1892 / 78 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Mar 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Saudel und Gewerbe. Der griechische Einfuhrzoll auf

Mengkorn in Körnern (Klasse i9 des Zolltarifs) ist durc Hesetz, und zwar vom 1113. Februar d. J. ab auf 3 Dr. der Vertragszoll auf 1 Dr. 64 Lp.

28 Lp. für den Centner, für den Centner festgesetzt worden.

Köln, 30. März. zeitung n, .

fe be 3 eim Verkauf im Inlande, dringende

zu fegen ö rag, 30. März. (W. T. B.

Böhmischen Unionbank, genehmigte die ven

darunter die siebenprocentige Dividende und den der,. im Betrage von 33 842 Fl. Die Umsätze

Gefchäftsjahres haben um 208 Millionen Gulden zugengmmen.

. In der heute von der andelsgesellschaft abgehaltenen Zinn⸗-Auction wurden 3737351 Blöcke Bancazinn zu 554 à 541, durchschnittlich 54,

msterdam, 30. März. (W. T. B.)

Niederlãndischen verkauft. VerkehrS⸗An stalten.

Laut Telegramm aus Venlo ist die erste e Post über Vlissingen vom 2. März ausgeblieben.

Nebel auf See.

Laut Telegramm aus Herbesth a! ist englische Post uͤber Ostende vom 29. März ausgeblieben.

Grund: Sturm auf See.

Laut Telegramm aus Herbesthal ist englische Post uber Ost ende vom X). d. M. ausgeblieben;

Grund: heftiger Sturm auf See. Bremen, 29. März. (W. T. B.)

Der Schnelldampfer 34 z

Seilly passirt. Der

mittag in New⸗York angekommen. - ; 30. März. (W. T. B.). Der Postdampfer

am 29. März Nachmittags die Reise von Antwerpen na ö März Nachmittags die Reise von Southampton nach New⸗Vork fortgesetzt. Der Postdampfer „Hannover“ nach dem La Plata bestimmt, hat am 28. März 3 Nachmittags St. Vincent, der Postdampfer , Her mann“, nach Im Der Reichs⸗Post⸗ hat am 238. März Abends die eise Port Said fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer isf am 25. März Rachmittags um si . zen. Die Kroll sc Säle werden im Winter an einzelnen Tagen wie früher für Gesell⸗ ü n r 49

schafts⸗Abende und größere Conecerte reservirt bleiben. geschwür große Schmerzen erleidet, ist heute eine Conrad Dreher tritt morgen im Tho mas-Theater zum letzten ndet die erste Aufführung des bereits an⸗ en Schwanks „Das neue Bad“ statt. Am Li onntag Nachmittag geht zu ermäßigten Preisen „Herr und Frau

der Schnelldampfer Saale. am 28.

New⸗ York bestimmt, Roval Point passirt. dampfer Hohenzollern“ von Genua nach „Neckar, von Ost-Asien kommend, in Aden angekommen.

(W. T. B.)

London, 29. März. Der Un

Norseman! ist auf der Ausreise heute von Lissabon abgegangen. .

Theater und Mufik. Belle-⸗Alliance⸗Theater.

Gestern begann Herr August Junkermann den dritten Abend

seines Reuter⸗Cyklus, der soviel des Lustigen

] (W. T. B.) Der „Kölnischen Volks⸗ Die nusolg⸗ beschloß die am 25. . M. stattgehabte Monats⸗

des Westfälischen Koksspndiecats, den Para⸗ de und bsatz 3 der Satzungen, wonach die Min destpreise rrn Fälle ausgenommen, nicht unter⸗ schritten werden dürfen, bis Ende des Jahres 1892 außer Kraft

Die Generalversammlung der

Norddeutscher Lloyd. hat heute Morgen auf der Ausreise chnelldampfer „Ems“ ist gestern Nach⸗

die Recitationen gezeichneten Interpreten des Abends betrachten. Gedicht: Wat wull de Kirl?“, blinne Schausterjung “‘.

4 Reuter s Weizen un

dann

letzte Stunde! und die

halten, erfolgreich; er fachen Wr Ifen mit elegten Anträge, doch die Natur, das ortrag auf neue des abgelaufenen

fall ausgezeichnet.

dem gewöhnlichen Wege tung des Herrn Weingartner

rund: führung: Oxrford⸗Symphonie von

die zweite

e . und Betz). In der am Sonna

Das Königliche Sch

Krause, anzeigen. seiner Thätigkeit entzogen werden. „Le ip 8 hat

0 z ; ö „Die Cameliendame“ von

Freund“ 9 Im Kroll 's Oper eren,

en Theater

ion⸗Dampfer

Mal auf. Am Freitag ekündigten Schumann's

Doctor“ in Scene.

und Erbaulichen

als die edelste und gelungenste Gabe

„Großmutting, hes is dod!“ und die lustigen nurren: Wat sick de Kauhstall vertellt⸗ und De Jedem dieser Gedichte folgte ein lebendes Bild, das den Gedankeninhalt wahr und eindrucksvoll wiedergab. folgenden scenischen dialogisirten Jochen Päsel, wat Junkermann aufs neue Gelegenheit, seine selseiligkeit und Virtuosität zu beweisen; überall des Darstellers, sich von Uebertreibungen fern zu zeichnete die einfachen : ãußere keit des Gemüthslebens glücklich zur ; leib daß die übrigen mitwirkenden Kräfte des Plattdeutschen nicht mächtig sind, aber der gute Wille wurde auch bei ihnen anerkannt, und neben das dem Gast der Bühne wurden auch die übrigen Darsteker durch Bei⸗ des

zu erhalten sind, gelangt unter Lei⸗

Fräulein Leisinger); Violin⸗Concert B-dur von Mozart (Herr Concert⸗ meister Struß); Duett aus Davidde Venitęnte⸗ von Mozart (Frau Herzog, Fräulein Leisingery; Neunte Symphonie von Beethoven mit Chören (Soli: die Damen Herzo

‚Tristan und Fsolde sind die Damen Sucher und Staudigl, die Herren Gudehus, Betz und Mödlinger beschäftigt. . . auspielhaus, das Spielzeit ganz besonders durch Krankheiten seiner Mitglieder zu leiden hatte, muß schon wieder eine Erkrankung, ; Der Künstler dürfte voraussichtlich einige Wochen

wiederhergestellt und nimmt seine Thätigkeit am Donnerstag in den rto, für diesen Abend angesetzten kleinen Stücken wieder auf.

schon gemeldet, im Lessing Thęater morgen mit Maria Reisen⸗ hofer in der Titelrolle zur ersten Aufführung,

Wallner-Theater wird der Schwank am Sonntag als Nachmittags⸗Vorstellung in Scene gehen.

