1892 / 91 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Apr 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Zur Arbeiterbewegung.

Aus dem Ober-Bergamtsbezirke Dortmund wird der „Frkf. Ztg.“ geschrieben, daß bei der Entlassung von Bergleuten in der Mehrzahl solche Leute ausgewählt werden, die erst vor kurzer Zeit aus den östlichen Provinzen in den Dortmunder Bezirk gekommen sind. Weil gar nicht daran ö denken sei, daß die Leute an ihrem gegenwärtigen Aufenthaltsorte Arbeit finden, kehren sie in ihre Heimath zum Landwirthschaftsbetriebe zurück. Einzelne Zechen haben den Entlassenen das Geld zur Heimreise gewährt.

Aus Saarbrücken wird dem D. B. H. unter dem 12. 3. M. berichtet, die Königliche Bergwerks- Diregtjon habe mehrere Berg- arbeiter, die wegen Betheiligung bei der Arbeiterbewegung abgelegt waren, auf deren Gesuch wieder angelegt. Der Porsitzende des . habe ebenfalls ein Gesuch um Wiederanlegung eingereicht.

Ueber die so cial demokratische Maifeier stellen wir die heute vorliegenden Nachrichten .

In Berlin sind nach der. Voss. Ztg. die Vorarbeiten für die Maife ier abgeschlossen. Die Feier findet für die verschiedenen Wahlkreise in 13 Gartenlocalen statt. Um eine möglichste Verthei⸗ lung der Massen zu erzielen, werden einheitliche Festkarten veraus⸗ gabk, die zum Eintritt in jedes Local nach Wahl berechtigen. Der Preis für die Karte ist auf 20 3 festgesetzt.

Der Senat in Bremen verbot, wie der „Magdeb. Ztg.“ telegraphisch gemeldet wird, die Benutzung eines von den Sotial- demokraten zur Maifeier gemietheten Platzes. (Vgl. Nr. 89 d. BI.)

Aus Nürnberg wird den „N. Nr.“ telegraphirt, daß der dortige Magistrat den Festzug durch die Stadt zu dem außerhalb des Stadtbezirks gelegenen Festplatze verboten habe.

In Paxis hat das Comité für die Veranstaltung einer Kund⸗ gebung am 1. Mai beschlossen, ein Blatt mit dem Titel Der erste Mai“ herauszugeben, in welchem alle Forderungen der Arbeiter historisch aufgeführt sein sollen.

Wie ein Wolff'sches Telegramm aus Lüttich berichtet, hat der Verband der Bergarbeiter im Lütticher Kohlenbecken gestern beschlossen, daß sämmtliche industrielle Gemeinden zu der am 1. Mai in Lüttich stattfindenden Kund ebung Abgeordnete zu entsenden und daß diese sich an dem beabsichtigten großen Umzuge zu betheiligen haben. Zu dem Londoner Congreß im Juni wird der Verband sechs Delegirte entsenden.

Ueber Arbeitseinstellungen und Ausstände liegen heute folgende Nachrichten vor:

An dem Ausstand in der Knopffabrik von Karl Weyer bu sch u. Co. in Elberfeld (vergl. die gestrige Nummer 90 d. Bl.) sind nach der Rh. Westf. Ztg. 160 Steinnußarbeiter betheiligt. Man hofft, daß ein gütlicher Vergleich zu Stande kommen wird.

Eine Prager Meldung des W. T. B.“ vom gestrigen Tage theilt mit, daß in Nach od am. Dienstag Nachmittag und während der folgenden Nacht die Ruhe nicht weiter gestört worden sei. Zahl⸗ reiche Arbeiter sind zu ihrer Thätigkeit zurückgekehrt.

Aus Kopenhagen wird dem D. B. H.“ gemeldet: Die Bewegung unter den Arbeitern nimmt einen ernsten Charakter an. Außer den Bauarbeitern haben die Gaswerksarbeiter und die Erdarbeiter bei der Anlage des Freihafens einen allgemeinen Ausstand geplant.

In Paris sind einer Meldung des W. T. B.“ zufolge für den 23. April große Versammlungen in allen Stadttheilen in Aussicht

genommen, um die Arbeiter, vornehmlich die Kutscher von Droschken und Omnibussen, für einen Strike zu gewinnen.

Literatur.

Gesetze, Verordnungen re.

Die Preußische Landgemeindeordnung für die sieben östlichen Provinzen der Menn gg vom 3. Juli 1891. Erlẽicelt von Th. Halbey, Geheimem Ober⸗Regierungs⸗Rath und vortragendem Rath im Ministerium des Innern. Berlin, Carl Heymanns Verlag. 1892. Preis 6 6 Das vorliegende Werk ist ein Sonderabdruck aus dem dritten Bande der „neuen preußischen Verwaltungsgesetze von M. von Brauchitsch-, die nach dem Tode des letzteren don den Derren Ober⸗-Präsident Studt und Unter⸗-Staatssecretär Braunbehrens jerausgegeben werden. Die „Erläuterungenꝰ zu der Landgemeinde⸗ ordnung sind aus der in dieser Beziehung gewiß am meisten berufenen Feder und werden sich in der Praxis als maßgebend und unentbehr⸗ lich . .

Die Landgemeindeordnung für die sieben öst⸗ lichen Provinzen der Mongrchie, won 3. Juli . ö Berücksichtigung des bisherigen Rechtszustandes, der Judicatur des Ober⸗Verwaltungsgerichts und der Materialien erläutert von P. Freita DOber⸗VerwaltungsgerichtsRath. Breslau, J. U. Kern's Verlag (Max Müller). Pr. geb. 8 Diese Ausgabe der preu⸗ ßischen Landgemeindeordnung giebt zunächst den ortlaut nach der Gesetz⸗ Sammlung sowie das Wesentlichste aus der Begrün⸗ dung. Dann folgt eine kurze Darlegung der Genesis des Ge— setzes in den verschiedenen Stadien der parlamentarischen Ver⸗ handlungen. Von besonderem Werth ist die vollständig mitgetheilte Vechtsprechung des Ober⸗Verwaltungsgerichts, dem der Verf ser als Mitglied angehört. Die genaue Kenntniß der Entscheidungen dieses Gerichtshofes dürften der richtigen Anwendung des Gesetzes vorzugs— weise förderlich sein, aber auch die weiteren erläuternden kritischen Bemerkungen und praktischen Winke werden sich als dazu dienlich erweisen. Ein Anhang enthält u. a. eine ausführlichr Darftellung der geschichtlichen Entwickelung der Landgemeinden und Gutsbezirke in den sieben östlichen Provinzen, sowie den Wortlaut der Anweisungen zur Ausführung der Landgemeindeordnung. Das sehr ausführliche Sach= register und die gute Ausstattung des Werkes verdienen noch specielle n, n. ;

