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dieser Angelegenbeit auch meinerseits beute verzichten, und will nur noch zwei Punkte berühren. Wenn ich in die von der Schaucommission zwangsweise in Angriff genommene Räumung der Bartsch von Ober— auffichts wegen leingriff so babe ich dies gethan, um die aus diesem
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wangsverfabren mit Nothwendigkeit entstehenden Schwierigkeiten zu
rermeiden. Der Streit dreht sich darum, ob im Wege der Polizei⸗ derordnung die bestebende Räumungsverpflichtung inhaltlich erweitert werden kann. .
Ich will Ihnen ein Beispiel vorführen. In einer Gemeinde⸗
Feldmark will eine Personenmehrheit eine Drainage oder eine Moor⸗ cultur einrichten; sie bedarf dazu einer verbesserten Vorfluth in einem Graben von vielleicht drei Fuß Breite und zwei Fuß Tiefe. Der unterbalb liegende Besitzer sagt selbstverständlich: Das richtet euch alleine ein. Wenn da der Amtsvorsteher oder der Landrath im Wege der Polizeiverordung anordnen wollte: der Vorfluthgraben muß von dem unterhalb liegenden Besitzer auf seine Kosten um 3 Fuß verbreitert und um 2 Frß vertieft werden, so bin ich nicht zweifelhaft, daß dies einer allgemeinen Mißbilligung begegnen würde. Geradeso liegt es bei der vorliegenden Polizeiver ordnung. Es ist von verschiedenen Seiten die Angelegenheit so aufgefaßt, als ob mit meiner Verordnung jeder Räumung entgegengetreten sei oder hätte entgegengetreten werden sollen. Das ist nicht der Fall. So⸗ weit eine gesetz liche Rãumungspflicht bestebt. sind natũrlich die zustãndigen Organe vollständig in der Lage. die Räumung auch jetzt eintreten zu
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lassen. Dagegen ist die Durchfübrung einer umfassenden Regulirung im Wege der Polljeiverordnung nach Lage der Gesetzgebung nicht
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Frankreich zu werden, welche Herr Krus ch im April anzutreten ge⸗ denkt. Es bandelt sich um die Herstellung der alten merowingischen Terte im Gegensatze zu den Ucberarbeitungen des 9. bis 11. Jahr⸗ Funderts, und' nach einigen glücklichen Funden der neueren Zeit, wie denen der ãltesten Vitae Besiderii, Gaugerigi. Iohannis Reomensis, Leudegarii, LTaunomari, ist gegründete Aussicht zu noch weiteren Erfolgen auf diesem Wege vorhanden. Neben der Benutzung der Handschriften ist auch an die Ausarbeitung der Texte bereits hier und da Hand gelegt worden.
Von den Schriften . Investiturstreite stebt der Druck des zweiten Bandes nach Vollendung der von Prof. Tha ner in Gra; herausgegebenen Werke Bernold's jetzt in dem liber de unitate eclesiae conservanda. Das Manuscript ist vorzüglich unter steter Mitwirkung des Dr. Sackur, z. 3. Privatdocenten in Straß⸗ burg, so weit vorbereitet, daß der Satz ununterbrochen fortschreiten kann. Wäbrend diefer Band die Zeit Heinrichs V. erschöpfen dürfte, bleibt die Kirchenfpaltung unter Friedrich L nebst etwaigen Nachträgen für einen dritten aufgespart, dem Herr Dr. Sackur gleichfalls seine Kräfte zum Theil schon gewidmet hat und noch weiter widmen wird.
In dem ersten Bande der deutschen Chroniken hat die von Herrn Prof. Schröder in Marburg bearbeitete Kaiserchronit deren Vollendung seit fünf Jahren erwartet wird, no immer nicht ausgegeben werden können, weil der Herausgeber in unverantwortlicher Weise den Abschluß der letzten Bogen bisber verzögert hat. Der Druck des Annoliedes von Herrn Professer Rödiger soll sich unmittelbar daran anschließen. Nachdem Enikels Weltchtenik ein mehr Üterarhistorisch als geschichtlich wichtiges Werk., mit ihren Anhängen im Laufe des Jahres erschienen ist, bofft Derr Professor Strauch das Fürstenbuch derselben gegen Ende des Jabre? folgen n laffen. An der Desterreichischen eimichronik ist mit gleichem Eifer fortgedruckt worden, sodaß nach Abschluß des Registers nur noch Glossar und Einleitung fehlen, welche ebenfalls schen weit vorgerückt sind . .
