„Die Mitberathung der Arbeitsordnung durch gewählte Vertreter der Arbeiter giebt erstens dem Arbeitgeber Gelegenheit, die An⸗ schauungen, Klagen und Wünsche der Arbeiter kennen zu lernen. Sind dieselben berechtigt, können sie ohne wesentlichen Schaden der Disciplin und der Interessen der Unternehmung Berücksichtigung finden, so sind eine Reihe von Klagen, die Quellen vielfacher Unzu⸗ friedenheit, beseitigt. Gewiß wird der Arbeitgeber selbst am meisten Befriedigung empfinden, Anlässe und Gründe zu Mißtrauen, Miß— verftändnissen und Unzufriedenheit gehoben zu sehen. Sind die Klagen der Arbeiter nicht berechtigt, erweisen sich die Anregungen und Wünsche der Arbeiter als undurchführbar, dann findet der Arbeitgeber wenigstens Gelegenheit, die Gründe und Schwierigkeiten dar⸗ zulegen, Mißdeutungen seiner Ansichten richtig zu stellen, die Gesichtspunkte, welche ihn leiten, auseinander zu setzen, ihnen das Gefühl beizubringen, daß er soweit als möglich ent— gegen zu kommen bereit ist. gluch in diesen Fällen wird stets die eine oder andere praktische Anregung zur Erleichterung und zum Aus⸗ glich der Anschauungen sich bieten, jedenfalls werden die Arbeiter die Bestimmung anders beurtheilen lernen, als wenn ihnen dieselbe ohne Erläuterung, ohne Begründung aufgedrängt wird. Persönliche Aus— sprache, gegenseitige Verständigung, Vertrauen und Wohlwollen wirkt immer zum Frieden. Ein AÄrbeitgeber, der ernstlich das Wohl seiner Arbeiter will, wird solchen persönlichen Austausch nie scheuen, wird das Selbstvertrauen haben, seinen Standpunkt und seine Gründe auch den Arbeitern klar zu legen; wird jedenfalls offene, klare Aussprache lieber sehen und weniger fürchten, als die Kritik hinter dem Rücken. Vor allem wird es ihm angenehmer sein, aus eigenem Entschluß die „Anhörung der Arbeiter zur Wahrheit zu machen, als durch Gesetz gezwungen später bei jedem Nachtrag zur Arbeitsordnung die Klagen uud Ausstellungen der Arbeiter an⸗ hören resp. registriren zu n en oder aber vielleicht mit dem nieder⸗ druckenden Bewußtsein sich abfinden zu müssen, daß bei ihm die „An⸗ hörung der Arbeiter“ nur Schein ist. Den Fabriken, in welchen ein Arbeiter⸗Ausschuß nicht besteht, möchten wir (wenigstens) anheim geben, mit dem Fabrik⸗Krankenkassen⸗Vorstand, dessen Mitglieder, weil von den Arbeitern gewählt, ja auch als Vertrauenspersonen derselben gelten können, die Festsetzung der neuen Arbeitsordnung vorzuberathen.“
Arbeitsnachweis.
In dem Berliner ‚Centralverein für Arbeits—⸗ nachweis“, welcher sich hauptsächlich mit der Unterbringung von sog. ungelernten“ Arbeitern befaßt, sind im Geschäftsjahre 1891 bei der Abtheilung männlicher Personen im ganzen 13 459 arbeitsuchende Personen eingeschrieben worden. Diesem Angebote stand eine Nachfrage von 8011 Stellen gegenüber, welcher durch Besetzung von 7376 Stellen genügt werden konnte. Gegen das Vorjahr ergiebt dies bei den arbeitsuchenden Personen einen Zuwachs von 3500, bei den gefragten und besetzten Stellen einen Zuwachs von je 1009. Der wesentliche Zuwachs der arbeitsuchenden Personen ist indeß nicht allein und nicht in erster Linie auf die zunehmende Arbeitslosigkeit zurück— zuführen, sondern zumeist auf den Umstand, daß der Verein seit dem 1. Juni 1891 seine neu eingerichtete Localität eröffnete, welche durch den großen mit Sitzbänken und Waschvorrichtungen sowie einer Cantine versehenen, elektrisch beleuchteten, gut ventilirten Saal (Aufenthaltsraum für die Arbeitfuchenden) eine große Anziehungs⸗ kraft auf die Arbeiter ausübte. Die arbeitsuchenden Personen — täglich etwa 400 — halten sich den ganzen Tag über in dem Saal auf und werden zumeist auf telephonische Be⸗ stellung sofort an die Arbeitsstätte gesandt. Diese Einrichtung gewährt Arbeitgebern und Arbeitnehmern die größten Vortheile. Der Verein hat auch in diesem Jahre dien Erfahrung machen müssen, daß die Arbeiter durchaus abgeneigt sind, außerhalb Berlins selbst nicht in der nächsten Umgebung — Arbeit zu nehmen. Es wird aber das ernsteste Bestreben des Vereins sein, die überschüssigen Arbeitskräfte von Berlin nach solchen Orten abzugeben, wo sie gebraucht werden. Zu diesem Zwecke ist die Verbindung mit Arbeitsnachweis-Vereinen in der Provinz geplant.
Seit dem J. Juni 1891 hat der Verein den Versuch mit Ein— richtung eines Arbeitsnachweises für weibliche Personen (Handarbei— terinnen) gemacht. Es haben sich während des siebenmonatigen Be— stehens dieses Arbeitsnachweises 888 arbeitslose Frauen und Mädchen gemeldet. Diesem Angebote stand eine Nachfrage von 690 Stellen gegenüber, welcher durch Besetzung von 624 Stellen genügt werden konnte. Der Verein will mit seiner Einrichtung namentlich dem in Berlin herrschenden Unwesen entgegenarbeiten, wonach die Arbeiterinnen den Tag über durch die ganze Stadt von Arbeitsstätte zu Arbeitsstätte wandern, um Arbeit zu suchen. Daß dieser Zustand mit großen sittlichen Gefahren für die Mädchen verbunden ist, liegt auf der Hand. Im übrigen ist die Organisation dieselbe wie beim Arbeitsnachweis für männliche Personen.
