1892 / 98 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Apr 1892 18:00:01 GMT) scan diff

und östlichen Theilen des rechtsrheinischen Bavern, der Pfalz, dem NReckar⸗ und Schwarzwaldkreise, in Hessen, in Lothringen, in Mecklen⸗ burg⸗Schwerin und Braunschweig war die Seuche etwas stärker ber breitet als vorher. Speciell in der Kreishauptmannschaft Zwickau und den vorher nicht erwähnten Theilen von Bayern und Württem— berg, im fuüdlichen Baden, im Elsaß und in Anhalt ist sie zurück⸗ 9. angen. Neu ergriffen wurden Mecklenburg⸗Strelitz, Waldeck, 6 die Regierungsbezirke Stralsund und Sigmaringen, sowie das Herzogthum Oldenburg. . . ĩ . Lungenseuche befanden i Ende März noch 8 Be— stände in Oberfranken, 2 in der Amtshauptmannschaft Borna, in der Amtshauptmannschaft Oelsnitz, 2 im Kreise Cöthen und 35 im Kreise Metz unter Sperre. . . Schafräude war Ende März in 15 Gemeinden von Ober⸗, 3 von Mittel- und 7 von Unterfranken, 1 des Neckar⸗ 1 des Schwarz⸗ wald, J des Jagst und 5 des Donaukreises, 8 des Landeg⸗Kommissär⸗ bezirk Freiburg. 2 des Landes-Commissärbezirks Mannheim,. A von Oberhessen, 1 von Sachsen⸗Weimar, je 3 vom Herzogthum Olden⸗ burg und Herzogthum Gotha, 2 von 2AImheit, sowie in je Gemeinde von Reuß J. L. und des Ober- und Unter⸗El vorhanden. Tarnowitz, 23. April. Im Grenzorte Bisia ist wie D. B. H. meldet, der Ausbruch der Pocken, die aus. Rußland eingeschleppt worden sind, festgestellt. Die Pockenepidemie in Königshütte und Umgebung ist erloschen. ᷣᷣ . . Brüsfel, 25. April. Ein offizieller Bericht der medizinischen Gesellschaft stellt, wie . S. T. B. meldet, den Ausbruch des Typ hus⸗ fiebert in verschiedenn Landegtheilen Belgiens und die besondere Gefährlichkeit der Krankheit fest. Die Pockenkrankheit drohe gleichzeitig das ganze Land zu ergreifen. . . Benga res? 25. April. Dem B. R.“ wird gemeldet: Die Cholera wüthet hier in schlimmster Form. Bis zum heutigen Tage sind 180 Cholerafälle vorgekommen, von denen 130 einen tödtlichen Ausgang nahmen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. .

An der Ruhr find am 23. d. M. gestellt 9365, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. ö

In Oberfchlesien sind am 22. d. M. gestellt 3694, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 23.8. M. sind gestellt 3454, nicht rechtzeitig gestellt keine Wa gen.

Zwangs-Versteigerungen. !.

Beim Könislichen Amtsgericht 4 Berlin stand am 25. April 1892 das Grundstück in der Alexanderstraße 3. und Kaiser— ftraße 25 a, dem Kaufmann Alex Stein gehörig; Nutzungswerth 19 Ho „é; Mindestgebot 191 9000 S; für das Meistgebot von 570 060 s wurde der Rentier Friedrich Eich ler, Grüner Weg 119, Ersteher.

In der Generalversammlung des Norddeutschen Lloyd in Bremen vom 25. d. M. kündigke der stell vertretende Vorsitzende Georg Plate den Austritt des bisherigen Vorsitzenden Reck, so wie den Tod des Directors Lohmann, ferner die Einführung der Directoren Wiegand, Marquardt und Bremermann an. Der Vor⸗ sitzende erläuterte sodann die Rechnungsablage und das ungünstige Refultat des vergangenen Jahres, worauf die Versammlung ohne Debatte dem Vorstand und dem Aussichtsrath einstimmig Decharge Trtheilte. Verschiedene Anträge des Aufsichtsraths auf Abänderung der Statuten wurden gleichfalls einstimmig angenommen. Nachdem der Vorfitzende auf eine Anfrage über die bisherigen Ergebnisse des laufenden Geschäftsjahres fich befriedigend geäußert hatte, wur den die ausscheidenden Aufsichtsrathsmitglieder Georg Plate, George Albrecht

Bergisch⸗Märkischen l ie H und Palmis (Dresden) zu w ,, gewahlt. Leipzig, 23. April. (W. T.

„Bayern“ und .

24 April. P zt. 2, 6 khr. W. 9 hat am 23. April Nachmittags die Reise von Antwerpen nach v. Sydow's F. St. Cara, Bes. 4. ach harter Gegenwehr mit Bremen fortgesetzt. Der Postdampfer , Stuttgart“, nach Baltimore anderthalb Längen gewonnen;

bestimmt, hat am 23. April Nachmittags Lizard passirt. Der Schnell⸗ zehn Längen vor „Cara“. ; . erg s am 22. April Abends die Reise von . ; ö. S dem zweiten, 540 M dem dritten, 340 M dem Gibraltar nach New-⸗Jork fortgesetzt. vierten Pferde. . . Hambur ö 24. . (W. T. B.) am burg ⸗Ameri⸗ Vit. Preis ven Pau lsborn, 2009 zt Jockey Jagd⸗ t. Der Postdampfer Rennen. Handicap. Für jähr. und ältere inländ. Pferde, die für

261 ĩ ö i i käuflich sind. Distanz 4500 m. Lieut. Baron Blome's b „Jolnmbfa“ ist, von Hamburg' kommend, gestern Nachmittag in 1000 4, käuflich sind. Distanz Lie . ne's br. s St. „Zauberin“ 1., Hrn. H. Suermondt's F. St. „Miß Emily“ 2.

dampfer W

Pa etfahrt. Äetiengefellscha stew-York eingetroffen.

