dem Major Hube und dem Hauptmann Pfeiffer vom Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 36, * * dem Hauptmann Lichey vom Fuß ⸗Artillerie⸗Regiment von Hindersin (Rommersches) Nr. 2, und dem Rittmeister Otto vom Train⸗Bataillon Nr. 17; den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse: dem Obersten von Graberg, Commandeur des 9 0 , König Friedrich L (4 Ostpreußisches)
dem Obersten Grafen von Geldern⸗Egmont zu Arcen, Commandeur des 1. Leib⸗Husaren⸗Regiments Nr. 1;
den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse mit Schwertern am Ringe: dem Oberst⸗Lieutenant z. D. Bensch, zugetheilt dem General Commando des XVII. Armee ⸗ Corps:
den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse:
dem Oberst⸗Lieutenant Kämper, beauftragt mit der Führung des Feld⸗ Artillerie⸗Regiments Nr. 36 ;
dem Oberst⸗Lieutenant von Fransecky, etatsmäßigem Stabsoffizier des Grenadier⸗Regiments König Friedrich J. (4. Ostpreußisches) Nr. 5ʒ5ßh . ;
dem Oberst⸗-Lieutenant Körber, à la suite des Feld⸗ Artillerie Regiments König Karl (1. Königlich Württembergi⸗ sches) Nr. 15, etatsmäßigem Stabsoffizier des Feld⸗Artillerie⸗ Regiments Nr. 36. . . .
dem Major Schuster vom Fuß⸗Artillerie⸗Regiment von Hindersin (Bommersches) Nr. 2;
den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse:
dem Premier⸗Lieutenant Krahmer vom 1. Leib⸗Husaren⸗
Regiment Nr. 1; das Allgemeine Ehrenzeichen in Gold:
dem Depot⸗Vice⸗Feldwebel Eisbrecher vom Artillerie⸗
Depot in Danzig; sowie das Allgemeine Ehrenzeichen:
dem Depot ⸗Vice⸗Feldwebel Hartung vom Artillerie⸗
Depot in Danzig.
Ferner haben Seine Majestät der König aus dem gleichen Anlaß Allergnädigst geruht, Hofwürden zu verleihen, und zwar:
die Würde eines Erbjägermeisters in Neu⸗
Vorpommern:
dem Major a. D Grafen Otto zu Solms⸗Rödelheim
auf Altenhagen im Kreise Franzburg, die Kammerherrnwürde:
dem Landrath, Premier⸗Lieutenant a. D. Schlieffen zu Pyritz, . ⸗
dem Rittergutsbesitzer von Zitzewitz auf Zetzenow im Kreise Stolp, .
dem Hauptmann a. D. Franz von Parpart auf Jakobsdorf im Kreise Konitz, . .
dem Grafen Adam von Sierakowski auf Groß— Waplitz im Kreise Stuhm und
dem Rittergutsbesitzer Elard von Oldenburg auf Januschau im Kreise Rosenberg W.⸗Pr.,
die Kammerjunkerwürde:
dem Regierungs⸗Assessor, Second⸗Lieutenant der Reserve des Dragoner ⸗Regiments k von Derfflinger (Neu⸗ märkisches) Nr. 3 Freiherrn Ernst Friedrich von Troschke in Stettin.
Grafen von
Aus dem gleichen Anlaß haben Seine Ma jestät Aller— gnãdigst geruht⸗
den Angehörigen der Provinz Pommern, nämlich:
dem Landes⸗Director der Provinz Pommern Dr. Freiherrn von der Goltz zu Stettin den Rang der Räthe zweiter Klasse,
dem Ober⸗Bürgermeister Haken zu Stettin den Charakter als Geheimer Regierungs⸗Rath, ;
dem Kaufmann Allendorff zu Stettin den Charakter als Commerzien⸗Rath, ;
und den Angehörigen der Provinz Westpreußen, nãmlich: .
dem Ersten Vorstandsbeamten der Reichsbank⸗-Hauptstelle zu Danzig, Bankdirecter Sauerhering den Charakter als Geheimer Regierungs⸗ Rath, ö
den Landgerichts⸗-Directoren Birnbaum und Mir in Danzig den Charakter als Geheimer Justiz-Rath, ;
dem Commerzien⸗Rath Dam me in Danzig den Charakter als Geheimer Commerzien⸗Rath, ;
dem Polizei⸗Director Freiherrn von Reiswitz⸗Kaderzin in Danzig den Charakter als Polizei⸗Präsident, .
dem Fabrikbesitzer Raeuber zu Elbing den Charakter als Commerzien⸗Rath und .
dem Ersten Bürgermeister der Stadt Danzig Dr. Bau m⸗ bach den Titel Ober⸗Bürgermeister zu verleihen
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten österreichisch⸗ ungarischen Beamten fol⸗ gende Auszeichnungen zu verleihen, und zwar: das Großkreuz des Rothen Adler⸗Ordens: dem Kaiserlich⸗Königlich österreichischen Handels Minister, Geheimen Rath und Kämmerer Olivier Marquis de Bacgquehem;
den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse:
dem Ministerial⸗Rath im Königlich ungarischen Ackerbau⸗ Ministerium Stephan Lipthay de Kisfalud,
dem Ministerial⸗Rath im Königlich ungarischen Finanz Ministerium Stephan Freiherrn von Andrean szky, .
