Dr. Ritter, General⸗-Director zu Schl — Pror nz Schlesten, zu Schloß Waldenburg,
Roth, Bergwerks ⸗-Director zu 4 — Servaes, err ral d ol zu uhrort, . ö nnn Commerzien⸗Rath zu Siegen, Provinz West⸗
van den Wyngaert, Fabrik-Director zu Berlin; Stellvertreter:
Bernhardi, General-Director zu Zalenze bei Kattowitz Bou rzutschky, Fabrikbesitzer zu ee, ; Brauns, General Director zu Dortmund, von Coelln, Commerzien⸗Rath zu Hannover, Koepp, Handelskammer⸗Präsident zu Wiesbaden, Langen, Geheimer Commerzien⸗Rath zu Köln, Milch, Commerzien⸗Rath zu Posen, Dr. Weigert, Stadtrath und Fabrikbesitzer zu Berlin, Werminghoff, Bergwerksbesitzer zu Berlin. Aus den Kreisen des Handelsstandes: Mitglieder: Bertelsmann, Vorsitzender der Handelskammer zu Bielefeld, Beth cke, Commerzien⸗Rath zu Halle a. S, Bjoernsen, Senator zu Altona, Damme, Geheimer Commerzien⸗Rath zu Danzig, Haurand, Commerzien⸗Rath zu Frankfurt a. M, Lueg, Commerzien⸗Rath zu Oberhausen, gn. 2 und Handelsrichter zu Breslau, 2 Ritzhaupt, Commerz und Admiralitäts⸗Rath zu Königs⸗ i. Hr. Waechter, Commerzien⸗Rath zu Stettin; . Stellvertreter: Boeddinghaus jun, Fabrikbesitzer zu Elberfeld, . Brauereibesitzer u Frankfurt a. M. . iesek am p, Commer ien⸗Rath zu Münster, Opp sé, Fabrikant zu Mühlhausen i. Th, Perers, Commerzien⸗Rath zu Elbing, Pinkus, Commerzien⸗Rath zu Neustadt i. Oberschlesien, Sarnow, Rathsherr und Kaufmann zu Stralsund,— Sartori, Geheimer Commerzien⸗Rath zu Kiel, Scharffenorth, Konsul k ö
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Die Berg⸗A1ssessoren Kirstein zu Königsgrube in Ober— schlesien, Theodor Remy zu Hrube 8e Saarbrücken, Althans zu Grube Gerhard bei Saarbrücken, Jokisch zu 2 Luise⸗Grube bei Zabrze und Bäumler zu Grube Fischbach bei Saarbrücken sind zu Berg⸗Inspectoren ernannt.
Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.
Der bisherige Landmesser, Vermessungs⸗Rexvisor Bracht E Minden und der bisherige Landmesser Loch zu Münster i. W. ind zu Ober⸗-Landmessern ernannt worden. em mit der Wahrnehmung des veterinärpolizeilichen Grenzdienstes in den Kreisen Ratibor, Leobschütz, Neustadt und Neisse betrauten Kreis- und commissarischen Hrenz-Thierarzt 5 rrmann zu Leobschütz ist, unter Entbindung von dem Amt des Kreis-Thierarztes des Kreises Leobschütz, die Kreis— Thierarztstelle des Kreises Ratibor, mit dem Wohnfsitz in Ratibor, verliehen. .
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-⸗Angelegenheiten. An der Präparanden⸗-Anstalt zu Herborn ist der Lehrer
6 aus Hermannstein als Zweiter Lehrer angestellt en.
Bekanntmachung, die von Mandt⸗Ackermann'sche Stipendienstiftung betreffend.
Der Geheime Ober⸗Medizinal-⸗Rath und Kaiserlich russische deibarzt Dr. Martin von Mandt 22 dessen e gs. Johanna Charlotte Ludovika, geb. Ackermann, haben in ihrem am 20. Oktober 1857 errichteten wechselseitigen Testament der Königlichen Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms⸗ Universität zu Bonn zur Förderung wissenschaftlicher und technischer Studien unter der männlichen Nachkommenschaft ihrer Seitenverwandten unter dem Ramen:
. „von Mandt-⸗Ackermann sche Stipendienstiftung“
ein Kapital von 48 900 S6 vermacht, mit der Bestimmung, daß die Zinsen desselben, nach Abzug der Verwaltungskosten, zur Unterstützung junger Männer christlicher Religion, welche sich der Arznei⸗ der Rechts- und den in der philosophischen Facultät vertretenen Wissenschaften auf Universitäten oder der höheren technischen Ausbildung auf Gewerbeschulen und ähn— ie Anstalten widmen, als Stipendien verwendet werden ollen
Diese Stiftung ist mit dem Sommer-Semester 1890 in Wirksamkeit getreten. .
