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Parlamentarische Nachrichten.
— Dem Reichstag ist eine Ergänzung zum Reichs⸗ haushalts⸗Etat für das —ᷣ— — 1892 93 vorgelegt worden, wonach für die Kosten der . des Reichs an der Weltausstellung in Chicago O00 9009 6 mehr gefordert und diese 22 Matrikularbeitrãge aufgebracht werden sollen. In den Erläuterungen hierzu heißt es:
Für die Betheiligung des Reichs an der Weltausstellung zu Chicago im Jahre 1893 sind durch den Nachtrag zum Etat für das Reichs amt des Innern auf das Etatsjahr 1891192 und durch den dem Reichstag zur Zeit vorliegenden Etat für 1892,93 im ganzen 1 Million Mark in Aussicht genommen, es ist jedoch in der Begründung des für 1851/92 geforderten Theilbetrages bereits darauf hingewiesen worden, daß fich die Höhe der für diefen Zweck auszuwerfenden Mittel in ausreickender Weise noch nicht bestimmen lasse. Demgemäß ist damals diejenige Summe in Betracht gezogen worden, welche unter allen Umftänden als erforderlich bezeichnet werden durfte. Angesichts der wachfenden Bedeutung, welche die Ausstellung auch für Europa erlangt hat, reichen die bereitgestellten Mittel zu den Aufwendungen, welche seitens des Reichs zu machen sein werden, nicht aus. Nach dem Fortschritt der Vorarbeiten für das Unternehmen können Zweifel darüber nicht bestehen, daß es sich um eine Ausstellung von hervorragender Bedeutung für den Weltverkehr, insbesondere auch für die Ausfuhr der europäischen Länder nach Nord, Mittel⸗ und Süd⸗ Amerika, fowie nach Ost-Asien und Australien handelt, und daß für die daran betheiligten Staaten eine in jeder Beziehung würdige Re—= präsentation erforderlich sein wird, um die Wichtigkeit ihres Aus fuhrhandels zur Geltung zu bringen und dessen Interessen gerecht zu werden. An Größe übertrifft die Ausstellung, mit einem Ge⸗ fammtareal von 660 Acres und einer bedeckten Fläche von etwa 5300 000 gm, um ein erhebliches die bisher abgehaltenen internationalen Ausstellungen; das Gleiche gilt von den Mitteln, welche von der Ausstellungsbehörde zur Verfügung stehen werden. Für Deutschland ist ein umfangreicher und zur eindrucks⸗ vollen Enffaltung sehr günstig belegener Platz im Ausstellungsraume gefichert. Dieser bevorzugten Lage gegenüber, erwächst dem Reich die Verpflichtung, die Leistungen unserer Inzustrie in geschmackvoller Ge- staltung vorzuführen. Die gleiche Verpflichtung wird dem Reich auch durch das Maß des Interesses auferlegt, welches der Ausstellung gegenwärtig seitens der deutschen Kunst, und Industrie selbst ent- gegengebracht wird. Die anfängliche Zurückhaltung der deutschen Ge⸗ wöerbetreibenden hat einem noch wachsenden Interesse Platz gemacht, und es ist jetzt anzunehmen, daß nahezu sämmtliche wichtigere Ge⸗ werbszweige durch hervorragende Leistungen vertreten sein werden. Wenn auf der Weltausstellung in e werden die deutsche In⸗ Dustrie einen ihrer Bedeutung entsprechenden Erfolg nicht zu ver— zeichnen hatte, so ist dies zum theil darauf zurückzuführen, daß die für diefe Ausstellung verfügbaren Mittel eine ausreichende Aus⸗ gestaltung der deutschen Abtheilung nicht gestatteten. Um Aehnliches zu vermeiden, wird es dem Reich diesmal obliegen, für die Aus⸗ gestaltung und Zusammenfassung der künstlerischen und kunstgewerb⸗ lichen Leistungen, sowie der industriellen und landwirthschaftlichen Er⸗ zeugniffe durch größere Aufwendungen Sorge zu tragen und die Aus⸗ schmückung dem dargebotenen Besten entsprechend herzurichten, Unter diesen Umständen und unter Berücksichtigung der Preisverhältnisse in den Vereinigten Staaten von Amerika reichen die bisher bewilligten Mittel nicht annähernd aus; vielmehr ist darauf zu rechnen, daß die Gesammtausgabe 27 Millionen übersteigen und vielleicht 3 Mil⸗ ionen Mark erreichen wird. Diese Summe setzt sich zusammen ins⸗ besondere aus den Kosten für die Vorbereitungen in Deutsch— land, die Entsendung des die Reichsvertretung wahrnehmenden Personals, die Beschaffung der Degorationsstücke, die Ueberführung derfelben nach Amerika und deren Versicherung, die Arbeitslöhne an Ort und Stelle, die Errichtung eines Commissionsgebäudes, wie solche seitens der anderen, die Ausstellung beschickenden Staaten gleichfalls beabsichtigt wird, und aus den Aufwendungen, welche behufs zusammen⸗ faffender Gestaltung der hauptsächlichsten Industriezweige nothwendi sein werden. In letzterer Beziehung ist hervorzuheben, daß bereits für die Ausstellung in Philadelphia zu diesem Zweck eine Summe von nahezu 235 0 000. 6 verwendet worden ist, ein Betrag, welcher nach dem oben Dargelegten für die vorliegende Ausstellung erheblich überschrittn werden muß. Endlich wird ein namhafter Betrag zu dem Zweck vorzusehen fein, um die Entsendung hervorragender Sachkundiger zu ermöglichen, welche an den Arbeiten der internationalen Juris behufs Wahrung der Interessen der deutschen Industrie theilzunehmen haben werden. Die ausgeworfene Summe ist auf Grund einer vorsichtigen Schätzung der hiernach sich ergebenden einzelnen Sätze zusammengestellt worden, es wird jedoch nach Kräften auf die Herbeiführung von Ersparnissen hingewirkt werden, sodaß eine Ueberschreitung des Gesammtansatzes nicht beforgt zu werden braucht. Zu bemerken bleibt noch, daß auch seitens der übrigen Länder, soweit deren Bewilligungen hier bereits bekannt find, namhafte Aufwendungen für den gleichen Zweck in Aus— sicht genommen sind.“
— In einem zweiten Bericht beantragt die Wahlprüfungs⸗ commiffion des Reichstags, die Wahl des Abg. Poll im zweiten Wahlbezirk des Regierungsbezirks Bromberg, über die in der Sitzung vom 11. April 1891 die Entscheidung ausgesetzt war, jetzt nach dein Eingang der damals geforderten weiteren Ermittelungen fuͤr gültig zu erklären.
— Die Volksschulgesetzcom mission des Hauses der Abgeordneten trat gestern Abend zu ihrer 23. Sitzung zusammen. Vor Eintritt in die Tagesordnung theilte der Vorsitzende Graf d 'Hauffonville (cons. mit, daß er ein Schreiben des Herrn Ministers der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Grafen Zedlitz erhalten habe, worin dieser sein Bedauern ausspreche, an der Sitzung nicht Theil nehmen zu können. Infolge dessen wurde von dem Abg. Rickert die Vertagung der Verhandlung beantragt, dieser Antrag aber nach längerer Debatte durch die Stimmen der Conservativen und des Centrums abgelehnt.
