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deshalb die
ö erachtem und ihr die worden.
Ein in der elsaß⸗ lothringischen Steuerverwaltung be⸗ schäftigter Steuerbote, welcher nach den maßgebenden dienstpragmatischen Bestimmungen als Landesbeamter anzu⸗ sehen war, ist für nicht versicherungspflichtig erachtet worden.
Ein auf Grund privaten Vertrags von einem Postagenten angenommener Postbote ist als rentenberechtigt angesehen worden, nachdem durch eine amtliche Auskunft des Reichs= Postamts festgestellt worden war, daß der Rentenbewerber Beamteneigenschaft nicht — kö —
Die persönliche Ungebundenheit bei der Arbeitsverrichtung, welche das wesentlichste Kriterium für die Selbstãndigkeit der hausindustriellen Thätigkeit bildet, kann auch bei Außen⸗ arbeitern, insbesondere ccord⸗Außenarbeitern, gegeben sein und hiernach die Beschäftigung dieser Personen derjenigen der . ,, ahnlich erscheinen. Rechtlich ö. diese Ungebundenheit in den beiden hervorgehobenen Fällen eine wesentlich verschiedene Bedeutung. Ob ihr die eine oder die andere zukommt, ist nach dem Charakter des Beschäftigungs⸗ verhältnisses in seinen übrigen hier in Betracht kommenden Beziehungen zu entscheiden . .
Die an eine Krankheit sich anschließende, die Aufnahme der Arbeit verhindernde Reconvalescenz ist der gemäß 8 17 Absatz2 und 58 158 des Invaliditäts- und Altersversicherungs⸗ gesetzes anrechnungsfähigen eigentlichen Krankheit gleichzustellen.
Die Bestimmungen der 85 17 Absatz 2 und 158 a a. O. sollen nicht bloß den in einem festen Arheitsverhältniß stehen⸗ den, sondern auch den unständigen Arbeitern zu gute kommen, sodaß an sich unter 8 17 a. a. O. fallende Krank⸗ heiten berufsmäßiger Lohnarbeiter auch dann, wenn ihnen eine wirkliche Beschäͤftigung nicht unmittelbar vorangegangen ist, anrechnungsfähig sind, sofern nur angenommen werden kann, der betreffende Arbeiter würde, falls er gesund geblieben wäre, während der Dauer der Krankheit Beschäͤftigung gehabt haben.
Das Dienstverhältniß, in welchem eine Renienbewerberin als Kinder wärterin bei einer im Ausland wohnenden Familie gestanden hat, kann auf die vorgesetzliche Wartezeit nicht angerechnet werden.
Seine Hoheit der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen, General⸗Lieutenant und Commandeur der 2. Garde⸗Infanterie⸗ Division, hat sich mit Urlaub nach Koblenz begeben.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Schwerin, 1. Juni. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat sich gestern von hier nach Rostock be— geben zur Eröffnung der dortigen Landes⸗Gewerbeagusstellung. Seine Königliche 2 traf, wie die „Meckl. Nachr. er⸗ fahren, 66 nach 2 Uhr in der Ausstellung ein, enthusiastisch begrüßt von einer zahlreichen Volksmenge. Der Bürgermeister Maßmann gab nun in längerer Ansprache den Gefühlen der Bevölkerung Ausdruck und schloß daran lebhaften Dank für alle, die das Ausstellungwerk gefördert Der Ministerial⸗Director Schmidt erklärte alsdann namens der beiden Landesherren die Ausstellung für eröffnet Hierauf nahm der Großherzog das Wort und sprach in weithin vernehmlichen bewegten Worten seine Freude aus, daß es ihm vergönnt sei, an der Sröffnung der Ausstellung theilzu— nehmen. Er freue sich lebhaft der Ausstellung, mehr aber noch darüber, daß er nach langer schwerer Krankheit wieder in seinem lieben Mecklenburg weile. Wenige von Ihnen wissen“, so äußerte der Großherzog, „wie schmerzlich es ist, dem Lande fern zu sein, woran man mit allen Fasern hängt. Gleichviel aber wo ich auch bin, mein Herz wird stets treu für mein Heimathland schlagen, und ich werde unaufhörlich für dessen Wohl zu wirken bestrebt sein. Das nun folgende Hoch, auf beide Landesherren ausgebracht durch Bürgermeister Maßmann, fand brausenden Widerhall. Am Abend erfolgte die Rückkehr des Großherzogs nach Schwerin.
Reuß ä. L.
Greiz, 1. Juni. Heute ,, ist Seine Durchlaucht der Fürst über Reichenbach und Dresden nach Bad Terlitz zu mehrwöchigem Kurgebrauch abgereist.
Elsa ß ⸗Lothringen.
Straßburg, 1. Juni. Der Statthalter Fürst Hohen⸗ lohe traf, von Forbach kommend, gestern Abend in Metz ein. Auf dem Bahnhofe wurde er von dem Bürger⸗ meister Helm begrüßt und fuhr dann nach dem Bezirka— , . wo ihm die Kaiserlichen Gemächer zur Ver— Ügung gestellt waren. Das Publikum begrüßte den Statthalter beim Durchschreiten des Bahnhofsgebäudes in ehr— furchts voller Weise. Bei der Einfahrt in die Stadt läutete nach hergebrachter Sitte die Mütie⸗Glocke der Kathedrale. In Bolchen, wohin sich der Statthalter heute begab, wurde mit großem Jubel von der Bevölkerung empfangen.
Dentsche Colonien.
