1892 / 113 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 May 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Benennung der Waaren.

Generaltarifs.

Schweiz

Nummer des italienischen

Bestimmungen, Zoll welche

nach dem Vertrage nach dem Italiens mit der

Lire

in dem Vertrage Italiens mit italienischen Deutschland über

Generaltarif die betreffenden Zollxyositionen getroffen sind.

Nummer des italienischen Generaltarift

Benennung der Waaren.

nach dem Vertrage Italiens mit der

Schweij

nach dem italienischen

Generaltarif die Zollvositicnen

Lire getroffen sind.

b. aus gemischter Seide, von Seide oder Floretseide, nicht weniger als 12 und nicht mehr als 50 enthaltend, ohne Sammet (non veloutès) I) schwarze: glatte...

ᷣ—— , . 7) farbige: glattet emusterte Brettchen und Tas (lames et Panneaux) für Parquets, zusammengesetzt aus einer Art ge⸗ wöhnlichen Holzes, nicht geleimt zusammengesetzt aus einer Art ge⸗ wöhnlichen Holjes, geleimt. zusammengesetzt aus zwei Arten ge⸗ wöhnlichen Holzes, auch geleimt. K Schiffe. Barken und Kähne für die Binnenschiffahrt auf Seen und Flüssen

eug, Cellulose. anderes, eingeschlossen solches aus Strohmasse und anderen ãhnlichen Stoffen,

I im trockenen Zustande 2) im feuchten Zustande

Arbeiten aus gegerbtem Leder ohne Saar: .

a. Riemen, fertige und genähte zu Transmissionen . b. Haspen (fiches) aus Eisen einfach geschmiedet ;

Aluminium:

a. rein oder mit Kupfer oder Eisen legirt: roh, in Blöcken, masses, gegossenen Platten

I in Barren, Bleche, Drähte, Maschinentheile . 2) in anderen Arbeiten...

Maschinen: ö

hydraullsche Maschinen, Wasser⸗ und Wind⸗Motoren (Turbinen, Pulsometer, Pumpen und Ele⸗ vatoren, Trans missionen) ..

docomobilen

Spinnmaschinen .

1) Maschinen und Stühle zum Weben . 2 Stühle zur Strumpfwirkerei.

Dynamo⸗elektrische Maschinen:

1) bis 1090 kg Gewicht... 2) über 1000 Kg Gewicht

Strickmaschinen ö

1) Maschinen zum Bleichen, Färben und Appretiren, Maschinen zur Fabrikation von Teig für Nah⸗ rungsmittel (pates alimen- taires)

2) Maschinen und Apparate für die Fabrikation von Papier und Papierteig

noterie)]

c Getrennt ei de Maschinen⸗ 2 eingehen . aschinen

e: 1) von dynamo: elektrischen Ma⸗ schinen (Induits), volle oder leere Rollen (hobines), um- hüllt mit isolirtem fer, Stücke aus Kupfer gearbeitet 2) von anderen Maschinen: aus Gußeisen (mit Ausnahme der Nãhmaschinen und der- jenigen Maschinen, welche das enwãärti in

.

Zuschlag von ] Zoll des betr. 3 Lire zu dem ö.

2. betr. 3 Lire Zuschl. bes. für 1 1g.

6 ende

verweist

finiren, Destilliren Kratzenbeschlãge

Silber, einfach Streifen von

Juwelen:

Uhren:

deren Metall densirte S

und Schachteln

Kãse Isolirte elektrische Kabel:

. oder Kautschut 1 Diese Maschi⸗ nen sind nicht erwãhnt. 10 10

3) für die Mehlfabrikation (mi-

epertorium unter die Position Nähmaschinen

aus Eisen oder Stahl. Apparate aus Kupfer oder anderen Metallen zum Erwärmen, Raf⸗

a. Gold, einfach gewalzt, in Streifen von mindestens 1mm Dicke oder in Draht von mindestens Durchmesser gezogen

gewalzt. in

mindestens 1ẽ mm Dicke oder in Draht von mindestens

Durchmesser gezogen.

2 mm

a. von Gold: 1) Ketten... 7 ere, b. von Silber, auch vergoldet.

a. Taschenuhren in Goldgehãusen b. in Gehäusen aus jedem an⸗

Fleischextract ohne Zucker, in festem oder flüssigem Zustande, oder nicht gewürzt, ohne Suppenkrãuter, und con⸗

mit oder

Y in anderen Gefã Milch und sterilisirte Mi condensirt, flüssig ohne Zusätze, auch bei Einfuhr in Flaschen

Milchextract ohne Zuckergehalt Drãhte und

a. aus einem oder mehreren metallischen Leitern bestehend, überzogen mit Geweben und Firniß, auch mit Guttapercha

Nicht garnirte Hüte aus Geflecht, auch gemustertem, welches aus Stroh, gemischt mit Haar, Hanf oder Baumwolle, hergestellt ist 100 Stad 75

Geltung

2 mm

gewürzt

gn gigi

60

100 resp. 150

Statistik und Volkswirthschaft.

Das Wirthschafts jahr 1891. .