Die Commission trat alsdann, wie wir den Morgenblättern entnehmen, in die Berathung des von den Conservativen zu 5 66 des Entwurfs gestellten Antrags ein, welcher sich
auf die Competenzen der Schuldeputation bezieht. Der Antrag lautet: „Der Stadtschuldeputation werden außer den durch dieses Gesetz der verstärkten Stadtschulbehörde über⸗ 6 Befugnissen die der Gemeindebehörde zustehende Ver⸗ waltung der äußeren Angelegenheiten der Volksschule und die Aus⸗ übung folgender, der Stadtschulbehörde oder dem Schulvorstande übertragenen Befugnisse zugewiesen: 1) Anhörung, bezw. Antrag wegen der nach 5 6 Abs. 1 von dem Regierungs⸗Präͤsidenten zu erlassenden allgemeinen Vorschriften. 2) Bestimmung über Entlassung aus der öffentlichen Volksschule. 3) Anordnung über die Ver⸗ , Unterricht an Fortbildungsschulen zu übernehmen. 4) Genehmigung zur Uebernahme von Nebenämtern. 5) Anrechnung von Diensteinkünften auf das festh chte Grundgehalt. 6 Mitwirkung bei Pensionirung von Lehrern und Lehrerinnen. I) Gutachtliche Aeußerung bei Festsetzung der Stunden und Lehwläne, 8) Gut⸗ achtliche Aeußerung bei einer Aenderung der Schuleinrichtungen. 9) Gutachtliche Aeußerung bei Gewährung eines über vier Wochen dauernden Urlaubs. 10) Mitwirkung bei Ueberwachung des Schul— besuchs und Feststellung und Beftrafung der Schulversäumnisse. 11) Schließung der 26. bei Gefahr im 3 infolge der Epidemien. Zu diesem Antrage lag eine Reihe von bänderungsvor⸗ schlägen vor von Seiten der Freisinnigen, Nationalliberalen und Freiconservativen. Abg. Freiherr von Zedlitz (freieons.): Der freiconfervatine Antrag bezwecke die Ee telle lfen einer einheitlichen Verwaltung. Der Antrag der Conservativen lasse diese Tendenz vermissen. *r Vermeidung von Reibungen zwischen Ge⸗ meinde und Schulbehörden sei es noͤthig, die Befugnisse des Schul⸗ vorstandes auf die Schuldeputation zu Übertragen. Letztere sei über⸗
haupt eher geeignet, die Interessen der Schule zu wahren. Abg.
Pr. Enneccerus (al.) bat, die Discussion zu beschränken auf die
Principalfrage ob die Geschäfte der Stadtschulbehörde auf die Schuldeputation übertragen werden sollten. Es sei nicht negli; ohne über das Princip klar zu sein, über einzelne der 29 den Schul- deputationen zu er,, Befugnisse zu discutiren. Er stelle den formellen Antrag, erst über die Principalfrage zu discutiren. Nachdem der Vorfitzende sich dagegen erklärt, wurde der An⸗ trag abgelehnt. Die Abgg. Dr. von Hevdeb rand (eons.) und Freiherr von Huene (Centr) sprachen sich für die bloße Ueber⸗ tragung einzelner Befugnisse auf die Schuldeputation aus, Die anderen Anträge gingen zu weit, nur der conservative treffe das Richtige. Abg. Grim m⸗Frankfurt (ul.): Die Bemerkung des Abg. von Heydebrand, daß seins Partei keine a, . a. no weitere Befugnisse auf die Schuldeputation zu übertragen, als ihr Antrag enthalte, stehe im Widerspruch zu der früheren, daß die conserdative Partei auf diesem Gebiete zu Concessionen bereit sei., Es sei klar, daß die Conservativen den städtischen Schuldeputationen die regiminellen Befugnisse, welche sie heute hätten, entziehen wollten. Geheimer Ober⸗Reglerungs⸗Rath von Bremen. Der Minister stehe auf dem Grundsatz, daß der. Schulvorstand die Interessen der Schule, die Haushbäter diejenigen der Familie und Confession zu vertreten hätten. Die Kirche habe ein Interesse an der Wahl des Lehrers, diese Wahl müsse also dem Schulvorstand übertragen werden. Abg. Frhr. von Zedlitz (freicons): Der Regierungscommissar habe von den Befugnissen, welche der Schuldeputation heute schon übertragen seien, für das neue Gesetz manche ausgeschieden. Das sei kein guter conservativer Grundsatz. Ihm (Redner) scheine zu einem solchen Vorgehen jede Veranlassung zu fehlen. Auch er wolle der Kirche ein Mitwirkungsrecht bei der Wahl der Lehrer concediren. Die Abgg. Irhr. von Huene (Centr.) und Rintelen (Centr.) erklärten, daß sie dem conservativen An⸗ trage beistimmten, was nicht ausschließe, daß das Centrum in zweiter Lesung der Schuldeputatien noch weitere Befugnisse zuweisen werde. Die confessionellen Verhältnisse dürften aber nicht geschädigt werden. Abg. Dr. Weber (nl: Die Verfassung kenne kein Recht der Kirche bei der Wahl der Lehrer, sie spreche nur von einer Mitwirkung der Gemeinde bei der Lehrerwahl; der Antrag der Conservativen, welcher der Schuldeputation einige un⸗ wesentliche Befugnisse übertragen wolle, sei nur ein Schein— antrag zu dem Zwecke, als ob sie die bisher bestandenen Schul⸗ deputationen erhalten wollten. Abg. Rickert (dfr.) versuchte nachzu⸗ weisen, daß die Vertreter der Staatsregierung weit mehr entgegen⸗ gekommen seien, als die Conservatixven. Gegenüber den Ausführungen des Geheimen Ober⸗Regierungs Raths von Bremen müsse er es als ein Novum bezeichnen, daß er die Mitwirkung der Kirche durch den Schulvor⸗ stand bei der Lehrerwahl beanspruche, womit er also den Schulvorstand als ein Organ der Kirche hinstelle. Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath von Bremen: Er habe das nicht im Auftrag des Ministers gesagt, feine Auf— fassung sei, daß der Schulvorstand die . der Confessionen ver⸗ treten müßse. Er habe das, was Abg. Richert ihm unterschiebe, jedenfalls nicht sagen wollen. — Bei der Abstimmung wurden die Anträge der Minoritätsparteien abgelehnt. Ange— nommen wurde der folgende Satz des Antrags der Conserva⸗ tiven: „Der Stadt-Schuldeputation werden außer den durch dieses Gesetz der verstärkten Stadt- Schulbehörde übertragenen Befugnissen die der Gemeindebehörde zustehende Verwaltung der, ãußeren An⸗ gelegenheiten der Volksschule zugewiesen. Die Erledigung der oben angeführten weiteren 11 Punkte wurde bis zur Behandlung des W134 der Vorlage (Diensteinkommen der Lehrer) ausgesetzt. — Den Termin der nächsten 9 der Commission zu bestimmen, wurde dem Vorsitzenden anheimgegeben.