Künstler bereits bei der Sommer-Oxer mitwirken, dem Berliner Publikum bekannt zu machen. Die Kroll schen

Frau Anna Laidlaw spielt in ihrem morgigen Concert in der Si ng Akademie u. a. gemeins z - ͤ Ferrn Anton Bouman die Sonate C moll für Glapier und Cello brachte, daß dem gut besetzten Hause ein besonders genußreicher Abend von Beethoven. Der Klaviervirtuose Alfred Reisenauer, der

aus⸗ hören lassen. Junkermann las das ergreifende

Kleinigkeiten Gedichte 6

büst du vörn

Strichen und brachte

Wesen und die Innig⸗ Wirkung. Zu bedauern bleibt, des Platzes

wozu die Eintrittskarten auf

desschtigte zunächst die in den Sälen der drei Stockwerk kalte ö Justiz⸗Raths D tarke b

eheimen Ober⸗Justiz⸗Raths Dr. Starke begann soda 66 mit einer Lectign in Handelskunde; es ] ö Leute aus den ein⸗ iteratur, kaufmännisches Rechnen, Französisch, englische Corresponden; und Conversation, Buchführung und Wechselkunde.

Ueber den Abbruch der Schloßfreiheit und die Gestaltung ; erfährt die ã olgende: Der Abbruch von Nr. ] beginnt in der zweiten Hälfte unt, von Nr. 2 im Juli. von Nr. 8. 8. 7 im Oktober d. J. und der Rest der Häuser, alfo Nr. 3, 4. 5, 6, wird im Frühjahr 1853. bis wohin die Verträge laufen, abgebrochen werden. In dem am Freitag mit Allerhöchster Genehmigung im König⸗ ug. das Kaiser Wilhelm⸗Denkmal Aufnahme findet und wie lichen Spernhause zum Besten des Haydn-Mozart⸗ Beethoven. der Pl

Denkmals stattfindenden Concert,

bereitet wurde. Vom ü kte aus darf man ] bier seiãz einer Reibe von Jahren nicht aufgetreten. Wind sich ** ur m ,, 8 6 bai rf am ö Sonnabend in einem Concert in der 2 ö

Mannigfaltige s.

Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich erschien heute Vormi im HBeimathhaus für Töchter höherer 2 Onkel Bräsig's 6 der delsschülerinnen beizuwohnen und die fleißigflen Du derögst öglinge des u

tän den, um der ses durch Medaillen auszuzeichnen. Die Kaiferin

ausge⸗

der Gewerbeschülerinnen. Nach einer Ansprache

olgten deutsche

Nat.⸗-Itg.“ von zuständiger Seite

Darüber, ob auf

atz zu gestalten sei, schweben noch die Verhandlungen.

folgendes Programm zur Auf— Haydn; Concert⸗Arie von Mozart

und Staudigl, die Herren Sylva end stattfindenden Vorstellung von

in der laufenden

und zwar die des Herrn beantragt.

Dagegen ist Herr Matkowski völlig

n den or Alexander Dumas gelangt, wie

bester

Sein

wird ein Theil der für die Winter⸗

chaftlich mit dem Cello⸗Virtuosen

Dresden, 30. März. Landtags ist nunmehr auf den 5. April festgesetzt worden.

Darmstadt, 30. März. (W Ministerium hat der Ständekammer eine Vorlage zugehen lassen, welche die Bewilligung von 5189 000 (S6 fur Er⸗ höhung und Verstärkung bezw. Verlegung der Deiche, sowie Erweiterung des Hochfluthprofils des Rheins

St. Petersburg, 30. März.

en Feststellungen schließt das Budget für 1891 in entlichen ab. Das Gesammtbudget hingegen 76 Millionen Rubel betragenden verpflegung, die Aussaat und öffentliche Arbeiten, welche den vorhandenen Baarbeständen entnommen wurden, ein Deficit in gleichem Betrage auf.

St. Petersburg, 30. März. Befinden des an der Kopfrose erkrankten Ministers des Auswärtigen von Giers, welcher auch durch ein Ohr—

esserung eingetreten. alle ffn fuͤr gehoben. sabon, 30. März. portugiesische Gesandte für Berlin, Mathias Carvalho ist heute dahin abgereist.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Nach Schluß der Redaction eingegangene

De peschen. (W. T. B.) Der Schluß des

. T. B.) Das Fi nanz⸗

(W. T. B.) Nach den

innahmen und Ausgaben ohne Deficit

weist infolge der usgaben für die Volks—

(W. T. B.) In dem

eringe

nicht

(W. T. B.) Der neu ernannte

Die Aerzte halten jedoch no

Beilage.)

————— —— ——

icht vom 30. März, Morgeng.

* ** 8 26 *

Wette

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp. red. in Millim.