Auskunft über sämmtliche Einrichtungen des Vereins ertheilt der Vorsitzende, Magistrats-Assessor Dr. Freund, W. Carlsbad 33.
Ausstellung von Wohnungsplänen.
Am 25. und 26. April d. J. wird eine Conferenz der Central— stelle für Wohlfahrtseinrichtungen stattfinden, mit welcher eine Aus— stellung von Wohnungsplänen,-Modellen und Skizzen, sowie von e n, welche geeignet sind, das zweite zur Verhandlung stehende Thema (Arbeitererholung) zu illustriren, verbunden sein wird. Die Vereinigung Berliner Architekten, der Berliner Architekten⸗ verein, der Verein Deutscher Ingenieure und der Verein zur Be— förderung des Gewerbefleißes werden sich an der Ausstellung bethei⸗ ligen und haben ein Comité, welchem von Seiten der Centralstelle der Geheime Regierungs-Rath Koenigs und der Professor Post ange⸗ hören, mit der Vorbereitung beauftragt.
Fürsorge für die Erholungen der jugendlichen
ö Arbeiter.
Auf das von dem Geheimen Regierungs-⸗Rath, Professor Böhmert ergangene Rundschreiben über die Erholungen der Arbeiter ist u. A. die folgende, auf die Erholung der jugendlichen Arbeiter bezügliche Auskunft seitens der Steingut- und Mosajik— fabrik von Villeroy u. Boch in Mettlach a. d. Saar, welche etwa 300 jugendliche Arbeiter beschãftigt eingegangen:
Für Lehrlinge und jugendliche Arbeiter sind hier mannigfache und weitgehende Einrichtungen getroffen. Es seien davon erwähnt: Fortbildungsschulen, Turnübungen, Bade⸗ und Schwimmeinrichtungen, den Körper stärkende Marschübungen im Freien während der Arbeits— pausen; andererseits Ueberwachung ihrer sittlichen Führung durch dazu bestimmte ältere Leute, heilsame Beschränkung der persönlichen Frei⸗ heit in Bezug auf Wirthshausbesuch, Rauchen, Tragen von Waffen und dergl., alles in dem Bestreben, aus den jungen Leuten physisch und moralisch brauchbare Menschen heranzubilden. Dieses Erziehungssystem ist schon über 15 Jahre in den Mett—⸗ lacher Fabriken eingeführt und hat sich bis jetzt. be— währt. Als besondere Bestimmungen sind hervorzuheben: daß jugendliche Arbeiter bis zum vollendeten 21. Lebensjahre den
anzen Verdienst dem Vater oder Vormund ausliefern müssen. Die Quittung wird in das Lohnbuch eingetragen, welches am Montag nach dem Zahltag abgeliefert wird. Der Besuch des Wirthshauses ist dem jugendlichen Arbeiter bis zum vollendeten 18. Lebensjahre an Wochentagen gänzlich untersagt, an Sonn⸗- und Feiertagen nur in Be⸗ gleitung des Vaters oder Vormundes gestattet. Die Eltern sind mit dieser Controle durchweg einverstanden und erkennen sie für sich und ihre Söhne als eine Wohlthat an. Nicht wenige von ihnen bean— tragen aus freien Stücken die Verlängerung der Controle bis zum 21. Lebensjahre. — Die Fortbildungsschule für Knaben wird durch Ortslehrer geleitet und viermal wöchentlich Unterricht ertheilt. Der Besuch war früher obligatorisch, ist aber jetzt facultativ. Um zur Theilnahme an derselben anzuregen, hat die Direction viele Prämien für gute Leistungen ausgesetzt. Auswärts wohnende jugendliche Arbeiter werden von den an ihrem Wohnorte wohnenden Vorstehern der Fabrit beobachtet. Um den Sparsinn der jugendlichen Arbeiter zu fördern, beabsichtigt die Direction, vom 18. Lebensjahre ab das Sparen obli— gatorisch zußsmachen und die Ersparnisse bis zur Verheirathung zinslich
n
Um den jugendlichen Arbeiter dem Einfluß der Familie als deren Stütze zu erhalten und das leichtfertige Heirathen zu verhindern, ist es den männlichen Arbeitern unter⸗ sagt, vor dem vollendeten 25. Lebensjahre zu heirathen. Wo die Verhältnisse das frühere Heirathen nothwendig machen, hat die Fabrikdirection die Gründe zu untersuchen und den Consens zu er⸗ Hheilen. Jeder Arbeiter, der mindestens zehn Jahre, und jede Ar⸗ beiterin, die mindestens sechs Jahre in der Fabrik gearbeitet haben, erhalten, wenn sie heirathen, Heiratheprämien. Diese steigen mit der Dienstzeit und betragen 2 A pro Dienstjahr. Heirathet z. B. ein Arbeiter mit 12 Dienstjahren eine Arbeiterin mit 7 Jahren Arbeit, beide also im ungefähren Alter von 26 resp. 21 Jahren, so erhalten sie zusammen 24 4 14 — 38 4 Prämien.
anzulegen. und zugleich
Statistik des Waarenverkehrs Deutschlands mit seinen Colonien im Jahre 1890. . Ueber den Waarenverkehr Deutschlands mit seinen CGolonien im
Jahre 1896 entnehmen wir der Statistik des Deutschen Reichs“,
Neue Folge, Band Hö, folgende Angaben:
Die Einfuhr in den freien Verkehr (ohne den Veredelungs⸗ und Durchgangsverkehr) betrug:
Aus Deutsch-Westafrika (Togo, Kamerun, kg 6 südwestafrikanisches Gebiet) (mit Einschluß der Walfischbai). 15 383 900
Aus Der l n T nh K 419 400
Aus Deutsch⸗Neu⸗Guinea 2e. 259 500
Zusammen 16662 800
Die Ausfuhr aus dem freien Verkehr 2 389 Nach Deutsch⸗Westafrika
4324400 33 Deutsch⸗Ostafrika 766 100 Nach Deutsch⸗Neu⸗Guinea ꝛc.
