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6) Empfiehlt es sich, den Terminhandel einzuschränken, z. B. für gewisse Waaren oder gewisse Gattungen von Effecten (Industrieactien, Bankactien, Bergwerkspapiere 2c.) ganz zu verbieten oder die Zulassung zum Handel und zur Kursnotirung von gewissen Voraussetzungen, z. B. einem be— stimmten hohen Mindestkapital des emittirten Papiers, oder der Genehmigung von Staatsbehörden abhängig zu machen?
7) Giebt es Merkmale (und eventuell welche), wonach sich der reelle Terminhandel von dem bloßen Differenzgeschäft Börsenspiel) unterscheidet und empfiehlt es sich, letzterem durch gesetzliche Bestimmungen entgegenzuwirken — etwa dahin:
a. daß Differenzgeschäfte für nichtig oder unklagbar erklärt werden, oder
b. daß eine solche Bestimmung (a) für alle Termin⸗ geschäfte mit Privatpersonen (etwa Handelsangestellten oder allen nicht in das Handelsregister eingetragenen Firmen oder Personen oder in noch engerer Begrenzung, und welcher?) getroffen wird, oder
c. daß Prämiengeschäfte (Vor- und Rückprämie, Stellage⸗ geschäfte, Nochgeschäfte u. s. w. für nichtig oder doch un⸗ klagbar erklärt werden,
d. daß Differenzhandel (vergl. Konkursordnung 8 210
Nr. I) unter Strafe gestellt wird,
e. daß Diejenigen bestraft werden, welche unter wissent⸗ licher Benutzung des Leichtsinns und der Unerfahrenheit eines Anderen für diesen oder mit ihm Termingeschaäͤfte abschließen oder dazu verleiten?
f. daß die sogen. Börsensteuer für dergleichen Geschäfte erhöht wird?
8) Haben sich einzelne der an den verschiedenen Börsen— plätzen bestehenden Lieferungsbedingungen, z. B. hinsichtlich der Qualität oder des Gewichts von Waaren bezw. der Lieferbarkeit von Papieren, der Execution, der Unterwerfung unter ein Schiedsgericht u. s. w., als gemeinschädlich erwiesen? und was kann eventuell zur Beseitigung oder Unschädlich— machung solcher Bedingungen geschehen?
) Sind in den Einrichtungen zur Erleichterung des Ab— schlusses und der Abwickelung von Termingeschäften (Liqui⸗ dationskassen, Abrechnungskassen, Kündigungsbureaus, Effecten— Giros, Skontrirungs-Kontore u. s. w. — gemeinschädliche Mängel hervorgetreten, und wie lassen sich dieselben beseitigen Etwa durch Einrichtung von unter staatlicher Controle stehen— den Abrechnungsstellen, bei welchen von beiden Contrahenten eine angemessene Caution (Einschuß) zu hinterlegen ist
10 Genügt das an den einzelnen Plätzen bestehende Ver⸗ fahren bei Feststellung der Kurse für Termingeschäfte und Kassageschäfte — seinem Zwecke oder bedarf dasselbe der Ver— besserung, eventuell in welchen Punkten?
11 Empfiehlt sich die Einführung einer einheitlichen Kurs— und Preisnotirung für sämmtliche deutsche Börsen?
12) Empfiehlt es sich, für Getreide eine möglichst einheit— liche Preisnotirung herbeizuführen?
13) Ist insbesondere dafür zu sorgen, daß die bei der Feststellung der Kurse mitwirkenden Makler von der Betheili— gung an den zu Grunde liegenden Geschäften ferngehalten werden?
Ist deshalb auf strenge Befolgung des Verbots von Handelsgeschäften für eigene Rechnung (H⸗G.-B. Artikel 69 Nr. 1) zu halten, und ist dies mit Erfolg möglich;
Kann mit Erfolg dem Institut der sogenannten Stroh— männer, welche statt der Makler die fragliche Verbindlichkeit übernehmen, entgegengewirkt werden?
Muß nicht wenigstens darauf gehalten werden, daß die Makler sogleich die Namen der Contrahenten in das Tagebuch und in die Schlußnote aufnehmen (H.-G. B. Artikel 72, 73), anstatt sich die Aufgabe“ vorzubehalten? Ist das Makler— gewerbe wieder in ein eigentliches Officialgewerbe mit aus— schließlichen Rechten und streng controlirten öffentlichen Pflichten zu verwandeln? oder: Ist das Maklergewerbe frei zu geben und in anderer levent. welcher?) Weise für eine richtige Curs— feststellung zu sorgen?
14) Haben sich aus der Existenz und dem Betrieb der sogenannten Maklerbanken gemeinschädliche Uebelstände ergeben, und wie ist denselben eventuell zu begegnen?
15) Sind die Bestimmungen der Börsenordnungen abzu— ändern, welche die Zulassung zum Börsenbesuch oder die Aus— schließung von demselben betreffen? Ist diese Zulassung ins— besondere von persönlichen Empfehlungen oder Bürgschaften oder von einer Realcaution und die Wiederzulassung solcher Personen, welche ihre Zahlungen eingestellt haben, von dem Nachweise, daß sie unverschuldet in diesen Zustand gerathen, oder nur von dem Nachweise, daß sie ihre sämmtlichen früher unbezahlt gelassenen Verpflichtungen erfüllt haben, abhängig zu machen? Ist eine corporative Verfassung der Börse vielleicht der Weg, auf dem eine Reform zu suchen wãre?