In der von Herrn Professor Holder-Egger geleiteten Folie⸗ serie der Seriptores, welche nur noch darauf beschrãnkt ist, die stauñsche Zeit zum Abschluß zu bringen, stellte sich die Nothwendig⸗ keit heraus, den schon weit im Drucke fortgeschrittenen 29. Band zur Vermeidung zu großen Umfanges zu theilen und die Nachträge zu den früberen Bänden für einen 30. Band aufiusparen. Hierdurch wird es möglich sein, den ersteren in wenigen Monaten erscheinen zu lassen. Eine Reife des Herausgebers nach Italien dom März bis Okteber 1891 kat besonders für die greßen italienischen Chroniken des 13. Jabrbunderts reiche Früchte getragen, nebenbei auch den Leges und Epistoiae mannigfachen Nutzen gewäbrt. Mit dem Druck jener soll schen ver ung des 36. Bandes vorgegangen werden, nachdem der SDerausgeber durch eine Reise nach Wien sein Material
ꝛ nn ne , am 38 Mee M; ** 11 nock weiter vervollständigt haben wird. Als Mitarbeiter bei dieser
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run Rer. wir e 98 — * 22 am Germanischen National⸗Museum, statt des
der Handausgaben beendigte der Freibert von derbe fferten Abdruck der Annales Altahenses. entdeckte Bruchstũck Regensburger Annalen
. e in Stralsund erschien die bereits
ollig neue Ausgabe der sogenannten Annales
elke ift jetzt mit den Vorbereitungen zu iner längst vergriffenen Ann. Einhardi mit Einschluß Lanrissens mai.) beschäftigt. Hert Professor Stelle der im 18. Band der Seriptores
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daend abaedruckten Annales Nediolan. maior. eine kritisch
ade der Gesta Federici imperatoris in Lombardia en seten, die demnãchst ericheinen kann, auch fũt einen Abrräack der Annalen Lambert s von Hersfeld nebst bat derfelbe umfassende Vorstudien gemacht. vollftändigem und verbessertem Wyparate ver- schenen Handausgaben wird der Wiederabdruck der vergriff enen Bände ine wirksame Erleichterun J btheil der Druck der von s zurgundionum der les Visigothorum ortfũhrung dieser Arbeiten i 5ss. und damit e nothwendig enbandes von Presse und iburer Synode ritte darf es um et impera-
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Göttingen den I. im Manunscript 2 ; ö übergeben hat. Für die 4 mg wi Schwalm als Mitarbeiters be- seine Regesten der Gerichtẽurkunden 1 * E * 29 * e weiter fort. Von der ältesten ad 9rum wird Herr Profefsor Leh⸗ e veranftalten. merowingischen Zeitalters,
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Abtheilung Diplomata hatte Derr von Sick el bei seiner
ung nach Rom die Ausgabe der. Urkunden Ottos III beils den Händen des Herrn Hr. Uhlirz übergeben, der De Erben als Mitarbeiter unterstützt wurde bende schwere Erkrankung des Ersteren, ist, und die Anstellung des haben der Arbeit unve
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unt iralienischen forkznfahren. Ebenso wie diese Unterabtheilung nun
mehr mit reicheren Mitteln ausgestattet werden konnte, ist es endlich möglich geworden, an die Urkunden der Karolinger Hand anzulegen, M acher ist mit ihrer Herausgabe beauftragt
unt Herr Prof . 2 . 1 — Q 1— 2 2 worben, di? voran sichtlich eine ganze Reihe von Jahren in Anspruch
ch Herrn Dr. Sartmann
ande auf dem von Ewald gelegten Grunde
19 seiner ersten, 7 Bücher umfassenden gt werben. Der Druck des zweiten Bandes wirt sofort nebft ber weiten Hälfte Einleitung und Register für nachtragen. In dem dritten Bande sind dem codex noc weitere * größtentheilt aus Italien stammende rien Ion Herrn Lr. Gunblach, der aus wier, der Heüarbener ausgeschieden ist, begonnen. Negister wir durch Herrn Dr. Roden berg ir nächster Zeit vollendet werden. ö, de, vierten init ben Briesen Altuins zu eröffnenden Band ar, die, Vorarbeiten soweit ortgeschritten, daß der Beginn
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des Druckes im nächsten Herbst zu gewärtigen ist. Der Druck des dritten und letzten Bandes der . pontifieum Jelscta saec. XIII. wurde durch längere B bung des Rodenberg unterbrochen, wird aber unzweifelhaft noch in diesem
nungs jahre abschließen. . . .
Die von Herrn Dr. Herzberg ⸗Fränke in Wien bearbeiteten Sal sᷣurger Todtenbũcher, vorläufig die letzte Publication dieser Art, sind in ihrem Texte fertig gedruckt, aber die überaus mäb— samen Regifter erfordern noch eine längere Arbeitszeit. Von dem dritten Bande der Karolingischen Dichter den Derrn Pr. Traube in München jeßt allein fortsetzt, befindet sich ein zweites * unter der Presse, welches die Carmina Centulensia, Agius, Bertharius, Heirich von St. Germain und einige kleinere Stücke ent⸗ alten soll. . . ö.