4 heiter heiter 8 Regen 2Dunst 2 wolkenlos 3

Mullaghmore 777 Aberdeen... 77h Christiansund 759 Kopenhagen.. 774 Stockholm. 1765 randa. 752 t. Peters bg. I.761 wolkenlos Moskau... J756 2 bedeckt

Torf. Queens town.. 778 Cherbourg .. 772 . 775 . amburg .. 776 winemünde 775 Neufahrwasser 773 Memel ... 770

. 2 ünster .. 774 Karlsruhe.. I]766 Wiesbaden. 770 München.. 764 Chemnitz.. 73 Berlin... 775 Wien.... 766 Breslau... 773 Ile d'Airx. . 763 Schnec Nizza.... 750 Regen . 758 5 bedeckt 1

) Reif. 2) Gestern Schnee 3) Nachts Schnee. ) Reif.

Uebersicht der Witterung.

Ein Hochdruckgebiet erstreckt sich von den britischen Inseln ostwärts nach der südlichen Ostsee, das Ge⸗ biet der westlichen Winde über Nord⸗Europa von demjenigen der östlichen über Mittel- und Süd⸗ Europa scheidend, welch letztere in Süddeutschland stark bis stürmisch auftreten. In Deutschland ist das Wetter kalt, im Norden heiter und trocken, im Süden trübe mit Schneefällen. In dem Streifen Brüssel Breslau herrscht leichter Frost. Auf den britischen Inseln sowie in Skandinavien und Um⸗ gegend ist Erwärmung eingetreten. Nizza meldet 40, Sicie 36 mm Regen.

Deutsche Seewarte.

d Theater ⸗Anzeigen.

Kvnigliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ haus. 83. Vorstellung. Freund Fritz. Lyrische Dper in 3 Acten von P. Mascggni. Text von P. Suardon (nach Erckmann und Chatrian) deutsch von M. Kalbeck. In Scene iel vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Die Puppen fee. antomimisches Ballet ⸗Diver⸗ tissement von Haßreiter und Gaul. Musik von J. Bayer. In Scene gesetzt vom Balletmeister Emil

G 86

O —— C

.

heiter wolkig wolkenlos heiter wolkenlos wolkenl. ) wolkenlos wolkenlos

wolkig wolkenlos bedeckt?) bedeckt Schnee?) wolkig heiter 9) bedeckt bedeckt

—— 0 N 2

S— O ON t .

[ L . . .

9 Dirigent: Musikdirector Hertel. Anfang

. 12

Schauspielhaus. 89. Vorstellung. Zum 1. Male; Das Buch Hiob. Schauspiel in 1 Aufzug nach 8 Hölty bon 8. Adler. In Scene esetzt vom

ber Regisseur Max Grube. Zum 1. Mal: Die Philosophin. Lustspiel in 1 zug von Friedrich Roeber. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Neu einstudirt; Meister Andrea. Lust⸗ sbiel von C. Geibel, In Scene gesetzt vom Ober— Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhaus. Mit Allerhöchster Genehmi⸗ gung: Concert zum Besten des Havdn-Mozart— Beethoven⸗Denkmals. Anfang 79 Uhr.

Das Abonnement ist aufgehoben. Dienst⸗ und Freiplätze, haben keine Gültigkeit. Die Billets tragen die Bezeichnung Reserve⸗Satz“' und den Datlumstempel.

Schauspielhaus. 90. Vorstellung. Wohlthätige

rauen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Adolph

Arronge. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Dentsches Theater. Donnerstag: Nathan der Weise. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Der Weg zum Herzen.

Sonnabend: Das Käthchen von Heilbronn.

Berliner Theater. Donnerstag: Der Sütten⸗ besitzer. Anfang 7 Uhr.

Freitag: 29. Abonnemente⸗Vorstellung. Medea. (Medea: Anna Haverland.)

Sonnabend: Othello. (Agnes Sorma, Nuscha Butze, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)

Lessing Theater. Donnerstag: Zum 1. Male: Die Came] iendame. wi g. ie Großstadtluft. onnabend: Die Eameliendame. Nãachste Nachmittags⸗Vorstellung (Parquet 2 :.): 76 66 ein Leben. Vorverkauf täglich ohne ufgeld.

Wallner · Theater. Donnerstag: Neu einstudirt:

Der Löwe des Tages. Gesangsposse in 3 Acten von H. Wilken. Die neuen Gesangsterte von L. eam. Musik von C. Schramm. Anfang . Freitag und folgende Tage: Der Löwe des . onntag: Nachmittags ⸗Vorstellung zu bedeutend ermäßigten Preifen. (Parquet 1“ 66 ꝛ.) Sein bester Freund. Schwank in 4 Acten von Fritz Brentano und Karl Tellheim. Anfang 4 Uhr.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Donnerstag: Mit neuer Ausstattung jum 71. Male: Das Sonntagskind. 3 in 3 Aeten von bac Wittmann und ius Bauer. Musik von

rl Millöcker. In Scene ges— von Julius Hie Dirigent: Kapellmeister Jedermann. Die

ecorationen aus dem Atelier von Falk. Die neuen Costume vom Garderoben ⸗Inspector Ventzky. An fang 7 Uhr.

Freitag: Zum 72. Male: Das Sonntagskind.

Residenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten burg. Donnerstag: Zum 10. Male: Der kleine Schwerenöther (Ferdinand 1e noceur). Schwank in 4 Acten von Leon Gaudillot. Deutsch von Schönau. In Scene gesetzt von Emil Lessing. Anfang 73 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Aris? Zum Gastspiel Adolf Sonnenthals, welches vom 16 bis 30. April stattfindet, beginnt der Vorverkauf bereits Freitag an der Kasse des Residen; Cheater h

Schriftliche Bestellungen können nur bei gleich⸗ zeitiger Einsendung des Betrages berücksichtigt werden.