16) Ist das ehrengerichtliche Verfahren weiter auszubilden (Einsetzung eines Ehrengerichtshofs, Organisation desselben und Verfahren vor demselben)
17] Sollen bestimmte staatliche Organe (Staatscommis— sarien) mit der Aufsicht über die Börse betraut, und welche Functionen sollen ihnen dabei übertragen werden?
18) Welche Maßregeln empfehlen sich, um dem schädlichen Reclamewesen, der bewüßten Irreleitung des Publifums durch die Presse und der Verbreitung falscher Gerüchte entgegen— zutreten?
Sind insbesondere die hinsichtlich der Actien gegebenen Strafbestimmungen (S ⸗G⸗B. Art. 24894 Nr. 1,2) auch auf andere Papiere und selbst auf den Waarenhandel aus⸗ zudehnen . . . . .
19) Welche Mißstände sind bei der Vermittlung (tom— missionsgeschäft u. s. w) zwischen der Börse und den außer⸗ halb derselben stehenden Kreisen für deren Speculationen in Papieren und Waaren hervorgetreten, und welche Maßregeln der Abhilfe sind gegenüber denselben zu empfehlen? ;
26) Ist insbesondere die Anschaffung inländischer solider Papiere dadurch zu erleichtern, daß öffentliche Kassen zur Be— schaffung derselben Aufträge entgegenzunehmen haben?
217 Sind die Voraussetzungen, unter welchen der Kom⸗ missionär als Selbstecontrahent eintreten darf (8 ⸗G⸗B. Art. 376), wirksam genug, um einen Mißbrauch dieses Nechts, namentlich eine Sypeculatlon auf Kosten des Kommittenten, zu verhüten?
Oder haben sich vielmehr Uebelstände aus dem Selbst⸗ eintritts recht ergeben, sodaß es zweckmäßig ist, dasselbe noch mehr einzuschränken oder ganz aufzuheben, und zwar für das Termingeschäft oder allgemein; ungeachtet der bisherigen Ver bindung von Eigen- und Kommisstonshandel in Deutschland?
23) Ist das gesetzliche Pfandrecht des Kommissionärs (Art. J4, 375 S⸗G⸗B) einzuschränken oder ganz aufzu⸗ heben?
23) Sind die gesetzlichen Voraussetzungen oder Wirkungen eines Fixgeschäfts (Art. 357, 13 H⸗G⸗B.) zur Verhütung von . abzuändern, und in welcher Hinsicht?
Selbstverständlich läßt die Auswahl der Fragen noch nicht darauf schließen, welche Stellung die Commission zu deren Beantwortung eingenommen hat. Sie wird sich vielmehr darüber erst nach Abschluß der Vernehmungen schlüssig zu machen haben.
Wegen der am 25. Februar d. J. und an den folgenden Tagen in Berlin vorgekommenen Straßen⸗Excesse sind eine Reihe von Personen zur gerichtlichen Untersuchung gezogen worden. Von diesen Personen wurden die am geringsten Belasteten, 66 an der Zahl, dem Amtsgericht 1 hierselbst gemäß S8 211 der Straf— prozeßordnung zu sofortiger Aburtheilung vorgeführt. Die Aburtheilung erfolgte gegenüber 48 Vorgeführten bereits am ersten Werktage nach der That. Gegen die übrigen, welche die ihnen zur Last gelegten Handlungen bestritten und da— durch eine umständlichere Beweisaufnahme nothwendig machten, ist inzwischen von dem Schöffengericht des Amts⸗ gerichts 1 hier ebenfalls auf Strafe erkannt worden. Das gleiche gilt von acht anderen Schuldigen, hinsichtlich deren die Untersuchung nach den bestehenden Lor! * von vorn⸗ herein bei dem Schöffengericht anhängig gemacht worden war. Gegen 21 schwerer beschuldigte Theilnehmer an den Excessen ist am 19. März d. J. von der Strafkammer II des Landgerichts J hier und gegen die drei am schwersten Be⸗ lasteten am 25. desselben Monats von dem Schwurgericht hier das Urtheil gesprochen worden.
Die Strafen lauten, abgesehen von den wegen gering—⸗ fügiger Uebertretungen verhängten, auf mehrwöchige Haft bis zu vier Jahren Zuchthaus. Insbesondere sind gegen die von der Strafkammer abgeurtheilten 21 Delinquenten ins— gesammt 28 Jahre 11 Monate und gegen einen nachträglich noch Abgeurtheilten 3 Jahre 6 Monate Gefängniß festgesetzt worden, sodaß auf jeden der Bestraften durchschnittlich fast 11. Jahr Gefängniß kommt. Gegen die drei von dem Schwur— gericht bestraften Uebelthäter sind vier Jahre Zuchthaus, be— ziehungsweise 3 Jahre Gefängniß, beziehungsweise 2 Jahre Gefängniß erkannt worden.
Die meisten der Verurtheilten haben sich bei dem Richter— spruch beruhigt und verbüßen gegenwärtig ihre Strafe oder haben sie bereits verbüßt. Einige wenige Untersuchungen der gedachten Art befinden sich aus besonderen Gründen noch in der Schwebe.
Der Kaiserliche Gesandte am Königlich niederländischen Hofe, Geheime Legations-Rath Graf zu Rantzau ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub nach dem Haag zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Gouverneur von Mainz, General der Infanterie von Reibnitz, und der kommandirende General des XV. Armee⸗Corps, General-Lieutenant von Blume, haben Berlin wieder verlassen.
Der General-Lieutenant von Münnich, Commandeur der 15. Dirision, ist zur Abstattung versönlicher Meldungen hier eingetroffen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich mecklenburgische Ober⸗Zoll-Director Oldenburg ist von hier abgereist.