189 000 130000
5 868 000
132620 Zusammen 6 416700
Die Ein- und Ausfuhr zufammengenommen betrug hiernach 22 079 500 kg im Werthe von 9671 000 M
Zur Arbeiterbewegung.
Von Vertretern der evangelischen Arbeitervereine des Saarreviers wurde am Sonntag in einer Versamm⸗ lung in Dudweiler eine Resolution angenommen, die die Einrichtung von Haushaltungsschulen unter folgender Begründung empfiehlt: .
Die Vertreter der Epangelischen Arbeitervereine an der Saar, , von der Ueberzeugung, daß eine befriedigende Gestaltung der häuslichen Verhältnisse der Arbeiter, deren Leistungs fahigleit und Arbeitsfreudigkeit erhält und fördert und auch das ganze Leben der Familie moralisch und wirthschaftlich zu heben geeignet ist, erlauben sich, der verehrlichen Bergwerks-Direction, den Herren Industriellen und den Gemeindeverwaltungen hiesiger Gegend die Bitte vor— zutragen, sich die Gründung von Haushaltungsschulen für die weibliche Jugend des ÄArbeiterstandes angelegen sein zu lassen. Sie glauben dabei folgende Punkte der geneigten Beachtung und wohlwollenden Erwägung der Arbeitgeber empfehlen zu müssen: 1) Der bereits seik längerer Zeit bestehende Handarbeitsunter⸗ richt der bergmännischen Industrie« und. Hüttenschulen muß ergänzt werden durch eine Unterweisung im Kochen und eine damit zusammenhängende Belehrung über den Nährwerth der Lebens— mittel. 2) Der Handarbeitslehrerin muß eine im Hauswesen und speciell im Kochen gründlich ausgebildete Lehrerin zur Seite stehen. 3) Die Theilnahme an diesem Unterricht muß, wenn er ein befrie⸗ digendes Resultat liefern soll, obligatorisch sein u. s. w.
Hier in Berlin wurde am Dienstag in einer Versammlung des socialdemokratischen Wahlvereins für den dritten Reichs— tags-Wahlkreis beschlossen: im Kreise der „Genossen! dahin zu wirken, daß sie wegen der schweren Strafen, die auf Majestäts—⸗ beleidigungen regelmäßig verhängt werden, es möglichst unterlassen, die regierenden Landesfürsten in die Debatte zu ziehen; die gleiche Vorsicht sollte obwalten in Bezug auf die Religion“.
In Rom fanden gestern Mittag auf der Piazza di Venezia und auf der Piazza del Popolo Ansammlungen von Arbeitern statt, die aber wenig zahlreich waren. Auf die Aufforderung der Sicherheitswache gingen die Versammelten ohne weiteres auseinander. Ausschreitungen sind nicht vorgekommen. In allen Werkstätten wurde wie gewöhn— lich gearbeitet. — Bei einbrechender Dunkelheit näherte sich ein Arbeiter der Schildwache vor dem Kammergebäude und versuchte sie zu entwaffnen. Dem Wachtposten gelang es, den Angriff abzuwehren und den Arbeiter zu verhaften. — Gegen hundert Vertreter von 23 Arbeitervereinigungen nahmen in einer gestern abge— haltenen Versammlung eine Tagesordnung an, in der die Ver— treter sämmtlicher Arbeitervereinigungen aufgefordert werden, in Werkstätten und auf Bauplätzen dafür Propaganda zu machen, daß am 19. d. M. ein allgemeiner Aus stand begonnen werde. Die Arbeitervereine sollen dafür sorgen, daß die Werk⸗ stätten und Waarenmagazine so lange geschlossen bleiben, bis die . wirksame Maßregeln für die Arbeiter in Rom getroffen gabe.
Wie die Londoner „Allg. Corr.“ berichtet, ist der Ausstand der Londoner Kohlenträger trotz gegentheiliger Meldungen noch nicht zu Ende. Ein großer Theil der Mitglieder des Gewerkvereins hat h gegen die Entscheidung, die Arbeit in den verschiedenen Kohlenhöfen mit Ausnahme der von Cameron u. Co. wieder aufzu— nehmen, offen aufgelehnt und die Absicht ausgesprochen, den Ausstand so lange fortzusetzen, bis die Firma Cameron u. Co, ihre ent⸗ lassenen Arbeiter wieder angestellt hat. Die Zahl der Ausständigen betrug am Montag noch mehr als 2009 und im Ostend ruhte die Arbeit auf den Kohlenhöfen völlig. Der Vorstand des Gewerkvereins erklärt, daß er aufs neue einen allgemeinen Ausstand verfügen werde, falls die Kohlenhändler ihrem Versprechen nicht nachkommen und den Cameron'schen den Vorzug vor „freien“ Arbeitern geben. — Auf der Conferenz des nationalen Bundes der Bergleute, die gegenwärtig in Manchester, tagt, wurde am Sonnabend be⸗ schlossen, jeden einzelnen District abgesondert seine Kündigung für Mitte März, wo die Arbeit eine Woche ruhen soll, einreichen zu lassen. Es ist dies nothwendig, weil die Kündigungsfrist in den ver⸗ schiedenen Distrieten sehr verschieden ist. Wie viel Tage in der Woche später eine Zeit lang gearbeitet werden soll, wird erst auf einer am 16. März in London abzuhaltenden Conferenz entschieden werden.