— Die Budgeteommission des Hauses der Abgeord—⸗ neten beantragt, den Antrag des Abg. Grafen von Kanitz und Ge⸗ nossen auf Annahme einer Resolution wegen Anschaffung eines größeren, den jetzigen Anforderungen der astronomischen Wissenschaft entsprechen⸗ den Refractors (Teleskepvs) für eine der vom Staate unterhaltenen Sternwarten und Einstellung der hierzu erforderlichen Geldmittel, resp. der ersten Rate derselben, in den Staatshaushalts⸗Etat für 1893,94 abzulehnen und die Königliche Staatsregierung zu ersuchen: eine der vom Staate unterhaltenen Sternwarten sobald als thunlich mit einem größeren Refractor (Teleskop) zu versehen, welcher den jetzigen Anforderungen der astronomischen Wissenschaft entspreche und mit den auf mehreren ausländischen Sternwarten in neuerer Zeit auf— gestellten Instrumenten zu concurriren vermöge.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Der Ausschuß des Deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit
hat am Dienstag unter dem Vorsitz des Abg. Seyffardt seine die Vorbereitung der Jahresversammlung bezweckende Frühjahrssitzung abgehalten. Drei Städte hatten sich zur Verfügung gestellt, unter denen Görlitz einstimmig ausgewählt wurde. . Zeit der Tagung wurde der 27. und 28. September bestimmt. Folgende Gegenstände sind auf die Tagesordnung gesetzt, worden: 1) Uebersicht über die neuern Bestrebungen auf dem Gebiete der Armenpflege in den für uns wichtigsten Staaten des Auslands, Referent Präsident Freiherr von Reitzenstein in Freiburg; 2) Mittheilung über den Gang der Arbeiten der Commission zur Prüfunß der Frage, in welcher Weise die neuere sociale Gesetzgebung auf die Aufgaben der Armengesetzgebung und Armenpflege einwirkt. Ref. Magistrats⸗Assessor Pr. Freund in Berlin; 3) Fürsorge für Obdach⸗ lofe, Ref. Bürgermeister Lange in Bochum, Corref. Präsident Frei⸗ herr von Reitzenstein in Freiburg; 4) Fürsorge für entlassene Sträf⸗ linge, Ref. Bürgermeister a. D. Herse in Posen, Corref. Pfarrer Schlosser in . 5) Zwangsmaßregeln gegen Personen, die ihre Angehörigen, zu deren Unterhaltung sie verpflichtet sind, der Armen⸗ pflege anheimfallen lassen, Ref. Beigeordneter Zimmermann in Köln; sz) Vormundschaftliche Befugnisse der Armenbehörden und ihrer Organe, Ref. Stadtrath Ludwig Wolf in Leipzig.
Zum Jubiläum der Arbeitercolonien.
Am 23. Mär; werden es zehn Jahre, seit die erste deutsche Ar— beitercolonie Wilhelmsdorf bei Bielefeld eröff net worden ist. Pastor Cronemeyer's Heimatheolonie bei Bremerhaven ungerechnet, sind heute 2X solcher Anstalten in allen Theilen des Reichs vorhanden. Sie be⸗ herbergten am 5. Januar 1892 nicht weniger als 2976 stãttelose Leute, die sonst nirgends Obdach und Arbeit gefunden hätten. Das hauptsächliche Verdienst, die Idee der Arbeitercolonien verwirklicht zu haben, gebührt dem Schöpfer von Wilhelmsdorf, Pastor von Bodelschwingh.
Ueber die Bedeutung dessen, was er geschaffen, äußert sich in be⸗ merkenswerther Weise ein Ausländer, der Professor F. G. Peabody von der Harvard University in der amerikanischen Monatsschrift „The Forum“; wir entnehmen einiges daraus.
. Wilhelmẽedorf, die älteste und größte Colonie, liegt sieben (englische Meilen von der betriebsamen Stadt Bielefeld. Wenn man die Landstraße fährt, die zu der Colonie führt, kommt man bald in eine Gegend, die man auf den ersten Blick für eine ganz unfruchtbare Wüste halten möchte. Es ist eine große sandige Ebene, die einst von Ausläufern der Nordsee bedeckt war und seitdem ziemlich unbebaut blieb. Unter diesem Sande aber, in einer Tiefe von etwa 3 Fuß findet sich eine Schicht harter Mergel, welcher 69 allmählich in fruchtbare Ackerkrume verwandelt, wenn er auf die Oberfläche gebracht und an
der Sonne getrocknet wird. Die Arbeit, die dazu gehört, ist für
einen Landwirth nicht lohnend genug; aber sie eignet sich vortrefflich, um daran die Arbeitswilligkeit von solchen zu erproben, die keine Stelle zu finden vorgeben. Ein Theil dieser öden Fläche ist von der Arbeitercolonie nunmehr fast in einen Garten verwandelt. Die An⸗= stalt hat Raum für 236 Colonisten und hat von ihrer Eröffnung bis
Januar 1591 6065 aufgenommen. In allen deutschen Colonien fan⸗
den bisher 1 000 Mann eine Unterkunft. Peabody zeigt nun, welche Ersparniß für die Gesellschaft es bedeutet, wenn fortwährend 3000
Männer an der Cultivirung unfruchtbaren Bodens ihr B dienen, die sonst in mancherlei Staatsanstalten den S zur Last lie. oder auf der a , die Häuser würden. Viel wichtiger jedoch ist ihr sittli Segen. Als ich durch den Speisesaal, des Gutes ging, folgte mi ein Mann und . mich in ausgezeichnetem Englisch mr war zweimal in Amerika gewesen, war gut beanlagt und hatte r Schulen besucht, aber er war ein Trinker geworden, und dad tief gesunken, daß er gebrochen und hoffnungslos nach Deutsch ö zurückkehrte. Aber erst in der Colonie hatte er eine Stelle gefun wo er vor den Versuchungen sicher war. Nirgends war Aff erlangen und Bete und arbeite!“ hieß das Hausgesetz. Als * hierher kam‘, sagte er mir, war es wie der Schritt aus der Hõll in 393 ö ö ; c . ; eabody geht dann des näheren auf die deutschen Arbeit j ihre großen Erfolge und kleinen Mißerfolge ein und e r, sie für das Land von sehr großem Nutzen sind, wenn sich 14 alle darauf gesetzten Hoffnungen verwirklichten, und wenn auch mi ein kleinerer Theil ihrer Bewohner durch den Aufenthalt so sehr um Besseren umgewandelt wird, daß sie nach der Entlaffung als tũchtiʒ Staatsbürger gelten können. ; ; Zur Arbeiterbewegung.