P * * hat, von New-Vork kommend, gestern Mittag Seilly passirt.

ist gestern Nachmittag aus Konstantinopel hier eingetroffen. . ö hunt hm. 66 T. B.) Der Uniondampfer

Nubian“ ist gestern auf der Ausreise von Southampton abgegangen.

Rennen zu Charlottenburg.

Jeckey · Rennen. ältere ü g Dist. 000 m. Mr. John's schwarzbr. W. n,

weiten, 350 „S dem dritten Pferde. . von ee r 1500 M Jagd-⸗Rennen. Für d. 4jähr. und ältere Pferde. Offizier-Reiten. Dist. 35 Men. Lieut. lich wohl. Frhrn. v. Eberstein's F. V. „Rechtsanwalt“ Lieut, v. Schierstädt 1. zieut. v. Willich's schw. St. Han gf g leicht mit vier L ; wei vangen Betheil d sicze? Bes. C. Hanz leicht mit bier Langen gen onngz; er . zur Einstellung ihrer weiteren Betheiligung an den 3 3. * . 3 V 9 zor Me 2. Werth: . 9 . c * * . ĩ , , , d, e , g n, wein.

vierten Pferde. . ; . . iI. Rarabou-Hürden-Rennen. Preis 2000 660 Jockey⸗

Hptm. R. Spiekermann's br. H, herausgeritten;

Verkehrs⸗Anstalten.

Salier“ sind heute in Aden angekommen.

herausgeritten;

und Gustav Brauer wiedergewählt, ferner Dr. Jordan, Director der J schwbr. St. Ruby Maid“ Lieut. v. Grävenitz 3, Hrn. v. Tepper⸗

ĩ feld, fowie Deinrich Retjen (Bremen) Laski's schwbr. St. „‚Camarilla“ Lieut. v. d. Lühe 4. Um ein Bank in Elberfeld, sowie Heinrich Retjen ( ) nee er l, rt. wu, M nt gi. 2 i.

B.) rg m ni ag e gr mn , 1500 e, 60 6 dem zweiten, 360 M dem dritten, 160 40 La Plata. Grundmuster B. per April 3,24, ver Mai dem vierten Pferde. . .

3, d90 AM, per 33 3, 95 c, ver Juli 3,35 , per Augusft 3,973 , . . von Schlachtensee 1800 6 Jockey⸗Jagd⸗Rennen. per Seytembei 450 M, per Oftober 46) , ver November 4.069 , *r djãhr

per Dezember 025, per Januar 4025 4, ver Februar 4023 4

Umsatz 75 000 kg.

und ältere Pferde. Dist. 4500 m. Major v. Schmidt⸗ hauli's br. W. . Sanceins. 1. Lieut, Graf N. Hahn s, br. St. „Fine Lamer 2, Srn. H. Suermondt's F. St. „Sadie! 3. Ganz sicher mit 55 Tängen gewonnen; „Sadie“ nach einer Weile Dritte. Werth: 18650 * dem Sieger, 550 n dem zweiten, 260 46 dem dritten Pferde.

VI. Vierzehnhundertstes Rennen. Ehrenpreis und Bremen, 23. April. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd. 3000 S6 FSerren⸗ Reiten. Jagd⸗Rennen. Für vierjähr. und ältere

—e ,, , . . ; fer, Oi, R br. H. „Veravia“ Li Der Dampfer „Sach en‘ Tft FJestern Rachmittag, die Dampfer Pferde. Dist. 300 m. Hrn, b. , , . 6 ö. De fer Sach ö Hraf Hallwyll 1, Lieut. Lucke's br. W. ‚Orford L., Lient. v. Schier=

W. T. B.) Ser Postdampfer Baltimore, städt 7, Capt. Joss br. W. . Crawberry', Mr. Thompson 3., Rittm.

zwei Längen zurück ‚Crawberry, Dritter, Werth: Ehrenpreis und 3000 M. der

(W. T. B.). Der Postdampfer „Rhaetia“ Major v. Schmidt-Pauli s, br. W. „Extrato“ 3. Siegte sicher mit

. Pferde. (W. T. B.) Der Lleyddampfer Hungaria“

drittehalb Längen; zwei Längen zurück Extrato. Dritter. Werth: Triest, 21. April. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Futerpe“ 2000 M der Siegerin, 750 dem zweiten, 350 et. dem dritten ist heute Mittag hier eingetroffen.

Nach Schluß der Redaction eingegangene

Depeschen.

Karlsruhe, 25. April. (W. T. B. An Stelle des

Sonnabend, 23. April. verstorbenen Ober-Bürgermeisters Lauter, wurde heute der

Wilmersdorfer Hürden-Rennen. Preis 1800 „6 bisherige Bürgermeister Schnetzler einstimmig zum Ober— Für jähr. und ältere Pferde, die für 2000 96 käuf⸗ Bürgermeister gewählt.