Der Verein der Durhamer Kohlengrubenbesitzer trat am Montag in Neweastle⸗on⸗-Tyne zusammen, um zu der Weigerung ihrer Arbeiter, sich in eine Lohnherabsetzung von 1960/0 zu fügen, Stellung zu nehmen. Die Anwesenden faßten folgenden Beschluß: „Da. der Verein der Kohlengrubenbesitzer dem Föderationsamt bewiesen hat, daß die Lage und Aussichten des Handels eine bedeutende Lohnherabsetzung dringend geboten erscheinen lassen, die Arbeiter sich jedoch geweigert haben, eine sofortige Lohn— herabsetzung anzunehmen oder die Frage einem Schiedsgerichte zu unter⸗ breiten oder die Verhandlungen ihrer Executive zu überlassen, so bleibt dem Vereine der Kohlengrubenbesitzer zum Zwecke einer wirksamen Lohn⸗ kürzung keine andere Wahl, als allen Arbeitern ihre vierzehntägige Kündigung zu geben. Sie schieben diese Kündigung sedo noch bis Sonnabend, den 27. Februar, hinaus, um ihren Angestellten eine weitere Gelegenheit zur Erwägung ihres Entschlusses zu geben. — Die Durhamer Bergleute gehören der nationalen Föderation nicht an, sondern bilden einen unabhängigen und mächtigen Gewerkverein für sich.
Aus Lyon meldet ein Wolff'sches Telegramm: Die Union der Vexeine des Volks, die in Lyon ihren Sitz hat, fordert alle Arbeiter Frankreichs auf, sich am 6. März zu den Trägern und Vertretern der öffentlichen Gewalten zu begeben und von ihnen die sofortige Aufhebung der Zölle auf Nahrungsmittel zu verlangen.
Aus Lissabon wird telegraphisch gemeldet: Infolge der For— derung einer Lohnerhöhung, die durch die Arbeiter des . Arsenals gestellt war, fand ein Zusammenstoß der Arbeiterk mitder Politz ei statt, wobei elf Arbeiter verhaftet wurden. gx
5189000
dheitõw ö ierkrankheit d Gesundheitswesen w r . un Ab syerrungẽ.
Die Influenza scheint nach der „Allg. Ztg. seit Ansan Februar in München entschieden in Abnahme begriffen sein. Zur Zeit befinden sich in den öffentlichen Krankenhäusern ö. schließlich des Garnisonlazareths 167 Influenzakranke, während . höchste Stand am 22. Januar I. J. 347 betrug. Die Zahl der 6. praktischen Aerzten in München in Behandlung stehenden Influen ‚: kranken ist von 1800 in der letzten Januarwoche auf 1195 in 2 ersten Februarwoche zurückgegangen. *
Lon don, 15. Februar. In gin, in Kent sind nach der A. C. 14 Stück Vieh an der Maul⸗ und Klauen? seuche erkrankt. Im Metropolitanbezirk sind sonst in den ; Tagen keine neuen Fälle angemeldet worden.
London, 18. Februar. Wie W. T. B.“ berichtet, sind auf einem Landgute kei Heath-Haywards (Grafschaft Eu) 51 Kühe und 42 Schafe von der Maul⸗ und kauen feld ö stavt, . w ; ; apstadt, 27. Januar. Die Influenza wüthet noch i stark und hat sich jetzt auch über das flache Land ausgebreitet. ö
letzten
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
an der Ruhr und in Oberschle ien. nicht rechtzeitig
An der Ruhr sind am 17. d. M. gestellt g557, gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 16. d. M. gestellt 3367, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs-⸗Versteigerungen.
Bein Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 17. Februar 1892 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Laufitzerstraße 24, dem Kaufmann August Lilie bier gehẽri Nutzungswerth 3350 6; das geringste Gebot wurde auf 33 766 festgesetzt; für das Meistgebot von 84 000 S6: wurde der minorenne Johannes Ripberger zu Berlin, Ersteher. — Oderberger straße 39. der Frau Klempnermeister Emilie Bischoff hier gehörig; Nutzungswerth 13 500 M6; das enn ste Gebot wurde auf 00 60 festgesetzt; Ersteher wurde der Holzhändler Hermann Witte zu Brandenburg a. H. für das Meistgebot von 202 100
— Der Verwaltungsrath der , Handelsbank wird bei der Generalversammlung eine Dividende von 70, in Vor— schlag bringen. .
. — Die „Hamb. Börsenh. hört von zuverlässiger Seite, daß die Mittheilungen über eine Fusion zwischen dem „Kosmos“ und der Pacific linie! unbegründet seien.
— Die gestrige Generalversammlung der Lübecker Privat— bank genehmigte eine Dividende von 8 / sowie den Rechnungs—= abschluß und beschloß den Ankauf eines neuen Bankgrundstücks für den Preis von 105 000 (
Verdingungen im Auslande.
Niederlande. Ohne Datum. Gemeinde⸗Gasfabrik Schiedam: Lieferung von 67 509 hl englischer Gaskohlen. Bedingungen kostenfrei zu haben bei der genannten Fabrik.
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Aachen ist die zweite englische Post über Osten de vom 17. d. M. ausgeblieben. Grund: Zugverspätung in England und stürmisches Wetter.
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die dritte eng lische Post über Ostende vom 17. d. M. ausgeblieben. Grund: unbekannt.
Es ist wiederholt wahrgenommen worden, daß die Bezeichnungen der besonderen Telegramme (D), (Rb), (CR) für „dringend', »Antwort bezahlt“, „Empfangsanzeige bezahlt“ u. s. w. im internatio= nalen Telegraphenverkehr 3 gehörig beccchtet werden. Namentlich wird oft gänzlich außer Acht Elan, daß das Zeichen XP (Eilbote bezahlt) im internationalen Verkehr zugleich für die Rückmeldung des verauslagten Botenlohns und für die Empfangsanzeige gilt, ohne daß die Niederschrift des Zeichens CR erforderlich ist. Durch die Nicht beach⸗ tung der Zeichen werden vielfach an sich vermeidbare telegraphische Rück⸗ fragen und berechtigte Beschwerden hervorgerufen. Zur Vermeidung derselben sind die Telegraphen-Betriebsstel len veranlaßt worden, sich mit den einschlägigen Bestimmungen, insbesondere mit denen des Artikels LX, §S§ 2 und 4 der Ausfüͤhrungs⸗Uebereinkunt zum internationalen Telegraphenvertrage und des s 17 — Aut= führungsbestimmung zu IV, unter C — in Abtheilung 4 des Ab⸗ schnitts V der Allgemeinen Dienstanweisung genau bekannt zu machen und danach zu verfahren.