Die Verfechter der Localorganisation auf dem Congreß der social demo kratischen deutschen Gewerkschaften in Halberstadt haben, bevor sie den Congreß verließen (vgl. Nr. 68 d. Bl), einen motivirten Protest eingereicht, in dem sie erklären, daß sie nach wie vor an ihren gut bewährten, auf dem Boden der Vertrauensmänner⸗-Centralifation bestehenden Organisationen festhalten, und daß sie es für ihre Pflicht er= achten, überall da, wo das Proletariat irgend eines Berufes sich im Kampfe mit dem Kapital befindet, nach jeder Richtung hin mit aller Kraft unterstützend einzutreten. Am gestrigen letzten Sitzungstage des Congresses wurde über die verschiedenen eingelaufenen Anträge verhandelt. Wir geben falgende be— merkenswerthe Beschlüsse wieder:
Der Congreß erklärt: 1) Bei Strikes und Aussperrungen haben sich die verwandten Berufsverbände . finanziell zu unter⸗ stützen, 2) die auf der Reise befindlichen Mitglieder gegenseitig zu unterstützen. 3) die Agitation möglichst gleichmäßig und auf gemein schaftliche Kosten zu betreiben, ) statistische Erhebungen gemeinsam zu veranstalten, 5) Serbergen und Arbeitsnachweise zu centralisiren sowie ein gemeinsames Srgan zu schaffen. — Die Vertrag? zwischen verwandten Berufen sind dahin abzuschließen, daß der Uebertritt der Mitglieder von einer Organisation in die andere bei einem Ortswechsel ohne Eintrittsgeld und ohne weitere 5 erfolgen kann. — Die Verbindung der einzelnen Jentralisationen zum gemeinsamen Handeln in Fällen, bei welchen alle gleichmäßig interessirt sind, wird durch eine auf jedem stattfinden= den Gewerkschaftscongreß zu erwählende, aus sieben Personen bestehende Generalcommission herbeigeführt. — Die Aufgaben der General⸗ gommission wurden folgendermaßen festgestellt: 1) Betreibung der Agitation in den Gegenden, Industrien und Berufen, deren Arbeiter noch nicht organisirt sind; 2) statistische Zusammenstellungen; 3) sta— tistische Aufzeichnungen über sämmtliche Strikes mit periodischer Ver— öffentlichung; 4) Herausgabe eines Blattes, welches die Verbindung sämmtlicher Gewerkschaften mit zu unterhalten, die nöthigen Be= kanntmachungen zu veröffentlichen und. soweit geboten, deren rechtzeitig! Bekanntmachung in der Tagespresse herbeizuführen bat; Anknüpfung und Erhaltung internatlongler Beziehungen. — Jede centralisirte Gewerkschaft zahlt für jedes Mitglied und Viertel jahr 5 an Lie Generalcommission. Sitz der Commission ist Hamburg. — Als Mitglieder der Generalcommission wurden ge—= wählt: Drechsler Leglen, Maurer Dammann, Buchdrucer Dem ut h, Cigarrengrbeiter von Elm, Metallarbeiter Deisinger,
rau Kähler und Werftarbeiter Femerling, sämmtlich zu Ham—
urg wohnhaft. Die Statuten der Gewerkschaftsverbände sind der⸗ artig einzurichten, daß auch Frauen, die in dem Berufe arbeiten, der Beitritt möglich ist.
Aus Essen wird der „Frkf. Ztg. geschrieben; Das Fert— bestehen des Ausstandsversicherungsverbandes für die Zechen des Ober-Bergamtsbezirts Dortmund ist auch für das laufende Jahr gesichert. Nach der letzten Zusammenstellung waren Zechen mit 26 475 0090 t dem Verbande beigetreten gegen 37 393561 Förderung des Vorjahres. Die Zechen haben den Vortheil, in ab— sehbarer Zeit keine Beiträge zahlen zu brauchen, weil das ange. sammelte Vermögen ein ganz erhebliches ist. Ausstände seien wohl auch vorerst im Ober⸗Bergamtsbezirte nicht zu erwarten.
Ueber den Ausstand der englischen Kohlengruben⸗ arbeiter liegen folgende neuere Meldungen des Wolff schen Bureaus vor:
Der Bergaärbeiterverband hat gestern beschlossen, daß die Arbeiter vom Montag ab, wo die Arbeit wiederaufgenommen wird, nur fünf Tage in der Woche arbeiten sollen. — Die Delegirten des Verbandes nahmen eine Resolution an, die sich für die Unterstützung des Strikes in Durham ausspricht und die Mitglieder des Verbandes auffordert, je 6 Pence wöchentlich für die Strikenden beizutragen,
In einer gestrigen Conferenz der Kohlen grubenarbeiter wurde eine Resolution angenommen, nach welcher der Montag jeder Woche als Feiertag für alle der Föderation angehörenden Bergleute angesehen werden foll. Die neue Einrichtung soll am 11. April in Kraft treten.
Infolge der unruhigen Haltung der strikenden Kohlengruben⸗ arbeiter in, der Umgegend der Kohlengruben der Grafschaßt Durham ist die Polizei in diesen Gegenden verstärkt worden. In Sunderland kam es gestern Nachmittag zu neuen Unruhen unter den Strikenden; es mußten Verstärkungen der Polizei herbeigerufen werden. Etwa 10000 Kohlengrubenarbeiter, die nicht dem Verbande angehören, haben sich gestern dem Strike angeschlossen. .
Einer Londoner Mittheilung des D. B. H.“ zufolge wird aus Canada berichtet, daß die Angestellten der westlichen Abtheilung der Canadian-Pacifiebahn die Arbeit infolge berweigerter Lohn= erhöhung niedergelegt haben.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standes-Aemtern in der Weche vom 6. März bis incl. 12. März cr. zur Anmeldung gekommen: 236 Ehe⸗ schließungen, 655 Lebendgeborene, 32 Todtgeborene, Si Sterbefälle
Kunft und Wissenschaft.
Im Juli d. J. findet in D' Urban (Port Natal), eine Kunstausstellung statt, an der sich Künstler aller Länder mit Gemälden (Oel und Aquarell) un Kreidezeichnu nge leinschließlich Radirun gen) bethelligen können. Die us⸗ stellungsgegenstände sollen von London nach Natal frachtfrei befoͤrdert und, falls sie unverkauft geblieben find, frei von Fracht und anderen Kosten nach London zurückbefördert werden. In Jinl= kisten verpackte Werke werden gegen See . während des Trans ports und gegen Feuersgefahr, so lange 7. in Händen des Comitẽes sind, versichert, alle in anderer Weise verpackten Werke nur * Totalverlust. Jedoch wird seitens des Comites. kein
enn nn mn für mehr als 59 Pfd. Sterl. versichert.
Von! dem Erlaͤse der verkauften Werke wird eine Provision von 10 Proc. des Verkaufspreises zur Deckung der Unkosten abgezogen, außerdem hat ein folches Werk einen Joll bon 6 Proc. zu tragen. Verdienstwolle Arbeiten im Preise bun etwa 5 bis 20 Guineen dürften nach Ansicht des , . einen schnelleren Absatz finden als werthvollere¶ Werle Für den Verkauf der eingesandten Gegenstände wird ein
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—necialcomitè gebildet. Künstler, die beabsichtigen, die Aus⸗ . Kere haben n sih möglicht? halb an den Aus— stellungsagenten Mr. Walter Peace, 21 Finsbury Circus, London EC. zu wenden mit genauer Angabe der Anzahl und des Umfangs der einzusendenden Werke. Alle für die Aus stellung bessimmten Gegenstände müssen bis zum 1. Mai d J an diefen Agenten frei von Kosten abgeliefert werden. Jedes Werk muß auf der Rückseite eine den Namen und die volle Adresse des Ausstellers en altende Aufschrift tragen mit gleich⸗ zeitiger Benennun des Werkes und seines eventuellen Ver⸗ faufspreises bezie ungsweise seines Werthes. Ein Duplicat dieser Angaben ist zum Zwecke der Versicherung an den Agenten zu senden. Die nicht verkauften Gegenstände werden in London etwa Ende September d. J. wieder eintreffen, worauf dann an die Aussteller eine Aufforderung ergehen wird, sie wieder in Empfang zu nehmen.