3. . j . r enn Bremen, 25. April. (W. T. B.) Einem dem „Nord⸗ Lieul. Jtoos F-St. „Grille“ 2. Din. E. Landfried s . H. . Dal. deutschen Lloyd“ aus Santos zugegangenen Telegramm zu— Verhalten mit drittehalb Längen gewonnen; fünf Längen f ; 4 be Fie be R d Santos s ank Dakine Hritter. Werth: 1860 dem Sieger, - dem folge nimmt das gelbe Fieber in Rio und Santos schnell . 3 d 6. . 2 ab. Die Mannschaften der daselbst befindlichen Lloyd— dampfer „Graf Bismarck“ und „Köln“ sind sämmt—⸗

i Prag, 25. April. (W. T. B.) Der Club der Ver— Itorma. Ves. 2, Lieut. Roßbach IJ. trauënsmänner der Altczechen beschloß, seine beiden Ver⸗

„Finbarr! ' VBes. . 3. Lieut. Tschwerk's dbr; St. treter in der Abgrenzungscommission Mattusch und Zatka

jüngsten Erlaß

Hyäres,

des Justiz-Ministeriums, über die Exrichtung

eines Bezirksgerichts in Weckelsdorf in Böhmen, die Bedingungen Reiten. Fur jähr. und ältere Pferde. Dist. 39000 m. Hrn. G. gestört seien unter welchen die altczechischen Mitglieder per Thler's JW. „Ehe Scew 1. Licut. Noos br. S. , Brabant, 2. Tommission der letzteren bisher angehört hätten. Der Club 5. Nachtfalter z. Um einen Koh der Jungezechen wird morgen darüber definitive Beschlüsse sechs Längen zwischen ‚Brabant“ und „Nachtfalter“. fassen. ; Werth: 2000 M dem Sieger, 750 6 dem zweiten, 350 6 dem dritten Pferde.

IV. Preis pon

25. April. (W. T. B.) Die Königin von * * 1E FW 2 * x

Tegel 1500 46 Herren- Reiten. Jagd— iter it gh nen ist mit. der zrinzessin von Battenberg

Für jähr. und ältere Pferde. Dist. 3500 m., Hrn, H; heute Vormittag nach Darmstadt abgereist.

Suermondk's F. W. Boulo“ Lieut. v. Schierstädt 1., Lieut, Graf

NR. Hahn's br. H. „Nero“ Lieut. Graf Westphalen 2. Hrn. Albert's (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

—— ——

icht vom 25. April, r Morgens.

2 3

p. 8 m.

Bar. auf 0 Gr. C u. d. Meeress

Stationen. Wind. Wetter.

Mullaghmore NW 5 halb bed. Aberdeen .. WNW 5 halb bed. Christiansund 9 SW S Schnee Köpenhugen. 759 WMW 3wolkig Stockholm. ; 2 wolkig i . 4 bedeckt

t. Petersbg. heiter Moskau . .. 1 Regen Tork, Queens⸗

2 Cherbourg .

.

7 Uhr.

red. in Milli Temperatur in O Celsius 50C. 40R.

7 Uhr.

8

0 H

8

SW 3p bedeckt WSW 1 bedect WSW 4

WSW Abedeckt winemünde WM Ww .

bedeckt

/ NNW 5heiter /

Neufahrwasser 7565 W wolkenlos Memel 535 WSW Z heiter 34 . 3 NW 1pedeckt änster .. S 4 bedeckt Karlsruhe .. 3 NO bedeckt) Wiesbaden 9. still bedeckt München. halb bed. Chemnitz .. 2 heiter?) Berlin... . heiter ;) Wien.... ͤ 2 heiter Breslau ⸗-·. V 3 bedeckt

Ile dAlx Nizza

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7 Uhr.

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des Tartüffe.

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118

8

wolkig

. Nachts Regen. ) Thau. 9) Gestern Nach? Berliner Theater. Dienstag: Der Hütten mittag Gewitter. ) Gestern Regen und Graupelböen. bene, dn, e.

nebersicht der Witterung.

Höhe erheblich abgenormen, während ein neues Hoch⸗ druckgebiet sich über Oesterreich ausgebildet hat. Am niedrigsten ist der Luftdruck bei den Lofoten. Eine

Theildepression lagert über England und scheint ost⸗ Cessing · Theater. Dienstag: Die Camelien-

wärts fortzuschreiten, so daß Fortzauer der trüben

; r nf sl ächst wahrscheinlich dame.

Witterung mil Regenfällen demnächst wahrscheinlich . ; ift. Bei . m aßigen westlichen., im winnen. . , lande schwachen. meist fsidlichen. bis westlichen. Win. Freitag? Jim J. Male; Morphium. Schauspiel⸗ Musik von G. Steffenz, In Scene gesetzt von in 4 Acten von Max Stempel.

den ist' das Wetter in Deutschland kühl und vor— wiegend trübe, vielfach ist Regen gefallen. In Swine— münde und Chemnitz fanden gestern Nachmittag

Gewitter flat. In, ghristizn und! nesnschtüissit Wallner Theater. Dienstag (letzt Woche: Gesangsposse in 3 Acten

fer terte ron . Grete en Thomas Theater. Alte Jatobstraße Nr. zo

einigen Tagen stürmische West- und Südwestwinde

f si 24 min RNiederschlag gefallen. In Der Löwe des Tages. ,, war g Histen.