. Redaction des Neuen Archivs ist in bewährter Weise durch Herrn Prof. Breß lau kis zum 172. Band fortgeführt worden. Es wäre dringend zu wünschen, daß die Abnehmer der Monumenta Germaniae noch mehr als bisber die nothwendige Zugebörigkeit dieser Zeitschrift zu der Quellensammlung anerkennen wollten Einzelne Vergleichungen oder Abschriften wurden im verflossenen Arbeitsjahre freundlichst besorgt von den Herren Astegiano in Cremona, Tschiedel und Kaufmann in Rom, Graf Soranzo in Venedig, von A. Molinier in Paris,. Jeaves und Sem mer in Londen, Serzberg-Fränkel, Mich. Mayr und Tangl in Wien. Handschriften wurden tbeils mittelbar, theils unmittelbar aus vielen zuswärtigen Bibliotbeken uns zur Benutzung eingesendet: neben den deutschen Bibliotheksporstãnden. Kerdienen besondere Hervorhebung die nie ermüdende Gefälligkeit de? Derrn Delisle in Paris, ferner Herr Sin ker in Cambridge, Herr QOuverleaur in Brüssel und Derr Frofeffor von Hartel in Wien. Auch dem Auswärtigen Nmt des Deutschen Räiches bleiben wir hierbei für seine Vermittlung zu fortgeseßtem Dank verpflichtet ;
Wenn? auch infolge der oben erwähnten Unterbrechung von unseren Arbeiten im vergangenen Jahre nicht so viele an s Licht treten konnten, wie in manchen der früheren, so ist desbalb die Thätigkeit doch auf allen Gebieten eine gleich rege geblieben: eine noch regsamere verspricht sie in den nächsten Jahren zu werden durch die lange er⸗ sebnte Erböbung der Mittel, welche wir der huldvollen Würdi⸗ gung der bohen Hꝛelck re rung zu verdanken haben.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Ueber die Influenza . Veröffenftichungen des Kaiserlichen
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der Todesfälle 7 Amsterdam 2.
Leone (Afrikc), 2 he oder Grippe in
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Im Staat New-⸗Vork batte die letzte Influenzaepidemie, welche im Dezember 1891 begann und im Januar ihren Höhepunkt erreichte, im Februar schon wesentlich nachgelassen. Die Zabl der durch die Influenza bedingten Todes- file wird für Januar auf 1000, für Februar auf Bod angegeben. Im Vergleich zum Monat Fehruar 1891 war die Zabl der Todesfälle an acuten Krankheiten der Athmungsorgane noch am Soo bähber, an Altersschwäche um 250, an Schwindsucht und Nervenleiden um 200 höher. .
Die innerbalß des Deutschen Reichs aus dem Reg ⸗ Bez
ümneldorf gemeldeten Erkrankungen an Influenza baben sich mn 5317 wesentlich an Zabl verringert; Todesfälle kamen daselbst 9: Im übrigen seien 3 Todesfälle: 6 in Köln, 3: 4 in Mainz und
3:1 in Plauen hervorgehoben.
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Der Deutsche Verein f fentliche Gesundheits⸗
wird seine achtzebnte Versar 8. bi September 1892 ab zenstãnde: 2. schiedliche Behandlung der Bauordnungen fur Außenbezirke und die Umgebung von Stadten. Sber⸗Bürgermeister Adickes (Frankfurt a. M.), Ober⸗
Würjburg in den Tagen vom Auf der Tagesordnung stehen
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for Baumeister (Karlsruhe). auf dem Gebiete der Brotfabrikation. Re B. Lehmann (Würzburg). J rnäbrung. Referenten: Staztrath Fritz Kalle Privatdocent Dr. Ludwig Pfeiffer München). ? gegen Wasservergeudung.
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grẽỹten Erkrankungen unter den zugenommen haben. Jur Beschränkung der Cridemie sind umfassende Maßregeln ergriffen worden. In den Landkreisen greift die Cyidemie rasck um sich, befonders in dem Saratowschen, Atkarẽ⸗ chen und Serdebskijchen Kreise. Starttuma und nm schärt haben bedeutende Summen zur Abwehr der Seuche angem ie en. = In Samara, wo die Erkrankungen an Flecktryhus zunehmen, ift aus Privatmitteln ein Typhus hospital mit ID0 Betten eingerichtet rorden. Das erforderliche ärztliche Personal stammt aus Mos fau, bon wo Fisher drei Sanifätsahtheilungen in das Geuvernemen Samara enffandt wurden. Im Dorfe Patrowka des Freies Bufulut Sec urernement Samara) nimmt die Typhusepidemie ab, dagegen it bie Tranthert in mehreren Dörfern des Kreises Bulgulma, wo große Noth berricht. neu aufgetreten. — Auch aus Astr ach an wird gemeldet. dad der iernrbus mehr und mehr um sich greift. Bis 15/4. März befanden fich in den dortigen Sxitälern 4 Flecktyphus⸗, 8 Unterleibetvp hu. unk 10 Tyrhusfranke. Am 4. März ist im Stadttheils haue em stärtisches Hospital mit 20 Betten auschließlich für Tyr hus rant eingerichtet worden. — Im Gouvernement Tam bow nimmt der Tyr hus leinen bedenklichen Charakter an. — Im Gonvern mem Fberfon ist der Flecktyphus ausgebrochen und hat sich zuerst n Heutschen Familien gezeigt, deren etwa 200 im Dezember v. 8. Aut ben Gouvernements Samara und Saratow dort eingetroffen . Unter den 6000 Arbeitern der Meierei Kalatsch bei Nowetscher l sst der Typhus ausgebrochen und in Nostow am Don greift die Rranl⸗ heit immer mehr um sich. . In einigen an der russisch⸗vsterreichischen Grenze . . schatlen res Treises Slfuss im Gouvernement Kielce ist . , Grikemis Ter schwarzen Pocken ausgebrochen, well 2 der getroffenen Maßregeln um sich greift und eine erhebliche Sterblich keit veranlaßt.