dem Ministeria Rath im Kaiserlich-Königlich öster⸗ reichischen Ackerbau⸗Ministerium Leo Ritter von Herz, und
dem Ministerial Rath im Kaiserlich⸗ Königlich öster⸗ , Finanz⸗Ministerium Adolf Freiherrn von Jorkasch;
den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse:
dem Ministerial⸗ Secretãr im Königlich ungarischen Handels⸗ Ministerium Thomas Bir s; ö
den Rothen Adler-Orden vierter Klasse: dem zur Zeit im Kaiserlichen und Königlichen Ministerium des ger che Hauses und des Aeußern 5 Konsulats⸗ Kanzlei⸗Secretãr Camillo Tschinkel; den Königlichen Kronen-Orden erster Klasse: dem Sections⸗CThef im Kaiserlichen und Königlichen Ministerium des Kaiserlichen Hauses und des Aeußern Hugo Freiherrn Glanz von Eicha, .
Dem Sections ⸗Chef im Kaiserlich Königlich österreichischen Ministerium des Innern Ferdinand Freiherrn Erb von K 2 der Damoysschiffahrts⸗Gesellschaft des
äsidenten der Damysschi ellscha Desterreichischen Lloyd in Triest, Sections⸗Chef Victor Frei⸗ herrn von Kalchberg;
den Königlichen Kronen⸗-Orden zweiter Klasse
mit dem Stern: dem Ministerial⸗Rath im Königlich ungarischen Handels⸗ Ministerium Johann von Mihaälovich;
den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse:
dem Sections⸗Nath im Kaiserlichen und Königlichen Ministerium des Kaiserlichen Hauses und des Aeußern Maximilian Freiherrn von Biegeleben, dem zur Zeit in demselben Ministerium beschäftigten Kaiserlichen und Königlichen General⸗Konsul Eu gen Ritter von Kuczynski, und dem Sections⸗Rath im Kaiserlich Königlich österreichischen Handels Ministerium Pr. Franz Stibral; sowie
den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse: dem Ministerial⸗Vice⸗Secretär im Kaiserlich Königlich õsterreichischen Handels⸗Ministerium hr. Mau rize Rößler, den Hof⸗ und Ministerial⸗Concipisten im Kasserlichen und Königlichen Ministerium des Kaiserlichen Hauses und des Aeußern Dr. Ludwig Müller und Robert Freiherrn von Bach, und .
den Directions ⸗Adjuncten in demselben Ministerium * . von Aystetten und Anton Alfred Seidel.
Deutsches Reich.
In Grundlage des Beschlusses des Bundesraths vom 31. März d. J. wird hierdurch, insoweit in Abänderung der landespolizeilichen Verordnung vom 14. März 1885 ss. auch Bekanntmachung vom 4 März d. J, Regierungs⸗-Blatt Nr. Y), die Durchfuhr von lebenden Schafen aus Oesterreich⸗Ungarn unter Vorbehalt der Controlbestimmungen des Viehseuchen⸗ Uebereinkommens vom 6. Dezember 1891 und unter der Be— dingung erlaubt, daß die Beförderung der Thiere nur mittels . und ohne unnöthigen Aufenthalt durch das Land geschieht.
Schwerin, am 16. Mai 1892. Großherzoglich mecklenburgisches Ministerium, Abtheilung für
Medizinal⸗Angelegenheiten. von Buchka.
Königreich Preußen. Kriegs⸗Mini sterium.
Zur Broschüre „Neue Enthüllungen, Judenflin ten J. und II. Theil“ wird hierdurch auf Grund der inzwischen angestellten Ermittelungen Nachstehendes veröffentlicht:
I) Die von der , , . auf Actien Ludwig Löwe & Co. hier für die Militärverwaltung gelieferten 425 900 Gewehre 88 entsprechen allen Anforderungen, die an die Kriegsbrauchbarkeit derselben zu stellen sind.
2) Die sämmtlichen in der Broschüre angeführten, bei Truppen vorgekommenen Sprengungen von Gewehren 88 be— treffen nicht Löwe'sche Gewehre.
Berlin, den 29. Mai 1892.
Der Kriegs⸗Minister. von Kaltenborn.
Ministerium für Landwirthschaft, Do mã nen und Forsten.
Dem Leiter des chemischen Laboratoriums des Vereins für die Rübenzucker⸗Industrie des Deutschen Reichs Dr. Alexander i in Berlin ist das Prädicat Professor beigelegt worden.
MinisteriLum der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten. Die Beförderung des ordentlichen Lehrers Dr. Hielscher
am Real⸗Progymnasium zu Schwelm zum Oberlehrer ist genehmigt worden.
Nichtamtliches.
Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 30. Mai. Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern Abend um Sin Uhr nach dem Neuen Palais i ch che Heute Vormittag nahmen Seine Majestät die Vorträge des Civilcabinets, der Marine, des Militärcabinets und den⸗ jenigen des Minister⸗Präsidenten entgegen.