Deutsche See warte. Herrmann. Musik von

Skagen wurde Nordlicht beobachtet. mee, 75 Uhr.

Theater Anzeigen.

Dyer in 3 Acken von P. Mascagni. Tert von P.

Suardon (nach Erckmann und Chatrian), deutsch von jedrichWilhelmstädtisches Theater. M. Kalbeck. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur . ö. ö. ö zum ö) Male: J Das Sonnlagskind. Operette in 3 Aeten von Pantomimisches n lr . . ug Wittmann und Julius Bauer. Musik von om Ballsetmeister Emil Fritzsch. Dirigent? ; ;

ö t gent: Kavellmeister Federmann. Die Hertel. Anfang aus dem Atelier von Falk. Die neuen

Tetzlaff. Dirigent: Die Puppenfee. lissement von Haßreiter und Gaul Baver. In Scene gesetzt vom Graeb. Dirigent: Musitdirector Pielhar 1I2. Vorstellung. a Hiob. Schauspiel in 1 Aufzug nach h . F. Adler. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur um 57. Male: Das S ; , , , n n, dan, In Scene gesetzt J;

Schauspielhaus.

1 Aufzug von Friedrich Roeber, vom DOber⸗Regisseur Max Andrea. Lustspiel von E. Geibel. . setzt, vom Sber-Regissenr Mar Grube. Anfang KWauhspickerr Adöif, Senneuthal. i. Wlbend. Die

Mittwoch: Opernhaus. 106. Vorstellung. Caval- Freytag. Anfang 73 Uhr. leria rüsicana (Bauern-Chre). Oper in Mitkwoch: 17. Gastspiel des K. K. Hofburgschau, 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem spielers Adolf Sonnenthal. 12. Abend. Die gleichnamigen Volksstück von Verga. In Scene Journalisten. gesetzt vom Ober ⸗-Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Oper in 4 Acten z Italienischen des F. M. Piave. Taglioni. Anfang 7 Uhr,

Schauspielhaus. matisches Gedicht von Goethe. gehörende Musik von Anton Fürsten Radzlwill und h von Lindpaintner.

Regisseur Max Grube. Anfang Belle · Alliance · Theater. Dienstag: Zum

Fieranf. Rigeletto., Krall's Theater. Dienstag: Hans Heiting. Tan; von Paul (Heiling: Hr. Franz Schwarz, Großherzoglicher Hof—

3. Vor ; Dra⸗ , . ; 1 13 e nn, . Donnerstag: Gastfpiel von Signorina Luisa Nikita.

von Peter Josep setzt vom Ober

Deutsches 2 n, Das Urbild Mufik von A. ang. In Scene gesetzt vom Director Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Doctor Klaus Donnerstag: Don Carlos.

Agnes Sorma, Ludw.

5 ̃ ; . Barnay, Ludw. Stahl.) Anfang 7 Uhr. Das barometrische Maximum im Westen hat an ö Dis , . Donnerstag: Zum 1. Male: Nora.

Die neuen

Tages. Bruno Bollmann. Die schöne Helena. Operette Sonnabend? Nen einstudirt: Ehrliche Arbeit. von Jacques Offenbach. Dann: Guten Morgen x 4 Acten' von H. Wilken. Herr Fischer. Operette in in 1 Act nach Lockroy

Königliche Schanspiele. Dienstag: Opern- Musik von R. Bial und V. Holländer. Neu be. von W. Friedrich. Musik von E. Stiegmann. haus. 105. Vorstellung. , Fritz. Lyrische arbeitet von L. Herrmann.

Mittwoch: Der Löwe des

Volksstück mit Gesang in

arl Millöcker. In Scene gesetzt von Julius

. Foftume vom Garderoben ⸗Inspector Ventzkß. An—˖ Das Buch fang 7 Uhr.

Mittwoch: Benefiz für Herrn Sigmund Steiner.

NMeister Residenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten · In Scene, ge- burg. Dienstag: 11. Gastspiel des K. K. Hofburg⸗

Journalisten. Lustspiel in 4 Acten von Gustav

Text nach dem

opernsänger, als Gast ) Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Der Troubadour.

Fra Diavolo.

In Scene ge⸗

33. Male: Pechschulze. Posse mit Gesang und Tanz in 3 Acten (6 Bildern) von H. Salingré.

Sternheim. Anfang 77 Uhr.

Mittwoch: Pechschulze.

In Vorbereitung: Der Günstling. Operette in 3 Acten von Hermann Sternheim. Musik von Carl Grau.

Sommer⸗Saison.

Bestellungen auf Abonnements⸗Billets für die am 1. Mai beginnende Sommer-Saison à 10 6. 5 6. und 3 M werden von jetzt ab an der Kasse ent— gegengenommen.

Der Sommergarten ist geöffnet.

Adolph Erxnst Theater. Dienstag: Zum 10. Male: Fräulein Feldwebel. Gesangsposse in 3 Aeten von Cd, Jacobson und W. Mannstädt. Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch und folgende Tage: Fräulein Feld⸗ webel.

Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.

Direction: Emil Thomas. Dienstag: Benefiz für

Regie: Robert Guthery. Anfang 77 Uhr.

Donnerstag: Zum Benefiz für Emil Wirth. Zum letzten Male: Drei Paar Schuhe. In Vorbereitung: Die Ulanen. Operztte in 3 Acten von Hugo Wittmann. Musik von Charles Weinberger.

