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Die Zweite Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung den Gesetzentwurf über die Abänderung des Einkommensteuer⸗= des Gewerbesteuer⸗ und des Kapitalrentensteuergesetzes mit den von der Commission vorgeschlagenen Abänderungen ange— nommen.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Schwerin, 2. April. Ihre Königliche Hoheit die Groß— herzog in-Mutter hat sich, wie die ‚Meckl Nachr. melden, infolge eines leichten Unwohlseins seit einigen Tagen verhindert gesehen, die gewohnten Ausfahrten zu unternehmen und bringt täglich einige Stunden zu Bett zu. Indessen haben sich keine Symptome eingestellt, denen eine ernstere Bedeutung beizu— messen wäre; es ist vielmehr wahrscheinlich, daß das Unwohl⸗ sein nur eine vorübergehende Bedeutung hat.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Gotha, 2. April. Nach dem gestern im Herzogthum Gotha in Wirksamkeit getretenen Schulgesetz gestalten sich die Leh . besoldungen Folgendermaßen? Schülamtscandidaten, 9. he im Schuldienst beschäftigt werden, erhalten 660 auf, em Lande, 750 S in der Stadt; widerruflich angestellte Lehrer beziehen T5 M6. bezw. 26 6, unwiderruflich angestellte Lehrer erhalten auf dem Lande neben freier Wohnung 83 6 bis zum 5. Dienstjahre, dann Alterszulagen in funf 8 bis zu 1630 M. im 26. Dienstjahre; in den 8 9 werden in gleicher Stufenfolge ohne Dienstwohnung 1200 bis ä „6 (hicht, 2170 46, mie gestern angegeben, gewährt, Lehrerinnen bei widerruflicher Änstellung M0 bezw. 700 , unwiderruflich angestellten 780 bezw. 100M. t und, nach 265 Dienstjahren 1080 bezw. 1300 4 Schuldirectoren in den Städten erhalten 750 6 Functionszulage, den Nectoren anf dem Lande werden je nach der Zahl der Schulllassen. in vier Alters stufen 350 resp. 100 S und nach 16 Dienstjahren 600 6
Functionszulage gewährt.
Reuß ä. E.
4 Greiz, 1. April, Seine Durchlaucht der Fürst ist gestern Abend hierher zurückgekehrt und fand eine ganz e deutende Anzahl zum großen Theil kunstvoll und sinnig gear. beiteter Adressen, Festgaben ꝛc. von Vereinen und Gemeinden des Landes, darunter eine von Reußenländern in Amerika, vor. Von allen Seiten, auch von vielen Souveränen, waren Glückwunschschreiben und Telegramme eingegangen.
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 2. April. Der Kaiserliche Slait halter Fürst Hohenlohe hat sich nach der „Straßb. Post“ heute nach Berlin begeben.
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Desterreich⸗Ungarn.
Die czechischen Blätter triumphiren über die tagung der weiteren Berathungen der Ausgleich s-⸗V. lagen. Die ‚Narodnn Listy“ sagen, ein so jämmerliches End habe noch kein Plan der Gegner genommen, wie dieser Ausgleich. Die Nation sei aber doch geschädigt, da bloße Vertagung, nicht Abweisung ausgesprochen sei und die Februarverordnung des Justiz-Ministers die deutsche Bureaukratie für Nordböhmen sichere. Die altczechischen Blätter erklären, der Ausgleich sei durch die Vertagung für immer begraben. Von deutscher Seite hält man, wie der „Köln. Itg.“ geschrieben wird, dagegen noch an der Hoff⸗ nung fest, daß der Minister-Präsident Graf Taaffe auf dem Verwaltungswege Zugeständnisse in der Frage der nationalen Abgrenzung machen werde; der Minister Graf. Küenburg werde abwarten, welchen Einfluß die Prager Ereignisse auf die parlamentarischen Verhältnisse ausüben werden. .
Der böhmische Landtag hat seinen, in der vorgestrigen Nummer des „R. u. StA.“ unter den nach Schluß der Re⸗ daction eingetroffenen Deveschen mitgetheilten Beschluß über die Ehrung des Comenius widerrufen und noch in der nämlichen Sitzung unter lebhaftem Beifall der Deutschen und der Czechen die Anträge des Jung-Czechen Spindler ein— stimmig angenommen.
In der vorgestrigen Sitzung des ungarischen Unxer— hau ses erklärte der Finanz-Minister Dr. Wekerle bei der Berathung des Budgettitels Königliche Hofhaltung“ gegenüber dem Verlangen der oppositionellen Redner nach Errichtung einer selbständigen ungarischen Hofhaltung: er erachte eine
in seiner inneren Einrichtung vollständig abgesonderte ungarische Hofhaltung für nicht zweckmäßig. Die Re⸗ gierung übernehme jedoch die BVerantwortlichkeit daß die Einrichtungen des Hofes weder der Verfassung noch dem Nationalgefühl zuwiderliefen. Mit Politik beschäftige sich der Hof überhaupt nicht. Die Regierung sei mit Prüfung der Frage beschäftigt, wie die staatsrechtliche Lage nach Außen hin und bei dem Verkehr des Hofes zum gehörigen Ausdruck gelange, und werde das Resultat über die darauf bezüglichen Ve handlungen mittheilen. (Beifall Der Antrag des Abg. Pazmandy, „das Haus möge. beschließen, die Regierung zur Herstellung einer selbständigen ungarischen Hof⸗ haltung unverweilt aufzufordern, wurde mit, 119 gegen S832 Stimmen abgelehnt und der Titel nach der Vorlage an⸗ genommen. Im weiteren Verlauf der Sitzung erklärte der Minister-Präsident Graf Szapary bei der Berathung Den Petitionen, die Regierung befasse sich bereits mit dem Fe⸗ danken an eine festliche Begehung des 25. Jubiläums der Krönungsfeier und werde demnächst hierüber Vorschlãge machen er sei überzeugt, das Land werde die Feier einmüthig begehen.