Die Zahl der Stipendien ist auf drei festgesetzt
Zum Genusse der Stipendien sind vorzugsweise berufen:
die ehelichen männlichen Nachkommen der Geschwister der Stifter. . .
in erster Reihe des Ehemanns von Mandt vollbürti Bruders Karl Theodor 2 K
in zweiter Reihe des Ehemanns von Mandt voll⸗
bürtigen Schwester Therese, verehelichten Grano,
in dritter Reihe der Ehefrau von Mandt Bruders Albert r,,
in vierter Reihe der Ehefrau von Mandt 3 Gebhard Ackermann; ; z J
demnächst in Kategorie
II. die männlichen Nachkommen:
zuerst des Ehemanns von Mandt beiden Halbbruder
, , Franz Mandt, zweitens des Freundes der Stifter, des Appellations⸗ , . Graffunder, 3. ; ritkens des Freundes der Stifter, des Regierungs⸗ und Bauraths Emil Flaminius; . 66 und erst, wenn von diesen beiden Klassen von Stipendien
Ermangelung von Bewerbern dieser
Samml. S. 357 sind bekannt gemacht:
Stipendien auch an Fremde, insofern dieselben die Eigens preußischer Unterthanen haben, verliehen werden, ** chan Der Genuß und die Verabfolgung der Stipendien ist nicht von dem Besuche der Bonner Universitst, noch überhaupt von der Gegenwart auf einer der preußischen Uni ãten und Lehranstalten abhängig; 4. befreit der Genuß im Auslande in keinem Falle von der Beibringung der zur Ver⸗ —— — erforderlichen Jeugnisse der wirklich 2 Unterrichts⸗ anstalten. Bewerbungen, welchen amtliche Zeugnisse über das Ver⸗ wandtschaftsverhältniß mit den Stiftern, beziehungsweise den mit Vorzugsrecht bedachten Familien, die Schul- und Sitten⸗ zeugnisse der bisher besuchten Unterrichtsanstalten, das Universitãts⸗ Immatriculations⸗ und Sittenzeugniß, sowie ein Decangtszeugniß; von den Gewerbetreibenden: empfehlende Zeugnisse der Gewerbebehörden und die Unterrichts zeugnisse der Vorschulanstalten und Lehrmeister beigefügt sein müssen,
sind bis zum . 27. Juni 1892 hierher einzusenden.
Bonn, den 27. Mai 1892. Das Curatorium der von Mandt⸗Ackermann'schen Stiftung bei der Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms⸗
Uni versität.
Die Nummer 13 der Gesetz⸗-Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter
Nr. gös3 das Geseß wegen Abänderung des ee g vom 29. Juni 1886, betreffend die Heranziehung von Militär⸗ personen zu Abgaben für Gemeindezwecke. K 22. April 1892 3 . Nr. Bö4d das Gesetz, betreffend Abänderung wegepolizei⸗ licher Vorschriften für die Provin Se er mn, * Ausnahme des Kreises Herzogthum Lauenburg. Vom 4. Mai ö unter
Nr. 9535 die Verordnung, betreffend das Inkrafttreten des Gesetzes vom 3. April 1883. Vom 8. Mai .
Ur. 9536 die Verordnung, betreffend das Inkrafttreten . Gesetzes vom 20. März 1889. Vom 9. Mai 1892; und unter
Nr. s537 den Allerhöchsten Erlaß, betreffend das Rang⸗ verhältniß des Amtsgerichts Präsidenten bei dem Amtsgericht in Berlin. Vom 9. Mai 1892.
Berlin, den 30. Mai 1892.
Königliches Gesetz-Sammlungs⸗-Amt. Weberstedt.
Bekanntmachung. Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872
Gesetz Y der Allerhöchste Erlaß vom 21. Januar 1892, betreffend die Genehmigung des von der Generalversammlung am 25. November 1891 beschlossenen Nachtrags zu den reglementarischen Bestimmungen des Kur⸗ und Neumärkischen Ritterschaftlichen Creditinstituts, durch die Amtshlãtter . ; der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 15 S. 119, aus⸗ gegeben den 9. April 1892, der Königlichen Regierung zu Köslin Nr. 8 S. 73, ausgegeben den 25. Februar 1892, der Königlichen Regierung zu Marienwerder Nr. 9 S. 39, aus⸗ gegeben den 3. März 1892, der Koöͤniglichen Regierung zu Frankfurt Nr. 9 S. 43, ausgegeben den 2. März 1892, der Königlichen Regierung zu Liegnitz Nr. 9 S. 43, ausgegeben den 27. Februar 1892, . (Eu vergl. die Bekanntmachung Nr. 3 S. 34);
) das am 6. März 1892 Allerhöchst vollzogene Statut für die Wiesengenessenschaft Helleschten zu Haustadt im Kreise Merzig durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 15 S. 165. ausgegeben den 15. April 1892;
3) der Allerhöchste Erlaß vom 28. März 1892, betreffend die Festsetzung des Zinsfußes des noch nicht begeßenen Theils der von der Stadt Disseldorf auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 8. Sertember 1890 aufzunehmenden Anleihe auf 3 oder 4 0, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Nr. 18 S. 341, ausgegeben den 7. Mai 1892