Belle Alliance Theater. Donnerstag: Letzte Woche des Gastspiels des Königlichen Hofschauspielers Derrn . Junckermann. „Reuter Cyelus“. Dritter Abend. JI. Abtheilung: Recitation von August Junckermaun mit lebenden Bildern aus Sri Reuter's Werken. J. Bild: i. mutting hei is dod! II. Bild; Watt wull de Kirl? III. Bild: Wat sick de Kauhstall vertellt. IV. Bild: De blinne Schausterjunge. II. Abtheilung: Onkel Bräsig's letzte Stunde. Charakterbild in 1 Act von A. Junckermann, Nachspiel zu Onkel Brãäsig ) Du drögft de Pann weg. Schwank in 1 Act nach dem gleichnamigen Gedicht von Fritz Reuter. Jochen Päsel, wat büst du vorn Esel! Schwank in 1 Act nach dem gleichnamigen Gedicht von Fritz Reuter. Anfang 77 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst Theater. Donnerstag: Zum

98. Male: Der Tanztenfel. Gesangsposse in 4 Aceten von Ed. Jacobson und W. e, städs Couplets theilweise von Gustav Görß. . von Gustav Steffens. In Seene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 79 Uhr.

Freitag: Der Tanzteufel.

Thomas Theater. Alte Jakobstraße Nr. 3. Donnerstag: Gastspiel des Königlich Bayerischen Hof⸗ schauspielers Conrad Dreher. Ein blauer Teufel. Genrebild mit Gesang in 1 Act von J. Stieler. Eine vollkommene Frau. Lustspiel in 1 Act von Carl Görlitz ⸗— Frühere Verhältni sse. Posse mit Gesang in 1 Act von Johann Nestroy. = Münchener Leben (Salvator⸗Keller, Oktoberfest und Colosseum). Prosa⸗Couplet, verfaßt und vor⸗ getragen von Conrad Dreher. Anfang 77 Uhr. Freitag: Novität! Das nene Bad. Schwank in 4 Acfen von William Schumann.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Herr und Frau Doctor. Schwank in 4 Acten von Heinrich Heine⸗ mann.

70 379 . Sohenzollern⸗Galerie am Lehrter . Gr. histor. Rundgemälde 1640 1890. 9 Vorm. 11 Ab. I 4 Kinder d O 5.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes⸗ Ausstellungs Park 3 Bahnhof). Geöffnet von 1211 hr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Wr len zettel. Anfang 71 Uhr.

Concerte.

Sing Akademie. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: Concert der Pianistin Anna Laidlaw unter gefälliger Mitwirkung der Foncertsängerin Fräul. Elma Els berg, sowie des Cellovirtuosen Herrn Antoon Bouman.

Concert · Haus. Donnerstag: Karl Meyder⸗ Concert. Gesellschafts⸗Abend. Anfang 7 Uhr.

Circus Renz. Karlstraße. Donnerstag, Anfang 74 Uhr: 3. 194. Male: e- Auf Helgoland wn oder: Ebbe und Fluth. Gr. hydrol. Ausstattungs⸗ , in 2 Abtheilungen vom Director G

enz. Nationaltänze (65 Damen) ꝛc. Einlage: Ulanen ꝛc. Dampfschiff⸗ und Bootfahrten, neue überraschende Licht und Feuereffecte. 80 Fuß hohe Riefenfontãne. Außerdem: Great Steeble Chasse von 6 englischen Vollblut. Springpferden, dressirt und vorgeführt von Herrn Franz Renz. Im Reiche der Blumen, fantaisie equestre von der beliebten Schulreiterin Frl. Clotilde Hager. Horaz und Mercur“, zusammen vorgeführt von Herrn Ernst Renz (Enkel). Königsquadrille, geritten von 8 Damen und 8 Herren. Sisters Lawrence am fsiegenden Trapez. 4 Gebrüder Briatore, Akro⸗ baten. Auftreten der Reitkünstlerinnen. Frls. Rofa und Adele Briatore, sowie der Reitkünstler Herren Jules und Giovanni. Komische Entröes und Intermezzos von sämmtlichen Clowns.

Täglich: Auf Helgoland.

Sonntag: 2 Verstellungen. Nachmittags 4 Uhr (L Kind freih. Mazeppa's Verbannung, von 150 Kindern ausgeführt. Abends 71 Uhr: Anf Selgoland.

wwmmmmammmmmmmmmnnnnmnnn,.

Familien ⸗Nachrichten.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rechtsanwalt Hör- jur. Schulze Deng ch Hrn. Lieut. Müller Militzsch. Eine Tochter:, Hrn. Lieut. Andreas von Treutler (Braunschweig)ẽ˖ Hrn. Regierungs- Baumeister von Lemmerz- Danfortb Wilhelmshaven). Srn. Rittergutsbesitzer Franz Scholz (Zauritz). ; ;

Gestorben: Hr. Professor Dr. Eduard Krause Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: .

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt Anstalt, Berlin sw., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 78.

Berlin, Mittwoch, den 30. März

1892.

Königreich Preußen.

Bei nachstehender Bekanntmachung wird darauf aufmerksam ge⸗ macht, daß die Bezeichnung der Feldwebel⸗Melde⸗Abtheilungen die alte

ist und daß in der gleichen Aufforderung. des Bezirks Commandos 1 Berlin die Nummern 10, 11, 12 auch bei diesem Commando vorkommen.

Bekanntmachung,

betreffend die Frühjahrs-Control-Versammlungen im Jahre 1892

im Landwehr⸗Bezirk IA Berlin.

Die diesjährigen Frühjahrs⸗Control⸗Versammlungen der in Berlin wohnhaften und von dem unterzeichneten Commando controlirten Mannschaften werden

Blücher⸗Straße Nr. 47/453 . auf dem Kasernenhofe des Kaiser Franz⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiments Rr. 2, an folgenden Tagen und Stunden abgehalten, und zwar:

J. Für die Dispositions⸗-Urlauber und Mannschaften der Reserbe und Landwehr J. Aufgebots der Provinzial-Infanterie (Feld⸗ k 10, 11, 12, 14, 15 und 16) jahrgangsweise, wie folgt:

1. 1891, 1890, 18389 am Sonnabend, den 16. April,

Jahrgang 1888 am Mittwoch, den 20. April,

Jahrgang 1887 am Donnerstag, den 21. April,

Jahrgang 1886 am Freitag, den 22. April,

Jahrgang 1385 am Sonnabend, den 23. April,

Jahrgang 1884 am Montag, den 25. April

Jahrgang 1383 am Dienstag, den 26. April,

Jahrgang 1882 am Mittwoch, den 27. April,

Jahrgang 1881 am Donnerstag, den 28. April,

Jahrgang 1880 *) am Freitag, den 29. April,

Vormittags 8 Uhr.