Das Dentsche Colonialblatt“ schreibt: Ueber die Wirren in Uganda sind nunmehr auch von unseren Grenzposten am Victoria⸗Nyanza, die jenen Vorgängen als unbetheiligte Zu⸗ schauer in nächfter Nähe beimohnten, Nachrichten eingetroffen. Sie bestãtigen, was darüber sonst schon bekannt geworden, daß nämlich im Januar d. J. ein offener Krieg zwischen der katholischen und der evangelischen Partei unter den Eingeborenen in Uganda ausgebrochen ist, der zu—⸗ nächst mit der Vertreibung des zur katholischen Mission haltenden Königs Mugnga geführt hat. Die französischen Missionare mit ihrem Bischof Hirth haben sich in das Gebiet der deutschen Interessensphäre zurückgezogen. Dort erst glaubten sie sich vor ihren Verfolgern in Sicherheit. Es liegt auf der Hand, daß durch diese Ce n je die kleine deutsche Station Bukoba in die Wirren gewissermaßen mit hineingezogen worden ist. Die geringste Zufalligteit kann den Com⸗ mandirenden dort in schwierige Lagen bringen. Die Ruhe und Umsicht, die Lieutenant Langh eld bisher bewiesen, und die ihm ertheilten Instructionen bürgen indessen dafür, daß er auch im weiteren Verlauf der Angelegenheit das Richtige treffen wird. Unter dem Lieutenant Langheld steht in Bukoba der Vice⸗ Feldwebel Kühne von der Kaiserlichen Schutztruppe, der be⸗ reits im Herbft v. J. durch Verleihung des Militär⸗Ehren⸗ zeichens 2. Klasse für sein Verhalten in den vorhergegangenen Rämpfen ausgezeichnet worden ist. Diesen hatte ein schweres
Augenübel veranlaßt, Urlaub da zu erbitten, . den f ir we r Te h ist er n —— ziehen. iner e do ist er zwise ie 4 * den Parteien gerathen. Seiner alu ar nd seinem schick in der Behandlung der Eingeborenen —— 3 nicht nur das eigene Leben, sondern auch das me — zu retten. Dem Reisebericht des Vice⸗Feldwebels Kühne ent⸗ nehmen wir Folgendes: ;
Am 24. Januar reiste er von Bukeba in dem englischen Segel⸗ boot der englijch ostafrikanischen Gesellschaft mit Mr. Bagge einem englischen Missionar), mit fünf Soldaten und mit drei der Station angehörigen Booten ab und kam am 28. Januar 36 Budjadju . . einer kleinen englischen Station, wo er . in Unganda der Krieg zwischen Protestanten, Katholiken und Mubamedanern ausgebrochen, anga von seiner Residenz Mengo geflohen sei und daß der Wasserweg nach Uganda von ihm bewacht, jedem englischen Beot die Weiterreise von Budjadju nach Mengo verweigert werde. Auf der englischen Station Budjadju befanden sich 150 bis 120 Sudanesen, ehemalige Leute n . welche dem Kühne mittheilten, daß Emin nach dem Tanganjika gegangen sei. Um politischen Verwickelungen aus dem Wege zu gehen, begab sich Kühne am 30. Januar Morgens nach der algerischen Missionsstation Bugoma (auf der Insel Seh g um nach den dortigen Priestern zu sehen. Das englische Segelboot mit Mr. 3. schloß sich an, da die ganze Besatzung in Bur ia dn die Station verlassen hatte und desertirt war. Um 10 Uhr Vormittags erreichte Kübne die Insel Sesse. Das Segel⸗ boot blieb der Sicherheit wegen auf See. Wir lassen Kühne welter mit seinen eigenen Worten reden: Bis auf ungefahr 1090 m an die Insel herangekommen, drohten mir etwa 300 bis 4900 Waganda der katholischen Fe, welche den Strand der Insel besetzt hatten. falls ich zu landen verfuche, auf mich zu schießen; sie hielten mich für einen Engländer. Als sie jedoch die deutsche Flagge und mich erkannten, warfen sie die Gewehre fort und riefen: Die Wa— deutschi kommen.. Alles sprang ins Wasser, um mich ans Land zu tragen. Mit Ngoma und Kriegsgesang wurde ich nach der nahe liegenden Mission geleitet, wo mich 3 Bautecour und zwei andere Priester begrüßten. Die Nachrichten von dem Bürgerkriege in Uganda bestätigten sich leider; es wurde erzählt, daß Bischof Hirth und acht andere Priester in ihrem HDause in Kampalla (Uganda) verbrannt seien, eine Nachricht, die sich später als un⸗ 99 herausstellte. Da für die Priester vorlaufig hier nichts zu befürchten war, reiste ich Nachmittags 3 Uhr ven Bugoma ab, um weiter nach Uganda zu ziehen, und mein Möglichstes für die noch lebenden Europãer zu thun. Ihm folgte das englische Segelboot mit Mr. Bagge. Bald brachte er in Erfahrung, daß man das Segelboot zerschlagen und den Engländer tödten wolle. Kühne benachrichtigte ihn Nachts und sandte ihn nach Bukoba zurück, wo er auch glücklich ankam. Als die Wasesse ibr Vorhaben ausführen wollten, war Mr. Bagge schon längft in Sicherheit. Am 31. Januar, Mittags 2 Uhr, erreichte Kühne die Insel Luramba, wo der vorher als todt gemeldete Bischef Hirth mit dem König Muanga und mit einigen