) der Allerhöchste Erlaß vom 4. April 1892, betreffend die Genehmigung einer Abänderung des Allerhöchsten Privilegiums vom 2X. Dezember 1890 zur Ausgabe von Schuldverschreibungen der Stadtgemeinde Harburg, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Lüneburg Nr. 19 S. 155, ausgegeben den 6. Mai 1852 5) der Allerhöchste Erlaß vom 6. April 1892, betreffend die Anwendung der dem Chausseegeldtarife vom 29. Februar 18160 ange⸗ hängten Bestimmungen wegen der Chausseepolizeivergehen auf die im Mansfelder Gebirgskreise neu gebauten Chauffeen 4) von Mans— feld über Moöllendorf nach Gorenzen, 2) von Stangerode über Alterode und Harkerode nach Wellsleben, 3) von Meisdorf nach Wieserode, 4) ven Wippra über Friesdorf und Rammelburg bis zur Provinzial chaussee Leimbach Harzgerode und 5) von , , . nach Drebs⸗ dorf. durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Merfeburg Nr. 19 S. 177, ausgegeben den 7. Mai 1892; 6) der Allerhöchste Erlaß vom 6. April 1892, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts, sowie des Rechts zur Chausseegeld⸗ erhebung an den Kreis Resenberg für die von ihm zu bauenden Chausseen I) von Groß⸗Lassowitz über Jaschine bis zur Resenberg⸗ Kreuzburger Kreis gren⸗ bei Kuhnagu und 2) von der Schlackenstra ße Groß ⸗Lassowitz Bahnhof Sausenberg in deren Verlängerung bis zur Rosenberg⸗Jellowaer Chauffee in der Richtung auf Kudobg, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 21 S. 163, aus— gegeben den 29. Mai 1892
7) der Allerhöchfte Erlaß vom 20. April 1892, betreffend die Anwendung der dem Chausseegeldtarif vom 29. Februar 1840 an— gehängten Bestimmungen wegen der Chaufsseepolizeiwergehen auf die im Kreise Anklam belegenen Chausseen 1j von Anklam nach Spantekow, 2) ven Görke über Liepen bis zur Grenze des Kreises Demmin in der Richtung auf Groß-Toitin und 3) von Rathebur bis Löwitz, durch das Amteblatt der Königlichen Regierung zu Stettin Rr. S. 147, ausgegeben den 20. Mai 1892. .
Nichtamtliches. Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 31. Mai.
Ihre Majestäten die Königin⸗-Regentin und die Königin der Niederlande sind gestern Abend um? Uhr 11 Min. auf der Wildparkstation eingetroffen. Allerhöchst⸗ dieselben wurden bei der Ankunft auf dem Bahnhof von Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin
berechtigten keine Bewerber vorhanden sind, konnen die
auses, dem Staatssecretär iherrn en fiche Generalen 0 und ö 94 2 2 2. i
uges in den rei mi eutschen nieder⸗ ian ge hen men geschmückten Bahnhof wurden die 2 ländische Nationalhymne und darauf das Oranien⸗ Lich intonirt. Seine Majestät der Kaiser küßte der Königin bei der , und Wange und der Königin⸗Regentin die Hände. im Abschreiten der Ehrenwache, welche eine Compagnie des Garde Jäger⸗Bataillons gestellt hatte, führte Seine Majestät die Königin-⸗Regentin und Ihre Majestät die Kaiserin die Königin. Nach kurzem Aufenthalte be= gaben Sich Seine Majestät der Kaiser mit Ihrer Majestãt der Königin⸗Regentin in dem ersten vierspännig Wagen Ihre Majestät die Kaiserin mit Ihrer Majestät der Königin in dem zweiten Vierspänner nach dem Neuen Palais. Den 2 vorauf ritt und folgte je die Hälfte einer Escadron des Regiments der Gardes du Corps; auf dem Wege nach dem Palais bildeten die Mannschaften des — Bataillons Spalier. Auf der Gartenterrasse des Neuen Palais wo die niederländischen Majestäten abstiegen, stand am Mittel eingang die Leib Compagnie des 1 Garde⸗Regiments z F. mit der Fahne und Regimentsmusik als Ehrenwache.
Kani ichen M ö G *
. Die diesjährige große Frühjahrs⸗Parade über die in Berlin und Spandau garnisonirenden Truppentheile, sowie über das Garde⸗Schützen⸗Bataillon und die Haupt⸗Cadetten⸗ Anstalt Groß⸗Lichterfelde fand heute Vormittag um 9 Uhr auf dem Tempelhofer Felde östlich der Chaussee vor Seiner Maj estät dem Kaiser und König statt.
Die Truppen erschienen im Paradeanzu die Fußtruppen in weißen Hosen, die 2 Regi⸗ ments. und Bataillons Tambours sowie die Fahnen— träger ohne Gepäck, das Garde- Cürassier⸗ Regiment mit, Cürassen, und rückten zwanzig Minuten vor Beginn in die durch Tafeln bezeichneten Linien ein. Die Parade befehligte der commandirende General des Garde⸗ Corps, General der Infanterie Freiherr von Meerscheidt⸗ , (Chef des Generalstabs Oberst⸗Lieutenant von
ülow).
Das erste Treffen commandirte der General-Lieutenant von Holleben, Commandeur der 1. Garde⸗Infanterie⸗-Division, das zweite Treffen: General⸗Lieutenant Edler von der Planitz J. Commandeur der Garde⸗Cayallerie⸗Division.
