X=
. 3 ore e nf f e, Katholiken 9. 16. ) Grabe des heiligen Bonifgeius in Fulda ist, wie die
nze aushalten würde. Bei kleineren Märschen und gutem. Wege is? melbet, ar den . Juni (Dienstag nach Pfingsten) in cd amal bis j Stunde unterwegs geraffet, bei starlen Mãrschen ga n, mme. 25 Vischof Nin Gulta cal g ö. e m
i pon der gleichen Bauer statt. Der Ritt wird in ; de f 9 ; ö 1 1ẽ Rm Schritt, je nach sonderen Erlaß seine ,,, an diesem Tage zahlreich
. — bi Die Angelegenheit wegen Anbringung von neuen Straßen. J erschen, cb dec fern hne andauernden Aufentbalt den Marsch bie E r st e e i 1 a g e schildern in Berlin zur b R finden der Straßen Mund
nummern hat nunmehr ihre Lösung gefunden, Zwischen Ver⸗ B
sfretern des Königlichen Polizei⸗Präsidiums und des Magistrats ist ein
kerrinkommen getroffen worden, daß Schilder mit schwarzer Schrift 8 8 . . Verwendung finden sollen, da solche Schi * wie eine Besichtigung bei Abend ergeben hat, am besten dem Zwe
entsprechen.
Einer der mächtigsten und schönsten Bäume des Thier artens, am , beim Denkmal König Friedrich
2 — III., ist, wie der Voss. 3. mitgetheilt wird, am Sonn⸗ tag Vormittag vom Sturm umgerisFsen worden und hat in seinem Sturz eine fast gleich starke Birke mit zu alle 5 Der Stamm des ersteren, von etwa drei Fuß im BDurchmesser, lieg guer über dem Wafferlaufe, wie eine Ueberbrückung. während die Wurzeln mit dem ausgehobenen Erdboden in (einer öhe von etwa acht Fuß aufragen. — Der „Germ. wird berichtet: Ein heftige Gewitter, verbunden mit einem furchtbaren Sturm ha am Sonntag Nachmittag im Grunewald gewüthet, Nachdem schon Mittags um 113 Uhr ein starker Hagelschlag mit heftigem Sturm im Grunewald geherrscht, kam dort gegen 4 Uhr achmittag ein schweres Gewitter zum Ausbruch. Unter fortgesetztem ö. und Blitz fiel ein starker Hagelschlag nieder mit Schlossen in der Größe von Haselnüssen. Glei 3 erhob sich ein . Sturm, der mit folcher Gewalt das Wasser der Havel peit ce dg die Wogen 2 bis 3 Fuß hoch gingen. Zahlreiche Boote mit ö = flüglern befanden sich zu dieser Jeit, auf dem Wasser Zwis . e oe und Wannsee in der Nähe der Havel⸗Insel warf ö.. Sturm ein mit vier Personen besetztes Boot um, doch gelang es ö. Verunglückten, schwimmend das Ufer zu erreichen. Aber auch in 3 Waldungen hat das Unwetter bedeutenden Schaden anger cen 23 Gewitter, das übrigens im Grunewald nur strichweise tobte, hie etwa eine halbe Stunde an.
Ueber den Distanzritt, den der japanische Major Fuku⸗ schima am 12. ö d. J. bon Berlin aus nach seiner . angetreten hat, bringt die russische Militãärzeitschrift RNaswje 1 . intereffanten Einzelheiten: Major Fukuschima, der feinen Ritt über Sibirien, die Mandschurei und, , 9 Japan unternimmt, traf am 4. März ohne Begleiter und 0 ö.
andpferd in Suwalki ein; er hatte also die S650 kin weite trecke von Berlin über Warschau, ö Ostrolenka, dLomscha, Tugustowo bis Suwalli in. 3 Tagen zurückgelegt, J schließlich der Ruhetage, eine tägliche Durchschnittsleistung bon. 3 bi 38 Km ergiebt. Die Strecke von Au gustowo bis Sum alti legte er bei 12 Grad Frost in 25 Stunden zurück, und zwar in Beg eitung des Eommandeurs und der Offiziere des. 6. Pawlograder Leib⸗ Garde⸗ Dragoner⸗Regiments, die mit der Regimen tsmusik dem iapanischen Major entgegengeritten waren und ihn gastfrei aufnahmen. Jukuschima war, bevor er in den japanischen Generalstab trat, Infanterie⸗ Offizier; er ist viel in Amerika, Indien, China und Europa ge⸗ reist! doch ist es das erste Mal, daß er (einen n, Dauerritt ausführt. Er ist während seines Rittes mit . japanischen Feld- Uniform bekleidet. Trotz der strengen Kälte traf er barhäuptig, den Bashlik über die Schultern gehängt, mit ungefütterten Ir T hren und Stiefeln, in Suwalki ein; in seinem hinter dem Sattel befestigten Mantelsack befindet sich ein en, Wäsche. An Nahrung nimmt er zu sich: Morgens 6 Tassen Thee, Tährend der Reise nichts und nach seiner Ankunft NMittagessen und Thee bis zur Unendlichkeit; Alkohol genießt er in. keiner Ge⸗ stalt; auch raucht er während der Reise nicht. Sein Pferd hat er von der Berliner Tatterfall⸗Gesellschaft für 1609 6 (r. worben; es ist neunjährig und 2 bis 3 Monate auf den Ritt vorbereitet worden. Es hat einschließlich der Ausrüstung und des Gepäcks 95 kg zu tragen. Das Aussehen des ferdes, das täglich ungefähr 6 Garnez Hafer erhält, war im allgemeinen ein
—
gutes; doch waren die Beine des Pferdes wund, sodaß es zweifelhaft
63 km), bei der namentlich auf
geleitet enge Spur war so auggefahren, daß konnten. Unterwegs begegneten ihn dischen Dragoner⸗Regimentz, die dem das Geleit gaben. Am 6. Mãr; ritt
schau' berichtet: Zum Gedächtniß
wo der Heimgegangene so o lauschte, ein erhebender Trauergottze
dem Altar hatten die Anverwandten
rü epistel durch den
Man
legte.