riestern, verfolgt von vielen Booten der englischen Partei, eintraf. Muanga at Kühne um Schutz und es gelang diesem, die Boote der vprotestantischen Partei zurüchuhalten und den Bischof Hirth mit sechs Priestern sowie den König Muanga nach Bugoma (auf der Insel Sesse) zu bringen, wo die Ankunft am 1. Februar erfolgte. Sofort wurden Briefe an die noch feblenden Missionare gesandt, um sie zur schnellen Rücktehr nach Bugomg zu veranlassen, damit sie alle zusammen im Schutze der deutschen Flagge abreisen könnten. Die Priester trafen bis auf sechs Nach uten 44 Uhr hier ein und wurden, da ihr Leben in Gefahr stand, von meinen Soldaten bewacht. Nachdem ich die Priester mit Lebensmitteln nothdürftig versorgt (fie hatten achtzehn Stunden nichts gegessen), wurde noch am Abend in der siebenten Stunde abgefahren und nach jweistündiger Fahrt Bud⸗ jadiu erreicht wo geraftet wurde. Nachts verband ich etwa dreißig schwerverwundete Leute Muanga 's, welche bei dem blutigen Kampfe in Mengo entkommen waren. Muanga war in Mengo mehrere Mal geschlagen worden und hatte seine besten Leute verloren. Ich stellte in Budjadju Posten aus und ließ die Priester bewachen, bis der Morgen anbrach. Den ganzen Tag des 2. Februar bis Nachmittags 3 Uhr wurden Boote reparirt und um 4 Uhr weiter bis Kasiru ge⸗ fahren. Die Station Budjadju wurde von den katholischen Waganda niedergebrannt. In Kasiru angekommen, wurde das Stokes sche Segelboot, welches von Muanza vom Südende des Sees kam und mit 44 Lasten Stoffen, Post und einigen Gewehren nach Ugandg wollte und hier vor Anker lag, von den katholischen Waganda geplündert. Die Bootsbesatzung. bestehend aus 11 Mann, floh über Land nach Bukoba, da man sie tödten wollte. Gegen Abend brachte man Stroh, um das Boot, welches verlassen am Strande lag, zu verbrennen. Muanga war ebenfalls hier ein⸗ getroffen und wohnte etwa eine Stunde vom Strande entfernt in einer Boma. Nachts um 12 Uhr begab ich mich mit einem meiner Soldaten auf den Weg, um Muanga zu besuchen und um Schonung des Boctes zu bitten. Um 1 Uhr Nachts traf ich bei Muanga ein. Er empfing mich freundlichst, und das Schauri begann. Nach langem Hin⸗ und Herreden gab Muanga endlich meinen dringenden Bitten, das Boot zu schonen, nach. Ehe er mir aber dasselbe gab, bat er um Blutsfreundschaft, in die ich auch einwilligte. Das Beot war gerettet. Nachdem wir uns freundschaftlichst verab⸗ schiedet, begab ich mich an den Strand, um sofort abzufahren. Das Stroh in dem Boot war leider schon angebrannt, ein Segel an⸗ gesengt, doch gelang es mir, das Feuer zu löschen, das Boot hatte nicht gelitten. Es gelang mir mit Hilfe meiner Soldaten, recht schnell abzusegeln, denn ich fürchtete, Muanga würde seine Gedanken ändern. Um 1 Uhr Morgens am 3. Februar fuhr ich ab und erreichte gegen Abend den Ort Dumu (Buddu). Hier erwartete ich die fran= jösischen Priester, welche um 6 Uhr Abends eintrafen. Nachts mar⸗ schirten sie bis zur Kagera und waren in Sicherheit. Den 4 Februar Morgens segelte ich weiter und gelangte Mittags 12 Uhr nach Sango, wo ich bis Abends 6 Uhr rastete. Muanga war in dieser Zeit nach Dumu (Buddu) marschirt und hat sich dort vorläufig niedergelassen. Abends 6 Uhr brach ich von 6 auf und erreichte nach pier⸗ zehnstũndiger Fahrt am 3. Februar Morgens 8 Uhr Bukoba. Unter- wegs hatte ich mit dem Segelboot ein furchtbares Unwetter zu be⸗ stehen, sedaß die Segel in Fetzen gingen. Bei der Rettung des Stokes schen Bootes stand ohne Zweifel das Leben meiner Soldaten und das meinige auf dem Spiele. Indessen glaubte ich, das Wagniß unternehmen zu jollen für die Ehre der deutschen Flagge und für das Ansehen unserer Truppe, und bin mir bewußt, streng neutral gehandelt zu haben, wie meine Instruction lautete.
Ueber die Wissmanndampfer⸗Expedition berichtet das Deutsche Colonialblatt“ in Folgendem:
Die Verladung des Wiffmanndampfers in Saadani auf den zu diesem Zweck gecharterten deutsichen Küstendampfer Peters soll in der ersten Hälfte d. M. erfolgen. Der Peters geht dann nach Mozambique, von wo er den inzwischen hinausbefõrderten, 13 m langen Schlexpdampfer Pfeil mit nach dem Zambesi nimmt. Hier wird der Wissmanndampfer in vier Schleppboote bezw. ein Stahl⸗ boot verladen, welche durch den Pfeil den Schire hinauf geschleyyt werden jollen. Vor den Fällen wird der Pfeil auf ein fahrbares Gestell gebracht und in das Wasser oberbalb der Fälle geführt werden. Majer von Wissmann wird sich auf dem Pfeil nach dem Nordende des Nyassa begeben und auf deutschem Gebiet eine befestigte Station errichten, . welcher mit Hilfe der inzwischen ebenfalls um die Schiresäãlle geschafften Schleyyboote das ganze Expeditionsgut geführt wird. Der mit einem Schnellfeuer⸗ geschüß armirte Dampfer Pfeil! und die Schleppboote verbleiben der Nyaffa⸗Station, welche zugleich den Stützpunkt für den Weiter⸗ marsch der Eypedition nach dem Tanganjika und die deutschen Missionen am Nordende des Nyafsa bilden soll. An Guropaäern werden sich bei der Exypedition be⸗ sinden und sind mit dem Dampfer Kaiser⸗ nach Ost⸗ Afrika bereits unterwegs: Dr. Bumiller, Freiherr von Eltz, Capitän
ö
dition
aufer⸗
miger Somali), vier 3,7 em mgeschũtze verfügen.
begleiten. Maj ewehren
Oesterreich⸗Ungarn.
Der 2 von . . hat gestern Abend 9 Uhr die Rückreise n eimar angetreten. Auf dem Bahnhofe waren zum Abschied erschienen: der Erzherzog Carl , der deutsche Botschafter Prinz Reuß 9 Gemahlin und dem Personal der deutschen Botschaft, sowie die dem Großherzog , Officiere und der nieder⸗ ländische Gesandte Mazel.