Auf dem rechten Flügel des ersten Treffens hatten die Leibgendarmerie und die Stäbe Aufstellung genommen. Daneben standen: die 2. Garde ⸗Infanterie⸗Brigade unter dem Commando des General ⸗Majors Freiherrn von Wilczeck, bestehend aus der Haupt⸗Cadetten⸗Anstalt unter Oberst von Freyhold, dem 2. Garde⸗Regiment z. F. unter Oberst Freiherr von Gayl, dem Garde⸗Fuͤsilier⸗Regiment unter Oberst Graf von Keller und dem 4. 9 z. F. unter Oberst Freiherr von Gemmingen; die 3. Garde⸗Infanterie⸗ Brigade unter dem Befehl, des General⸗Majors von Lütcken, bestehend aus dem Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗ Regiment Nr. 1 unter Oberst Freiherr von Bülow, dem- 3. Garde⸗Grenadier⸗Regiment Königin Elisabeth unter Qberst Herwarth von Bittenfeld und dem Garde⸗ Schützen⸗Bataillon unter Oberst⸗Lieutenant von Scholten, die zusammengestellte Garde⸗Infanterie⸗ Brigade unter Com⸗ mando des General Majors und Commandeurs der 4. Garde⸗Infanterie⸗- Brigade Erbgroßherzogs von Baden, Königliche Hoheit, bestehend aus dem Kaiser Franz Garde Grenadier Regiment Nr. 2 unter Oberst von Unruh und dem 3. Garde Regiment z. F unter Oberst von Bismarck; und auf dem linken . die zusammengestellte Brigade unter Befehl des General Majors Knappe, Commandeurs der Eisenbahn⸗Brigade, bestehend aus dem 1. Bataillon Garde⸗Fuß⸗Artillerie⸗ Regiments unter Major von Eckartsberg, dem Garde⸗Pionier⸗ Baiagillon unter Major Schubert, dem Eisenbahn⸗Regiment Nr. 1 unter dem Königlich württembergischen Obersten Schill und dem Eisenbahn⸗ Regiment Nr. 2 unter Oberst Freiherr von Rössing. Im zweiten Treffen stand auf dem rechten Flügel die aus dem Garde⸗Cürassier⸗Regiment unter Oberst von Roth⸗ kirch⸗Panthen und dem 2. Garde⸗Ulanen⸗Regiment unter Oberst Graf zu Eulenburg zusammengestellte Garde ⸗Cavallerie⸗ Brigade unter dem Befehl des Obersten ( duard Prinzen zu Salm-Horstmar, à la snite des Garde— Euͤraffier Regiments und Commandeurs der 1. Garde⸗ Cavallerie⸗ Brigade, daran anschließend: die 3. Garde⸗ Cavallerie⸗Brigade, unter dem Commando des Obersten von Kotze, bestehend aus dem 1. Garde⸗Dragoner⸗Regiment Königin von Großbritannien und Irland unter Oberst⸗Lieutenant von dem Knesebeck und dem 2 Garde⸗-Dragoner⸗Regiment unter Oberst⸗ Lieutenant Heinrich XX. Prinz Reuß, Durchlaucht; und auf dem linken Flügel die Artillerie und der Train unter dem Befehl des Commandeurs der Garde⸗Feld⸗A rtillerie⸗Brigade, General⸗Majors Freiherrn Neubronn von Eisenburg, bestehend aus dem 1. Garde⸗Feld⸗ꝛArtillerie⸗Regiment unter Oberst⸗ Lieutenant von Sluytermann⸗Langeweide, dem 2. Garde⸗Feld⸗ Artillerie⸗Regiment unter Oberst von Lüdemann und dem Garde Train⸗Bataillon unter Major Eiswaldt.
Die Bataillone des ersten Treffens standen in Doppel⸗ colonnen, die Cavallerie in Colonne in Escadrons, die Ab⸗ theilungen der Artillerie in Breitcolonne und der Train in Linie
Beim Erscheinen Seiner Majestät sowie Ihrer Maje⸗ stäten der Kaiserin und der Königin-Regentin der Niederlande wurden die Honneurs zuerst im ganzen, dann brigadeweise ausgeführt. Das zweite Treffen wurde, nachdem das erste Treffen vom rechten Flügel besichtigt worden war, vom linken Flügel aus besichtigt.
Der Lor ein rf wurde zweimal ausgeführt. Beim ersten Vorbeimarsch defilirte das erste Treffen in Compagnie⸗ fronten, die Cavallerie in Escadronsfronten mit halben Distancen, die Feld-Artillerie in Batteriefronten, der Train in Comyagniefronten, sämmtlich im Schritt. —
Der zweite Vorbeimarsch wurde von den z, Regimentern in Regiments⸗Colonne, von den beiden Eisenbahn⸗ Regimentern in Brigade⸗Colonne, von den selbständigen Ba⸗ taillonen in Compagniefront⸗Colonnen, von der Cavallerie in Escadtons⸗ von der Feld⸗Artillerie in Batterie⸗ und vom Train
mit Gepäck,
in Compagnie⸗Fronten, und zwar von der Cavallerie, Artillerie
und dem Train im Trab ausgeführt. Die Haupt⸗Cadetten⸗ Anstalt fiel beim zweiten Vorbeimnarsch aus.