6 Hohenzollern⸗Galerie am Lehrter Bahnhof.

Gr. histor. Rundgemälde 1640 18300.

9 Vorm. 11 Ab. I ½ Kinder 50 9.

Urania, Anstalt für volsthümliche Naturkunde. Am Landes⸗ nn,. Park Lehrter Bahnhof. Heöffnet von 13 11 Uhr. Täglich Vorstellun wiffenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel. Anfang 71 Ubr

Coneerte.

Concert Hans. Dienstag: Carl Meyder Concert. Cetzter Dienstag.) Anfang 7 Uhr,

Sup. „GCurhanthe“ von Weber. „Rienzi ben Wagner. „Aufforderung zum Tanz“ von Weber. Nord und Süd“, Waljer von Warnke. Phantasie aus „Cavallerin rusticana“ von Mascagni. Faust⸗ Phantasie für die Violine von Sarasate (Herr Toncertmeister Carnier).

e QQ Q r er eme mere. Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elly Krüger mit Hrn. dieut⸗ Gustar Rademacher (Görlitz Jauer). ih Marie Schnackenburg mit Herrn Professor Ernst Begemann Berlin). Frl. Margarethe Berendt mit Hrn. Rittergutspächter Hans Pon Müller (Charcie bei Zirke, Prop. Posen —Pakawia) Frl. Elisabeth von Beczwarzowsky mit Hru. Prem. Lient. Eduard von Wedell Charlottenburg

Verne hertcht: Hr. Prem. Lieut. Mar Malberg mit Frl. Margarete Göldner (Dresden YR. Amtsrichter Kurt Boas mit Frl. Magdalene Reuter (Königshütte). Hr, paster Marimilian Runge mit Frl. Alma Hohenthal (Rützen bei Guhrau). Hr. Hauptmann Fallier mit Frl. Mimi Trapmann (Dortmund). ö

Geboren: Eine Tochter; Hrn, Hauptmann an Frhrn. v. Zedlitz und Neukirch (Bretz lau). ö. rn. Gymnasiallehrer Dr. Ernst Weber Stegliß ry

Gestorben: Hr. Profeffor Gustav Janke erlin⸗

Frl. Henriette von Natzmer (lckermünde)]

Hrn? Rittmieister Frhrn. von der Goltz To

Irmgard (Pasewalk).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin —— 2 Verlag der Expedition (Sch ol y. . Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und rl ui et ö. 8. Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen . 7339)

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 25. April

. 1892.

M 9S.

Deutsches Reich.

Die Betriebsergebnisse der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebiets im Monat März 1892 und in der Zeit vom 1. Au gust 1891 bis 31. März 189.

1 dei e gu deri ee

11 89181

Gattung A. der Ver⸗

arbeitete Rüben.

s r adrilen.

B. Verarbeitete Melasse. )

Hiervon wurden entzuckert mittels

( C. Verarbeiteter eingeworfener oder zum 2 ; Decken verwendeter) A Rohzucker.

e .

1 ö

. J J . . Substitu⸗ Aus. Strontian—

tion. scheidung. verfahren.

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] DOsmose. und ö Fällung.

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/ . ' ' 7 si P Bersteer Nach⸗ bezogene Consum

Rohzucker Fremde, Nach⸗ finirter ein. d. h. von

8 4 . schließlich anderen finirter hl lh Fabriken oder

Raf⸗ Erstes producte und

und vom zweites dritten Füll⸗ zucker. Product. Product masse.

Consum⸗ der

producte.

. 100 kg 100 kg

100 kg

1 Rübenzuckerfabriken ?. ) Zuckerraffinerien )

Im Monat März 1892. 131 826 101 546 9700 ö 20 580 f— 8639 1 100 . 7 539 1

ö. 76 223 ö 88 41 50 681

4665 15 287 n 272 . 20599

605 M9 21 14323

3 Jil fe Entzuckerungzanstallen . . Zusammen.

ö 4 80 02

z 35 Melasse⸗Entzuckerungsanstalten ..... .

1066576 K. . 100911 246 041 16026546 9700 28119 100911

12793 999 361 0997 5537 276 220165 343 888 14766 56 928 7 846 f f 49 082 K 762 509 3290 J 6

46655 696589 96 38 41 36 105 n der Zeit vom 1. August 1891 bis 31. März 1892.

1560 1531 656 Nm

65 769 337 125 663110 393 538 249 398 3 9ö9 491 ö 100 702

Zusammen. ? NGG . s , , , , , , , ,

1) Rübenzuckerfabriken?) J 3) Melasse⸗Entzuckerungsanstalten ..... .

369772 J 50312

3 487 z ͤ

bf Try Js 5d T WGssiß ß Jd , D Dagegen in der 1 Uugust 1899 his 31. März 1891. 106 233 1941 1530 850 5h 880 720 095 73 414 365 558

74 8555 162 135111 605 642 255 5521 1 530 953 4026789 ? 100384 126644 3 465 505 1233417 31546 138 3201 305992

Zusammen ... 166 233 1941 23

77 00 37

To TF5 Vößs - TFT Ido

5 125 061 27 498 763 75st 1 5s 57 570 ο6 ò 3602 4900

. D. h. Abläufe aller Art einschließlich derjenigen vom ersten und zweiten Product. I Das sind sämmtliche Fabriken, in welchen Rüben auf Rohzucker oder Consumzucker verarbeitet werden. 3 Ausschließlich der die Herstellung raffinirter Zucker betreibenden Rübenzuckerfabriken und selbständigen Melasse⸗Entzuckerungsanstalten.