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus dem Saarrevier wird der „Mgdb. 3 unter dem 21. d. M. geschrieben, die Wahlen der Knapyschafts⸗ ältesten hätten . ein überraschendes Ergebniß gehabt, als der Niedergang des Rechtsschutznereins durch dies Resultat widerlegt werde. Es wird berichtet:
s. Wahlen waren vorzunehmen; dabei stellte sich heraus, daß 33 der bisherigen Knappfchaftsältesten wiedergewählt waren. Der bei weitem größte Theil dieser Wiedergewählten gehört dem Rechtsschutz⸗ verein an, und auch von den neugewählten 54 Knappschaftsältesten zahlt die Mehrheit zu den Schutzvereinsmitgliedern. Der Verein ist alfo keineswegs im Rückgang begriffen, und nur die socialdemo⸗ kratischen Gelüste des Vorsitzenden Warken und seines Schrift— führers Berwanger haben seiner Zeit Mißfallen erregt.
In München wurde in einer am letzten Sonntag abge⸗ haltenen offentlichen Arbeiterversammlung über den Gewerk—⸗ schaftstag in Halberstadt berichtet. Die Versammlung nahm folgende, von der „Allg. Zig.“ mitgetheilte Reso⸗ lution an;
Die Versammlung erkennt die Arbeiten des Halberstädter Con⸗ gresses an; sie erachtet es für Pflicht jedes zielbewußten Arbeiters, principiell für dessen Beschlüsse einzutreten und bei den heutigen be— schränkten Organisationen solidarisch gegenseitig zu wirken und nicht nachzugeben, bis das Ziel der Vereinigung der gesammten Arbeiter zum Kampfe gegen das Kapital erreicht ist.
Die Socialdemokraten Bayerns werden, wie der Vorwärts“ berichtet, am 25. Juni einen Parteitag in Regensburg abhalten.
In Leipzig wurde, wie das Chemn. Tgbl.“ mittheilt, in einer Versammlung der Glasergehilfen Bericht erstattet über den fürzlich in Chemnitz abgehaltenen Congreß des Centæal— verbandes der Glaser Deutschlands, der von 23 Dele— girten mit 44 Mandaten besucht war. Nach dem Be⸗ richt zählt dieser Verband 61 Zablstellen mit. 1497 Mit⸗
liedern. Die Einnahmen desselben beliefen sich in den letzten eiden Jahren auf gegen 14000 S, die Ausgaben 3. ungefähr 12000 6 Da von letzteren der weitaus groͤßte Theil zur Ver— waltung des Hauptvorstandes, ohne die Kosten für die Verwaltung in den Zahlstellen, verbraucht worden ist, so gab sich in der gestrigen Versammlung eine große Unzufriedenheit über den Verband und dessen Leitung kund.
Der Frkf. Ztg.“ wird aus Sachsen geschrieben: Eine in Weißen see abgehaltene Generalversammlung deutscher Kürs chner beschloß, daß sich das „Fachorgan“ künftig nur als ein rein ge— werkschaftliches und nicht mehr als ein soeialdemokratisches Blatt einzurichten habe.
In Berlin fand am Dienstag eine öffentliche Versammlune der Arbeiterinnen und Arbeiter der Wäschebranche statt, die si mit der in den Fabriken ausgehängten neuen Arbeits ordnung be— schaͤftigte. Nach lebhafter Debatte wurde, wie wir der Berliner. Volksztg. entnehmen, folgende Resolutien angenommen: ‚Die Versammlung erklärt sich mit der von den Wäschefabrikanten ausgearbeiteten und ausgehängten Arbeitsordnung nicht einderstanden: Die Fahrikanten bewiesen durch Einführung dieser Arbeitsordnung, daß sie nicht gewillt seien, mit ihren Arbeitern in Ruhe und Frieden zu arbeiten; es sei hiermit das rothe Plakat! vom Jahre 1890 illusorisch gemacht und bewiesen, daß die Fabrikanten nur auf ihren Vortheil bedacht seien und den Arbeitern keine Rechte zugestehen wollten. — Der Ver⸗ band der Porzellanmaler und verwandten Berufẽsgenossen⸗ schaften Deutschlands, der in Berlin seine Generalverfamm— lung abgehalten bat, erklärte sich für die Nothwendigkeit der Auf⸗ nahme aller Arbeiter und Arbeiterinnen, die in der keramischen In- dustrie beschäftigt sind, in den Verband. Es wurde beschlossen, der Vereinigung nunmehr folgende Bezeichnung zu geben: „Allgemeiner Verband der Porzellanarbeiter und Arbeiterinnen und verwandten Berufe Deutschlands.
Aus Bern wird der N. Zürch. 3. gemeldet: Die Section Bern des schweijzerischen Typographenbundes hat auf der Generalversammlung in Burgdorf den Anschluß an die schweizerische socialdemokratische Partei zu beantragen, also auch die ab— e, Mitglieder zwangsweise genannter Partei zuzuführen be⸗ chloffen. Bei 103 Anwesenden stimmten 46 für, 27 gegen den Anschluß.