Heute traten die vereinigten Ausschüsse des Bundes⸗ raths für das Landheer und die , für das Ke wesen und für Rechnungswesen zu einer Sitzung zusammen.
Die Parade auf dem Temrelhoser Feld beginnt morgen früh um 9 Uhr. . n 5.
General Lieutenant und Commandeur Division, ist von Urlaub hierher zurückgekehrt
Der Kaiserli andte Kõnigli i ;
ö . r h aghf 1 . ö hen
Seine Hoheit der Erbprinz von Sachsen⸗Mein ingen J e r ge,
ag verlassen und sich aus Anlaß des bev
ches Ihrer Majestäten der Königin und der ĩ Regentin der Niederlande am 2 — Allerhõchsten ,, , , , w .
ngirt der ations⸗Ra rei von 2 Griebenow als Geschãftsträger. 3
Der General-Lieutenant von Rosen berg, Inspecteur * . Cavallerie⸗Inspection, hat sich mit Urlaub nach Schlesien en.
Der hiesige chilenische Gesandte Don Gonzalo Bu hat sich im Auftrage seiner Regierung nach . ö Seiner Maiestät dem König von Italien sein Beglaubigung: schreiben zu überreichen Während seiner Abwesenhen von Berlin fungirt der Legations⸗Secretür Don Gals Irarräzaval als Geschäftsträger.
Bayern.
München, 28. Mai. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent vollzog heute in der herkömmlichen Weine den feierlichen Schluß des Landtags. In dem Land= tagsabschiede werden sämmtliche von dem Landtag gefaßten Beschlüsse genehmigt. Bezüglich der Anforderungen an eine etwaige deutsche Militär⸗Strafprozeßordnung heißt es darin:
Auf die von den beiden Kammern an Uns gerichtete Bi i baverischen Bevollmächtigten im Bundesrath 4 zu ö ö.. Berathung einer deutschen Militãr⸗Strafprozeßordnung nur einem Ent. wurf zuzustimmen, in welchem die in der bisherigen bayerischen Milttär= Gerichtsverfassung und Militãr⸗Strafprozeßordnung enthaltenen, durch die Erfahrung erprobten Grundsãtze, insbesondere die Selbstãndigkeit der Gerichte, sowie die Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Sauptverfahrenz wirksam gewahrt sind, erwidern Wir, daß Wir bei Berathung einm Militär Strafprozeßordnung die bayerischen Bevollmächtigten zum Bundesrath werden anweisen lassen, die in der bisherigen bayerischen Militãr⸗Gerichtsrerfassung und Militãr⸗Strafprozeßordnung em⸗ haltenen Grunzsätze, insbesondere jene über die Gerichts organisatin und die Mündlichkeit und Oeffentlichkeit des Hauptverfahrens, insoweit sich diese Grundsätze durch die Erfahrung erprobt haben, auch ferner. hin zu vertreten.“ ö
Das Staats Ministerium des Innern wurde ferner beauj— tragt, dem nächsten Landtag den Entwurf einer Kirchen⸗ gemeindeordnung in Vorlage bringen zu lassen, während die interimistische Regelung der ,, nach den Beschlüssen beider Kammern sanctionirt ist. Ter Schluß des Landtagsabschiedes hat folgenden Wortlaut:
Indem Wir diesen Abschied ertheilen, blicken Wir mit lebhafter Befriedigung auf die umfangreichen und wichtigen Ergebnisse der nun mehr zum Abschlusse gelangten Sitzungsperiode und es ist Uns ein tiefempfundenes Bedürfniß, den Lieben und Getreuen Unsere An erkennung hierdurch zum Ausdrucke zu bringen. Wurde zunächst fir den ordentlichen Staatshaushalt auf die Dauer von drei Finanz perioden Sorge getragen, so hat der Landtag in erspriez, licher Thätigkeit bei wichtigen gesetzgeberischen Arbeiten und bei vielen dem Lande zum Wohle gereichenden Schöpfungen mitgewirkt. Dank der günstigen Finanzlage war es möglich, erhek— liche Erleichterungen für die Steuerpflichtigen eintreten zu lassen und zugleich neue Verkehrsmittel in umfassendster Weise zu schaffen, der Landwirthschaft, dem Handel und dem Gewerbe unterstützend zur Seite zu stehen und den Ansprüchen des idealen Lebens durch Willigung reichlicher Mittel zu willfahren. Den Ausbau der be— stehenden und die Schaffung einer Anzahl neuer Schienenwege, die Zuwendungen aus der Staatskasse für die Förderung der land= wirthschaftlichen Interessen, die Errichtung großer Hafenanlagen, die Bewilligung von Mitteln zur rascheren Förderung der Fluß⸗ Correctignen, den Bau eines neuen Gewerbe⸗Museums, die Zuschüse für Kunst und Wissenschaft, sowie die Ermöglichung der Erbauung eines neuen NationalMuseums begrüßen Wir als wichtige Factoren und Einrichtungen, die dem Gesammtwohle des Landes zum Nuten dienen. Zu besonderem Danke erachten Wir uns veranlaßt, daß die Kammern des Landtags in opferwilliger Erkenntniz Unseren Wünschen hinsichtlich der Verbesserung der Lage des Be⸗ amtenftandes und der Lehrerschaft entgegengekommen sind. Die sich festigende friedliche Gestaltung der inneren Verhältnisse sachliche Beurtheilung aller Fragen, welche die Grundlage für ein gedeibliche Entwicklung bilden, hat Unserem Herzen wohl gethan. Möge die Landesvertretung auch fernerhin Unseren warmen Bestre= bungen, das Wohl Unseres heißgeliebten Bavernlandes und das e deihen des Deutschen Reiches zu fördern, kräftig zur Seite stebhen dann wird mit Gottes Hilfe nur Segen daraus ersprießen. In dieser Hoffnung und festen Zuversicht schließen Wir die gegenwärtige Ver⸗ sammlung und enthieten Wir den Lieben und Getreuen die Versicherung Unserer Huld und Gnade.“ J
Nach vollendeter Verlesung des Abschiedes erklärte Seine Königliche Hoheit die Sitzungen der zum gegenwärtigen Land⸗ tag versammelten Kammern des Königreichs im Namen Seiner Majestät des Königs für geschlossen. Der zweite Präfi⸗ dent der Reichsrathskammer Freiherr von Pfretzschner erhob sich hierauf, um die Versammlung zur Huldigung mit einem dreimaligen Hoch“ auf Seine . Hoheit auf⸗ zufordern, in welches diese begeistert einstimmte.