) Ausschließlich der in der Zeit vom 1. April bis 39. September 1830 eingetretenen Mannschaften, welche zur Frühjahrs-Kontrol— Versammlung nicht zu erscheinen brauchen.

Jahrgang 1879 ** am Sonnabend, den 30. April, Vormittags 8 Uhr.

2) Diejenigen Mannschaften, welche noch nicht zur Landwehr II. Aufgebots übergeführt worden sind.

II. Für die Ersatz-Reservisten der Infanterie (Feld— webel Melde⸗Abtheilung I3, 18, 22 (neu), 17, 2 (neu) und 20:

Jahrgang 1892, 1891. 1850 und 1839 (1872, 1871, 1870 und 1869 geborene) am Sonnabend, den 16. April,

Jahrgang 1888 (1868 geborene) am Mittwoch, den 20. April,

Jahrgang 1887 (1867 geborenej am Donnerstag, den 21. April,

Jahrgang 1886 (1866 geborene) am Freitag, den 22. April,

Jahrgang 18585 (1865 geborene)h am Sonnabend, den 23, April,

Jahrgang 18384, 18833, 1882 und 1881 (1864, 1863, 1862 und 1861 geborene) am Montag, den 25. April,

Jahrgang 1850 und 1579 (1860 und 1859 geborene) am Dienstag, den 26. April,

Vormittags 10 Uhr.

II. Für die Offizier-Aspiranten der Provinzial⸗ Infanterie.

Jahr 26 1891, 1890, 1389, 1838 und 1887 am Sonnabend, den 16. April,

Jahrgang 1886, 1885, 1884, 1883, 1882, 1881, 1880) und 1879) am Mittwoch, den 20. April,

Vormittags 10 Uhr.

) Ausschließlich der in der Zeit vom 1. April bis 39. Sep⸗ tember 18589 eingetretenen Offizier⸗Aspiranten, welche zur Frühjahrs⸗ FTontrol⸗-Versammlung nicht zu erscheinen brauchen.

*) Diejenigen Sffizier-Aspiranten, welche noch nicht zur Land— wehr II. Aufgebots übergeführt worden sind.

IV. Für die zur Disposition der Ersatz-Behörden

entlassenen Mannschaften aller Waffen (d. h. diejenigen Leute, welche wegen Krankheit, wegen berücksichtigter bürgerlicher Ver— hältnisse und wegen begangener strafbarer Handlungen von einem Truppentheil oder aus besonderen Gründen von einer Unteroffizier⸗ schule entlassen sind) mit den Namens-Anfangs⸗-Buchstaben M, N, O, P, G, R, 8, PT, U, V, W, X, V, Z: am Donnerstag, den 21. April, Vormittags 19 Uhr. Die vorbezeichneten Mannschaften werden aufgefordert, zu den iti tn Stunden pünktlich zu erscheinen, wobei bemerkt wird, daß die Beorderung nur durch die gegenwärtige Bekanntmachung erfolgt und befondere Gestellungsbefehle nicht erlassen werden. ö

Welchem Jahrgange jeder Einzelne zugehört, ist auf dem Deckel des Militär- bezw. Erfatzreserve⸗Passes vermerkt. ;

Wer die Control? Verfammlung versäumt, wird mit Arrest und event. auf Grund des § 67 Reichs-Militär⸗Gesetzes mit Versetzung in die nächst jüngere Jahresklasse, woraus Verlängerung der Gesammt⸗ dienstpflicht um ein Jahr folgt, bestraft.

Königliches Commando des Landwehr-Bezirks

EI Berlin.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche re, Ernennungen, Be⸗ förderungen und Versetzungen. Im activen Heere. . 22. März. Großherzog Ernst Ludwig von

essen und bei Rhein Königliche Hoheit, zum Obersten à la suite es 1. Garde⸗Regts. zu Fuß ernannt. . ubertu stock, 25. März. v. Frankenberg u. Lu dwiggz⸗ dorff II. Pr. Lt. 14 Site des 1. Großherzogl Hess. Inf. Leib⸗ Garde⸗] Regt. Rr. 115, bisher persönlicher Adjutant des Erbgroß. herzogs von Hessen und bei Rhein, Königliche Hoheit, dem Regiment aggregirt und zur Dienstleistung bei des Großherzogs von Hessen und ber Rhein Königlicher Hoheit commandirt. v. Berge u. Herrn⸗ dorff. Sec. Lt. vom Oldenburg. Drag. Regt. Nr. 19, mit Ende dieses Monats bon dem Commando als Ordonnanz-⸗Offijier bei des Erbgroßherzogs von Sldenburg Königlicher Hoheit entbunden. Hon Arnim, Pr. Lt. vom Oldenburg. Drag. Regt. Nr. 19, vom 1 April d. J. ab alz Srdonnanz-⸗Offizier hei des Erbgroßherzogs von Olden⸗ burg Kon glicher Hoheit commandirt. . . . Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 17. März. v. Borcke, Hauptm. X la suite des 3, Garde⸗Regts. zu Fuß und Directiong-Affist. von der Gewehrfabrik Spandau, zur Gemwehrfabrit Er Schn iewind, Pr. Lt. R la suite des Inf. Regts. Graf Dönhoff s7. Dstpreuß. Nr. 44 und Directions Assist. won der Gewehr⸗ fabrik Spandau, zur Munitionsfabrik Spandau, Sckeyde, Pr. Et. X la Suite des 36 Regts. von Winterfeldt (2. Oberschles.) Nr. 23 und Directions-AÄssist. bon der Gewehrfabrik Erfurt, zur Gewehr⸗ . Spandau, sämmtlich mit dem J. April 1892. versetzt. ehmann, uptm. à 14 suite des e , wart Jüs. Regts. Nr. 36 und Directions-Assist. von der Gewehrfabrik Danzig, zur BGewehrfabrik Spandau, Cru s ius, Hauptm. & la suite des Pomm, Füs. Regts. Nr. 34 und Directions⸗Assist. von der Munitionsfabrik

