1892 / 85 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Apr 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Im böhmischen Landtage kam gestern bei der Fort⸗ setzung der Budgetdebatte 3 Baquoy auf die Ab⸗ stimmung in der , zurück und erklärte dem „W. T. B.“ zufolge unter dem Beifall seiner Parteigenossen, die letzten Reichsrathswahlen hätten unzweideutig bewiesen, daß das gesammte böh⸗ mische Volk dem Ausgleiche in dieser Zeit und in dieser Form nicht zustimme. Die Großgrundbesitzer seien ncht nationale Gegner der Deutschen, sondern politische Gegner der liberalen Parteien beider Nationalitäten. Die Vertreter des Großgrundbesitzes hielten an dem Ausgleich fest und jeder Versuch, eine nationale Versöhnung herbeizu⸗ führen, würde sie zur Unterstützung bereit finden.

Die Gemeindevertretung von Budapest hat eine Commission bestellt, die unter dem Vorsitz des Ober⸗Bürger⸗ meisters die Vorbereitungen zur Feier des fünfund⸗ zwanzigjährigen Regierungs⸗ Jubiläums des Königs von Ungarn treffen soll.

Großbritannien und Irland.

Die . Victoria hat beschlossen, ihren Auf— enthalt in Costebelle bei Hy eres in der Provence um eine Woche zu verlängern. Wie der „Times-„Correspondent in Hyeres zu melden weiß, werde Ihre Majestät erst am 33 April von dort abreisen und am 24. April in Darmstadt eintreffen.

Die Zahl der Wahlkreise, in denen die Arbeitzer einen Candldaten aus ihrer Mitte für die nächsten Wahlen auf⸗ stellen, ist im Zunehmen. So hat der Gewerkrath von Hull beschlossen, den früheren Setzer Maddison, den Präsidenten des Gewerksvereins⸗-Congresses im Jahre 1886 als Candidaten auf⸗ zustellen. Maddison hat sein Leben lang in Hull gewohnt und wurde dort auch in den Stadtrath gewählt. Die Liberalen wollen ihn unterstützen. .

In Betreff der gestern erwähnten, im U nterhause ein⸗ gebrachten und von dem Staatssecretär des Innern Mat⸗ the ws beantworteten Interpellation über eine drohende Einwanderung franzöfischer Anarchist en in England ent⸗ nehmen wir dem Bericht der „A. C. noch Folgendes. Der Deputirte Vincent fragte den Staatssecretaͤr des Innern, ob er erfahren habe, daß 40 oder mehr Anarchisten aus Frankreich ausgewiesen worden seien. Da ihnen Deutsch⸗ land, Italien, Spanien, die Schweiz und Belgien verschlossen und, auch die Vereinigten Staaten durch Gesetz gegen die Einwanderung unliebsamer Ausländer geschuͤtzß seien, so. würden die Genannten sich, wahr⸗ scheinlich nach England wenden. Da sich die Zahl der in England wohnenden Anarchisten stetig mehre, so wünsche er zu erfahren, ob Schritte ergriffen wären, um die Vollmachten der Executive in dieser Richtung zu verstärken; ob die Regierung angesichts der furchtbaren Dynamitverbrechen der letzten Woche die Empfehlungen des englischen Sprengstoff⸗ Inspectors im Jahre 1886 kenne und ob es nicht am Platz wäre, mittels internationaler Verträge diesen Verbrechen gegen die Menschheit entgegenzutreten. Der Staatssecretär' des Innern Matthews erwiderte. Es sei ihm nicht bekannt, daß die französische Republik Angehörige der Verbrecherklassen ausgewiesen habe, oder auszuweisen ge⸗ denke. Sollte dies waͤhrscheinlich sein und sollten diplo⸗ matische Vorstellungen zur Verhinderung nichts fruchten, so würde die Regierung nicht anstehen, das Parlament um weitergehende . zu ersuchen. Was den Bericht des Inspectors der Explosivstoffe betreffe, so dürfe nicht übersehen werden, daß die betreffenden Sätze ein Citat aus einer amerika⸗ nischen Schrift seien.

Frankreich.

Die französische Regierung soll nach einem der Wiener „Presse“ zugegangenen Telegramm mit der spanischen, italie⸗ nischen und belgischen Regierung ein vertrauliches Ueber⸗ einkommen getroffen haben wegen Ueberwachung der derzeit aus den gegenseitigen Staatsgebieten ausgewiesenen und in nächster Zeit auszuweisenden Anarchisten.

Reue Kittheilungen über Dynamit⸗-Diebstähle, Attentate oder Verhaftungen von Anarchisten liegen heute nicht vor. Der von der Pariser Polizei noch immer gesuchte Anarchist Mathieu ist übrigens, wie „H. T. B.“ meldet, b elgischer Unterthan, sodaß, falls er, wie angenommen wird, sich nach Belgien geflüchtet haben sollte, seine Auslieferung nicht möglich sein würde.

Der Minister-Präsident Loubet, der Minister des Aus⸗ wärtigen Ribot und der Unter-Staatssecretär für die Colo⸗ nien Famais erklärten, wie W. T. B.“ meldet, gestern in der Budgetcommission in Betreff der für den Sudan ge— forderten Credite, es handle sich um Befestigung der Stel⸗ lung Frankreichs im Sudan, nicht um eine Erweiterung der dortigen französischen Besitzungen. Frankreich müsse unter allen Umständen seine Stellung in Dahomey wahren und erhalten. Es würden die erforderlichen Maßregeln zum Schutze der französsschen Staatsangehörigen ergriffen werden. Eine Expedikion nach Abomey sei gegenwärtig nicht nothwendig, das Ergebniß einer solchen Eypedition würde