Die Handelskammer zu Frankfurt a. M. schickt ihrem Jahresbericht eine wirthschaftliche Uebersicht voraus, der wir Folgendes entnehmen: .

Langsam und ohne heftige Erschütterungen vollzog sich im Jahre 1891 die rückläufige Bewegung auf allen wirthschaftlichen Gebieten. Die finanziellen Schwierigkeiten südamerikanischer und europäischer Staaten zogen immer weitere Kreise in Mitleidenschaft. Einerseits erlitten die geldgebenden Kapitalisten große Verluste, andererseits waren jene Staaten zum theil nicht mehr im stande, die Auf⸗ wendungen für öffentliche Arbeiten und Anschaffungen fortzusetzen, sodaß die Consumfähigkeit für europäische Ausfuhbrartikel abnahm und der entstehende Waarenüberschuß den Wettbewerb im Ursprungs⸗ lande verschärfte. Diese Verhältnisse mußten auch auf den deutschen Markt einen unheilvollen Einfluß ausüben, und zwar um so mehr, als auch Rußland, die Vereinigten Staaten und Frankreich das deutsche Absatzgebiet durch höhere Schutz zölle einschränkten. In den Vereinigten Staaten won Nord⸗Amerika hat die Me. Kinley ⸗Bill den Amerikanern die Ankaufspreise für eine große Anzahl von Verbrauchsartikeln ganz betrãchtlich . während sie nur bei einzelnen, mit ganz be—⸗ sonders hohen Zöllen belasteten Fabrikaten die Einfuhr hindern konnte. Eine vollständige Umgestaltung des gesammten Einfuhrgeschäfts hat sich, entgegen vielfachen Befürchtungen, nicht vollzogen. Gefährlicher als die schutzzöllnerischen Maßnahmen sind jedoch die Bestrebungen der Vereinigten Staaten, die süd⸗ und mittelamerikanischen Staaten wirthschaftlich immer mehr von sich abhängig zu machen, wozu durch den Abschluß einzelner Verträge mit besonderen Vergünstigungen für die Einfuhr nordamerikanischer Erzeugnisse bereits ein Schritt gethan ist. Auch Frankreich hat Tarife aufgestellt, die einen möglichsten Ausschluß der fremdländischen Industrieerzeugnisse bejwecken. Diese allgemeine Einengung unserer Absatzgebiete mußte, wenn auch die Ein und Aus⸗ fuhrziffern Deutschlands für das Jahr 1891 noch keine einschneidenden Veranderungen aufweisen, von allen Handels, und Gewerbekreisen um so schwerer empfunden werden, als die lebhafte Nachfrage der Vorjahre nach den Erzeugnissen unserer Industrie vielfach Veranlassung zur Ver⸗

sßerung bestehender Betriebe gewesen war. Der nunmehr liefer⸗

ren größeren Production standen nicht nur weniger , . sondern auch eine geringere Aufnahmefähigkeit des binnenländischen Markts entgegen, woran das Zusammentreffen verschiedener ungün⸗ stiger Verhältnisse schuld hatte. Der außergewöhnlich strenge und lange Winter sowie die Witterungsverhältnisse des Sommers übten einen nachtheiligen Einfluß auf die Entwickelung vieler Geschäftszweige aus. Die im allgemeinen mangelhafte Ernte in den . auch der dürftige Ausfall der Weinlese ver- minderten die Kaufkraft der ländlichen Kreise. Die andauernd hohen Getreidepreise absorbirten einen höheren Procentsatz des Einkommens der großen Masse der Bevölkerung und schränktẽen dementsprechend

