nicht controliren; auch diese Zusammenstellung als eine Autoritãt meinerseits nicht wenn ich auch gern zugebe, daß der Ver⸗ fasser mit großem Fleiß das Material, soweit es ihm zugänglich ge wesen ist, in dem Buche zusammengetragen hat.
Eins mächte ich schließlich nicht unwidersprochen lassen; das ist, daß die Techniker von Seiten des Ministers als Stieftinder an⸗ gesehen werden. Dagegen muß ich mich und meine Herren Amts⸗ vorgãnger auf das allerentschiedenste verwahren, ich glaube für meine ganze Vergangenheit bei der Gisenbahnverwaltung mich auf das Zeugniß der Herren Techniker dafür berufen zu dürfen, daß ich durch aus nicht die Techniker als Stieftinder der Verwaltung angesehen und auch demgemäß mich nicht gegen dieselben verhalten habe.
Abg. Sattler (nl): Er 53 zugeben, daß die Frage der .
technischen Beamten besser beim Etat berathen worden sein wärde. Daß in vielen Fällen bei der Förderung von Eifenbahnbauten nicht schnell genug vorgegangen sei, weil es an Technikern gefehlt habe, gebe freilich zu der Frage Anlaß, ob von der Staatsregierung alles eschehen sei, um geeignete Kräfte in hinreichender Zahl eranzuziehen. . die Ueberschreitungen der Baucredite anbetreffe, so feien in der Commission verschiedene Resolutionen beantragt worden, damit kũnftig die in den gegenwärtigen Nachtragscreditforderungen hervorgetretenen Mißstãnde vermieden werden möchten. Man habe daher vorgeschlagen, die Forderungen in zwei Theile zu theilen; erst die Kosten für die Vor⸗ arbeiten zu bewilligen und mit den eigentlichen Bauten nicht eher zu be⸗
innen, als bis die definitiv zu fordernde Summe auf, Grund genauer r n r en festgestellt und vom Landtag bewilligt sei. , . sei eingewendet worden, daß die sorgfältigere Prufung der vorläufig in Nutsicht genommenen Bauten zu einer außerordentli Verlangsamung der Vervollstãndigung des Staatseisenbahnnetzes führen werde. Bei vielen habe auch die Befürchtung bestanden, daß ein genauer Kosten⸗ voranschlag überhaupt nicht möglich oder doch mit sehr großen Kosten verknüpft sein werde. Aus diesen Gründen sei die Commission zur Ablehnung der vorgeschlagenen Resolutionen gelangt.
Abg. Kieschke (b. . F): Er müsse sein Bedauern darüber ö daß von den beiden in der Commission vorgelegten Anträgen keiner angenommen worden sei. In dem gegenwärtigen Gesetzentwurf trãten einige Mehrforderungen don fo erheblicher Höhe auf, daß das Abgeordnetenhaus, wenn es bei der Bewilligung des Baues dieselben hätte voraussehen kännen, möglicherweise eine Be— willigung nicht ausgesprochen haben würde. Die Sauptschuld daran treffe das Abgeordnetenhaus, indem es eine fehr mangelhafte Controle bei der Bewilligung der nöthigen Mitte? aus- eübt habe. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, seien die Refo⸗ utionen vorgeschlagen worden, damit das Abgeordnetenhaus, wenn 8 Baufredite bewilligt, seitens der Regierung nach Mög. lichte. über den ttatfächlichen Heldbedarf gründlich und ba, aufgeklärt werde und nicht nachher bei der Mehrforderung einfa
mit der Erklärung sich begnügen lasse: es habe ja nie müũssen, daß durch Steigerung der Arbeitslöhne, des Preifes für Baum:ateriat und Grund und Boden der Staat ebenso wie jeder andere Ünter⸗ nehmer Voranschlagsüberschreitungen ausgesetzt sei., Ein Fehler möge auch darin liegen, daß in den höheren Stellen der Eisenbahn⸗ verwaltung zuviel Juristen und zu wenig Techniker vorhanden seien.
Abg. Bal (brecht (ul: Er babe bei feinen Ausführungen nur die thatsächlichen Verhältnisse klargelegt; es habe durchaus nicht in seiner Absicht gelegen, wie es der Minister angenommen habe, Vorwürfe gegen die Verwaltung zu erheben. .
Abg. Br. Lieber (Centr.): Die r. wegen des Verhältnisses der Anstellung von Technikern und Verwaltungsbeamten in einem bestimmten Vemealtungszweige gehöre auch feiner Ueberzeugung nach in die Verhandlungen über den Staatshaushalt. Bei allem Wohl= wollen für die technischen Beamten müsse doch die Grenze festgehalten werden, daß da, wo die Verwaltungsrüchsichten vorwögen, die Techniker zurücstehen müßten; vor allem könne er nicht zugeben, daß die höchsten Stellen in den Händen von Technikern eien. Sr bedauere, daß lange Zeit hindurch diejenigen Mitglieder, die auf dem Standpunkt des Abg. Kieschke ständen, nicht zu genügender Geltung hier und in der Commission gekommen seien. Er möchte vor allen Dingen fest⸗ stellen, daß durch die Ablehnung der beiden Resolutionen die Com- mission nicht habe aussprechen wollen, daß sie Alles für schön und gut halte, sondern nur: zur erf befriedigten die Erklãrungen der betheiligten Minister, und sie warte ab, was daraus in der Ausführung werden würde. Die beiden Minister hätten erklärt, den Verfuch machen zu wollen, die gesehzlich festgestellten Bausummen und deren Innehaltung besser zu . als es bisher der Fall gewesen sei, und daß erst nach der Bewilligung mit der Ausführung der Bauten begonnen werden solle. Es sei der Vorschlag gemacht worden, erst die Ver⸗ anschlagungsbewilligung auszusprechen und dann die Baubewilligung. Das werde dahin führen, daß für alle Forderungen um Bahnbauten erst die Vorarbeiten eingeleitet werden müßten, um zu prüfen, welche Dinge unberechtigt und welche mit den in Aussicht ge⸗ nommenen Mitteln ausführbar seien. Das werde große Kosten und Umstände machen. e,, genüge es, wenn man anerkenne, daß die beiden Minister den redlichen Willen zu erkennen gegeben hätten, Wandel zu schaffen, und daß die Sache sich in einem Stadium befinde, das es wünschenswerth mache, daß das Haus sich seine Stellungnahme vorbehalte. . . .