Zur socigldemokratischen Maifeier liegen heute folgende bemerkenswerthen Nachrichten vor:
. Aus München meldet ein Wolff sches Telegramm: Die Po lizei⸗ , anläßlich der Feier des 1. Mai für die Stadt Ninchen das gruppenweise Um herziehen nach Art eines öffent⸗ lichen Aufzuges, serner das Tragen und Aufstellen von Fahnen. Lichtern, Wahrzeichen, Abbildungen u. s. w., endlich Musikmachen oder Erregung von Lärm durch Singen.
In Bremerhaven ist, wie der. Vorwärts“ berichtet, der Umzug genehmigt worden. .
In Erfurt hat der Negierungs⸗Präsident nach demselben Blatt das volizeiliche Verbot eines Umzugs oder Auszugs unter Mit— en ; n, . 9
us Prag telegraphirt man der Voss. Ztg.“: Ein e 3 Erlaß bezüglich der Maifeier 3 aud erf ef erging an alle Gemeindevorstände des IndustriebezirksReichen⸗ berg. Der Erlaß untersagt alle demonstrativen Aufzüge mit rothen Fahnen, das . rother Schärpen, die Besprechung politischer Fragen und den Ausschank von Branntwein am Abend des 30. April und am 1. Mai.
Aus Lüttich meldet ein Telegramm des H. T. B.“: Der Minister des Innern ordnete außerordentliche Maßregeln an zur Verhinderung der von der Arbeiterpartei angedrohten verbotenen Manifestation. Die gesammte Polizei und die Bürgergarde werden vom Sonnabend Abend an unter Waffen sein.
Wie der Berliner ‚Volksztg. aus Christianig berichtet wird, haben die Vertreter von 31 Arbeitervereinen einen Aufruf er⸗ lassen, in dem sie alle norwegischen Arbeiterorganisationen , , in Üebereinftimmung mit dem Beschlusse des Brüsseler Ceongresses, den J. Mai als einen Festtag zu feiern und für den achtstündigen Arbeits- tag zu demonstriren.
Ueber Arbeitseinstellungen theilen wir folgende
Meldungen mit:. .
In der . ven F. und M. Meyer in Burtscheid haben etwa 300 Weber die Arbeit niedergelegt.
In Bern steht der. N. Irch. Itg. zufelge eine geh nubemwegung der Schreinergesellen bevor; sie wollen den Minimallohn von 3 Fr. 80 Rp. auf 4 Fr. 560 Rp. erhöhen und verlangen Abschaffung der Accordarbeit. Die Kündigung und Niederlegung der Arbeit wäre bereits erfolgt, wenn nicht besonnenere Elemente davor gewarnt hätten. Die Entscheidung soll am 30. April fallen.
Aus London wird dem D. cn unter dem 27. d. M. ge⸗ meldet: Der Äusstand der. Maschinenbauer im Norden Englands ist beendigt. Die Arbeiter kehren zu,. den von den drehn gestellten Bedingungen nach den Werkstätten zurück.
ie Arbeitsfperre in er Baumwoll-Industrie scheint
Berlin, Donnerstag, den 28. April
1892.
sich auf unbestimmte Zeit auszudehnen. Die Spinnereibesitzer ver- sammelten sich heute und beschlossen, auf ihren Bedingungen beharren zu wollen.
Literatur. Geschichte.
Von der jweiten Auflage der vom Grote'schen Verlage in Berlin herausgegebenen Culturgeschichte des deutschen Volkes von O. Senne am Rhyn ist die zweite Abtheilung er— schienen, welche die Darstellung vom ottonischen , . bis in das vierzehnte Jahrhundert weiter führt. Die eichsverfassung und Rechtspflege, das Kriegswesen, die für die Entwickelung der deutschen Cultur so bedeutsamen Kreuzzüge, das Ritterthum und der Minne⸗ dienft und das Wirthschafteleben des Mittelalters werden in farben reichen Bildern geschildert. Gerade, auf dem Gebiet. der mittelalterlichen Wirthschaftsgeschichte ist die neuere Forschung mit besonderer Vorliebe und Erfolg an der Arbeit, und der Verfasser versucht, die Ergebnisse dieser neuesten Studien eingehend zu prüfen und zu verwerthen. Gleichwohl merkt man der Darstellung an, daß hier noch viel Spielraum für weitere Arbeit bleibt, ehe man zu abschließenden Resultaten kommen kann. Als Illuftrationsmaterial sind vorzugsweise die Miniaturen der mittel. alterlichen Bilderhandschriften (der Verfasser giebt dem unzweifelhaft weiblichen Wort Miniatur wunderlicherweise stets den sãchlichen Artikel) herangezogen worden. Besonders reiche Fundgruben bilden die sogenannte Manessische Minnesängerhandschrift und der leider nur in Durchzeichnungen erhaltene hortus deliciarum- der , Ferrad von Landsberg, dessen Original bekanntlich 1870 bei dem Bombardement Straßburgs zu Grunde gegangen ist. Das Trachtenwesen wird durch zwei Tafeln mit Zeichnungen A. von Heyden's, des besten Kenners dieses Gebiets, veranschaulicht. Auch sonst nehmen wir überall die kundige Hand des Herausgebers in der Auswahl und Erläuterung der Abbildungen wahr. Die Darstellung bricht ab mit einer fesselnd und lebendig geschriebenen Darstellung des mittelalter⸗ lichen Städtewesens, der u. a. auch ein Faesimile der interessanten Verfassungsurkunde der Innungen der Stadt Köln aus dem Jahre 1396 beigegeben ist.