ihre Consumfähigkeit für andere Artikel, namentlich bessere Quali⸗ täten, ein, während die großen Kapital.! und Zinsverluste und die eplante Aenderung des Steuerspstems die Kaufkraft der Besitzenden ähmten. Die gesteigerten Betriebsunkosten und Lasten ließen den Nutzen in allen Zweigen des Handels und der Industrie fortgesetzt zurückgehen. Der bedeutende Preisfall der Stapelartikel Wolle, Baumwolle, Kaffee, Taback, ferner der Metalle, mancher Farbwaaren wie Indigo, der chemischen Producte, Felle und Häute ꝛc. verursachte dem Handel empfindliche Verluste. Die Industrie hatte jedoch keinen Vortheil davon, da den niedrigeren Preisen der Rohstoffe und Halb⸗ fabrikate weit erheblichere Preisabschläge der fertigen Fabrikate gegenuüberstanden. Ueberdies fällt gerade im Bezirk der Handels⸗ kammer Frankfurt a. M., der überwiegend hochwerthige Fabrikate herstellt, der Preis des Rohmaterials weniger in das Gewicht, als die Höhe der Arbeitslshne, die mit Rücksicht auf den theurer gewordenen Lebensunterhalt nicht herabgesetzt werden konnten. Zudem litt die Industrie, insbesondere die Metallindustrie, schwer unter den von den Verkaufsvereinigungen über Gebühr hochgehaltenen Brennftoffpreisen. . alledem wird es erklärlich, daß aus den meisten Kreisen des Handels und der Industrie, zumal der Eisen⸗, Textil- und Lederbranche, vielfach Klagen über die ungünstigen Ergebnisse des letzten Wirthschaftsjahres eingelaufen find. Nur einige Speciali⸗ tãten, zumal solche, die mit der Internationalen elektrischen Auestellung zusammenhingen, waren gut beschäftigt. Im allgemeinen günstige Ergebnisse erzielte auch der Getreidehandel, obwohl mit ihm ein be⸗ deutendes Risico verbunden war; diesem Handelszweig ist es zum theil auch zu danken, daß die russischen Getreideaus fuhrverbote ohne wesentlichen Einfluß auf die deutsche Volksernãhrung blieben. Die mit Oesterreich⸗Ungarn, Italien, der Schweiz und Belgien abgeschlossenen Tarifverträge, die eine große Zahl von Positionen auf zwölf Jahre binden, haben, abgesehen von manchen Producentengruppen, die sich in ihren Speciaglinteressen verletzt glauben, allgemeine Befrie⸗ digung hervorgerufen. Wenn auch diese Verträge uns von dem idealen Zustande des freien Gütertausches unter den Nationen noch weit ent⸗ fernt lassen, da es außerhalb der Macht eines einzelnen Staates wie Deutschland liegt, die anderwãrts herrschenden Anschauungen über die unbedingte Nothwendigkeit hoher Schutzzölle aufzuheben, jo bezeichnen diese Vertrãge doch einen Fortschritt auf dem Wege ju freierem Guͤteraus⸗ tausch. Wir erwarten von den Handelsverträgen keinen allgemeinen Um⸗ schwung des europãischen Geschãftsverkehrs dazu sind die Verãnderungen im Zollsystem nicht wesentlich genug aber wir versprechen uns mannigfache Erweiterungen des deutschen Absatzeldes und freuen uns der Sicherheit und Ruhe, die sie unserer Industrie für zwölf Jahre gewähren. Die Stockung auf allen Erwerbsgebieten hatte auch einen , . im Verkehr zur Folge. Infolge des lange andauernden harten Winters konnte das Schiffahrtsgeschäft erst im April zur regelmäßigen Entfaltung kommen. Die Ungewißheit über den Fortbestand der Getreidezõlle irkte angesichts der mangelhaften Ernte eine große Zurückhaltung in den Transporten, und als im Herbst durch massenhafte Zufuhren eine Besserung eintrat, legte der niedrige

Wasserstand des Rheins dem Geschäft neue Opfer auf. Die Verkehrsleistung des kanalisirten Mains ist demnach von 34 807 411 Tonnenkilometern im Jahre 1890 auf 30 239 351 Tonnen⸗ kilometer im Jahre 1891 zurückgegangen, und auch der Ver⸗ kehr auf der Eisenbahn zeigt keine Zunahme. Die Verkehrsver⸗ minderung auf dem kanalisirten Main wird hoffentlich im laufenden Jahre um so mehr eingeholt werden, als die Srgänzungsbauten im Main nunmehr in Angriff genommen worden sind. Für die Handels- und Indusfriethätigkeit war am Jahresschluß der Tiefpunkt der Abwärtsbewegung noch nicht erreicht, obschon die früheren Uebertreibungen sowie das Mißverhältniß zwischen Production und Verbrauch zum theil gehoben sind. Wenn jedoch die Hoffnungen, welche der Stand der Saaten gewährt, sich erfüllen, so werden eine gute Ernte und mäßige Getreidepreise eine Vergrößerung des allge⸗ meinen Verbrauchs und eine Neubelebung der Industrle und des Sandelẽverkehrs einleiten.

Bekämpfung des Mißbrauchs geistiger Getränke.

Der Vorstand des Berliner Zweigvereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke hat in einer kürzlich unter dem Vorsitz des Geheimen Medizinal⸗Raths, Professors Pr. Jolly ab⸗ gehaltenen Sitzung beschlossen, die diesjährige Generalversammlung erst im Spätherbst, anfangs November, stattfinden zu lassen. Es sollen wegen des nicht zur Erledigung gekommenen Trunkfuchtsgesetzes der Wiederbeginn der Reichstags session und außerdem der im September d. J. im Haag abjuhaltende 19. internationale anti- alkoholistische Congreß, sowie die zum September in Halle a. S in Aussicht genommene Jahres versammlungdes Allgemeinen deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Ge⸗ tränke abgewartet werden. An dem Congreß im ö, wird als Vertreter des Berliner Vereins der Geheime Sanitãts⸗Rath Dr. Baer theilnehmen.

Zur Arbeiterbewegung.

Ueber Arbeitseinstellungen und Ausstände liegen heute folgende Meldungen vor: ö Aus Nürnberg wird der Berliner Volksztg. berichtet, daß sämmtliche Arbeiter der Drahtfabrik ven Heckels Erben in Allersberg wegen eines ihnen in Aussicht gestellten Lohnabzuget die Arbeit niedergelegt haben. . Die Lohncommission der Berliner Dachdecker erläßt im Vorwärts“ an die decker Deutschlands einen Aufruf, in dem es heißt: Um den Lohnverkürzungen, die immer mehr, um sich greifen (wir sind von 60 8 pro Stunde auf 42. * gekommen) einen Damm entgegen zu setzen, bat die . liner Gesellschaft beschlossen, einzelne Werkstãtten, wo die niedrigli Löhne gezahlt werden, zu s Gesperrt wurde zunãchft irma Janicke, bis daselbst unsere berechtigte Forderung 650 Stundenlohn) durchgeführt ist.