Großbritannien und Irland.
In der Sonnabendsitzung des Unterhauses exhob, wie man dem „Hamb. Corr.“ berichtet, der Deputirte Labouch ere wiederholt Einsprache gegen die Bewilligung von Geldern für
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den laufenden Staatsdienst, falls die Regierung nicht vorher
; . im sie das Parlament eitpunkt bekannt gebe, an dem sie das Parlame den Zeit ö wissen,
ob, wenn die Nuflöfung erst im Herbst, zwischen August dieses
aufzulösen gedenke. Labouchere wünschte auch zu Jahres und Januar nächsten Jahres, erfolgen sollte, die Regierung eine Vorlage einbringen die nächsten Wahlen in Gemäßheit der einschreibung stattfinden könnten. Der Erste Balfour erwiderte; die Regierung könne bringung einer solchen Vorlage nicht verbi
Wähler⸗
würde, kraft welcher
6 stone betonte gleichfalls die Nothwendigkeit einer solchen i d g wenn zi Auflösung des Parlaments bis zum Herbst verschoben werden sollte. . Der am 31. März veröffentlichte Finanz⸗Ausweis für das Rech n gn ges, 1891,92 zeigt, wie man der Frkf. Ztg.“ aus London schreibt, eine günstigere Finanzlage der hritischen Staatskasse, als man woh erwartet hatte. — Statt der rund 19 Millionen Mark, welche der Schatzkanzler in feinem letzten Budget als voraussichtlich n, sind thatsächlich 20 Millionen Mark mehr als im orjahre einge⸗ angen, sodaß das Jahr, da eine nennenswerthe Ueberschreitung 9 Ausgaben kaum stattgefunden, mit, einem Ueberschuß von 15 bis 11 Millionen Mark zum Abschluß kommen wird. Mit Ausnahme der Haussteuer weisen alle Steuerquellen eine größere Ergiebigkeit auf. Die Zolleinnahmen erhöhten sich um 3 Millionen Mark, um ebensoviel die Stempelabgaben, worin auch die Erbschaftssteuer einbegriffen ist. Die Erträge der Einkommensteuer übertrafen das Vorjahr um 11 Millionen Mark. Auch der Verbrauch von Bier und Spirituosen hat zugenommen. Aus dieser Quelle flossen dem Fiskus 16 Millionen Mark mehr zu; Post und Telegraphen brachten weitere 5 Millionen Mark mehr ein. Trotz dDieser er⸗ freulichen Ergebnisse werde es jedoch, wie es in der Correspon⸗ denz weiter heißt, dem Schatzlanzler kaum möglich sein, einen nennenswerthen Ueberschuß für das kommende Etatsjahr in seiner für den 11. April angesetzten Budgetrede zu verkünden. Eine weitere Erhöhung der Einnahmen aus den gegen⸗ wärtigen Steuern sei ziemlich ausgeschlossen, eine. Erhöhung oder Neuschaffung von Steuern in dieser oder jener Weise werde kaum zu umgehen sein.
Frankreich.
Der Abschluß des wegen der Dyna mit⸗Exylosionen eingeleiteten Prozesses gegen die Anarchisten durfte früher erfolgen, als bisher erwartet werden konnte. Ravachol hat eingestanden, der Urheber der beiden Explosionen auf dem Boulevard St. Germain und in der Rue de Elichy zu sein; das hierbei nicht verwendete Dynamit will er vernichtet haben. Die Regierung hat dem— zufolge, wie ein Telegramm der Magd. Itg. meldet, beschlossen ihn schon in der zweiten Hälfte des April vor die , zu stellen, damit die Verurtheilung noch vor dem 1. . erfolgen könne. Der Anarchist Gustarv Mathieu, der. Mit⸗ schuldige Ravachol's beim Dynamitanschlag in der glihyste gh soll, nach einem Telegramm der „Magd. Ilg. nach Belgien geflüchtet sein. Dagegen meldet W. T. B.“, die Polizei habe gestern Abend einen Mann in Frauenkleidern verhaftet, dessen Signalement dem des Mathieu entspreche.
In den Straßen von Paris werden übrigens nach der „Köln. Ztg.“ noch fortwährend Patronen und Höllennmaschinen gefunden; so wurde am 1. April vor einem Hause des Boulevard de Strasbourg eine Dyngmitpatrone und auf der Fensterbank eines Privathauses der Rue Fondery eine Schachtel mit Zündschnur entdeckt. Ueber einen neuen Diebstahl von Dynamit berichtet W. T. B.“ Folgendes: Auf dem Bahnhof von Lourdes wurde aus einem von Toulouse lommen⸗ den Zuge eine Kiste mit Dynamitpatronen welche für das Berg⸗ werk von Pierrefitte bestimmt war, gestohlen.! Es dürfte das wohl wieder dazu beitragen, neue Besorgnisse hervorzurufen, zumal es an Drohungen seitens der Anarchisten nicht fehlt. So sollen dem Gastwirth, in dessen Local die Verhaftung Ravachol's erfolgte, und dem Kellner Lhẽrot nicht weniger als dreißig Briefe zugegangen sein, in denen die * demnächstige Zerstörung des Hauses angekündigt wird. Auch in der 56 rühren sich die Anarchisten. So kündigt ein in Rouen in der Gendarmerie ⸗staserne angeheftetes Placat dem H. T. B. zufolge an, daß die Kaserne in die Luft gesprengt werden soll: unterzeichnet ist das Placat Die Rächer Ravachols“. In Rou baix ist durch Placate aufgefordert worden, die Wohnungen der Reichen, wie dies in Paris geschehen, zu zerstören. In St. Etienne haben die Anarchisten beschlossen, eine Bewunderungs— adresse an Ravachol zu erlassen. .