Baden. . Karlsruhe, 28. Mai. Ihre Majestäten die Königin
und die Königin-Regentin der Niederlande haben . Sand verlaͤssen und fich zunächst nach Heidelberg begeben
uf der Reise dorthin wurden Höchstdieselben in Dos von Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der Krenprinzessin von Schweden und Norwegen Cke— grüßt. Die Ankunft in Heidelberg erfolgte Mittags 1 Uhr 39 Minuten. Nach einer längeren Spazierfahrt 7 Ihe Najestaten um 7s Uhr mittels Sonderzugs die Reise nas Frankfurt a. M fort, wo Höchstdieselben um Fi. Uhr eintrafen und im , ,. Hof Absteigequartier nahmen.
Die Erste Kammer nahm in ihrer heutigen Sißnn das Finanzgesetz an und wählte eine ECommiffion zur Be— Phun der Anträge auf Einfuͤhrung des directen Wahlrechts Die Zweite Kammer lehnte heute mit 31 gegen 28 Stimmen, drei Abgeordnete enthielten sich der Abstimmung, die . des Eentrums ab. Diese Anträge hatten folgenden Wortlaut: . = Wrtitelf J. 8 11 des Gesetzes vem 9. Oktober 1560 tie recht lich? Stellung der Rirchen und firchlichen Vereine im Staate treffend, wird durch folgende Bestimmung ersetzt: Von der Sin fih⸗ mung eines religissen Srdeng und von der Ernschtung Liner ein elneh Anstalt eines eingeführten Srdens ist der großherzoglichen Negiermnz Anzeige zu erstaften. Artikel II.. Das Gesetz vom 2. April 13 die Abhaltung von Missionen durch Mitglieder religiõser Orden treffend, ist aufgehoben.“
—
trag
erin C
Wunsche en. ran . Baden a
hörigem Budg einer stra tegi ruhe bezieht.
Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 28. Mai. Ihre Königlichen Großherzog und der Erbgroßherzog sind 1M Uhr hier eingetroffen.
Deutsche Colonien.
Das vor einiger Zeit telegraphisch angekündigte Schreiben des Dr. Stuhl mann an Professor 2 in Gotha, welches nach längerer Zeit wieder die erste Kunde über Emin Pascha und seine Expedition brachte und die Ankunft Stuhl⸗ mann's in Bukoba am Victorig⸗See meldete, wird in dem Juniheft von „Petermann 's Mittheilungen“ veröffentlicht. Das Heft liegt uns noch nicht vor; einem von D. B. H. ver⸗ breiteten Auszuge ist Folgendes zu entnehmen! Aus dem Schreiben geht hervor, daß Emin Pascha zunächst nur die Absicht hatte, die eg e hischen Verhältnisse am deutsch⸗englischen Grenzparallel Sr. S.) zu erforschen, namentlich auch, das Süd⸗ ende des Albert⸗Edward⸗Sees festzustellen. Am 22. Mãrz 1891 erfolgte der Abmarsch von Kaiuro, und man zog südlich von Stanley 's Route durch unbekannte Gebiete zum Südufer des
enannten Sees, das Anfang Mai erreicht wurde. Auf dem
ege dahin hörte man schon, daß Emin 's Leute aus der Aequatorial⸗Provinz sich im Norden des Albert⸗Edward⸗Sees niedergelassen hätten; es war dies aber, wie sich später herausstellte, ein falsches Gerücht Vom Süd⸗ ufer des Sees brach Emin den 15. Mai auf und zog nun im Westen desselben und der nördlich davon belegenen Schneeberge, von denen Dr. Stuhlmann einen bis 3800 m Höhe erstieg, nach Norden. Bei dieser Gelegenheit gelang es auch Emin, mit seinen ehe⸗ maligen Leuten, die sich bei Kavalli am Albert⸗Njansa auf⸗ hielten, in Verbindung zu treten und einige interessante Nach⸗ richten über das traurige Schicksal seiner Provinz zu erhalten. 182 Sudanesen schlossen sich ihm an. Dann ging es weiter nach dem Norden zum Ituri; 20 13 nördlicher Breite scheint der nördlichste Punkt zu sein, den die Expedition erreichte. Nach Wadelai . lag niemals im Plane Emin's, seine Absicht war vielmehr, durch den großen Urwald nach Westen zu ziehen. Ueber das Endziel der Reise läßt uns freilich auch Stuhlmann's Schreiben noch im Dunkeln. Mangel gn Nahrungsmitteln und an Trägern in den von arabischen Sklavenjägern verwüsteten Ländern nöthigten Emin, sein Vorhaben aufzugeben. Am 30. September wurde der Rückzug angetreten, und man verfolgte dabei so ziemlich den gleichen Weg wie auf dem Hinmarsche. Krankheiten, Hungers⸗ noth und . Angriffe setzten der Expedition hart zu, auch Emin selbst erkrankte und verlor fast voll⸗ ständig das Augenlicht. Der Ausbruch einer heftigen Pockenepidemie nöthigte Emin zur Theilung der Karawane; am 10. Dezember wurde Stuhlmann mit der gesunden Mannschaft vorausgeschickt. In Kinjawanga wartete er einige Zeit auf Emin; als aber bis zum 15. Januar d. J. keine Nachrichten eingetroffen waren, mußte er, den Befehlen zufolge, nach der deutschen Station am Victoria⸗See Bukoba eilen, wo er am 15. Februar eintraf. Aus den reichen wissen⸗ schaftlichen Ergebnissen der Expedition sei nur hervorgehoben, daß der vielberufene Mfumbiro aus einer Gruppe von Vulkan⸗ bergen besteht, von denen einer nach den Aussagen der Ein⸗ . noch thätig ist — ein wissenschaftlich höchst interessantes Resultat.
oheiten der eute Abend
Oefterreich⸗ Ungarn.
Der Ausschuß des österreichischen Abgeordneten⸗ hauses zur Vorberathung der Valutavorlagen hat sich am Sonnabend constituirt und den Abg. von Jaworski zum Obmann und die Abgg. Dr. von Plener und Graf Deym zu Obmann⸗Stellvertretern gewählt. Der Ausschuß wird heute mit seinen Berathungen beginnen. Der Fin anzausschuß des ungarischen Unterhauses begann vorgestern die Be⸗ rathung der Vorlage über die Kronenwährung und er⸗ ledigte neun Paragraphen nahezu unverändert. Der 8 (Passir⸗ gewicht der einzelnen Kronenstücke) wurde in der Schwebe ge⸗ lassen.
Das Abgeordnetenhaus bewilligte in seiner vorgestrigen Sitzung, trotzdfjem der Finanz⸗Minister für die Gewährung von nur 500 000 Fl. als Theuerungszulage für die Staats⸗ beamten eintrat, für diesen Zweck neuerdings eine Million.
Vorgestern traf in Wien eine 27 Mann starke Ab⸗ ordnung ungarischer und siebenbürgischer Rumänen ein, um dem Kaiser eine Denkschrift uͤber die Lage der Rumänen im Königreich Ungarn zu überreichen. Eine Ver⸗ sammlung der Mitglieder dieser Abordnung wurde polizeilich aufgelöͤst. Bei dem ungarischen Minister am Hoflager in Wien von Szögyenyi hat sich die Deputation nicht angemeldet; sie würde auch, wie es heißt, von ihm nicht empfangen worden sein.
Großbritannien und Irland.
In einer am 27. d. M. abgehaltenen Cabinets⸗ Berathung soll, wie nach der A. C.“ verlautet, beschlossen worden sein, das Parlament so bald als möglich nach
Pfingsten aufzulösen. Frankreich.
Die Deputirtenkammer setzte vorgestern die Berathung der Vorlage über die Sparkassen fort und nahm entgegen dem Antrage des Finanz⸗Ministers Rouvier mit 356 gegen 196 Stimmen ein Amendement des Deputirten Siegfried an, wonach die Sparkassen ermächtigt werden sollen, Fonds in Departements⸗ und Communal⸗Obligationen anzulegen, ohne daß, wie der Entwurf der Regierung wollte, es nothwendig sei, daß diese Obligationen an der Börse gehandelt würden.
Auf eine Anfrage wegen der Weigerung der Eisenbahn⸗ gesellschaften, ihren Arbeitern die Theilnahme an dem jüngst in Paris abgehaltenen Congreß der Eisenbahnarbeiter
hat der Arbeits⸗Minister Biette erklärt, die õ in en Fragen nicht interveniren. Aus Anlaß der bevo Feste in Nancy, über deren Ziel und Charakter mancherlei Besorgnisse laut geworden waren, ö des Rundschreiben erlassen, worin er sich gegen diejenigen erklärt, welche meinen, die böten eine Gelegenheit zu unbe⸗ sonnenen Reden. oͤrungen, zur Aufregung und zu Provo⸗ cationen. Das Rundschreiben betont, Turnfeste würden niemals die geeignete Stätte für herausfordernde und nichtige Prahlerei bilden. Die Turner sollten sich gerade in Nanch daran er⸗ innern, daß Wortschwall nicht mehr das sicherste Kennzeichen eines erleuchteten Patriotismus sei. Das Journal XIX. Siècle⸗ meldet, die Normal⸗Schieß⸗ schule im Lager von Chälons habe die Schieß proben mit
dem neuen Repetirgewehr, dessen Kaliber / mm und“
dessen Patronengewicht 20 g betrage, beendet. Das Gewehr übertreffe diejenigen aller übrigen Systeme.