Bayern.
München, 8. April. Die Kammer der Abge— ordneten berieth gestern den Etat des protestantischen Cultus. Die Abgg. Wirth und Dr. Groß beantragten, wie der „Köln. Ztg.“ gemel det wird, Einstellung einer neuen Alterszulage für prokestantische Geistliche. Der Cultus⸗ Minister von Müller erkannte das Bedürfniß auf Besserung an, er habe aber seit der kurzen Zeit seiner Amtsführung noch nicht dieser schwierigen Frage näher treten können. Der Antrag Wirth⸗ Groß würde eine end⸗ gültige Befriedigung nicht herbeiführen und könne später eine für den gesammten Stand günstigere Regelung erschweren. Es sei daher vielleicht für die Beiheiligten selbst besser, die Vorlage abzuwarten, welche die Regierung an den nächsten Landtag bringen wolle. Hierauf wurde der Antrag Wirth⸗ Groß zurückgezogen. !
Der Ma gistrat hat in seiner heutigen Abendsitzung der Herabsetzung der Gebühren für Erlangung des Bürgerrechts und des Heimathsrechts zugestimmt und beschlossen, die Gebührensaͤtze entsprechend der Höhe des Ein— kommens abzustufen. Die Beamten sollen dabei besonders be— rücksichtigt werden.
Sach sen.
Dres den, 8. April. Nach aus Mentone eingegangenen Nachrichten ist Seine Majestät der Kön ig gestern daselbst ein— getroffen. — Ueber das Befinden Ihrer Majestät der Königin verlautet dem „Dr. J.“ zufolge günstiges. Allerhöchstdieselbe hat in den letzten Tagen mehrfach Ausflüge zu Wagen und zu Fuß in die Umgebung von Mentone unternommen.
Baden.
Karlsruhe, 8 April. Beide Kammern haben sich heute vertagt. Die Erste Kammer bis zum 26., die Zweite Kammer bis zum 25. April.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Schwerin, 8. April. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist, wie die „Meckl. Nachr.“ erfahren, von dem unternommenen Ausflug nach Algier, wo Höchstderselbe sich acht Tage aufgehalten hat, nach Cannes zurückgekehrt und dort gestern Mittag im besten Wohlsein eingetroffen. Auf der Rückreise hat Seine Königliche Hoheit noch einen Tag zum Besuch von Ajaccio verwendet.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.
Weimar, 8. April. Am Großherzoglichen Hofe wurde heute die Feier des Geburtstages Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin im engsten Familienkreise begangen. Abends wohnten die höchsten Herrschaften einer Festaufführung im Hof⸗Thegter bei. Das zahlreich versammelte Publikum brachte nach der „Th. C.“ der Großherzogin lebhaste Ovationen dar.
ausgeworfen.
Im Landtag stand heute das Steuergesetz für die nä Finanzperiode zur ersten Lesung. Aus den von der ö lichen Staatsregierung abgegebenen Erklärungen geht hervor, daß sie dem Wunsch des Landtags entsprechend von der Wiederher⸗ stellung der um O2 Proc. höheren Sätze der Einkommensteuer Abftand genommen habe; auch sei sie bereit eine Fortführung der Progression dieser Sätze in dem Sinne eintreten zu lassen, daß für Einkommen bis 10 990 „6 die bisherigen Sätze bei⸗ behalten würden, bei höheren Einkommen aber die Steuersätze in angemessener Abstufung bis zu 3,8 Proc. bei einem Ein⸗ kommen von 70 000 6 und mehr stiegen. Die Theilung der Steuerstufe von 1500 bis 2990 M6 und die Minderung des Steuersatzes für die Einkommen von 1500 bis 1990 6, die auf eine Minderung der Steuer um nur S5 hinaus⸗ laufen würde, lehnte die Regierung ab. Der vorhandene reine Ueberschuß in der Staatskasse beläuft sich auf 1 Million Mark, welcher Betrag von der Staatsregierung als für die jetzigen Verhältnisse nicht zu hoch bezeichnet wird.
Braunschweig.
Braunschweig, 8. April. Der Landtag ist, wie die „Magdb. Ztg.“ berichtet, nachdem die Gesetzentwürfe über die Städteordnung und die Landgemeindeordnung in erster Lesung durchberathen sind, bis zum 10. Mai vertagt worden.
Oefterreich⸗Ungarn.
In Wien waren in letzter Zeit Gerüchte verbreitet ge⸗ wesen, daß die Einbringung der Vorlagen über die Valutaregulirung in der bevorstehenden Nachsession des österreichischen Parlaments zweifelhaft geworden sei. Dem gegenüber meldet das „Fremdenblatt“ auf Grund guter Informationen, daß sich in den Absichten der Regierungskreise in dieser Beziehung kein Wandel vollzogen habe. Die Valutavorlagen würden ganz unabhängig von den noch schwebenden Verhandlungen mit der Oesterreichisch-Ungarischer Bank fertiggestellt werden.