Sehr schwierig scheint sich das Verhältniß Frank⸗ reichs zu Dahomen zu gestalten. Amtliche Telegramme aus Porto Novo berichten, 90) Dahomeer hätten mehrere Dörfer in der Nähe dieses Ortes zerstört. Ferner habe ein Trupp von 2000 mit Flinten bewaffneten Dahomeern am 29. März Quetowe passirt und sich am linken Ufer des Wheme oberhalb Oboas gelagert. Der König von Dahomen ziehe alle Krieger am linken Ufer des Allada zusammen. Der Weg nach Dahomey sei versperrt. Die Behörden von Wyddah sollen an den Gouverneur Ballot ein Schreiben gerichtet haben, in welchem es heißt, daß der König von Dahomey am Wheme deshalb den Krieg eröffnet habe, weil das Land ihm gehöre, ebenso wie Porto Novo und alles außer dem Meere. Wie nach dem „W. T. B. ver⸗ lautet, erörtert die Regierung die Dahomen gegenüber ein⸗ zuschlagenden Schritte und namentlich die Eventugsität einer über die ganze Küste von Dahomey einschließlich Wyddah zu verhängende Blokade, um dadurch den Waffen- und Sklavenhandel zu verhindern. Ein Kreuzer des Mittelmeer⸗ Geschwaders soll, dem „Temps“ zufolge, zur Unterstützung der im Golf von Benin befindlichen Kriegsschiffe bereits dort⸗ hin beordert sein. Auch die Innebehaltung der vertragsmäßig an den König von Dahomey zu zahlenden Summe von 20000 Francs wird erwogen Der Unter⸗Staatssecretär der Kolonien wird, dem „W. T. B.“ zufolge, einen Credit von 360 000 Francs zur Verstärkung der Truppen in Dahomey verlangen und beantragen, daß die Berathung der Kammer hierüber noch vor den Osterferien stattfinde.
In der Deputirtenkammer kam am Sonnabend die Lage in Madagascar zur Sprache. Der Deputirte de Mahn brachte eine Interpellation ein über die Organisation der Rechtspflege auf der Insel Madagascar, über die den Engländern zum Schaden der Franzoßsen ertheilten Con⸗ cessionen für öffentliche Arbeiten und Bergwerke und über ie drohende Haltung der Hovas gegenüber den Fran⸗
seinr Erwiderung erklärie der Minister des Ribot,
Auswãrtigen erkenne an, führun ; t ̃ —— 97 — 1 5 92 . * 239 rr gewis Der igtelte! gegne. ö 7 Yer vollkommene Ruhe, die Franz seien in keine zösi 1Wachsen beg
23 * ul r . . J 2 anzösischer Gerichts hõfe r ertheilten Concessionen
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den General⸗Reñden
rührten. Neue Concessionen seien nicht ertheilt worden. Die französische Regierung werde darüber wachen, daß die Rechte Frankreichs nach jeder Richtung gewahrt blieben. ö Nach einem amtlichen Telegramm aus Tongking sind die befestigten Positionen der Rebellen in der Proyinz Jen⸗tse nach mehreren Kämpfen genammen worden. Auf französischer Seite blieben zwanzig Todte, darunter drei Offiziere.
Italien. Das richtiggestellte Budget für 1891392, welches die Deputirtenkammer, wie gemeldet, mit erheblicher Majorität angenommen hat, ist nunmehr am Sonnabend von dem Schatz-Minister Luzatti im Senat eingebracht worden. Die in der einleitenden Rede des Ministers gegebenen Dar⸗ legungen über die von ihm beabsichtigten finan iellen Maß⸗ nahmen und ökonomischen Reformen fanden nach dem darüber vorliegenden Bericht des W. T. B. aus Rom die lebhafteste Zustimmung des Hauses. Dem bezuglichen Telegramm zufolge sprach der Schatz⸗Minister Luzatti u nächst den Senatoren? Rossi und Vitelleschi seinen Dank für die Anerkennung aus, welche sie der Regierung für deren Bemühungen um die Wiederherstellung der Finanzen zu theil werden ließen, und fuhr dann fort: Die olleinnahmen im verflossenen Monat März überstiegen die entsprechenden Ein⸗ nahmen des Vorjahres um 800 00 Lire. Der Fehlbetrag des Budgets sei jetzt schon ein so geringer, daß dessen vollständige Beseitigung keinem . unterliegen könne. Er erwarte bestimmt, daß die Einnahmen einen Aufschwung erfahren Andernfalls werde er alle Maßregeln ergreifen, Zweifel darüber zu zerstreuen, daß das gegenwärtige Cabinet selbst mit einem kleinen Deficit eristiren könne. Hierauf legte Luzatti die vom Schatz⸗ Ministerium getroffenen Maßnahmen dar und erklärte ferner, er werde die Durchberathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Reorganisation der Banken, zu beschleunigen trachten. Wenn man das Budget mit Festigkeit ausführe und den Rotenumlauf regele, so sei es undenkbar, daß man nicht auch zur Hebung des Credits und zur Herabminderung des Wechselcurses gelangen sollte, dessen ungünstigere Ge⸗ staltung auf eine Reihe vorwiegend allgemeiner Ursachen zurückzuführen sei. Die auf der ganzen Linie vereinten BVaissespeculanten hätten daraus Nutzen gezogen. Die Regie⸗ rung beabsichtige noch andere Maßnahmen als die Consolidi⸗ rung des Budgets und die Regelung des Notenumlaufs, um diese Coalitionen zu brechen, deren Organisagtion im Inlande