Gestern Nachmittag fand in Paris auf dem Friedhof des Pere Lachaise an dem Grabe der während des Communarden⸗ aufstandes im Jahre 1871 gefallenen Mitglieder der Féde⸗ ration“ eine revolutionäre Kundgebung statt. Zahl⸗ reiche rothe Fahnen wurden entfaltet. Mehrere Ansprachen wurden gehalten und die zahlreich versammelte Menge brach wiederholt in den Ruf Es lebe die Commune!“ aus. Die Kundgebung verlief jedoch ohne jeden ernsteren Zwischenfall.
In Comm entry (Departement Allier) haben am Freitag vor den Häusern zweier angesehener Persönlichkeiten heftige Explosionen statigefunden. Sie sind in böswilliger Absicht verursacht und haben viel Schaden angerichtet. In der Stadt herrscht infolgedessen große Erregung.
Dem Marine⸗Ministerium ist aus Dahomen tele⸗ graphisch die Meldung zugegangen, die Truppen des Königs hätten sich aus der Umgegend von Kotonu und Porto Novo nach Allada zurückgezogen, mo fast das ganze dahomenische Heer versammelt sei. Auch der König habe sich mit einer großen Schaar Frauen dorthin begeben. Mühe mache es ihm, Lebensmittel aufzutreiben, da Hungersnoth im Lande herrsche. Ueber die Absichten der Dahomeyer sei man noch im unklaren, sie bereiteten sich jedoch offenbar zu einem Kriegszuge vor.
Die Wirren in Uganda (Ost-Afrikaz haben, wie W. T. B. meldet, dem französischen Botschafter in London Anlaß gegeben, bei dem Premier⸗Minister Lord Salisbury bezüglich der Mißhandlungen“ vorstellig zu werden, welche Capitän Lugard als Vertreter der englisch⸗ostafrikanischen Ge⸗ sellschaft den dortigen französischen Missionaren zugefügt habe.
Zwischen dem Congo-Staat und 5si
ĩ Französisch⸗ Congo sind mehrfach Grenzstreitigkeiten entstanden. Die franzoͤsischen Beamten klagen, nach einer Mittheilung der „Köln. Ztg.“, darüber, daß die Beamten des Congo⸗Staats Streifzüge auf französisches Gebiet vornähmen oder doch be⸗ . . Der Minister des Auswärtigen Ribot hat infolge essen dem Leiter der auswärtigen Angelegenheiten des Congo— Staats Grell⸗Rogier er, , ,. gemacht, und dieser soll Maß⸗ regeln versprochen haben, um den Wiederholungen dieser Vorkomm⸗ nisse vorzubeugen. In der Mittheilung, welche die französische Regierung darüber in der Presse gegeben hat, droht sie, daß sie dem Congostaat bei den bevorstehenden Verhandlungen über die Grenzregelung seine feindliche Haltung vergelten werde. Italien.
Die Deputirtenkammer hat am Sonnabend den bis⸗ herigen Präsidenten Biancheri, der von diesem Posten zurück⸗ treten wollte, mit 312 von 333 abgegebenen Stimmen wieder⸗ gewählt. Zwanzig Stimmzettel waren unbeschrieben. Das Ergebniß
er Abstimmung wurde, abgesehen von der äußersten Linken, mit
allgemeinem Beifall aufgenommen. In der heutigen Sitzung soll der Gesetzentwurf wegen Bewilligung eines provisorischen Budgets für sechs Monate der Kammer vorgelegt werden. Da der König Rom verlassen hat und nach Mailand abgereist ist, so nimmt man an, daß vorläufig weitere parlamentarische Verwickelungen nicht zu erwarten sind.