Ueber die Unruhen, welche die Aus ständigen in Lod; an⸗ . W. T. B. mach dem Warschawe fi Dnemnik⸗ In der Nacht vom J. zum

Mai bat vor der Scheibler'schen Fabrik eine Ansammlung * Arbeitern stattg die ihrem Unwillen über die bme durch einen Tteil der Arbeiter Aucdruck gaben, Der Arbeiterhaufen soll der Aufforderung einer Nilstãtrpatroeuille zum Auseinandergehen Widerstand entge ue gt, die Patrouille darauf von der Feuerwaffe Gebrauch gemacht en. Gin? Arbeiterin soll hierbei getõdtet, ein Arbeiter verwundet verre e ohn ng unter den deu tschen Buchdruckern wird der Voss. Itg. im wesentlichen übereinstimmend mit den Bemerkungen der Lpz. Zig.“ (vgl. Nr. 110 und 111 d. Si) aus Leipzig geschrieben *

In den Kreisen der hiesigen Buchdruckergehilfen macht sich neuer⸗ ding eine lebhafte Agitation gegen die bisherige . rung des foctaldem okratischen Gebilfendertreters Riedel geltend. Eine Versammlung, in der 3 Vertrauensmänner aus 28 Druckereien zugegen waren, beschloeß von einer Wiederwahl Riedel s in den k abzufehen. da sein Streben und das seiner Genossen nur auf die Tariflofigkeit ausgehe, die später ein Herabdrücken der Lõhne zur Folge

werde. Das Bestreben gewisser Agitatoren sei lediglich darauf gerichtet, die Lage noch zu verschlechtern, um Targus Geminn für volitische Absichten zu erzielen. Als Candidat für die Gebilfenwahl wurde alsdann der Gehilfe Leonhardt und als Ersatzmann der Gehilfe Au gust Meyer aufgestellt. —⸗ ö

Gestern fand hier in Berlin eine Versammlung von Arbeitslosen statt, die von den unabhängigen“ Social⸗ demokraten einberufen war. Die Zahl der Theilnehmer betrug der „Voss. Ztg.“ etwa 1000. Als über eine Resolution verhandelt und abgestimmt werden sollte, in der es u. a. hieß: „Die Versammlung sei eventuell ent⸗ schlossen, durch ihren eigenen Willen eine Umgestaltung der bestehenden Verhältnisse auf möglichst schnellem Wege herbei⸗ dn. lõste der überwachende Beamte die Versamm⸗

ng auf.

gin Pardubitz meldet ein Wolff sches Telegramm: Von 500 Arbeitern, die am Mittwoch bei der Flußregulirung in Sesemitz Arbeit suchten, aber nicht erhielten, drangen etwa sechzig in einen Krämerla den ein, erzwangen die Hergabe von Brannt- wein, Taback und Geld und flüchteten sodann Die Gendarmerie verfolgte sie und verhaftete die Rädelsführer.

Literatur. Theologie. .

Die heilige Schrift des Alten Testaments, in Ver— bindung mit Professor Baethgen in Greifswald, Prefessor Guthe in Leipzig. Professer Kamphausen in Benn, Professor Kittel in Breslau, Lic Harn in Basel, Professor Rothstein in Halle, Professor Rüetschi in Bern, Professor Ryssel in Zürich, Professor Siegfried in Jena, Professor Scin in Leipzig übersetzt und herausgegeben ron E. Fautzsch, Professor der Theologie in Halle. Erster Halbband.

reiburg i. B. 1832. Alademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. ö. (Vaul Siebeck). Pr. 5 S6 Diese völlig neue Uebersetzung des Alten Testaments soll, den Absichten der Verlagsbuchhandlung ent⸗ sprechend, die nahezu vergriffene vierte Auflage der de Wette schen Uebertragung ersetzen. Völlig neu ist sie deshalb, weil eine Revision des de Wette schen Textes infolge der umwälzenden Ergebnisse der neueren Bibelforschung nicht mehr angängig erschien. Sie schließt sich bei der Verdeutschung nicht dem Wortlaut, sondern dem Worisinn an, eine Methode, die ja auch schon Luther befolgt bat, und befleißigt sich eines möglichst klaren neudeutschen Ausdrucks. Neben der bloßen Vermittelung des Inhalts für deutsche Leser jeden Standes hat die neue Ausgabe aber auch noch den Zweck, den Theologen leichwie den bibelfreundlichen Laien über die Ergebnisse der wissen e g her Schriftforschung in gemeinverständlicher Weise zu unter⸗