Berlin, im April 1892.

Kaiserliches Statistisches Amt. von Scheel.

Statistik und Volkswirthschaft.

Wohlfahrts-Conferenz.

Heute Vormittag ist im Architektenhause die von der Central— stelle für Wohlfahrtseinrichtungen einberufene erste Conferenz zu⸗ sammengetreten. Es waren etwa 300 Theilnehmer, vornehmlich aus den Kreisen der Industrie und der Landwirthschaft, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, erschienen. Die Reichsregierung war, durch den Staatssecretär des Innern Hr'r. von Boetticher. die Staatsregierung durch den Minister für Handel und Gewerbe Freiberrn von Berlepsch vertreten; ferner nahmen an der Ver— andlung der Unter-Staatssecretär Magdeburg und mehrere vor—⸗ tragende Räthe der genannten beiden Ressorts, sowie Beamte des Reichs-Postamts, des Ministeriums für Landwirth— schaft, Domänen und Forsten und des Ministeriums für ñentliche Arbeiten theil. Die Conferenz wurde durch den Wirklichen Geheimen Rath, Staagtssecretär a. D. Herzog mit einer Ansprache eröffnet, in der er die Amwesenden begrüßte, ihr zahlreiches Erscheinen als einen Beweis des hohen Interesses für die zur Be— rathung stehenden Fragen bezeichnete und dem Dank für die

wirksame Unterstützung Ausdruck gab, welche die Bestrebungen der „Centralstelle“ bei der Reichs- und Staatsregierung bisher stets und so auch jetzt durch persönliche Theilnahme ihrer Vertreter gefun— den haben; hieran knüpfte der Redner den Wunsch, daß die Be— rathungen friedlich verlaufen und das verfolgte Ziel dadurch wesentlich gefördert werden möge. Auf der Tagesordnung der Conferenz stehen zwei Gegenstände: 1) die Verbesserung der Wohnungen und 2) die zweck— mäßige Verwendung der Sonntags- und Feierzeit. Heute wurde allein der er stere Gegenstand einer Erörterung unterzogen; morgen kommt die Echo ungsfrage an die Reihe. Den Theilnehmern der Conferenz waren die Berichte, welche von mehreren Sachverständigen erstattet worden sind, vorher gedruckt übergeben ). Die Berichterfstatter faßten das Resultat ihrer Untersuchungen aber auch noch in gedrängtem mündlichen Vortrag zusammen, worin die Hauptpunkte in den Vorder⸗ grund gestellt waren. ö un achst vrach Herr F. Kal le⸗Wiesbaden über die Fürsorge der Arbeitgeber für die Wohnungen ihrer Arbeiter. . führte aus, daß diese Fürsorge zu den bedeutungsvollsten socialen Aufgaben des Arbeitgebers gehört, da in erster Linie sie geeignet ist, das Familienleben des Arbeiters zu einem gesunden zu gestalten und ihn somit zufrieden zu machen. Diese Fürsorge, welche auf die wirkliche Förderung der Wohlfahrt der Arbeiter abzielt, geht über die einfachen wirthschaft— lichen Berechnungen und Verpflichtungen des Arbeitgebers hinaus; deshalb ist sie aber nicht unwirthschaftlich; denn diese Fürsorge ge— reicht dem Werkbesitzer, wenn auch nicht unmittelbar, so doch, wie die Erfahrung lehrt, beinahe immer mittelbar zu großem Vortheil. Die Wohnungsnoth vieler Arbeiter besteht darin, daß die zur Verfügung stehenden Wohnungen entweder zu theuer im Verhältniß zum Lohn sind oder daß sie in Qualität nicht genügen oder daß beides zusammen— trifft. Wichtiger aber noch als die Verbilligung erscheint dem Refe— renten die Verbesserung der Wohnungen, weil die schlechte 1 stet, den übelsten Einfluß auf Gesundheit und Süt— n ed beitz fa milie habe. Vielfach . freilich geht den . ig ö hierfür das Verständniß ab; In manchen k . daß die Arbeiter die für sie gebauten 6 Ein, weil sie ihnen zu gut waren, weil sie von ö n n, gewöhnt, waren und sich nicht dapon unn. . 9 er anderen Seite ind sie nicht geneigt, einer en rigen ,, irgend welche Beschränkungen in ihren pflicht d Arbei . ngen aufzuerlegen. Ddieraus ergiebt sich die 2f zes Arbeitgebers, werkthätig einzugreifen. Dies k ber in r allen ö irkthätig einzugreifen. Dies kann aber cht allein auf dem Wege mõglichst ? bill Besch on Woh⸗ nungen, sondern vor allem auf d ; er , , ng 6 Won ingen eschehen rk . Wege der Beschaffung gesunder der Fürforgé der Ark eber 6 vgn m da Hen, der n . ⸗. für Arbeitnehmer, gewissermaßen ; Arbeitgeber, auf die Arbeiter ((rziehlich)