Die Generaldebatte über das Budget im böhmischen Landtag, die sich vollständig zu einer Debatte über den Ausgleich gestaltet hatte, ist in der gestrigen Sitzung beendet worden. Aus der Debatte ist noch Folgendes hervorzuheben: Abg. Dr. von Plener bemerkte, die Haltung der Regierung, insbesondere diejenige des Statthalters, sei tief bedauerlich; durch eine energische Vertretung der Vorlagen hätte der Statthalter eine andere Wendung herbeiführen können; der gegenwärtige Mißerfolg schwäche nicht das Selbstbewußtsein der Vertreter des deutschen Volkes in Böhmen. Da die Wiener Punctationen theilweise bereits in der Verwaltung und Gesetzgebung verwirklicht seien, werde auch das e geht immer wieder vor den Landtag ge⸗ bracht werden. Das von den Czechen gewünschte Staatsrecht bedeute eine Zerreißung der Monarchie, es würde nur mit Kämpfen zu erreichen sein, bei denen die Existenz Oesterreichs gefährdet werde. Prinz Carl von Schwarzenberg erklärte, die Zeit des Ausgleichs werde wiederkommen, allerdings die eines verbesserten Ausgleichs im Sinne der Gleichberechtigung und des Staatsrechls; er müsse sich zur Partei derjenigen, die für das böhmische Staatsrecht ein⸗ kreten, bekennen, jedoch sich gegen ein turbulentes Streben danach aussprechen. Die Verwirklichung dieser Wünsche sei nur in voller Uebereinstimmung beider Nationen denkbar. Schon darum sei ein Ausgleich nothwendig.
Die Landtage von Mähren und Steiermark sind gestern geschlossen worden.
Großbritannien und Irland.
Die Königin Victoria empfing, der „A. C.“ zufolge, am Mittwoch in Hysres eine Abordnung von fran⸗ zösischen Krimkriegs-Vetergnen, welche in der Stadt wohnen. Die drei Veteranen überreichten Ihrer Majestät einen Blumenstrauß und zeichneten darauf ihre Namen in das Stammbuch der Königin ein. Am 6. April überbrachte ein Hofbeamter aus Darmstadt der Königin die amtliche Nachricht von dem Ableben des Großherzogs von Hessen.
Das Unterhaus hat in seiner gestrigen Sitzung einen von dem Abg. Foster eingebrachten Antrag zu Gunsten einer kürzeren Dauer des Parlaments mit 188 gegen 142 Stimmen abgelehnt. Im Laufe der Debatte erklärte der Erste Lord des Schatzes Balfour nach dem Bericht des „W. T. B.“: kürzere Parlamente würden die auswärtige Politik Englands wie die Stabilität seiner inneren Politik beeinträchtigen. Die Osterferien des Parlaments werden, wie Balfour weiter mittheilte, vom 12. bis 25. April dauern.
Die britische Admiralität hat 42 000 Pfd. Sterl. zum
Umbau und zur Reparatur des Panzerschiffs „Ajax“ Sobald der „Ajax“ hergestellt ist, soll er den Agamemnon“ im Mittelmeergeschwader ablösen. Die Verurtheilung der Anarchisten von Walsall hat unter ihren Londoner Genossen, sowohl den ausländischen wie den englischen, große Aufregung hervorgerufen. Wie der „Standard“ erfährt, wollen sie versuchen, das Urtheil umzu⸗ stoßen und demnächst eine Kundgebung im Hyde Park ver— anstalten.
In der Legislatur von Neufundland wurde kürzlich der Antrag eingebracht, einen madus viyendi mit Canada uͤber die Fischerei abzuschließen, bis zur end⸗ gültigen Ordnung der Streitigkeit. Da die Anhänger des Ministeriums jedoch sämmtlich dagegen stimmten, so wurde der Antrag verworfen.
Frankreich.
Die fortgesetzten Ausschreitungen in den fran⸗ zösischen Kirchen — auch in Roanne ist es während einer Predigt zu Thätlichkeiten unter den Versammelten und zu einem Handgemenge gekommen, bei dem ein Diacon ver⸗ wundet wurde — haben, wie der „Magd. Ztg.“ gemeldet wird, dem Vatican Veranlassung gegeben, sich mit einem Pro teste an die französische Regierung zu wenden. Der Nuntius Ferrata hätte demnach eine Note überbracht, worin . Vorgänge als Verletzung des Concordats bezeichnet würden. In der Deputirten kammer be⸗ absichtigg Msgr. d Hulzt, der erst kürzlich für den ver⸗ storbenen Bischof Freppel zum Deputirten gewählt worden ist, die Regierung über die Auftritte in Paris, Nancy, Marseille und Beaumont und ihr Verhalten dabei zu interpelliren. Die Demonstrationen gegen die Kirche dürften auch dem Bischof von Mende Veranlassung zu einem an die Pfarr⸗ kinder feiner Diöcese gerichteten Schreiben gegeben haben,
nur für solche Candidaten zu
worin er ihnen empfiehlt, ertheidigen versprächen.
immen, welche die Religion zu d ; ner . gegen KRanachol ist. dem „W. T. B. zu⸗ folge, auf den B. April festgefez;. Der General⸗Procurator Güesnan de Beaurepaire wird die Anklage vertreten. Wie der Temps melden wird sich ein zweiter greuzer des füdatlantischen FHeschwaders guf Befehl des Kriegs Ministers nach der Küste von Da hom eny begeben. Dasselbe Blatt erfährt aus Tongtking, daß in einem 8 ützel mit Piraten bei Caobang der Capitän , . Soldaten der Fremdenlegion getödtet,
⸗ d drei 1925 mee, e. * ensat und sechs Legionäre verwundet worden
seien ission hat laut Meldung des W. T. B.“ . Ge nn e n die Aus dehnungdes Minimal⸗
n éeseßentmünlie Anzahl Urzroducte aus den- Ver— n,. n Zur nten, einstimmig angenommen. Kaffee ist zin ige 3e ar t dung aus geschlossen. Die Vorlegung des 6 n, sst' eine Folge der vom Washingtoner Cabinet f, Anwendung des Artikels 3 der Mac Kinley-Bill
— 6 e Importe. ö ö . . . ; ö. fein e . ist der italienische Staatsangehörige Aurillo
Spionagegesetz zu vierjährigem Gefängniß verurtheilt
Rußland und Polen. Der Finanz-Minister Wyschnegradski ist gestern in Ga 31 wohin er sich zum Vortrage beim Kaiser be— eben hatte, von einem schweren Unwohlsein befallen worden. ! * Minifter hatte sich, wie man dem W. T. B.“ aus 8. Petersburg meldet, bereits am Donnerstag nicht ganz wohl gefühlt, war aber trotz Abrathens der llerste in Begleitung der Doctoren Bartels und Geheimrath Foöbeko nach Gatschina gefahren. Die Aerzte schreiben das Unwohlfein einer durch Ueberarbeitung herbeigeführten Uebermüdung zu und verlangen dringend für den Minister die nöthige Erholung. Der „St. Pet. Itg.“ zufolge hat die Er⸗ krankung des Finanz-Ministers einen ernsten Charakter.