Zur Beschlußfassung über eine geschlossene Betheiligung der deutschen Schiffahrtsinteressenten an dem im Juli d. J. in Paris stattfindenden internationalen Binnensch iffahrts-Congreß hat im Reichstag eine zahlreich besuchte Versammlung der Vertreter aller in Frage kommenden Vereine stattgefunden, die sich über folgende Resolutlon geeinigt haben: „In Erwägung, daß eine Betheiligun der deutschen Canalvereine am Congreß zu Paris im Interesse der deutschen Binnenschiffahrt nothwendig, ist, in (er nerer Erwägung, daß ein gemeinschaftliches einheitliches Zusammenwirken nnr deutscher Canalvereine als geschlossenes Ganze am geeignetsten ist, Deutschland dem Ausland gegenüber der Bedeutung seiner Binnenschiffahrt entsprechend würdig zu vertreten und auch hierdurch die Einheit Deutschlands zum Ausdruck zu bringen, sowie in 4 Erwägung, daß die Vereinigung der Mit glieder sämmtlicher Canalvereine, welche am Congreß theil nehmen, den Einfluß Deutschlands auf die Berathungen und Beschlüsse des Congresses zu erhöhen und zu sichern ver, mag, wird beschlossen 1) sämmtliche Canalvereine Deutschlands zu (r. fuchen, die Betheiligung am Parifer Congreß unter der Bezeichnung „Centralverein für Hebung der deutschen Fluß⸗ und Eanalschiffahrt als Inbegriff aller Canalzereine Deutschlands zu beschließen, in Ge. meinschaft mit dem Centralverein die Vorbereitungen zu Theilnahme an dem Congreß und an der Ausstellung de selbst zu treffen und D te zu ernennen als Vertreter des Centralvereins beim Congreß, 2) Schiffsbauanstalten und Schiffahrtsgesellschaften um Betheiligung an der Ausstellung dur Einsendung von Modellen deutscher Strom- und Canalfahrzeuge und um Ernennung von Delegirten zu ersuchen, 3) das letztere Ersuchen auch an die den deutschen Canalvereinen angehörenden Handelskammih und sonstigen Körperschaften zu richten, sowie 4) mit der Ausführnn aller dieser Beschlüsse das für den Congreß eingesetzte deutsche Comil⸗ unter Ergänzung desselben dutch Vertreter der Zweigvereine, S if: fahrtsgesellschaften und Handelskammern u. s. w. zu betrauen.“
Bremen, 17. Februar. (W. T. B.) Norddeutscher Llovt Der Schnelldampfer Tah n?“ ist heute Vormittag in Southampton ,. 1. Zeb 8 * 8 z Ameri⸗
Bam burg, 17. Februar. (W. T. B.) amburg⸗ ; kanische Packet fahrt⸗Actien . Der ostꝛamp⸗ „Ven Et ia“ ist, von Hamburg kommend, gestern Nachmittag! New-⸗PVork eingetroffen. fer
London, 17. Februar. (W. T. B.) Der Ca stledamy „Methpen Castle? ist auf der Heimreise heute von den 86 rischen Inseln abgegangen. Der Hirnen, g Dunot Castle“ hat auf der Ausreise heute Madeira passirt.
Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 18. Februar
1892.
. 43.
— — ——— — zuÿ́0 :
Sandel und Gewerbe.
— In der gestrigen Sitzung des Verwaltungsraths der Ber⸗
Ischaft wurde die Bilanz
Sandelsgese . Nach Vornahme
nüfene Heschäftsjahr vorgelegt. schreibungen bei
das Provisions⸗Conto, 36 6. 5. auf das Consortial⸗Conto. waltung kosten mit 766 943 „6 und der ih 155 M verbleibt der Betrag von 4464 444 6
perfügbar·· D Kassenbestãr 5383 081 ,
boren 66 M7 391 A6, rückständige Dividende
Reserve 1 088 660 Ss, meine Reserve 13 744 754 6, 4464 444 (.
Gewinn- und
nationalen Bank in Berlin
35 Millionen Mark zurückgegangen.
die Generalversammlung di
der Bilanz durch mmli Commanditeapital von
das dividendenberechtigte Mark auf 79 0½ fest; dem
derbleibende Rest von 93 753 6 auf neue Rechnung vorgetragen wer⸗ den. Die endgültige Verrechnung der aus der Liquidation der Inter⸗ nationalen Bank zu erwartenden Erträgnisse wird erst nach Abwicke⸗ lung der hierbei übernommenen Syndicatsbetheiligungen vorgenommen
werden.
In der gestrigen ordentlichen Generalversammlung der Kur— fürstendamm-Gefellschaft wurden die Bilanz und das Gewinn— und Verlust-Conto für das Geschäftsjahr 1891 sowie die Ausschüttung pon T 066 600 S aus dem Neberschuß nach den Vorschlägen der Die Ausschüttung erfolgt vom 19. d. M. ab. Die Versammlung ertheilte dem Aussichtsrath und . Generalversamm⸗ über zwei Drittel
Deffentlicher Anzeiger.
waltung genehmigt.
Gntlastung. — In der außerordentlichen lung der Kurfürstendamm-⸗Gesellschaft waren
Untersuchungs⸗Sachen.
. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
AUnfall⸗ und Invaliditäts- 2c. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 3. Verloofung ꝛc. von Werthpapieren.
h) Untersuchungs-Sachen.
58216 Steckbrief. ;
Gegen den unten beschriebenen Sattlergesellen Karl August Hermann Zeidler, geboren am 2. Ja⸗ nuar 1862 zu Polkwitz, Kreis Glogau, evangelisch, wird, da derselbe sich der Vollstreckung einer durch rechtskräftiges Urtheil des unterzeichneten Amts— gerichts vom 26. Oktober 1891 gegen ihn wegen Be⸗ truges erkannten Gefängnißstrafe von 3 — drei — Monaten dadurch zu entziehen fucht, daß er sich ver⸗ borgen hält, hierdurch ein Steckbrief erlassen. Alle Polizeibehörden des Deutschen Reichs werden ersucht, den 2c. Zeidler im Betretungsfalle festzunehmen und denselben an das nächste Gerichtsgefängniß abzu— liefern.