Albert's Grenz-, Steuer- und Revisionsaufseher. Handbuch für civilversorgungsberechtigte Militärpersonen, die fit dem Steuerfache zu widmen beabsichtigen. Zweite Auflage, umgearbeitet von C. Hopp. Berlin, Verlag von C. S. Mittler u. Sohn, König— liche Hofbuchhandlung. (Preis 1 4) Diese kleine Schrift ut denjenigen Militaranwärtern die sich dem Vienst bei der Verwaltung der indirecten Steuern zu widmen beabsichtigen, eine Darlegung aller ihnen bevorstehenden Aufgaben und Pflichten, ihrer Beförderungs⸗ aue sichten sowie ihrer J, . und Einkommensverhältnisse. Der Bewerber findet darin alle Schritte angegeben, die zur Erlangung der Anstellung nöthig sind, und wer dem Beruf schon angehört, dem wird die darin gebotene Uebersicht der amtlichen Bestimmungen in , , . 6 9. Nutzen sein.

Rathgeber ür jeden preußischen Steuerza ; Nebst zahlreichen Formularen. Von Wilh. Trempenau. . burg, Druck und Verlag von Eduard Freyhoff. (Preis 60 3) In populärer, für jedermann verständlicher Darstellung wird in dieser kleinen Schrift der preußische Steuerzahler über . . und Rechte ö die sich für ihn aus dem neuen Einkommensteuer⸗ gesetz ergeben. Eine Reihe von Beispielen bietet die Anleitung zur richtigen Selbsteinschätzung, aber auch die Handhabe gegen Steuer- überschãtzung. Für Fälle der letzteren Art sind zahlreiche Formulare zu Anträgen um Steuerermäßigung, Berufungen gegen zu hobe Ein⸗ , und Beschwerden gegen Berufsentscheidungen als Muster

igefügt.

Die neuen Gesetzesbestimmungen über Arbeits⸗ ordnungen, Arbeitsbücher, ö Betriebs⸗ beam te c, in Gesprächsform dargestellt von C. Büttner, Stadt⸗ rath in Leipzig., Vorsitzender des Gewerbegerichts daselbst. Leipzig, Verlag von C. E. Hirschfeld, 1892. (Pr. 60 4.) Dieses Büchelchen behandelt in ähnlicher Weise wie die im vorigen Jahre in Leipzig er— schienene Hallbauer'sche Bearbeitung des Invalidität und Alters⸗ versicherungsgesetzes die wichtigsten Bestimmungen der Gewerbenovelle in gemeinverständlicher Gesprächs form. Am Schluß sind dann die gesetzlichen Bestimmungen noch im Wortlaut mitgetheilt. Der kleinen

Schrift t im Interesse der Sache derselbe Erfolg in Arbeiterkreisen zu wünschen, wie er ihrem Vorbilde beschieden war. ; Militärisches.

Taktische Darlegungen aus der Zeit von 1839 bis 189 mit besonderer Beziehung auf die Infanterie von von Boguslawski, General -Lieutenant 3. D. Zweite ufer, Berlin 1892. E. S. Mittler und Sohn. Preis 1 6 Nachdem die erste Auflage vergriffen war, entschloß sich der Verfasser bei 6 der zweiten Auflage zu einer Umarbeitung, welche die

rfahrungen der Manöver von 1599 und 1891 und die neuesten ö der Technik in gebührender Weise berücksichtigt, und hierdurch at er die Schrift wieder zu einem 'i e. Hilfsmittel für Stabs⸗ offiziere und Hauptleute bei der Ausbildung des Bataillons und der Compagnie und zu einem empfehlenswerthen interessanten Lehrbuch für den Selbstunterricht der Subaltern-Offiziere besonders von der Infanterie gemacht.

Die Theilngahme der Fuß-⸗Axtilslerie an den größeren Truppenübungen mit Scharf 6 eine Studie von Wiebe, General der Artillerie z. D. Berlin 1882. E. S. Mittler und Sohn. Preis 0,75 0 Der durch seine artilleristischen Schriften bekannte General Wiebe hat sich zu dieser als besonderer Abdruck aus dem Januar⸗Heft des ö für die Artillerie⸗ und Ingenieur⸗ Offiziere des deutschen Reichsheeres“ erschienenen Studie entschlossen, um die Uebertreibungen zurückzuweisen, welche behaupten, daß diese Waffe in den letzten Jahren bei der Mehrzahl ihrer taktischen Uebungen, mit und ohne Scharfschießen, den ,. nicht hinlänglich ent- sprochen habe, um ferner die Gründe anzugeben, welche die Uebungen der Fuß⸗AUrtillerie an sich schwieriger und complieirter machen, als die der Übrigen Waffengattungen, und das Urtheil über die Leistungen der Truppe, besonders bei mißlungener. Aufgabenlösung in erheblich höherem . erschweren, und endlich um bemerkenswerthe Rath= schläge zu geben für Anlage, Ausführung und Beurtheilung der für die Fuß⸗Artillerie erforderlichen Uebungen. ö Die Brieftaube, ihre Aufzucht und QDressur sowie ihre praktische Verwendung für das Nachxi tenwesen im Festungskriege von Carl Stadelmann, Königli sächsischem Lieukenant der Landwehr. Berlin 1892. E. S. Mittler und Sohn. Preis 1,25 M Der Verfasser hat seinen beiden allgemein günstig aufgenommenen Werken über das Zweirad und die Luftschiffahrt jetzt im dritten Heft eine Bearbeitung des Brieftaubenwesens folgen kae Er bezeichnet darin die Brieftaube als das wichtigste der drei neuen Verkehrsmittel, weil ihre Verwendung mit Bestimmtheit Erfolg verspricht, wenn Witterungs- oder andere Verhältnisse den Gebrauch des Zweirades und der Luftschiffahrt ausschließen. Die von den verschiedenen Staaten im Krieg und Frieden gesammelten Erfahrungen mit den Brieftauben sind übersichtlich zusammengestellt, . der Verfasser als langjähriger Brieftaubenzüchter über ihre Aufzucht, Be⸗ handlung und Dressur mit den Mittheilungen über seine eigenen Er⸗ fahrungen beachtenswerthe Rathschläge giebt, deren Verständniß durch zahlreiche Abbildungen im Text erleichtert wird.