— Im Königlichen Kunstgewerbe⸗Museum ist auf der
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oberen Galerie bei den Neuerwerbungen ausgestellt eine Sammlung
. 2 20 2 = 8 7 32 Sar von Arbeiten des französischen Medailleurs Louis Oscar Roty, welche in Frankreich selbst als die ausgezeichnetsten modernen Arbeiten auf diesem Gebiete gelten. Es sind Medaillen und Bronzetäfelchen nach Art der alten Plaketten, theils geprägt, theils gegossen, mit Porträts und sumbolischen 3. Die Samm⸗ lung ist für das Museum von dem Künstler, zusammengestellt und vom Cultus⸗-Ministerium erworben, um der heimischen Kunst auf diesem Gebiet werthvolle. Anregungen zu geben. Ausgestellt sind ferner zwei Decken in Seidenstickere i von Fräulein Luer du Bois— Reymond mit sehr . gezeichnetem Blüthenwerk. — Die Aus⸗ stellung der kirchlichen Stoffe und Parament-Stickereien fann nur bis zum 2. April fortgeführt werden, da die Stücke bald darauf in den Kirchen gebraucht werden.
— Bekanntlich hatte sich vor einiger Zeit ein deutsches Comité gebildet, welchem eine große Anzahl hervorragender Staatsmänner, Reichstags⸗Mitglieder, Gelehrte und Buchhändler beigetreten war, um Bücherspenden für die durch ein Brandunglück völlig zerstsrte sniversitäts-Bibliothek von Toronto zu sammeln. Die Bemühungen des Comitéês sind vom besten Erfolge begleitet gewesen. Am letzten Jahresschluß waren außer 896 Bänden, welche direct oder über London nach Toronto gesandt waren, 7495 Bände bei den Sammelstellen des Comités eingegangen. Seitdem sind weitere Spenden erfolgt, unter ihnen eine äußerst werthvolle Gabe von Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser. Im ganzen belaufen sch die deutschen Spenden bis jetzt auf etwa 8800 Bände. Von diesen entfallen 500 auf die erwähnte Gabe Seiner Majestät des Kaisers, 4234 kamen von staatlichen Behörden und Instituten, 18 von Akademien und anderen gelehrten Gesellschaften, 2643 von Buchhändlern und 407 von Privaten. Das glänzende Ergebniß der deutschen Sammlungen hat, wie Zeitungsstimmen und Privat— mittheilungen erkennen lassen, in Canada einen tiefen Eindruck ge⸗ macht. Außer den Universitätsbehörden von Toronto hat auch die englische Botschaft in Berlin dem Wirken des Comités ihre An. erkennung gezollt. Damit aber das deutsche Hilfswerk seinen Zweck poll erreiche und damit namentlich die in Toronto angesammelten Bücherschätze ein umfassendes Bild deutscher Geistesarbeit dar—⸗ bieten, sind noch weitere Bücherspenden dringend erwünscht, insbesondere gilt dies in Bezug auf Werke über deutsche Sprach⸗ forschung, Geschichte und Literatur, welche gegen Werke aus anderen Wissenschaften auffallend zurückgeblieben sind und welche doch in erster Linie vertreten sein sollten. Es wird gebeten, weitere Bücherspenden an eine der Sammelstellen des Comitéès: F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, R. Friedländer u. Sohn in Berlin W., und K. F. Köhler's Antiquarium in Leipzig zu richten und ein Verzeichniß der Gaben dem geschäftsführenden Mitgliede des Comitès Herrn John Landauer in Braun⸗ schweig einzusenden.
— In Münster i. W. ist der, Mgdb. Ztg.“ zufolge am 15. d. M. der ordentliche Professor der Naturwissenschaften, Geheime Medizinal⸗ Rath Dr. Unton Karsch nach kurzem Krankenlager an der Lungenentzündung verstorben. Karsch las über Zoologie und Botanik und hat auch auf beiden Gebieten hervor⸗ ragende Arbeiten veröffentlicht, auf dem ersteren u. a. einen „Grundriß der Zoologie“ und „Die Insectenwelt“, auf dem letzteren
ine Flora Deutschlands“, seine viel verbreitete Flora Westfalens“ und mehrere andere Schriften. Daneben hat er auch mediziuische Ar⸗ beiten herausgegeben.
— Der Foeben erschienene 38. Jahresbericht des Germanischen National-Mufeums in Nürnberg für 1891 gedenkt zunächst des nach 25 jähriger Wirksamkeit erfolgten Rücktritts des um die Anstalt hochverdienten Ersten Directors, Geheimen Raths Dr. August von Effenwein. Die Verwaltung des Muscums leitet in provi— sorischer Weise der Zweite Director Hans Bösch, den Vorsitz im Verwaltungs- und Lokalausschusse hat bis auf weiteres der Rechts⸗ censulent Freiherr von Kreß übernommen. Die endgültige Ent⸗ scheidung über das Rücktrittsgesuch, welche den Abschluß einer neuen llebereinkunft mit dem auf Lebenszeit gewählten Ersten Director über sein künftiges Verhältniß zum Museum zur Voraussetzung hat, und die Wahl eines Nachfolgers, welche, wie jene, dem Verwaltungsausschusse zufteht, sind bisher trotz des vielfach ge⸗ äußerten Wunsches nach baldiger Herbeiführung eines definitiven Zu⸗ standes verschoben worden, weil eine andere, für das Museum hoch⸗ wichtige Angelegenheit mit ihnen im Zusammenhang steht und noch nicht entschieden ist, nämlich die Sicherung der Zukunft des Museums und seiner Beamten, worüber Verhandlungen zwischen der Regierung des baverischen Staats und der des Deutschen Reichs schweben. — Die fingnzielse Lage der Anstalt wird in dem Jahresbericht als eine günstige bezeichnet. Es sind dem Museum nicht nur, mit ver—⸗ schwindenden Ausnahmen, die alten Gönner treu geblieben, sie haben sogar ihre Beiträge theilweife erhöht und waren bemüht, dem nationalen Unternehmen neue Freunde zu gewinnen; namentlich haben es sich die leger Collegen angelegen fein laffen, eine stattliche Reihe neuer Beikragender zu werben. An der Spitze der Spender von Fahres⸗ fr en steht Seine Majestät der Kaiser Wilhelm II., Allerhschstwelcher, wie schon früher mitgetheilt, die Gnaxe hatte, In jährlichen Beitrag von 1500 νς für die allgemeinen weck des Museums und von 600 S6 für die Hohenzollern⸗ Stiftung auf weitere drei Jahre zu bewilligen. Eine Anzahl deutscher Stäbte hat auch im vergangenen Jahre ihre bisherigen Beiträge Eöbt. andere sind neu hinzugetreten, sodaß nunmehr von den größeren kane einzige mehr in der Reihe fehlt. Auch die Zahl der bayerischen Distrieterẽthe und der württembergischen Oberamts-Versammlungen, welche die Anstalt alljährlich bedenken, hat sich vermehrt. Ferner rden von einer Anzahl bayerischer Offtziercorps in derselben n n gegebenen Beispiek nun auch die Offiziercorpe verschiedener hen een, sächsischer und württembergischer Truppentheile gefolgt.