ff. Aktpreußische Monatsschrift. Neue Folge. Her⸗ ausgegeben von Rudolf Reicke und Ernst Wichert. 28. Bz. 7. und 8. Heft. Königsberg i /Pr. Ferd. Bever. — In diesem Heft setzt zunächst Rudolf Reicke seine in früheren Heften begonnene Publikation von losen Blättern! aus Kantis Nachlaß. fort, so⸗ dann folgen interessante Veröffentlichungen von H. ii chbier; preußische Volksreime und Volksspielez za lreiche, oft recht derbe, Späße werden uns hier mitgetheilt, die für den Cultur und Literaturhistoriker viel werthvolles Material enthalten. Manche diefer Lieder und Verschen sind aber keineswegs Alleingut der Provinz reußen, sondern sie sind auch in anderen Gegenden Deutschlands ekannt. Zwei ähnliche Mittheilungen bringt Johannes Bolte: ein antipolnisches Lied über die Danziger Fehde von 1576 und ein Volkslied vom Ritter und der Königstochter, das an das be— kannte Märchen vom Ritter Blaubart anklingt. Außer mehreren kleinen Mittheilungen, wie der Schilderung einer ostpreußischen Pfarre des 18. Jahrhunderts und mehreren literarischen Notizen, enthält das Heft noch den Nekrolog des kürzlich verstorbenen Her mann Frisch⸗ bier auß der Feder von J. Sembrzycki und den Schluß der ost— preußischen Bibliographie von 1890. ff. Mittheilungen aus der historischen Literatur. Herausgegeben von der historischen Gesellschaft zu Berlin und in deren Auftrage redigirt von Dr. Ferdinand Hirsch. 19. Bd. 2 Heft. Berlin, R. Gärtner 1872. Vierzig Besprechungen von neuen Erscheinungen enthält das vorliegende Heft. Einige beziehen sich auf das Gebiet der alten Geschichte; wie gewöhnlich behandeln weitaus die meisten das Mittelalter und die Neuzeit. Das Mittelalter ist namentlich mit mehreren Recensionen von Urkundenpublikatignen ver⸗ treten, wie 8 Reimer, Hessisches Urkundenbuch (besprochen von Ermifch), und Jacobs, Urkundenbuch von Wernigerode (Varges). Ferner heben wir hervor die ausführlichen Referate von Bloch über Üülmann, Geschichte Maximilian's J., von Ködderitz über Weber, der Friede von Utrecht, und Krüner über Haym, das Leben Max Duncker's. ff. Reues Lausitzisches Magazin. Im Auftrage der Ober— lausitzischen Gesellschaft der. Wissenschaften herausgegeben von Pr. Kichard Jecht. 67. Bd. 2. Heft. Görlitz, Tischaschel, 1891. — Fünf größere Aufsätze enthält die vorliegende Lieferung. G. Kor⸗ schelt giebt eine Beschreibung der Schlacht van Bautzen; er
Schlacht bei Lützen und setzt die Gründe auseinander, welche die Ver⸗ bändeten bewogen, dem weit stärkeren Napoleon noch eine zweite Schlacht zu liefern. Die Darstellung der Schlacht felbst gründet sich nicht auf eigene Quellenforschung, son— bern beruht vorwiegend auf den Arbeiten Beißke's und Meerheimb's. Da die Schilderung ziemlich detaillirt ist, so hätte fich vielleicht die Beifügung einer kleinen Uebersichtskarte empfohlen, doch vermag man auch nach der Beschreibung den Gang der Schlacht im allgemeinen zu verfolgen. In den übrigen Aufsätzen setzt P. Kühnel seine Studie über die flavischen Srts- und Flur— namen der Oberlausitz fort, Archiv⸗Rath von Mülver ste dt behandest die. Geschichte eines im vorigen Jahr— hundert erloschenen ostpreußifchen Ädels)geschlechts, dessen Ursprung er auf eine oberlausitzische Familie zurũckführt, und Rudolf Scheuner bespricht an der Hand. von Ab⸗ bildungen die Rraäkteaten funde in der QOberlausfitz, Während diese Abhandlungen mehr von localhistorischem Interesse find, beschäftigt fich Th. Paur mit einem Segenstande, der der Taustz böllig fremd fft: er befpricht die lyrischen Dichtungen eines Exigonen Dante's aus dem 14. Jahrhundert, des Florentiners Fazio degli Uberti, namentsich seine Liebeslieder und seine politischen Gesänge, in denen er sich als Anhänger der Kaiseridee, aber als, er⸗ hitterten Gegner des regierenden Kaisers Karl L. zeigt, mmm Schluß bringt das Heft literarische Nachrichten aus der Oberlausitz, einige kleine Mitthellungen und Nachrichten über die Gesellschaft. TF. Görres Geferlschaft zur Pflege der Bissen chaßt im katholifchen Beutfchland. Sritts Vereinsschtift fir 183 en eiter Heinrich Heine. Sein Leben sein Charakter und eine Werke. Köln 1851. J. P. Bachem. 