Spandau, zur Gewehrfabrik Danzig, Beide mit dem 1. April 1832 versetzt. Von den dauernd bezw. auf ein weiteres Jahr zur Dienstleistung bei den erwähnten Fabriken commandirten Offizieren treten am 1. April 1892 über: v. Seemen, Px. Lt. vom Inf. Regt. von Borcke (4. Pomm.) Nr. Al, von der Gewehrfabrik Spandau zur Gewehrfabrik Danzig, Weishaupt, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Herzog Ferdinand von Braunschweig (6. Westfäl) Nr. 57, von der Gewehrfahrik Spandau, v. Schouler, Pr. Lt. vom Inf Regt Nr. 129, von der Ge⸗ wehrfabrik Spandau, zur Munitionsfabrik Spandau, Weg ener, Pr. Lt. vom Inf. Rgt. Rr. 140, von der Munitionsfabrik Spandau, v. Sell, Pr. Lt. vom Inf. Rgt Nr. 87, von der Munitionsfabrik Spandau, zur Gewehrfabrik Spandau.

Abfchiedsbewilligungen. Im activen Heere. Huber⸗ tus stock, 25. März. Stach v. Goltz heim, Sec. Lt. vom Inf. J Borcke (4. Pomm.) Rr. 21, mit Pension der Abschied be—⸗ willigt.

Deutscher Reichstag. 206. Sitzung vom Dienstag, 29. März, 12 Uhr.

Am Tische des Bundesraths die Staatssecretäre Freiherr von Maltzahn und Hollmann sowie der Königlich preußische Kriegs-Minister von Kaltenborn. . Die dritte Berathung des Etats für 1832,93 wird fortgesetzt beim Special-Etat der Marineverwaltung.

Hierzu liegt folgende Resolution des Abg. Dr. Lingens (Centr.) vor:

Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, darauf hinzuwirken, daß den Offizieren und Mannschaften des Reichs heeres und der Kaiserlichen Marine an Sonntagen nicht nur möglichste Ruhe ver⸗ schafft, sondern auch Zeit gelassen werde, regelmäßig am Morgen⸗ gottesdienst theil zu nehmen.

Abg. Dr. Lin gens (gentr.): Die Reichsregierung habe er⸗ freulicher Weise auf vielen Gebieten die Sonntagsruhe gefördert, so bei den Verkehrsanstalten und durch die Arbeiterschutzgesetzgebung. Da dürfe seine Refolution wohl auch auf das Entgegenkommen der Regierung rechnen. Die Seelsorge für das Reichsheer und die Marine beruhe zur Zeit auf der Kirchenordnung vom H. Februar, 1832, wonach jeder Soldat menatlich einmal am sonntäglichen Gottesdienst theil nehme. Bei der großen Vermehrung des Heeres sei das aber für große Garnisonen, z. B. in Berlin, nicht mehr durchzuführen, namentlich nicht für die 6000 katholischen Soldaten in Berlin. Die Militärkirchenordnung sage weiter, daß die Sol: daten am Gottesdienst theil nehmen sollten, soweit es der Dienst erlaube; er wolle ja auch den Dienst nicht beeinträchtigt wissen, ja er schalte in seiner Resolution nachträglich noch den Zusatz ein: „foweit es der Dienst erlaubt“, er wünsche nur, daß die Bestim⸗ mung hierüber nicht etwa von Unteroffizieren getroffen werde, sondern daß allgemeine Vorschriften über den Dienst an Sonntagen erlassen wilrden? Die Zeiten seien andere geworden seit den dreißiger Jahren. Durch die Herrschaft der liberalen Elemente kämen im Heer ungetaufte Leute vor, ja Leute, die von Religion und Gottesverehrung nichts wissen wollten; da müsse Eltern, die ihre Kinder religiös erzogen hätten, die tröstende Gewißheit werden, daß dieselben auch der Religion er⸗ halten blieben, Protestanten, Katholiken und Juden; ein Zwang folle nicht ausgeübt werden. Soldaten, die mit der Religion in Zusammenhang blieben, würden, dadurch tüchtiger. Was er Forschlage, sei in den Vereinigten Stagten und in Frankreich schon eingeführt, und was dort möglich, müsse auch hier durchführbar sein. Er hoffe, daß alle Parteien des Hauses seiner Resolution zu⸗ stimmen würden. . ; .