u den aufgewendeten Mitteln in keinem Verhältniß stehen. dach einem amtlichen Telegramm aus Porto⸗Novo vom 3. . M. ziehen fich die Da homeer aus der Um— gegend von Porto⸗Novo zurück und begeben sich mit zahlreichen Gefangenen und erbeuteten Viehherden nach Norden. Ein Telegramm von Senegal bestätigt den Tod des Haupt⸗ manns Menard. Er wurde mit . eingeborenen Schützen beim Angriff auf das Dorf Seguela, welches den Samory

gehört, getödtet. . Der Bifchof von Nanch hat in einem Hirtenbriese erklärt, angesichis der jüngsten Vorfälle verzichte er darauf, in der Kirche Conferenzen abzuhalten, gegen die Verletzung der Rechte der katholischen Kirche müsse er aber protestixen. Ueber die Verwendung der Luftballons während des letzten Manövers hat soeben der Lieutenant. De⸗ buraux von der französischen Luftschiffer⸗Abtheilung, wie der „Köln. Ztg.“ geschrieben wird, einen interessanten Aufssatz ver⸗ öffentlichi. Es erhellt daraus, daß sie thatsächlich k Dienste ge⸗ leistet haben, namentlich seitdem eine ununterbrochene Fernsprech⸗ verbindung zwischen dem Ballon und der Erde hergestellt ist Durch technische Ur hen mnnngen sei man dahin gelangt, daß der Ballon in einer halben Stunde zum Aufsteigen bereit gemacht werden könne. Ferner sei der Ballonpark so eingerichtet worden, daß man den Ballon mit großer Leichtigkeit fortbewegen könne, auch in gefülltem und schweben dem ZJustande. Mitten während des Gefechts habe man Bar⸗le Due mit einem schwebenden Ballon durchfahren, ohne daß dabei die geringsten Un⸗ ordnungen vorgekommen seien. Die ersten praktischen Erfolge habe man in dem Manöver bei Aulnoy erzielt, wo der

Corps⸗-Commandeur durch den Ballon habe benachrichtigt werden können, daß ein gegen ihn gerichteter Angriff nur ein Scheinangriff fei und daß h die Hauptmacht des Gegners in einer ganz anderen Richtung bewege. Während der Manöver von Eblombey sei der General Galliffet A / Stunden im essel⸗ ballon geblieben, von dem aus er durch das Telephon alle Be⸗ wegungen geleitet habe. Die Truppen hätten eine Front von 12cm und' eine Tiefe von Z bis 8 Em eingenommen, und dieses ganze Gefechtsfeld sei von Galliffet in allen Einzelheiten be⸗ herrscht worden, obgleich der Ballon nur bis zur Höhe von 60 m aufgestiegen gewefen sei. Bei einem anderen Manöver habe der Ballon dem Ober⸗Befehlshaber über den Zusammen⸗ stoß zweier Reiter⸗Divisionen berichten können, der in einer Entfernung von 9 km stattgefunden habe. Enblich wird her⸗ vorgehoben, daß der Ballon auch bei Nacht gute Dienste ge⸗ leistet habe, da es in mehreren Fällen gelungen sei, die Stellung des Gegners zu entdecken.

Rußland und Polen.

Der österreichisch⸗ungarische Botschafter am russischen Hofe Graf Wolkenstein-Trostburg ist gestern ins Ausland abgereist.

Der Minister des Auswärtigen von Giers befindet sich außer Gefahr und die Kräfte nehmen zu.

Der Wirkliche Staatsrath Andrejew und der Berg⸗ Ingenieur Iwanow sind von dem Domänen⸗Ministerium nach Baku gesandt worden. Sie haben mit dem Techniker Doroshenko neue Controlregeln für die Naphtha— In du strie ausgearbeitet. .

Die Kornhändler in Libau haben sich aufs neue an das Finanz-Ministerium mit dem Gesuch gewandt, ihren Hafer ins Ausland ausführen zu dürfen, da er bereits zu faulen beginne. Wie die „St, Pet. Ztg.“ vernimmt, soll dem Gesuch gewillfahrt werden, sobald die Navigation eröffnet ist.

Die neue Getränkehandels-Ordnung soll unter Hinzuziehung von Experten einer nochmaligen Revision unter⸗ worfen und frühestens erst im nächsten 3. eingeführt werden.

Im Ministerium des Innern ist eine Vorlage aus⸗ gearbeitet worden, welche die Bildung von Gouvernements⸗ und Kreis Antibrandbehörden bezweckt. Unter anderem sollen danach alle in den Dörfern Getränkehandel treibenden Personen verpflichtet werden, eine Steuer zum Besten des Unterhalts von Dorffeuerwehren zu entrichten. Das Project liegt schon dem Reichsrath vor.

Italien.

Die Staatseinnahmen haben, nach einem Telegramm

des Wolffschen Bureaus aus Rom im verflossenen Monat gegen den Monat März 1891 eine Vermehrung um zwei Millionen bei der Fabrikations- und Verkaufssteuer, eine solche von 716 0900 bei den Zöllen und eine Steigerung von sg 600 Lire bei den Einnahmen von Taback und Salz er— geben.

Spanien.

Infolge der entdeckten, gegen die Teputirtenkammer ge— richteten Synamit-Anschläge ist die Furcht vor weiteren Attentaten in Madrid eine derart große, daß, wie man dem „H. T. B.“ berichtet, nur wenige Abgeordnete der gestrigen Sitzung der Cortes beizuwohnen wagten. Die Tribünen waren? vollständig leer. Im ganzen Lande finden noch fortgesetzt zahlreiche Geha ff gen statt. Einem Madrider? Telegramm der „Magdb. Iig“ zufolge sitzen bereits 67 Änarchisten hinter Schloß und Riegel; 19 fremde Anarchisten sind ausgewiesen. Die Regierung hat die Ver⸗ dreifachung der Militaͤrwache im Königspalast und die Be— wachung aller öffentlichen Gebäude angeordnet. In Cadix platzte in der Nacht zum Mittwoch eine Dynamitbombe, wo— durch drei Personen verwundet wurden.

Schweiz.