richten und ihm das auf leichte Weise zugänglich zu machen, was in jahrzehntelanger rastloser Arbeit aus dem Studium der Quellen, der Denkmäler, der Keilschriften sich über die Entstehung der einzelnen Bücher des Alten Testaments hat aufhellen lassen. So sind z. B. in den Geschichts büchern die verschiedenen Quellen durch Buchstaben kenntlich emacht deren Bedeutung am Eingang der betreffenden Bücher erklärt ist. erner sind den einzelnen Abschnitten der Geschichtsbücher und Propheten Jahreszahlen beigefügt und wird am Schluß in einer tabellarischen ebersicht über die geschichtlichen Verhältnisse eines jeden Zeitraums unter Beiziehung der außerbiblischen Geschichtsquellen nãhere Auskunft gegeben. Der Uebersetzung ist im allgemeinen der sogenannte maso⸗ retbische Text zu Grunde gelegt; wo sich aber der ursprüngliche Text sicher ermitteln ließ, da ist man in allen Fällen auf diesen zurück= gegangen. Ganz unübersetzbare Worte und Stellen sind durch Punkte angedeutet, doch giebt dann jedesmal eine Anmerkung über die bis⸗ berigen Erklãrungsversuche . Die Eigennamen sind in der Schreibart Luthers belassen, ein Register mit Beifügung einer genauen Umschreibung der hebrãischen Laute sowie der deutschen Be⸗ deutung der Namen soll am Schluß folgen. Die mit genauer Textkritik von einer Reihe theologischer Fachgelehrten hergestellte Uebertragung dürfte mit ihren mannigfachen und gründlichen wissen⸗ schaftlichen Erläuterungen namentlich Geistlichen und Studirenden willkommen sein. Dichtkunst.

Graf Rothenburg. Vaterlãndisches Schauspiel in fünf Aten und einem Vorspiel von Hermann von Festenberg⸗ Packisch. Breslau, Verlag von Mar Woymod. Der Erinne— ng an die 150 jährige Vereinigung Schlesiens mit der preußischen Monarchie am JIT. Mai 1742 ist das vorliegende Schauspiel ge⸗ widmet. In dem vorangeschickten geschichtlichen Ueberblick giebt der Verfasser einen kurzen Umrißs der politischen Lage, die in den letzten Wochen des Jahres 1740 den Ausbruch des ersten schlesischen Krieges berbeiführte. Auf diese historischen Vorgänge baut er dann in treuer Anlehnung an den Gang der Geschichte fein Drama auf, deffen Veld Graf Rothenburg, der kübne Führer der Avantgarde bei Moll⸗ itz, ist. Die verschiedenen Parteien des Weltschauplatzes finden in den einzelnen Figuren des Stücks, die daher auch mehr tvpisch als indi⸗ diduell gejeichnet sind, ihre Vertreter. Während das Vorspiel das Leben Friedrichs des Großen als Kronprinz in Rheinsberg schildert, zeichnen die folgenden, in Schlesien sich abspielenden Acte die trüben Zustãnde diefer Probin; unter zsterreichischer Derrschaft, die Be⸗ drückung der Protestanten und die Belastung des Landes durch die beutegierigen ungarischen Regimenter. Der letzte Act schildert nn den Kampf bei Mollwitz und den männlichen. Entschluß des

migs, trotzdem er diese Schlacht verloren glaubt, weiter zu kãmpfen,

Im das Geschick der ihm anvertrauten Völker auf des Lebens Höhe dmaufuführen. Die Nachricht von dem errungenen Siege, der für ie Gewinnung Schlesiens fo überaus bedeutend war, bildet den

wirkungsvollen Schluß des Dramas. das mehr durch feinen patrio=

tischen Sinn und seine gehaltvolle Sprache als durch die Zeichnung

Charaktere oder die Fahrung der Handlung fesselt.

3 Theater Reformen. Kritische Studien von Gu stav ai . n. . 3 r 53 Rentzel. ö. Der Trsasser dieser dem zog von sen Meiningen gewidmeten

fit ichen Studien geht davon aus, daß das Theater der Gegenwart

. Referm, die dramatische Kunft im allgemeinen eines neuen Auf-

, bedürfe. Ist das Theater, wie der Verfasser meint, wie

56 Fiegel ift, der getreu nur das Bild desjenigen zurückgiebt, der ihn

Bt, jo scheint es allerdings berechtigt aus dem Justand des 3 der Gegenwart einen traurigen Schluß auf, den das des die Theater befuchenden Publikums zu ziehen, 1 ist, eine seinem Nationalcharakter

drehend Kunst zu pflegen, Jendern sich die Verführung

e Freite Nachahmung fran öͤsischer Sitten ftücke gesallen läßt, wie sie

ir deten en heutzutage fast ausschließ lich beherrschen. Fär diesen

stand macht der ö. mehr nech als die Bühnenleiter das

ng, . rechnete Wirkung eine en sei. Der Ver⸗ einzelne Beispiele

ahr

bon 6

wie mus den Auffuh ö. gegen

das Zurũckgreifen auf f i des sceni Apparats, wie er auf ein enannten Volkebühnen ,.

Sh akespearebũbne ein vollendete Kunstwerk ju seiner Wirkung eine möglichste Wirklichkeit des Scheines verlange, und verweist dabei als Beispiel auf die meisterhaften Leiftungen der Meininger. Beweift der Verfasser somit daß durch die Reformer und ihre Volksbũhnen ebensowenig wie durch ; preußisch⸗ andererseits eine Besserung des gegenwãrtigen zu erwarten sei, so vermag er doch nur an- Weise sich die dramatische Kunst zu entwickeln zum nationalen Bildungsmittel des Volles iu werden, indem er in seinem Schlußkapitel die sociale Frage der Gegen wart als das weite Gebiet ichnet, auf dem die dramatische Kunst der Zukunft zu erwachsen babe.