Abg. Rickert (fr. Er meine, daß die in Rede stehende An—⸗
elegenheit sich nicht so glatt und einfach werde erledigen lassen. Das
ort habe er jedoch genommen, um nochmals öffentlich eine Frage zu berühren, die von einem seiner Fractionsgenossen schon in der Commission angeregt worden sei, ohne daß damit dort, wie der Com- missionsbericht ergebe, besondere Folgen erzielt worden seien. Er bedaure es immer, daß die Entwickelung des Budgetrechts im Reiche eine bessere und schnellere gewesen sei, als in dem auch mit Rücksicht auf constitutionelle Verhältnisse älteren Preußen. Hier habe man Jahrelang vergeblich gefordert, en die Resultate der Rechnungs⸗ legung vublicirt würden, im Reich sei das selbstverständlich. Dert sei auch selbstverständlich, daß. wie Art. 99 der Ver= fassung ausdrücklich vorschreibe, Eisenbahnbauten durch den Etat ingen. Die Eisenbahnverwaltung habe kein Interesse daran, dies zu 6, für die d , würde die von ihm gewünschte Einwirkung ein wesentlicher Vortheil sein, und dem Haufe würde eine bessere Uebersicht und schnellere, andauernde Controle ermöglicht werden. Die dahin gehende Anregung seines Fractionsgenossen habe in der Commission keine Unterstutzung gefunden, er gehe darum heute nicht näher darauf ein, aber bei der definitiven Regelung der Sack würden seine Freunde ihre Forderung wiederholen.
Abg. Dr. Sattler (n.): Das Haus werde sich über den von der Resolution behandelten Gegenstand noch einmal schlüssig zu machen haben, wenn es sich um die Verhandlung uber das handeln werde, was die Regierung in Folge der Resolution ihm vorlege. Was die vom Abg. Rickert angeregte Frage anlange, so müsse doch genauer
eprüft werden, ob fein Verlangen auch wirklich der assung ent- 6 Das im Reich praktisch eingeführte Verfahren habe nicht dazu geführt, daß dort weniger Kredite offen seien, als in Preußen; auch daß es zu einer größeren Vorsicht geführt hätte, als fie bei uns geübt werde, könne nicht zugegeben werden. In Bezug auf die 8 sei aber das in Preußen in slebung befindliche Verfahren vorzuziehen, da der Tinanz⸗Minister bei uns immer in der Lage sei, zu übersehen, welche Forderungen an ihn gestellt würden.
Die Debatte wird geschlossen und zunächst die Mehrforde⸗ . von 372 000 6 für Deutsch⸗ —Groß⸗Kunzendorf
igt
igt. Bei der Nachforderung für Strehlen — Grottkau bemerkt Abg. Sim ula (Centr.):. Der Bahnhof der Stadt Grottkau liege viel zu weit entfernt von der Stadt, und schon lange sei darüber Klage geführt werden. Besonders mit Rücsicht auf die Verbindung mit Oppeln sei eine Näherlegung des Bahnhofs dringend geboten, da sonst die direkte Verbindung Grottkau= Oppeln n illuforisch ge⸗ macht werde. Bei Gelegenheit der hier zur Verhandlung stehenden
ie freilich den
die Umgestaltung der
Bei der Positio 1 ünster i W. 80 000 M erklärt .
3 8 zu 42 9 von
derung F hr hindernden Pl ã 3 . wollen. . wie dies zu geschehen habe,
nikern überlassen bleiben.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:
Meine Herren! Die Erweiterung der Treppe zu dem Haupt⸗ bahnsteig ist von der Verwaltung schon in Erwãgung genommen, und es werden dieserhalb Ermittelungen bereits gepflogen.
Was die von dem Herrn Abg. von Heereman beklagte Enge bei den Billetschaltern anbetrifft, so bin ich natärlicherweise sehr gern bereit, auch diese Sache zu prũfen, um nach Möglichkeit Abhilfe ein⸗ treten zu lassen. Ich glaube auch mit dem Herrn Abg. von Heere⸗ man, daß, wenn es nothwendig sein würde, dadurch keine großen Kosten entstehen.
Die Position wird bewilligt.
; Fir den Umbau des Bahnhofs Westend der Berliner . wird die Summe von 1150900 , für den Umbau der nhöfe Kiel 640 000 M, Altenbeken 1637 000 S, Soest 1800909 6 gefordert.
Bezüglich des ,, in Kiel beantragen die Abgg. Dr. Seelig, Muhl, Peters und von Bülow (Eckern⸗ förde) . , e mung Je
ie ierung zu ersuchen, bei Ausführung des Bauplans im einzelnen eine Unterbrechung der bestehenden Verkehrswege, sowie die Erschwerung der Herftellung neuer, speciell die Gemeinde Gaarden mit der Stadt Kiel verbindenden Straßenanlagen möglichst zu ver⸗ meiden.
. das von der Regierung aufgestellte Project für den Bahnhofsumbau spricht sich eine Pelition von Dr. Schulte und Genossen in Kiel aus, während Petitionen von Ströh und Genossen und von Dr. Ahlmann und Genossen daselbst Aende⸗ rungen desselben befürworten.
Referent Abg. Dr. Ham macher (ul): Der Verkehr der Stadt Kiel habe sich in den letzten Jahren bedeutend entwickelt und werde durch den Nord Ostsee⸗Kanal einen weiteren Zuwachs erfahren. Die Commission sei daher einig in der Befürwortung des Bahnhofs⸗ umbaues gewesen. Doch beständen über die i m des Planes erhebliche Meinungsverschiedenheiten unter den Interessenten, und dem von einer Seite aufgestellten Hochbahnproject habe die Kommission ihre Zustimmung 5 zu müssen geglaubt.
