunschweig, den 18. Dezember 1891.

Herzogliches Amtsgericht. W. Kulemann.

melden

das Aufgebots⸗

39820]

Das Kgl. Amtagericht München J. Abtb. A für Cieilsachen hat am 8. Oktober 1891 folgendes Aufgebot erlassen:

Es ist, wie angegeben, zu Verlust gegangen ein Versicherungsschein der Baverischen Hypotheken und Wechselbark in München Nr. 2357 F. 236 vom 2. März 1848. unterzeichnet von Direktor Freiberr von KGichthal und Administrator Jos. Riezler, wonach das Leben des ꝛc. Theodor Kriener, Alumnus des bischöflichen Clerikalseminars in Dillingen auf Lebens. dauer für die Summe von 800 Gulden Bankvaluta versichert ist.

Auf Antrag der Schwester des Versicherten, nach= maligen Domvikars und bischöflichen geiftlichen Raths in Augsburg, Namens Anna Kriener, welche dessen Erbin geworden ist, wird nun der Inbaber obigen Scheines aufgefordert, späͤtestens im Aufgebots termine am Freitag, 29. April 1892, Vor- mittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäfts. zimmer Nr. 40, 1I. (Auguftinerftod) seine Rechte bei

vorzulegen unter Androhung des Rechtsnachtheils,

Gericht anzumelden und den Versicherungeschein vor.