— 2. Mai. (B. T. B. Die auswärts verbreiteten Zeitungs
. Agenten des italienischen Schatzes in London
italieni! 371 atzbons mit 60 Zinsen angeboten hätten, sind
als vollständig unbegründet zu bezeichnen. Der italienische Schatz hat 1 — nerbieten, die ihm gestellt waren, zurũck⸗ gewiesen.
— 2. Mai. (W. T. B.) Die Zolleinnahmen für den Monat April d. J. betrugen 19 800 000 Lire. Es ist dies das gũnstigfte . der letzten Monate. —
Der assenverwalter und die Obligationsinhaber der Savonaer Stahlwerke haben vergestern die Cesfion der Werke an die Stahlwerke von Terni ratifiiert. ;
New⸗Nork. 30. April. (W. T. B) Die Börse war an⸗ s fest und lebhaft, weiterhin träge; Schluß schwach. Der Umsatz
8 Actien betrug 131 900 Stück. Der Sil bervorrath wird auf 2 500 000 Unzen geschätzt. . . Weizen eröffnete träge auf große Abgaben der Baissiers, Schluß . — Mais abgeschwächt auf ungenügende Nachfrage für den pport. .
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 13 301 577 Dollars, gegen 9 352 666 Dollars in der TRorwoche, davon für Stoffe 1847 805 Dollars gegen 1918566 Dollars in der Vorwoche. . . .
Chicago, 30. April. (W. T. B) Weizen steigend auf er⸗ wartete Abnahme in sichtbaren Vorräthen und ungünstigere Witterung im Nordwesten. — Mais schwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später erholt auf umfangreiche Käufe und Kaufordres für auslãndische Rechnung. Schluß stetig.
Verkehr s⸗Anstalten.
Vom 1. Mai ab kommt bei Postanweisungen nach Ländern mit Frankenwährung das Umwandlungs-⸗Verhältniß von 100 Franken — 81 M 40 3 in Anwendung.
Nach neuester Nachricht werden vom 1. Mai ab Telegramme nach Uruguay über Emden, Valentia, Galvestön zu dem⸗ selben Gebührensatze von 6 M6 35 für jedes Taxwort be— fördert, wie die nach Bolivien, Peru, Ecuador, Chile, Para⸗ guay, Argentinien und Brasilien gerichteten Telegramme.
Der Verkehr nach den westlichen Vororten ist seit der Er⸗ öffnung der Wann seebahn und der damit zusammenfallenden erheblichen Verbilligung der Fahrpreise in stetem Wachsen begriffen und hat schon jetzt, bei Beginn des Frühjahrs einen Umfang erreicht, der den der Vorjahre ganz bedeutend übersteigt. Mit der fortschrei⸗ tenden Jahreszeit und dem Zunehmen des schönen Wetters wird er sich naturgemäß in immer mehr aufsteigender Linie, entwickeln. Am zweiten Ssterfeiertage, bei nur mäßiger günstiger Witterung, betrug die Zahl der nach den Vororten bezw. von dort hierher beförderten Per— sfonen rund 76 090. Eine ähnliche Zahl ist an keinem, selbst nicht an dem belebtesten Tage der Vorjahre auch nur annähernd erreicht worden. Trotzdem hat der Verkehr sich mit den vorhandenen Be⸗ triebsmitteln, Dank der besonnenen Haltung des Publikums im all= gemeinen glatt und ohne Störung abgewickelt. — Selbstredend wird es Aufgabe der Verwaltung sein müssen, den in der . zu er⸗ wartenden, viel bedeutenderen Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Bahn in derselben Weise zu entsprechen, und es sind in der That die umfassendsten Vorkehrungen, namentlich in Bezug auf eine noch weitere Vermehrung der Züge, auch nach den Stationen Schlachtensee und Wannsee, getroffen worden, so 26 auf ein nach allen Seiten befriedigendes Ergebniß zuversichtlich wird gerechnet werden können. Hierbei wird allerdings die Mithilfe des Publikums nicht zu entbehren sein, insofern, als erwartet werden darf, daß auch bei . Massenandrange die bis⸗ her fo erfreulicherweise bethätigte Ruhe und Besonnenheit bewahrt werden wird. Bei dieser Gelegenheit möge auch gestattet sein, auf eine Einrichtung noch besonders aufmerksam zu machen, die nach den bisherigen Erfahrungen noch immer nicht volle. Beachtung zu finden scheint, deren lebhafte Benutzung durch das Publikum jedoch dazu bei⸗ tragen würde, die Wannseebahn zu entlasten und den Verkehr auf dieser Bahn leichter zu, gestalten; wir meinen die auf der Hauptbahn zwischen hier und Potsdam bis Wildpark und in umgekehrter Richtung verkehrenden Vorortzüge. Diese Züge werden in fast ununterbrochener stündlicher r m d lh dier wie in Potsdam von der Halle des Hauptbahnhofs abgelassen;
für sie gelten die gleichen billigen Fahrpreise wie zu den Zügen der Wannseebahn. Außerdem gewähren sie, weil auf den Zwischenstationen nicht haltend, vor den k den Vortheil der erheblich kürzeren Fahrzeit und sind infolge ihrer Häufigkeit wohl geeignet, auch größeren Verkehr nach Potsdam zu bewältigen. Der Gang dieser Züge ist auf den in Berlin und Potsdam aushängenden 8e l Tafeln zu ersehen. Es liegt somit im Interesse der nach Potsdam und Wildpark reisenden Personen selbst, sich gerade dieser Züge zu ihren Ausflügen zu bedienen.
Pünktlich zum 1. Mai ist die 3 Ausgabe des Reichs- CGurs— buch? (Mai) 1892, bearbeitet im Cure bureau des Reichs- Postamts, im Verlage von Julius Springer, Berlin, Monbijou⸗Platz 3, er— schienen. Diese Ausgabe enthält, da der Sommer⸗ Fahrplan in diesem Jahre bereits mit dem 1. Mai in Kraft ge⸗ treten ist, die für den Sommerverkehr gültigen Bestimmungeu über die auf fämmtlichen Eisenbahnen sowie für den Post- und Dampf— schiffsverkehr festgesetzten Abfahrts- und Ankunftszeiten. Die Ein⸗ richtung des Cursbuches ist die bisherige, die sich nun schon so lange als praktisch erwiesen hat. Dem Buch ist wieder, eine Eisenbahn⸗ Nebersichtekarte beigegeben. Der Preis beträgt 2 40
Bremen, 30. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer Berlin“ hat gestern auf der Heimreise von dem La Plata Las Palm as passirt. J .