Die Fortentwickelung der deutschen Feld⸗Tele⸗ graphie, von R. von Fischer-Treuenfeld, früher Chef der Kriegstelegraphen in Paraguay, Ingenieur der Firma Siemens in London. Berlin 1892. C. S. Mittler und Sohn. Preis 80 85. In dieser als besonderer Abdruck aus dem Märzheft des . für die Artillerie! und Ingenieur⸗-Offiziere des deutschen Reichsheeres“ herausgegehenen Schrift stellt der Verfasser zunächst fest, daß die elektrischs Communications⸗Uebertragung im deutschen Heere in einer mit der strategischen und taktischen Entwickelung der heutigen Krieg führung Schritt haltenden Weise gefördert worden ist und in den letzten Jahren sehr bedeutende Fortschritte gufzuweisen hat, um dann die Ansicht auszusprechen, daß andererseits zur Vervollkommnung in diesem

weige der Kriegekunst mancherlei noch erwünscht sei. Vor allen Dingen jält er in Uebereinstimmung mit den Werken des Oberst-⸗Lieutenants Buchholtz aus dem Jahre 1877, des General-⸗Majors und früheren Seneral. elegraphendirectors des Deutschen Reichs von Chauvin vom Jahre 1884 und, des Ingenieur⸗Majors Freiherrn von Massenbach vom Jahre 1885 die Errichtung von Friedensstämmen für die Feld⸗ telegraphen⸗Truppen für unbedingt nöthig um den Feldtelegraphen⸗ Abtheilungen zu ermöglichen, den wesentlich gesteigerten Anforderungen der Neuzeit zu genügen. Um die heutige Aufgabe: die Hauptquartiere im Bewegungskriege auch mit den knn g gef ribe , Armee⸗Corps und einzelnen Divisionen in . Rapport zu setzen und ihre Wirksamkeit selbst in der Feldschlacht zu bethätigen, mit Sicher⸗ heit durchzuführen, empfiehlt der Verfasser für die deutsche Armee eine der englischen Armeetelegraphie ähnliche Einrichtung, die er als sehr zweckmäßig ansieht und im weiteren Verlauf seiner lesenswerthen Arbeit genauer beschreibt. . Erziehung und Unterricht.

Grundzüge der Geometrie mit geometrischen Con⸗ structions, und RNächenaufgaben,. Zearbeitet von W. Augschun. Mit 4 Steindrucktafeln und Abbildungen. Berlin, Verlag von E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. (Preis 1 30 ) Der Zweck dieses kleinen Lehrbuchs ist, den Anfänger mit den Elementen der Geometrie in anschaulicher Weise gründlich bekannt zu machen und ihn zur praktischen Verwendung anzuleiten. Es ist daher auf die Uebung mit Zirkel und Lineal, das Zeichnen und Construiren der Hauptnachdruck gelegt. Das Buch dürfte sich für Mittelschulen und die unteren Klassen der höheren Lehranstalten, auch für gewerbliche Fortbildungsschulen als Leitfaden beim geometrischen Unterricht nützlich erweisen.

Das J. Heft der Monatshefte der Comenius⸗Ge⸗ sellschaft ist soeben bei R. Voigtländer in Leipzig zur Ausgabe gelangt, und wird in wenigen Tagen in allen Buchhandlungen vor räthig sein. Es enthält außer einem Aufsatz von P. Hohlfeld⸗Dresden über Comenius und Krause die erste bis jetzt vorhandene Uebersicht aller Bücher und Abhandlungen, die wir aus Comenius Feder kennen. Viel Interesse wird ein von Dr. Bodemann-Hannover veröffentlichtes Gedicht von Leibniz auf Comenius erwecken, welches mit den heute sehr merkwürdigen, prophetischen Worten schließt:

Tempus erit, quo te, Comeni, turba bonorum

Factaque, spesquęe, tuas, vota quoque ih sa colst. .

Ein Verzeichniß der Literatur, wesche seit fünfzig Jahren in deutscher, böhmischer, englischer, französischer, holländischer, schwedischer und ungarischer Sprache über Comenius erschienen ist, schließt das interessante Heft. Die „Monatshefte! sind das Organ der Comenius⸗ Gesellschaft, deren Mitglieder sie kostenlos geliefert erhalten; im Buchhandel sind sie nur zu erhöhtem Preise zu haben. Anmeldungen nehmen die Verlagsbuchhandlung von Voigtländer und das Bankhaus Molenaar u. Co., Berlin C. Burgstraße, entgegen.

. Dichtkunst.

Eine Ausgabe ausgewählter Werke Ernst Moritz Arndt's kündigt die Verlagsbuchhandlung von Karl Fr. Pfau in Leipzig an. Diese Ausgabe, welche Huge Roͤsch besorgt, wird. Arndt's Memwiren, seine ginge fte. und Dichtungen aus den Zeiten des Befreiungskrieges, seine Werke über Geschichte und Culturgeschichte, Politik und Völkerkunde enthalten. Jede einzelne Schrift soll mit einer kurzen Einleitung sowie mit Erläuterungen und Commentaren aus der Feder des Herausgebers veisehen sein. Im ganzen sind etwa 50 Lieferungen (in 4 bis 5 Bänden) zum Preise von je 40 in Aussicht genommen. Die vorliegende erste Liefe⸗ rung ; beginnt mit den Erinnerungen aus dem äußeren Leben. Diese Selbstbiographie, in der Arndt seine Wanderungen und Wandlungen, seine Thaten und Meinungen schildert und ein Gesammthild seines vielbewegten, mit den Geschicken des Vaterlandes eng verknüpften Lebens giebt, bietet eine zuverlässige Grundlage für das Verständniß und die geeignete Einleitung in das Studium seiner 8er. * 41 ; ten Mal ,, . , Werke

irften allen Freunden unserer vaterländischen Geschi iner willkommenen Aufnahme sicher sein. he een, Unterhaltung.