Ueber den Stand der neu eingeleiteten Handelsver⸗ trags-Unterhandlungen mit Italien schreibt der Versier „Bund“: Die Unterhandlungen zwischen Bundesrath Droz und Herrn Malvano werden fortgeführt. Die Aus⸗ sichten auf eine Verständigung sind immer noch mittelmäßig.

Der Bundesrath hat die Berathung des Entwurfs eines Bundesgesetzes über die Organisation der Bundesrechts⸗ pflege nebst Botschaft nunmehr beendet. Das vom 19. De⸗ zember 1891 datirte Bundesgesetz über die Einrichtung von Radfahrer-Abtheilungen im Heere wird, da Referen⸗ dumsbegehren dagegen nicht eingegangen sind, demnächst zur Ausführung gebracht werden.

Niederlande.

Die Zweite Kammer hat mit 52 gegen 28 Stimmen eine Vorläge angenommen, welche die Stiftung eines neuen Ordens betrifft, der den Namen „Oranje⸗Nassau⸗Orden“ tragen, also ein . sein soll, während der Orden vom niederländischen Lwen in der Regel nur nach Zustim⸗ mung des Ministerraths, also für Verdienste um den Staat, verliehen wird. Die neue Auszeichnung soll, der „Köln. Ztg.“ zufolge, die ,, Eichenkrone ersetzen, über welche jetzt ausschließlich der Großherzog von Luxemburg verfügt.

Belgien.

Der Präsident des belgischen Senats Graf von Merode⸗ Westerloo ist am 5. d. M. plötzlich gestorben.

Zur Wahlbewegung wird der „Köln. Ztg.“ aus Brüssel gemeldet, daß die Vertreter der radicalen und ge⸗ mäßigten dortigen Wahlvereine sich über zwei Listen für die Juniwahlen unter Vorbehalt der Zustimmung der Vereine ef weg haben; es wurde eine gleichmäßige Theilung

eschlossen.

Aus Lüttich erhält die „Magdeb. Ztg.“ die telegraphische Nachricht, daß die dortige Polizei in der Nacht zum Mittwoch in dem Local Saint Leonhard, wo Anarchisten ihre Ver⸗ sammlungen abzuhalten pflegen, drei Anarchisten verhaftet habe, die als die Urheber des Dynamitdiebstahls in Banneux gelten.

Serbien.

„Narodni Dnewnik“ verzeichnet das Gerücht, der Regent Belimarkovies gedenke aus politischen Gründen zu rück— zutreten.

Schweden und Norwegen. Die Zweite Kammer hat mit 116 gegen 10 Stimmen die Regierüngsvorlage, welche eine neunzigtägige Uebungs⸗

zeit fur die Wehrpflichtigen einzuführen beantragt, abgelehnt.

um sehr schwierige Verhältnisse, wie sich die Königliche Staatsre ö ch stellen werde; er für seine Person

Amerika. anzeommission

* ier sse ,

des Senats hat den u den Anträgen Neukir

ber die freie Silberprägung nach einem H. T. B.“ aus Washington abgelehnt. troffene Privatmeldungen de berichten, daß die Au fständi

Provinz⸗Hauptstädten seien Zulia für die In⸗

Gesetzentwurf ü und er mi Kabeltelegramm des

In New-⸗York einge Bureaus aus Venezu ela Herren von fünf und daß sich die Staaten Tachira un surgenten erklärt hätten.

Nach einer Meldun argentinis

imme den Anträgen zu, einigen weitere kirch (fr.) commisston ü trags soll im Pl commission ö

n Bemerkungen des Abg. Neu⸗ weite Antrag Neukirch der Justiz— die zweite Berathung des ersten An⸗ Der Antrag der Agrar⸗

wurde der 3

um erfolgen.

de ange ; ö 6. das Haus eine größere Reihe von den Anträgen der verschiedenen Com⸗ der Petition der Lehrer Hennig und gen anderweiter Regelung der Versorgung de der Antrag der Unterrichtscommission:

Abgeordneten wolle beschließen: Ueber die daß durch das Gesetz vom 27. Juni 1890 chlusses des Hauses der Abgeordneten vom S339 entsprochen worden ist, zur Tagesordnung über—

vom Abg. Seyffardt⸗-Magdeburg (nl.) angenommen.

Abgeordneten wolle beschließen:

die Petition, in Erwägung, daß durch das Gesetz vom erhältnisse provisorisch geordnet, liche Regelung beziehungs⸗

der „Times“ aus Buenos Aires e Regierung allen politischen ildung von Wahlcomitséss gestattet.

dicalen würden neue Ruhestörungen

Petitionen otsdam we

Das Haus der Petition, in Erwägu den Intenti 26. März 1

folgenden, beantragten Form

Parteien die glaubt, seitens der Ra

Aus Ober-Birma ist in Kalkutta die Nachricht ein- daß die aufständischen Lushais plö Colonne die Theegüter von e ben. Der Verwalter und seine Familie

urden getödtet und andere in die

gegangen, Rücken der britischen cherra angegriffen ha entflohen, 38 Kuli aber w Gefangenschaft geschleypt. .

Der neue Sber-Commissar für die Insel Cypern, Sir Walter Sendall, ist am 5. d. M. in Larnaca angekommen des Amtseides nach Nicosia be⸗ Sir Henry Bulwer,

Juni 1890 die bezüglichen Verhandlungen über die gese euregelung im Sinne der Resolution des Abgeordneten-= 6. März 1889 seitdem weitergeführt worden, aber schluß gebracht sind, zur Tagesordnung über—

und hat sich nach Ablegung Der bisherige Ober⸗Commissar,

sst nach England abgereist. e, ,

noch nicht zum Ab

ben,

chluß nach 1/4 Uhr, 26. April, Mittags 12 Uhr. die erste Berathung des Gesetzentwurfs unterster Ordnung.