Die g . Correspondenz! ist von zustãndiger Stelle u der Erklärung g. 3 die Meldung verschiedener
lätter, die Anwesenheit des bulgarischen Finanz⸗Ministers Natschowitsch in Wien stehe mit dem Abschlusse einer neuen bulgarischen Anleihe in Verbindung, vollständig un⸗ begründet sei.
Der Finanzausschuß des ungarischen Unterhauses. hat in seiner gestrigen Sitzung den Gesetzentwurf wegen Ein⸗ führung der Kronen-Währung mit unwesentlichen Zu⸗ sätzen, sowie den Gesetzentwurf über den Mün zvertrag mit Oesterreich angenommen.
In der Eeirigen Sitzung des Unter hauses erklärte der Cultus⸗Minister Graf Csaky bei der Berathung des Budget⸗ titels Gymnasien“ in der zu schaffenden einheitlichen Mittei⸗ schule werde der Unterricht in der lateinischen Sprache ein⸗ geschränkt, derjenige in der deutschen Sprache aber voll aufrecht erhalten werden, weil letztere im Verkehr mit der gebildeten Welt nothwendig und die Kenntniß der⸗ selben für jeden einzelnen vortheilhaft sei. Der Minister⸗ Präsident Graf Szapary theilte im weiteren Laufe der Sitzung mit, die Kaiserin sei nicht in der Lage, an. den Krönungsfeierlichkeiten theilzunehmen. Das Haus beschloß darauf einhellig, eine Begrüßungs⸗Adresfe an die Kaiserin zu richten. Auf eine Interpellation des Abgeord⸗ neten Polonyi antwortete der Minister⸗Präsident Graf Szapary, die von ausländischen Blättern, insbesondere von den Hamburger Nachrichten“ gebrauchte irrige Bezeich⸗ nung jösterreichische Monarchie! anstatt „österreichisch⸗ ungarische Monarchie“ sei nicht böswillig, sondern aus Un⸗ kenntniß der Dinge erfolgt, was aus einem Schreiben des Redacteurs der . Nachrichten“ an ihn hervorgehe. Zwangsmaßregeln, wie die Entziehung des Postdebits, würden nicht zum Ziel führen. Es handle sich nicht darum, das Blatt zu . sondern den Gebrauch einer correcten Bezeichnung herbeizuführen. Der Redacteur der Nach⸗ richten habe, durch eine geeignete Persönlichkeit auf die Un⸗ richtigkeit der Bezeichnung . gemacht, aus eigenem; Antriebe Alan, fortan die correcte Bezeichnung gebrauchen zu wollen. Ter Abg. Polonyi erklärte, die Antwort nicht zur Kenntniß zu nehmen. Auf eine weitere Bemerkung Polonyi's erklärte Graf Szaparmy, er habe die Vertreter der auswärtigen Mächte direct eingeladen, an der Feier des Krönungsjubiläums theilzunehmen. Die außerste Linke verlangte nament⸗ liche Abstimmung darüber, ob die Antwort des Minister⸗ Präsidenten auf die Tagesordnung zu 66. sei. Der Prä si⸗ dent erklärte, gemäß der Hausor nung sei hier nur eine ein⸗ fache Abstimmung am Platze. Es entspann sich nun über die Be⸗ stimmungen der Hausordnung eine stürmische Debatte. Der Abg. Hegedus beantragte die Vornahme einer namentlichen Abstimmung, wenngleich sich über die bezüglichen Bestimmun⸗ gen der Hausordnung streiten lasse. Bei der namentlichen Abstimmung wurde die Kenntnißnahme der Antwort mit 104 gegen 95 Stimmen ab gelehnt, die Debatte über die Antwort wird deshalb in einer der nächsten Sitzungen eröffnet werden. Der Abg. Koranskn brachte sodann eine Inter⸗ pellation an das Gesammt⸗Ministerium ein, daß die Ver⸗ längerung des Budgetprovisoriums erst am 15. Juni in Kraft trete, die Regierung deshalb nicht befugt sei, Steuern zu er⸗ heben und Ausgaben zu besorgen. Der Minister⸗Prãsident Graf Szapary wird diese Interpellation am Freitag be⸗ antworten. -
Soweit das Resultat der Wahlen zum kroatischen Landtag bis heute bekannt ist, gehören von den für den kroatischen Landtag gewählten Abgeordneten 64 der National⸗
partei, 8 der Rechtspartei und T der radicalen Serbenpartei
an. Ein Abgeordneter ist parteilos Die Nationalpartei hat hiernach fünf Sitze gewonnen und vier verloren.
Großbritannien und Irland.
Nach den gegenwärtigen Dispositionen wird die Auf⸗ lösung des Parlaments etwa am 24. oder B. Juni erfolgen; spätestens am 28. Juni wird die officielle Bekannt⸗ machung über die Einberufung des neuen Parlaments er⸗ wartet.
Das britische Mittelmeergeschwa der hat am 31. v. M. eine sechswöchige Kreuzfahrt in den Gewãssern der Levante angetreten. Die Schiffe werden zuerst Nauplia berühren und später im griechischen Archipelagus kreuzen.
Frankreich. . . .
Der 1 von Schweden ist gestern Abend in Paris eingetroffen und wird nach einer Meldung des W. T. B.“ heute dem Präsidenten Carnot einen Besuch abstatten.
Der Finanz Minister Rou vier empfing gestern Vormittag eine Abordnung von Deputirten und Senatoren mehrerer Departements des Nordens, die die in dem Gesetzentwurf über die Reform der Ge⸗ tränkesteuern geplante Erhöhung der Alkoholsteuer
Auf idert letztere Maßregel würde einen außerordentlichen Verlust für den Staatsschatz herbeiführen; er verspreche jedoch, die Wünsche der Abordnung der Regierung vorzulegen. ; Vorgestern sind in Paris die Bruder Fortuns Henry und Emile Henry, weil sie in der ana rchistischen Ver⸗
samm lung vom Sonnabend (siehe Nr. 127 d. ‚R⸗ u. St. A. vom.