Von der schon früher erwähnten Gesammtausgabe der Romgne van Charles Dickens, welche die Verlagsbuchhandlung von Albin Schirmer in Naumburg a. S. unternommen hat, liegen bereits vier Lieferungen (zum Preise von je 40 3) vor. Sie führen

2 ö

den ‚Aus zwei Millionenstädten“ betitelten Roman i französischen Revolution weiter. Wir machen auf bee n *. gediegen verdeutschte Sammlung der Werke des großen en kid Humoristen und Sittenschilderers wiederholt aufmerkfam. lischen Amerika in Wort und Bild, eine Schilderung der V 3 Staaten von Friedrich von Hellwald. Lei 3 Verlag von Schmidt und Günther. Der als Crlturhijfir e und geographischer Schriftsteller durch Herausgabe 62 reicher günstig aufgengmmener Werke und als langjähriger Nedal teur des „Ausland! in Augsburg und Stuttgart bekannte ee österreichische Ober Lieutenant Friedri von Hellwald 6 zur Feier der 400jährigen Entdeckung Amerikas durch Go— lumbus eine neue Herausgabe des 1883 erschienenen Prachtwerks »Amerika in Wort und Bild, beginnen lassen. Die erste uns vor— liegende ,, auf 65 Lieferungen mit etwa 700 Abbildun- gen berechneten Werkes giebt den Beweis, daß die seiner Zeit an dieser Stelle ausgesprochene Anerkennung für die erste Auflage auch bei der neuen auf das sorgfältigste ,, Herausgabe nur un⸗ verändert wiederholt werden kann, wobei hervorgehoben werden muß daß der bis auf 65 J herabgesetzte Preis für die r nf als eine i t.

, 3 . der fee eg g; ung anzusehen i

Sammlung populärer Schriften, herausgegeben

der Gesellschaft Urania zu Berlin. Verlag von V . Berlin 1891. Die Gesellschaft Uranig, die es sich zur Aufgabe ge⸗ setzt hat, in ihrem hiesigen Institut die Wirkungen der Naturkräfte und die Naturerscheinungen sowie die neuesten Errungenschaften des Natur⸗ wissens und der zu ihnen führenden Technik weiten Kreisen des Publikums erklärlich zu machen, giebt seit einiger Zeit eine Sammlung volksthüm⸗ licher Schriften heraus, in denen für den geringen Preis von O,. 60 bis 1 einzelne bon den in der Urania gehaltenen Vorträgen und auch andere naturwissenschaftliche Schriften von allgemeinem Interesse in jwei bie drei Bogen starken reich illustrirten Heften veröffentlicht werden. Die uns bis jetzt zugegangenen Hefte 2, 3 und enthalten die so oft wiederholten Vorträge des Pr. M Wilhelm Meyer ‚Die Ge⸗ schichte der Urwelt', Die Werke des Wassers betrachtet auf einer. Nordlandfahrt! und Die Kinder der Sonne, während in Heft 5 der Director der Urania, Herr Dr. M. Wilhelm Meyer, eine kurze Beschreibung des Instituts und seiner wissenschaft lichen Ziele giebt. Wir sehen mit Interesse dem Erscheinen der fol⸗ genden get ehen .

Russisches Leben. Novellen und Skizzen von Friedri Duckme yer. Berlin, Verlag von Eduard 5 3. 36 fasser, ein geborener Livländer, hat Jahre lang im eigentlichen Ruß⸗ land gelebt. Einzelne der vorliegenden kleinen Skizzen muthen den Leser sehr me f an, im ganzen aber steht dem Deutschen das e tie und gesellschaftliche Leben Rußlands, wie es der Verfasser childert, so sfremdartig gegenüber, daß er kein richtiges Verständniß dafür hat. Für alle, die sich für unser oͤstliches Nachbarland interessiren sind diese Novellen sehr lesenswerth. ;

Von demselben Verfasser ist in dem gleichen Verlage eine kleine Schrift in gebundener Sprache, Mannesworte an die Treuen und Protestanten unserer Zeit, erschienen, worin er gegen die Nothstände unserer Zeit die Erkenntniß der eigenen Schuld und die Rückkehr zu der rechten Stellung ale Christen empfiehlt. Weiter wird namentlich auf die ,, Seiner Majestät des Kaisers ver⸗ wiesen, der den Weg zu einer besseren Zukunft gezeigt habe und dessen Worten nachzuleben, das Mittel sei, allen Klassen des Volks Glück und Zufriedenheit wiederzugeben.

Verschiedenes.

Taschenbuch der Berliner Beamten-Vereinigune für das Jahr 1892. Im Auftrage des Vorstandes , ö Carl Pfafferoth, Kanzlei⸗Rath. Berlin 1892. R. v. Deckers Verlag, G. Schenck. Preis geb. 1,50 S6. Das vorliegende Buch bringt eine umfassende Darstellung des Wesens und Wirkens der Beamten⸗-Vereinigung, indem es, mit ihrer Entstehung beginnend, die Verfassung und Einrichtung der Vereinigung veranschaulicht, eine Schilderung ihrer gesammten Wirksamkeit giebt, auch ein nach Be⸗ hörden geordnetes Verzeichniß der Mitalieder hinzufügt. Daneben bietet das Buch mancherlei Wissenswerthes, vornehmlich auf wirthschaft⸗ lichem Gebiet, sowie andere Nachrichten, welche den Mitgliedern be⸗ sonders in ihrem Wirken als Familienhaupt sicherlich von Nutzen sein werden. Es seien in diesem Betracht nur die Zusammenstellung über die den Mitgliedern auf, den verschiedensten Gebieten eingeräumten Vergünstigungen sowie die Darstellung über das höhere Unterrichts⸗ wesen hervorgehoben. Durch die Aufführung der den höheren Lehr— anstalten zustehenden Berechtigungen wird den Eltern und Vor⸗ mündern ein für die Berufswahl ihrer Pflegebefohlenen bedeutsamer w, gegeben. Auch das Verzeichniß der in Berlin vorhandenen Stiftungen für Stipendien, Unterstützungen u. a, verdient Begchtung. Das Buch enthält bei geringem Preise eine solche Fülle des Inhalts, 36 3. seine Anschaffung allen Interessenten angelegentlich einpfehlen önnen.