. herab erklan
Kirchengemeinde gesch
187071 . 53 . marschall geschenkt hatte. Das ein e rr 4. Nach dem Gottesdienst be rein nach der Gruftkapelle, Förster Schulz, eine Gedãchtniß fector des Vereins. — Zahlrei Entschlafenen niedergelegt worde
hat Seine Majestät der K auf weißer Atlasschleife außer Initialen des Kaiserlichen Jeneral-Feldmarschall Grafen v
Pũckler Burghauß⸗ ber⸗Weistritz.
n be Grenadier⸗Regiments Nr. 19, d
neun und schön ausgebaute Kirche auf die Umfassungsmauern.
wechfelnden . Gangarten, L Km Trab. 1
ik des Weges, ausgeführt. Aus Suwglki ri k März, 35 Uhr Ir ita zn nach Mariapol ö 10 Grad Frost. und freiem Felde machte. Er wurde von den Offizieren des
Regi dessen Eommandeur bis nach gegen . 53 war völlig mit Schnee verweht und die einzige
Namens die
starkem Gegenwinde, sich besonders fühlbar awlograder Dragoner⸗ ariapol entgegenritt,
jwei nebeneinander nicht reiten en die Offiziere des 5. Kurlän- japanischen Major bis Mariapol
Fukuschima nach Kowno (60 kin), pon einem Cornet des Dragoner⸗Regiments begleitet.
Schweidnitz, 24. Juni. Die Schweidnitzer ‚Tägliche Rund⸗
des heute vor einem Jahre ver⸗
. General Feldmarschalls Grafen von Moltke fand heute
Nachmittag in der ö . i d er Wortes Gottes
des benachbarten Gräditz, gd ie nt statt, der mit dem Gesange
des Liebes: „Ich weiß, an wen ich glauben, feinen Anfang nahm. Vor
des Verstorbenen Platz genommen,
j Sei i ahnen die Kriegervereine zu beiden Seiten standen mit r n, 3 ,,
isau⸗Grãdi d Fau ; h von Kreisau , ,. ann . . ,,, i ie: i ie Heimath, die Ruh ) er ee, . ,, 9 sind des Himmels Erben
ielt der Königliche Superintendent des Kreises digt, welcher er das Wort der hl. Schrift:
n wird viel gesegnet zu Grunde die erhebende Feier. Vom hohen die der Heimgegangene der Metall von
be
der den Widmung: „Dem on Moltke.“ Ferner hatten
Kr iederlegen lassen der General der, Infanterie von Keßler, ,,,. des , das r mn n Regi öni iedrich III., das erste See . . Regiments König Friedrich! e e ig . . das Sffiztercorps des Schlesischen Füsilier Regiments General H f hi Moltke (Schlesisches Nr. 38, das Offiziercorps
e Stadt Schweidnitz durch den
F Bürgermeister Thiele und Bürgermeister Philipp, der Ritter⸗ i , ,, Webety. Schwen feld, Lieutenant von Kulmiz— Daaraud u. N. m. Eine zahlreiche Menschenmen c ö.
offenen, durch ein Gitterthor verschlofsenen Gruftkapelle versammelt.
Löwenberg, 24. April. Man schreibt der NM r, Ein kurzes . r . Gewitter, das heute Vormittag 11 Uhr über Löwenberg heraufzog und in verschiedenen Ortschaften einschlug, . störte in wenigen Stunden die schöne, erst vor zwei Jahren zum thei
e hatte sich vor der
zu Liebenberg (Mark) bis
Auch in Grüneberg (Mark) zündete ein Blitzstrahl und legte ein Gehöft in Asche.
um Grabe des heiligen ̃ 2 zu . Der Aufruf des
fahrt angeregt
en Kapelle neu restaurirt omités, welches die Wall⸗ at und arrangirt, soll demnächst veröffentlicht werden.
te Abend fand, wie W. T. B. be⸗
Wien, 25. April.
i im Schlosse zu Schönbrunn ein Liedervortrag der Berliner e,, e Geer Majestät dem Kaiser von Oester⸗ reich statt, dem sämmtliche , . Erzherzöge und Ce e, der deutsche Botschafter Prinz der deutschen Botschaft mit ihren nnn, mahlin, der i . ; ü
lter mit Gemahlin, der Bürgermeister Dr. Prix, sowie
Art! . Würdentrãget beiwohnten. Zum kee en, . zahkreiche Mitglieder mit ö 4. hob in anerkennendster Weise die Leistungen der
ö hervor. den O , . ĩ ö t ; e,. aa 1 seiner et den Wiener Sängern in Berlin be⸗ reitet worden sei. Gegenü ? Kaifer, er sei pon den Leistungen der Sänger aufs Der deutsche Botschafter Prinz Reuß dankte dem Prix für den herzlichen Empfang, den die Berliner in befondere im Rathhause gefunden hätten.
euß mit Gemahlin, die . Damen, der preußische. Oberst der Minister-Präsident Graf. Taaffe, mit Ge⸗ Minister des Auswärtigen Graf. Käsnoky, der
Vortrage ge⸗ eendigung der Gesangsvorträge beehrte uldvollen Der Kaifer sprach bei seinem Umgang auch ersten von Unruh . und beauftragte ihn, seinem feine Grüße zu überbringen, Dem Vorstande der Kaiser seinen. Dank für den schönen
dem Ehormeister Zander äußerte der ö. ? öchste befriedigt. ürgermeister Br. ien und ins⸗
erzog P M. b Hůrh , Italien hier en groen
lautet, wird hier eifrig ; r ect gearbeitet, , schon im nächsten Jahre durch⸗ geführt werden soll, um das Gleichgewicht im Staatshaushalt
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depesch en.
in i. Meckli, 26. April. (W. T. B) Der 866 9 Mecklenburg-Schwerin ist heute Die gerichtliche
Paris, 26. April. T. B.)
Verhandlung gegen Ravachol und Genossen wurde
te Vormitta r n . Vor . Justizpalast und in dessen Gängen waren
außergewöhnliche Maßregeln zur , der Ord⸗ nung getroffen.