Nächste Sitzung Dienstag, den Auf der Tagesordnung steht über die Bahnen

ermans des Sultans elegramm des „Hirsch'schen Marquis von

Die Ueberreichun an den Khedive ist na Bureaus“ aus Kairo vertagt worden. Der habe dem Khedive ein Telegramm übersandt, Publication des Fermans untersage, ehe nicht rung eine Abschrift zugegangen oder Sicher⸗ ß der Ferman keinerlei Gebietsänderungen Kairo berichtet: Achmed Eyub d der Khedive wechselten nach der Ankunft des Ersteren Der türkische Commissar hat den Ferman versiegelt da es keine Abschrift giebt, so kennt niemand Es wird jedoch als sentlich von den früheren

Salisbury worin er die der englischen Regie heit gegeben sei, da alte. Dem „R. B.“ wird aus

Kunft und Wissenschaft.

eute, Donnerstag, den 7. April, wird im Kön ; Ausstellung von

cher Kupferstecher eröffnet, welche die Entwicklung nik bis zum Tode Marc Antonio Raimondi's

Pascha un

überbracht; genau den Inhalt des Schri tstücks etrachtet, daß der Ferman we Er soll Sätze über die Ordnung der Singi⸗Halb⸗ insel⸗Frage und der tuͤrkisch-egyptis bis Suez enthalten. getroffenen Depeschen.) Der britische Commi

erstich cabinet ital ie nis der Grabstichelte veranschaulichen

k. Eine Einladungskarte mit graziöser Vignette von F. Stahl zur Eröffnung der ersten Früh⸗ gung der XI“ in Schulte's st, welche diese Vereinigung der Herren J. Alberts, Hans Herrmann, L. von Hofmann, W Leistikow, Max Liebermann, George Mosson, Kurzwelly, Schnars-Alquist, Franz Skarbin und Hugo Vogel in einem vorfuͤhrt, steht im der Hand verheißungsvolle Kunstrichtung,

en Grenze von El Schluß der Red. ein⸗

rief uns am Sonntag Vormittag jah rs-Ausstellung der Kunstsalon.

(Vgl. die na Auch die Ku ssar in Sansibar Gerald Portal ö, . em Capitän Rogers zwei Kanonen nebst Munition nach Lamu gesandt, um ihn in den Stand zu setzen, die Un⸗

ruhen im Witulande zu unterdrücken. eschlossenen Bilde mi

eichen des Frühlings. Blüäthen einer neuen mit Macht vor— Impressionismus, dereinst auch reife,

gramm uns Es sind vor

Parlamentarische Nachrichten.

Sitzung des Hauses der Ab⸗ ster für Landwirthschaft 2. von n beiwohnte, wurde zunächst eine Reihe von Petitionen rterung im Plenum nicht für Berathung wur

wegs Neuerer um jeden Preis, ohne feste Grundan Schulung, sondern tüchtige, ja zum theil hervorragende Kunst, die sich mit Fug und Recht zu einem geschlossenen für ihre Grundsätze hervorwagen dürfen. Freilich Enttäuschung nicht erspart bleiben, daß weite Kreise unseres noch los ihrem Wollen gegenüberstehen. Wenngleich die Mehrzahl der Maler, welche hier ihre, Werke vor= führen, gleichen Zielen zustrebt, so thut das der Individualität des einzelnen durchaus keinen Abbruch; gerade die Aufrichtigkeit in der Wiedergabe des Selbstgeschauten ̃ Schule, und die Art zu sehen ist schließlich bei jedem ihrer eine besondere. Am markigsten hebt sich die Persönlichkeit Max Liebermann's von der Umgebung ab. In einigen Bildnissen lernen wir ihn von einer neuen Seite kennen. Hatte schon das für eine orträt des Directors der Königlichen

In der heutigen (49)

der der Mini eister ihrer

eordneten,

geeignet erachtet. den der Gesetzentwurf, rweiterung des Unternehmens d enbahngesellschaft durch rwerb der Eisenbahn von Glasow der Gesetzentwurf, betreffend die Be⸗ rchlichen Steuerfr der Kieler Universität; der Gesetzentwurf,

Kirchen⸗

In dritter Publikums betreffend die E Stargard den käuflichen E nach Berlinchen; seitigung gehörigen Ergänzung

betreffend

zunächst noch rath⸗ und verständniß Küstriner Eis Hauptgrundsa eiheit der An⸗

Gesetzes

evangelische in den acht älteren Provinzen der der Vertrag zwischen Preußen und Erweiterung des Bremischen Staats⸗ März 1892; der lize ilicher

illustrirte Zeitschrift gezeichnete Gemäldegalerie, Geheimen Raths Dr. Bode, dessen O eine Kreidezeichnung, ebenfalls hier ausgestellt ist, von seiner Schärfe der Beobachtung und der Kraft zu chacakterisiren einen vortrefflichen eben, so tritt uns in dem für die Kunsthalle Hamburgs ildniß des Bürgermeisters Petersen die erste monumentale Porträtmalerei Farbenauftrag,

verfassung riginalvorlage, Monarchie; h 6 Bremen wegen ets nördlich von Bremerhaven vom 14. nd Abänderung wegepo die Provinz Schleswig-Holstein, des Kreises Herzogthum Lauenburg nverändert angenommen. die erste Berathung des Antrags der Abgg. Annahme eines Gesetzentwurfs, im mung über die R lichen und bäuerlichen Verhält— sverleihung in Neu— Verbindung mit dem für die Agrarverhältnisse Kossäthen Danckwardt zu Einführung des Abschnittes III 2. März 1850 in Neuvorpommern Berathung des Antrages der Abgg. f Annahme eines Regulirung der gutsherrl bäuerlichen Verhältnisse in Neuvorpom

Abg. Neukirch (8fr) begr eingehender Darlegung der vorpommern und Rügen un eine Commission.