Politisches Conversations-Lexikon. Ein praktisches HRand⸗ und Nachschlagebuch für jeden Zeitungsleser, Politiker, Beamten, Kaufmann, Gewerbetreibenden, Journalisten u. s. w. zur Jenntniß der allgemeinen Staatslehre und des Staatslebens aller Länder mit besonderer Berücksichtigung von Handel und Börse, Justiz⸗=, Kirchen-“, Heer⸗ , Ordens⸗ und Münzwesen von Dr. H. Normann. Verlag von Levy und Müller in Stuttgart. Der Verfasser ist seiner Aufgabe, soweit dies bei dem beschränkten Umfange des Werkes möglich war, gerecht geworden. Es bietet ein sorgfältig ausgewähltes Material über die politischen und statistischen Verhältnisse aller Länder dar, behandelt die wichtigeren Fragen der allgemeinen Staatslehre, des! öffentlichen, dez Verfassungs, Verwaltungs, und Völkerrechts wie der wis iche m,, charakterisirt die Ziele und . der politischen Parteien; giebt eine klare, gemein⸗ perständliche arstellung wichtiger Reichsgesetze nach ihrem wesent⸗ lichen Inhalte und erläutert häufig vorkommende technische Ausdrücke. Nan findet somit alles was man sich sonst aus Monographien, Brochuren, statistischen Nachweisungen und Staatswörterbüchern zu—⸗ sammensuchen mußte, hier vereint. Das politische Conversations— dexikon ist deshalb ein für Beamte, Geschäftsleute und Zeitungsleser aller Stände brauchbares und empfehlenswerthes Buch.

Handel und Gewerbe.

Nach einer Königlich spanischen Verordnung vom 23. März hat die Auslegung der Position 178 des Sp ö. isch en Zolltarifss vom 31. Dezember v. J dahin zu geschehen, daß Astrachan, Felbel und Sammete aus Wolle oder Haar ohne Bei⸗ mischung von Baumwolle oder anderen vegetabilischen Fasern den in der Colonne 2 des Tarifs festgesetzten Zoll von 4 Peseten pro Kilogramm zu zahlen haben, dieselben Artikel aber bei vorhandener knife, von Baumwolle oder anderen vegetabilischen Fasern bis zum 30. Juni d. J. zum Ser n nge ö , gemäß Position 157, nlage n Handelsvertrage mit reich vom Jahre 1882, . werden. ü ö

Eine in, der. „Gaceta de Madrid“ vom 3. April ver⸗ öffentlichte Königlich spanische Verordnung vom 25. März, durch welche die zwölfte Bestimmung über die An— wendung des Zolltarifs vom 31. Dezember 1891 (Deutsches Handelsarchiv, Februarheft 1872, Th. J. S. 279) ergänzt und theilweise abgeändert wird, lautet in deutscher ,, wie folgt:

1) Es sind Ursprungszeugnisse zu fordern bei der Einführung aller derjenigen direet aus Vertragsländern kommenden Waaren, welche in der hier beigefügten Zollposttionenliste miteinbegriffen sind; in den Ursprungszeugnissen muß der Name und der Wohnort des Fabrilanten

5 ; be der Erklärung über den der Waaren , . sein . . von dessen ausdrücklich

Ursprung derselben von dem Fabritkan hierzu . ef net eines Vertragslandes im Transit urchgeführt wird, muß dieser Transit ieht, daß entweder auf einem besonderen von der em der . ang , aus⸗ 4 SGesehen! des anischen Konsuls zum ,,, je Waare gebracht hat, dessen Serkunftsortz sowie der Name des das die Waare g wen Schiffes und dessen Bestimmungshafen ver⸗

2 . * 9 ö d

res Vertragsland . ö was am einfachsten dadurch g auf dem Urfprungszeugniß selbst oder

Zollbehörde des Hafens, an d

die Waare übernehmen

den. ne,, den Nach

en nach Spanien g, Marke, Nummer,

1 dem vorstehenden Artikel bezeichnete

trennt oder auf dem Ursprungszeugniß selbst ab⸗

e . ö nach Belieben des Ahsenders.

Hinsi

. vom 25. in einem Ve

Wenn die

6 zu bringen. Bei, der Erhebung der 3

Auftragsendung ö. Die letzteren

Zölle nach der zweiten Colonne zu za

Zolltarifs fällig. Anlage.

Position 1a, 2a, 3, , 28, 9 ,

126, 141, 196, 174, 92, 193, 194, 195, 9g, 210, 211, A2, 214, 215, 6, 20, 221, 259, 240, 243, 244, 245, 246, 248, 25 7, 262, 263, 264, 265, 266, 267, 270, 27 277, 285, 289, 290, 292, 303, 304, 305, 3 325, 326, 327, 329, 330, 332, 334, 337, 338, 3 3, 345, 354, 357, 359, 360, 361, 362, 363,

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 13. d. M. gestellt 8953, nicht recht

zeitig gestellt keine Wagen.