,.
j1 Uhr unter dem . des Raths Gus
In den' Sitzüͤngsfaale befanden sich wenige Nach Vorführung der fünf Angeklagten gelangte die nklage zur Verlesung. (B. T. B) Wie ver
St. rsbung, 25. April. ; St. Pete 9 . ö Einkommensteuer⸗
Umählich herzustellen. — Eine Zollunion mit Buchaxa u, . e. . der fi Zolltarif auch für Gültigkeit erlangen wird. . ;
Buche hen * April. 63 T. B.) Die Kaiserin von Oesterreich ist heute fruͤh an Bord des Dampfers „Mira⸗ maren incognito hier eingetroffen und hat sich sofort nach dem Königlichen Palais zum Besuche der Königlichen Familie
begeben.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
icht vom 26. April, Musikdireetor
r Morgens.
W * D 8 — 8
7 Uhr. Stationen.
Bar. auf 0 Gr
u. d. Meeressp.
red. in Millim Temperatur in ( Celsius 50 C. — 40R.
Wind. Wetter.
setzt vom Ob 7 Uhr
Mullaghmore B Thalb bed. Donnerstag:
Aberdeen. NW 5 wolkig Christiansund ; still bedeckt Kopenhagen. NNW 2 Regen Stockholm. still Regen . . ö 6
t. Petersbg. bedeckt 3 . ö. still wolkenlos
h 8⸗ , X W 1 bedegt SW 1 wolkig NW 3 wolkig NRW A4wolkig gs d bedeckt . . ö; S wolkig . SS wald Her. K still halb bed. Dr er . WSW 3 halh bed. Karlsruhe .. 2 wolkig Wiesbaden. halb bed. München .. wolkig Chemnitz.. o wellig Berlin ... 5 heiter Wien .... S 1 bedeckt Breslau. ö. 6 Air.. wolkig Ii 9. 6 still Regen nebersicht der Witterung.
ie Theildepression, welche gestern über Eng land
a ff ie, e gh n und hat sich in eine bt dil Depression verwandelt, deren Kern bei ornholm liegt. Am höchsten ist der Luftdruck vor dem Kanal und über Südost⸗Europa. Bei lebhaften, böigen, meist westlichen Winden dauert in Deutsch⸗
K E NC O -=
Denisches
Klaus. Anfa Donnerstag:
Ein Hut. Die nächste Mitschuldige
Donnerstag
D CO ˖ D G — O OM , , D — O0
stadtluft.
1 ig bt eri dense gab walner Theater. Mtnrcch Cet. Ban : In Ham. Der Löwe des Tages. Gesangspofse in 3 eg eüte Morgen Schnee mit Hagel. Wil. von H. Willen. Die neuen Gefangstexte von L.
allenthalben ist Regen fanden ö stellenweise burg fiel
helmshaven Störung.
ewitter statt.
meldetè geftern Abend magnetische nnn. t. Deutsche Seewarte.
Theater ⸗Anzeigen. Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern⸗
Cavalleria rusti-
1566. Vorstellung, ; ; baus uf Ehre). Sper in 1 Aufzug Mittwoch ö . n gr Male;
cana ( Banern⸗
ven Pietro Masgagni. dem gleich⸗ Steiner.
Text nach
etzt vom Der. Regisseur Tetzlaff. Dirigent:
in 4 Acten von G. Sl en schch des F. M. Piave, Tanz von Paul Taglioni. Dirigent: Kapellmeister Kahl.
K K Goethe. Der Tragödie erster Thei eh Phe Mufit? von Anton Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lindpaintner. In Scene ge⸗
Ring des Nibelungen von Richard Wagner. ö Das Rheingold. Anfang?! Uhr..
Schauspielhaus. U4. Vorstellung. Das heilige Lachen. Märchen⸗Schwank in K Bildern von Ernst von Wildenbruch. Musik von Ferdinand 6
Tanz von Emil Grach. ͤ ä e er! Max Grube. ö Diree⸗ flon: Herr Steinmann. Anfang ?
Freitag: Der Obolus. — Die Nenvermählten.
Berliner Theater. Mittwoch: Die Königs- brüder. 2 7 Uhr.
Freitag: I. Abonnements Vorstellung. König Richard III. z
Cessing · Theater.
Donnerstag: Die Groftftadtluft. . Freitag: . Male: Morphium. Schauspiel in 4 Acten von Max Stempel. Sonnabend: Morphium. Sonntag: Die Großstadtluft.
onnerstag: Der Löwe des Tages. —ĩ k Reu einstudirt: Ehrliche Arbeit. Volfestück mit Gesang in 4 Acten von H. Wilken. Musik von R. arbeitet von L. Herrmann.
griedrich · wihelmsladtisches Thewner.
J ; = tagskind. zamigen Volgftick bern Perg 6 . . 1 und Julius Bauer. Mustk von
Wegener. Vierauf:
113. . Faust von
er⸗Regisseur Mar Grube. Anfang
Rigoletto. Carl Millöcker.
Anfang Costume vom Gardero
ecorationen aus dem
fang 7 Uhr.
eil. Bie zur Handlung kind.
Opernhaus. 107. Vorstellung. Der schauspielers Adolf Sonnenthal.
In Scene gesetzt vom hr.
Theater. Mittwoch: Doctor
ng 7 Uhr. Don Carlos.
Aufführung von „Stella“ und „Die n“ findet am Sonnabend statt.
Jum 1. Male: Nora.
Mittwoch: Die Grof
Musik von C. Schramm. Anfang
Bial' und V. Holländer. Neu be⸗
für Herrn Sigmund ette in 3 Aeten von
Journalisten. Lustspiel in 4 Freytag. Anfang 7 Uhr
spiclers Adolf Sonnenthal. Journalisten.
Kroll's Theater. badour. Anfang 7 Uhr.
Fra Diavolo.
Tanz in 3 Aeten (6
Sternheim. Anfang 77 Uhr. Donnerstag: Pechschulze.
in 3 Acten von Carl Grau.
gegengenommen.
webel.
Morgen, Herr Fischer. O . von W. Friedrich.
Residenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten ·
ittwoch: 12. iel des K. K. Hofburg⸗ burg. Mittwoch; 12. Gastspie . . e Acten von Gustav Am Landes. Ausstellungs / Part (Lehrter Bahnboh.
Mittwoch: Der Trou—⸗
Donnerstag: Gastspiel von Signorina Luisa Nikita.