Auch die italie nische Armee soll ein neues Gewehr erhalten. Die Kosten der Herstellung will die Regierung, wie der Minister⸗Präsident in der Kammer mitgetheilt hat, durch den Verkauf der bourbonischen Silberthaler (Piaster) decken, deren noch für etwa vierzig Millionen Lire im Schatze liegen. Die Eigenschaften der Waffe charakterisirt der Corriere di Napoli“ folgendermaßen:
Das Gewehr, dessen Geburtsstätte die Waffenfabrik von Valdocco bei Turin ist, hat eine Länge von 1,20 m, mit dem Stoßbajonnet von 145 und wiegt 3 Kg, also etwa 1 Kg weniger als das Vetterli⸗ Gewehr. Infolgedessen kann der Soldat eine größere Menge Patronen bei sich führen, bis zu 150, ohne daß das Gesammt⸗ gewicht der bisherigen Ausruͤstung überschritten wird. Die Magazinkammer kann 5 Patronen von 6; mm Kaliber auf⸗ nehmen, deren Gewicht je 201 g beträgt. Ein guter Schütze soll im stande sein, 20 Schüsse in der ersten Minute abzugeben. Das Geschoß ist aus Hartblei verfertigt mit einer dünnen Um⸗ kleidung aus einer Kupferlegirung. Die Ladung der Patrone besteht aus rauchlosem Ballistit und verleiht dem Geschoß eine Anfangsgeschwindigkeit von 700 m in der Seeunde, also mehr als das Doppelte der Schallgeschwindigkeit, sowie eine Umdrehungsgeschwindig⸗ keit von 3000. 166 3500 im durchschlug das Geschoß noch zwei Tannenbretter von 3 em Dicke und blieb in dem zweiten stecken. Es können also auf diese Entfernung noch Mann und Roß kampf⸗ unfähig gemacht werden. Auf 10065 m nimmt man an, daß es zwei bis drei hintereinanderstehende Menschen tötet, indem es die Knochen glatt durchbohrt, ohne seine Gestalt zu verändern. Angestellte Schießübungen ergaben u. a., daß auf 5060 m mit Leichtigkeit zwölf Wollmatratzen durchbohrt wurden, ebenso ein Holzbalken von 80 em oder zwei festgestampfte Sandsäcke, ein Erdwall von 80 em oder eine er, e,. von 7 mm. Den störenden Wirkungen der unvermeid⸗ ichen Erhitzung des Laufes wird vorgebeugt durch einen Belag von Holz und Leder an der Stelle, wo beim Zielen die Hand des Schützen ruht. Der Preis jedes Gewehrs berechnet sich einstweilen auf 45 Lire; man hofft jedoch, daß, wie beim Vetterli⸗Gewehr, der Preis im Laufe der Herstellung billiger werden wird.
Dänemark.
Der „National⸗Tidende“ &efelge hat der König den i, . Friedrich von Sesterreich und den Pirinzen Albert zu Schleswig-⸗Holstein⸗-Sonderburg-Glücks⸗ burg zu Rittern des Elephanten⸗Ordens ernannt und den Prinzen Eduard von Anhalt und Friedrich von Schaum⸗— burg⸗Lippe das Großkreuz des Danebrog⸗Ordens verliehen. — Die Königliche Familie und die Familie des Prinzen von Wales machten am Sonnabend Nachmittag eine Spazier⸗ fahrt nach Schloß Bernstorf und kehrten nach einer Stunde zurück. Der König machte den Ausflug zu Pferde. — Ueber die Festlichkeiten anläßlich der Zoldenen Hochzeit des Königspagres wird aus Kopenhagen weiter berichtet:
Am Sonnabend wurde von der Universität ein Festactus veranstaltet, welchem der König und die Königin, sämmtliche Fürst⸗
lichkeiten, mit Ausnahme des Prinzen und der Prinzessin von Wales, ferner das diplomatische Corps. die . das Prãsidium des Reichstags und andere hohe Wü er ohnten. Der Rector magnificus Professor Thomson hielt die Festrede.
Der gestrige Volkszug nach Amalien borg gestaltete sich zu einer großartigen Kundg . Hundert und siebehn Corporatis- nen nahmen mit Fahnen, Standarten und Musikcorps daran theil; die 1 wenigstens 100 0900. Ser Vorbeimarsch durch die blumengeschmũckten Straßen dauerte volle 3 Stunden. Straßen und ne, waren von einer großen Zuschauermenge dicht besetzt., welche den Jug mit Blumen überschüttete. Kurz nach 5 Uhr marschirte der Zug vor Schloß Amalienborg auf. Der König und die Köni zin nahmen, von der Familie und den Fürstlichen Gästen umgeben, auf dem roth bekleideten offenen Balken im ersten Stockwerk des Palais stehend, die , d. entgegen. Um Si Uhr Abends war der Vorbei⸗ marsch beendet. eine kurze Ansprache. . .
Zu dem gestern Abend von den Sxitzen der Gesellschaft im Concertpalais zu Kopenhagen gegebenen Ball erschienen der König und die Königin um Io Uhr und wurden von dem Ober- . Klein empfangen. Der König und die Königin von
riechenland, sowie der Prinz und die Prinjessin von Wales blieben dem Feste fern. Einer Reihe von leber Bildern, welche, begleitet von erklärenden Versen, Erinnerungen aus dem Leben des Königspaares, besenders aus den Verlohungs⸗ und Bochzeitstagen, zur Darstellung brachten, folgte ein von Herren und Damen der Gesellschaft ausgeführter Fackeltanz. Beides fand die leb⸗ hafteste Anerkennung von Seiten des Königs und der Königin. Bei dem darauf folgenden Festmahl brachte Ober⸗Präsident Klein ein Hoch auf das Königspaar aus. Ihre Majestäten verweilten noch bis 127 Uhr bei dem Fest.
Die Prinzen Albert zu Schleswig- Holstein Sonderburg⸗ Glücksburg und Eduard von Anhalt sind am Sonntag Vor⸗ mittag von Kopenhagen über Gjedser abgereist. Der Groß⸗ herzog und der Erbgroßherzog von Luxemburg gedachten heute Vormittag über Korsör die Rückreise anzutreten.