Abg. Dr. See lig (dfr.]) Es sei im höchsten Grade nothwendig, den Umbau des Bahnhofs in Kiel vorzunehmen. Die städtischen Behörden von Kiel hätten nur in einer Zwangslage dem Regierungs⸗ entwurf zugestimmt, weil sonst überhaupt das Projekt gefährdet er, sei. Die Regierung solle sich daher nicht auf diese * timmung berufen. Das Hochbahnproject sei das empfehlenswertheste. Eine , , des Rangirbahnhofes würde dem Betriebe selbst wesentliche ortheile bieten. Das Hochbahnyvrosect erfordere allerdings Mehrkosten im Betrage von etwa zwei Millionen Mark, aber dafür nicht den Erwerb von Privatgrundstũcken, wie das andere . Bei der Verwirklichung des letzteren werde der Grund⸗ tücksspeculation Thür und Thor geöffnet werden.
Abg. Peters (nl): Der Regierung gebühre Dank dafür, daß sie jetzt endlich an den allgemein für nothwendig gehaltenen Umbau des Bahnhofs herantrete. Aber die Art und Weise, wie der Umbau geplant werde, gebe zu ernsten Bedenken Veranlassung. Das Re⸗ gierungsproject trage der künftigen Entwickelung der Stadt Kiel, welche nach einem Menschenalter beim Fortschreiten der bisherigen Entwickelung 150 0090 Einwohner zählen werde, nicht genug Rechnung. Wenn das Empfangegebäude 300 m nach Suden vorge⸗ schoben werde, werde es um diefe Entfernung von dem Mittelpunkt der Stadt abgerückt. Das bringe eine sehr erhebliche Verschiebung der Verkehrs- und Besitzverhaͤltnisse mit sich. Die weitere Ent= wickelung der Stadt dränge auf eine Verbindung mit den auf der anderen Seite des Hafens liegenden Ortschaften hin, ins— besondere mit den beiden Dörfern Gaarden. Es fei ein Lebeng- interesse für Kiel, daß die bisherige Verbindung mit Gaarden nicht verschlechtert werde durch den Bahnhofsumbau. Das sei aber der Charakter des Regierungsprojects. Ein mit erheblichen Kosten neu hergestellter Straßenzug werde dadurch vom Verkehr abgeschnitten, die Herstellung einer Fußgängerbrücke würde fein zureichendes Aus lunftsmittel sein. Billigung verdienten die Wünsche: einmal das Empfangsgebäude möglichst auf dem bisherigen Platze zu belassen und sedann die Bahn in solcher Höhe herzustellen, daß die Unter⸗ führung der bisherigen Straßen, mindestens aber der Ringstraße, und die. Durchlegung der Gaardenerstraße möglich bleibe. Er hoffe, daß der Minister bei der speciellen Bauausführung solche Anordnungen und Einrichtungen treffen werde, daß den Interessen der Stadt Kiel mit Rücksicht auf deren künftige Entwickelung kein dauernder Schade zugefügt werde. Ihm scheine eine neue Erörterung der Angelegenheit nothwendig, und er bitte den Minister, in erneute Er— wägungen darüber einzutreten. Ob das Hochbahnproject ? Millionen Mark mehr erfordere, als das Lerchenstraßenprosect, könne er nicht beurtheilen. Ihm sei von sachverstãn diger Seite versichert worden, daß durch geeignete Maßnahmen die Mehrkosten auf 900 000 M ver⸗ mindert werden könnten. Jedenfalls dürfe man im Intereffe der Entwickelung Kiels auf die Kostenfrage nicht allzu große Räcksicht nehmen. Die Heranziehung der Stadtgemeinde zu den Kosten sei nicht zu billigen. Die Skaatsbahnverwaltung habe nicht bloß ihre eigenen Interessen sondern auch die der Stadt wahrzunehmen. SGeheimer Ober ⸗Baurath Jungnickel: Jedes der bisher be⸗ sprochenen Projecte habe seine Vortheile, aber auch seine Nachtheile. Ein Project aufzustellen, das den Interessen aller Einwohner Kiels entspreche, sei unmöglich. Die Re ierung habe an dem Lerchenstraßen⸗ project festgehalten, weil sie glaube, daß dadurch ein großer Vortheil der anderen Projecte erreicht werde und zugleich die Nachtheile der⸗ selben vermieden werden würden. Auch durch das Regierungs= Project sei es möglich, eine gute Verbindung zwischen Kiel und Gaarden herzustellen. Es entstehe dabei auf der betreffenden Strecke nur ein Umweg von 2900 m und das sei die einzige Verschlechterung der Verkehrsverhältnisse in Kiel. Es würden durch das Re ierungs⸗ project zwar = , , und auch ein Kirchhof in Anspruch enommen, a dem Hochbahnproject stãnden zu große Schwierig⸗ eiten entgegen.
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:
Meine Herren! Gestatten Sie mir, noch eine ganz kurze Be⸗ merkung hinzuzufügen. Der Antrag der Herren Dr. Seelig und Genossen ist ja seinem Wortlaute nach anscheinend ziemlich unbe⸗ denklich. Der Wortlaut, wenn ich denselben nochmals vorlesen darf, geht dahin:
Die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, bei Ausfũhrung des Bauplans im Einzelnen eine Unterbrechung der bestehenden Verkehrswege, sowie die Erschwerung der Herstellung neuer, speciell die Gemeinde Gaarden mit der Stadt Kiel verbindenden Straßenanlagen mõglichst zu vermeiden.
So lange ich den Antrag nur seinem Wortlaute nach kannte, war mir eigentlich kaum zweifelhaft, daß die Staatsregierung recht wohl sich mit diesem Antrage einverstanden erklären könne. Nachdem ich aber die Ausführungen der Herren gehört habe, muß ich sagen, der Sinn dieses Antrages geht dahin, auf diesem Wege das Hoch⸗
v
ö einzuführen. Und da möchte ich mir dech gestatten, daß ich schon jetzt mich für vervflichtet erachten wärde
daß mit den Kosten die hier vorgesehen find, dieser Absicht nicht u r.
sprechen ist, daß also von vornherein ein anderer Kostenanschlag auf. gestellt und eine andere Vorlage dem hohen Hause unterbreitet werden müßte. Denn die Herren haben ausgeführt, daß die Interessen der Stadt Kiel nur gewahrt werden können, wenn der Bahn. hof und seine Zufuhrlinien soviel höher gelegt würden, daß die betreffenden Straßen ungehindert darunter durchgeführt werden könnten, daß also in gar keiner Beziehung eine Aenderung in der Verbindung jwischen der Gemeinde Gaarden und der Stadt Kiel durch das Regierungsproject herbeigeführt werden würde. Das ist nur möglich, wie gesagt, durch eine mit ganz erheblicher Vermehrung der Kosten auszufũhrende Höherlegung der Bahnanlagen, und diefe Kosten sind in dem Kostenanschlage, der ihnen vorgelegt worden ist, nicht berũcksichtigt.