1850 Diese kurze Biographie Heines giebt uns einen Ueberblick über das Leben des Dichters im engsten Zusammenhange mit einer Würdigung seines poetischen Schaffens, fodaß wir gleichzeitig über seine ußeren debens. schickfale wie Über die Entwicks lung seines Charakters und seints Genies unterrichtet werden. ach kurzer Schilderung seiner Jugend. zeit und der ersten Univerfitätsjahre behandelt Keiter zin. sehender, den ersten Aufenthalt in Berlin und die dortigen , ,. Arbeiten, in denen, wie er mit Recht bemerkt, der Ein⸗ fluß G. Th. . Hoffmann s underkennbar ist. Während der jolgenden Jahre führte Selne ein unstetes Wanderieben, ihre Poetische cht Daren die Reifebilder, die Keiter ausführlich bespricht und mit 86h̃ sundem Urtheil ihre Schönheiten und Auswüchse beleuchtet. Höchst interessant ist die Schilderung von Heine's Leben und. Wirken in . wo er sich nach der Du fir utkon dauernd niederließ, als seine Bemühungen, sich in Dentschland eine sichere Existenz zu gründen,
fehlgeschlagen waren. Von seiner vielseitigen publicistischen Thãtig ·
orlentirt uns zunächst über die strategisch⸗politische Lage nach der
keit und seinen literarischen Kämpfen in Frankreich entwirft der Ver⸗ fasser ein anschauliches Bild; insbesondere scheinen seine Aus⸗ führungen über Heines Stellung zur. Romantik. gelungen. Einen betrübenden und peinlichen Eindruck hinter lãßt ¶ die Schilderung der vhysischen und moralischen Decadence des Dichters in den letzten Lebensjahren, welchen nur die Standhaftigkeit, mit der Heine seine qualvolle Krankheit ertrug, lindern kann. Manche ürtheile und Aeußerungen des Verfassers werden Widerspruch finden, seine Arbeit beruht aber durchweg -auf solider Forschung, und nirgends vermißt man das für objective Betrachtung unentbehr⸗ liche Bestreben, den Dichter und Menschen zu verstehen, so manches Abstoßende in Charakter und Werken aus seiner Lebensgeschichte zu erklären, kurz Licht und Schatten gebührend hervorzuheben.
ff. Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte. Herausgegeben vom Vereinsvorstand. 14. Jahrgang. 1891. Hamburg, W. Mauke Söhne, 1892. Dieses Heft enthält 16 Abhandlungen. Sämmtlich von geringem Umfange, beziehen sie sich wie der Inhalt der vorigen Lieferung auf die . Gebiete der Hamburgischen Geschichte; namentlich verweisen wir auf mehrere Arbeiten zur Fingnz. und,. Baugeschichte Hamburgs und einige culturhistorische Mittheilungen.
. Staatsarchiv, Sammlung der offiziellen Acten⸗ stücke zur Geschichte der Gegenwart, begründet von Aegidi und Klau⸗ hold, herausgegeben von Hans Delbrück (Verla von Duncker u. Humblot in Leipzig, Pr. 2,80 S für das Doppelheft), fährt im 3. und 4. Heft des H. Bandes mit der Publikatien der Actenstücke über die Frage des Rebbenfangs im Beringsmeer fort und Heginnt die Veröffentlichung von Actenstücken über Thronwechsel und Regentschaft in Bayern (1886). .
Rechts- und Staatswissenschaft.
Kr. Alte und neue Form der Handelsgesellschaft. Vortrag in der juristischen Gesellschaft zu Berlin, gehalten den 19. Maͤrz 13592 von Pr. S. Goldschmidt. Geheimem Justiz⸗ Rath und ordentlichem Professor der Rechte an der Universitãt Berlin. (Berlin 1552. Dtto Liebmann, Lützomstr. 7. 36. 45 S. 1116 — Im Rap. I. sst eine Uebersicht über die Entwickelung der. Erwerbsgesellschaften, die Voll⸗ und beschränkte Haftung der Betheiligten gegeben, die nach Inhalt und Form als ein Meisterstück der Darstellung bezeichnet werden kann. Die Kap. II. bis VI. sind mit dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, befaßt. Amtliche Ausgabe. Berlin, Franz Vahlen. 2 6 50 3.7 Keineswegs ver⸗ horrescirt der Verfasser eine Erweiterung der Zulässigkeit der Be⸗ theiligung mit beschränkter Haftung; er vermag sich aber der Bedenk— lichkeit nicht zu verschließen, daß die „neue Gesellschaftsform der offenen Gefellschaft, der ECommandit- und stillen Gesellschaft, des—⸗ gleichen der unter Umständen sehr angezeigten Commanditgesellschaft auf Actien eine keineswegs unbedenkliche Concurrenz in dem Sinne machen werde, daß nunmehr mit Vorliebe die neue Gesell—⸗ schaftsform gewählt werde. Ja gerade hierin, in der Gefahr der Verdrängung dieser princiviell solideren Gesellschaftsform, nicht, wie von Bähr und anderen betont wurde, in der befürchteten Concurrenz mit den Actiengesellschaften, möchten die Hauvtbedenken egen die Gesetzesvorlage zu finden sein. (S. 22.) „Die mangelnde elicit des ursprünglichen oder erhöhten Grundkapitals verhindere die continentale