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (16) Sitzung des Herrenhauses, der der Handels-Minister Freiherr von Berlepsch, der Finanz⸗Minister Dr. Miguel und der Minister der offentlichen Arbeiten Thielen beiwohnten, bat der Fürst von Hatz feldt⸗Trachenberg vor Eintritt in die Tagesordnung den Präsidenten, der Matrikelcommission die Frage zur Entscheidung vorzulegen, ob ein Mitglied, das seinen Wohnsitz nach dem Auslande verlegt habe, befugt sei, während dieser Zeit Sitz und Stimme im Hause auszuüben. Der Präsident Herzog von Ratibor sagte die Erfüllung dieser Bitte zu.
Das Haus berieth sodann zunächst den Zesetzentwurf, über die Erweiterung, Vervollständigung und bessere Ausrüstung des Staatseisenbahnnetzes.
Die Commission beantragt die Genehmigung der Vorlage und schlägt außerdem übereinstimmend mit den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses folgende Resolution vor:
Die Königliche Staatsregierung aufzufordern, darauf Bedacht zu nehmen, daß thunlichft bald die Koften für Anlage zweiter und weiterer Geleise, für Um⸗ und Erneuerungsbauten von Bahnhöfen und für Vermehrung von Betriebsmitteln für die bereits bestehenden Bahnen in dem Staatshaushaltsplan ausgebracht und demgemäß die Mittel zur Befriedigung dieser Bedürfnisse schrittweise aus den Betriebseinnahmen de Staatseisenbahnen beschafft werden.
Graf von Frankenber g bedauerte, daß die finanzielle Lage es nicht gestatte, in dem bisherigen Grade mit dem Bauen von Secundärbahnen vorzugehen, und wünschte, daß in Zukunft auch mitgetheilt werden möge, wie hoch sich für die Pro⸗ vinzen die Kosten für den Grund und Boden in den einzelnen a en belaufen. Redner bemängelte ferner die großen Nachforderungen für längst bewilligte Eisenbahnbauten und auch, daß die lange gewünschte Weberbahn noch nicht weiter gefördert sei. Die im Interesse der Stadt Berlin nach,, Forderungen seien zu groß und die Beschaffung von Betriebs⸗ mitteln sowie die Erneuerung der Bahnhöfe aus Anleihen nicht zu billigen. (Schluß des Blattes)
— In der heutigen (71.) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, der der Minister des Innern Herrfurth und der Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant von Kaltenborn⸗ Stachau beiwohnten, wurde zunächst der , über⸗ die Feststellung eines Nachtrags zum Staatsh aushalts Etat für 1892/93 (Wasserversorgung der oberschlesischen Industriebezirke) in dritter Berathung unverändert an⸗ genommen. .
Es folgte die zweite Berathung des Gesetzentwurfs wegen Besetzung der Subaltern- und Unter⸗ beamtenstellen in der Verwaltung der Commu nal⸗ verbände mit Mili täranwärtern.
Nach § 1 der Commissionsbeschlüsse soll das Gesetz auf die Verwaltung der Communalverbände ausschließlich der Landgemeinden und ländlichen Communalbezirke mit weniger als 3009 Seelen Anwendung finden; durch Königliche Verordnung soll aber die Verpflichtung der Com⸗ munalverbände bezüglich der Kriegsinvaliden auf die eben genannten Landgemeinden und ländlichen Communal⸗ bezirke ausgedehnt werden können.
Abg. Eberty (dfr.) , beide von der Commission an der Vorlage vorgenommenen Abänderungen, den Ausschluß der Gemeinden und Bezirke unter 3000 Seelen und die Vor⸗ schrift bezüglich der Kriegsinvaliden, wieder zu streichen.
Abg. von Tzscho ppe (freicons.) beantragte, statt 3000 zu setzen . und statt ländliche Communalbezirke zu setzen: ländliche Communalverbände. ö
Die Abgg. Barth ffreicons und von Tzschoppe sfreicons.) sprachen sich für die Annahme der Commissions⸗ fassung mit dem Antrag von Tzschoppe und gegen den Antrag 6 aus.
inister des Innern Herrfurth gab dem Antrag Eberty den Vorzug, da der Antrag von Tzschoppe für eine gute Ver⸗ sorgung der Militäranwärter im Interesse der Armee nicht genügend sei. Die Regierung könne die Commissionsbeschlüsse im anderen Hause nicht vertreten.
Abg. Eberhard (cons.) sprach für die Annahme der Comm fonic hir und erklärte, daß die conservative Partei, wenn die Commissionsfassung wesentlich geändert werden sollte, gegen das Gesetz stimmen müsse; sie könne auch den Antrag von Tzschoppe nicht annehmen.
Der Kriegs⸗Minister, General-Lieutenant von Kalten⸗ born⸗Stachau erklärte, daß nach der Ansicht der Heeres⸗ verwaltung in den Commissionsbeschlüssen eine Schädigung der 36 des Heeres liege.
Abg. Roeren (Centr) erklärte sich namens des Centrums für die Commissionsfassung.
er König hielt während desselben an die Studenten
2 J 3. ö 6 3 1. ö, ö K . . K. Kö K
w K
2 22 . K K