Ich bitte also dringend, den Antrag der Herren Dr. Seelig und Genossen abzulehnen.
Abg. Graf zu Limburg-Stirum (cons) erklärt si die Resolution, weil sie der . . 363. . 3 den 6 zu geben. Das wolle die conservative Partei ni t; sie wolle der Regierung freie Hand lassen, bei der Bauausfũhrung nach eigenem Ermessen zu entscheiden.
Abg. Peters (nl) bestreitet, daß er daran gedacht habe, ein Hochbahnproject an die Stelle des Regierungsprojects zu setzen.
Die Forderung für Kiel wird bewilligt, der Antrag Seelig abgelehnt, die Petitionen durch diefe Beschlüsse für er⸗ ledigt erklärt.
. Dhne Debatte bewilligt das Haus die Forderungen für die Bahnhöfe Westend, Allenbeken und Soest, desgleichen die übrigen für besondere Bauausführungen geforderten Betrãge, u. a. 230 000 4 für die Errichtung von Arbeiterwohnungen im Bezirk Frankfurt a. M.
Die weitere Berathung wird um */ Uhr vertagt.
Statistik und Volkswirthschaft.
Der Arbeitsnachweis in Berlin.
s. Der Centralberein für Arbeitsnachweis in Berlin hat seinen Ge— schãftsbericht für 1891 ,, dem wir nach der Statist. Corr. Folgendes entnehmen: r Verein hat einen Arbeits nachweis in dem Stadtbahnbogen am Alexanderplatz eingerichtet, in welchem na Art einer Arbeitsbörse täglich 100 Arbeiter sich aufhalten können, um theils durch unmittelbare Abmachung mit den gleichfalls dort erscheinenden Arbeitgebern, theils durch Ver⸗ mittelung der Vereinsverwaltung in Arbeit zu kommen. Im ganzen klug es im Jahre 1891, von 13 459 stellensuchenden männlichen
rbeitern 7376 unterzubringen, während bie Zahl der von Arbeit- gebern gemeldeten Stellen S611 betragen hatte. Der Verein ver⸗ mochte also in mehr als 92 oo der Fälle der Nachfrage nach Arbeitern zu ,, Unter den Stellensuchenden befanden j ö 6206 ungelernte Arbeiter, 2183 diener, 1252 Kutscher, 3054 Arbeitsburschen, foda für gelernte Arbeiter ( dwerker), die sich naturgemaß mehr den speciell beruflichen Arbeits nag weisgnstalten zuwenden, nur die kleine Minder⸗ heit von 764 übrig blieb. Immerhin war diese noch groß genug, um nur 18 4/0 (gegen Sas im Durchschnitt) der K unterkommen zu lassen, wã rend umgekehrt die bei dem Vereine sehr seltene Nachfrage fur gelernte Arbeiter in 98 co der Fälle —ᷣ zu finden vermochte. Im Vorjahre hatten sich 30M gelernte Arbeiter weniger gemeldet; man kann die Zunahme mit der Vereins verwaltung auf das steigende Vertrauen zum Vereine, aber auch auf einen Niedergang der Arbeits- gelegenheit zurückführen, der eine größere Anzahl gelernter Arbeiter aus den 1 Arbeitsnachweisen in den Nothbehelf des k hineingtreibt. — Nebenher führte der Verein feit Juni 1851 auch einen Arbeits nachweis für weibliche Personen, in weschem 88 Arbeiterinnen gemeldet, 690 gefucht und 596 (davon allein 430 in Druckereien) untergebracht wurden. Von besonderem Interesse sind die Bemerkungen des Berichts über die Arbeits vermittelung nach auswärts, namentlich aufs Land. Während früher regelmäßig die Erfahrung gemacht wurde, daß die Arbeiter Arbeit außerhalb des Stadtbezirks ablehnten, konnten in neuester Zeit auch auf Gesuche ländlicher Arbeitgeber eeignete Arbeitskräfte, zum theil auf erhebliche Entfernungen, zur
erfügung gestellt werden. Von 25 solchen meist ländlichen Arbei⸗ tern hatten nur zwei eine Wohnung in Berlin; sechs waren an demselben Tage erst zugereist; 17 nächtigten im Asyle für Obdachlofe. Hieraus wird — wohl nicht mit N e lege. daß die Be⸗ strebungen nach Entlastung des großstädtischen ÄArbeitsmarkts in erster Linie nur bei Arbeitern Erfolg haben, die in Berlin noch nicht heimisch geworden sind.
. Der Großindustrielle E. Hoesch in Düren hat der evangelischen Bewahrschule in Düren eine Zuwendung von 16 G00 gemacht.
Zur Arbeiterbewegung. ir Lohnbewegung unter den deutschen Buch⸗ druckern schreibt die 2a. Ig.“
Es hat jetzt endlich den Anschein, als ob der Theil der Leipziger Buchdrucker Gehilfenschaft, der der Socialdemokratie noch willenlose Gefolgschaft leistet, aus seinem pafsiven Widerstande gegen die Personen, die unter dem Deckmantel der gewerkschaftlichen Bewegung die Geschãfte der Socialdemokratie führen, heraustreten werde. Ez fanden Afficinversammlungen statt, die für die ehrliche und rückhaltlofe Wiederaufnahme der Tarifgemeinschaft eintreten und die von un- berufenen Personen in illohaler Form und mit Hintergedanken in Scene gesetzte Wahl des Riedel in die ö hintertreiben wollen. Man absichtigt, in jeder Druckerei Vertrauens- männer zu wählen, die in gemeinschaftlicher Sitzung vier Candidaten aufstellen sollen; von diesen sind dann zwei als Vertreter und Stell. vertreter in die Tarifeommission zu wählen.