und im Auslande im wesentlichen bekannt sei. Der Minister schloß mit den Worten: Man müsse jetzt die großen finanziellen und ökonomischen Reformen ins Werk setzen. . Der, wie schon mitgetheilt, am Freitag v. W in der Deputirtenkammer von dem Schatz-Minister Luzatti ein⸗ gebrachte Gesetzentwurf über die Emissionsbanken bezweckt, diese Banken aufrecht zu erhalten und durch ihre Unterstuͤtzung zu verhindern, daß jede Bank für eigene Rechnung mitunter im Widerspruche mit den allgemeinen Zwecken einer guten und soliden Cirkulgtion Geschäfte treibe. Der Enkwurf sieht ein starkes Consortium der Emissionsbanken vor, welches den Clegringhouse⸗Dienst und den Schatzamtsdienst zu versehen haben würde. Gleich⸗ zeitig werden die gegenwärtigen Grenzen des Notenumlaufs der Banken auch als für die Zukunft gültig festgesezt und bestimmt, daß in demselben Maße, wie man zu einer Realisi⸗ rung der Immobilien schreiten würde, auch der Notenumlauf beschränkt werden müsse. Die Metallreserve soll nach und nach bis zu 15 Proc. erhöht werden. Für eine be⸗ stimmte Anzahl Jahre sollen alle Operationen der Banken, welche nicht einen durchaus commerziellen Cha⸗ rakter tragen, verboten werden; diejenigen Operationen aus den letzten Jahren, welche keinen solchen Charakter hatten, müssen nach und nach liguidirt werden. Zur Er⸗ reichung dieses Zweckes macht die Regierung Concessionen in fiscalischer Hinsicht. Die Vorlage setzt im wesentlichen eine Vorbereitungsveriode von sechs Jahren fest, innerhalb welcher die Banken sich fest organisiren sollen. Die Dauer der Ver⸗ längerung des Emissionsprivilegs wird auf, 6 Jahre be⸗ messen. Die Nationalbank übernimmt den Vor in dem Banken-Consortium als leitende Bank und die Verwahrung der Baarreserven.
würden. um jeden
Spanien. Der Zustand der Herzogin von Montpensier hat sich, neueren Nachrichten des W. T. B. aus Madrid zufolge, gebessert:; die Entzündung der Lungen ist. zurückgegangen, da⸗ egen besteht der Bronchialkgtarrh noch fort.
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er Gouverneur der Bank von Spanien Cam acho hat seine Demission angeboten; die Regierung hat beschlossen, sie anzunehmen.
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Belgien.
Mit der interimistischen Leitung des durch den . des Fürsten Chimay erledigten Postens des Ministers 4. . wärtigen ist der Minister⸗Präsident und Finanz⸗Minister Beernaert beauftragt worden. . ö. .
Die Frage des allgemeinen Stimmrechts und Hes . Re ern n wn bewegt noch immer die Ge⸗ müther und ruft verschiedene Kundgebungen der, Parteien hervor. So hat in einer, gestern in Hrüssel, ab— gehaltenen Versammlung. die on serz ative ; Ver⸗ einigung sich gegen beide Reformvorschläge erklärt und sich fuͤr die Nothwendigkeit ausgesprochen, an dem seit dem Jahre 1830 in Kraft befindlichen Reprãsentatipsystem festzuhalten; doch wurde eine weitere Ausdehnung des Stimm⸗ rechts gutgeheißen. In Namur glaubte der Versitzende der conservativen Partei ankündigen zu können, daß die Frage des Königlichen Referendums von der Regierung in einigen Tagen werde fallen gelassen werden.
Griechen land.
Das neue Cabinet Konstantopulos hat am Sonn⸗ abend sein Programm bekannt gegeben. Wie man dem W. T. B.“ aus Athen berichtet, werden in der amtlichen Veröffentlichung die Ursachen dargelegt, welche den Cabinets⸗ wechsel nothwendig gemacht haben. Die gegenwärtigen Ver⸗ hältnisse seien kritisch infolge der schlechten Verwaltung aller Ressorts unter dem srüheren Cabinet. Die Regierung verspricht, die Gesetze zu achten, eine ehrliche und unyparteiische Verwaltung
betrene, so w
* . aß t, 5 *. politischen Charakte
einzurichten die Einnahmen durch eine Revision der Steuer⸗ gesctze zu erhöhen und die Ausgaben überall, wo es möglich Um die Wahlen nicht zu beeinflussen,
sei, zu vermindern.
werde das Ministerium keine Candidaten ernennen; wer das enwärtige Programm annehme, werde Candidat des imisteriums sein. Serbien. Die Reconstruction des Ministe riums ist nunmehr erfolgt. Fafkeah hat das Prãäsidium, das Portefeuille des Aeußeren und vorläufig auch das der Finanzen übernommen, Sjorgjevics das der Justiz Milosgolievics das des Innern, Duema nies das des Handels und Gjur ies Das des Rrieges. Der ,, Pasics und der Justiz⸗ Minister Gjorgjevics haben den Vertretern der ausländischen Regierungen diese Veranderungen notificirt und ihren Dank für das bisherige gute Einvernehmen und das ihnen geschenkte Vertrauen aus⸗ gesprochen. Pasics drückte gleichzeitig die haf aus. es verde ihm gelingen, auch in dem neuen Cabinet das Ver⸗ trauen der fremden Vertreter zu gewinnen und die guten Be—⸗ zichungen mit allen Staaten aufrecht zu erhalten.