— 1. Mai. (W. T. B.) Der Postdampfer Nürnberg“ hat am 30. April Nachmittags die Reise von Antwerpen nach Southampton, der Postdampfer Condor. Abends die Reise von Antwerpen nach Oporto fortgesetzt. Der n, Weimar“, nach Baltimore bestimmt, hat am 30. April Vormittags Lizard paffirt. Der Dampfer Retter hat, mit dem Dampfer Neckar! im Schlepptau, am 30. April Abends die Reise von S outhampton nach Antwerpen fortgesetzt. .
Ham burg, 36. April. (W. T. B.). Der Schnell dampfer Fürst Bismarck! der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Actien⸗ Sesellschaft ist, wie in Nr. 1093 des. R. u. St.- A. gemeldet, gestern Abend 6 Uhr auf seiner ersten diesjährigen e, wohlbehalten in Jtew⸗Nork eingetroffen, Die Ueberfahrt von Southampton ab dauerte nur 6 Tage 5 Stunden 28 Minuten und ist somit die schnellste, die bisher über den Ocean gemacht worden ist. Die schnellste Reise eines englischen Schiffs war die des Dampfers Teutonie ', der zur Fahrt von Sueensfown nach New⸗Jork ungefähr 5 Tage 22 Stunden brauchte. Die Reisedauer des Fürst ismarck“, auf dieselbe Ent⸗ fernung berechnet, würde sich auf nur 5 Tage 18 Stunden 28 Minuten stellen, das deutsche Schiff hätte somit den schnellsten englischen Dampfer um mehr als drei Stunden geschlagen. Die vor einigen Tagen besonders hervorgehobene schnellste Reise des neuesten Bremer . Havel? stellt ö. auf 7 Tage und 50 Minuten. Die . . wurde , vom „Fürst Bismarck! um mehr als fünf⸗
n Stunden geschlagen. ö Hamburg, 30. April. (W. T. B)) , Ameri⸗ kanische Ve derte drt setiengefeit schg t. . Rug ia“ ist, von Hamburg kommend, heute Mittag in New⸗JYork eingetroffen. . ö; ; .
— 1. Mai. (W. T. B.) Die Postdampfer Allem ann ia und Slabonia“ haben, von New⸗Hork kommend, heute Morgen Lizard passirt.
r le än e , e, e er s e eidon“ ist gestern Nachmittag, der D mpfer. ero pon Konstantinopel kommend, heute hier eingetroffen.
Theater und Musik.
Königliches Schauspielhaus. ;
Am Sonnabend wurde Goethe's „ Faust' in den drei Haupt⸗ rollen mit neuer Besetzung gegeben. Trotz aller Anerkennung, welche im allgemeinen die hervorragenden Leistungen des 36 Matkowsky verdienen, ist er doch nicht der Faust, wie ihn sich Goethe gedacht hat. Ihm ist in dieser Beziehung unbedingt Herr Lud⸗ wig, der gestern den Faust zum ersten Mal spielte, vorzuziehen. in. diesem auch etwas an dem Temperamente, an dem Feuer, an der Liebesgluth und der Beweglichkeit, welche im Faust nach seiner Umwandlung wenigstens stellenweise hervortreten und hervortreten sollen, und mögen diese Eigenschaften auch in Herrn Matkowsky einen geeigneteren Interpreten finden, so liegt doch der Schwerpunkt von Faust's Charakter nicht hierin, sondern in der philosophischen Betrachtung der Welt. Es wird Wenige eben, welche sich die Worte des Faust in den Liebes= k eingeprägt haben; aber wohl keinen Gebildeten giebt es, in defsen Gedächtniß und Herz nicht die Fülle der westbetrachtenden Gedanken in der ihnen ven Goethe gegebenen dichterischen nn eingedrungen ist. Unter Faust stellt man sich eben diefen Weltweisen dor, und vorzugsweise diesen will man auf der Bühne sehen. Herr Ludwig hat gerade in der Ausarbeitung dieser Seite des Faust das Richtige getroffen und Hervorragendes geleistet; die wohldurchdachte Behandlung der Sprache, das nur bei tieferer Bildung mögliche Eindringen in die Gedankenwelt des Faust und die dementsprechende sorgfältige Gestaltung der Rede kann in der That nicht besser gelingen, und! SDerrn Ludwigs Faust muß gerade nach dieser Seite zu den gediegensten Leistungen nicht nur diefes Künftlers, fondern überhaupt gezählt werden. Herrn K ahlen s Mephisto ließ die ausgezeichnete Befähigung dieses Schauspielers als Fharakterdarsteller erkennen; mit Recht milderte er das Teuflische im Mephisto und kehrte mehr die überlegene Bosheit, welche die Quelle aller Schlechtigkeiten dieser Welt ist, hervor. Fräulein Lindner spielte das Gretchen natürlich und mit Anmuth, nach ihrer Wandlung mit tragischer Kraft und erschütternder Wahrheit. Die Vorstellung war im ganzen eine in jeder Beziehung vortreffliche.