Ueber Arbeitseinstellungen und Aus stände liegen heute . Nachrichten vor:
Der Ausstand der Weber und Spulerinnen in Rirdorf und Britz bei Berlin dauert nach einer Mittheilung im Vorwärts unverändert fort; die Arbeitgeber sollen bisher keinen Ersatz für die Ausständigen gefunden haben.
Der Kut scherstrike in Wien ist, wie heute telegraphisch ge⸗ meldet wird, beendet. Zu Anfang waren nach dem Vorwärts von 3300 Kutschern etwa 2500 ausständig. Am Sonnabend wurde der Voss. Ztg. tele raphirt: Der Kutscherausstand ist ein allgemeiner und zumal auf den Bahnhöfen fühlbar; besonders leidet auch die feierliche Eröffnung der Theater⸗ ausstellung, da Mangel an Miethwagen bei dem un⸗ freundlichen Wetter viele vom Besuche abhast. Die Ausstãndigen verhalten sich ruhig, bisher sind nur kleinere Ausschreitungen bekannt. — Durch Verhandlungen der strikenden Kutscher mit der Gewerbe⸗ behörde wurde die Beendigung des Ausstandes angebahnt. Nach dem heutigen Wolff schen Telegramm haben bereits gestern Abend zahl reiche Kutscher den Dienst wieder angetreten.
Wie aus London J, . wird, fand am letzten Freitag eine neue Abstimmung unter den Durhamer Koblenärbetrtern siatt. Die vorgelegten Fragen lauteten: ob der Ausstand sortgeseßt werden solle, ob directe Vermittelung angestrebt oder ob die Beamten der Vereinigung beauftragt werden sollen, den bestmöglichen Vergleich zu erzielen, Es wurde nach einem Telegramm des D. 5. S.
mit 267 gegen 169 Stimmen beschlossen, den SBeamĩen
der Vereinigung die Ermächtigung zu ertheilen, über die
nicht
Hafen. — ö . ; aus Kopenhagen telegraphirt: Der Ausstand,
Arbeiter betheiligten, ist heute beendigt worden.
wurde alsdann am Sonnabend
an dem sich 10000 Das Einzige,
was die Arbeiter erreicht haben, ist die Feststellung eines Mindest⸗
lohnes von 2 Kronen den In
g. Das Ergebniß muß als eine Niederlage der Ausständigen betrachtet werden. . — Ei fad on ist, wie W. T. B. meldet, gestern ein Aus⸗
stand der Angestellten der Pferde bahnen ausgebrochen
Aus War
schau meldet ein Wolff schez Telegramm: Rach einer
im War . Sky Dnewnik' veröffentlichten amtlichen Mittheilung
ist der 1.
verlaufen. und Donnersta
Am Monta
gi in Lodz ungeachtet aufreizender Proclamationen ruhig
fanden Arbeitsein⸗
stellung en statt; die Zahl der strikenden Arbeiter wird auf etwa 30 900 Die Ermahnungen des Gouverneurs von Pe trok off blieben
eschãtzt. r ge bh biete Arbeiter
aren streiften herum und überfielen jüdische
Einwohner. Dreizehn Compagnien Infanterie und Cavallerie mußten heran an werden. Freitag Abend gelang es, die Ordnung wieder⸗ ellen.
herzu
Gruben von Lens herrscht Aufregung. langen eine gerechte Festsetzung der Löhne. einen Ausstand.
Literatur.
Aus Paris meldet ein Telegramm des D. B. H.: In den Die Bergarbeiter ver⸗ Man befürchtet deshalb
Erziehung und Unterricht.
— Turnspiele nebst
nleitung zu Wettkämpfen und Turn-
fahrten für Lehrer, orturner und Schüler höherer Lehranstalten von Dr. E. Kohlrausch, Gymnasiallehrer, und A. Marten, Seminar⸗ lehrer. Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage. Hannover, 1892.
Verlag
von Carl Meyer, Preis cart. 60 8, eleg. geb. 80 3. —
Die Sammlung der in diesem Büchlein erklärten Turn- und Be= wegungsspiele ist durch den Erlaß des Königlich preußischen Ministers
der geistlichen. Unterrichts und
Medizinal⸗Angelegenheiten vom
27. Oktober 1882, betreffend die Beschaffung von Turnplätzen zur Förderung des Turnens im Freien und zur Belebung der Turn⸗
viele, veranlaßt worden und hat, wie der Absatz Gremplaren beweist, sich im praltischen Gebrauch
wiesen. Die jetzt vorliegende vierte Auflage
. etwa 1 000 als recht nützlich er⸗ zeigt eine .
um vier interessante Ballspiele und eine Veränderung der bisherigen
Reihenfolge,
wodurch die mit einander verwandten Spiele mehr
zusammengestellt worden sind. Das mit Ausnahme einiger kleinen Befferungen sonst unveränderte Büchlein wird sich auch fernerhin als
dem Jugendspiel förderlich bewähren. ‚. — agen r Worte an die deutsche
Jugend von einem
älteren Offizier. Berlin 1892, Ernst Siegfried Mittler u. Sohn.
kl. 8. S. 51. Eleg. geheftet.
14 — Ernste eindringliche Worte
aus väterlichem Herzen, fromm, sinnig und vorurtheilsfrei. Möchte
die Schrift weitere Verbreitung finden. genannten Verfasser dankbar sein.
Jeder Leser wird dem un⸗
Vorbilder für die evangelisch deutsche Jugend.
Ein Führer auf dem Lebenswege von Ernst
gelische Schriftenniederlage Kaiserslautern. —
thümlicher Sprache werden 21 Lebensbilder
Friedmann. Evan⸗ In kräftiger volks⸗ deutscher Männer und
. mit Bildnissen dargeboten. 72 Seiten, elegant gebunden 30 4
— Stenographisches Lese. und Uebungsbuch. Nach Stolze'schem System zum Gebrauch für Handels, Gewerbe⸗ und
,, bearbeitet von F. W.
Kaeding, geprüftem
ehrer der Stenographie, System⸗Vertreter des Verbandes Stolze⸗
scher Stenographen⸗Vereine.