Berlin, den 8. Februar 1892.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 130.
(1. S.) Sternberg.
Beschreibung. Alter 30 Jahre, Größe 1 Meter 6 Centimeter, Statur mittel, Haare dunkelblond, Stirn hoch, Bart: dunkelbl. Schnurrbart, Augen⸗ brauen dunkelblond. Augen braun, Nase lang und spit, Mund gewöhnlich, Zähne gesund, Kinn ge— wöhnlich, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutfch (schlesischer Dialekt).
63215 Steckbrief.
Gegen die unten beschriebene unverehelichte Bertha Louise Auguste Welzer, geboren am 24. Januar 15371 zu Klein-Schuder, Kreis Wohlau, wird, da dieselbe sich der Vollstreckung einer durch rechts⸗ kräftiges Urtheil des unterzeichneten Amtsgerichts vom 23. Dezember 1891 gegen sie erkannten Ge= fängnißstrafe von 14 — vierzehn — Tagen dadurch iu entziehen sucht, daß sie sich verborgen hält, hier⸗ durch ein Steckbrief erlassen. Alle Polizeibehörden des Deutschen Reichs werden ersucht, die zc. Welzer im Betretungsfalle festzunehmen und dieselbe an das Untersuchungs⸗Gefängniß hierselbst, Alt-Moabit 12a, abzuliefern. ꝰ
Berlin, den 11. Februar 1892. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 130. 1 6 Sternberg.
Beschreibung: Alter: 21 Jahre, Statur: unter— setzt, Größe: 1“ m 55 em, Haare: blond, Stirn: niedrig, Augenbrauen: blond, Nase: dick und groß, Mund: gewöhnlich, etwas aufgeworfene Lippen, Zähne; vollstãndig, Gesicht: rund, Gesichtsfarbe: ge⸗ sund, Sprache: deutsch.
lde . Beschluñß. . . 3 Auf Bericht des Landgerichtsrath Walther auf Antrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft, wird Us im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des ah nenflichtigen Rekruten Adolf Mändele, ge⸗ boten den 23. September 1871 zu Bergheim Kreis Napvoltsweiler, bis zur Höhe von dreitausend Mark nit e chlag belegt. . Gleichteitig wird die Veröffentlichung dieser Ver—
den , . ergiebt ö . a Bruttogewinn von 5 476 683 6. Hiervon entfallen 2 284192 . 649 246 4 auf das Wechsel⸗Conto, 1 433 264 217 654 * ½0 auf das Effecten⸗Conto und Nach Absetzung Einkommensteuer mit 22
je Bilanz per Ende 1891 stellt sich wie folgt: Activa. de 20 741 2199, Wechselbestände 30 7185 371 16, Reports Eigene Effecten 10 582 398 , Grundstücks⸗-Conto 19405744, Hypotheken⸗Conto 653 500 6, Bankgebäude 750 000, Con⸗ sertial· Conto I8 Ss3 720. Debitoren 5 33h 756 ci (wovon eg. 44 Mill. Guthaben bei Bankfirmen und ca. 391 Millionen gedeckte Debitoren), Fommandit⸗Betheiligung bei Breest u. Gelpcke 13000 009 . siva. , 65 000 9 ö. . 17 ö. .
d a. 126 Millionen gegen Guthaben und Unterlagen), Eredi⸗ , ö. A .. Dividenden⸗Reserve 2500 000 M,
Hierzu wird bemerkt, daß der vermehrte Betrag der Creditoren auf die Gutschrift der mit der Liquidatien der Inter— ᷓ zusammenhängenden Eingänge zurückzu⸗ führen ist: die Summe der Creditoren ist seit der am 3. Januar an ie Actionäre dieser Bank erfolgten Rückzahlung inzwischen auf, etwa Auf den Antrag der Geschäfts— inhaber setzte der Verwaltungsrath vorbehaltlich der Genehmigung
Pensionsfonds der Angestellten soll der Betrag von 50 oOh0 S überwiesen und der nach Abzug der Tantismen
des Actiencapitals vertreten. schaft wurde einstimmig a , n Gegenstãnde der ür das abge— größerer . nunmehr in Liquidation. Liquidation wiedergewählt.
; anwalt Dr. Hans Schultz. der Ver⸗
als Reingewinn gegen 7 0½0 im vorigen Jahre fest. — In der gestrigen Sitzung
13891 Westfälischen 7682401 6 im Jahre schreibungen 1 850 000 6,
Pas⸗
Speeial⸗ allge⸗ Verlust⸗Conto
926 578 ½ verwendet werden.
Reservefonds wird durch Dividende für
de. beiden Reservefonds 50 Millionen
dotirt sind.
Spirituosenconsum im britannien und Irland im
Ver 1890 beträgt, nicht Schritt.
tuofen mehr als in 1890.
fügung im Deutschen Reichsanzeiger, sowie im Rappolts⸗ weiler Kreisblatt verordnet. Colmar, den 30. Januar 1892. Kaiserl. Landgericht, Strafkammer. gez. Rauschkolb. Prinz. Walther. Beglaubigt: Der Landgerichtssekretär (L. 8. Diebels.
68228 Beschluß.
Auf Bericht des Landgerichtsraths Walther, auf Antrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft, wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des fahnenflüchtigen Rekruten Josef Kaeffer, geboren den 20. März 1869 zu Bergheim, Kreis Rappolts⸗ weiler, bis zur Höhe von dreitausend Mark mit Be— schlag belegt.
Gleichzeltig wird die Veröffentlichung dieser Ver— fügung im „Deutschen Reichsanzeiger“ sowie im Rappoltsweiler Kreisblatt“ verordnet.
Colmar, den 30. Januar 1892.
Kaiserl. Landgericht, Strafkammer. gez. Rauschkolb. Prinz. Walther. Beglaubigt: Der Landgerichtssekretär (L. S.) Diebels.