echt stattlich ist ferner die Anzahl der beitragenden Vereine nd Gfsellschaften, Anstalken, Schulen u, si n, gewachsen. ö iet, Twelche dem Musennm durch die RückZsahlung,. und ö. der Summe für den Ankauf. der Sulkoms ki s 1. 3 i erwachsen, ist im verflossenen Jahre durch namhafte ö. entliche Beitrage von hohen. Gönnern Stadtverwaltungen ꝛx. 6 9 worden; für das laufende Jahr hat, besonders die e . bah t sche Staatsregierung durch einen ven ihr angewiesenen n na iin der Kammer genehmigten außerordentlichen Bei⸗ fee le ö C00 0 für die Tilgung dieser Schuld gesorgt. Zu dem Ga uff weck der Vermehrung der kunst- und culturgeschichtlichen Stift n sind dem Mußfeum wiederum verschiedene größere maln gen zugewendet worden, denen eine Reihe kleinerer ein⸗ ,. e T! e für allgemeine Zwecke der Anstalt hinzutreten. . , . be Thätigkeit des Museums war wie in den beiden i a . Jahren nur eine geringe. Doch wurde mi der Aus⸗ . es interessanten Projects, auf dem Theil der Befestigung ros, der dem Anwesen des Museums entlang läuft, die ver
schiedenen Systeme, welche der nun schon vielfach durchbrochene Mauergürtel Nürnbergs zeigt, aufjustellen und der Nachwelt zur Erinnerung und zur Heleß in zu erhalten, der An⸗ fang gemacht. Die vorgelegten Pläne hahen die Genehmigung der Königlich bayerischen Staatsregierung und der städtischen Be⸗ hörden Rürnbergs erhalten, und es wurde zunächst ein Stück Mauer—⸗ gang von ca. 0 m Länge, der am Walchthore abgerissen war, nach dem Museum übertragen und wieder aufgestellt und bis zum nächsten Mauerthurme nach diesem Vorbilde fortgeführt. Ferner wurde auch noch das Mauerwerk des die zwei anderen Thũrme verbindenden Waffenganges aufgerichtet, das in diesem Frühjahre mit dem Dache versehen werden soll. Nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Mittel soll mit der Einrichtung dieses Befestigungstheiles, der einst die Hauptgedanken der Befestigung vom Ende des 14. bis zur Mitte des . erkennen lassen soll, auch in den nächsten Jahren fortgefahren werden. Außerdem sind manche kleinere Arbeiten ausgeführt worden, die wegen Mangels an Mitteln auf spätere Zeit verschoben worden waren. So sind die zwei Hauptsäle der Gemälde⸗ galerie mit Lambris versehen worden, dann wurde eine offene Galerie außen um die Hohenzollernhalle geführt und sind im nörd⸗ lichen Kreuzgange eine Anzahl Wappen von Wohlthätern und Stiftern des Germanischen Museums in Malerei ausgeführt, womit meist eine alte Dankesschuld abgestattet worden ist. — Die Erwerbungen für die Samm lungen beschränkten sich im Berichtsjahre auf eine Reihe einzelner Gegenstände, die da und dort im Handel vorkamen, sich beinahe gleichmäßig auf alle Abtheilungen vertheilen und fast jeder derselben erwünschte Er— gänzungen brachten. Die im Jahre 1888 in Angriff genommene Umstellung und neue systematische Aufstellung der Bibliothek ist zu Ende geführt und es wird nun an der Einreihung der vordem im Depot untergebrachten Bestände gearbeitet. Sie hat im Berichtsjahre besonders wichtige und umfangreiche Ver⸗ mehrung erhalten durch sehr seltene Incunabeln 2c. Auch das mit dem Germanischen Museum verbundene Deutsche Handels-Museum und das Pharmazeutische Museum atten sich neuer Erwerbungen zu erfreuen. — Was Personalien betrifft, so hat der Verwaltungsausschuß infolge Ablebens des Herrn W. Freiherrn von Löffelholz. Vorstandes der fürstlich Dettingen⸗ Waller ftein chen Sammlung zu Maihingen, eines der ältesten Mit⸗ glieder verloren, das der Anstalt seit ihrer Begründung zu allen Zeiten treu zur Seite stand. An seiner Stelle wurde Herr Ernst Mum menho ff, Vorstand des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek zu Nürnberg, in den Ausschuß gewählt.
— Zu Alicante in Spanien starb am 16. d. M. im Alter von 69 Jahren der Professor der modernen Geschichte an der Universität Oxford, Dr. Edward Augustus Freeman an den Blattern. Der Verstorbene war einer der bedeutendsten Historiker, welche Eng⸗ land aufzuweisen hat. Als seine Hauptwerke gelten seine „Geschichte der normannischen Eroberung“, ein fünfbändiges Werk, welches im Jahre 1567 zu erscheinen begann, jedoch erst 1876 fertiggestellt wurde, und die Fortsetzung Geschichte des William Rufus“. Von seinen sonstigen zahlreichen Schriften verdienen Die ottomanische Macht in Europa“, „Die historische Geographie Europas“, ‚Vorlesungen für amerikanische Zuhörer“ und „Die Hauptperioden der europäischen Ge—⸗ schichte' besondere Erwähnung.
Literatur.
Gesetze, Verordnungen ꝛe.
— Preußische Anweisung vom 26. Februar 1892 zur Ausführung des Arbeiterschutzgesetzes. Von den bereits erwähnten, vom Minister für Handel und Gewerbe erlassenen Aus— führungsbestimmungen zum Arbeiterschutzgesetz ist eine billige Ausgabe in Cart Heymann's Verlag, Berlin W. erschienen. Die Ausgabe soll speciell dem Dienstgebrauch der Behörden dienen und kostet in einzelnen Exemplaren G40 M (in Partien wesentlich billiger).
Rechts- und Staatswissenschaft.