Belle Alliance Theater. . 2 ö
; lze. osse mi esang un ö, Himck) von H. Salingrs. Mufik von A. Lang. In Scene gesetzt vom Director
In Vorbereitung: Der Günstling. * ern enn Sternheim.
See Bziuets fir die an en au onnements⸗Bi ür die ; ; ⸗ . Sommer⸗Saison à 10 6. 8 Wilhelm von, Pourtalẽs mit und 3 S werden von jetzt ab an der Kasse ent⸗ ,
Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.
Adolph Ernst⸗ Theater. Mittwoch: Zum 11. Male: Fräulein Feldwebel. 3 Acten von Ed. Jacobson und Mufft von G. Steffens. In Scene gesetzt von
Ad Ernst. Anfang 74 Uhr. . . und folgende Tage: Fräulein Feld⸗ .
Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.
Thomas Theater. Alte Jalobstraße Nr. z. Direction: Emil Thomgs. Mittwoch: Zum 2. Male: Die schöne Helena. Operette von Jacques Offen⸗
ingerichlet von A. Schönfeld. Dann; Guten . h . in 1 Act nach
usik von E. Stieg⸗ mann. Regie: Robert Guthery. An Donnerstag: Zum Benefij für Emil letzlen Male; Drei Paar Schu Freitag bleibt das Theater wegen der General⸗ Actien
probe zu Die Ulanen“ geschlossen.
he. lichen
Sonnabend: Zum 1. Male: Novitãt! Die
,, , ulanen. Novitàt! Operette in 3 Acten von Hugo
J . 3 5 k Wittmann. Musik von Charles Weinberger.
ben. Inspector Ventzky. An⸗ Bonnerstag: Zum 98. Male: Das Sonntags⸗ lõol Hohenzollern ⸗Galerie
am Lehrter Bahnhof. — Gr. histor. Rundgemälde 1610-1899. — 9 Vorm. 11 Ab. I M Kinder 50 5.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. äglich Vorstellung im
ö. s ö 12 11 Uhr. Ta ; Donnerstag: I3. Gastspiel des K. K. Hofburgschau⸗ rr e n g., Theta! . ,,,
Abend. Die zetlei. Anfang 77 Uhr.
Concerte.
Cancert · haus. Mittwoch: Carl Merder⸗ Concert. Letzter Componisten⸗Abend unter freund⸗ sicher Mitwirkung der Herren Ziegler und Fall. Anfang 7 Uhr.
2 Familien⸗ Nachrichten.
ĩ stor Verlobt: Frl. Helene Rotter mit Hrn. Pestg d Thimm (Dresden — Stettin). . NI. k . mit Hrn. Lieut. Erich Mackensen Bruchsal i. B.). V kö Hr. Prem Lieut. ö er n. mit Frl. Clara Wien (Hannover . ö von Loeper ,,,, 39. 2 Bötticher (Querfurt) — Eine Tochter: Yin. i ger, . . . 3 Edler Herr zu tlitz (Grube bei Wilsnach. . . *r so Br. Amtsrichter Wilhelm ö. Liebenburg). Hr. Mufik⸗ Director und . 1 Gustap Janke (Berlin). — Hr. Gymnasia J . Br. Max Thiemann Marburg). — Fr. . rungs⸗Assessor Elisabeth Stephan, geb. von M schall (Altengottern).
Operette Musik von
Gesangsposse in W. .
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition ,, . Buchdruckerei un ri en earn, . Nr. Acht Beilagen Anfang 7 Uhr. leinschließlich Börsen⸗Beilage),
irth. i sangabe zu Nr. 6 des öffent.
irth. Zum sowie die eden r 3 , , . ellschaften 34
vom . 5 23. April A892.
zum Denutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.
23 99.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Wohlfahrts⸗Conferenz.
Die Verhandlungen über die Wohnun gs frage dauerten gestern noch mehrere Stunden; an die Referate knüpften, sich Debgtten, in denen die Meinungen über das zweckmäßigste System von Arbeiter⸗ wohnungen — ob Ein- Familienhäuser oder Kasernen, ob allmähliche Uebertragung in das Eigenthum der Arbeiter oder miethsweise Ueber⸗ lassung u. s. w. — sehr auseinandergingen. Von Thesen und Reso—⸗ lutionen wurde Abstand genommen, da es Zweck der Conferenz ist, nur anregend zu wirken, nicht aber Theorien aufzustellen.