Dänemark. Da die Wahlperiode des Folkethings im Januar 1893 erlischt und die Arbeiten des Reichstags durch ein Erlöschen der Mandate zu dieser Zeit eine Unterbrechung erleiden würden, so sind laut Meldung aus Kopenhagen bereits jetzt die Reuwahlen zum Folkething angeordnet und auf den BW. 8. M. ausgeschrieben worden. Die Auflösung soll erst Unmittelbar vor? den Neuwahlen erfolgen, Schon zum Mai wird der Reichstag, nach einer Mittheilung der „Hamb. Nachr“, in außerordentlicher Session zusammentreten, da der König den perfönlichen Wunsch hege, am Tage seiner goldenen Hochzeit die Volksvertretung um sich versammelt zu sehen. Gelegentlich der zweiten Lesung des Finanzgesetzes im Folkething hat der Finanz-Minister nach einer Kopen⸗ . Correspondenz der „Hamb. Nachr.‘ für das Finanz— jahr 132/93 einen Fehlbetrag von ca. 5 Millionen Kronen in Aussicht gestellt. Die erheblichen Bewilligungen in den Budgets des Kriegs- und Marine-Ministeriums bezeichnete der Minister als wesentliche Ursache der zu erwartenden Unterbiland. Der Minister führte aber näher aus, wie von einem finanziellen Rückgange des Landes dennoch keine Rede sein könne. Das Wachsen der Hypotheken schuld stehe im Verhältniß zum zunehmenden Werth des festen Eigenthums, und das Soll und Haben dem Auslande gegen— über gleiche sich aus. Die Behauptung, daß die günstige Lage der dänischen Finanzen durch den Militarismus verschlechtert worden sei, sei unwahr, denn während die Budgets der civilen Ministerien seit 1876 mit 7i Millionen Kronen oder 162 Proc. gewachsen seien, hätten die militärischen Budgets in der nämlichen Periode nur einen Zuwachs von 2½ Millionen Kronen erfahren.
Amerika.
In Argentinien hat man nach über Paris und London vorliegenden telegraphischen Meldungen aus Buenos Aires eine Verschwör ung aufgedeckt, welche den Sturz der gegen— wärtigen Regierung bezweckte. Einem Reuter schen Telegramm zufolge wäre der Plan der Verschwörung dahin gerichtet ge— wesen, den Präsidenten Pellegrini, Roca und Mitre zu tödten und den Sengtor Leandro Alem zum Dictator zu proclamiren. In den radicalen Clubs seien Sprengbomben aufgefunden werden. Die Hauptschuldigen sollen verhaftet sein und unter ihnen sich auch der Senator Alem befinden. Die Verhafteten sollen wegen Hochverraths angeklagt und vor Gericht gestellt werden. Die Armee und die Marine seien der Regierung treu geblieben, unter der Bevölkerung herrsche fortdauernd Ruhe. In einem Drahtbericht der „Times“ aus Buenos-Aires vom 3. April heißt es ferner: „Außer den bereits vorgenommenen Ver— haftungen der radicalen Parteiführer ließ die Regierung gegen M Offiziere verhaften, darunter die Obersten Irigoyen uͤnd Figueroa sowie den General Garcia, welcher als das mili— tärische Haupt der Bewegung angesehen wird. Der von den Radicalen aufgestellte Präsidentschafts⸗Candidat Doctor Irigoyen wurde in einem Landhause internirt. In Maldonado und Zarate sind außergewöhnliche militärische Vorsichtsmaßregeln getroffen, um jeder Eventualität vorzubeugen. Die Radicalen find ohne Führer und ohne Geld. Die Börse ist durch die Vorgänge der letzten Tage wenig beeinflußt, das Goldagio ist um ein Ge— ringes gesunken. Die größeren Blätter sprechen sich aner— kennend über die energische Haltung Pellegrini's aus.“ Nach nem Telegramm des „R. B.“ sind die verhafteten radicalen Rädelsführer an Bord der Kanonenboote im Hafen der
Hauptstadt gebracht und drei dort erscheinende Journale unter⸗ drückt worden.
ö Afrika. . Der Bevollmächtigte des Sultans, Achmed Eyub Pascha . Fer man für den Khedive 6 nach 53 6 michen, ele sgamn; heute in Alexandrien eingetroffen r mn . ertreter des Khedive, einer britischen und ir m hrenwache und von den Spitzen der Militär- und S n 2 empfangen worden. Von den im Hafen liegenden ien wurde der Salut abgegeben. Achmed Eyub Pascha
eda te si 8 ĩ 6 — 7 2 3 aiv. 2 96 sich alsbald mittels Söonderzugs nach Kairo zu! be—
Parlamentarische Nachrichten.
Amtliches Resultat der Rei rs i ö * ) Reichstags-Ersatzwahl in . , , 53 Es erhielten Wilk rand 6 Graf Erfterer ist font gem ahl immen. 52 Stimmen waren ungültig.
Nr. ag, Gemealblatts der Bauverwaltung“, ten, den , mmh b bnstzr nn er, ffenttichsh Kr— seiler: bei Stettim fil, bat folgenden Inhast: Abbruch eines Brücken— Ductber zem, Seitliche Stan dsicherheit eiserner Brücken in Kamerun. — Einheitsmaß iii ser liche, Bern altungs bände — a für die Raumhberechnung von Bücher— Rr Ute mie bez änste . Bahn Wettbenzet; unt de, Staatsbeis ,, ,, n . a f, nnn, mn, 3 tetzuhaltenden Raum vor der 3 . beiten. — Anwendung von Concret n e gleher ö
Entscheidungen des Ieichsgerichts.