31. Mai) unter dem Rufe „Das sind unsere Waffen / Dy na mit⸗ patronen schwangen, verhaftet worden. Die Anklage gegen sie wird der „Köln. Ztg.“ zufolge auf unbefugten Besiß von Dynamit und Aufreizung zu Mord und Plünderun
krankt. ö
gegen
Einspruch erheben wollten und als Compensation die völlige . der Biersteuer verlangten. Rouvier erwiderte,
J rr lauten Der Gouverneur von Tongking Lamessan ist schwer er⸗
—
Italien.
Die Deputirten kammer setzte in ihrer igen Si
die Berathung der Weinzoll⸗Clausel 8
reichischen Handels vertrages weiter 22 Laufe der Ver⸗ a
handlung betonte der
Deputirte Sciacca Scala die Noth⸗
wendigkeit der sofortigen Anwendu ö der Weinzoll⸗Clausel. Billia
n bekãmpfte die Vorlage, während die ,, Clausel aussprachen.
itere Redner fü ch sechs 4. 3 .
Saparito erklärte sich gegen dieselbe Der Minister⸗Präsident
Giolitti erklärte bei
ntwortung einer Anfrage Bonghi s:
Die staatsgefährlichen Individuen würden durch die
Polizei überwacht;
besonderen Gesetzes gegen
nothwendig.
Die Königin Morgen Pall anza selbst verlassen und
die . halte aber den Erlaß eines ie Anarchisten nicht für
Elisabeth von Rumänien hat gestern nach längerem Erholungsaufenthalt da⸗ ist nach Basel abgereist. Die Behörden
der Stadt sowie eine eh Menschenmenge hatten sich zur
Verabschiedung auf dem die Königin aufs herzli ie WB. T. B.“ vernimmt, wird die sönigin 6g
dankte.
demnächst mit ihrem Bruder, dem dem Schlosse Neu⸗Wied begeben und
verweilen.
hnhofe eingefunden und begrüßten chste, wofür Ihre Majestät geruͤhrt
ürsten zu Wied, na ort etwa einen Monat
Luxemburg.
Die Deputirtenkammer hat in ihrer gestrigen Sitzung die Vorlage, wonach der Wahlcensus für die Wähler zur Deputirtenkammer von 30 auf 15 Fr. herabgesetzt wird, mit allen gegen eine Stimme angenommen, ebenso die Be⸗
stimmung, welche den Candidaten verbietet,
Getränke und Essen
den Wählern zu geben und während der Wahlperiode
den Wählern Besuche zu machen. Ein Deputirter enthielt sich
der Abstimmung.
Anläßlich des N
Bulgarien.
a mens festes des Prinzen Ferdinand
von Sachsen⸗Coburg wurde am 30. . M, wie der „Pest. Lloyd“ mittheilt, im Lager bei Sofia ein Tedeum celebrirt,
dem die Minister,
die Hofbeamten, Civil⸗- und Militär⸗
behörden, die gesammte Garnison und ein i, Publikum
beiwohnten. Nach
dem Kriegs⸗Minister statt,
von Sofia auch zwei
dem Gottesdienst fand eine Parade vor an der außer der Garnison
aus Südbulgarien eingetroffene Cavallerie⸗
Regimenter theilnahmen. Eine gleiche Feier beging das den Namen des Fürsten Ferdinand führende 4 Artillerie⸗Regi⸗
ment. Die Stadt war beflaggt.
Nach dem Tedeum wurden
101 Kanonenschüsse abgegeben.
Montenegro.
Der italienische Minister⸗Resident in Cetinje Bianchi aut
Lavagng di Castel bianco wird sich l
eldung des
W.. T. B. infolge einer Einladung des neuen italienischen Ministeriums nach Rom begeben.
Schweden und Norwegen. Der König gedenkt, wie Morgenbladet“ erfährt, un—
gefähr am 20. Juni urückzukehren. Am
em Schlosse Sofiero bei Helsingbor
von seiner Auslandsreise nach Stockholm 1. Juli beabsichtigt Seine Majestãt auf einzutreffen, wo gleich⸗
zeitig auch die Königin von Deutschland her erwartet wird.
Der Entwurf,
welchen der Constitutionsausschuß des
norwegischen Storthings über die schwedisch⸗norwegische
Konsulats frage Linkenblättern heißt L das Storthing g
ausarbeitet, steht vor dem e, In es, die Beschlüsse würden dahin lauten: enehmigt den Plan der Reglerung zur
Organisation eines norwegischen Konsulatswesens und bewilligt die zu Untersuchungen und Verfügungen in dieser Bezie ung
erforderlichen Mittel
. M die Regierung wird bevollmächtigt,
mit Schweden Unterhandlungen über die Abwicklung der kon⸗ sularen Gemeinschaft einzuleiten.
Bei dem Köni
Dänemark. von Griechenland findet heute auf
dem Landgute Smistrup am Sunde eine Frühstücks— tafel statt, an welcher die gesammte Familie des Königs
Christian theilnimmt.
Kronprinz und
Nach dem Frühstück gedenken der die Kronprinzessin von Griechen⸗
land nach Homburg zum Besuche der Kaiserin Friedrich
abzureisen.
Der Kaiser v der „Köln.
Asien. on Japan hat nach einer Correspondenz
Ztg. aus Tokio Ende April eine Com mission
ernannt, die mit der Revision der Verträge betraut ist.