Deutsches Theater. ö ‚
Goethe's Trauerspiel „Stella“ und desselben Dichters Lust⸗ spiel Die Mitschuldigen“, die am Sonnabend wieder unter lebhafter Betheiligung des Publikums zur. 1 gelangten, ge⸗ wannen neues Interesse für die Berichterstattung durch das Auftreten. von Jofef Kainz. Der Darsteller gab den Fernando, eine Rolle, in der er seine geistvolle Gestaltungskraft voll entfalten konnte. Der Zauber diefes Siegers über Frauenherzen mußte vorzugsweise aus den zwingenden, leidenschaftlichen Blicken, aus dem beweglichen, phantastischen Geist des Helden abgeleitet werden. Die unbezähmbaren, wilden Leiden⸗ schaften dieses unruhigen Wanderers, die quälende Reue, die ihn der flam⸗ menden Liebesgluth entreißt und mit tausend feinen Fäden mit seinem ver⸗ lassenen Weibe und Kinde verknüpft, in lebendige Wirklichkeit um⸗ zu letzen, diese seltfam schwankende, zwiespältige Natur überzeugend zu
estalten, das gelingt nur einem ganzen Künstler wie i
le wechselvollen Regungen dieser verworrenen Menschenseele spiegelten sich in den feinsten Schattirungen seines packenden Mienenspiels ab; bas Auge sprach die geheimsten Empfindungen des von Liebesgluth und reuiger Qual gleich heftig bestürmten und zerrissenen Herzens beredt und rührend aus. Die hi Gestalt erschien innerlich belebt und erleuchtet von heißer, ü erschäumender Daseinsfülle. Die vortrefffiche Besetzung der übrigen Rollen, die unverändert geblieben ist, ist schon bei Gelegenheit des Goethe⸗Cyklus lobend ndr wor⸗ den; die früheren. Darsteller waren alle wieder mit gewohnter ,. und Sicherheit thätig:; Frau Geßner als Stella ganz zingebende Liebesgluth, Fräulein Frauendorfer als Cäcilie voll thränenschwerer Entsagung, Fräulein Retty als Lucie rührend und erheiternd, halb ein schnippisches Kind, halb ahnungsvolle Jungfrau, und Fräulein Marie Wolff als Wirthin in ihrer derben, frei⸗ müthigen natürlichen Art. .
In den „Mitschuldigen“ erweckten die Herren Engels (Wirth) Nissen (Alcess und Kadelburg (Söller) durch ihre humorvolle Darstellung, die mit großem Glück auch des schwerfälligen Versmaßes Herr wurde, große Heiterkeit. Die verliebte junge Frau, deren schwaches Herz den Anstürmen Alcest's gern nachgiebt, spielte Fräu⸗ lein Theu mer zierlich und anmuthig. .
Die Darstellung beider Dichtungen erfreute sich lebhaften, un⸗ getheilten und wohlverdienten Beifalls.
Wallner ⸗ Theater.
Am Sonnabend ging H. Wilken 's Volkestück Ehrliche Arbeit“, das vor fast zwei Jahrzehnten schon auf dieser Bühne eine lange Reihe erfolgreicher Aufführungen erlebt hat, neu einstudirt und in einer Bearbeitung von L. Herrmann zum ersten Mal in Scene und fand bei dem vollbesetzten Hause wie früher lebhaften und un⸗ getheilten Beifall. Die Thätigkeit des Bearbeiters bestand hauptsächlich darin, daß er Veraltetes unterdrückte oder modernisirte und einige neue wirkungsvolle Coupletverse einschob, die durch ihre witzigen Anspielungen nicht weniger als durch den geschickten Vortrag die heiterste Stimmung verbreiteten. Am meisten ragten in dieser Be⸗ ziehung Fräulein Jofefine Glöckner und Herr Guthery hervor; aber auch alle übrigen Kräfte, besonders die Herren Gimnig, 6 und Ottbert, sowie Frau Johanna Trost verdienen für ihre launigen Leistungen unbedingte Anerkennung.
Frledrich⸗Wilhelmstädtisches Thegter.
Am Sonnabend erlebte Carl Millöcker's Operette - Das Sonntagskind“ ihre hundertste ,, und das volle Haus bewies, daß die Zugkraft des lustigen Librettos im Verein mit der melodienreichen, graziösen Musik noch nicht gewichen ist. Allerdings hat die Frische der Darsteller und Sänger sich uberhaupt nicht be⸗ merkbar berändert und vermittelt den Hörern und Zuschauern so gute Laune und eine so frohherzige Stimmung wie am ersten Tage, obwohl mehrere der mitwirkenden künstlerischen Kräfte in der ganzen Reihe der Vor⸗ stellungen ohne Unterbrechung thätig waren, wie die Herren Klein, Wellhof, Carl Schulz, inder und Fräulein Elise Schmidt. Nach dem reichen und verdienten Beifall zu urtheilen, der auch vorgestern wieder dem Stück und den ausführenden Künstlern gespendet wurde, steht dem „Sonntagskind“ noch eine weitere lange Reihe von Wiederholungen bevor.
Kroll's Theatex.
Als ein sehr gern wieder gesehener Gast erschien am Sonnabend zum ersten Mal in dieser Spielzeit die großherzogliche Kammer- sängerin Frau Moran Olden in der Titelrolle des . bon Beethoven. Die Leistung der . in dieser Rolle ist von früher her noch in guter Frinnerung. it ihrem mächtigen, schönen, jeder seelischen Regung gehorchenden Organ und ihrem ausdrucksbollen Spiel erreichte sie eine nahezu vollendete Gesammtwirkung, die in dem Vortrage der . Arie „‚Abscheulicher, wo eilst Du hin“ und in der Kerkerseene ihre Gipfelpunkte hatte. Es fehlte ihr denn auch nicht an dem wohlverdienten reichen Beifall des
ut besetzten Saals. Die von Herrn Kapellmeister Gille geleitete ufführung gag auch im übrigen wohl. er Danrfhels des lorestan, Herr Gu szalewicz schien, nach den Schwebungen seiner timme zu urtheilen, anfänglich an einer Indisposition zu leiden, er⸗ holte sich aber nachher wieder. Fräulein Sa arm ann als Marzelline, err Schmidt als Jacguino spielten und sangen ihre Partien be⸗ onders munter und frisch, die Herren Ploppe ern Luria (Pizarro), ,, (Minister) boten alles, was in ihrem Ver⸗ mögen stand. Auch dem Chor und dem Orchester, das im Zwischenact die große Leonoren⸗Ouverture sehr wirksam ausführte, gebührt An⸗
erkennung. Thomas⸗Theater. Mit der ersten Aufführung der in Wien mit 66 Erfolg gegebenen Operette Die Ulanen * von Hugo Wittmann, ufik von Carl Weinberger, für das Thomas-Theater be⸗
arbeitet ven Alfred. Sch on fel und leichtere
nur für Possen ̃ *
ohne Glück am Sonnghend einen neuen Weg
einen sehr heiteren Abend bereitet. Das
reichende Personal hatte eine willkommene
das Auftreten von drei Gästen,
O in Wien bewahrt haben. Als 3
Ulanen. Lieutenantg 8 Schnerb — geg den Willen ihres Vaters, des Commerzien Raths Schnerb, eines Kanonenfahrikanten, der fie feinem Procuristen Fierks bestimmt hatte = führte sich die mit statt⸗ licher Erscheinung und wohlklingender Stimme begabte, ihrer Rolle jedoch schon etwas entwachsene, hier aus ihrer früheren Thätigkeit wohlbekannte Frau Emma Sebold wieder vortheilhaft ein. Bei mehreren ihrer geschickt vorgetragenen Lieder gewährte sie bereitwillig die allgemein begehrte Wiederholung. Ihren nicht nur durch die Abneigung des Vaters sondern auch durch den ausbrechenden Krieg von ihr getrennten, nach , des Feldzugs aber glücklichen Bewerber, den Ulanen⸗ Lieutenant Alfred von Mühlen, gab der zweite Gast Herr Alfred William mit feinem Anstand. Als verunglückter Studirender der Heilkunde und Unteroffizier der Reserve bei den Ulanen, Felix Schwalbe dem die Ehe mit der reichen Nichte des Commerzien⸗Raths Schner zu dem ersehnten Wohlstande verhilft, gefiel im Gesang und im Spiel der dritte Gast Herr Adolf Brakl. Seine Braut Monica wurde von Fräulein Ida chlüter mit heiterer Laune gespielt. Gesanglich wird sie allerdings noch viel zu lernen haben, wenn sie dauernd in der Operette aufzutreten wünscht. Auch die übrigen Dar⸗ steller waren nach besten Kräften bemüht, zum Erfolge mitzuwirken, doch genügten ihre Leistungen im Gesang im allgemeinen nicht, sodaß der Uebergang zur Operette mit dem jetzigen Personal nicht ohne Schwierigkeiten sein würde. Der Componist der an hübschen, leichten, wenn auch nicht originellen Tanzmelodien reichen Musik, sowie der Verfasser wurden wiederholt hervorgerufen.