68218 Beschluß. ö
Nach Einsicht des Ersuchens des Königlichen Ge— richts der 31. Division zu Straßburg vom 21. Januar 1592, .
Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft hier vom 6. Februar 1892 wird das im Deutschen Reiche befindliche Ver— mögen des fahnenflüchtigen Rekruten Franz Ropp, geboren am 2. Dezember 1869 zu Natzweiler, Kreis Molsheim, bis zur Höhe von dreitausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt.
Zabern, den 6. Februar 1392.
Kaiferliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer. Dertzen. Knaudt. Für richtige Ausfertigung: Der Landgerichts-Sekretär: (L. S.) Hoffmann.
68219 Beschluß.
Nach Einsicht des Erfuchens des Gerichts der Königl. 31. Division zu Straßburg vom 22. Ja— nuar 1892, .
Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft vom 4. Februar 1892 wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des fahnenflüchtigen Rekruten Anton Welsch, geboren am 24. Juni 1869 zu Walscheid, Kreis Saarburg, bis zur Höhe von dreitausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt.
Zabern, den 5. Februar 1892.
Kaiferliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer. Oertzen. Knaudt. Für richtige Ausfertigung: Der Landgerichts⸗Sekretär: (L. S.) Hoffmann.
68220 Beschlus. .
Nach Einsicht des Erfuchens des Gerichts der Königl. 31. Division zu Straßburg vom 22. Januar 1892, J
Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft hier vom 4. Februar 1392, wird das im Deutschen Reiche befindliche Ver— mögen des fahnenflüchtigen Rekruten Johann Da ting,
Die angenommen und auch die Tagesordnung Vorschlägen der Verwaltung erledigt. Der bisherige Aufsichtsratb wurde für die
Zu Liquidatoren wurden ernannt: der bisherige Director Herr Hermann Rochna, der bisherige Procurist Herr Joseph Kretschmann, Herr Waldemar Schreier und Herr Rechts⸗
— Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 22. Februar 1892 im Berliner Hof statt. . ⸗ — Die Frankfurter Bank setzte die Dividende auf 6,4200
kirchener Bergwerks-Actiengesellschaft wurde die Bilanz für das Geschäftsjahr 1891 vorgelegt. Der Bruttogewinn beträgt für einschließlich der Dividende von 1299 auf Gruben ⸗Vereins 1890. Dotation zum Beamten⸗Unterstützungs⸗ fonds 105 000 ½ und für die Betheiligung der Gewerken der früheren Gewerkschaft Erin 231 830 0½ mit zusammen 2181 830 M abgesetzt sind, verbleiben 5717 997 6 und nach weiterer Absetzung eines Vor— trags von 383 256 ½ ein Reingewinn von 5 334741 6 Hiervon soll, vorbehaltlich der speciellen Revision und der Genehmigung durch die Generalversammlung, auf die Aetien eine Dividende von 129ĩ ge— zahlt und zur Volldotkrung des Specialreservefonds ein Betrag von Der gesetzliche Reservefonds besteht bereits in der vollen Maximalhöhe von 3 60) 000 M, und der Special— vorstehende Dotirung gleichfalls auf die statutarische Maximalhöhe von 3 600 0090 M gebracht, sodaß diese nunmehr in
In den gestern abgehaltenen außerordentlichen Generalversamm⸗ lungen der Gelsenkirchener Bergwerks-Actiengesellschaft und des Westfälischen Grubenvereins wurde die Fusionirung diefer beiden Gesellschaften einstimmig beschlossen.
— Rach dem Ausweis des Acciseamts für 1891 belief sich der Vereinigten f vergangenen Jahre auf 390744 299 Gallonen oder 1333778 Gallonen mehr, als in Zunahme des Consums von Spirituosen hält indeß die Zunahme des Vierverbrauchs, der für das Vorjahr nur 430 488 Fässer mehr als in Die Hauptconsumenten sind England und Wales, die im Jahre 1891 allein 1175 751 Gallonen Spiri— tuosen mehr tranken, als im Vorjahre. a ver gangenen Jahre weniger Bier, dafür jedoch 195 763 Gallonen Spiri— In Irland weist sowohl der Consum von
ß am 22. März 1870 st. Bassel, Kreis Saarburg, bis zur Höhe von Drei— tausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt. Zaberu, den 5. Februar 1892. Kaiferliches Landgericht, Strafkammer.
Gesell⸗ . übrigen wurden entsprechend den Demnach tritt die Gesellschaft
Liquidation der
handel.
Vorjahre.
des Aufsichtsraths der Gelsen⸗
9 auf die Actien des 78998 328 S. gegen Nachdem hiervon für Ab⸗
2
schaften
festgesetzt.
Höhe von 7200000 M voll Luzern,
verkehr 187 409 verkehr 627 600
Königreich Groß⸗ 5h 000) Frs.
1890. Mit dieser
Schottland trank im ver⸗ 142 000 Unzen.
St. Gallen, einigten Schweizer Bahnen betrugen im Januar Einnahmen 5l5 900 Frs, die Ausgaben 375 000 Frs.
17. Februar. der Gotthardbahn betrugen im Januar 1892 für den Personen⸗
Spirituosen wie von Bier eine beträchtliche junahme, nämlich I 264 Gallonen Spirituosen und 67 313 Fässer Bier auf. Leipzig, 17. Februar. La Plata. März 3,37 Æ, per April 3,37 4, per 3,40 M, per Juli 3,40 4, 3423 4, per Oktober 3,45 M, per Nobember 3 45 M, per Dezember 3,45 16, per Januar 3.474 M Umsatz Hamburg, ĩ nische Damvpf⸗Schiffahrts-Gesellschaft vertheilt für das verflossene Geschäftsjahr eine Dividende von 100 gegen 140 im
Kammzug⸗Termin⸗ ebruar 3,40 M, per ai 3,40 M, ver Junt
per August 3,40 **, per September
(W. T. B.) Grundmuster B. per
105 900 kg.