In der heutigen zweiten Sitzung, welcher wiederum der Staatssecretär des Innern Dr. von Boetticher und der Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch beiwohnten, wurde nach einem Vortrag des Directors der niederländischen Preßhefer und Spiritusfabrik van Marken in Delft über den (gestern an dieser Stelle erwähnten) Versuch der Herstellung eines Collectiveigenthums der Arbeiter an Häusern in die der Conferenz vorliegende zweite Frage über die zweckmäßige Verwendung der Sonntags- und Feier— zeit (Erholungsfrage) eingetreten. Auch dieser Berathung lagen wieder mehrere gedruckte Referate zu Grunde, deren Verfasser die Hauptgedanken in mündlichem Vortrag zusammenfaßten. ö
Der erste Bericht wurde von dem Director des Statistischen Bureaus in Dresden, Geheimen Regierungs-Rath Professer Dr. Victor Böhmert erstattet. Herr Böhmert, der von der Central— stelle“ mit der Untersuchung über die Erholungen der Arbeiter außer dem Hause“ betraut war, hat seinerzeit durch die Presse einen (auch vom „R. u. St.⸗A.“ mitgetheilten) Fragebogen veroͤffent⸗ licht, der alle Freunde der Arbeiter aufforderte, ihm auf Grund ihrer praktischen Erfahrungen Auskunft. über die bisher auf diesem Gebiete gemachten Versuche zu ertheilen. Es war dies gewissermaßen die erste Enquéte auf diesem Gebiete, die bei der Kürze der Zeit natürlich nicht vollständig sein konnte, aber doch sehr gute Resultate geliefert hat. Auf den Fragebogen, der übrigens von der ‚Centralstelle' auch an 51 größere Etablissements versandt wurde, ingen bis Anfang März von 41 dieser Firmen Antworten ein; ferner aben noch directe Befragungen von Volksbildungsvereinen, gemein— nützigen Gesellschaften, Fachvereinen, Arbeitervereinen u. f. w. statt⸗ gefunden. Die Antworten beweisen, daß überall die Bereitwilligkeit vorhanden ist, über nachahmenswerthe locale Einrichtungen freiwillig zu berichten. Von den ertheilten Auskünften sind bereits mehrere in der „Sccial-⸗Correspondenz“ und nach dieser Quelle auch im Reichs⸗ und Staats⸗-Anzeiger (unter „Statistikt und. Volkswirth— schaft) veröffentlicht worden. Böhmert, stellt nun in seinem Referat die Hauptergebnisse, der Untersuchung zusammen. In—⸗ dem wir auf den gedruckten Bericht (Carl Hehmann's Verlag) ver— weisen, heben wir hier zunächst das Wichtigere daraus hervor. Die beiden ersten Fragen verlangten Auskunft über etwaige Fabrik— feste bei bestimmten Anlässen oder über Weihnachts feste und sonstige Feste. Die Antworten lassen erkennen, daß Fabrikfeste in den meisten Fabriken zu verschiedenen Gelegenheiten (zehn- oder fünfundzwanzig— oder fünfzigiähriges Bestehen, Geburtstage oder Hochzeiten in der Familie des Fabrikbesitzers ꝛc) üblich sind. Aber das Urtheil über ihren Werth und Einfluß ist verschieden. Da, wo sich alle Theilnehmer wie eine große Familie fühlen, kann von solchen Tagen ein belebendes Ge⸗ fühl der Zusammengehörigkeit ausgehen; aber oft ist irgend eine vortheil⸗ bafte Wirkung nicht zu bemerken. Die Arbeiter fühlen sich bei solchen
esten gegenüber dem Principal fremd; ein Arbeiter bemerkt in seiner Antwort, daß große, zur Reclame dienende Feste möglichst zu ver⸗ meiden seien, da lich der Arbeiter bei solchen Gelegenheiten nur als Statist und das Dargebotene als Almosen betrachte. Dagegen wer— den einfache Weihnachtsfeiern, wo kleine Gaben üherreicht wer— den, die mehr als Erinnerungen aufzufassen sind, vielfach empfohlen; das Fest stimmt selbst die rohesten Menschen mild und versöhnlich:; doch sollen directe Geschenke von Seiten des Arbeitgebers an ein— zelne Arbeiter vermieden werden, weil dies leicht zu Neid und Miß—⸗ gunst Anlaß giebt.
Gesellige Zusammenkünfte des Fabrikpersonals mit den Principalen und Angestellten behufs Unterhaltung und Belehrung finden vielfach statt. In manchen Fabriken werden Winter zusammenkünfte mit einem Ball, mit Gesängen, Musikvorträgen, kleinen . u. s. w. verbunden. Die Arbeiter freuen sich schon Monate lang vorher auf solche Feste und sorgen immer von selbst und aus eigenem Antrieb für die wünschenswerthe Abwechslung durch Einstudiren der Vorträge, Theaterstücke z. Eine Fabrik in Guben hält alle vier Wochen einen Gesellschaftsabend, ein Walzwerk in Altona hat Vortrags- und Unterhaltungsabende eingerichtet. Ferner werden auch von vielen Etablissements Sommerausflüge ver— anstaltet. Diese und ähnliche Festlichkeiten tragen viel dazu bei, das Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen den Ärbeitern und ihrem
in i, zu beleben. Eine Berliner Fabrik hebt hervor, daz seittem
lche Semmerausflüge allein von ihren Arbeitern (ohne Leitung des Principals, also auf Grund der Selbstberwaltung der Arbeiter) unternom⸗ men werden, diese Feste dadurch außerordentlich viel gewonnen haben; für diese Feste werden die Strafgelder, die Hälfte der verkauften Fabrik— abfälle und der Ueberschuß des gemeinschaftlichen Biervertriebs ver— wandt; ferner bezahlt der Principal, dazu für sich und feine Familie lo0 6 Kurz, gesellige zusammenkünfte und Ausflüge können — wie ein Berichterstatter schreibt — viel dazu beitragen, ein gutes Einver— nehmen und einen versöhnlichen Charakter in das Geschäft zu tragen; sie dürfen jedoch nicht über den Rahmen und Stand des, Arbeiters hinausgehen, und Principal und Vor— gesetzte müssen dabei directen Antheil nehmen. Durch diesen gemeinsamen Verkehr wird das Vertrauen beim Arbeiter ge⸗ weckt und der Principal über manches Mißverhältniß in seiner Fabrik aufgeklärt werden; auch wird durch solchen Verkehr verhinderk, daß Vorgesetzte dem Arbeiter gegenüber ihre Autorität mißbrauchen; au meisten würden kleine gemeinsame Ausflüge mit Familien diesem Zweck entsprechen.“
Arbeiter Badereisen und Bewilligung eines regelmäßigen oder außergewöhnlichen Urlaubs bestehen auch schon hier und da. Eine Berliner Fabrik giebt männlichen Arbeitern, die über 18 Jahre in der Fabrik beschäftigt sind, jedes Jahr im Sommer 1 Woche Urlaub; weiblichen Arbeiterinnen, die nach vollendetem 20. Lebens⸗ jahre 5 bis 10 Jahre im Geschäft sind, Woche, denen, die über 10 Jahre im Geschäft sind, 1 Woche Urlaub. Badereisen für recon⸗ balescente Arbeiter werden hier und da auf Rechnung der Unterstützungs⸗ kasse bewilligt. .
z Ferner besteht vielfach die Einrichtung, daß zur Besichtigung von Russtellungen und zu anderen Zwecken von Fabrikherren oder Vereinen Arbeiter abgeordnet werden.
Arbeiterheime und Arbeitervereinshäuser mit Arbeitergärten oder Volksparks für die Familien der Arbeiter sind insbesondere am Rhein, aber auch in Schlesien und in anderen Gegenden Deutschlands, Oesterreichs, der Schweiz, Hollands von ver⸗ chiedenen Großindustriellen angelegt und als wichtiger Fortschritt auf deialem Gebiet zu bezeichnen. Eine böhmische Glasfabrik hat für ihre Arbeiter sogar ein vorzüglich eingerichtetes Gasthaus erbaut.