Commissar des Königlich preußischen Kriegs⸗Ministeriums General⸗ Lieutenant von Spitz: Die Worte, die der Vorredner gesprochen habe, deckten sich ganz mit den Gesinnungen, welche die Militãär⸗ verwaltung dieser Angelegenheit gegenüber von jeher be⸗ thätigt habe. Er könne nur im Namen der preußischen Militärver⸗ waltung sprechen; denn es sei ein Irrthum des Vorredners, wenn er die preußische Kirchenordnung vom Jahre 1832 in Beziehung bringe mit der Marine. Nach dem Art. 61. der Reichs verfassung fei die preußische Kirchenordnung nicht im Reich ,, worden, also auch nicht in der Marine. Es sei richtig, daß alle vier Wochen wenigstens die Mannschaften in ihre betreffenden Kirchen geführt würden, darin bestehe also gewissermaßen ein Zwang. Die Kirchen⸗ ordnung, welche der Abg. Dr. Lingens angeführt habe, sei aber durch die Garnisonsvorschrift vom September 1888 schon überholt, und er möchte glauben, daß in dieser Vorschrift, die in Preußen in Gültigkeit, das schon enthalten sei, was der Abg. Dr. Lingens durch seine Resolution einzuführen beabsichtige. Er dürfe ihm wohl gestatten, die betreffende Vorschrift vorzulesen: „Der Gouver⸗ neur hat den Kirchenbesuch der Garnisen so zu regeln, daß jeder Soldat evangelischen und katholischen Glaubens, abgesehen von den hohen kirchlichen Festtagen, im Laufe des Monats möglichst einmal zu den fonntäglichen Gottesdiensten geführt wird. Der Dienst, welcher außer dem unerläßlichen Wach- und Ordonnanzdienst, der bei den Truppen an Sonn- und Festtagen gethan werden muß, ist unter gewöhnlichen Verhältnissen stets so anzusetzen, daß kein Soldat am Kirchenbesuch behindert wird. Diese Rücksicht soll auch den Militärgefangenen zu theil werden, sofern es sich mit dem Aufsichtsdienst vereinbaren läßt.“ Er möchte glauben, daß also, wenn auch diese Resolution hier an⸗ enommen werde, die Militärverwaltung etwas Anderes nicht thun in, als auf diesen Paragraphen der Garnisonvorschriften hinzuweisen. Etwas Anderes fei es, wenn es irgendwo an der Seelsorge fehle; sei es, daß entweder zu viel Soldaten einer Confession im Vergleich zu den vorhandenen Geistlichen vorhanden seien, oder daß in einer Gar— nison, in welcher kein Militärgeistlicher sich befinde und mit dem Civilgeistlichen ein Abkommen getroffen werden müsse, dieser wegen der großen Civilgemeinde nicht die nöthige Zeit habe für die Militär⸗ seelsorge. Wenn solche Zustände zur Kenntniß gekommen seien, dann sei bis jetzt jedesmal Abhilfe geschafft worden, und ihm sei⸗ * er habe in dem Dienstbereich, der ihm übergeben sei, auch das Militär⸗ kirchenwesen kein Fall innerhalb der letzten sechs Jahre bekannt, wo nicht auf dem Verwaltungswege vollständig und zu Aller Zu⸗ friedenheit Abhilfe geschafft worden sei. Noch in der le ne, fen 3. B. habe es sich, da in Metz die Soldaten katholischer onfession so bedeutend angewachsen seien, nöthig gemacht, einen neuen katholi⸗ schen Geistlichen, einen dritten, dort anzustellen. Die Verhand⸗ lungen mit dem Cultus⸗Ministerium seien augenblicklich im Gange und' dem Abschluß nahe, und zwar in dem Sinne, daß ein dritter katholischer Geisklicher dort bald angestellt sein werde. Ern mein alfo, daß es an der allgemeinen * eg n nicht fehle. Wenn ab und zu bemerkt werden sollte, daß in irgend einer ,. die nöthige Seelsorge nicht vorhanden seis dann würde es der ilitãr⸗ verwaltung weit mehr von Interesse sein, wenn sie diesen Special⸗ fall erführe, der also dem Feldprobst entgangen sein mul f um Ab⸗ hilfe schaffen zu können. Aber er laube, . auf dem orschriften⸗ wege genug gie, sei und nicht mehr geschehen könne, und au infolge der Resolution nicht mehr geschehen könne.

Staatssecretär Hollmann: Soweit die Kaiserliche Marine in Betracht kommt, ist bereits

heute alles geschehen, um das sicher zu stellen, was in der Resolution gewünscht wird. Ich will mir gestatten, denjenigen Paragraphen der Instruction für die Schiffspfarrer vorzulesen, welcher für die Be⸗ handlung dieser Frage maßgebend ist:

Wenn besondere Umstände es nicht verhindern, soll an allen Sonntagen und an den vorgeschriebenen Festtagen Gottesdienst statt⸗ finden, an dem alle nicht durch den Dienst oder anderen Glauben abgehaltenen Offiziere und Mannschaften theilzunehmen haben. Zeit und Ort des Gottesdienstes bestimmt der Commandant. Jede Störung der Andacht ist thunlichst zu vermeiden.

Die Marine liegt im Lande in zwei Garnisonen, es tritt noch eine dritte hinzu, die aber kaum in Frage kommt, weil der Theil der Mannschaften, der dort garnisonirt ist, ein sehr geringer ist. In diesen Garnisonen werden die Gottesdienste abgehalten nach Vorschrift in den Garnisonkirchen, soweit die Schiffsverhältnisse in Betracht kommen, wird den Leuten, sobald das Schiff in den Hafen kommt, jeden Sonntag Gelegenheit gegeben, den katholischen Gottesdienst zu besuchen. Sie werden zu diesem Zweck von einem Offizier geführt. Es ist auch der Marineverwaltung nicht bekannt, daß in dieser Hinsicht irgendwelche Klagen aufgetreten sind.

Die Resolution wird darauf unter Einschiebung der Worte „soweit der Dienst es nicht verbietet“, angenommen, das Srdinarium der Ausgaben bewilligt.

Zum Extraordinarium beantragen die Abgg. Freiherr don Manteuffel, (cons.) . Behr (Rp.) und Dr. von Bennigsen (l) die Wiederher tellung der in zweiter Lesung gestrichenen Forderung der ersten Rate von 2 Millionen für den Bau der Kreuzer-Corvette „K.

Abg. Freiherr von Manteuffel scons.) ; Die Nothwendig⸗ keit der Kreuzer-Corvette „K“ sei eigentlich von keiner Seite bestritten worden. Streitig sei nur, ob sie schon in diesem Jahre ober erst im nächsten in Angriff genommen werden solle. Er glaube, daß die Wehrhaftigkeit zur See schwerer wiege als diese kleine Zinsen⸗ ersparniß. Außerdem lägen die Arbeiterverhältnisse gerade in diesem Jahre so unßlnsttz daß man gewissermaßen die Pflicht habe, wo es irgend gehe, den Arbeitern, speciell den Werftarbeitern, dauernde Beschäͤftigung zu verschaffen. Dieser Gesichtspunkt müßte auch die Socialdemokraten bewegen, für die Forderung zu stimmen. Dabei handele es sich um eine Arbeit, die schließlich doch einmal vor⸗ genommen werden müsse. Er bitte deshalb, den Antrag anzunehmen.