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)Die Refera j schienen. serate sind in Carl Heymann's Verlag, Berlin, er—

einzuwirken, überhaupt bestritten. Aber gerade, mit dieser Fürsorge, mit der hiermit verbundenen persönlichen Annähe— rung an die Arbeiter ergiebt sich die Möglichkeit, die mehr und mehr gewachsene Spannung zwischen den verschiedenen Ständen zu beseitigen und die Arbeiterschaft mit der bestehenden Ordnung der Dinge aus— zusöhnen. Und dies läßt sich namentlich auch auf dem Gebiete des Arbeiterwohnungswesens erreichen. Aufgabe des Arbeitgebers ist es hier allgemein, dafür Sorge zu tragen, daß seine Leute zu Preisen, die im richtigen Verhältniß zum 3 stehen, Wohnungen zu finden vermögen, wie sie zu einem gesunden glücklichen Familienleben er— forderlich sind. Die Frage ist nur, wie sich diese Aufgabe im einzelnen lösen läßt. Kalle zicht drei Wege in Betracht: 1) der Arbeitgeber hat den Bau von Wohnungen durch die Arbeiter zu unterstützen; 2) er baut seinerseits Arbeiterhäuser; 3) er erleichtert den etwa in umliegenden Ortschaften wohnenden Arbeitern die Beibehaltung ihrer guten Wohnungen durch billigen oder kostenlosen Transport der Arbeiter nach und von der Werkstätte. Der letzte Weg soll hier nicht weiter in Betracht gezogen werden. ;

Die Unterstützung beim Bau wird in der Praxis durch Ueberlassung billiger Baugrundstücke oder billiger Baumaterialien oder auch durch hend renn von Baudarlehen zu niedrigem Zinsfuß oder von Bauprämien bewirkt. Diese Art, der Förderung des Baues findet sich verhältnißmäßig am häufigsten bei Berg- und Hüttenwerken, weil diese Arbeiterbevölkerung mehr an ihrem Beruf festhält und ständiger ist, als die Arbeiterschaft anderer Industriezweige. Auf den König— lichen Steinkohlengruben in Saarbrücken werden auf ein Haus Prämien von 756 bis 900 (S6 gewährt, zinsfreie. Vorschüsse bis 1500 M, gegeben. Bis jetzt sind hier im ganzen 34 Millionen Mark Prämien auf über 5090 Häuser, deren Erbauer in der Mehrzahl auch unverzinsliche Darlehen er⸗ hielten, gegeben. Aehnlich ist die preußische Verwaltung des Staß⸗ furter Salzbergwerks vorgegangen; die Verwaltung des Herzoglich anhaltischen Salzwerks Leppoldshall gewährt ihren, Arbeitern neben Hausbauprämien unentgeltlich Baustellen. Die Königshütte in Ober— Schlesien überläßt auf einem für diese Zwecke angekauften Terrain die ungefähr 9 a großen Bauplätze den Werksarbeitern gegen mäßige, hypothekarisch einzutragende, aber nicht zu verzinsende Beträge; außerdem werden zu den Bauten bis zu 3000 6 Vorschüsse gewährt, welche mit 40, verzinslich und in mäßigen Monatsraten rückzahlbar sind; ähnlich ist es in Laurahütte. In ähnlicher Weise sind die Eisenwerke zu Kaiserslautern und zu Laufach, sowie die Firma Krupp in Essen a. d. Ruhr bedacht, ihren Arbeitern durch billigen Credit das Bauen und die Erwerbung eigener Häuser zu erleichtern. Die Firma Krupp hat bereits über 3600 gute und gesunde Familien— , zu miethweiser Ueberlassung . die nach einer Reihe von Jahren Eigenthum der Arbeiter werden. Es versteht sich von selbst, daß dem Arbeitgeber ein dauernder Einfluß auf die Verwerthung des unter seingr Beihilfe erbauten Hauses oder auf Umfang und Art d Baues gesichert fein muß, wie dies namentlich, durch bestimmte Vorschriften in Saarbrücken geschieht. Wo, man die Arbeiter selbst bauen läßt, empfieht sich die Errichtung eines oder einiger Häuser nach den für die betreffende Gegend empfehlenswerth erscheinenden Mustern durch die Werkbesitzer, und zwar unter Berücksichtigung auch der inneren Einrichtung, wie dies neuerdings auf der Laurahütte zu geschehen scheint.

Beim Bau von Arbeiterhäusern durch den Arbeit geber ist es , im ganzen planmäßiger, im einzelnen rationeller und in der Regel, bei gleichzeitiger Ausführung einer größeren Zahl don Bauten, billiger zu bauen. Der Bau von zusammenhängenden Quartieren erleichtert die Anlage von allen Bewohnern zu gute kom⸗ menden Einrichtungen zur Erhöhung der körperlichen und geistigen Wohlfahrt, wie z. B. von Bädern, Turnhallen, Unterhaltungs- und Leseräumen; wo auch die Arbeiterfrauen in der Fabrik beschäftigt werden, von Kinderheimen u. s. w. Kalle giebt Häusern für eine oder höchstens zwei Familien den Vorzug, da es bedenklich erscheine, Arbeiter zu Besitzern von großen Häusern zu machen. Die behufs Sicherung der Abtragung des Kaufspreises und guten baulichen Unterhaltung der Häuser, sowie behufs Verhinderung des Uebergangs in fremde Hände und unzulässiger Ausnutzung durch Aufnahme von Aftermiethern und Schlafgängern u. s. w. zu erlassenden Vorschriften weichen nicht sehr erheblich von denjenigen für mit Bauwvorschüssen