Anmerkung des Uebexsetzers: In dem Speeialtarif, vom 25. Februar sind die bis zum 30. Juni geltenden vertragsmäßigen

Zollsätze zusammengestellt.

achweis des Transits don Producten aus Vertrags⸗

. icht. agsländer zu führen, ist eine Bescheinigung linder sc ub i r f 63 der Zollbehörde des Abgangsortes des * zu ver ö. 1 hes eber von den Behörden des Ortes, woselbst die Vertrage la facturirt werden; in dieser Bescheinigung ist Bruttogewicht und Inhalt der Colli an⸗ so der Abgan sort und der spanische Bestimmungsort.

leine Waarensendungen oder Packetsendungen sind in jeder 0 Reglement über die Gesammteinfuhr unterworfen. M Für Poftpackete kommen die Zollsätze der zweiten Colonne des Jolllaris in Anwendung oder auch diejenigen des Specialtarifs Februar d. J.), vorausgesetzt, daß die betreffenden Wagren rtragslande facturirt worden sind und daß bei der Zoll⸗ nter uchung sich nichts der Zolldeclaration Zuwiderlaufendes ergiebt. Wag ren nicht in einem Vertragslande faeturirt worden so iff ohne Ausnahme die erste Colonne des Zolltarifs in An—⸗

r Erhebun ölle für die von Reisenden mitge⸗ führten Artikel sind diese in zwei Klassen einzutheilen; Artikel für den personlichen Gebrauch in den den Verhältnissen der betreffenden Reisenden entsprechenden Quantitäten; und in Artikel, welche nach

shrer Art und Menge den Tharakter einer Waarensendung oder einer jahres. / Belgrad, 13. April. (W. T. B.) Es betrugen die Einnahmen:

der ferbischen Obrt-Kasse vom 1. Januar bis 31. März 1892 567 355 Fr., gegen den gleichen Zeitraum in 1891 353 257 Fr., mehr in 1892 214 098 Fr. Die Einnahmen der serbischen Eisen⸗ bahn-Douane-Kasse betrugen vom 1. Januar bis 31. März 1892 637 244 Fr., gegen den gleichen Zeitraum in 1891 49 624 Fr., mehr in 1892 157 619 Fr. Die Einnahmen der serbischen Stempel-Kaffe betrügen vom 1. Januar bis 31. März 1892 677527 Fr. gegen den gleichen Zeitraum in 1891 633 967 Fr., mehr ie Specialkassen führten an die Berliner Abrechnun . für den Couponsdienst des laufenden Semesters ruar 1893 1 410 000 Fr. ab, hierzu im Monat März Fr., zusammen 3 281 600 Fr. New⸗HYork, 13. April. (W. T. B.). Die anfangs fest und schloß sehr fest bei beschränktem Verkehr. Der ÜUmfatz der Äetien betrug 264 000 Stück. Der Silber⸗ vorraäth wird auf 2900 000 Unzen geschätzt. Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen 420 005 Unzen zu 86448 à 36,60.

ind den Bestimmungen der allgemeinen Einfuhr unterworfen; die ersteren aber, wenn der Reisende direct zur See aus inem Vertragslande kommt, zahlen die in der zweiten Colonne des Tarifs festgesetzten Zölle; wenn der Reisende zur See oder zu Lande zus einem Richtvertrags land kommt, hat er nachzuweisen entweder durch Vorlage seines Fahrscheins oder der auf sein Gepäck aufgeklebten Etiquetten, daß er aus einem K kommt, worauf er die

len hat; kann er diesen Nach⸗ FDeis nicht führen, dann sind die Zölle nach der ersten Colonne des

rechtzeitig gestellt keine Wagen.

13. April 1892 das Grundstück E

Ufer 34, Ersteherin.

Schienen⸗Submission in

trägt drei Procent.

Bescheinigung bandel. La

Umsatz 485 000 kg

zu lassen.

in 1892 13 560 Fr.

bis Ende 2. 1841600

191, fügbaren. Vorräthe,

I', festere aus ländische Märtte und auf

56. nach vorübergehender Abschwächung ; Käufe. Mais während des ganzen Börsenverlaufs mit nur 324, wenigen Unterbrechungen steigend auf Deckungskäufe der aissiers.

36 209,

342, 368.

der N. Pr. 3.“

erson festgesetzt.

In Oberschlesien find am 12. d. M. gestellt zöz0, nicht

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen 6 n 1erlin stand am 6 e Tresckowstraße und Prenzlauer

Allee, dem Maurermeister Ernst Christ gehörig, zur Versteigerung. Mindestgebot 1500 ; für das Meistgebot von 20 000 0 wurde die Handlung in Firma F. Zim mermann u. Sohn, Tempelhofer

Wie die ‚Köln. Volksztg.“ . h . die billigste Offerte die⸗ jenige des Dortmunder Stahlwerks Hoesch, welches sich zur Lieferung zu 114,550 6 pro Tonne ab Werk erbot. Die Kölnische Lebensversicherungs-Gesellschaft Concordia; schlägt für das abgelaufene Geschäftsiahr wieder eine Dividende von 7 oo dor. Der Gewinnantheil der Versicherten be⸗

Leipzig, 13. April. (W. T. B.) Kammzug⸗-Ter min, lata. Grundmuster B. per April 3,37 „, ver Mal 3,8. M, per Funi 3, 873 M. per Jull 3,90 „, per August 3, 23 Æ, . per September 3, 95 16, per Oktober 3,99 S6, per November 3 97 4, ver Dezember 3, 97 M, per Januar 3, 97 M, per Februar 3, 975

Tondon, 13. April. (W. T. B.) Wollauction. Wolle fest, gegenwärtig Merinowolle 10 9, Cap⸗- und Natalwolle 73 bis 100⸗0 Über Februarpreise. Nächster Auctionstag Mittwoch den 20. er.

An der Küste 5 Weizenladungen angeboten.

Paris, 13. April. (W. T. B.) Wie aus Madrid gemeldet wird, beabsichtigte die spanische Regierung von den 50 Millionen ele, die ihr die Bank von Spanien am 1. Juli d. J. vor⸗ chießen soll, bereits jetzt 30 Millionen gegen 50 Zinsen escomptiren

Warschau, 13. April. W. T. B) Die Cinnahmen der Warschau-⸗Wiener Eisenbahn betrugen im Monat März 1592 314 900 Rbl. weniger als im entsprechenden Zeitraum des Vor⸗

richte über ungünstige Witterung in. Europa und auf Täufe für den 154, Export. Besserung ging später theilweise verloren. Schluß wieder 177, fest. Ma is steigend auf Abnahme der für Contractlieferung ver⸗

Chicago, 13. April. (W. T. B.) Weizen steigend auf Berichte über ungünstiges Wetter,

Mannigfaltiges.