Actiengesellschaft, sich völlig den wechselnden Bedürf⸗ nissen des kaufmaͤnnischen Unternehmens anzupassen. Hiermit erschien eine Aushilfe angezeigt, indem das System der Zubußegesellschaft in geeigneter Weise anerkannt werde.! Während der 8 206 des Entwurfs die Ausschreibung von Nachschüssen nur zuläßt, soll die Nachschuß⸗ pflicht bis mindestens zur Hälfte des Geschäftsantheils zwingendes Fecht sein. Von S. 41 sei hier mitgetheilt: Es ist durchaus an zuerkennen, daß der Gesetzentwurf, ungehemmt von doctrinären Be⸗ denken, dem wirthschaftlichen Unternehmungegeist, welcher in Deutsch⸗ land nur zu fehr darniederliegt, freiere Bahnen eröffnet und eine in der Hauptsache zweckmäßig geordnete neue Gesellschaftform auf⸗ stellt, deren einzelne Principien sorglältig erwogen, geschickt und in klarer Weise formulirt werden. (Der Entwurf hat inzwischen Ge⸗ setzeskraft erhalten. D. Red.) t
Kr. Gefchichkte und System des interna tigng len Rechts im Grundriß ven Dr. F. Meili, ordentlichem Professor der Rechte an der Universität Zürich, Advocgt u. s. w. Leipzig 1892. Duncker u. Humblot. S0. 209 S. 4 6 80 3. — Der Verfasser ist durch eine Reibe von Werken bekannt, welche sich mit Rechts- vergleichung und dem internationalen Recht befassen; in, allen ist die Tefl fn gain anerkannt, die Frische und Kraft, sowie der Muth Des Angrfff der denn auch stets zu einem der Wissenschaft überhaupt förderlichen Erfolg geführt hat, Professor L. Goldschmidt hat zuerst e wenn man bon lediglichen Angaben der Reihenfolge der Paragrapben absieht, wie sie damals Professor Gneist schon For fast fünfzig Jahren gab — seinen Zuhörern einen Grundriß für feine Vorlesungen über Handelsrecht gegeben und damit das Schreibwerk berabgemindert, zugleich aber auch für die wichtigsten Gebiete sich dahin gesichert, daß die schreibenden Zuhörer nicht irr⸗ thümlich etwas auffassen und als Ansicht des Lehrers verbreiten. Der hiermit von diesem berühmten Rechtslehrer beschrittene Weg muß allgemein verfolgt und zur Regel werden. Da die Buchdrucker⸗ funst erfunden ist, mag doch auch, soweit als möglich, das Schreibwerk gemindert werden. Wenn der Student bereits Vorbereitet zu Vorlesung kommt, kann er seine Aufmerksamkeit auf die Worte des Lehrers richten ohne sich durch die Sorge für Dinte, Feder und Papier zu zerstreuen. Der fomit angezeigte Grundriß geht den Weg Goldschmidt's und zwar für das betreffende Gebtet insofern erweiternd, als die sonst nicht sofort zur Hand liegenden Quellen mitgetheilt werden. Es hat das noch den befonderen Vortheil, daß der Zuhörer angeleitet wird, neben dem Vertrauen auf die Worte des Lehrers, doch auch selbst zu prüfen. Wenn andere Rechtslehrer sich des Meili'schen Grundrisses bedienen möchten, so würde das — bis sie einen eigenen und deshalb besseren geschaffen haben — sich empfehlen; dem Studirenden wird das Quellengebiet eröffnet. ;
Kr. Die Anxrechte der Auftraggeber und Dienst⸗ herren an den Erfindungen ihrer Beauftragten und Angestellten. Von Hr. jur. Wilhelm Reu ling, Kaiserlichem Justiz-⸗Rath. Berlin 1892. Carl Heymann's Verlag, kl. 8. 28 5. 30 *. — Zutreffend hebt der Verfasser am Schluß hervor, daß die richtige Frageste lung nicht lauten dürfe, ob, sondern wann — unter welchen Voraussetzungen — das Anrecht an der Erfindung dem Einen oder dem Andern zustehe. Zweifellos sei im Princip der Angestellte, wenn er der Erfinder ist, auch allein zur Patentnahme berechtigt. Die besonderen Gestaltungen werden dann für den Auftrag (S. 9 bis 16), Dienstverhältniß (Beamte und Arbeiter) (S. 17 bis 27) durchgegangen. Klar entwickelnd, wird Betheiligten die kleine Arbeit willkommen sein. ; w = Der Gerichts aal. Zeitschrift für Strafrecht, Strafprozeß, Gerichtliche Medizin, Gefängnißkunde und die gesammte Strafrechts. literatur, unter ständiger . n e Dr. L. von Bar zu Göttingen, Reichsgerichts Rath Dr. von Buri zu Leipzi Dr. A. Freiherr von Dye⸗Gluneck, K. K. österr. Justiz⸗Minister a. . zu Wien und Anderen, herausgegeben von M. Stenglein, Reichs gerichts Rath zu *. Stuttgart. Verlag von Ferdinand Enke. 1832. Der soeben erschienene Band 46 (Heft 1, 2) enthält: J. Ab-
handlungen. I) Anfechtbare und unanfechtbare Feststell l deutschen Strasprozeß. Von Reichsgeri e n d, . 6 .
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