Der Berichterstatter Antrag der Agrarcommis Haus der Abgeor

I) Die Peti zur Berücksichtigu Vorlegung eines itsherrlich⸗bäuerlichen

esetzentwurf, betreffe Vorschriften mit Ausnahme ohne Debatte u Es folgte Neukirch und Dra we auf betreffend eine vorläuf lirung der gutsherr nisse behufs der Eigenthum und Rügen,

eistung des . Abwerthung Hintergrund Rinder, der Modelllrung des Kopfes eine Meisterleistung, scheint das Bild. in Bezug auf die Charakteristik des Dargestellten etwas ab⸗ sichtlich alles zu vermeiden, was irgendwie als Pose anges . Die schon gebrechliche Greisengestalt in der a Umtetracht muthet uns fast an wie eine Genrefigur, Tracht der schwarzen Schaube, der Kniehosen und des Spitzhutes er— . 4 . H. Lichte. Liebermann z en, erthüůr i . K nlichen Charakter auch in der male

öpfungen von Fran J ; Ganz modern . . vergleichen Kayserlingk, in Ausdruck. Den

ehen werden ltfränkischen Gerade die

vorpommern r dritten Bericht der Commissi

Petitionen und anderer, wegen des Ablösungsgesetzes vom und Rügen und der ersten Neukirch und betreffend die

über die ; sestzuhalten. egen das Pastellbildniß des Grafen lick von ungewöhnli

; ; astellen S irtin sehr stimmungsvollen Studien aus 3 pen, ö La .

möchten wir den Vorzug vor Hall nieß un 39 Durchsichtigkeit ig ganz überzeugend zum rein technische Bedenken lassen einen gar empfehlenswerth

lebens vollem

ndbevölkerung, emalten „Kuhhirtin Farbenauftrag

Drawe au etzentwurfs,

dickflüssiger sonnendurchwärmten Ausdruck bringt. zu pastosen Farbenauftrag

Farbenkörper

mern und

ündete seinen Antrag unter den Verhältnisse in Nen—⸗

h n 9M) 222 te keine Ueberweisung Zerstörung Durch

gesetzt ist. Franz Skarbina versteht es, diese Gef dünnflüssige Malweise, von seinen Werken fern ö . einfachen Mitteln weiß er gleichwohl überraschende Wirkun zielen. Freilich ist seine Art, gewisse Beleuchtungsp nicht ganz frei von Manier. Ihn reizen gewisse ungewöhnli Natur beobachtete Lichteffecte so lebhaft, daß seine Augen überempfind⸗ 96 werden, und der Beschauer vor vielen seiner Eindruck der Unwahrscheinlichkeit erst allmählich überwindet. Sicher⸗ Er die beiden Dorflinder, welche durch eine halbgeöffnete ö ichene Thür in den Vorraum einer Bauernhütte eingetreten nd; mit wachsendem Interesse in der Natur beobachtet. rünen Reflexes auf den Gesichtern male⸗ aber während der

atter Abg. Drawe (dfr. befürwortete den 1 darch ene

dneten wolle beschließen: tionen der Königlichen Staatsregierung i zu überweisen, als dieselben beantragen, die efetzentwurfs, betreffend die Regulirung der Neuvorpommern

robleme au

Verhältnisse chöpfungen den

Staatsregierung angenommen Landtag wiederum zur verfassungsmäßigen Bes en, und in demselben die Aufhebung des Gesetzes vom 1. Mai 1854 vorzusehen.

23) Die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, Nr. 1 bezeichneten Gesetzentwurf dem Landtag Session vorzulegen.

Die Abgg. von Rauchhaupt Zedlitz und Neukirch freicons.) mendem Sinne zu den Anträgen aber die Ueberweisung an eine Commission.

Abg. Knebel (ul.) sprach sich gleichfalls für teu wünschte aber wenigstens für den er die sofortige Erledigung im Plenum o und machte der Bezirksregierung in daraus, daß sie nichts für eine treffenden Angelegenheit gethan

Der Minister für Landwirthschaft theidigte die Regierung in Stralsund

neten unter Zustimmung roblem, das Lichtspiel des ö rbeit glaubte er, um seine Absicht recht deutlich zu machen, den k h e. steigern zu sollen. Man merkt die Absicht ei ist die Ausführung, was Lebendigkeit des Ausdrucks und nlangt, vortrefflich und keineswegs dem Be⸗ 8 vernachlässigt. Auch das schon 1890 ge⸗ 9. stsenne' kann als künstlerische Analyse eines . gelten Das Sonnenlicht, welches durch das roth gefärbte Laub einer Veranda auf einen weiß gestrichenen Gartentisch . aher fn . ee, steht, wirkt ungemein wahr und I. überzeugender gewi ie F nicht isgt er e , 2 . , , ehr feinbeobachtete Land i dämmerung und ae n.

Plastik der Gestalten anlan leuchtungsproblem malte Bildchen, Lichtproblems

cons) und Freiherr von prachen sich in zustim⸗ Neukirch aus, beantragten

die Anträge steren Antrag hne Commissionsber Stralsund einen Vorwur

PHebliche Regelung der b abe.

2c. von Hey den ves gegen diefen Vorwurf

Neukirch aus : d ch . onnenstrahlen gelitten

i tell

Kanalbild aus dem Thi in Pastel.