München, 12. April. Gleich den letzten Jahren werden, wie mitgetheilt wird, auch heüer wieder vom 15. Mai ab die Königlichen Schlösser Herrenchiem see, Linder⸗ hof und Reufchwanstein, sowie nunmehr auch das alte Schloß in Hohenfchwangau täglich dem allgemeinen Besuch geöffnet sein. Während für die drei ersten Schlösser das Eintrittsgeld 3 für die . beträgt, wurde das für Hohenschwangau auf 50 für die

Regensbur Wörth sind, na

wickau berichtet,

starken

um sich.

nichtet worden.

Die Börse war schon

standen,

befestigten später umfangreiche u einer der ersten.

hergestellt ist.

hinderte sie, ans Ufer zu schwimmen. ;. und Erschöpfung sank einer nach dem anderen unter, Nordberg als

13. April, In dem in der Nähe gelegenen einer Meldung des D. B 690 r.

darunter das Thurn und Taxis'sche S koß abgebrannt. Das Ferer soll durch Kinder entstanden sein. i z

Aus Sachsen, 12. April. Am letzten Sonntag haben, wie der Voss. Z. geschrieben wird, in Sachsen d, Theil recht umfangreiche Waldbrände stattgefunden. Großer Schaden wurde vor allen Dingen in dem Unterhermsgrüner Revier im Vogtlande an⸗ gerichtet, wo mindestens 10 ha zehn⸗ bis funfzehnjähriger ö völlig zerstört wurde. Auch in Hundsgrün i. V. wurde eine aus⸗ meldet, war bei der gestrigen ö nte zweijährige ö vernichtet. Weiter wird aus a

daß in dem benachbarten Buhlwald etwa 8 ha

ichtenwald einem Waldbrande zum Opfer fielen. Auch im Leipziger Rathswalde fand am Sonntag Vormittag ein größerer Waldbrand statt, ebenso in einem Königlichen Forstrepier in der Gegend von Olbernhau. In allen ie, d

Feuers nur auf Unvorsichtigkeit von Spaziergängern zurückzuführen sein.

Bremerhaven, 14. April. Das u. „Monrovia“ (vergl. Nr. 38 u. 90 d. Bl.) ist laut Meldung des W. T. B.“ nunmehr gelöscht.

Lemberg, 13. April. In den russischen Nothstandsbezirken leidet, nach einem Drahtbericht der ‚Voss. Ztg.“, jetzt die Bevölkerung nach ui, Frühlingstagen neuerlich unter enormer Kälte und Schneestürmen.

ällen dürfte die Entstehungsursache des

euer auf dem Dampfer

Brüssel, 12. April. Mehrere hundert Hektar des Hertogen— waldes stehen, wie der „Voss. 3.“ berichtet wird, auf preußischem und belgischem Gebiet in e i Seit dem Frühling 1887 war ein solcher Waldbrand nicht ausgebrochen. Auch bei Mentzen an der preußisch⸗belgischen Grenze sind über 100 ha prächtigster Tannenwaldungen dur

lam men; das Feuer greift immer mehr

Feuer ver⸗

Adrianopel, 8. April. Anläßlich des vorjährigen Bahn⸗ überfalles durch Athangs wurden nach und nach im Vilajet Adrianopel 93 verdächtige Persönlichkeiten verhaftet. wurden, wie der „Hamb. Corr. berichtet, im vorigen Monat 39 zu längeren und kürzeren Gefängnißstrafen wegen verschiedener Raub⸗ und Mordthaten befinden fich nicht darunter und 54. wurden als un— schuldig entlassen. Das Räuberunwesen hat inzwischen im Vilgiet Adrianopel nachgelaffen, nachdem die Gendarmerie bedeutend verstärkt wurde, und weil die Schlupfwinkel der Räuberbanden durch regel— mäßige Streifungen gesäubert werden. Der Bestand der dortigen Gendarmerie beträgt gegenwärtig 3700 Mann,. (8 Bataillone, 8 Escadrons und ein berittenes Streiscorps). Die Stationen von Baktschekiöj bis Mustafa Pascha (an der bulgarischen Grenze) haben eine Besatzung von fünf bis zehn Mann und die dahinter liegenden Orte eine folche von zwanzig bis vierzig Mann; außerdem wird jeder nach Europa abgehende Perfonenzug von zwanzig Gendarmen begleitet.

Von ihnen

verurtheilt Athanas und seine Genossen

New-YPork, 11. April. Aus Boston wird der „Frkf. Ztg.“ gemeldet: Als der Instructeur der Bostoner Farmschule Nordberg Welzen anfangs fest auf Zunahme der Haussespeculation, Be gestern Abend in einem Segelboote mit zehn Knaben, Ler regel⸗ ; mäßigen Bedienung des Boots, aus der Kirche nach der Thomson⸗ Insel, wo fich die Schule befindet, zurückkehrte, schlug das Boot, infolge eines Windstoßes, plötzlich um. Nordberg, ein vortreff licher Schwimmer, und die Knaben, die ebenfalls zu schwimmen ver⸗ klammerten sich an das Boot an, aber die Kälte

Infolge der Erstarrung

Mittlerweile war es dunkel geworden und alle

Hoffnung, daß die Verunglückten vom Ufer bemerkt würden, ver⸗ schwunden. Um 11 Uhr, vier Stunden nach dem Unfall, trieb das Boot ans Land, scheinen mit dem Leben davonzukommen. Die Schule ist ein Privat— institut für mittellose Knaben und wird durch Beiträge reicher Bostoner Bürger unterhalten.

Columbus (Mississippi), 12. April. Nach einem Telegramm des ‚B. R.“ hat die Ueberschwemm ung wahrscheinlich viel mehr Menschenopfer gefordert, als man anfänglich annahm. Hundert Reger sind sicher erkrunken. Allmählich verläuft sich jetzt das Wasser. Da aber die meisten Brücken in der Umgegend zerstört worden sind, fo wird es noch eine Zeit lang dauern, bis der Verkehr wieder völlig

aber nur zwei Knaben hingen noch daran. Sie

l. Untersuchungẽ⸗ Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall, und Invalidltäts⸗ 2c. Versicherung. 4. . Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 5. Verloofung ꝛc. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

Kommandit ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗˖ Gesellsco. Erwerbs- und Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

irthschafts Genossenschaften.

) Untersuchungs⸗Sachen.