Der Weingott des Nordens. Dichtungen von G. M. Bellmann, aus dem Schwedischen übertragen von P. J. Villetz en. Mit dem Bildniß und sechs Compositionen Bellmann s. Bremen, Verlag von M. Heinsius Nachfolger Als Weingott des Nordens bezeichnete der Dichter des Frithjof, Esaias Tegnèr, in einem zu der fünfzigjährigen Jubelfeier der schwedischen Akademie verfaßten Festgesange den Dichter G. M. Bellmann (geboren 4 Februar 1740, gestorben 11. Februar 179895), über den in seinem Vater⸗ lande no eute die Ansichten so getheilt sich gegen⸗ überstehen, wie vor hundert Jahren. Wie die einen ihn überschwänglich erheben, erkennen ihm andere nur den Rang eines verlotterten Genies zu, trotzdem seine Lieder auch heute noch mit unver- mindertem Entzücken dort allgemein gesungen werden. Für das Aus⸗ land waren seine Werke fast vollständig unbekannt geblieben, woran vielleicht nicht zum wenigsten die Schwierigkeit einer Wiedergabe der Dichtungen Schuld sein mag, die nicht allein kechnischer Art ist, indem Bellmann 6 vielfach poetische Licenzen erlaubt, die einer Uebersetzung entgegenstehen, sondern auch darin liegt, daß Bellmann im eigentlichsten Sinne nationaler Dichter, man mochte fast sagen Localdichter ist, und somit ohne genaue Kenntniß der Verhältnisse seinem ganzen Werthe nach kaum gewürdigt werden kann. Es ist daher um so mehr anzuerkennen, daß der Uebersetzer die Mühe nicht gescheut hat. dem deutschen Publikum eine Auswahl Bellmann scher Lieder zugänglich zu machen, und zwar, wie dies schon die Compositionen er⸗ fordern, streng in dem Versmaß der Originale. Die Zahl der Ueber⸗ tragungen ist zwar eine geringe, was darin begründet ist, daß bei einzelnen Dichtungen die Form, bei anderen der Inhalt mit seinen k und Cynismen eine unübersteigliche Schranke für die Wiedergabe bildeten; aber sie genügt, um Bellmann als einen Genius seltener Art erkennen zu lassen, der zwar im Strudel des Genußlebens . aber Erjeugnisse seiner Lyrik hinterließ, die von einer Fülle von Geist, Humor und unvergleichlicher Originalitãt zeugen und noch heute von Bedeutung sind.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßzregeln.

nebersäicht über die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in Preußen im Ausgang des Monats April 1892.

s, , ene, Scl, mn, e re ee. J traurigen

Die Seuche herrschte in Gemeinde⸗ (Guts⸗) Bezirken

Angabe der Thiergattung, welche von der Seuche be⸗ fallen ist.

Regierungs⸗

bezirk

Laufende Nr.

Rindvieh, Schafe, Schweine.

Rindvieh.

Rindvieh, Schafe.

Rindvieh, Schafe, Schweine.

Rindvieh, Schweine.

Rindvieh, Schafe, Schweine.

Schweine.

Rindvieh, Schweine.

Rindvieh, Schweine, Schere.

Rindvieh, Schweine, Schafe.

Rindvieh, Schweine, Schafe.

Rindvieh.

Rindvieh, Schweine, Schafe. Schweine, Schafe,

Tönigsberg , Marienwerder Potsdam Frankfurt a. O. Stettin Köslin

Pesen . . . . 10 Breslau.. Liegnitz. 2 Oppeln. Magdeburg Merseburg.

R 2

5 Erfurt .

Schleswig.

7 Sannover Rindvieh, Schweine, Schafe, Ziegen.

Rindvieh, Schweine, Schafe.

Rindvieh, Schweine, Schafe.

Rindvieh, Schweine, Schafe.

Rindvieh, Schafe.

Rindvieh, Schweine.

Rindrieh.

Rindvieh, Schweine, Schafe.

Rindvieh, Schafe, Ziegen, Schweine.

Rindvieh.

Rindvieh,

Rindvieh,

Rindyieh.

Rindvieh, Schweine.

Rindvieh.

Rindvieh.

ö.

S Hildesheim Lüneburg

O Stade DOs nabrũck Müͤnster Minden Arnsberg. 5 Cassel

4

8 Wiesbaden.. 7Koblenʒ.. , 29 Düsseldorf.. , Aachen

2 Sigmaringen Summe Die Regierungsbezirke Gumbinnen, Stralsund und Aurich, sowie der Polizeibezirk Berlin waren am Schlusse des Monats April frei von der Maul⸗ und Klauenseuche.

iegen. iegen.

reo re r ee e e = . S R . d b —= M,.