Ganz besenders nothwendig erscheint es, den Frauen und Mädchen mehr Gelegenheit zu iger i g, edler Unterhaltung und reiner Freude am Dasein zu bigten. Glücklicherweise liegen zahl⸗ reiche Beweise vor, daß man aht überall bemüht ist, dem weiblichen Geschlecht auch auf dlesem Gebiete Fürforge zu widmen. An vielen
Berlin, Dienstag, den 26. April
1892.
Orten sind für die ledigen Arbeiterinnen Mädchenheime mit Woh— nung, Kost und Unterricht in weiblichen Handarbeiten, im Kochen und in der Haushaltung errichtet. In vielen Fabriken ist die Einrichtung getroffen, daß immer einige Mädchen aus der Fabrik abwechselnd im Haushalt aushelfen müssen. In den Abendstunden wird im Mädchenheim ge— strickt, genäht und dazu vorgelesen oder vorgesungen. Meh— rere Fabriken am Rhein haben Vereinshäuser für ihre männ— lichen und weiblichen Arbeiter errichtet. Empfehlenswerth sind auch die hier und dort von Vereinen für Volkswohl ver—⸗ anstalteten Frauenabende“. Ferner bestehen an vielen Orten besondere Jungfrauenvereine sowie gemischte Gesangvereine und Lese⸗ clubs u. s. w. Auch für die jugendlichen männlichen Arbeiter werden mehr und mehr jetzt besondere Veranstaltungen getroffen. Vielerorts sind auch Fabrikbibliotheken, Lesehallen, Lesevereine u. s. w. errichtet worden, die sich als durchaus vortheilhaft und in günstigem Sinne wirksam erweisen. .
An Turn-, Gesang⸗, Musikvereinen unter den Arbeitern fehlt es nicht; es wird sogar über das üppig wuchernde Vereinswesen viel geklagt; aber die Mehrzahl der Arbeitgeber spricht sich über die in ihrer Fabrik bestehenden Vereine günstig aus, weil sie kameradschaftlichen Geist erwecken und durch ihre Uebungen die Leute vom bloßen Kneipenleben und leeren Stammtisch— geschwätz abziehen. Was schließlich die Antworten auf die Frage der Volksunterhaltungsabende und Volksheime betrifft, so scheint daraus hervorzugehen, daß die Ueberleitung der sogen. Arbeiter erholungen in Volks erholungen, der Arbelterheime in Vol ksheime, der Arbeiterabende in Volks unterhaltungsabende eine wichtige Auf— gabe der Gegenwart ist. Es,. wird allenthalben berichtet, daß Veranstaltungen, die nicht auf Arbeiter beschränkt, sondern für alle Volksklassen ohne Unterschied bestimmt sind, besonders günstig wirken. Diese Volksunterhaltungs— abende in größerem Stil haben sich in den letzten fünf Jahren von Dresden aus schon über eine große Zahl von Städten verbreitet. Berlin, Bremen, Hamburg, Lübeck, Leipzig, Halle, Kiel, Düsseldorf, Bremerhaven, Lüneburg, Görlitz, Flensburg, Zittau, Guben, Brom⸗ berg, Elmshorn, Husum und andere deutsche, wie auch österreichische und schweizerische Städte sind mit Erfolg in die Bewegung ein— getreten. Auch in vielen Landgemeinden uch man im Winter alle
vier Wochen einen solchen Volksunterhaltungsabend abzuhalten. Pfarrer,
Lehrer oder Arzt sorgen im Bunde mit dem Gesangverein des Orts für Unterhaltung und Verhreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Es sei hier mitgetheilt, was ein Dresdner Arbeiter über diesen Punkt schreibt:; Die Begründung von Arbeiterheimen resp. ⸗-Gärten r e, mit zahlreicher Arbeiterbevölkerung von un⸗ schätzbarem Werthe, noch mehr dürften es „Volksheime“ sein. Unsere heutigen Vergnügungslocale und Concertgärten bieten freilich für alle Volksklassen Unterhaltung in Hülle und Fülle; allein auf die Veredelung speciell der arbeitenden Volksklassen üben sie keinen günstigen Einfluß aus, weil es dort weniger auf eine Belehrung und Unterhaltung, als vielmehr auf eine . der Besucher ankommt. Im Interesse edler Geselligkeit sind daher solche ‚Volks⸗ heime“ dringend zu empfehlen. Die Gründung müßte jedoch durch städtische Mittel geschehen, um von den Arbeitern nicht als Partei⸗ sache aufgefaßt werden zu können. Sind schon die Volksheime den Ar— beiterheimen vorzuziehen so sind auch die Volksunterhaltungs— abende wohl am meisten zu empfehlen. Gerade in dem Zusammen— wirken der verschiedenen Berufskreise, der verschiedenen kirchlichen und politischen Parteien liegt der Hauptwerth. Diese Einrichtungen haben sich auch überall als praktisch erwiesen. Richtig dürfte es jedoch nicht sein, wenn man in einzelnen Orten der Ersparniß halber diese Unter haltungen in die Nachmittagsstunden des Sonntags verlegt. Junge Leute werden dann immer noch den Abend bei Tanz oder dergleichen verbringen, und gerade dem öffentlichen Tanz und anderen jweifel⸗ haften Vergnügungen sollte und könnte durch solche Unterhaltungs- abende Concurrenz gemacht werden.“
In dem anregenden mündlichen Referat, welches Professor Böhmert mit Wärme vortrug, stellte er es als Ziel der Wohlfahrts— bestrebungen auf diesem Gebiete hin, nicht die Erholungen und Ver— gui unf der Arbeiter zu vermehren, sondern zu veredeln.