Im Königlichen Schauspielhause findet am Mittwoch nach längerer . eine Aufführung des Shakespeare'schen Sturm“ mit der Musik von W. Taubert statt. Herr Oberländer spielt die Rolle des Gonzalo, die bisher von dem Leider so früh verstorbenen Ernst Kraufe gegeben wurde. Die übrige . ist die bekannte. Herr Matkowekr. Ferdinand — Herr Nesper; Protpero = Antonio: Herr Kahle — Trincolo: Herr Link — Stephano: Herr Vollmer — Ariel: Fräulein Hellmuth⸗Bräm — Miranda: Frau von Hochen⸗ burger und Caliban Herr Grube. Das Orchester steht unter der Leifung des Herrn Steinmann.
Dr. Hans von Bülow, der zur Zeit in Italien weilt, hat vor seiner Abreise die Zusicherung gegeben, daß er von Januar 1893 an wieder die Leitung der ä fr enn nf f heh Concerte über⸗ nehmen werde, während er die Zeit bis dahin theils seiner Erholung, theils seinen Verpflichtungen für die Hamburger. Abonnements—⸗ Concerte und ferner einer eiwas umfangreicheren pianistischen Thätig⸗ keit widmen möchte.
Graf Géza Zichy, der General-Intendant der ungarischen Hof— theater, weilte dieser Tage in Wien, um das Gastspiel des König⸗ lich ungarischen Nationgl-Thegters mit der Ausstellunge⸗ Direction persönlich zu vereinbaren. . wird das ungarische Rational⸗Theater im Monat Oktober eine Reihe glänzender Vor⸗ stellungen mit den ersten ungarischen Schauspielern veranstalten, so daß diese Vorstellungen ein Bild sowohl der dramatischen Literatur als auch der Schauspielkunst Ungarns geben werden. Sonzogno, der ebenfalls in Wien verweilte, hat mik der Ausstellungscommissien eine Reihe von italienischen Vorstellungen vereinbart, welche unter der Leitung Mascagni's in Scene gehen werden. Mascagni ist demgemäß für den Monat, September bestimmt in Wien zu erwarten.
Die Wiener Hofburg⸗Schauspielerin Zerline Gabillon, ge⸗ borne Würzburg, ist, laut Meldung des W. T. B.“, am Sonnabend in Meran gestorben.
Rennen zu Charlottenburg. Sonnabend, 30. April.
J. Teltower Hürden⸗Rennen. Preis 1500 Cs 3090 m. Lt. Grf. Montgelas' dbr. St. „Räthsel“ 1, Hrn. v. Tepper Laski's „Quintal? 2., Mr. Milo's „Westend Beauty 3. Ganz leicht mit drittehalb Längen gewonnen; „Westend Beauty“ weit geschlagen. Werth: 1500 ss der Siegerin, 550 é dem Zweiten, 250 M der Dritten. —ͤ
II. Rathenower Jagd Rennen. Preis 15090 0 dem ersten, 600 I dem zweiten Pferde. Offizier⸗Reiten. Dist. 4000 m. Lt. v. Arnim's (3. Ul.) db. St. „Wagalla- 1. Major v. Boddien s Wildling“, Lt. Grf. Westphalen 2. Lt. Schwerks „Mieze“ Bes. 3. Nach Gefallen mit einer Länge gelandet; Mieze“ fünfzehn Längen hinter ‚Wildling!. Werth: 16500 M der Siegerin, 580 S6 dem Zweiten, 380 „60 der Dritten.
III. Preis von Eberswalde 1500 S. Hürden-Rennen. Dist. 30090 m. Hauptm. R. Spiekermann s br. St. . Minna“ 14, Hrn. R. Haniel's „Pleurnicheuse.' 2., Lt. Roßbach's J. Merry“ 3. Siegte J. mit fünfviertel Längen; Merry Monk. dreiviertel Längen hinter Pleurnicheuse“ Dritter. Werth: 1500 4 der Siegerin, 350 ½ der Zweiten, 256 SZ dem Dritten. .