Zweiter Theil: Obe
fe (Pr. 1 60
59 ). Berlin 1892. Im Selbstverlage des Verfassers, F. Kraus⸗ nickstraße 1. * den Buchhandel zu beziehen durch E. S. Mittler
und Sohn in? lan dieser Stelle dargelegte Plan ist Buchs zur weiteren Ausführun wird die zweckmäßige emati e die mn , ge en ll, des angehenden Stenographen angegeben d, ,,. betont, wie * nutz
Zt. besprochenen) gebracht.
in dem vorliegenden
erlin, Königliche Hofbuchhandlung. — Der in dem
ersten Theil näher zweiten Theil des In der Einleitung
che Art der weiteren Ausbildung
und mit besonderem
lerhaft es ist, mit verfrühten lind darum osen, ja unter Umständen geradezu schädlichen Schnellschreib⸗
übungen die Lernzeit zu vergeuden. Die Leseübungen sind übrigens se gewählt, daß die Lesenden neben der Befestigung ibres stenogra—
phischen Wissens auch für die allgemeine 2 weite
nisse daraus schöpfen können. Auch der
Gönner und Förderer der Schnellschreibkunst,
nützliche Kennt⸗ heil des dem dem Staatg⸗Minister
Miguel gewidmeten — Buches dürfte sich als ein gutes Hiffsmittel . Heranbildung tüchtiger Stenographen, namentlich auch im Handels.
tande bewähren.
Das ebenfalls von Kaeding herausgegebene und verlegte, jedem Stenographen des Stolze schen Systems unentbehrliche Kür 2 Verzeichniß , enthaltend die sämmtlichen in der Stolzemschen
Stenographie vorkommenden Affixe, die Kür leitungen und Zusammenset gearbeiteter und vewollstan
ungen nebst deren Ab⸗ ereits in siebenter um⸗
(Pr. 40 4)
. 8 ö. and . k trans-
in is , ,, , r.
enthart an , e , . . K in e bervorragen z
Sti ö 33.
verwandt 6 9.
beiden 2 —
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auch mehr reflektive
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Gesundheitswesen, . und Absperrungs⸗
Auf dem stãdtischen Central-Schlachthofe sind im Monat April 1892 41143 Schweine gegen 44 468 im April 1891 auf Trichinen untersucht worden. Davon sind 15 Stück wegen Trichinen und 985 Stück wegen Finnen als zur menschlichen Nahrung un⸗ geeignet zurũckgewiesen worden.
Sandel und Gewerbe.
Durch eine am 13. v. M. in Kraft getretene .
der Localbehörde in Tripolis ist die Ausfuhr von Rindvieh, ammeln und Getreide nach dem Auslande aus dem Vilajet ripolitanien verboten worden.
Tägliche Waggngestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. ö. An der Ruhr sind am 7. d. M. gestellt 9571, nicht rechtzeitig gestellt kein Wagen. ; . In Oberschlesien sind am 6. d. M. gestellt 3648, . rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 7. d. M. sind gestellt 2874, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Zwangsversteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am Mai die nachver eichneten Grundstäcke zur Versteigerung: Beller mannstraße. dem Großschlächter Herm. Ahnert gehörig; Fläche 20 qm; Mindestgebot 4280 ; für das Meistgebot von 4285 0 wunde der Restaurateur Max Han nem ann, Bellermannstraße 13/14, Ersteher. — Birkenstraße 68, der Frau E. Schond orff gehörig; Nutzungswerth 15 390 6; Minhdestgebot 1709 166, für das Meistgebet von 298 209 46 wurde die Actiengesellschaft für Grundbesitz und Hypotheken⸗Verkehr, Dorotheenstraße 95, Er⸗ steherin. — Das Grundstück Pücklerstraße 2, der Frau Caroline Siebert, geb. Pietschmann, , nr n S350 40; Mindestgebot 102 000 S; für das Meistgebot von 128 000 . wurde der Kaufmann Karl Schultz zu Hannover, Thiergarten⸗ straße 1, Ersteher. — Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend das Grundstück Jorkstraße 44, dem Ingenieur Herm. Pohl gehörig.
Berlin, 7. Mai. (Wochenbericht für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsen früchte von Max Sabersky) la. Kartoffelmehl 334 — 34 S6, Ja. Kartoffelstärke 333 — 34 , La, Kartoffelstärke und ⸗Mehl 314 — 321 46. feuchte Kartoffel stärke loco und Paritãt Berlin — M, Fabriken bei Frankfurt a. O. zahlen frei Fabrik — tz, .. Syrup 38-38 , Capillair⸗Syrup 39 = 394 6, Capillair Export 40-40 , Kartoffelzucker gelber 38 38 6, do. Capillair 3934 —= 465 , Rum⸗Couleur 0-51 46, ier⸗Couleur 49-590 S, Dextrin,
Elb und. weiß, Ia. 38 = 41 , do. secunda 37— 39 ,
eizenstärke (kleinst) 36— 38 , Weizenstärke (großst) 44 –= 45 6. Hallesche und Schlesische 44 -= 45 . Reisstärke (Strahlen) 46] bis 7 (, do. (Stücken) 3—– 44 6, Mais Stärke 37-38 46. Schabe⸗ stärke 3 33 66. Victoria ⸗Erbsen 2 — 2s ½ Kocherbsen 2 25 4, rüne Erbsen 23 — 26 SM, Futtererbsen 17 —17 60. Leinsaat ng Ac, Linsen, große 40-54 S, do. mittel 24— 38 S6, do. kleine 16—- 24 , Gelber Senf 2034 66, Kümmel 140 44 . Buchweizen 174 = 181. Mais loco 124 - 13 46, Pferdebohnen 16 bis 18 4, inländische weiße Bohnen 198 —20 , weiße Flachbohnen 2 = 25 6, ungarische Bohnen 174-186 , galizische und ruffische Bohnen 16— 17 . Wicken 15 —= 1s 46, Hanfkörner 26 = 23 4. dein kuchen 17 = 171 1. Weizenschale 16, 89 - 11350 10, Roggenkleie 10 86 bis HII , k 14-145 46, Mohn, blauer 50 —60 ½, do. weißer 69 = 70 , Hirse, weiße 21— 214 M Alles per 100 Eg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 009 Eg. . .
f Ueber den Stand der chemischen Industrie wird aus Aachen geschrieben; Den großen Anstrengungen, für die verschie⸗ denen vermehrten Producticnen, namentlich für die aufgenöthigte Mehrproduction an Schwefelsäure, Absatz zu schaffen, ist es zu danken, daß im Vorjahre seitens der Fabrikanten dieser Industrie ein an⸗ nähernd gleicher Gewinn erzielt worden ist wie im Jahre 1890, u daß die Verkaufspreise, insbesondere von Salz⸗ sãure, . und Chlorkalk, auf einem lohnenden Niveau erhalten worden sind. Denn für die beiden ersten Artikel wurden die =, durch die Concurrenz des Auslandes und die vermehrte . uction im Inlande, für den Chlorkalk durch den verringerten Bedarf der consumirenden Bleichereien und Papierfabriken stark gedrückt.