tamentlich appellirte er an die Arbeitgeber wie überhaupt an die Arbeiterfreunde, daß sie sich auch auf diesem Gebiete mehr um das Wohl und. Wehe der Arbeiter bekümmern, da die Arbeiterfrage nach seiner Ueberzeugung weniger eine Magen- als eine Erziehungsfrage sei. Weiter wies er auf das Zweckmäßige hin, die Arbeiter selbst zur Leitung von Festlichkeiten heranzuziehen, und endlich betonte er nachdrücklich den segensreichen Einfluß der Volksunter⸗ haltungsabende, zu denen die Arbeiter — ebenso wie die anderen Klassen — eingeladen werden sollen, und wo es weder Verzehrungs⸗ noch Alkoholzwang geben dürfe; als nothwendig be— zeichnete er es, um nicht das Mißtrauen der Arbeiter zu wecken, hier— bei möglichst alle Gelegenheitsreden, in denen zur Dankbarkeit gegen die Veranstalter aufgefordert wird, und namentlich jegliche Art von r lch, Reden zu unterlassen; es soll sich hier der Mensch dem Menschen nähern, nicht der Politiker dem Socialdemokraten, der dadurch nur stutzig gemacht werde. Für die Veranstaltung von Volksunterhaltungs— abend en sollen nicht nur die Vereine für Volkswohl, sondern namentlich auch die Arbeitgeber, ebenso aber auch die Gemeinden thätig sein. Der Redner glaubte, dann bekennen zu sollen, daß er anfänglich gegen die Errichtung der „Centralstelle für Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen“ eingenommen gewesen sei, da diese — wie er meinte — eine stagtliche Veranstaltung sei, was indeß von dem Vorsitzenden, Staatsseeretär a. D. Herzog als eine irrthüm⸗ liche n bezeichnet wurde; weiter forderte er, daß die jetzige „Wohlfahrts-⸗Ausstellung“ eine permanente werden solle, damit jeder Arbeitgeber und Unternehmer jeder Zeit Gelegenheit habe, sich über die vorhandenen Mustereinrichtungen zu . auch in diesem Punkte erklärte der Vorsitzende, daß die „Centralstelle“ schon längst diesen Plan ins Auge gefaßt habe und mit der Verwirklichung beschäf⸗ tigt sei. Um nun aber bon den Berathungen der „Conferenz“ auch einen sichtbaren Erfolg heimzubringen, beantragte er die Errichtung eines „»Arbeitgeber“⸗ oder besser eines Volks“ Bundes zur Förde⸗ rung des Volkswohls, der die Mittel aufbringen soll, um allent— halben Arbeiterwohnungen zu bauen und für die Veredelung der Arbeiter- und. Volkserholungen zu sorgen. K
. Als zweiter Referent sprach General⸗-Secretär Abg. Hitze über die e ,. Verwendung der Sonntags- und Feierzeit im Hause, in der Familie. Er erörterte die, Vorbedingun⸗ gen eines glücklichen Familienlebens und gab Fingerzeige, wie auch der Arbeitgeber zur Förderung des Familienlebens. das nehen den, öffentlichen Erhölungen doch immer die Haupt— sache. sei, beitragen könne durch billige Beschaffung anständiger, religiös und sittlich nicht verletzender Lectüre, durch Pflege des Ge— sangs, durch Gartenarbeit, Bienen- und Sbstbaumzucht, durch Pflege harmloser Spiele u. s. w. .
Als Mann gus dem Volk sprach, alsdann der Werkmeister 2 6 ⸗. . ; ö 3 Zan der aus Düsseldorf in deinfelben Sinne wie Dr. Böhmert über die Nothwendiglet von Volksunterhaltungsabenden, in denen der Arbeiter mit anderen Klassen in Berührung kommen soll, in denen aber nach seiner Erfahrung ver, allem jegliche Politik — selbst patriotische Kundgebungen — bei Seite ge⸗ lassen werden sollen. Als Patriot ist es ihm selbstverständlich, daß bei allen patriotischen und anderen großen Festen vor allem des
Kaisers gedacht werde; aber in den Volksunterhaltungsabenden möge man patriotische Ansprachen vermeiden, um die Arbeiter und Socialdemokraten nicht mißtrauisch zu machen; diefe sollen erst Vertrauen gewinnen lernen. Er legte die Nothwendigkeit dar, die zweifelhaften Vergnügungen der Arbeiter dadurch zu be— kämpfen, daß man ihnen Fer n e zu edleren Erholungen gebe Den verrohenden Wirkungen der zweifelhaften Vergnügungen werde nicht eher Einhalt gethan werden, als bis den Arbeitern Gelegenheit zu besseren , . geboten werde.
An Stelle des verhinderten Geheimen Regierungs-Raths Brandi referirte Herr von Sch enckendorff über, die fociale Bedeutung des Handfertigkeits-Unterrichts in seiner Osnabrücke? Gestaltung“, Herr Jens Lutzen aus Berlin über den Werth der Anschauungsmit tel, insbesondere des Skjoptikon, eines Apparats der auf Glas photographirte oder gemalte Bilder in 6 = 360 facher Vergrößerung einem großen Zuhörerkreise auf einem weißen Schirm zeigt
Für Volksunterhaltung und -Belehrung sprach endlich Sberlehrer M. Evers aus Düsseldorf. —
Hierauf nahm das Wort Staats- Minister Berlepsch:
Meine Herren! Meine Amtsgeschäfte gestatten mir nicht, noch länger in Ihrer Mitte zu verweilen. Ich nehme daher Veranslassung Ihnen in meinem Namen und, in dem Namen meines Eollegen (Staatssecretärs von Boetticher) bestens zu danken für die freundliche Aufnahme., und die mannigfachen Anregungen, die wir hier empfangen haben. Ich will hier gleichzeitig gegen die Be— merkung des Herrn Geheimen Rath Böhmert, der da meinte, daß die Centralstelle ein staatliches Organ sei, Protest einlegen. Ich muß ja bekennen, daß, wenn die Centralstelle sich micht aus freier Thätigkeit heraus gebildet hätte, die Regierung den Versuch unternommen haben würde, eine solche Institu— tion zu schaffen. Allein bestenfalls würde dadurch eine neue Abtheilung des statistischen Bureaus geschaffen worden sein. Ich begrüße daher mit Freuden das Inslebentreten der Central⸗ stelle, in der durch das Zusammenwirken so vieler ge— meinnütziger Vereine ein verstärkter Erfolg erreicht werden muß. Die Regierung verfolgt mit um so größerem Interesse Ihre Verhandlungen, da der preußische Staat vielleicht der größte Arbeit⸗ geber in Deutschland ist. Allein 50 009 Bergarbeiter werden in staat⸗ lichen Betrieben beschäftigt. Die preußische Staatsregierung hat daher an allen Vorschlägen für Arbeiterwohlfahrts⸗-Einrichtungen das größte Interesse. Herr Geheimer Rath Böhmert ist höchstwahrscheinlich zu seiner irrigen Anschauung gekommen, weil Beamte meines Ministeriums mit der Centralstelle wenn auch nicht verheirathet, so doch aufs engste verbun— den sind. Ich will sehr gern der Schwiegervater der Centralstelle sein. (Heiterkeit. Sollte sich jedoch dieses verwandtschaftliche Band einmal loͤsen, weil die betreffenden Beamten meines Ministeriums aus irgend einer Ursache genöthigt wären, aus der Centralstelle auszutreten, dann hoffe ich, daß das freundschaftliche Verhältniß zwischen Regierung und Centralstelle ungetrübt erhalten werde. (Lebhafter Beifall. Es trat alsdann eine Pause ein.