Wie man dem „Hamb. Corr.“ meldet, hat der Kaiser den Fesandten der Vereinigten Staaten Smith. in Gatschina in Audienz empfangen, um ihm seinen lebhaften Dank für die große Getreidespende auszudrücken, welche die Imerikaner den Nothleidenden in Rußland gewidmet haben.
Der Wiener „Pol. Corr.“ geht aus St. Petersburg die Nachricht zu, daß dem xussischen Reichsrath demnächst ein Gesetzentwurf zur Beschlußfassung vorgelegt werden soll, welcher den Zweck verfolgt, die Ansiedelung von Aus— ländern in Rußland zu beschränken.
Der Verkehrs-Minister hat die Verlegung der Direction der baltischen Eisenb ahn von Reval nach St. Peters— burg angeordnet.
Italien.
Die Verhandlungen über den italienisch-schweize— rischen Handelsvertrag sollen nunmehr in Zürich wieder aufgenommen werden, und die italienischen Unterhändler
Miraglia, Stringheri und Monzelli werden, wie die „Ag. Stef. meldet, zu diesem Behuf am Dienstag dort eintreffen.
Syanien.
Ueber die von der spanischen Regierung gegen die anarchistische Bewegung getroffenen Maßregeln wird der Frkf. Ztg.“ aus Madrid unter dem 6. April geschrieben:
Unter den verhafteten Anarchisten befindet sich auch der Herausgeber des Anarchistenblattes La Anarquia-, Senor Alvarez, der eine Hauptrolle in der anarchistischen Bewegung gespiell haben soll. In seiner Wohnung fand die Polizei mancherlei Aufklärung darüber; die n , soll danach in Spanien hauptsächlich durch den Italiener Malatesta und etliche andere Ausländer organisirt worden sein. Sie besuchten nach einander Madrid, Bilbao, Oviedo, Sevilla und Barcelona, ließen Blätter erscheinen, gründeten Vereine und hielten Versamm⸗ lungen. Alvarez war in Madrid thätig. Ueberall hatten die Aus— länder das Uebergewicht; aus Barcelona allein sollen in den letzten Tagen über zweihundert ausgezogen sein, als die Polizei auftrat und Verhaftungen vornahm. Mit den spani— schen Anarchisten glaubt die Regierung leicht fertig werden zu können, weil sie weder zahlreich noch gul organisirt sind und die eigentlichen Arbeiter sich im ganzen von ihnen fernhalten; gegen die Ausländer will die Regierung aber mit größter Strenge verfahren. Von den in Madrid verhafteten Anarchisten, siebzehn an der Zahl, sind sieben wieder freigelassen worden, weil man ihnen nichts Strafbares nachweisen kann; die übrigen zehn, darunter der Vorstand des Anarchistenclubs, werden unter der Anklage der Verschwörung vor Gericht gestellt.
Belgien.
In einer gestern in Brüssel abgehaltenen Versammlung der liberalen Vereinigung, welche die Verhandlungen mit der Gruppe der gemäßigten Liberalen zur Herbeiführung eines Einvernehmens bei den bevorstehenden Wahlen erörterte verlas der Deputirte Janson einen Brief, wonach alle Schwierig⸗ keiten beseitigt sind und die Vereinigung aller w nen 16 besiegelt zu betrachten ist. 7 ö
Aus Brüssel und Lüttich wird von neuen Dynamit— Anschlägen berichtet. In Auvelais entdeckte man nach der „Mgdb. Jig. ein geheimes Lager von 309 Dynamitpatronen und in Luͤttich wurden, wie man der „Köln. Itg.“ berichtet, in der Bagoletstraße Zünder für Dynamitpatronen vorgefunden welche vermuthlich von einem Dynamitdieb, der Entdeckung fürchtet, dort versteckt worden sind. .
Griechenland.
Zum Militär⸗Commandanten von Thessalien ist nach einem Wolff schen Telegramm aus Athen der General 3ym⸗ brakakis designirt; er soll mit der Unterdrückung des dort überhandnehmenden Räuberunwesens beauftragt werden.
. — Serbien. Die Regierung soll, nach einem der „Köln. Ztg.“ zuge⸗ gangenem Telegramm, nunmehr entschlosen sein, alle in
Serbien weilenden bulgari Flüchtli in aller⸗ nächster Zeit auszuweifen. 1 K Schweden und Norwegen. ((b Stockhoklm, 6. April. Nach dem Bericht der Domänen verwaltung sind im Jahre 1851 kleinere Do— mänen für einen Betrag von Sel2 092 Kronen verkauft worden; im ear sind bisher durch den Verkauf dieser kleineren fiscalischen Besitzungen 3 604 313 Kronen vereinnahmt. Gleichzeitig wurden Oedländereien im Werthe von 104 859 Kronen zur Aufforstung angekauft; zu letzterem Zwecke sind
während der Jahre 1875 bis 1891 2405 415 Kronen auf— gewendet worden. '
. Dänemark.