— Die Einnahmen der Marienburg⸗Mlaw aer Eisen« bahn betrugen im Monat April 1892 nach provisorischer Feststellung 110 5090 6 gegen 161 400 M nach provisorischer Feststellung im April 1891, mithin weniger 50 900 6
— In der 24. ordentlichen Heneralersammlung der Fertuna“ Allgemeine Versicherungs⸗Actien⸗Gesellschaft wurde der Geschäftsbericht vorgelegt und die Bilanz für das Jahr 1891 einstimmig r ns Nach dem Berichte beträgt der Netto⸗Reingewinn des Geschäftsjahres 14162 4 Nach Abzug der vertraglichen und statutarischen Tantiemen von 10 2382 6 verbleiben zur Verfügung 103 180 6 Es wurde beschlossen. davon 100 00 M gleich 200 40 für jede Actie oder 33 0½ des Einschusses als Dividende zu vertheilen und den Rest von 3180 ½ auf neue Rechnung vorzutragen.
— In der Generalversammlung der Transport⸗Ver⸗ sicherungs-Actien Gesellschaft Baverischer Lloyd in München vom J. d. M. wurde die vorgelegte Bilanz und die Ge— winn⸗ und Verlustrechnung genehmigt und nach der Wiederwahl des
esammten bisherigen Aufsichtsrathes der Erwerb der beiden Ge⸗ e er e r fen Von dem , von 82 891 66 wurden S289 S dem Reservefonds zugewiesen und 65 000 46 werden als 6) 0 /o Dividende vertheilt. .
Leipzig, J. Mai. (W. T. B) Tammzug-Ter min handel. La Plata. Grundmuster B. per Mai 3,85 6, per Juni 3,85 S, per Juli 3,7 M, per . 3,874 M per Septemben⸗ 3551 16. ber Dkteber 3 g , per November 30 M, ver Be rember 3.90 6 per Januar 3, 90 S6, per Februar 3,90 M Umsatz 40 000
kę. ; London, 7. Mai. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗
d angeboten. 2 2 4 i. (W. T. B.). Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 30. April bis 6. Mai: Engl. . 3886, fremder 28 152, engl. Gerste 2209, fremde 19587, engl. alzgerste
2 294, fremde — engl. Hafer 110, frennder 83 435 Qrts., engl. 1 18548, des 56 012 Sack. 4. . 7 (W. T. B.) Die Vorräthe von a
Glasgow, 6. Mai. . Roheisen in den Stores belaufen sich auf 468 58 Tons gegen
Il9 692 Tens im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind⸗ lichen Hochöfen . gegen 59 im vorigen Jahre.
n g , n, issabon, 7. Mai. (W. T.
Dec ret des Königs erm 54
stetig, später etwas steigend auf festere aus⸗ lãndische Märkte und Platzspeculation, sowie . des unter⸗ wegs befindlichen Quantums; Schluß fest. — Mais durchweg fest auf Deckungen der Bassiers. ;
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Wa axen betrug 11 669 510 Dollars. gegen 13 301 677 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 1 667 527 Dollars gegen 1347 805 Dollars in der Vorwoche. .
Chiegge, J. Mai. (B. T B) Weizen fest und etwas steigend nach Eröffnung, dann Reaction auf Verkãufe, darauf wieder steigend; Schluß fest auf Käufe des Auslandes und auf Berichte über ungũnstiges Wetter in Europ — Ma is den ganzen T eigend mit wenigen Reactionen.
Verdingungen im Auslande.
Spanien.
15. Juni. Ministerio de Utramar Madrid. Einrichtung und ß eines Telephonnetzes in Sagua la Grande (Cuba). Caution 200 Pesos.
äheres in spanischer Sprache beim Reichs⸗Anzeiger“. ieder lande. P
31. Mai, Rotterdam, Timmerhuis. Lieferung von gegossenen eisernen Röhren und Hisfsstücken im Gewicht von 3601 101 kg.
Bedingungen in holländischer Sprache beim Reichs⸗Anzeiger.
Dänemark.
18. Mai. 1 Uhr. Niresteuren for Vandbygnings vaesenet Kopenhagen V, lenevej 3. Lieferung von 7200 Tausend Stůck It zölliger Drahtstifte für die westjütländischen Küstenschutzanlagen.
Bedingungen zur Ansicht an Ort und Stelle, sowie bei dem leitenden Ingenieur in Harboör bei Lempig. ö
Schriftliche versiegelte Angebote mit der Aufschrift Vedkom- mende Levering af Som til BeskExyttelsesarbeiderne paa Jyllands Vestkyst. .
15. Juli. Driftsbestyreren for den 6östsjaellandske Jern- bane, Haarlev. Lieferung von 6000 Stück Fichtenschwellen und ea. 23090 laufenden Fuß Veichenhölzer. . ;
Bedingungen zur Ansicht auf den Eisenbahnstationen in Faxe, Haarlev, Ksöge und Storehedinge.
Rennen zu Charlottenburg. . Sonnabend, 7. Mai.