IV. Goldpocal und 2500 6 dem ersten, 1000 4 dem zweiten
ferde. Herren⸗Jagd⸗Rennen. Dist. 4500 m. Hrn. Albert s schwbr. H. „Jceberg II. Mr. Thompson 1. Hrn. v. Tepper⸗-Laski3 . Stre⸗- litze v. d. Lühe“ Z. Mit weitem Vorsprung gelandet; ‚Strelitze“ refusirte; „Iceberg“ war gefallen. Werth: Ehrenpr. und 2900 dem Sieger, 940 S dem Zweiten. ö
F. Preis von Küstrin 1800 Æô Handicap, Jagd. Rennen. Dist. 3500 m. Lt. Frhrn. b. Kap⸗err's II. schw. H. „Black Wolf , Srn. v. Gaudecker's schwbr. St. Ira‘ t, Major v, Schmidt⸗Pauli's „Sroszlan“ 3. Zu einem todten Rennen herausgeritten; ‚Oroszlan“ zehn Längen hinter dem Paar Dritter. Werth: 1175 6 jedem der beiden Ersten, 2560 MS dem Dritten.
VI. Jane Eyre-Jagd-⸗Rennen. Preis 2000 6 dem ersten, S800 M dem zweiten Pferde. Herren⸗Reiten. Dist. 4000 m Major von Boddien's br. W. „ Fact eur Lt. Graf Westphalen , Rittm. von Heyden⸗Linden's 5. X. „Dick Webster! Bes. A, Lt. von Arnim's R. S. Garab. Regt. I. Meriden Graf Bredow 3. Hrn. G. Ehlers The Screw Mr. Thomsen 4. Nach erhittertem indgefecht liefen Facteur⸗ und „Dick Webster todtes Rennen; Meriden , sechs Wängen dahinter Dritter vor The Screw“, welcher ausgebrochen. Ein gegen Dick Webster wegen Anreitens eingelegter Protest wurde zurückgewiesen. Werth; 1380 6 jedem der belden Ersten, 460 M dem Dritten, 260 ½ dem Vierten. .
VII. Intänder⸗Jungfern⸗Ja gd-Rennen. Preis 1809 46. Dist. 35065 m. Rittm. v. Koeller s F. St. Ginster 1. Cap. Jois „‚Cito“ 2., Major v. Schmidt⸗Pauli's ‚Wilkin“ 3. Mit zwei Dängen leicht gewonnen; Wilkin“ fünf Längen hinter Cito? Dritter. Werth: 1860 6 der Siegerin, 550 SM dem Zweiten, 260 4 dem Dritten.
Mannigfaltiges.
Der unter dem Protectorgt Ihrer Majestät der Kaiferin stehende Verein der Berliner Volksküchen von 866 hielt am Sonnabend im Bürgersgal des Rathhauses seine Jahresversammlung ab. In den 16 Küchen des Vereins sind im setzten Jahre 3 Soh M75 Portionen im SHeldwerth von. 386 069 we verabreicht worden, 126 555 Portionen mehr als im Vorjahre; darunter befanden sich 1 823 50 halbe und 160 886 ganze Mittags vortionen und 352 233 Abendportionen. Die Frauenküche gab 83 668 Portionen aut, Bie Vertheuerung der Lebensmittel ergab für den Verein einen Verlust don Zis M, da er die Portionspreise nicht erhöhen wollte. Aug der Unterstützungskasse, die von Ihrer Malestät der Faiserin, Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden u. A. mit reichen Gaben bedacht wurde, erhielten Nothleidende Siz9 ganze und 10296 halbe Portionen unentgeltlich.
. 6 Das iögen des 3. auf
treten noch eine Reihe Stiftungen. ten Jahre wurde der Verein für ähnliche Einrichtungen te und Länder zum Vorbild genommen; u. a. nach Berliner Muster unter dem 6 errichtet. Die ausscheidenden Mitglied wiedergewählt.
er des Vorstandes wurden
In der am letzten Mittwoch im Rathhause in Gegenwart ven Vertretern des 6 sichen Polizei⸗Präsidums und Tes * istrats ab- gehaltenen Sitzung ö unter dem Protect grat Ihrer Maiestät der Kaiferin stehenden Vereinigung der Berliner Sanitäts- wachen wurde über deren Thätigkeit Folgendes berichtet: Die be— stehenden achtzehn Wachen, von deren. vier erst im Laufe bes verflossenen Jahres begründet worden sind, behandelten im Jahre 1891 8915 Fälle, und zwar 3608 unentgeltlich. Anfangs dieses Jahres ist eine neue Wache, Plan⸗Ufer 16, ins Leben gerufen worden und die zwanzigste in der Nähe der DOranienburgerstraße im Entstehen begriffen. Verausgabt wurden 1891 für Drucksachen und Porto 69,2 4M, das Vermögen beträgt 3268,44 16
Die Roussegu⸗Insel blickt in diesem Jahre auf ihr ein⸗ hundertjähriges Be teh en zurück. Sie gehörte, wie Ferdinand Meyer in seiner Geschichte des Thiergartens im Bär mittheilt, zu den Anlagen, die im Jahre 1793 unter des jüngeren Sello Leitung in der damals noch unzugänglichen, die volle Vegetation eines Sumpfes aufzeigenden Waldpartie entstand. Mit ihren hohen Erlen, unter denen eine hohe Sandsteinurne aufgestellt wurde, war sie das „einzige Fleckchen im Thiergarten, wo die Natur über den gelben Sand weglächelte'. Die Insel verdankte ihren Namen der zu jener Zeit herrschenden Begeisterung für Jean Jacques Rousseau, den für Naturschönheit und idyllische Einsamkeit schwärmenden Pädagogen. hre Anlage erfolgte entsprechend der⸗ jenigen im Schloßpark des Marguis Girardin zu Ermenonville, wo⸗ selbst Rousseau seit 1778 unter hohen Pappeln , wurde. Der „Bar bringt eine Abbildung der Insel mit ihrer Umgebung aus dem Jahre i793. Durch die Umgestaltung des gesammten Thier⸗ gartens erhielt auch zie landschaftliche Umgebung der Rousseau⸗Insel im Jahre 1838 durch Lenns ihre heutige Gestalt.