(FE) Kopenhagen, 7. April. Der bisherige siamesische Gesandte am hiesigen Königlichen Hofe 3 ha 39 ö. 1 überreichte heute dem König auf Amalienborg sein Rück— berufungsschreiben; unmittelbar darauf wurde der neuernannte siamesische Gesandte Phya Vond Buri vom König empfangen, der dessen Ernennungsschreiben entgegennahm.
Amerika.
Im Repräsentantenhause der Vereinigten Staaten hat Mac Creary laut Kabeltelegramm aus Washing— ton gestern namens der Demokraten eine Bill eingebracht, welche die Regierung zur Einberufung eines internationalen Münzeongresses ermächtigt, der am 3. August 1893 in Chicago zusammentreten soll. Die Aufgabe dieses Congresses soll sein, ein einheitliches und allgemeines Münz-⸗, Gewichts— und Maßsystem zu formuliren und der Genehmigung der auf dem Congreß vertretenen Regierungen zu unter⸗ breiten, ferner eine Gleichartigkeit der Bezeichnung und des Gewichts sowie der Legirungs- und Werthverhältnisse der Münzen sowie eine internationale Verständigung in Bezug auf das Verhältniß des Silberwerthes zum Golde herbeizuführen. — Die, wie gestern mitgetheilt, vom Repräsentantenhause an— genommene Springer'sche Bill wird unter den Congreß— mitgliedern allgemein als „Free Wool Bill“ bezeichnet; sie bestimmt jedoch nur eine Zollherabsetzung, nicht eine Zoll— befreiung für Wollenwaaren.
Nach in Paris eingegangenen telegraphischen Meldungen aus Rio de Janeiro hat der Vice⸗Präsident der Republik der Vereinigten Staaten von Brasilien ein Manifest ver— öffentlicht, in welchem er gegen eine an ihn gerichtete Bitt⸗ schrift mehrerer höherer Offiziere protestirt, die ihn auf⸗ gefordert hatten, die Wahl eines Präsidenten der Republik vornehmen zu lassen. Ein Decret der Regierung versetzt die Unterzeichner dieses Schriftstücks durch Entziehung ihrer Functionen in Nichtactivität.
Asien.
Die belgische Mission in China verlangt, wie man der „Times“ aus Peking schreibt, für Zerstörung ihres Eigen— thums in Je⸗Ho bei dem letzten Aufstande einen Schaden— ersatz von 105 000 Taels. Sie hat die Hilfe des französi⸗ schen Gesandten angerufen, weil Frankreich ein allgemeines Protectorat über die Christen in China für sich beansprucht. In einem Bericht an den Kaiser führt der Vice— König Li Hung Chang die Ursachen des Aufstandes auf die vieljährige Gewaltherrschaft und Mißwirthschaft des Mongolenfürsten und seiner Stammesgenossen zurück. Diese hätten Ländereien an chinesische Ansiedler verpachtet, um die neuen Ankömmlinge später beständig zu knechten, ihre Ernten zu verbrennen und ihre Familienangehörigen zu ver— gewaltigen. Da die Chinesen sich nicht anders zu helfen gewußt hätten, so hätten sie sich zu einem Angriff auf die Mongolen verbündet und die Familie des Fürsten sowie alle Mongolen, deren sie habhaft werden konnten, getödtet. Einmal im Zuge, griffen die Aufständischen auch die christliche Ge— meinde in Je⸗Ho an, welche ihren Zorn herausgefordert habe. Die Ortsbehörden hätten ihrem Treiben machtlos gegenüber gestanden oder ihnen sogar noch stillschweigend Vorschub ge— leistet. Es sei jedoch kein Ausländer getödtet worden.
Der Aufstand in dem Malayenstaate Pa hang ist noch immer nicht niedergeworfen. Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Singapore von gestern gemeldet, daß nach daselbst aus Pekan eingetroffenen Nachrichten zwei Beamte der im Staate Pahang thätigen Explorations-Gesellschaft, Namens Stewart und Harris, durch Malayen aus dem Innern des Landes ermordet worden seien. Pekan selbst erscheine gleichfalls von den Malayen bedroht, und die dort wohnenden Europäer hegten die ernstesten Besorgnisse.
Afrika.
Die egyptisch-türkische Differenz, die aus dem Text des Investiturfermans entstanden war, ist nach den heute vorliegenden Meldungen als beigelegt zu betrachten. Wie dem „Reuter schen Bureau“ aus Kairo gemeldet wird, empfing der Khedive eine Depesche des Sultans, welche ihm die Ver— waltung der Halbinsel Sinai zugesteht. Hiermit ist die von Egypten gestellte Forderung erfüllt. Wie „H. T. B.“ erfährt, hatten die Botschafter Großbritanniens und Italiens in Konstantinopel in diesem Sinne dringende Vorstellungen bei dem Großvezier erhoben. Nunmehr kann der Ferman überreicht und verlesen werden; doch ist ein bestimmter Tag hierfür noch nicht fest— gesetzt worden.
Dem nach England zurückkehrenden bisherigen Sirdar der egyptischen Armee, General Sir t. wen gen zu Ehren wurde am 7. d. M. in Kairo ein Abschiedsdiner gegeben, bei welchem der Premier⸗Minister Fehmi Pascha den Trink— spruch auf den General ausbrachte. Der Letztere betonte in seiner Erwiderung die Verdienste des früheren Khedive und bemerkte, daß auch der jetzt regierende sein Bestes für die Armee zu thun bereit sei.