Diese Commission besteht aus den Herren: Verkehrs ⸗ . Vicomte
Aeußern), Gra
Graf Kuroda, Graf
Herrn Inouye Ki. Die
die Vertragsvorschläge Japans zu prũ
Graf Goto Minister des des Innern),
Graf Ito, Enomoto Minister
zraf Teraslima und
Commission ist beauftragt,
2 und zu begutachten.
Soeyima
Auf Grund des Gutachtens der Commission sollen dann die
Verhandlungen mit
den fremden Mächten geführt werden.
Die Staats Minister, soweit sie nicht in der Commission selbst vertreten sind, sollen den Sitzungen beiwohnen. Die Commission
hat bereits mehrere
Sitzungen gehabt, über deren Ergebniß
jedoch noch nichts verlautet.
Aus Afghan istan wird der „Pol. Corr.“ berichtet, daß mehrere Stämme an der Grenze sich gegen die Herr⸗ schaft des Em irs erhoben haben. Abdurrahman Khan hat
6
AMAeber die briti
in Ober⸗Guineal
Nachrichten vor: Die
Gefecht
worden. Besonder
Die Jebus hatten ein
2 Aufständischen Truppen entsendet, die jedoch in den Efils von Gomal eingeschlossen worden find.
Afrika. sche Expedition gegen die Jebus
iegen jetzt aus Lagos folgende eingehendere
inne, während die bri ischen T
umgebenen Schlu versteckt. 3 Tr ppen schten i während die des Stromes
rieg Er dankte dem Obersten Scott Das Ergebniß könne nur wurde
66
ganz be⸗ n nstig n Jebus hatten die Ibadans auf⸗ gefordert, sämmtliche Missionare aus ihrem Gebiet zu vertreiben und die Ibadans hatten in diese Forderung willigen müsfen, da die Jebus ihnen sonst die Nahrungsmittelzufuhr abgeschnitten bätten. Man hat bisher jedoch noch keine Nachricht von der Vertreibung der Missionare erhalten und hofft deshalb, daß die Besiegung der Febus die Aus— führung dieses, Schrittes noch rechtzeitig verhindern wird. — m 26. Mai ist der Gouverneur von Lagos unbeläftigt in Jebu Ode eingetroffen. Die Zustãnde kommen allmãhlich ins Geleise. Die verwundeten Offifsere sind wieder genesen und die Heilung der Leute macht gute Fortschritte. = Der Präsident des Oranje⸗Freistaats F. W. Reitz hat, wie man dem „H. T. B. aus London meldet, angesichts der Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem Projeck eines afrikanischen Zollverbandes seine Demission gegeben.
varlarentarisqhe Nachrichten.
Die Commission des Herrenhauses für Vorberathung des Gesetzentwurfs über das Dienst einkommen der Lehrer an den nichtstaatlichen öffentlichen höheren Schu len besteht aus den ren: von Wedel l, Vorsitzender; Freiherr von Mastzahn, Stellvertreter des Vorsitzenden; von Rohr, Schriftführer; Graf von Königsmarck, Stellvertreter des Schriftführers; Hr. Dam bach, von Klitz ing, Bötticher, von Pfuer, Sertel, Fürst zu Putbus, von Schöning, Dr. Möllmann, Reichert, Freiherr von Wackerbarth, Struckmann.
— Die Commission des Herrenhauses für das Gesetz wegen, Aufhebung zer Steuerfreiheit gegen Ent? schädigung hat beschlossen, die Vorlage in der Fassung des Abge⸗ ordnetenhauses anzunehmen.
Kun ft di. Wissenschaft.
Die Helmholtz-Stiftung, welche zum 70. Geburtstage des großen Forschers begründet wurde, ist, wie wir der N. A. 26 entnehmen, von der Akademie der Wiffenschaften zur Verwaltung übernommen worden. An Beiträgen für die Stiftung sind aus den verschiedenen Lãndern . 58 gö7 6 eingegangen. Davon sind an die Akademie als Grundkapital der Stiftung 48 000 6 . Consols abgeliefert. Professor Tautenhayn erhielt für Herstellung der Stempel der Helmholtz⸗Medaille für das dem Befeierten verliehene goldene und einige bronjene Gremplare 1856 Die von Professor Adolf Hildebrand in Florenz gefertigte Marmorbüste er⸗ forderte eine Summe von so00 . Die von Profeffor Jacoby in Berlin ausgeführte Radirung des Portraits, deren Driginalzeichnung und erstes Eremplar Helmholtz gewidmet wurden, koftete 36006 Interessant ist die Zusammenstellung der 1700 Personen, die sich an den Samm⸗ lungen betheiligt haben. Neben deutschen Gelehrten traten ins— besondere die Yrofessoren Italiens zahlreich hervor, an der Spitze Baccelli und Cannizaro. Zu ihnen gefellen sich Verehrer aus Desterreich und Ungarn, Rußland (darunter der Finanz⸗Minifter Wischnegradsky, Schweden (besonders zahlreich Professeren und Studenten von Upsala), Norwegen, England (u, a' Lord Ravleigh, Sir William Thomson), aus den Niederlanden, Belgien, der Schweiz ferner viele bekannte Per önlichkeiten jenseits des Oceanz, fo 3. B. Henry Villard. Auch Paris ist durch fünf Namen vertreten.
Land⸗ und Forstwirthschaft. Saatenstand in Rußland.
Der bis ungefähr den 10. (22.) Mai reichende Bericht des Ackerbau ⸗ Departements über den Stand der Saaten im europäischen Rußland besagt: Der schneereiche Winter habe den Boden fast durchgängig genügend gut be⸗ feuchtet, was hauptsächlich zur Aufbefferung des Standes der Winter— saaten im Frühling beigetragen habe. Es habe sich zwar im April ein Mangel an Regen fühlbar gemacht, allein der im Mai allent⸗ halben niedergegangene Regen habe die Saaten sehr erfrischt und die beste Hoffnung auf eine befriedigende Ernte gegeben. Die Sommfersaaten stehen größtentheils befriedigend, stellentweife sogar auf dem Wintersaaten⸗Areal und sind durch die jüngste Mißernte im allgemeinen nicht verringert.