Auf die Anfrage des Stadtverordneten Spinola wegen Unter⸗ stützung gemeinnütziger Bestrebungen zur Schaffung billiger Wohnungen für Beamte und Arbeiter hat der Magistrat an die Stadtverordneten⸗Versammlung ein Schreiben zur Kenntnißnahme gerichtet, worin er, wie wir hiesigen Blättern entnehmen, zunächst auf seine frühere, diese Angelegenheit behandelnde Vorlage hinweist und darlegt, daß die Frage wegen der Beschaffung von billigen Wohnungen die Gemeindeverwaltung im wesentlichen nur insoweit beschäftigen könne, als es sich darum handele, deren Lösung auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts zu fördern, indem in dieser Beziehung namentlich auf die Gestaltung des Bebauungszglans, die Regelung der ortsstatutarischen Wegebaulasten und, die Baupolizeiordnung hin⸗ gewiesen wird. Inzwischen sei aber einerseits die Einverleibung von Vororten Gegenstand ernster Berathungen geworden, deren Beschleunigung von den Königlichen Staatsbehörden betrieben werde, und welche die Vergrößerung des Stadtgebiets in einem solchen Um⸗ fange zum Ziele hätten, daß für die Gestaltung des Bebauungsplans wie für die Regelung der Wegebaulast vollständig veränderte Ver⸗ hältnisse sich herausbilden würden, ebenso für die Fragen, welche der für den Bau von Wohnungen der in Rede stehenden Art in Betracht zu ziehenden Baugebiete unmittelbar der Verwaltung der Stadt Berlin unterstehen werden, sowie welche öffent⸗ lichen, in finanzieller Beziehung wichtigen Einrichtungen der Stadt Berlin, wie zum Beispiel Feuersoeiet ut und Pfandbriefamt, diesen zu gute kommen. Andererseits stehe auch insofern eine für die Stellung der städtischen Verwaltung zu der in Rede stehenden Frage wichtige Veränderung bevor, als die gesammte Wohlfahrtspolizei einschließlich der Baupolizei auf die Stadtgemeinde übergehen i Unter diesen Umständen möchte der Magistrat den gegenwärtigen Zeitpunkt nicht
halten, die . ältnisse — festzustellen,
Die 8e, zur neuen Kirche in Schöne— berg findet, wie die Voss. Z. erfährt, am Dienstag, 10. Mai, Vormittags 10 Uhr, statt. Die Verhandlungen über den Kirchenbau sind schnell zum Abschluß gelangt, weil die Geldfrage keine Schwierig⸗ keiten machte. Der Schöneberger Kirchenfonds giebt 250 000 , ebensoviel wird durch eine Kirchensteuer aufgebracht, und die Gemeinde schenkt außerdem den Bauplatz.
Mit dem Bau der provisorischen Fußgängerbrücke unterhalb der Ebertsbrücke, welche die Artilleriestraße mit der Straße am Kupfergraben verbindet, soll im Monat Juli begonnen und der Bau so gefördert werden, daß die Brücke bereits Ende August dem Ver⸗ kehr übergeben werden kann.
Am großen Refractor der Urania⸗Sternwarte werden seit einiger Zeit Astronomische Abende“ veranstaltet. Es war bisher ein unvermeidlicher Uebelstand, daß jeder Besucher bei dem starken Andrang auf der Sternwarte nur wenige Secunden den großen 12⸗Zöller zur Himmelsbeobachtung verwenden und deshalb nur einen sehr flüchtigen Eindruck von dem eingestellten Himmelsobjecte aufnehmen konnte. Um nun Gelegenheit zu geben, etwas eingehendere Beobachtungen am großen Refractor anzustellen, werden bei klarem Himmel und ge— nügender Theilnahme täglich astronomische Temonstrationen stattfinden, zu denen höchstens zwanzig Personen gegen Nachzahlung von 1416 zu-
elassen werden. Diese Demonstrationen nehmen etwa anderthalb
tunden in Anspruch, und es werden dabei alle zur 31 besonders interessirenden Himmels objecte unter der erklärenden Führung eines der Astronomen der Anstalt einer eingehenden Beobachtung unterzogen werden können. . die nach Schluß des Theaters die Urania zu diesem Zweck aufsuchen, haben nur den erwähnten Eintrittspreis von 1 6 zu zahlen.
Karlsruhe, 2. Mai. Das hiesige Ober-Landesgericht hat, dem W. T. B.“ zufolge, die Revision des Malers Professors Koppay gegen das Urtheil der Strafkammer von Konstanz, durch welches Koppay wegen Diebstahls zu vierwöchigem Gefängniß ver⸗ urtheilt wurde, verworfen.
Bremerhaven, 30. April. In der Angelegenheit der Strandung des Schnelldampfers Eider des Norddeutschen Lloyd hat nach einer Meldung des W. T. B.“ heute das See⸗ amt folgenden Spruch gefällt: Die Strandung der „Eider“ ist auf einen Irrthum des Schiffers zurückzuführen, der sich südwestlich von seinem Besteck glaubte. Vorsichtiger hätte er gehandelt, wenn er bei der von ihm unterschätzten Dichtigkeit des Nebels die Fahrt noch mehr ö hätte, zumal da er auf dem von ihm gesteuerten Curse keine Landmarke und keine Feuer bemerkt hatte, die er bei der angenommenen Dichtigkeit der Kimme hätte sehen müssen. Die letzten Lothungen waren offenbar unrichtig. Das Verhalten der Besatzung nach der Strandung war ohne Tadel. Die Thätigkeit der englischen Rettungsmannschaften verdient Anerkennung. — Der Reichs⸗Commissar hatte keinen Antrag gestellt.
München, 30. April. W. T. B.“ meldet: Hier herrscht anhaltendes Schneegestöber.
Rostock, 29. April. Der N. Pr. 3. wird geschrieben; Der Sturm zu Anfang dieser . war An manchen Orten des Landes von ernstem Unwetter begleitet. In Gadebusch herrschte in der Nacht vom 25. auf den 26. April bei völliger Finsterniß ein starker Schneesturm, dem gegen Morgen ein wolkenbruchartiger Regen folgte. Tags darauf gingen heftige Hagelschauer über die dortige Gegend nieder, die den jungen Saaten theilweise bedeutenden Schaden zufügten. In Burow bei Lübz fuhr am 25. während des Ge— witters ein Blitzstrahl in die Kirchthurmspitze und ent—
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. i r ustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ c. Versi herung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen re. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Deffentlicher Anzeiger.
G
des Thurmes. Bei Wismar wehte der Sturm in der Nacht vom 25 auf den 26. mit großer Heftigkeit. Zwei ih die Abends zum hinausgefahren waren, kenterten infolge einer heftigen Windbö vermochten sich nur mit größter Mühe auf dem umgeworfenen Fahr. . e. . bis ihnen in völlig erschöpftem Zustande schließlich ilfe ward.