Dem Acceptanten eines mangels Zahlung protestirten . els gegenüber gilt, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, XI. Eivilsenats, vom 28. Januar 1892, alles was er außer der Wechselsumme Ginsen, Protestkosten, Spesen, Provisionen) . nur als Nebenforderung und ist im Klageverfahren bei Ermitte⸗ lung der Beschwerdesumme nicht in Betracht zu ziehen. Die Revision ist unzulässig, wenn die eingeklagte eigentliche Wechsesfumme nicht 1500 * übersteigt.
— Giebt jemand einem Banquier bezw. dessen Handlungs— bevollmächtigten eine geringfügige Summe als Depot für die von diesem mit jenem , Börsengeschäfte, wobei der Banguier bezw. sein Bevollmächtigter (Börsenvertreter) wohl weiß, daß der Gegencontrahent nach seinen Vermögensverhältnissen effectiv weder liefern, noch abnehmen kann und beide Contrahenten von der klar ersichtlichen Meinung ausgehen, daß von keiner Seite effective Leistung gefordert werden soll, sondern Gegenstand der Forderung und Schuld nur die Dif ferenz sein soll, fo liegt, nach einem ürtheil des Reichsgerichts, J. Civilsenats, vom 20. Februar 1892, ein reines, nicht klagbares Differenzgeschäft vor.
Entscheidungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts. — Die Gesetzgebung macht die Erlaubniß zum A us schänken
von Branntwein und zum Kleinhandel mit Branntwein und Spiritus von dem Nachweise des Bedürfnisses abhängig (§5 33 Gew. Ord); jeder Verkauf von Branntwein ohne Erlaubniß stellt sich danach als ein solcher dar, welcher der Trunkfucht über die durch das Gesetz gezogene Schranke hinaus Gelegenheit zur Be— friedigung bietet. Förderung der Völlerei im Sinne des § 33 liegt daher auch dann vor; wenn ein Schankwirth mit beschränkter Toncession dieser Concession entgegen Branntwein verkauft. Ver— kauft er den Branntwein selbst. fo liegt seinerfeits eine Handlung vor; geschieht der Verkauf in seinem Gewerbe— betriebe durch Gewerbegehilfen, so ist zu prüfen, ob die dem In— haber der Schankerlaubniß obliegende Pflicht fortgesetzter Auf⸗ merksam keit zum Zwecke der Fernhaltung jeder Völlerei derabfäumt ist, Einer solchen Versaͤumniß (Unterlassung) macht sich aber der Gewerbe inhaber nicht bloß dann schuldig, wenn er bei dem Ausschank zugegen ge⸗ wesen oder von demselben Kenntniß erhalten und dennoch keine geeig— neten Vorkehrungen für die Zukunft getroffen hat, sondern auch, wenn er bei gehöriger Aufmerksamkeit den verbotenen Ausschank hätte wahr— nehmen müssen und diese Aufmerksamkeit außer Acht gesetzt hat. Anders liegt der Fall, wenn die Schankwirthschaft durch Stellver— tre ter ausgeübt wird. Der Inhaber trägt dann nicht die volle Ver— ö für den Mißbrauch der Concession durch seinen Stellvertreter, im Gegentheil, es trägt der Stellpertreter die polizeiliche Verantwortung für den Betrieb, während der vertretene Gewerbetreibende nur unter Umständen für die Handlungen oder Unterlassungen des Stell⸗ dertreters polizeilich verantwortlich ist, nämlich wenn ihn bei der Auswahl der Vorwurf mangelhafter Sorgfalt trifft, oder wenn die Verfehlungen des Stellvertreters mit seinem Vorwissen begangen sind, oder wenn er trotz der Kenntniß des Mißbrauches des Gewerbe— k 4 den Stellvertreter diesen nicht entläßt. (Erk. v. I5. Feb. S892 III. 158.)
Kunst und Wissenschaft.
Im Verein für deutsches Kunstgewerbe wird Herr Lr. P. Jessen, Mittwoch, den 6. ds. Sz Uhr, im großen Saale des Architektenhauses einen Vortrag halten über „den Geschmack im heutigen englischen Kunstgewerbe'. Dabei wird eine große Reihe von Erzeugnissen der modernen englischen Kunstindustrie ausgestellt werden, Möbel, Metallwaaren. Fayencen, Porzellane, Stoffmuster, Tapeten u. a. m. Gäste aus Fachkreisen sind willkommen.
— Am Freitag starb, wie die N. A. Z.“ mittheilt, hier ganz plötzlich der . Professor der Geologie Dr. Ju stus Roth= Justus Ludwig Adolf Roth, geboren am 15. September 1818 zu Hamburg, war von 1844 bis 1848 in seiner Vaterstadt Apotheken— besitzer. Dann siedelte er nach Berlin über, um ganz seinen Forschungen auf dem Gebiet der Geologie zu leben. Die Früchte feiner Forschungen brachten Roth schon 1867 die Wahl als ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften ein. Zugleich erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Professor an der Berliner Univerfität. Erst zwanzig Jahre später wurde er zum Srdinarius ernannt. Das Hauptwerk Roth's ist die dreibändige „Allgemeine und chemische Geologie“. In der Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde am Sonn— abend wurde dem Verstorbenen von dem Vorsitzenden Professor — 3 7 s ö. 28 Freiherr von Richthofen ein ehrenvoller Nachruf gewidmet.