Ueber den Saaten stand in Schweden und Norwegen er⸗ fahren wir Folgendes:
Die Witterung ist sowohl für die Wintersaaten als auch für die Frũhjahrsbestellung in ganz Schweden günstig gewesen. Die Früũh⸗ jahrsbestellung ist durchweg beendigt. Die are m nesar! ift im Norden bei günstigem Wetter im Fortschreiten begriffen. Der Stand der Wintersaaten läßt im allgemeinen nichts zu wünschen übrig. Auch in Norwegen ist der Saatenstand im allgemeinen befriedigend, doch hat die Roggensaat in manchen Gegenden unter der anhaltenden Dürre etwas gelitten.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungẽõ⸗ Maßregeln.
Die Epidemien in den Nothstandsgebieten Rußlands. Weiteren Nachrichten zufolge tritt in der südlichen Hälfte des Reises Ostrogoschsk (Geuv. Worgnesch) der Skorbut heftig auf. Die Krankheit äußert sich vielfach in Hornhautgeschwüren, die zum Verlust des Auges führen. Ferner wurden bei einer ãrztlichen In⸗ Peetionsreise anfangs April d. J. in 7 Dörfern des Kreises Luku— janow (Gouv. Nischni⸗Nowgorod) 100 an n,, , und Unter⸗ leibstyphus Erkrankte vorgefunden. Auch in Simbirsk ist das , einer Flecktyphus Exidemie amtlich bestätigt worden.
Cholera.
Auf amtlichem Wege eingegangenen Nachrichten aus St. Peters⸗ burg vom 14. Mai d. J. zufolge hat eine aus Vertretern der Ministerien des Krieges, der Finanzen und des Innern zusammen esetzte Cemmission über Maßnahmen zur Sicherung des i e n, H n bejw. des russischen Reichs gegen die in Afghanistan ausgebrochene Cholerg berathen. Die Commission befürwortete die Anlage bon Wassercisternen und ergänzte die bestehenden Sanitãtsverordnungen im wesentlichen Ueberwachung der Transkaspi- Bahn) durch Be— stimmungen, welche die Errichtung von Hilfscomités, eine Controle der die Grenze überschreitenden Reisenden und die eventuelle Bereit⸗ schaft von Hospitälern mit einer Gesammtzahl von 840 Betten ins Auge sassen. Fernerhin 2 die genannte Commission: 1) einen Bacteriologen nach Herat zucommandiren, 2) desgleichen zwei Aerzte nach den bedeutenderen Handelspunkten, 3) die e,. der in Duschaß und Aschabad ankommenden Reisenden zu berftärken, I recht= zeitig Aerzte für die von der Cholera bedrohten Ortschaften zu de⸗
signiren, ) an der Grenze von Afghanistan und Persien Cordons
ju verstãrken, 7) ichen auch die der Tra
Bahn und bei den Stationen Räume für Gholerakranke zu errichten,
Q Wilgerfahrten nach Mesched zu untersagen, J für die allgememe ebung der sanitären Verhältnisse Sorge zu tragen und 160) die ssignirung der nöthigen Summen zur Ausführung der vorstehend
angeführten Maßnahmen bei den Ministerien des Innern und der
Finanzen zu beantragen.
Verdingungen im Auslande.
J Niederlande. 7. Juni, 11 Uhr. Der Minister van Marine im Dienstgebãude
des Marine⸗Ministeriums im Haag:
Lieferung von zwei neuen eisernen Leuchtthürmen für den Be⸗ leuchtungsdienst auf der Wester⸗Schelde zu Billand, westlich vom Fort⸗Bath. ; Auskunft und Bedingungen an Ort und Stelle. am Platze den 2. Juni zwischen 1 und 2 Uhr. ö
Verkehrs⸗Anftalten.
Bremen, 1. Juni. (B. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer Köln“ ist am 31. Mai Vormittags in Lissabon angekommen und hat Mittags die Reise nach Antwerpen fortgesetzt. Der Postdampfer Condor, am 26. April bon Bremen abgegangen, ist am 31. Mai Vormittags in Bahia ange⸗ kommen. Der 5 Graf Bismarck, von Brasillen kemmend, ist am 30. Mai Abends in Vlif singen angekommen. Der Reichs Postdampfer „Preußen“, von Sst⸗Asien kommend, ist am 31. Mai Nachmittags in Genua angekommen. Der Schnell⸗ dampfer Aller, von New Jork kommend, ist am 31. Mai NMorgenẽ auf der Weser angekommen.
London, 1. Juni. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer Pretoria, ist heute auf der Heimreise in Southampton an— gekommen. Der Castle⸗Damvdfer Courland / ist beute auf der Ausreise in Durban Natal) angekommen. Der Castle⸗ Dampfer Grantully Castlen hat heute auf der Heimreise Madeira passirt.
Anweisung
V
Theater und Mufik.