Nach beendigter Parade formirten sich die Truppen jum Abmarsch und rückten unter klingendem Spiel in ihre Quar⸗
sowie sämmtlichen zur Zeit hier weilenden Prinzen des
tiere ab; an der Spitze der Fahnen⸗Compagnie zog Seine Majestät der Kaiser in die Stadt.
Die Fahnen und Standarten wurden heute früh gegen R/, Uhr aus dem Königlichen Schlosse abgeholt, und war die Fahnen durch eine Compagnie des 2. Garde⸗ e, ments F und die Standarten durch eine Escadron des i ge, g rn und nach der Parade durch theile zurückgebracht. Zur Verminde⸗
stockungen hatten die Truppentheile beim
zu u von der Parade Wege östlich
und westlich der Friedrichstraße genommen, nur die 30 nen ⸗ Compagnie, die Standarten⸗Escadron, die Lei darmerie, das w / / das Füsilier⸗ Bataillon Kaiser Alexander Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 1 und das 2. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiment passirten die Friedrichstraße, das Hallesche Thor und die Belle ⸗Alliance⸗
n,, 123 Uhr findet im Neuen Palais die große Parade⸗Frühstückstafel statt.
Heute traten die vereinigten Ausschüsse des Bun des⸗ raths für Handel und Verkehr und für Justizwesen zu einer Sitzung zusammen.
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ bemerkt zu der gestern veröffentlichten . Kriegs⸗Ministers, betreffs der Ahlwardt schen roschüre „Neue Ent⸗ hüllungen, Judenflinten J und II. Theil“, daß die bei den Militär ⸗ und Civilgerichten schwebenden Unter⸗ suchungen nach ihren Informationen mit thunlichster Be⸗ schleunigung betrieben werden; bis zum Abschluß derselben durfte aber bei der großen . der zu vernehmenden Zeugen und Sachverständigen immerhin noch einige Zeit verstreichen. Es dürfte schon jetzt als feststehend bezeichnet werden, daß ein Theil der thatsächlichen Behauptungen der Ahlwardt schen Brochüren völlig unrichtig sei. Zu einem anderen Theil möchten die Ahlwardt'schen Angaben an sich vielleicht zutreffen, sie seien aber keineswegs eig et eine 2 Vorstellung von den Verhältnissen bei der ö und Abnahme der Gewehre zu geben, sodaß alle aus ihnen gezogenen Schlüsse hinsichtlich J der Löwe schen Waffenlieferung hinfällig erschienen.
Der bisher bei der Königlichen Ministerial-Militär⸗ und Baucommission zu Berlin beschäftigte Regierungs⸗Assessor Dr. von Gröning ist dem Königlichen . ei⸗Präsidium zu Berlin zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Die Regierungs⸗ Referendare Hr. jur. Riesch aus Stade, von Hassell aus Magdeburg, Bossart aus Marienwerder, Graf von der Gröben aus Königsberg und von Uthmann aus Liegnitz haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.
Die Marine⸗Intendantur⸗Referendarien Kabus und Filcher sind nach bestandener Prüfung zu überetatsmäßigen Marine⸗Intendantur⸗Assessoren ernannt worden.
Der Referendar Kettelhoit ist auf Grund der bestande⸗ nen Staatsprüfung zum Gerichts⸗-Assessor in der Justiz— verwaltung von laß *r hrin en, ernannt worden.
S. M. Kreuzer⸗Geschwader, bestehend aus den Schiffen Leipzig“ und, Alexandrine“, Geschwader⸗Chef: Contre— Admiral von Pawelssz, beabsichtigt am 1. Juni von Colombo (Ceylon) nach Singapore in See zu gehen.
S. M. Aviso „Loreley“, Commandant: Corvetten⸗ Capitän Graf von Moltke L, ist am 28. Mai in Alexandria eingetroffen und beabsichtigt am 6. Juni nach Jaffa (Syrische Küste) in See zu gehen.
Württemberg.
Stuttgart, 30. Mai. Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent ist heute mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Therese mittels Sonderzugs hier eingetroffen. Der Prinz Hermann von Sachsen-⸗Weimar und der bayerische Gesandte Graf von Tauffkirchen erwarteten den Prinz⸗ Regenten in Umm, der Ehrendienst in Geislin⸗ gen. Seine Majestät der König, sämmtliche hie⸗ sigen Prinzen, die Generalität, der Minister-Präsident und der Ober⸗Bürgermeister waren am Dahn ef anwesend. Die Begrüßung zwischen dem König und dem Prinz-⸗-Regenten war sehr herzlich. Der Prinz⸗Regent trug die Uniform seines württembergischen Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 29, der König diejenige des 4 bayerischen Infanterie Regiments König von Württemberg. Bei der Fahrt vom Bahnhof zum Schlosse fuhren der König und der Prinz⸗Regent in einem Wagen. An der Spitze und am Schluß des Zuges ritt je eine Schwadron Ulanen. Auf dem ganzen Wege begrüßte eine zahlreiche Menge die Herr— schaften mit stürmischen Hochrufen. Truppen bildeten vom e ef bis zum Schloß Spalier, die Straßen sind reich
ꝗgt.