, 8 nn dis, e ,, . m rastlosen Künstler aus ;

sei Hugo Vogel usgestellten Arbeiten.

genannt, welcher nur zwei Bildnisse zur Aus⸗

stellung beigesteuert hat. Dasjenige des Geheimen Raths Dr. Dohme

wirkt in Haltung und Farbe für ein Porträt gar zu unruhig und derb, während dat Bild einer Dame mit mächtiger Chrysanthemum⸗ vase sehr feine Farbenaccorde, die auf gelb und blaßlila gestimmt sind, anschlägt. Hans Herrmann zeigt sein hůbsches Talent von verschiedenen Seiten. Line kleinere Arbeit Rück⸗ kehr der Lootsen erinnert im Vorwurf an niederländische Vorbilder des siebzehnten Jahrhunderts, nur daß in der Farbengebung an Stelle der Behaglichkeit der auf einen Ten ge— imm en Bilder eines Goyen hier die moderne, nervöse Unruhe der Töne getreten ist. Auch das große Bild. an der Gelderschenkade in Amsterdam leidet an einem etwas fleckigen Colorit, in dem weiße, kreidige Lichter unruhig umherflackern, In der Perspective der Bau⸗ massen folgte der ur lin offenbar einer photographischen Aufnahme, welche die Linien etwas verzerrt, sodaß den Beschauer die Furcht nicht losläßt, die altehrwürdigen Amsterdamer Patrizierhäuser könnten vorn⸗ äberstürzen. Das menschliche Auge corrigirt beim Anschauen die Linsenbilder nun einma anders als der photographische Apparat. Eine kleine holländische Landschaft Herrmann's zeigt jens Verblaßtheit der Töne, welche wir kürzlich schon in seinen Aquarellen mit Bedauern bemerkten. Eine sehr erfreuliche Ueberraschung dagegen bereitete uns Friedrich Stahl mit seinem Bilde eines Kirchhofs, von dessen stillem Bezirk man in das rastlose Getreibe eines Rangirbahnhofs hinabblickt. Wem diese Gegenüber⸗ stellung allzu absichtsvoll erscheinen möchte, kann sich auf dem Luisen⸗ Kirchhof in Charlottenburg davon überzeugen, daß der Künstler hier nur eine Anregung aus der Umgebung seiner Vaterstadt künstlerisch verwerthet und mit vielem Geschick ausgestaltet hat. Das frisch⸗ geschlossene Grab mit seinem reichen Blumenschmuck rechts im Vorder⸗ Jrund giebt dem ganzen Bilde, das in das grauweiße Schneelicht eines Winternachmittags getaucht ist, einen wirkungsvollen, die Einbildungs⸗ kraft belebenden Man darf den geschickten Darsteller des modernen Gesellschaftslebens zu diesem Erfolge auf neuem Gebiet begluͤckwünschen. Die Landschaften Walter Leistikows sind durchweg zart gestimmt, in einem friesischen Strandbilde hat sich der Künstler auch mit Glück von seiner Vorliebe für verschwimmende rosige Töne, die in der Mehrzahl der anderen Landschaften domi⸗ niren, freizumachen verstanden. Die kleine Marienkapelle im Lichte der sinkenden Frühlingssonne ist wohl eine Studie zu dem Vesperbild“, welches auf der Ausstellung des vergangenen Sommers zu sehen war, und wirkt fast noch zarter und duftiger, als die end⸗ hie me gn, Müller, Kurzwelly und Schnars—⸗

qu ist, auf dessen feine Kanalskizze wir besonders hinweisen wollen, haben sich der neuen Bewegung offenbar nur unter Vorbehalt an— geschlassen ihrem Wesen nach stehen fe der älteren Richtung der Landschafts malerei näher. Auch J. Alberts mit seiner zier— lichen Feinmalerei einer Museumsscene und einigen holsteinischen Halligbildern hat neben den geistreichen Studien Skarbina's einen schweren Stand. Am extremsten dagegen vertritt die modernste Rich⸗ tung L von Hofmann, dessen Einbildungskraft sich mit besonderer Vorliebe ungewöhnlichen Vorwürfen zuwendet. Bald ersterben seine Farben, in einem grauen kreidigen Ton, wie die er⸗ greifende, leider sehr ungünstig gehängte Abschiedsscene „Abend⸗ wolken, bald leuchtet aus ihnen eine tief, Gluth wie in dem Lꝗnd= schafts bilde Bei sinkender Nacht“, bald blicken wir in eine krystall— klare Bergluft, wie in dem Bildchen. Hoch oben., das zwei nackte Knaben am Hochgebirgsbach zeigt. Eine gewisse Unruhe ist all diesen Schöpfungen eigen, welche uns fast wie Selbstgespräche einer noch unabgeklãärten Phantasie anmuthen, die mit sich selbst ins Reine zu kommen trachtet. Den verschiedenartigsten An⸗ regungen hat sich offenbar der reichbegabte junge Künstler hingegeben: einiges gemahnt an den Frankfurter Thoma, anderes an die schottischen Impressionisten, aber nur weniges läßt volle Reife und Ruhe erkennen. Zu diesen wenigen Leistungen zählen wir das Frühlingsbild', das ein halbnacktes Mätchen in einer lichten Lenzlandschaft darstellt. Bei strenger Selbstkritik dürfte Hofmann, 37 Begabung nicht gering zu schätzen ist, sich zu hervorragenden Leistungen durchringen; zunächst aber scheint sein künstlerisches Empfin⸗ den noch in einer er en Gährung begriffen. .