Kr. Civilprozeßpraktikum. Zum Selbststudium, sowie zum Lehrgebrauch bei den Gerichten. Von Dr. jur. et phil. Richard Schück, Amtsrichter in Frankfurt a M. Berlin, 1892. Carl Hey⸗ mann's Verlag. Der Verfasser hat sich als Geschichtsforscher eine Stellung gesichert durch sein Werk Brandenburg-Preußens golonial— Politik unter dem Großen Kurfürsten und seinen Nachfolgern“ Leipzig 1379, Fr. Wilh. Grunow). In einem ganz anderen Gebiet tritt der Verfasser jetzt hervor; er bietet den im Vorbereitungsdienst stehenden Referendarlen ein Hilfsmittel zur Ausbildung im Reichs civilprozeß. Es soll hier nicht auf eine Beurtheilung der Anordnung und beftimmten Zeitverwendung im Vorbereitungsdienst eingegangen werden; es sei aber dem zugestimmt, was Herr Lr. Schück im Ein⸗ gange des Vorwortes sagt: „Im Interesse einer besseren Ausbildung der Referendarien werden mindestens am Sitze eines ieden Ober—⸗ Landesgerichts Seminarien ein . werden muͤssen. Die Erkenntniß, daß hierzu ein dringendes Bedürfniß vorliegt, hat sich Bahn ge⸗ brochen; es steht zu hoffen, daß ihr alsbald die That folgt,. In einer Anmerkung wird dem hinzugefügt; „S. den Generalbericht des Präsidenten der Justizprüfungscommission im „Preußischen Justiz= Minifterial⸗Blatt“ 1892, S. 28. Der Anfang dazu ist bereits gemacht. In CGassel versammelt. Ober ⸗Landesgerichts-Präsident Lr. Eceius die Referendare zu praktischen Uebungen. In Frankfurt 4M. werden zweimal in jedem Monat unter dem Vorsitze des Ober⸗-Landes⸗ gerichts⸗Präsidenten Dr. Hagens von Richtern, Staatsanwälten und Rechtsanwälten Besprechungen abgehalten, welche Zweige, des öffent⸗ lichen Rechts sowie gewisse, dem gewöhnlichen Vorbereitungsdienste fernliegende Theile des Privatrechts zum Gegenstand haben und in anschaulicher Erörterung der Grundzüge dieser Materien oder einzelner Fragen unter Anregung eigener Mitthätigkeit der Referendare sie in dem Verständnisfe von den Wesen und dem Zusammenhange der Vorschriften fördern. — Diese Mittheilung muß für jeden, der sich für die Rechtspflege und die Rechtswissenschaft interessirt, eine freudige Bewegung hervorrufen. Drei Männer, deren Name in der Geschichte der Rechtswisfenschaft unvergessen bleiben wird, haben den Weg gewiesen, wie eine Regsamkeit in die große Zahl derer gebracht, werden soll, welche dereinst berufen sein möchten, Entscheidung über die Rechtsstreitigkeiten im Vaterlande zu geben. Die Präsidenten Dr. Stölzel, Pr. Eccius und Pr. Hagens empfehlen eine in Vortrag und Meinungs⸗ austausch bestehende Uebung der Referendarien. Wenn gegen die Einpauferei und den dabei geübten Antrieb zum Auswendiglernen, welches fogar Fleißige in Gedankenlosigkeit führt, geeifert wird, so muß dafür Gelegenheit gegeben werden, denkend und regsam thätig zu werden. Der Vorbereitungsdienst des künftigen Richters ist nicht dazu da, um den viel beschäͤftigten oder gar überlasteten Richter zu erleichtern, fondern, um Gelegenheit zu geben, (ich Kenntnisse zu ver⸗ schaffen bei sich steigernder Liebe zur Sache. Solche Liebe wird ge⸗ deihlich erblühen, wenn unter Abweisung des Handwerksmäßigen die Freude an der wissenschaftlichen Forschung und der Wahrheitserkenntniß gefördert wird. Wenn dereinst der Referendar im Richteramt steht, als Staatsanwalt oder Rechtsanwalt thätig ist, wird er die Last der Geschäfte empfinden und oft der Treude an Rechtswissenschaft sich ent⸗ schlagen müssen — aber in der Jugendzeit soll die Freude nicht ge⸗ kürzt werden. Hoffentlich werden im Reich die förderlichen rechts⸗ wissenschaftlichen Zusammenkünfte, Seminarien (Pflanzstätten) weitere Verbreitung finden. — Der Verfasser bietet in seinem Civilprozeß⸗ praktikum“ ein tüchtiges Hilfsmittel für die Erörterung und Be⸗ sprechung civilprozessualer Fragen. Die Fälle sind scharf unz klar vorgetragen und von großer Mannigfaltigkeit. Möge das Buch Ver⸗ werthung finden! J :
Kr. Der Strafprozeß. Systematisch dargestellt von V. Rin⸗ telen, Geheimem Ober⸗Justiz Rath. Berlin 1851. Otto Liebmann's Buchhandlung für Rechts- und Staatswissenschaften. S8. S. XIX. 5618. 12 16 50 7 geb. 13 1 809 3. — Der Verfasser, bekanntlich Mit⸗ glied des Reichstags, des Preußischen Hauses der Abgeordneten und als Richter des Kammergerichts, sofern weder Reichstag noch Abgeordnetenhaus sitzen, thätig, veröffentlichte bereits eine Reihe prozeß⸗ rechtlicher Werke, so 1888 die Zwangsversteigerung und Zwangsver⸗ waltung, 1859 Gerichtsverfassung und Justizverwaltung, 1890 Konkurs⸗
recht, anfangs 1891 Civilprozeß. Mit dem vorliegenden Band verdankt die rechtswisfenschaftliche Literatur dem Verfasser also eine Gesammt⸗ darstellung der sogenannten Reichs⸗Justizgesetze. Während die Praktiker sich fast gemeinhin nur mit der Bearbeitung von Commentaren be⸗ He wird in den Rintelen schen Werken, losgelöst von der Reihen— folge der Gesetzesstellen, jedoch in n . Benutzung des Wort⸗ lautes derselben, eine sich zu selbständigem System aufschwingende Darstellung gegeben, wobei für den Gebrauch in der Praxis, d. h. in Gerichts und Unwaltsstuben, in gesonderten Anmerkungen die Recht⸗ sprechung des Reichsgerichts mitgetheilt wird. Sieht man sich in der Literatur um, so wird man bedauern, daß die Strafgerichtsverfassung und das Strafverfahren des Deutschen Reichs des damaligen Stadt- richters Dr. Paul Kayser Skt Wirklicher Geheimer Legations Rath und Dirigent der Colonial-Abtheilung im Auswärtigen Amt) Pader⸗ born 1575, Ferd. Schöningh, nachdem die Gesetzes lage sich vielfach geändert hat, nicht in neubearbeiteter Auflage erschienen ist. Glaser's Handbuch des Strafprozesses (Leipzig 1885 Bd. II.) wartet nach dem Tode des Verfaffers auf die Fortsetzung durch einen ebenbürtigen, in der . erfahrenen Rechtsgelehrten: Dochem's Reichs⸗Strafprozeß ist, earbeitet vom Landgerichts⸗Rath Helweg, in vierter Auflage erschienen (Berlin, J. Guttentag 1890). Auf ganz anderem Boden wie diese Werke steßt der Strafprozeß des Geheimen Raths Rintelen. Es dürfte nicht in seinem Plan gelegen haben, rechtsgeschichtlich, sei es auf eigene oder fremde Untersuchungen hin, darzustellen oder rechtswissenschaftlich zu entwickeln; man möchte sagen, es sollte die Thatsache des heutigen Strafprozeffes wohlgeordnet in Rücksicht auf die dem Verfasser aus eigener Amtsthätigkeit bekannten preußischen Verhältnisse dargestellt werden. Das Verdienstliche einer solchen Arbeit zur Seite der Commentare ist außer Zweifel. Möge das Werk, dem wohl inner⸗ halb feines Planes eine volle Stoffbeherrschung nachgerühmt werden kann, die zuständige Anerkennung und Verbreitung finden. Zur Voll⸗ ständigkeit sind in Anhängen bezügliche Theile aus des Verfassers „Gerichtsberfassung und Justizverwaltung“ und Civilprozeß ab⸗ gedruckt. Den Abschluß macht ein Quellenregister, welches für di
einzelnen Paragraphen der Strafprozeßordnung und die sonstigen Ge⸗ setze den Ort der Erörterung nachweist, und ein A⸗B⸗C⸗Verzeichniß.
Er. Referat, Votum und Urtheil. Eine Anleitung für praktifche Juristen im Vorbereitungsdienst von Daubenspeck, Reichs⸗ gerichts⸗Ralh. Vierte vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin 1592. Franz Vahlen. Kl. 8. S. VII. 280. — Die erste Auflage erschien 1884, die zweite bereits 1885, die dritte 1388. Wenn jetzt eine vierte Auflage nothwendig wurde, so ist damit bewiesen, daß die Anleitung Verbreitung und Anerkennung gefunden hat. Wenn ein Referendar sie dem anderen empfiehlt, fo ergiebt sich daraus, daß sie nutzen⸗ bringend befunden ist. Die neue Auflage wird denselben Erfolg wie die früheren haben. . .