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Auf der Schwelle des Lebens, von Helene Stökl. Terdinand Hirt u. Sohn in Leipzig. Pr. eleg. gebunden 4 M0 Dies Buch eignet sich als Confirmationsgeschenk für junge Mädchen, wie dies auch sein unmittelbarer Zweck ist, da es den Nebentitel hat: „Herzensworte als Mitgabe für deutsche Töchter bei ihrer Aufnahme in den Kreis der Erwachsenen“. Die Verfasserin spricht zum Herzen ihrer Leserinnen, die ihr für die auf Erfahrung und Weltkenntniß beruhenden ernsten Rathschläge dankbar sein werden. In ein— zelnen Abschnitten werden behandelt: Gebet und Gottesdienst, das Verhältniß zu den Eltern, den Geschwistern und Freundinnen; ferner wird auch über Umgangsformen, über die Gesundheit, äußere und innere Schönheit, über Kleidung, über das Reden und Lesen, Brief— schreiben, über Wissen und Können, häusliche Arbeiten, gefellige Ver— gnügungen, über die Natur, die Herzensgüte, die Heiterkeit, die Poesie des Hauses, über Welt und Vaterhaus manch beherzigenswerthes Wort gesprochen
Land⸗ und Forstwirthschaft.
t Saatenstand in Ungarn. Aus, Bu dapest, 2. d. M. wird der Wiener Zeitung“ telegraphisch berichtet: Die vom 23. März bis heute beim Ackerbau⸗ Ministerium eingelaufenen Berichte über den Stand der Saaten lassen sich in Folgendem zusammenfassen: Mit Ausnahme der höheren Gebirgsgegenden ist der Schnee überall geschmolzen, und sind die gen en Arbeiten überall im Zuge. J meisten fortgeschritten sind sie im Alföld, wo man schon mit dem Frühjahrsanbau größtentheils fer ig ist, ja wo, dieser stellenweise sogar schon empor— . ist. Der Spätanbau keimt schon schön. Regen ist nothwendig. er mit Ende ,. angebaute Hafer ist schön gleichmäßig empor⸗ gekeimt und bebüschelt sich gut. Zwischen den Herbstsaaten befindet sich viel schwache Saat. Trockenheit, Frost und kalte Nordwinde haben den Herbstsaaten bedeutend geschadet. Sie werden aus diesem Grunde ausgepflügt und an deren Stelle Frühjahrssaaten an⸗ gebaut. Das besser überwinterte Getreide entwickelt , infolge der milden Witterung gut, ist schön grün und beginnt sich zu bebüscheln. Raps und zum theil Herbsthafer haben viel gelitten und sind im Alföld sowie im ganzen Lande, wo sie angebaut werden, , . geworden; namentlich ist der Raps an vielen Stellen total zu Grunde er fz Die übriggebliebene Gerste und Raps entwickeln sich zu⸗ riedenstellend. An Futterstoffen ist kein Mangel. Insecten und Mäuse richten sporadisch Schaden an.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Nach polizeilicher Bekanntmachung ist die Nau! und Klauen uche ausgebrochen unter den Kähen der Molkerei Belforter
und unter den Kühen des Molkereibesitzers Lusche, Müllerstr. 49 h. Erloschen ist die Seuche unter den Kühen auf dem Grundstück , mn. Allee 248 und unter den Kühen der Molkerei Koblanck aße 13.
Erdtkuhnen, 2. April. Unter den ausgewiesenen russisch⸗ jüdischen Familien in den Auswanderungs⸗Baracken wüthen, wie 2D. B. Q meldet. Scharlach und Diphtheritis in der ãrgsten Weise. Die Baracken mußten geräumt werden, etwa achtzig Familien wurden nach Rußland zurückbefoͤrdert. .
Verdingungen im Auslande.
Dänemark. 11. April, 3 Uhr. Magistrat zu Kopenhagen, Budstuen, Heste⸗ möllestraede Nr. 4: 1) Lieferung für das ‚Almindelig Hospital“ 650 Pfund Brandsohlenleder, 600 Pfund Sohlenleder, 220 Stück braune Schaffelle, 350 Pfund braune Kalbfelle, 220 Stück schwarze Ziegenfelle, 00 Pfund Plattleder. 2) Lieferung für St. Johannes. Stiftelsen“: 400 Pfund Brandsohlenleder, 350 Pfund Sohlenleder, 100 Stück braune Schaffelle, 80 Pfund braune Kalbfelle, . 4090 Pfund Plattleder. Lieferungszeit vom 1. Mai bis 31. Oktober 1892. Bedingungen und Proben an Ort und Stelle. Schriftliche Angebote mit der Aufschrift „Leverance af Laederog Sind. 25. April. Driftsbestyreren for denöstsjaellandske Jern— bane, Haarlev: Lieferung von ca. 8000 oder 12000 Centnern Dampfkohle. Lieferungszeit vom 16. Mai bis 30. Juni 1892. Bedingungen zur Einsicht an Ort und Stelle.
Serbien.
11. April (neuen Stils), Pulver-Section der artillerie-technischen Abtheilung des Kriegs-Ministeriums, Belgrad: Mündliche Licitatlon auf Lieferung von 76 000 kg Schwefel in Stangen.
Caution für Serben 105,0, für Ausländer 20 0½ des Submissions⸗ werthes.
Näheres an Ort und Stelle.
Verkehr s⸗Anstalten.
Die am 5. jedes Monats von Bordeaur und am 8. von Lissabon nach dem La Plata abgehenden französischen Postdampfer legen vom Monat April ab bis auf weiteres in Rio de Janeiro nicht mehr an. Briefsendungen nach Brasilien gelangen daher mit den bezeichneten Schiffen vorläufig nicht zur Absendung.