Wie der St -A. f. W.“ mittheilt, hatten sich Ihre Majestãten der König und die König in, sowie Ihre Hh r Doheit die Prinzessin Pauline am 23. d. M. nach Heid el⸗ berg begeben, um dort Ihre Majestäten die Königin und die Königin⸗Regentin der Niederlande zu begrüßen. Die Rückkehr nach Stuttgart erfolgte am nämlichen Abend.
Desterreich⸗ Ungarn.
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der Finanz Minister
Werthgestaltung des Silbers absolut übrige nur, hie ã : u basiren, was aber einen ue n Anschluß Desterreichs an eine internationale bimetallistische Vereinigung nicht ausschließe. Der Abg. Dr. von Plener erklärte hierauf namens seiner Partei, er werde einen Antrag auf sofortige ö der Eingulden⸗Staatsnoten durch Silber stellen, welches die österreichischungarische Bank gegen Ueberlassung von Gold . der Regierung zu beschaffen hätte. Gegen⸗ über diesen Ausführungen wies der Finanz ⸗Minister Dr. Stein bach auf die Objectivität der Relation hin, betonte, die Einführung der Kronenwährung sei hauptsächlich durch die auf mr . lautenden Verpflichtungen 6 u erklärte die Anregung Plener's zur Einlösung der Gulden⸗ noten ernstlich in Erwägung zu ziehen; doch sei dasselbe Ziel vielleicht durch Fundirung der Papiergulden, eventuell durch Verwandlung deren in Silbercertificate zu erreichen.
Wie die Wiener Blätter melden, war das Gesuch der Deputation ungarischer Rumänen um eine Audienz bei dem Kaiser abschläglich beschieden worden. Wenn der für heute r,, letzte Schritt um Erlangung einer Audienz fruchtlos bleiben sollte, beabsichtigt die Deputation, wie W. T. B.“ mittheilt, nach Ueberreichung eines Memo⸗ randums in der Cabinetskanzlei Wien wieder zu verlassen.
Von den gestern vorgenommenen Wahlen für den kroatischen Landtag sind bisher 46 Ergebnisse bekannt. Danach wurden 41 Candidaten der Nationalpartei, vier Candidaten der Rechtspartei und ein Parteiloser gewählt.
Großbritannien und Irland.
Das Unterhaus hat gestern die irische Unterrichts⸗ bill in zweiter Lesung mit 152 gegen 53 Stimmen angenom⸗ men. — Im Verlauf der Sitzung gab der Parlaments⸗ Secretär des Auswärtigen Lowther die Erklärung ab: die Regierung kenne die Details des Vorschlags, betreffend eine neue Ausgabe türkischer Bonds, nicht; sie sei daher außer stande zu urtheilen, wie und ob überhaupt die Bondsinhaber der türkischen Anleihe von 1862 davon berührt seien, und auch jetzt nicht in der Lage, der Pforte deshalb Vorstellungen zu machen. Ferner theilte Herr Lowther dem Hause mit, daß das Madrider Protokoll, betreffend die falsche Bezeichnung des Ursprungs von Waaren, von den Staaten England, Frankreich, Spanien, Portugal, der Schweiz, Brasilien, Tunis und Guatemala unterzeichnet und der Austausch der Rati⸗ ficationen auf den 15. Juni festgesetzt sei.
Am 29. d. M. ist der britische Contre⸗Admiral Richard Charles Mayne infolge Schlaganfalls gestorben. Er hat als conservativer Abgeordneter dem Unterhause angehört, wo . Wort in Marine ⸗Angelegenheiten viel Gewicht beigelegt wurde.
Auf der Palmer schen Schiffswerft in Jarrow lief am 28. Mai das neue Schlachtschiff „Resolution“ vom Stapel. Die Taufe vollzog Frau Whithe, die Gemahlin des Ober⸗Constructeurs der britischen Marine.
Der General⸗-Postmeister Sir J. Ferguson hat eine Bill entworfen, welche 1 000 000 Pfd. Sterl. aus dem conso⸗ lidirten Fonds zur Entwickelung des staatlichen Telephon⸗ netzes, wie der General⸗Postmeister sie jüngst im Unterhause scizzirt hat, aussetzt. Der Staat würde danach die Haupt⸗ telephonlinien ankaufen und nur die Zweiglinien pachtweise Privatunternehmern überlassen.
In Irland bereiten in der Provinz Ulster die irischen protestantischen Loyalisten eine große gegen Gladstone's Homerule⸗Plan gerichtete De monstr ation vor, die am 17. Juni in Belfast in Gestalt einer Convention veranstaltet werden soll. Es haben bereits zahlreiche Versammlungen stattgefunden, in denen die Delegirten dazu gewählt wurden. Wie der loyale Dublin erer, zu melden weiß, soll demnächst auch eine Flugschrift in Belfast erscheinen, die den bis in alle Einzel⸗ heiten ausgeführten Plan für die Organisation eines passiven Widerstandes gegen Homerule darlegt.
Frankreich.