Freiherr von
Verein zur Besserung der Strafgefangenen. Der unter dem Protectorat Seiner Majestät des Kaisers stehende Verein zur Besserung der Strafgefangenen hielt am Sonnabend im Rathhause seine 63. Jahresversammlung ab. Der Geheime Ober— Justiz⸗Rath Dr. Starke schilderte eingehend die Ziele und die Wirk—⸗ samkeit des Vereins, der sich auch bestrebe, die Sicherheit Berlins zu erhöhen, indem er die Bestraften möglichst in auswärtige Arbeits—⸗ stellen bringe, wo sie den Gefahren der Großstadt ent⸗ rückt sind und leichter wieder sich zu nützlichen Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft emporarbeiten können. Den Geschäfts⸗ bericht erstattete der Geheime Justiz⸗Rath Dr. Wirth, Director des Plötzenseer Gefängnisses. Der Verein hatte im letzten Jahre 29 044 M Einnahmen. Seine Majestät der Kaiser spendete 600 S, Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold 70 46, die Stadt Berlin 2706 ½Æ½, aus dem Fonds der Kaiserin Friedrich⸗ Stiftung wurden 2000, von Strafanstalten 10006, von Ge⸗ meinde ⸗ Kirchenräthen 150, aus der Ephraim'schen Stiftung 200 M vereinnahmt. Die Mitglieder trugen 3402 0. bei, und von den in Arbeit gebrachten Pfleglingen wurden für die in ihrem Interesse gemachten Aufwendungen M767 „6 zurückgezahlt. Die Gesammtausgaben beliefen sich auf 26 553 6 Im letzten Jahre hatten sich 5980 Strafentlassene mit der Bitte um Hilfe an den Verein gewendet, 557 mehr als im Jahre vorher. Von den Ge⸗ meldeten konnten durch Vermittelung des Vereins 3302 oder S2, o in Arbeit oder Lehre gebracht werden, 536 mehr als im Vorjahre. Zur Beschaffung von Werkzeug für einzelne dieser Leute wurden 1069 S ausgegeben, 2429 60 wurden als Vorschuß und Unterstützung vertheilt. Von den in Arbeit gebrachten verblieben nur 385 oder 11,6 in, Berlin, 2917. gingen n auswärtige Arbeitsstellen. Von den in Arbeit gebrachten wurden 1739 der Landwirthschaft zugeführt, 960 erhielten Beschäftigung als Erd. und Ziegelarbeiter, 166 als Fabrik- arbeiter, 180 als Gärtner, Hausdiener und dergleichen, 217 als Handwerker, 51 als Aufseher, Schreiner und dergl.! 1472 von den untergebrachten Personen hatten Haftstrafen, S5 Arbeitshaus, FsItz Gefängnißstrafen und 169 Zuchthaus perhüßt. Der größte An⸗ drang erfolgte im Oktober, am meisten Beschãstigung konnte nach⸗ gewiesen werden im April. Die gesammte Vermögensberwaltung schloß ab mit 40 358 6, d. h. 961 „ weniger als im Vorjahre.
Zur Arbeiterbewegung.
Zur socialdemokratischen Maifeier liegen wieder zahlreiche Meldungen vor, wonach die Behörden im Inlande und Auslande die Kundgebungen beschränken oder ganz verbieten; wir stellen die bemerkenswerthesten Nachrichten zusammen.
Die Großherzoglich sächsische Staatsregierung hat die Veranstaltung öffentlicher Aufzüge, die Abhaltung von Versammlungen unter freiem Himmel, sowie die Veranstaltung öffentlicher Versamm⸗ lungen überhaupt für den 1. Mai untersagt. Die Veranstalter und die Theilnehmer werden mit einer Strafe an Geld bis 150 „ oder an Haft bis sechs Wochen bedroht. Die Gemeindevorstände haben diese Verordnung alsbald zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Aus Paris wird der „Voss. Itg.« vom gestrigen Tage tele⸗
graphisch gemeldet: Die Regierung setzt ihre Vorsichtsmaßregeln für den 1. Mai fort. Die zweiten Husaren von Melun kommen nach Belleville, die übrigen Vororte werden von 600 Gendarmen zu Fuß und zu Pferde besetzt. — Wie H. T. B.“ vom heutigen Tage berichtet, verboten ämmtliche Präfecten in der Provinz infolge einer Anweisung des französischen Ministers des Innern alle Zusammenkünfte, Pro⸗ zessionen und Manifestationen am 1. Mai. Aus Rom meldet ein Wolff'sches Telegramm, daß der Minister des Innern Nico tea die Präfecturen angewiesen hat, alle Zu⸗ sammenkünfte und Aufzüge am 1. Mai zu verbieten. — Wie ferner H. T. B.“ berichtet, verbietet eine Kundmachung der Polizei für den 1. Mai alle öffentlichen und privaten Versammlungen, Aufzüge und sonstigen Demonstrationen. — Die Arbeitervereine Mailands be⸗ schlossen, am 1. Mai lediglich Privatversammlungen in geschlossenen Räumen abzuhalten.
Aus Zürich wird der, Mgdb. Itg. telegraphisch gemeldet: Der Haupt-⸗-Ausschuß für die sorialdemokratische Maifeier unterbreitet den
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