17. Februar. (W. T. B.) Die süũ damerika⸗
Der Hamb. Börsenh.“ zufolge sind die Verhandlungen über eine Fusion der Levante-Linie und der Mitte lmeer-Linie (A. C. de Freitas u. Co.) dem Abschlusse nahe geführt.
London, 17. Februar. (W. T. B.) unverändert, lebhafte Betheiligung. Merino und feine Schweißwolle hauptsächlich begehrt.
An der Küste 5 Weizenladungen angeboten.
Paris, 17. Februar. zösischen Inhaber fremder Werthpapiere hat Mészisres zum Präsidenten, de Mouy zum Vice-Präsidenten und Delonele jum Secretär erwählt.
St. Petersburg, 17. der Rjäsan⸗Koslow⸗ und bahnen werden in nächster Zeit eine 4 G Anleihe im Betrage von 90 Millionen Rubel emittiren.
Wollaucti on. Preise
(W. T. B. Das Comits der fran⸗
Februar. (W. T. B.). Die Gesell⸗ Kursk⸗-Kiew⸗⸗Eisen⸗
Der Emissionscurs ist auf 99
(W. T 5
Bei
C
B.)
17. Februar.
(W. T. B.) Die Betriebseinnahmen
—
(im Januar 1891 157 8o00) Frs., für den Güter— (im Januar 1891 537 200) Frs., verschiedene Ein⸗
nahmen im Januar 1892 45000 (im Januar 1891 35 00) Frs., zusammen S60 000 (im Januar 1891 760 000) Frs. ausgaben betrugen im Januar 1892 535 000 (im Januar 1891 8 Demnach Ueberschuß im Januar 1892 Januar 1891 2655 0090) Frs. New⸗Jork, 17. Februar. schwach mit niedrigeren Cursen, im Verlauf des Verkehrs trat Be⸗ festigung ein; der Schluß war lustlos, aber fest. Actien betrug 412000 Stück. 3 700 000 Unzen
Die Betriebs- 325 000 (im
(W. T. B.) Die Börse eröffnete Der Umsatz der V0. Der Silbervorrath wird auf geschätwzt. Die Silberverkäue betrugen Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen
559 000 Unzen zu 91,50 à 91,75.
6. Kommandit⸗Hesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.
zu St. Johann von
gez. Cremer. Oertzen. Knaudt. Für richtige Ausfertigung.
Der Landgerichtssekretär. (L. S.) Hoffmann. 68231 Beschluß . ö Nach Einsicht des Ersuchens des Königlichen Ge— richts der 31. Division zu Straßburg vom 22. Ja— nuar 1892. .
Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft vom 4. Februar 1892, wird das im Deutschen Reiche befindliche derzeitige und der— einst zu erwartende Vermögen des Fahnenflüchtigen Rekruten Melchior Turing, geboren am 20. Ja— nuar 1869 zu Wilsberg, Kreis Saarburg, bis zur Höhe pon dreitausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt.
Zabern, den 5. Februar 1892.
Kaiferliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer. Dertzen., Knaudt. Für richtige Ausfertigung: Der Landgerichtssekretär. (L. S.) Hoffmann.
68230 Beschlust.
Nach Einsicht des Ersuchens des Gerichts der Königlichen 31. Division zu Straßburg vom 22. Ja— nuar 1892. .
Rach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft vom 4. Februar 1892, wird das im Deutschen Reiche befindliche derzeitige und dereinst zu erwartende Vermögen des Fahnenflüchtigen Ne— kruten Emil Jung, geboren am 31. Januar 1871 zu St. Louis, Kreis Saarburg, bis zur Höhe von dreifausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt. .
Zabern, den 5. Februar 1892.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer. Dertz en, Knaudt. Für richtige Ausfertigung: Der Landgerichtssekretär. . Goffin ann.
68232 Beschluß. . Rach Einsicht des Ersuchens des Gerichts der Königlichen 31. Division zu Straßburg vom 22. Ja— nuar 1892, . . Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staats⸗ anwaltschaft vom 4. Februar 1892, wird das im Deutfchen Reiche befindliche derzeitige und dereinst zu erwartende Vermögen des Fahnenflüchtigen Rekruten Emil Martin, geboren am 17. August 1869 zu Dannelburg, Kreis Saarburg, bis zur Döhe pon dreitausend Mark für den Fiskus mit Beschlag belegt. Zabern, den 5. Februar 189. Kaiferliches Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer. Oertz en. Knaudt. Für richtige Ausfertigung:
Der Landgerichtssekretär: (L. S. Hoffmann.
682157 . Aufhebung einer Vermögensbeschlagnahme.
Die durch Beschluß der Strafkammer des Kaiser= lichen Landgerichts dahier vom 21. September 1891
7. Erwerbs- und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 3. Bank⸗Ausweise.
1. Beilage — nahme ist durch Urtheil 19. Dezember 1891 wieder aufgehoben worden. Straßburg, den 15. Februar 1892. Der RKaiserliche Erste Staatsanwalt.
ö /// / // / / /// —
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
68270 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsbollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 32 Nr. 1716 A. auf den Namen des Kaufmanns Alex Stein ein⸗ getragene, in der Aleranderstraße Nr. 37 und Kaiser⸗ straße Nr. 25 a belegene Grundstück am 2. April 1892, Vormittags 107 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht — an. Gerichtsstelle S Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel . parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 191104 resp. 300 S Nutzungswerth, letzterer Betrag aber erst vom Etatsjahr 1352,93 zur Gebäudesteuer veran- lagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie befondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigken werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging,. insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei ,. des Kaufgeldes gegen die berücsichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. 2 welche das Eigenthum des Grundstücks begnspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des ,, termins die Einstellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Er—⸗ theilung des Zuschlags wird am 23. April 1892. Nachmittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 3. Februar 1892. ;
Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 75.
Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche' von der Koͤnigstadt Band 95 Blatt Nr. 471I2 auf den Namen des Kaufmanns August Reuter eingetragene, in der Lebuserstraße Nr. 13 be⸗ legene Grundstück am 21. April 1892, Vor mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof,
68271]
Flügel C, Erdgeschoß Saal 40, versteigert werden.