In Tripolis gährt es, dem „R. B.“ zufolge, unter den Arabern weiter. Der Verkehr auf den Landstraßen sei fast gelähmt, da sie zu unsicher seien. Die Araber von Mesurata und Zelaten (beide Orte liegen an der Küste) hätten blutige Kämpfe mit einander gehabt.
Australien.
Nach aus Samoa in Sydney am 7. 8. M. eingetroffenen Nachrichten dauert die Fehde zwischen dem regierenden König Malietoa und dem . König Mataafa fort. Der Letztere habe eine eigene, aus seinen Anhängern bestehende 6 eingesetzt; wahrscheinlich werde es bald zu Kämpfen
men.
Kunst und Wissenschaft.
Wer Wettbewerb um den Entwurf zu einer St raßenhräüse im Vietoriapark auf dem Kreuzberge in Berlin, der be⸗ reits im vorigen Jahre ausgeschrieben war, damals aber ergebnißlos derlief, wird, wie das ‚Genkr. Bl. d. Baud. erfährt, erneuert. Die Pregrammbestimmungen sind im wesentlichen dieselben; doch sind die Anforderungen ermäßigt, und dabei überdies der für zwei Preise aus, n,, Gesammtbetrag von 366 auf 500 M erhöht werden. Der ? . ist für beide Äusschreiben auf jedes Mal 100 fest⸗ gesetzt.
— Der ‚Voss. Itg. wird aus dem Harz berichtet: In der weithin bekannten Herm annshöhle, der zur Zeit heroorragendsten unter den Tropfsteinhöhlen Deutschlands, haben nach mehrjähriger
Pause neuerdings wieder die Ausgrabungen begonnen, und zwar unter Leitung der Professoren Kloos und Wilh. 3 vom Braun⸗ schweiger Polytechnikum. Bei diesen. Ausgrabungen kommt vor— nehmlich der Wunsch der braunschweigischen Staatsregierung in Betracht, die Ausbeute im wissenschaftlichen Interesse zu ver⸗ wenden; dann aber auch wird eifrigst der Plan verfolgt, genügendes Anschauungsmaterial für ein in Rübeland zu be- gründendes Höhlenmuseum zu beschaffen, dessen Errichtung noch für dieses Jahr geplant ist. Die bei der südlichen Felswand vorgenommenen Ausgrabungen haben in den letzten Wochen zu höchst bemerkenswerthen Ergebnissen geführt. Bisher waren an jener Stelle lediglich große Mengen von Knochen des Höhlen⸗ bären und in gewissen Schichten Reste von Nagethieren gefunden, sowie mehrere eigenthümlich gespaltene, vielleicht durch Menschenhand gespaltene große Knochen des Bären. Vor einem Jahre konnte nach Funden, die bei den damaligen Weg- und Beleuchtungsanlagen in der Höhle mehr zufällig gemacht waren, der Nachweis von einzelnen Resten des Höhlen⸗ Löwen und zahlreicheren des Edelhärsches hinzugefügt verden. Bei den jetzigen Ausgrabungen stellt sich nun heraus, daß, mit einer, vorzugsweise durch den Höhlenbären charakterisirten teren Dilwwialfauna gemischt, zablreiche . Reste einer jüngeren Diluvialfaung vorhanden sind, die namentlich durch Thierarten, wie Rennthier, Schneehase, Schneehuhn charakterisirt wird. Die neu ge⸗ fundenen Thierreste hahen sich noch nicht alle mit Sicherheit be— stimmen lassen; doch steht bis jetzt so viel fest, daß neben den Resten des Höhlenbären abgelagert waren: Knochen vom Wolf, Hermelin, Zobel, von der Hväne, dem Höhlenlöwen, dem Schnee⸗ basen, dem Rennthier, ferner vom Kolkraben, dem Schneehuhn, einer gewissen nordischen Arten ähnlichen Ente und dem nordischen Seetaucher. Zwischen diesen Resten, besonders zwischen und neben Schneehuhnresten, hat sich auch ein eigenthümlich geformter Feuersteinsplit ter gefunden, der zwar auf natürlichem Wege von einer Feuersteinknolle abgesprengt sein kann, aber aus dem Grunde schon mit ziemlicher Sicherheit auf die mit den genannten Thieren gleichzeitige Eristen;z des Menschen in dortiger Gegend schließen läßt, weil bei dem vollständigen Fehlen von Feuer⸗ steinen in den benachbarten und oberhalb Rübeland gelegenen Ge⸗ bieten des Harzes, er nur auf künstlichem Wege in die Höhle oder doch in Gebiete nahe der Höhle gelangt sein. kann, aus denen er zusammen mit den Resten der oben erwähnten jüngeren Diluvial⸗ fauna in die Höhle geschwemmt konnte. Kürzlich ist dieser einem Feuersteinmesser ähnelnde Feuersteinsplitter in wissenschaftlichen Kreisen Braunschweigs den Alte
zur Begutachtung vorgelegt worden, und dabei stimmung erfolgt zu der Annahme, daß ime Menschen zur späteren Diluvialzeit in der Gegend gewiesen sei, die, nach einer dort ferner vorgefundenen bearbeiteten Hirschhornspitze und den auffallend gespaltenen Knochen, bisher nur vermuthet werden konnte. Damit ist eine Fra on außerordent⸗ licher Wichtigkeit, mit der die Wissenschaft, insbese thumsforschung, sich lange und eingehend beschäftigt hat, zu einer schließenden Lösung gelangt. .