J. Giesendor fer Hürden⸗Rennen. Preis 1800 40 Jockey⸗Rennen. Mr. Milos br. W. ‚Ernest“ 1, Lieut. von Erckert s schwbr. St. „ Syraense! 2. Lieut. Graf Mentgelas' dbr. St. Räthsel 3. Siegte wie er wollte mit fünfviertel Längen einen Kopf zurück Räthsel Dritte. Werth: 1800 10 dem Sieger, 550 S6 dem zweiten, 250 S6 dem dritten Pferde. ö
. Ju ngfern. Ja gd; Re ng en, reis 1500 66 Herren⸗ Reiten. Hrn. O. Suermondt 's F. H. Rother Husar= . Feigell 1. Major v. Schmidt⸗Pauli's F. H. Wilkie“ Lient. v. Schierstadt 2.
rn. B. Tepper ⸗LJuskis F. S. Eleanor Ward“ Lieut. v. d. Lühe 3.
rn. Demuth's F.⸗St. Marienburg“ Lieut. v. Grävenitz 4. Siegte mühelos mit drittehalb Längen; zehn Längen zurück Eleanor Ward“ Dritte, zwei Längen vor Marienburg“. Werth: 15090 16 dem Sieger, 560 M dem zweiten, 360 6 dem dritten, 160 6 dem vierten
ferde. ö * III. Germania. Preis 50900 . Jockey⸗ Handicap. Jagd⸗ Rennen. Hrn. v. Tepper -Laski's br. W. „Strelitze: 1, Major v. Schmidt ⸗Pauli's br. W. ‚Extrato“ 2., Rittm. v. Jagow's T6. Idiot‘ 3, Lieut. v. Arnim s F.-⸗St. . Miß Kent“ 4, Capt. Joss F. St. . Bergschwalbe' 5. Sicher mit drei Längen gewonnen; eben so weit zurück „Idiot. Dritter, sechs Längen vor Miß Kent.. Werth: „M00 M dem Sieger. 1400 M dem zweiten, 500 ½ς dem dritten, 400 M dem vierten, 200 60 dem fünften Pferde. .
I. Preis von Fürstenbrunn. 3009 S, Herren⸗Reiten. Jagd-Rennen. Hr. v. Gaudecker? br. St. Vesupia“ Hr. v. Prol⸗ lius 1., Hrn. E. Feigell s 7X. „Baffg? Lieut. v. Grävenitz 2., Hrn. v. Hennig's br. St. „Lady Hill“ Bes. 3. Hrn. v. Tepper⸗ Laski's br. W. Notar“ Lieut. h v. Reitzenstein 4. Verhalten mit neun Längen gewonnen, fünf Längen zwischen ‚Baffa“ und Lady Hill', diese zehn Längen vor Notar“. Werth: 3000 S der Siegerin, gö0 66 dem zweiten, 550 6 dem dritten, 250 M dem vierten Pferde.
V. Preis von Reichenberg. 1500 6 Jockey⸗Jagd⸗Rennen. Lieut. v. Arnim's (18. Ul) schwbr. W. „(Falkonier. J., Lieut. Graf Montgelas' schw. H. Roger Bontemps“ X., Lieut. Graf Finkenstein's F-St. Beatrice. 3. Müheloes mit anderthalb Langen gewonnen; vier Längen zurück Beatrice Dritte. Werth: 1500 S6 dem Sieger, 550 S dem zweiten, 2590 M dem dritten Pferde.
VI. Dreis pon Falkenhagen. 1500 e Jockey⸗Hürden⸗ Rennen. Lieut. Roßbach's J. dbr. 9 Merry Monk‘ 1. Sytm. R. Spiekermann's br. H. Nachtfalter. 2., Lieut. Frhr. v. Reitzen⸗ stein s II. F. H. . St. Martial. 3. Siegte sicher mit einer Länge; dieselbe Distanz zwischen Nachtfalter und St. Martial. Werth: 1500 Æ dem Sieger, 550 6 dem zweiten, 250 S dem dritten
Pferde. .
2 VIL. Straußberger Jagd- Rennen. Preis 1500 66 Lieut. Jeben's (5. Drag.) br. W. „Talbot Bes. L., Rittm. von Knorr 's (2⸗G.⸗-Hus.) F. W. .‚Nubbley Bux“ Lieut. Frhr. v. Reitzen⸗ stein 2, Lieut. v. d. Lühes (3. UL) br. W. „Sunbeam. Bes. 3. Lt. v. Arnim's (3. Ul) F. St. . Goupillieres Bes. 4. Talbot · siegte mit einer halben Länge; weit zurück Sunbeam“ Dritter. Werth: 1500 M dem Sieger, 560 M dem zweiten, 360 M dem dritten,
160 1 dem vierten Pferde.
Mannigfaltiges.
Der Geheime Regierungs⸗Rath, Professor Dr. A. W. von Hofmann ist heute Vormittag unter großen Ehren zu Grabe ge—= tragen worden. Im Ser er, in der Dorotheenstraße waren alle Zimmer des Parterregeschosses angefüllt mit duftigen Blumenspenden, und in den Corridoren hingen Kränze bis hinauf zur Decke. Am Sarge legte im Auftrage Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin., der Ober⸗Hofmeister Freiherr von Mirbach einen kostbaren Kranz mit Palmen nieder. Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich wurde bei der Feier durch den Hof ⸗Marschall . von Reischach vertreten und hatte schon vorher einen Lorbeer
anz mit schwarzer Schleife übersandt, ebensg Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden, deren Blumenspende mit einer Schleife in den badenschen Farben geschmückt war. Unter diesem Kranz sah man ein großes Blumenarrangement der Stadt Gießen. Der Cultus-Minister hatte den Geheimen Qber⸗Regierungs⸗Rath Dr, Althoff mit seiner Vertretung beauftragt. Die Universität war durch den Rector, Geheimen Regierungs⸗Rath, rofessor Dr. Förster und Professoren aller Facultäten vertreten. ür die Königliche Akademie der Wissenschaften waren Lie ständigen gretare Professor Auwerg und Professor Mommsen, für die Tech⸗ nisch⸗physikalische Reichsanstalt der Wirkliche Geheime Rath von Helm⸗ oltz, für das Patentamt der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs. Rah Rommel, für das Kaiserliche Gesundheitsamt der Präsident Köhler anwesend. Auch die Technische Hochschule, die durch Rector und Prorector vertreten war, sowie das Technologische Laboratorium hatten ihrer Theilnahme durch Kränze Ausdruck ge= geben. Für die Landwirthschaftliche Hochschule widmete der Rector, Professor Kny „dem großen Chemiker“ einen Riesenkranz. Andere