3628 Steckbriefs⸗Erneuerung. Der gegen den Kaufmann Adolf Romann wegen Vollstreckung einer einmonatigen Gefängnißstrafe in den Acten J. III. P. 350. 84. unter dem 24. April 1885 erlassene Steckbrief wird erneuert. Berlin, den 4. April 1892. Königliche Staatsanwaltschaft J.

lh? Steckbrief s⸗Erledigung.

Der gegen den Bäcker Paul Stto Richard Bock wegen Vergehens gegen die 271, 74 Strafgesetz⸗ buchs in den Acken J. i B. 852. 91 unter dem 14. März 1892 erlassene Steckbrief wird hier⸗ durch zurückgenommen.

Berlin, den 9. April 1892.

Königliche Staatsanwaltschaft J.

lat . n der Strafsache gegen den Johann Schirmer, Sehn der ledigen Henriette Schirmer in Hanau 2 geboren am 36. Mai 1867 zu Offenbach a. M., 6 wohnhaft in Hanau, wegen Verletzung der Wehr⸗ 6 ist durch Beschluß des Königlichen Landgerichts, K III., dahier, vom * pril 1892 auf . ö. 8 480 bezw. 326 der Strafprozeßordnung Reiche b i . Strafgesetzbuchs das im Deutschen w, . iche Vermögen des Angeklagten zur koch J &., denselben ö treffenden zäöchsten Geldstrafe und der Koften des Verfahrens mit Beschlag * worden, was hiermit in Gemäß—

t a hd . s. L der Strafprozeßordnung ver=

Hanau, den 11. April 1892. : Der Erste Staatsanwalt: Schumann.

ni g. er Landmann Louis Ferdinand E uli Bürkner, am 31. Juli 1864 zu ade j e ö 2) der Arbeiter Martin Jaworski, am 10. Sk; . an 9 eren g r, er Kürschner Carl Emi ielemann, . 1864 hi n ge . ö er Tapezierer Richar etrich, am 27. Sep⸗ tember 1864 zu Stettin geboren, ö. 3

5) der Tagelöhner Carl Friedrich Wilhelm Dre— wicke, am 18. Januar 1861 zu Beelitz geboren,

sämmtlich zuletzt in Potsdam wohnhaft gewesen und jetzt unbekannten Aufenthaltsorts, werden beschuldigt zu Rr. 1 und 2 als Wehrmänner der Landwehr ohne Er⸗ laubniß ausgewandert zu sein, zu Nr. 3 bis 5j als Ersatz⸗ referviften ausgewandert zu sein, ohne, von der be⸗ vorstehenden Auswanderung der Militärbehörde An⸗ zeige erstattet zu haben. Uebertretung gegen § 360 Rr. 3 des Strafgefetzbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 14. Juni 1892, Vormittags 9! Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam, Lindenstr. 54, Zimmer Nr. i, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden diefelben auf Grund der nach 5 472 der Straf⸗ prozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Com⸗ mando zu Potsdam ausgestellten Erklärung ver— urtheilt werden.

Potsdam, den 3. März 1892.

Couvreux, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V.

3570 Beschluß. ö Auf Antrag des Militärgerichts, wird nach Er⸗ greifung des Deserteurs Rittner die Beschlagnahme Nr. 65 089 vom 2. Februar 1892 aufgehoben. Leobschütz, den 8. April 1892. Königliches Amtsgericht.

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2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

63734 Zwaugsversteigerung.

Im Wege der Zwangẽvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlinz im Nieder⸗ barnimschen Kreise Band 79 Nr. Z366 auf den Namen des Bauunternehmers Heinrich . 9j Berlin eingetragene, hierselbst in der Thurmstraße Nr. 62 be⸗ legkne Grundstück am 22. Juni 1892, Vor⸗ mittags 10] Uhr, vor dem, i Ge⸗ richt, an Gerichtsstelle. Neue Friedrichstraße 13, Hof,

lügel O. part., Saal 40, versteigert werden. Das ir r ic ist mit 265 910 6. Nutzungswerth

zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der

Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch— blatts Grundbuchartikels etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge— richtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht . insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungskermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des gerin sten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, wer⸗ den aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs— termins die Einstellung des Der. herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den erf an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22. Juni 1892, Nachmittags irn Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 3. April 180. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 76.

37331 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 84 Blatt Nr. 3485 auf den Namen des Schuhmechermeisters Carl Müller zu Berlin eingetragene, an der Straße 25, nach dem Kataster Zwinglistraße Nr. 20, belegene Grundstück am 17. Juni A892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an erichts⸗ stelle Neue Friedrichstraße 135, Hof, Flügel , parterre, Saal 35, versteigert werden. Das Grund- stück ift mit 1,38 6 Reinertrag und einer läche von i a 5I qm zur Grundsteuer, mit 13840 ½ Nutzungs werth zur Gebäudesteuer für das Etatsjahr 1894595 beranlagt. Auszug aus der Steuerrolls, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen

und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, fowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge— richte schreiberei, ebenda, Flügel D, Zimmer 41, ein- gesehen werden. Alle Realberechtigten werden auf⸗ gefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Be⸗ krag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins— befondere derartige Forderungen von Kapital Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be= kreibende Gläubiger widerfyricht, dem Gerichte glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringften Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück⸗ sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ senigen, welche das Eigenthum des Grundstücks eanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspyruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 17. Juni 1892, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 4. April 1892. .

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 75.

3650 Oeffentliche Zustellung. . Im Wege der Zwangs vollstreckung soll das im Grundbuche von . Band 45 Blatt 1839 auf kenn htamen des Rittergutsbesitzets Karl. Stöckius, früher zu Greußen, jetzt in unbekannter Abwesenheit. eingetragene, Leipziger . Nr. 61 (Goldner Hirsch) belegene Grundstück, bestehend aus . Wohnhaus mit 2 Seitenflügeln, Hofraum und Garten, . Colonaden rechts und links, offene Colonade⸗ . Colonade am Wohnhause, Konzertfaal und Bühne, Kartenblatt 15 / 16 Parz. S321 von 14 ar 65 qmm Größe am 27. Jani i Sp 2, Vormittags 9 Uhr, bor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle = kleine Steinstraße 8, Zimmer Nr. 31, versteigert werden.

Das Urtheil äber die Ertheilung des Zuschlac gz