Lessing⸗Theater. Ser Emanuel Reicher bat gestern Abend mit der von ihm für die Wiener Theater⸗Ausstellung gebildeten Gastspielgesellschaft das troßz seines Alters von zwanzig Jahren hier noch wenig bekannte 2 Irrlichter' von Antropow, deutsch von? Lorenz, aufgeführt und damit einen ungewöhnlich großen Erfolg ezielt. Das Stück dieses schon in jugendlichem Alter verstorbenen russischen Schrift⸗ stellers zeigt ein starkes dramatisches Talent. Die Entwickelung in den ersten drei Acten ift natürlich, die Charaktere find bis dahin ut gezeichnet; dann wird die Handlung allerdings verschwommen. Das Verhalten der auftretenden Personen erschein nicht der ersten Anlage entsprechend, und schließlich werden im fünften Act noch mehrere Personen vorgeführt, die das Werk unnöthiger Weise in die Länge ziehen, ohne dem Zuschauer auch nur das geringste Interesse einzuflößen. Trotz dieser Schwächen werden die Befucher bis zum letzten Augenblick in Spannung erhalten und sowohl durch die geist⸗ vollen Gedanken des Verfassers wie durch die vortreffliche Darstellung zu lebhaftesten Beifallsbezeigungen veranlaßt. Der Inhalt des Dramas ist einfach und mit wenigen Worten wiederzugeben. Zwei Schwestern, haben das Unglück, ihre Neigung ein und demfelben Mann zuzuwenden, der schwankend zwischen beiden steht, weil er in der älteren eine zwar nicht tugendhafte, aber kluge und künstlerisch begabte Frau verehrt, in der jüngeren aber die höde Unschuld der Jugend anbeteẽt. Die jüngere Schwefster trägt zunächft den Sieg dadon. indem fie seine Gattin wird, doch genügt ihm das Leben an der Seite dieses einfachen Natur⸗ kindes nicht: die Erinnerung an die ältere Schwester macht ihn zum mürrischen und unglücklichen Ehemann, der schließlich in Gegenwart beider Frauen durch einen Pistolenschuß seinem Leben ein Ziel setzt, im Sterben sich abwendet bon der Geliebten und seiner Frau zu Füßen sinkt. Der Ehemann wurde von Herrn Emanuel Reicher mit der ganzen ihm zu Gebote stehenden Kraft dargestellt. Der widerspruchs volle und wenn au nicht unnatürliche. doch schwer verständliche Charakter wurde dur das meisterhafte Spiel glaubhaft gemacht. Die Damen Sermin? Reichenbach und Elise Sauer gaben die keiden Schwestern, erstere die ältere, letztere die jüngere Schwester. Beide trafen durch aus richtig den Ton ihrer derschiedenartigen Rollen und gewannen die volle Sympathie der Zuschauer. Herr Adolf Lück fand Ge— legenheit, in einer Charakterrolle großes Geschick für dieses Fach zu zeigen, und Fräulein Emma Sydow bewährte sich als Dienstmagd; doch könnte sie zeitweise etwas weniger derb fein. Adolf⸗Ernst⸗Theater.
Der Wiener Gesellschaft des Herrn Graselli, welche gestern ihr Gastspiel eröffnete, wurde von einem zahlreich erschienenen Publikum eine sehr freundliche und warme Aufnahme bereitet. Als Eröffnungsstück war, wie im vorigen Jahre, die Wimmer sche Lofal⸗ posse Die Gigerln von Wilen“ gewählt, welche den weiteften Svielraum bietet, alle die originellen Wiener Volkstvpen und darunter als neueste die Gigerlfiguren, in die Erscheinung treten zu laffen und diese in ihrem lebensfrohen luftigen Treiben, im geschäftlichen und gefelligen Verkehr, auf der Promenade, bei dem Ausschank des Heurigen in Nußdorf 2c. uns vorzuführen. Den äußeren Rahmen dazu giebt die drollige Ge⸗ schichte eines Cylinderhutes her, der einst bei einer Maskerade benutzt worden und von dem biederen Hutmacher Strobl als geheimer Auf⸗ bewahrungsort für ein Lotterieloos benutzt wird, ung lũcklicherweise aber wegen jeiner abnormen Form das Wohlgefallen eines sensations⸗ bedürftigen Gigerl erregt und an diesen von der Gattin des Sut⸗ machers ohne dessen Wissen verkauft wird. Das Loos kommt mit einem Gewinn heraus und nun beginnt eine tolle Jagd, die den Gewinner in eine Reihe höchst komischer Situationen bringt, schließ lich aber erfolgreich endet. Die Posse wird von dem Wiener Ensemble außerordentlich frisch, flott und amüsant gefpielt, durfte aber doch hier und da noch einige Kürzungen vertragen. Von den einzelnen Darstellern verdient besondere Heworhebung zunächst Herr Director Graselli selbst, der den in Modesachen tonangebenden Gigerl Baron von Wackelburg sehr ergötzlich und als Typus dieser Gecken in, Bewegung, Manieren, Sprache und Lachen treffend charakterisirte. Die anderen Gigerln, dargestellt von den Herren Blum, Svoboda, Elmenberg, Digruber und Ewald, rangen mit ihm um die Palme des Heiterkeitserfolges. Den lebens⸗ frohen, humorvollen und witzigen Wiener Bürger mit all seinen liebenswürdigen Eigenschaften verkörperte der treffliche Regisseur und Charakter⸗Komiker der Gesellschaft Herr Fran; Müller in der Figur des Hutmachers Strobl in höchst gelungener Weise; auch als gewandter, wirkungsvoller Coupletsanger fand er vielen ber- dienten Beifall. In der Rolle der Frau Strobl stand ihm Frl. Kamesch anerkennenswerth zur Seite. Aus dem übrigen, vorzüglich eingespielten Ensemble seien noch genannt die Damen Fräulein M. und T. Gribl als flotte, sangesfrohe Wäschermadeln, Herr Köppl in der Partie des Lehrjungen Stefan und Frau Mentzl als sprachgewandte nachbarliche Klatschbase Das Publikum war wie schon eingangs erwähnt, äanßerst animirt; es uner- schüttete die stets gern gesehenen Wiener Gäfte wieder mit reichem Beifall, bei offener Scene, wie nach allen Actschlüssen und hieß sie aufs wärmste willkommen.
Am Sonnabend tritt im Berliner Theater mit der Dar⸗ stellung der Titelrolle in Goethes neueinstudirter Iphigenie Anna Haverland dauernd in den Mitgliederverband der genannten Bühne. Die übrigen Rollen des Werks sind besetzt mit Emanuel Stockbhaufen
(Orest), Albert Ullrich (Pylades), Arthur Kraußneck (Thoag), Paul