Neben diesen, im Oberlichtsaale des Schulte'schen Salons auf gestellten Werken der Vereinigung der TI. nimmt in dem elektrisch erleuchteten Raum der Ausstellung ein Bild des Polen J. Falat unser Interesse in Anspruch: es stellt den Kaiser auf der Pürschjagd in, der Schorfheide dar. Das äsende Hochwild ist eben aus dem Dickicht in den Morgennebel der Lichtung. , ., und der Herrscher legt, ins Moos gestreckt, die Büchse zum Schuß an. Trefflich ist die nebelige Herbststinnung in dem Forstschlag vor Sonnenaufgang wiedergegeben, und Die Spannung des Augenblicks überträgt sich unwillkürlich, auf den Beschauer. Vorzüglich in der Licht und Luftwirkung ist eine nordische See⸗ landschaft des in Weimar thätigen Fritjof Smith, dessen vielseitig? Begabung zu bewundern die vorjährige internationale Kunstausstellung uns bereits Anlaß bot. In dem gleichen Raume ist noch eine Sammlung neuerer Arbeiten von Franz Stu ck aus München ausgeftellt. Die wunderliche Phantastik der Mehrzahl dieser Schöpfungen überrascht den unvorbereiteten Beschauer anfangs, bis man bei längerer Betrachtung sich mehr und mehr in die Fabelwelt des Künstlers hineinlebt, die sich nur mit der A. Böcklin's vergleichen läßt. Stuck verfügt nicht über so reiche Fähigkeiten, wie der große schweizer Maler, aber das Empfindungẽleben Beider hat viel Verwandtes. Gerade vor einem Jahre machten wir, ebenfalls bei Schulte, die erste Bekanntschaft mit den Werken des Künstlers. Es scheint, als habe Stuck seitdem seine Thätigkeit mehr verbreitert als ver⸗ tieft. Die große Pietä 3. B., welche den Mittelpunkt der diesjährigen Ausstellung bildet, kann weder in der malerischen echnik noch in der Auffassung als ein be— deutender Fortschritt gelten: Maria, die neben dem staärren, auf einem fleinernen Sarkophag ausgestreckten Leichnam ihres Sohnes steht, und in tiefstem Schmerze ihr Haupt verhüllt, ist in halber Figur dargestellt. Fast möchten wir glauben, daß daz Studium alt⸗ pabuanischer oder venezianischer Meister den Künstler zu dieser Schöpfung angeregt habe. Ein gewisser akademischer Zug läßt sich faum darin verkennen. Weit individueller erscheint Stuck in jenen Stoffen, die, einer weltfremden Sonderlings-Stimmung entsprungen, uns in das Reich der antiken Fabelwesen versetzen, z. B. in der „Be⸗ lauschung“, die uns ein Meerweibchen auf brauner Uferklippe hin⸗ gestreckt zeigt, mit Spannung, den Flötentönen eines Pan lauschend, oder in dem „Liebesfrühling“ eines jugendlichen . im Schatten einer saftigen. Waldwiese. Bei der Darstellung des Srpheus, dessen Leierspiel die Thiere bezaubert, läßt uns der Künstler im Zweifel, ob wir die fast an Oberländer gemahnenden Thiergestalten, namentlich das sentimentale Krokodil, für Ernst oder Scherz nehmen sollen. Der ganze Märchenzauber eines gelbleuchtenden Goldhimmels breitet sich über dem Es war einmal. bezeichneten Bilde einer Prinzessin aus, die dem verhexten Froschprinzen sich naht. Der ganze Humor des Zeichners der „Fliegenden Blätter. endlich kommt in dem „Liebestollen Kentauren“ zur Geltung, der gleich den Gestalten der pompejanischen Wandmalereien in der Luft schwebt. Die Sünde, personificirt in einer üppigen

warzhaarigen Frauengestalt, um deren Leib sich eine unt⸗

illernde Schlange ringelt, emahnt stark an Böcklin, während der von den Mänaden erschlagene,‚ Orpheus, dessen Rumpfe, im Schatten dunkler Bäume ausgestreckt, ein, mächtiger Hlutstrem entguillt, die in Böcklin s Bildern versöhnende Reife künstlerischer r ff durchaus vermissen läßt. Malerisch darf vielleicht der strengklassische Kopf der Pallas Athene mit landschaftlichem Hinter= grund als die hervorragendste Leistung dieser Sonderaus tellung . Es ist zu bedauern, daß Stuck sich mehr und mehr pon land. chaftlichen Vorwürfen, die seinem Talente so gut liegen, abgewendet hat. Auch die wenigen ausgestellten Radirungen seiner Hand ent— täuschen nach Werth und Zahl. .

Bei den Sand-⸗Abräumungsarbeiten an der großen Kreide⸗ grube der Cementfabrik zu Hemmoor an der Unterelbe wurde ein großes & rab en errlesender'. Nach der N. O. J. sind bis jetzt

dreizehn Urnen zu Tage gefördert, von denen mehrere mit getriebener

Arbeit versehen sind. Die größte Üine ist mit der Darstellung einer

Antilopenjagd geziert. Sämmtliche Urnen sind gut erbalten und haben Ueberreste menschlicher Knochen zum Inhalt. Man hofft durch den Fund beweisen zu können, daß die Römer auch in dieser Gegend

chausf haben. Der Fund soll don der Direction dem Provinzial⸗ ufeum in Hannover überwiesen werden.

Bandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kok an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 6. d. M. gestellt 9214, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen. .

In Dberschleften sind am 5. d. M. gestellt zJ'oz, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

. Zwangs ⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 6. April 1892 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung; Straße 394. dem Baugeschäft Meßling u. Comp, (Dit ges) gehörig, Rohbau; für das Meistgebot vön 4660109 M. wurde der Faufmann Emil Herrmann, Hergen en rer 10, Ersteher. ö do, dem Glasermeister Benno Passarge und dem immermeister Juljius Grün, gleichberechtigt, gehörig; Mindest⸗ gebot 950 ; Ersteher wurde der Kaufmann Gustav Hartung, Fruchtstr. 28, für das Meistgebot von 205 009 1 = Wilhelm⸗ straße 141, dem Maurermeister Ernst Christ zu Schöneberg ge— hörig; Mindestgebet Kl ?lg für das Meistgebot von 469 900 i die Frau Henriette Wedel, Potsdamerstraße 139, Er— eherin.

In der gestrigen Generalversammlung der Actiengesell⸗ schaft Eourl wurden sämmtliche Anträge des Verwaltungsraths genehmigt und die Dividende, die sofort zahlbar ist, auf- 6 oo fest⸗ gesetzt. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths wurden einstimmig wiedergewählt.

Ueber die in München abgehaltene Kohlenverdingung der bayerischen Staatsbahnen wird der Köln. Ztg.“ weiter gemeldet, daß die Reederzechen 1346 bahnfrei Gustavsburg forderten, entsprechend 8,4 0 ab Zeche. Die vorjährige Durchschnittsforderung war 17 60 per Tonne bahnfrei Gustavsburg,

Einer Amsterdamer Meldung der „Frankf. Z. zufolge emit⸗ tirt die Amsterdam⸗Rotterdamer Bahn am 12. d. M. 12 Millionen Fr. 30 Obligationen zum Curs von 923.