Das „Journal Officiel“ von vorgestern hat, wie bereits mitgetheilt, das Zollabkommen mit Spanien veröffent⸗ licht. In dem Berichte der Minister des Aeußern und des Handels an den Präsidenten über diesen Gegenstand heißt es:
Das seit dem 1. Februar in Kraft stehende Regime lief wie den Interessen beider Länder, so auch ihrer gegenseitigen freundschaft⸗ lichen Gesinnung allzu sehr zuwider, als daß die ö nicht getrachtet hätten, durch ein gemeinschaftliches Abkommen seine Wirkungen einzu⸗ stellen. Es wurden daher Unterhandlungen angeknüpft, die zu folgen⸗ den Ergebnissen führten: Die spanischen Waaren werden in Frank⸗ reich auf Grund des vorliegenden Decrets zum Mindesttarif zugelassen, während die französischen Erzeugnisse unter die Anwendung des Conventionaltarifs fallen, der in Spanien noch in Kraft steht, und wenn dieser am 30. Juni aufhört, unter den spanischen Mindest⸗ tarif Ungeachtet dieser Gegenseitigkeit der Behandlung wäße die Erhöhung gewisser Artikel des spanischen Mindesttarifs als ein ernstliches Hinderniß für die Wiederherstellung unserer Handelsbeziehungen mit Spanien anzusehen. Man ist darüber einig, daß die beiden Re⸗ gierungen noch weiter nach den Punkten forschen werden, in denen den erhobenen Beschwerden abgeholfen werden kann, und die Er⸗ nennung von Bevollmächtigten zu diesem Zweck steht unmittelbar
bevor.
Einzelne Blätter hatten die Nachricht gebracht, eine ursprünglich in Aussicht genommene Parade bei Nancy sei wieder fallen gelassen worden; sie . daran übelwollende Bemerkungen uber die Regierung geknüpft. Wie die heutigen Pariser Morgenblätter mittheilen, wäre eine Parade bei Nancy uberhaupt nie angesetzt gewesen. Das ursprüngliche Festpro⸗ gramm sei vom Präfecten entworfen und an die Presse mitgetheilt worden, ohne daß dieser jemanden zu Rathe gezogen habe. Als dann der Srdonnanzoffizier des Präsidenten Carnot, Oberst Chamoin in Nancy eingetroffen sei und mit den Be⸗ hörden Rücksprache genommen habe, habe er einen Bericht . auf Grund dessen der Ministerrath heute die Reise⸗ ee. itionen festsetzen und officiell darüber Beschluß fassen werde.
Das Begräbniß des radicalen Deputirten Madier de Montjau hat vorgestern in Chatou bei Paris stattgefunden. Zahlreiche Deputirte, Senatoren sowie Verbannte vom 2 De⸗ zember mit , Fahne nahmen nach der „Köln. Ig daran theil. Der Minister⸗Präsident Lo ubet pries den Verstorbenen als alten wahren Republikaner. . .
Mit welcher Offenheit die Anarchisten in Paris trotz der zahlreichen Verhaftungen und der angedrohten strengen Strafen vorgehen, dafür liefert eine am Sonnabend von ihnen abgehaltene öffentliche Versammlung den Beweis, in der die Thaten Ravachol's verherrlicht und die Genossen zur Nachciferung aufgefordert wurden. In der Einladung
zur Versammlung hieß es, wie die „Köln. Ztg.“ mittheilt,
. ung g u n Hurcht einge *, und dann —— „Die bürgerliche Gesellschaft reizt Tag durch ihre käufliche Presse und ihre Begilten zum **? gegen die Anarchisten auf, und die dummsten Verleu en werden erfunden. Genossen? Ihr habt die Anklagen gehört, kommt jeßt herbei, um auch unsere Antwort zu verne
und dann zu richten Die in der Versammlung gehaltenen Reden waren eine Verherrlichung der Du⸗ namitverbrechen, wie sie nicht offener ausgesprochen werden kann, wovon die nachstehenden Auszüge Zeugniß geben. Der Genosse Couthiers sagte: „Freudig nehmen wir auf uns den Schimpf, mit dem man Ravachol zu bedecken sucht. Wir erklären uns solidarisch mit allen Thaten, deren er angeklagt wird. Ferner der bekannte Anarchist Michel Zevaco. Ja. — 5 hat gestohlen und geraubt, er hat recht gehandelt! Mögen auch noch soviel Polizeispitzel hier im Saale anwesend sein, sie werden mich nicht hindern, zu sprechen. Ich 6 mich zum agent provocateur und ge: Wenn ihr Ge inch o nehmt es; wenn r es nur durch einen Mord erhalten könnt, so mordet. Ein „ge⸗ mäßigter Anarchist billigte Ravachol's Verhalten nicht un ⸗ bedingt, weil er mit der Wahl der Opfer nicht ganz einver⸗ standen sei und gewünscht hätte, daß man die Führer, die Generale der Bourgeois⸗Armee dynamitire“, ein Vorschlag, der von der Versammlung mit begeistertem Beifall 2. enommen wurde. Man trennte sich dann unter Absingung es Dynamitliedes. 9
Rußland und Polen.
Dem Mem. Dipl.“ safelg sollen in Belgrad ein russisches General⸗Konsulgt und in Nisch und einigen anderen Städten Serbiens Vice⸗Konsulate errichtet werden.
Der Reichsrath hält am 25. Mai (a. St) seine letzte Sitzung vor den Ferien, die bis zum 1. September (a. St.) dauern.