Abg. Dr. von Bennigsen (nl): Die früheren Verhandlungen i en, daß die überwiegende Mehrheit des Reichstags nicht die Ab⸗ sicht gehabt habe, den Bau dieser Kreuzer⸗Corvette zu verweigern. Es handele sich also nur um die Zinsenersparniß für ein, . zwei Jahre. Die Interessen des deutschen Handels seien in stetigem Steigen begriffen; niemals sei auch in Zweifel gezogen worden, daß die Reichs- Marine und speclell diefe Ark von Schiffen zum Schutze der deutschen Handelsinteressen berufen sei. Man stehe in Bezug auf die Zahl folcher Schiffe leider noch hinter anderen Marinen zurück. Der größte Theil der Kreuzer seien Schiffe älterer Construction und von geringer Schnelligkeit und Leistungs fähigkeit. Vollkommen fertige und ausgerüstete Kreuzer⸗Corvetten habe Deutschland zur Zeit nur zwei, die „Irene“ und die Prinzeß Wilhelm. Noch nicht ausgerüstet sei das Schiff „Kaiserin Augusta“ und im Bau begriffen die Kreuzer⸗Corvette „J *. Sie Eorvette ‚K5 würde also erst nach einigen Jahren, nach Jertigstellung und Ausrüstung, das fünfte der fuͤr diesen Zweck zur Verfügung stehenden Schiffe sein, Bei dem jetzigen Niedergange der Industrie müsse man doch auch eine gewisse Rücksicht darauf nehmen, daß man für derartige Arbeiten einen tüchtigen Stamm auf den Werften zu erhalten uche. Für sich allein koͤnne allerdings dieser Gesichtspunkt nicht entscheidend sein. Im allgemeinen stehe er nicht auf dem Standpunkt, abgesehen von Nothfällen, den Arbeitern durch Staatsbanten Beschäftigung zu gewähren. Man sollte aber angesichts der augenblicklichen Lage mit dem Bau von Schiffen nicht mehrere Jahre warten, von deren Nützlichkeit und Nothwendigkeit man über⸗ zeugt sei. Seine Freunde wuͤrden sämmtlich für die Bewilligung stimmen. ö .

Abg. Graf von Ballest rem (Centr.): Die Budgeteommission habe f. 3. die Mittel für die Kreuzer-Corvette K“ mit allen gegen pier Stimmen abgelehnt, trotzdem die Vertreter der Marineper⸗ waltung mit großer Sachkenntniß, Beredsamkeit und hohem Eifer für die Bewilligung eingetreten seien. Die Aeußerungen des Abg. Dr. von Bennigsen müßten aber doch noch beredter und sach⸗ licher gewesen sein als die des Staatssecretärs der Marine, denn in der Budgeteommission habe von den Nationalliheralen, so viel er wisse, die Mehrzahl gegen die Bewilligung gestimmt. Dann fei in der zweiten Lesung der Reichskanzler gekommen und habe noch einen besonderen socialpolitischen Grund ins Treffen geführt. Nach einem Briefe des Ober⸗-Präsidenten von Pommern sollten auf der Werft des „Vulkan?“ 1009 Arbeiter entlassen werden müssen, und dadurch eine größere Calamität entstehen, wenn die Corvette abgelehnt würde. Er habe nach den Worten des Reichs⸗ kanzlers bemerkt: dieses neue Moment würde seine Freunde und ihn veranlassen, zwischen der zweiten und dritten Lesung in eine erneute Berathung und Erörterung dieses Gegenstandes einzutreten, und sie würden erwägen, ob die Nachtheile der Nichtbe⸗ willigung der Corvette „K“ in diesem Jahre größer seien als die Vortheile. Diese Erwägung habe stattgefunden, und seine Freunde seien einstimmig zu dem en gelangt, auf dem Beschluß der zweiten Lesung zu beharren und die Mittel für die Corvette nicht zu bewilligen. Nach ihren Informationen sei der Bericht des Ober⸗ Präsidenten von Pommern stark schwarz gefärbt. Nach ihren In⸗ formationen habe für die nächste Zeit der „Vulkan“ überhaupt noch genug Beschäftigung für alle seine Arbeiter. Wenn dies auch in 3— 4 Monaten viekleicht nicht mehr der Fall sein sollte, so würden die Entlassungen der Arbeiter . 36, in dem Umfange statt⸗ zufinden brauchen, wie sie der Ober⸗ räsident als unmittelbar beporstehend bezeichnet habe. Aber selbst wenn jene Eventualität ein⸗ träͤte, so wäre dies für seine Freunde kein Grund, von dem bis⸗ herigen wohlerwogenen Beschluß abzugehen; denn zweifellos kämen bei dem Darniederliegen aller Erwerbszweige in allen Theilen des Reichs höchst unerfreuliche Arbeiterentlassungen vor, und wenn dort äberdll das Reich oder der Staat eintreten sollte, dann würde man auf einen Weg geführt werden, den gewiß hier nur Wenige mitgeben möchten. Das wäre der Weg des Rechts auf Arbeit und der Gewährung dieses Rechts durch den Staat. Neues sei auch heute nicht vorgebracht worden. Seine Partei werde gegen die Corvette stimmen.

Staatssecretär Hollmann:

Auch ich glaube es dem hohen Reichstag ersparen zu können, auf die Verhandlungen und Erörterungen zurückzukommen, welche im Schoße Ihrer Budgeteommission und hier im Hause in der zweiten Lesung des Märine⸗Etats stattgehabt haben über die Bewilligung bezw. Ablehnung der hier zur Verhandlung stehenden Kreuzer⸗Corvette K Ich glaube das um so mehr zu können, als von dieser Stelle, von