Dirschau, 7. April. Der persönlich haftende Gesellschafter und Director der Dirschauer Creditgesellschaft Wilhelm Preuß ist seit einigen Tagen verschwunden, die Kasse ist polizeilich geschlossen. Bisher ist festgestellt, daß der Director oder ein ihm nahestehendes Individuum in Danzig Werthpapiere im Betrage von 32 000 46 versilberte. Der Aufenthalt Beider ist unbekannt.

Nürnberg, ?. April. (W. T. B.). Auf die gestern von dem

hiesigen Magistrat aufgelegte 4procentige Stadt⸗Anleihe im Betrage von 1 887 009 6 wurden 12 Millionen gezeichnet; unter den Zeichnern befinden sich viele auswärtige. Der Emissionscurs ist auf 102 festgesetzt.

Leipzig, 6. April. (W. T. B.) Kammzuug⸗Ter min; handel. La Plata. Grundmuster B. per April 370 „, per Mai 3,725 66, per Juni 3,75 M, per Juli 3, 80 M, per August 3,879 , per Sey tember 3,825 „, per Oktober 3 S5 M, per November 3,85 , per Dezember 3, 85 „*, per Januar 3,85 M, per Februar 3, 850 6 Umsatz 590 0090 kg.

Wien, 7. April. (W. T. B.). Die Generalversammlung der Oesterreichischen Bodenereditanstalt genehmigte die Ver⸗ theilung einer Dividende von 325 Fl. Dem ordentlichen Reserve⸗ fonds wurden 466 407 Fl., dem außerordentlichen Reservefonds 500 000 Fl. zugewiesen.

London, 6. April. (W. T. B.) Wollauction. Fest, lebhafte Betheiligung, australische Merino grease 5 o o über Februar⸗ preise, Scoured zu Februarpreisen, Kreuzzuchten ungebessert, Cap schneeweiße kaum verändert, greasy 4 Penny über Eröffnung.

An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.

London, 7. April. (W. T. B.). Die Bank von England hat heute den Disc ont von 3 auf 3*0½ herabgesetzt.

Wandsdrup, 4. April. Die . über die Land—⸗ zollgrenze nach Deutschland nimmt, wie D. B. S.. meldet, immer , Umfang an. Am Sonnabend kamen hier fünf Sonderzüge aus' dem Rorden an und wurden in drei Sonderzügen 166 Wagen⸗ ladungen Rinder und neun Wagenladungen Schweine, im ganzen etwa 2400 Stück Vieh nach Hamburg weiterbefördert. Mehrere Wagenladungen kamen aus Schweden, einzelne sogar direct von Stockholm. . ö '

Rew-York, 6. April. (W. T. B.). Die Börse war anfangs sehr fest, schwächte sich dann theilweise ab und schloß fest zu den höchsten Tagescurfen. Der Umfatz der Aetien, betrug 4096 900 Stück. Der Silbervorrath wird auf 310000 Unzen t. Die Silberverkäufe betrugen 71 000 Unzen. Die Silberan äufe für den Staatsschatz betrugen 220 000 Unzen zu S6, 20 à 86,40.

Verdingungen im Auslande. Niederlande. 20. April, Mittags 12 Uhr. s Ryks Centraal Magazyn van Militaire Kleeding, Fitrasting enz, zu Amsterdam: Lieferung von 60 000 halben Sohlen verschiedener Art und von S2 000 Hackenstücken für Armee zwecke. . Bedingungen und Muster zur Ein— und Ansicht an Ort und Stelle. . 28. April, Vormittags 11 Uhr. Commissaris der Koningin zu Haarlem, im Bin ref ude daselbst: Ciferne Drehbrücke auf gemetzeltem Unterbaus an Stelle der jetzigen Lolzbrücke Nr; 26, bei Spykerboor Nordholländischer Kanal, Schätzungs werth 135309 Fl. . Bedingungen käuflich bei Buchhändlern Gebroeders van Clezf im Haag, Spui 28 a, Anweisung an Ort und Stelle am 21. April. Rähere Auskunft bei dem Hoofdingenieur van den Waterstaat zu Haarlem. 2. Mai, Mittags 12 Uhr. Ministerie van Kolonien im Haag: z. Lieferung des metallenen Qberbaues für 6 Brücken, b. Eiserne Untergestelle für Wagen, . Eisenconstructlon für 2 Kohlenschuppen, d. Stahlschienen. R Alles für die Staatsbahnen in Niederländisch⸗Indien. Bedingungen zur Einsicht im Ministerium van Kolonien (Tech

nisches Bureau) und käuflich bei dem Buchhändler Martinus Nyhoff im Haag, Nobelstraat 18.

Egypten. 23. April, KriegsMirmen rium Kairo: Lieferung von Zeltschnüren

und Zeltleinwand.

IH. April, ebendaselbst: Lieferung von Leinwand für den Bedarf

der Citadelle.

, Spanien. 16. April, 2 Uhr. Stadtverwaltung von Ampuero: Arbeiten

und Lieferung zum Ersatz einer gemauerten und cementirten Wasser⸗ leitung durch ußeiserne Röhren. Voranschlag 13 459 Fr., vorläufige Caution 672 Fr. Ausführungsfrist 4 Monate.

2. Mai, 2 Uhr. Hafenbaucommission von Huelva; Lieferung

von 4 fahrbaren Dampfträhnen, auch zum Handbetrieb geeignet, Trag⸗ kraft, je 4 t, für den Güterverladungsdamm, des Hafens, Caution vorläufig 1000 *. Auskunft im Bureau obiger Commission.

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30. Mai. dtverwaltung Manila: Elektrische Beleuchtung der

Rumänien. 21. Mai n. St., 3 Uhr. General⸗Direction der Verwaltung der

Stadt.

Staatsmonopole, Bukarest: Lieferung von 450 000 Jutesäcken für die Salinen. .

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