— In einem Anfall von Geistesgestörtheit beging, wie die A. C. berichtet, am Dienstag der 79 jährige englische Kupferstecher Johr Saddler in Wokingham Selbstmord. Der Verstorbene r bekannter und geschätzter Künstler und zahlreiche häufig im mit John und Thomas Landseer ausgeführte Stiche zeugen vo hohen Meisterschaft. Sein letztes Werk war ein Stich thals' nach Doré.
ö, werden
st allgemein Zu⸗ Fristenz des
Theater und Musik.
Sing⸗Akademie.
Der Pianist Herr Ernst Ferrier, der, unter Leitung ausgebildet, zur Zeit als Lehrer am Eichelberg's vatorium thätig ist, gab gestern zum Besten des r zart Beethoven-Denkmals in Berlin ein Concert, das zahlreich besuch war, und für welches die Königliche Hofopernsängerin Frau Derze ihre Mitwirkung zugesagt hatte. Mit drei Compositionen der unsterblichen Meister, der C-mollPhantasie von Mozart, einer Arie aus Haydn's unvollendeter Oper „Orfeo ed Euridice“ und der Sonate Es-dur op. 7 von Beethoven wurde der ang gemacht. Herr Ferrier, der zum ersten Mal mit einem eigenen Co hervortrat, besitzt eine sehr weit entwickelte tecknische doch ist sein Anschlag nicht frei von einer gewissen Härte Vortrag der beiden genannten Klavierstücke er im ganzen klar und verständnißvoll nu vielen willkürlichen Tempoverzögerungen nicht zu In einigen anderen Stücken von Chorin und Liszt brachte der Künstler sein virtuoses Spiel noch sebr wirksam zur Geltuyz. Frau Herzog erfreute die Zuhörer wiederum d ̃ der Höhe besonders ausgiebige Stimme und erntete vollen, dramatisch belebten. Vortrag einiger ori der H. Wolf (in denen die Singstimme mitunter gegen die dominirende Begleitung zu kämpfen hat), von L. von vom Grafen Hoch⸗ berg und R. Wustandt außerordentlich lebhaften Beifall.
Opernhause Der und Staudigl, den Der Dienstag Leisinger und
tammer und Lieban.
Am Montag geht im Königlichen fliegende Holländer! mit den Damen Herren Betz, Krolop, Lieban und Ernst bringt die Oper „Der Freischütz' mit Dietrich, den Herren Gudehus, Möodlinger,
Schau spielhauses drei Stücke ernsterer Gatt am Montag die Büũ rung über die Bühne
In der Charwoche bringt der Königlichen den „neuen Herrn“, Dienstag Kabale und Liebe?, Mittwoch Narciß“. Vom Donnerstag bis Sonnabend bleibt die Bühne geschlossen. Am Sonntag wird der „‚Faust“ in neuer Insceni
gehen. ö . Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom 10. bis 16. April lautet: Sonntag: „ Tannhäuser⸗,. Montag: „Der fliegende Holländer. Dienstag: Der, Freischütz'. Mittwoch: Fidelio“. Donnerstag: Concerk des Königlichen Opernchors. Frei⸗ tag und Sonnabend: Geschlossen. .
Für das Königliche Schauspiel: Sonntag: „Don Carlos“. Monkag: „Der neue Herr‘. Dienstag: Kabale und Liebe.. Mitt— woch: Narziß‘. Donnerstag, Freitag und Sonnabend geschlossen.
Im Deutschen Theater sindet am Mittwoch das erste Wiederauftreten von Josef Kainz als „Don Carlos“ statt. Außer— dem wird Josef Kainz am Sonnabend den Tempelherrn in Nathan der Weise? spielen. Morgen wird „Der Pfarrer von Kirchfeld“, am Montag, sowie am Donnerstag „College Crampton“ gegeben. Für Dienstag ist Doctor Klaus“ angesetzt. Am Charfreitag bleibt das Theater geschlossen.
Im Berliner Theater findet am Sonnabend die erste Auf⸗— führung des neuen dreiactigen Lustspiels von Paul Blumenreich Unter Palmen“ statt. Der Hüttenbesitzerꝛ kommt morgen Nach⸗— mittag und am Mittwoch zur Aufführung. Der morgige Abend bringt eine Wiederholung von „Othello“ mit Agnes Sorma, Nuscha Butze. Ludwig Barnay und Ludwig Stahl in den Hauptrollen; am Montag geht Oskar Blumenthal's Schauspiel „Ein Tropfen Gift‘ mit Agnes Sorma in der Rolle der Hertha, und am Dienstag Kean“ mit Ludwig Barnay in der Titelrolle in Scene. Für den Donnerstag ist eine Wiederholung von Moser's Veilchenfresser an⸗ gesetzt. Am Freitag (Charfreitag) bleiben das Theater und die Kasse Jeschlossen, die übliche Abonnements⸗Vorstellung fällt also in dieser Woche aus.
Das Lessing-Theater bringt am Sonnabend die erste Auf⸗— führung des von Herrn Emil Neumann, dem Pariser Vertreter des, Lessing-⸗Theaters, im Auftrage des Verfassers neu bearbeiteten Lusto) Piels ‚Die Familie Benoiton. von Victorien Sardou. Für de Donnerstag ist die hundertste Aufführung des Schwankes smwohnern; stadtluft festgesetzt. Am Dienstag wird die Doppelvorsmberg mit Ge, Fulda's „Recht der Frau“ und „Paragraph 330 Brünn mit werden.