Für die Post nach Japan und China über Van— couver sind die nächsten Abgänge wie folgt festgesetzt:; am 14. April aus Queenstown, am 29. April, 20. Mai aus Londonderry.
Tilsit, 2. April. (W. T. B.) Die Memel ist eisfrei, die Schiffahrt ist wieder eröffnet.
Bremen, 2. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Reichs⸗Postdampfer Sach sen“, von Ost-Asien kommend, ist am 1. April Vormittags in Hongkong, der Postdampfer „Frankfurt“, nach dem La Plata bestimmt, in Corunna und der Postdampfer Ohio“, vom La Plata kommend, in Antwerpen angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer Bayern“ nach Ost-Asien bestimmt, ist am 1. April Morgens in Antwerpen angekommen.
— 3. . April. (W. T. B.) Der Postdampfer „Leipzig“, nach Brasilien bestimmt, ist am 2. April in Sporto angekommen. Der Postdampfer „Frankfurt“ hat am 2. April Morgens die Reise von Vigo nach dem La Plata fortgesetzt. Der Postdampfer „Graf Bismarck? am 25. Februar von Bremen abgegangen, ist am 1. April in Bahia angekommen. Der Reichs⸗-Postdampfer „Kaiser Wilhelm II.“ am 25. Februar von Southampton abgegangen, ist am 2. April in Adelaide angekommen. Der Reichs⸗ Postdampfer Bayern“ hat am 2. April Nachmittags die Reise von Antwerpen nach Southampton fortgesetzt. Der Reichs⸗ Postdampfer Hohenzollern“, nach Australien bestimmt, ist am 2. April in Port Said angekommen.
Hamburg, 3. April. (W. T. B.) Hamburg⸗Ame⸗ rikanische Face: fahrt Aetiengesellschaft. Der Post⸗ dampfer Wieland“ hat, von New-JYork kommend, heute früh Lizard passirt.
Triest, 3 April,. (B. T. B) Der Aoyddamp fen Euterper ist gestern Nachmittag hier eingetroffen. Der Lloyd— dampfer „Aglaja“ ist, von Konstantinopel kommend, Vormittags hier eingetroffen.
Theater und Musik.
Adolf⸗Ernst⸗-Thea ter. Dem Adolf⸗Ernst-Theater war es am Sonnabend wieder einmal vergönnt, ein Jubiläum zu feiern: die 100. Aufführung des ‚Tanz— teufels. Die Festvorstellung glich im wesentlichen den vorauf— gegangenen zweiundzwanzig früheren ihrer Art. An das überaus zahlreich erschienene Stammpublikum des Theaters wurden Soüuvenirs in Gestalt von Notenblättern mit den beliebtesten Couplets vertheilt und im Vorraum hatte man bereits alle die kostbaren duftenden Blumen spenden und Kränze, die den Hauptdarstellern zugedacht waren, zur Besichtigung ausgestellt. Der Beifall war im Verlaufe des Abends wo— möglich noch größer und lauter als je; in erster Linie wurden neben dem Director Ernst die Damen Dora und Bäckers und die Herren Tielscher und Weiß ausgezeichnet. Von den überreichlichen Ova— tionen erhielten aber auch die Verfasser, Herren Jacob son und Mannstädt sowie der Coupletdichter Herr Görß ihren Antheil durch wiederholte Hervorrufe nach allen Aetschlüssen. Thomas⸗Theater. ö
Bei dem Mangel an neueren Stücken von dauernder Zugkraft hat sich die Direction des Thomas⸗Thegters veranlaßt gesehen, auf eine ältere Posse des durch seine zahlreichen lustigen Schwänke und Possen bekannten Schriftstellers Rudolf Kneisel zurückzugehen und gestern die früher mit vielem Erfolg gegebene Posse Papageno“ nicht ohne Glück wieder zur Aufführung gebracht. Die in en ihr Erfah⸗ rung als Theater-Director erworbene Bühnenkenntniß des Verfassers bewährt sich auch heute noch in dieser zu seinen besseren Werken gehörenden Posse, die durch ihre frische Lebenskraft und ihre vielen drolligen Scenen die Zuschauer angenehm überraschte. Von Herrn Ober⸗Regisseur A. Kurz mit gewohntem Geschick in Scene gesetzt, war die Darstellung, ab⸗ gesehen von einigen kleinen, wohl durch die überstürzte Einstudirung zu entschuldigenden Mängeln, wo die Schauspieler ihr Gedächtniß im Stich ließ und sie beim Souffleur nicht genügende Hilfe fanden, sott und unterhaltend. Herr Emil Wirth gab den Rentier Bollwitz in einer der humoristischen Art des zur Zeit auf einer Kunstreise abwesenden Directors Thomas sehr ähn⸗ lichen Weise. Herr Georg Kaiser zeigte als der stets aufgeregte, von Eifersucht geplagte Friseur Tinecke eine erstaunliche Beweglichkeit; doch muß er sich dabei vor Uebertreibungen hüten, die den Eindruck seines guten Che nur beeinträchtigen können. Die beiden Dienstmädchen Bertha und Minna wurden von Frida Wggen und Ida Schlüter sehr ergötzlich gegeben, während Herr Max Walden als der einfältige und vergeßliche Soldat August Wurzel und Martha Körnig als Frau Bollwitz das Ihrige zum Erfolg
se Straße 3, unter den Kühen der Kalberschen Molkerei, Gartenstraße 3J,
des Stücks beitrugen.