Kr. Rechtsgrundsätze der Entscheidungen des Kammer— gerichts in Sachen der nichtstreitigen Gerichtsbarkeit. Systematisch geordnet und herausgegeben von Hermann Jast row, Ämtsgerichts⸗Rath zu Berlin. Neue Folge 1885 bis 1891. Berlin 1392. J. Guttentag. 8. S. X. 130. — Der erste Band erschien 1889, umfassend die in dem „Jahrbuch der Entscheidungen des Kammer⸗ gerichts. Bd. J bis 10 veröffentlichten Entscheidungen dieses Gerichts⸗ hofes als sogenanntes kleines Ober-Tribunal. Für diesen J. Band werden S. VIII und 1X Ergänzungen gegeben. Der vorliegende Bd. II giebt den Inhalt des Bd. 8 bis 16 des obengenannten Jahr⸗ buchs in' 22I Rechtssachen in selbständiger Fassung, mehrfach unter Anfügung einer scharf eingehenden Beurtheilung und unter Hinweis auf das „Formularbuch im Notariatsrecht“ desselben Verfassers, 19. Auflage des bekannten Koch'schen Formularbuchs (J. Guttentag 1891. Berlin.) Den Schluß bilden Sach⸗ und Quellenregister.
— Der Gerichts aal. Zeitschrift für Strafrecht, Strasprozeß, Gerichtliche Medizin, Gefängnißkunde und die gesammte Strafrechts⸗ ssteratur, unter ständiger Mitwirkung von Professor Dr. S. von Bar zu Göttingen, Reichsgerichts Rath Pr. M. von Buri zu Leipzig, Pr. A. Freiherr von Hye⸗-Gluneck, K. K. österr. Justiz-Minister a, 6 zu Wien und Anderen, herausgegeben von M. Stenglein, Reichs⸗ gerichts Rath zu Leipzig. Stuttgart. Verlag von Ferdinand Enke. 1891. Band Xr V, Heft 5, enthält folgende J. Abhandlungen: Der einundzwanzigste deutsche Juristentag zu Köln, Dritte Abtheilung, von Reichsgerichts Rath Stenglein. — Die neuen Bestimmungen des österreichischen Strafgefsetzentwurfes, von Professor Zucker in Prag. — Karl Eduard Pfotenhauer F. — Ferner II. Literarische Anzeigen, womit zugleich eine Uebersicht über die neueste Literatur gegeben ist: Berichte über die Wirksamkeit des unter dem Allerhöchsten Protectorat Seiner Majeftät des Kaisers Wilhelm II. stehenden Vereins zur Besserung der Strafgefangenen im Jahre 1890. Berlin 1891. — Hr. Richard Schmidt, des. Professor der Rechte zu Freiburg i. B. Staatsanwalt und Privatkläger. Leipzig, Verlag von Duncker u. Humblot 1891. — Dr. FJustus Olshausen, Reichsgerichts Rath. Grundriß zu rechts— wissenschaftlichen Vorlesungen an der Königlichen Forstakademie zu Eberswalde. Berlin 1891. Verlag von Franz Vahlen. Drittes Heft: Strafrecht. — I Foro penale. Rivista eritica di diritto e giuris- prudenza penale e di discipline carcerarie, direttore. A. Filippo Lopez. Mittheilungen der internationalen eriminalistischen Vereinigung. 2. Jahrgang. Centralblatt für Rechtswissenschaft, herausgegeben von Dr. von Kirchenheim, außerord. Professor der Rechte in Heidelberg. — Dr. jur. Eugen von Jagemann, Ministerial⸗ Rath in Karlsruhe. Die Vorbeugungsmittel gegen das Verbrechen einst und jetzt. Vortrag gehalten auf dem IX. internationalen Pönitentiar- congreß in St. Petersburg (Juni 1890). Die Rechtsquellen der Gliedstaaten und Territorien der Vereinigten Stagten von Amerika mit vornehmlicher Berücksichtigung des bürgerlichen Rechts von Emily Kempin, Doctor beider Rechte der Universität Zürich, Docent der Rechtswissenschaft an der Universität der Stadt New-JYork, Professor für gerichtliche Medizin am Te- Vork Medical College und Hospital for Women. Zürich 1592. Orell Füßli. — Zeitschrift für die ge—⸗ sammte Straftechtswissenschaft. Herausgegeben von Dr. Franz von Liszt, Br. Karl von Lilienthal und Dr. H. Bennecke, Bd. XI. Verlag von J. Guttentag 1331. — Der Entwurf im Himmel. Ein Sang zum SDeutschen Juristentage 1891, Leipzig, Verlag von G; EC. Hirschfeld 1891. — C. Höhne, Amtsgerichts Rath beim Amtsgericht zu Berlin. Die gesetzliche Regelung der Raten und Abzahlungs⸗ geschäfte. Berlin 1391. Siemenroth u. Worms. — Dtto Mühl . Denkschrift betreffend die Errichtung eines Centralbureaus zum Schutze des Urheber- und des Verlagsrechts in Leipzig. Berlin 1891. Futtkammer und Mühlbrecht. — Br. H. Appelius, Die. Beschlüsse der zweiten Jahresversammlung der internationalen eriminalistischen Vereinigung (Gruppe Deutsches Reich), Halle 25.25. März 139, betreffend die Verschärfung der kurzzeitigen Freiheitsstrafe, die Um—= gLstaltung der Geldstrafe und der subsidiären. Strafe. Berlin, FJ. Guttentag 1891. — C. Lombroso und R. Laschi, Der politische Verbrecher und die Revolution in anthropologischer, juristischer und staatswissenschaftlicher Beziehung. Unter Mitwirkung der Verfasser deutsch n, von Dr. S. Kurella. II Bände, Hamburg 1892, Verlagsanstalt und Druckerei Actiengesellschaft (vorm. J. F. Richter). — Die Ehre und die Beleidigung des 5 185 des St.⸗G.⸗B. 5. Ein pfychologisch- suristischer Versuch von Dr. Anton Heß, Referendar.
amburg. Verlag von Otto Meißner 1891. — Deutsche Zeit- und Streitfragen begründet von Franz von Holtzendorff, herausgegeben von Furgen Bona Meyer, Heft 87; Die Gefängnißstrafe und die bedingte Verurtheilung im modernen Strafrecht von Dr. jur. Rudolf Mumm, Rechtsanwalt in Straßburg i. E. Hamburg 1891, Verlagsanstalt und Druckerei Aetiengesellschaft (vorm. J. F. Richter) — Das sub⸗ sectipe Recht nach allgemeinen Grundsätzen unter Berücksichtigung der bestehenden eres ge gn, und des Entwurfs zum bürgerlichen . für Deutschland, bearbeitet von Philipp Zenthöfer, Amtsgerichts-Rath. Berlin 1891, Puttkammer und Mühlbrecht.
Erziehung und Unterricht. .
— Von Prof. Pr. Euler, Unterrichts -Dirigenten der König⸗ lichen Turnlehrerbildungsanstalt in Berlin, und Oberlehrer Ecler ebendafelbst wird im Laufe dieses Sommers im Verlage von Carl Meyer (Gustav Prior) in Hannover ein Büchlein im Taschenformat erscheinen, das die beliebtesten Turnspiele für Mädchen ent⸗ halten soll.