durch die Arbeiter erbaute Häuser ab, können aber für die Periode vor der förmlichen Eigenthumsübertragung noch schärfer gefaßt werden. Die Eigenthumsübertragung soll (nach Kalle's Ansicht) möglichst hinauszurücken gesucht werden, damit der Arbeiter sich für die Uebernahme des mit dem Antritt des Eigenthums wachsenden Risicos vorbereiten und länger vor der Gefahr . bleiben kann, Schulden zu machen; oft haben Wucherer den hausbesitzenden Arbeitern den Credit aufgedrängt und so ist mancher Arbeiter durch solchen Besitz geradezu ins Elend gerathen; die Sicherung des Vorkaufsrechts für den Arbeit⸗ geber erscheine zweckmäßig. Mancher Arbeitgeber, der mit dem Bau von Arbeiterhäufern schlechte Erfahrung gemacht hat, weil die Art und Weife, wie die Arbeiter die erworbenen Häuser ausnutzten, die ur⸗ sprünglichen Absichten des Werkbesitzers vereitelte, hat die Häuser wieder zurückgekauft und vermiethet sie jetzt an die Arbeiter, z. B. die ti n ff für Bergbau- und Zinkhüttenbetrieb. Günstige Erfolge hat die Firma Villeroy und Boch in Mettlach mit dem Bau von Arbeiterhäufern erzielt, was mit auf den Umstand zurück— zuführen ist, daß sie seit Jahrzehnten das Verhältniß zu ihren Arbeitern zu einem patriarchalischen im besten Sinne des Worts zu gestalten weiß und ihren weitgehenden Einfluß zur Erziehung ihrer Leute zu fittticher und wirthfchaftlicher, Tüchtigkeit benutzt. Jedenfalls müssen diejenigen, welche Arbeiter zu Hauseigenthümern machen wollen, genau auf die Gefahren, die hiermit verbunden sind, achten und von vornherein alle nöthigen Vorsichtsmaßregeln ergreifen, um späteren Mißerfolgen vorzubeugen; deshalb wird man also die Ar⸗ beiter für eine solche Stellung vorbereiten müssen, vor allem dadurch, daß man sie wirthschaftlich erzieht und zu wirksamem Sparen ver— anlaßt. Einen bemerkenswerthen Versuch, an Stelle des Privat⸗ eigenthums das gemeinschaftliche Eigenthum aller Arbeiter der Fabrik an den von ihnen bewohnten Häusern treten zu lassen, ohne daß durch den Verzicht auf das Einzeleigenthum die damit verknüpfte Erziehung zur Sparsamkeit und Interessenahme an der Instandhaltung der' Wohnung leidet, hat der Director der niederländischen Preßhefe⸗ und Spiritusfabrik ban Marken in Delft (der heute gleichfalls in der Conferenz erschienen war) durch Begründung einer Actiengesellschaft gemacht, deren Theilhaber allmählich die Arbeiter mit den von ihnen bewohnten Häusern werden. ; . .

Die häufigste Art der Fürsorge auf dem Gebiet des Arbeiter⸗ wohnungswesens ist die Erbauung von Hausern durch die Arbeitgeber, welche diese Häuser einzelnen Arbeiterfamilien zu einem mäßigen Miethspreife, mitunter sogar umsonst, überlassen. Bei Krupp wohnen von 73 769 Werksangehörigen 24195 in Krupp'schen Ge⸗ bäuden zur Miethe. Die Miethspreise schwanken je nach Umfang der Wohnungen von 60 bis 330 „6 jährlich; die Miethe wird den ÄUrbeitern' bei der vierzehntägigen Lohnzahlung, in Abzug gebracht. Auf derselben Grundlage beruht die große Arbeiterhäuser⸗Anlage des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation; die Wohnungen enthalten drei Räume, Küche, Keller, Bodenraum und kosten jährlich 150.½ Miethe. Aehnliche umfangreiche Arbeitercolonien bestehen in den großen oberschlesischen Bergwerten und Hütten, ferner in Wilhelmshaven, wo der Marine⸗-Fiscus Wohnungen erbaut hat; eine der vollkommensten Schöpfungen einer fis calischen Verwaltung ist die Arbeitercolonie der Central Werkstättenanlage Lein“ haufen der Königlichen Eisenbahn-Direction Hannover; hier stellen sich die Miethspreise auf 1290 bis 150 jährlich. Jerner seien die Ar⸗ beiterhäuser der Gebrüder Howald in Kiel, der Firmen F. Brandts in M.⸗Gladbach, D. Peters in Neviges, Emser Blei- und Silber⸗ werk zu Ems, R. Müller in Fulda, Basse und Selve in Altena, Norddeutsche Jute⸗Spinnerei und Weberei in Schiffbeck Hamburg, Augsburger Kammgarn⸗Spinnerei, C. Heyl in Worms zu erwähnen. Auch bei den Miethswohnungen, selbst wenn sie durch allmäh⸗ liche Abzahlung in das Eigenthum der Arbeiter übergehen, behält sich der Arbeitgeber so lange wie möglich ein Recht des Einflusses auf Aufnahme von Aftermiethern und Kostgängern, auf Instandhaltung der Wohnung, auf Feststellung der . u. s. w. vor, der Miethsvertrag erlischt beinah überall mit dem Austritt aus dem Arbeitsverhältniß des Werkbesitzers. Die Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven läßt denjenigen Arbeitern, welchen wegen Mangels an Arbeit gekündigt werden muß, das Recht, bis zum Ablauf des auf den Monat der Kündigung folgenden Monats in der Wohnung zu

verbleiben.

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