979

18

Die Epidemien in den Nothstandsgebieten

Rußlands. 7 Neuen Nachrichten über die Pocken ⸗Epidem ie im Kreise Olkusz (Gouvernement Kielce) zufolge, kamen bis gegen Ende April im Ganzen No Erkrankungsflle vor, von denen 148 tõdtlich verliefen. Neunzig Per⸗ sonen waren genesen und zweiunddreißig befanden sich noch in ärztlicher Behandlung. Laut Meldung einer russischen Zeitung vom 20.8. April hat die vom Fürsten P. D. Dolgorukew ausgerũftete, in den Patrow⸗ kaschen Distriet des Kreises Busuluk (Gouvernement Samara) Anfangs März ausgesandte Sanitãtsabtheilung ihre Thätigkeit entfaltet. In den drei Dörfern Patrowka, Gawrilowka und Nowo⸗Troitzk belief sich die Zahl der Kranken am 15. März (alt. St,) auf 351; davon entfielen 105 auf Flecktyphus, 50 auf Unterleibs⸗ typhus, 55 auf Influenza, 34 auf Typhus in unbestimmter 536 107 auf Skorbut. Im Januar traten 47, im Februar Todesfälle ein. Gegen Ende März stieg die Zahl der Erkrankungen schnell (so in Gawrilowfa die Zahl der Flecktyphusfälle vom 15. bis

og ũ . worden ist, erhebt er Einspruch, da das

24. Mãrz von 2 56). Obschon die Flecktyphussterblichkeit, wie auch 3 mara, nicht rer erscheint, so treten doch fliche Nachkrankheiten (Taubheit, Nervenschmerzen, Zeistige ) auf.

Simla, 11. Mai. Nach einem Telegramm des B. R. wüthet die Cholera in Cabul mit solcher Heftigkeit, daß der Emir von Afghanistan die Stadt verlassen und ein Lager bezogen hat.

Sandel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlesie n. . An der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 10 108, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Zwangsversteigerungen. ö

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 12. Mai die nachverzeichneten Grundstũcke zur Versteigerung: Prinzen Allee 11, dem Zimmermeister Karl Koebke hier g g Nutzungswerth 12 006 ; Mindestgebot 1200 ; für das Meistgebot von 131 635 ( wurde der Kaufmann seyh Munk, Dorotheenstraße 65, Ersteher. Puttbuserstraße 30, dem Zimmer- meister Mar Jungk bier gehörig; Nutzungswerth S600 4; Mindestgebot 123 750 M; für das Meistgebot von 125 000 4 wurde die Handelsgesellschgt in Firma Homeyer & Siegelkow, Kottbuser Damm 81, Ersteherin. ;

Aus dem Regierungsbezirk Pots dam wird geschrieben: Die optische Industrie in Rathenow ist durch größere Aufträge für Armeelieferungen gut beschäftigt. Die Lage der Bunt⸗ druckereien und Coloriranstalten in Neuruppin ist ziemlich günstig, abgleich das Hauptabsatzzebiet Frankreich jetzt infolge der Erhöhung der französischen Eingangszölleẽ fast gänzlich verloren ist. Die Korbwaaren⸗ und die Fahrräderfabrikation in Branden burg'sst in flottem Aufschwunge begriffen; es wird theil⸗ weise mit Ueberstunden gearbeitet, und die Lohnverhältnisse sind aus⸗ nehmend gũnstige. Weniger gut ist die Lage der dortigen Bilder⸗ rahmen in du strie, weil der Absatz nach Spanien und Süd Amerika abnimmt.

W Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt berichtet die Schl. Ztg.: Die allgemeine Lage des oberschlesischen Stein⸗ kohlengeschãfts hat sich nur wenig verändert, und der Absatz ist, ob⸗ wohl einzelne Gruben für ihre Kohlen erster Qualitãt von ihren Großabnehmern genügend Aufträge erhalten und die Ziegeleien und Kalköfen sich bereits im Betriebe befinden, im großen und ganzen ein sehr schwacher geblieben. Diese für die gesammte Kohlen- industrie höchst unerfreuliche Situation findet vornehmlich ihren Grund in Folgendem: Die Producenten, also die Besitzer der Kohlengruben selbst, die das gesammte Risico des Grubenbetriebs zu tragen, die Arbeitelöhne in kurzen Fristen aufzubringen und die hohen Preise für Betriebsmaterialien zu tragen haben, haben ihre Förderung zum größten Theil an zwei be⸗ kannten Großfirmen zu festen Preisen verschlossen. Da nun diese Firmen ihren Großabnehmern bezw. Großhändlern zweiten Ranges, von denen mancher mehrere Millionen Centner jährlich verschleißt, zu hohe Preise abfordern und ihnen überdies bei den großen Werken, Fabriken und sonstigen Consumenten ˖ direrte Concurren; machen, so sind wegen der Concurrenz fremder Kohlen die Großhändler nicht mehr im stande, genügende Mengen Kohlen an kleinere Consu⸗ menten und Abnehmer abzusetzen. Der Geschäftsnutzen ist ein so geringfügiger geworden, daß sie, die nach Hunderten jäbhlen und für den Verkauf oberschlesischer Kohlen nach Kräften agitirten, die Spesen für Unterbringung der Kohlen und Erweiterung resp. Erhaltung des Absatzgebietes nicht mehr tragen können und es vorziehen, mit jenen beiden Großfirmen neue Geschäfts⸗ verbindungen nicht mefft einzugehen, um bei dem damit verbundenen hohen Risico nicht noch mit Verlust zu arbeiten. Erfahrungs⸗ gemãß absorbirt aber gerade das Kleingeschãft in Nohlen nahezu 40 0 der gesammten Production, aus deren Verlust in erster Linie die heutige Calamität auf dem Kobhlenmarkt hervorgeht. Das Absatzgebiet für oberschlesische Kohlen hat sich dadurch geographisch und quantitativ stetig vermindert, sodaß Rück= stauungen eintraten, die zeitweise eine allgemeine Einschränkung der Förderung und Ansammlung großer Kohlenbestände auf den Gruben zur Folge hatten. Die Förderungseinschränkungen verursachen aber naturgemäß bedeutende Erhöhungen der Selbftkosten, während der Kohlenbestand durch Verwitterung sich entwerthet. Demnach werden durch diese Maßnahmen der beiden Großhändler die Gruben geschädigt, und muß das große Publikum nach wie vor Preise für Brennmaterial bezahlen, die gegenüber der allgemeinen Conjunctur übertrieben sind. Das Ko ks geschäft liegt ebenfalls noch sehr im argen, da bei den theuren Kohlenpreisen die oberschlesischen Kokswerke die westfälische Concurrenz nicht ausbalten können und die oberschlesischen Hütten nicht in der Lage sind, die ganze Production aufzunehmen. Die Einschränkungen des Betriebs dauern fort, und die seinerzeit kaltgelegten Koksöfen, deren Anzahl eine ziemlich beträchtliche ist, sind noch immer außer Betrieb. In Theerprodugten ist das Geschäft ein besseres und wirft einen recht erheblichen Nutzen ab. Eine Breslauer Firma soll eine größere Fabrik zur Herftellung von Theervroducten ꝛc. im ober- schlesischen Hüttenrevier noch im Laufe des Sommers zu errichten beabsichtigen.

Der Aufsichtsrath der Zuckerfabrik Körbisdorf hat beschlossen, der Generalversammlung für das abgelaufene Geschäfts⸗ jahr nach hohen Rücklagen die Vertheilung einer Dividende von 120,0 vorzuschlagen.

Der Frkf. Ztg.“ wird aus Dortmund gemeldet, die Hessische Ludwigsbahn habe ihren Restbedarf an Kohlen von 25 009 Tons zu 116 bezw. 114 4 franco Gustavseburg bezw. Bingen mit fünf Firmen, darunter den ersten Zechen für Fettkohlen des Ruhr⸗ gebiets, abgeschlossen.

Leipzig, 12. Mai. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗

La Plata. Grundmuster B. per Mai 3,82 S, ver Juni

F 6, per Juli 3,85 6, per August 3, 85 0 ver September

Hes, ver Oftober 3,90 1, per November 3. 90 6, ver Dezember 3.20 6 ver Januar 3, 90 6 ver Februar 3,90 66, ver März 3, 90 6, per April 3,90 SS Umsatz 10 0900 Eg.

Kämmlingsauction. Ausgestellt waren 1480 860 Eg, von denen 201 600 Kg zurückgezogen wurden, mithin sind 279 260 Rg ver⸗ kauft. Käufer waren sehr zahlreich am Platze, Stimmung ammirt. Gute feine Wolle 20 = 390 *, mittlere 15 30 3, klettige Jo =- 15 3, supra Buenos⸗Ayres⸗Wolle 15 20 3, mittlere 15 , klettige 10 bis 15 höher gegen die Märzauction. ; ö . Wien, 12. Mai. (W. T. B.) Die Gesammteinnahmen der Qrientbahnen betrugen in der Woche vom 15. bis 21. April 126 855, 88 Fr., vom 1. Januar bis 14. April 1892 2993 39258 Fr., zusammen seit Beginn des Betriebs jahres 3 120 248.46 Fr. auf einer

Länge von 1265 Em. (W. T. B.) An der Küste ? Weizen⸗

London, 12. Mai. ladung en angeboten.

Bradferd, 12. Mai. (W. T. B.) Wolle ruhig, Mohair⸗ Wolle und Alpaca feft; Garne ruhig, ein bedeutendes Brad⸗ forder Fallissement erschütterte das Vertrauen; Stoffe un⸗ verãndert.

New - York, 12. Mai. (W. T. B.) Die Börse war nach anfangs ruhigem Geschäft später lustlos, die Curse gaben nach. Der Schluß war im allgemeinen schwach. Der Umsatz der Actien be⸗ trug As 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 2400000 Unjen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 33 000 Unzen. Weizen eröffnete stetig. später etwas steigend auf bessere Nach- frage für den Export, schwächte sich sodann auf Realisirungen der

missepartei etwas ab und schloß träge. Mais höher auf leb⸗ haftes Eingreifen der ,

Nach einer Depesche des New⸗York Herald! aus Valparaiso hat die Verbindung der Salpeter- Gesellschaften in London

ihre Geschäftsführer in Iquique angewiesen, angesichts der