Unter dem Präsidium des Directors des wirthschaftlichen Departements des Ministeriums des Innern, Hofmeisters Kri⸗ woschein ist eine aus Vertretern dieses Ressorts sowie der Ministerien der Finanzen, der Communicationen, der Domänen und des Krieges bestehende Commission niedergesetzt worden, die, wie der „Grashd.“ berichtet, ein Programm suür Beschaf⸗ fung genauer Daten über Saatenstand und Ernte⸗ aussichten ausarbeiten soll.
Eine wichtige Rechtsfrage ist den Pet. Wed“ zufolge vom Justiz⸗Ministerium anhängig gemacht worden: Dieses Ministerium hat sich mit dem heiligen Synod behufs einer Reorganisation des Ehescheidungsverfahrens in Verbindung gesetzt und beantragt, ad hoc eine Commission aus Vertretern beider Ressorts zu ernennen.
Im Kubanschen Gebiet soll, wie die St. Pet. Ztg.“ erfährt, zu Uebungs- und Controlzwecken eine Probe⸗ Mobilisirung von fünf Kosakenregimentern ausgeführt werden. Zum Sammelpunkt ist die Stadt Maikop be⸗ stimmt. ö.
Italien.
Die Deputirtenkamm'er hat in ihrer gestrigen Sitzung den italienisch⸗schweizerischen Handelsvertrag mit 281 gegen 44 Stinfinen angenommen. Hierauf legte der Minister⸗Präsident Giolitti den Gesetzentwurf wegen Be⸗ willigung eines provisorischen Budgets für sechs Monate vor, beantragte die Dringlichkeit der Berathung und die Ueberweisung der Vorlage an die Budgetcommission. Die Kammer beschloß . Bei der dann vorgenommenen Berathung des Gesetzentwurfs, durch welchen die Regierung ermächtigt wird, die in dem Handelsvertrage mit Oesterreich⸗-Ungarn vorgesehene Weinzolleclausel an⸗ zuwenden, begründeten mehrere Deputirte die von ihnen ein⸗ gebrachten Tagesordnungen, worin die Regierung zur An⸗ wendung der Clausel aufgefordert wird. Die weitere Debatte über die Weinzollclausel wurde auf heute vertagt.
Bei der Wahl der Budgetcommission, welche den Gesetzentwurf wegen Bewilligung eines provisorischen Budgets für sechs Monate berathen soll, haben die Oppositionsparteien die Majorität erhalten. Hierdurch ist die Lage für die Regie⸗ rung wieder schwieriger geworden. Die Opposition will ihr höchstens zwei Monate Vollmacht geben, um zu verhindern, daß die Neuwahlen zu lange hinausgeschoben werden. Dennoch giebt man sich, wie „H. T. B.“ meldet, in Rom der Hoffnung ger daß eine Verständigung mit der Opposition wegen Be⸗
willigung des Budgets für vier Monate erzielt werden wird.
Portugal.
Nach einer über Paris eingetroffenen Meldung aus Lissabon würden die neu ernannten Minister am heutigen Tage die Geschäfte übernehmen.
Belgien.
Vorgestern haben in Belgien Stichwahlen für die Pro vinzialräthe statigefunden; sie sind, laut Meldung aus Brüssel, der Mehrzahl nach zu Gunsten der Klerikalen ausgefallen; in Namur wurden an Stelle von drei Liberalen drei Klerikale gewählt. .
Der heute in Brüssel erschienene amtliche ‚Moniteur“ ver⸗ öffentlicht die Pensionirung des General⸗Lieutenants Brial⸗ mont, General⸗Inspecteurs der Festungen sowie des Ingenieur⸗ Corps, und des General⸗Lieutenants Nicaise, General⸗ Inspecteurs der Artillerie. Beide Generale waren in der Frage der Maasbefestigung mit dem Kriegs⸗-Minister, General
ontus mehrfach in Differenzen gerathen. Sie wollen sich nunmehr von der liberalen Partei als Candidaten für die nächsten Wahlen aufstellen lassen. ö
Dänemark.
Die Kopenhagener „Berlingske Tidende“ veröffentlicht in ihrer gestrigen Nummer den Dank des Königs und der Königin für die vielen Beweise der Liebe anläßlich ihrer goldenen Hochzeit. Es heißt darin: „Die zahllosen Be⸗ weise von Theilnahme haben unsere de ken mit unsäglicher Freude und Dankbarkeit erfüllt. Unsere Worte können nicht an Alle reichen, aber alles, was unsere Herzen von innigem, tief⸗
efühltem Danke empfinden, fassen wir in unseren täglichen Wunsch und unser Gebet zusammen: Gott segne unser geliebtes Land und Volk“ — Auf der Kaiserlich russischen Yacht „Polarstern“ fand gestern ein Séjeuner statt, an welchem die gesammte dänische Königsfamilie, die rus⸗ ee Kaiserfamilie und der Prinz von Wales mit einer Familie theilnahmen. — Der Prinz von Wales
beabsichtigt, wie ‚W. T. B.“ erfährt, am nächsten Sonn⸗ abend, der König Georg von Griechenland am Sonntag von