London, 29. April. Nachrichten von erneutem Schneefall kommen aus dem Norden Englands. Besonders im östlichen Vorkshire und im südlichen Lincolnshire haben heftige Schneestürme gewüthet. Man befürchtet großen Schaden für die Feldfrüchte.
St. Peters burg, 30. April. Der Historienmaler Wasili
Wereschagin ist, wie der N. Pr. 3. gemeldet wird, gestern in
Moskau von einem tollen Hunde gebissen worden und lebens- efährlich erkrankt. Wereschagin wird nach der Pasteur'schen Methode ehandelt.
* ö Brüssel, 30. April. Der Director des Pariser TRéatre libre,
Chirac, der hier für die nächste Woche eine pornographische Vor⸗
e. vorbereitete, ist, der Köln. Ztg. zufolge, ausgewiesen
worden.
Christian ia, 39. April. Wegen der geplanten Ausstellung eines Wikinger⸗Schiffes in Chicago wurde, wie W. T. B. meldet, heute bon dem Comité beschlossen, eine National⸗Subscription zum Betrage von mindestens 60 009 Kronen zu eröffnen, zu dem Zweck, eine getreue Nachbildung des bei Gogstad im Sandefjord auf⸗ gefundenen Wikinger⸗Schiffes in natürlicher Größe zu bauen, es enen atlantischen Ocean segeln zu lassen und in Chicago aus⸗ zustellen.
2
San Francis go, 29. April. Das Dampfschiff Belgic brachte, wie das B. R. meldet, nähere Nachricht über die Feuers⸗ br un st, die am 19. ds. in Tokio gewüthet hat. Das 66 brach in einer kleinen Restauration des Sarnyakusto Kauda Ku⸗Viertels infolge der Unvorsichtigkeit eines Angestellten beim Gebrauch einer Kerze aus und verbreitete sich nach drei verschiedenen Richtungen hin durch die dichtestbevölkerten Theile der Hauptstadt, bis es Ogawamali auf der einen und Jimbocko auf der anderen Seite erreichte. Nach der Zerstörung von Jimbocko drangen die Flammen in der Richtung auf Nishikicho weiter vor und vernichteten unterwegs Mitoshirocho und Mikawacho. Auch wurden in anderen, in der Nähe gelegenen Straßen 90 von Funken in Brand gesetzte Häuser in Asche verwandelt. Erst am folgenden Tage konnte man des Feuers Herr werden, nachdem fünftausend Häuser in zwanzig verschiedenen Straßen, darunter vierzig Waarenhäuser, das Polizeigebäude, das Panorama, die russische und die englische Schule und die Wohngebäude des Vicomte Toda, des Admirals Akamatsu, des Grafen Karasu⸗ manu und des Marquis Tokudaiji niedergebrannt waren. Ueber den Verlust an Menschenleben fehlen noch genauere Berichte, doch schätzt man die Zahl derjenigen, die in der Feuersbrunst ihren Tod fanden, auf 17 bis 45. 15 dieser un n fich wurden von den Flammen ereilt, während sie sich bemühten, ihre Habe aus dem Goshukan⸗ Bazar in Ogawamaki zu retten.
San Frangisco, 30. April. Aus Japan meldet ein Telegramm des B. R.“, der Dampfer „Raiden-Maru' sei kürzlich von Treibeis in den Grund gebohrt worden, wobei vierzig Per sonen den Tod in den Wellen gefnnden hätten.
K
Bom bay, 29. April. Die augenblicklich hier herrschende Hitze ist ganz abnorm. Infolge derselben ist die An ʒahl der Todes⸗ fälle dem R. B. zufolge bereits auf 49 auf 1009 Einwohner gestiegen. Seit zwölf Jahren hat die Sterblichkeit in Bombay eine derartige Höhe nicht erreicht.
6. Tommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch. 7. Erwerbs und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
I) Untersuchungs⸗Sachen.
IJ 443 Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Bäckergesellen Paul Böhm, geboren am 15. Januar 1871 zu Breslau, welcher von Breslau aus auf Wanderschaft gegangen und jetzt unbekannten Aufenthalts ist, ist die Unter⸗
selben zu verhaften und in das nächste Gerichts⸗ gefängniß abzuliefern. Berlin, den 26. April 1892. Königliche Staatsanwaltschaft. J.
7444 ufhebun
Königliche Schöffengericht hierselbst geladen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Wenn der Privatkläger weder selbst noch durch einen mit schriftlicher Voll⸗ macht versehenen Rechtsanwalt erscheint, so gilt die Privatklage als zurückgenommen. Magdeburg 3 19. 6. , uchungshaft wegen Unt a i kö o hm e, Serretarn ; 5 6 5 eh er er h i , ö. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 13 a.
einer Vermögensbeschlagnahme. Die durch Beschluß der Strafkammer des hiesigen
bei Vert
iin, welche das Eigenthum
Beschreibung: Alter 20 Jahre, Größe 1460 m, Kaiserlichen Landgerichts vom 8. Dezember 1882 das Kaufgeld in Bezug auf den
Statur untersetzt, Haare blond, ohne Bart, Augen⸗
gut, Kinn oval, Gesi Sprache deutsch.
7445 Steckbrief S hir dem Anstreicher (Glasmaler) Otto Hoff⸗ ,. mann aus Ramsen (Rheinpfalz) verdächtig, den fünf⸗
ag ge nnd , . 9 . 1860 Sigl ernde, r , 594 Urtheil über die brauen blond, Augen graublau, Mund breit, Jähne zu Hochfelden, angeordnete, in der 3. Beilage bes eilung des Zuschlags wir 1 durch Beschluß desselben Gerichts vom 7. pril 1892 aufgehoben worden.
i. / E., den 28. April 1892. ö aiserliche Erste Staatsanwalt. 7451]
Berlin, den 25. April 1892.
jäührigen Knaben Fritz Zimmermann, Sohn des e mmm meme,
Schauspielers Fritz Zimmermann aus Werborn, den Eltern durch List entzogen zu haben.
Hoffmann, 35 — 10 Jahr alt, etwa 172 m groß, von . Statur, mit blondem Haar und Schnurr⸗ . 2 ö. mit e e . e g ; und dem entführten Knaben wahrscheinli in Westfalen oder der Rheinprovinz umher. lieg
Hanau, den 27. April 1892. Der Untersuchungsrichter beim Königlich Preußischen Landgericht.
T4567] Oeffentliche Zustellun
steigert werden.
Zwangsversteigerung. ; . C8 wird Im Wege der Jwangsvollstreckung soll daz im das Grundstück i ö die wird ersucht, den ꝛc. Hoffmann zu, verhaften, Grundbuche von den Umgebungen Band 164 Blatt desselben gehörigen Gegenstände auf Montag, deu ie bei ihm sich findenden Schriftstücke in Beschlaz Rr. 7150 auf den Namen des Architekten Sskar zu nehmen, den Knaben vorläufig unterzubringen Weiß zu Berlin eingetragene, in der Wollinerstraße und event. alsbald Nachricht mir zukommen zu sangeblich Rr. 24) belegene Grundstück am 8. Juli Regulixung der Verkaufsbedingungeu auf Montag, lassen. 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter . . an 5 ö Neue Fried⸗ r raße „Vos, ügel O, Parterre, . h 2 g i. 9 on rundstück ist mit 462 M des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes bestimmt ! Auslage der Verkaufsbedingungen erst vom 8. Mai briefs der ö . Central⸗Bodencredit⸗Actien⸗
d ei läche von 6,83 a zur Grund⸗ ,, . d. J. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem gesellschaft vom
steuer veranlagt. Der an Stelle des fehlenden Gebäude.
It⸗Rehse.
utsbe Alt⸗Reh werden aufgehoben und wird
und dergl.
eanspruchen, werden aufgefordert, l Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag
1892, Nachmittags 123 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, derkündet werden.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 75.
,, des Lehngutes
1) Termin ö. Anmeldung dinglicher Rechte an und an die zur Immobiliarmasse
23. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, 2) Termin zum Verkaufe na ö endlicher
besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, hastation des Anbauerwesens No. ass, 82 zu Weddel wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im betr., wird Termin zur Erklärung über den in der Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab- hiesigen Gerichtsschreiberei demnächst zur Einsicht gabe von Geboten anzumelden und, falls der be. niederzulegenden Vertheilungsplan auf Freitag, treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub den 10. Juni d. Irs., Morgens 10 Uhr an⸗ haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung gesetzt, wozu sämmtliche Betheiligten, der Verklagte des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und insbesondere unter dem Rechtsnachtheile des Aus—
. des Kaufgeldes gegen die berück, schlusses mit seinen Einwendungen gegen den aufge⸗ sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die stellten oder im obigen Termine berichtigten Theilungs⸗
des Grundstücks plan, sowie auch der Ersteher des Grundstücks hier⸗
vor Schluß des mit geladen werden.
Braunschweig, am 23. April 1592. Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen.
Anspruch an die E. Kulemann.
am S. Inli [4030 - Aufgebot.
Der Kaiserliche Legations⸗Rath und Ober⸗Richter Sonnenschein in Daressalam in Deutsch⸗Ostafrika, vertreten durch die Rechtsanwälte Dr. EG. Meyßner und Dr. Halle zu Berlin W., Charlottenstraße 25/26, hat das Aufgebot des Kurhessischen Prämienscheins ö, Serie 6283 Nr. 157 066
eantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗= gefordert, spätestens in dem auf den 15. Mai
Die durch Procelam vom 12. Februar 1892 an⸗ 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗
2) Aufgebote, Zustellungen , Termine zum Verkaufe ꝛc. des dem zeichneten Gerichte, Zimmer 19, anberaumten Auf⸗
3 ermann Mercker gehörigen . gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde e, R.⸗Amts Stavenhagen,
nebst Zubehör vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Cassel, den 2. April 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. 6 Frohwann. ird veröffentlicht:
Der Gerichtsschreiber: Mohrmann.
den 23. Mai 1892, Vormittags 121 Uhr, 745321 Aufgebot. 3) Ueberbotstermin auf Montag, den 1X. Juni Der Bäckermeister F. Gerlach zu Berlin, Chaussee⸗ Saal 6, ver⸗ 1892, Vormittags 12 Uhr, im Schöffensaal straße 63, vertreten durch den Rechtsanwalt Geschke
daselbst, hat das Aufgebot des 4procentigen Pfand⸗ ahre 1890 TLitt. D. Nr. 2273 über
Der Handlungkeommis Hermann ewitt, früher fteuer⸗Rutzungswerthes tretende Betrag ist auf 9595 Sequester Herrn Rechtsanwalt. Raspe zu Neu⸗ 509 6 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird in Magdeburg, jetzt in unbekannter gil ef . 6 e g. . der Steuerrolle, 3 brandenburg, welcher Kaufliebhabern nach zuvoriger aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. April
lebend, klagt den Kleiderhändler Joserh Marcus ÄUbschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abs
zu mc fr shn vertreten durch den Rechtsanwalt und andere das Grundflück betreffende Nachweisungen, Zuhehör estatten wird.
Schultz hierse
an, ihn am 21. September 1891 fowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge—
185 Str. G. B., mit dem Antrage: den gesehen werden.
Penzlin, den 29. April 1892.
Alle Realberechtigten werden auf ˖
ätzungen AUnmeldung, die Besichtigung des Grundstäcks mit 1896, Nachmittags 1 Uhr, vor dem unterzeich⸗
neten Gerichte Neue Friedrichstraße 13, Hof. Flügel B., part. Saal 32, anberaumten Auf ebots⸗
vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der
zu . wörtlich beleidigt zu haben, Vergehen richtsschreiberei, ebenda, Flügel D. Zimmer 4, ein Großherzoglich Meckl. Schwerinsches Amtsgericht. kermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde
egen ul 24 kläger wird auf Anordnung des Königlichen Amts⸗ ge gerichts hierselbst ,, ,. auf den 17. Juni 1892,
ag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung K ttags 12 Uhr, vor das des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins⸗1 B
igten deshalb zu bestrafen. Der Privat. gefordert, die nicht von felbst auf den Ersteher über⸗ 749] . . ; , ] ö ö. . orhandensein oder Be In Sachen des Fabrikschlossers Karl Lecke hieselbst,
lagers, wider den Arbeiter Fritz Göe zu Weddel, en, wegen Darlehns, insbesondere die Sub⸗
Urkunde erfolgen wird. Berlin, den 15. April 1892. Das Königliche Amtsgericht J. Abthe Iung 72.