1892 / 131 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Jun 1892 18:00:01 GMT) scan diff

die etatsmäigen Lehrer der Thierärztlichen Hochschulen zu Berlin und Hannover bis zu zwei Dritteln ihrer Gesammtzahl und, soweit sie an Allerhöchster Stelle zur Verleihung der Rangstufe von dem Ressortchef vorgeschlagen werden, ie Directoren der Pomologischen und Gärtner⸗Lehr⸗ anstalten zu Geisenheim und Proskau; . der fünften Rangklasse die etatsmäßigen Lehrer der orst⸗Akademien zu Eberswalde und Münden, sowie der Thier⸗ ärztlichen Hochschulen zu Berlin und Hannover soweit auf sie nicht die Bestimmungen unter II Anwendung finden, mit der Bestimmung zuzutheilen, daß, wenn einer der be⸗ treffenden Lehrer einen ihm persönlich beigelegten höheren Rang besitzt, es dabei bewendet. Berlin, den 31. Mai 1892. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. von Heyden.

Staats⸗Ministerium.

Der Archivar zweiter Klasse Dr. phil. Georg Irmer in Hannoyer ist zum Archivar erster Klasse ernannt, und .

der Archiv⸗-Assistent Dr. phil. Hermann Forst in Osnabrück als Archivar zweiter Klasse angestellt worden.

Justiz⸗Min isterium.

Versetzt sind: der Landgerichts-Rath Dr. Hartmann in Guben an das Landgericht Lin Berlin, der Amtsgerichts⸗ Rath Bieder in Oppeln als Landgerichts-Rath an das Land⸗ ericht in Oppeln, der Amtsgerichts Rath Lehmann in . an. das Amtsgericht in Salzwedel, der Amtsgerichts-Rath Niemir in Oderberg an das Amts gericht in Rixdorf, der Amtsrichter Kalischer in Schwiebus als Landrichter an das Landgericht in Landsberg a. W, der Amtsrichter Regenberg in Trachenberg an das Amtsgericht in Spandau und der Amtsrichter Wollmann in . an das Amtsgericht in Bramstedt. ö

Der Staatsanwalt Schäffer in Dortmund ist an das Landgericht Jin Berlin versetzt. . .

In der Liste der Rechtsanwälte ist gelöscht: der Rechts⸗ anwalt Lotz bei dem ö in Eckernförde.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechts⸗ anwalt Lotz aus Eckernförde bei dem Landgericht in Wies⸗ baden, der Gerichts⸗Assessor Dr. Oppe nheimer bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., der Gerichts-Assessor Kluß⸗ mann bei dem Landgericht in Hannover und der Gerichts ö. Eugen Goldstein bei dem Landgericht UI in

erlin.

Der Rechtsanwalt, Justiz-Rath Helmershausen in Meiningen ist gestorben.

Finanz⸗Ministerium.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats-Anzeigers“ wird eine Zusammenstellung der pro Januar⸗April⸗Termin 1892 durch die Provinzial-Renten⸗ banken erzielten Resultate, sowie eine Uebersicht über die von den Provinzial-⸗Rentenbanken seit ihrem Bestehen bis zum 1. April 1893 ausgegebenen und ausgeloosten Renten⸗ briefe veröffentlicht.

Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.

Dem Thierarzt Wilhelm Briese zu Zeven ist die von ihm bisher commissarisch verwaltete Kreis-Thierarztstelle des Kreises Zeven definitiv verliehen worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Dem der Königlichen Eisenbahn-Direction zu Bromberg unterstellten Königlichen Eisenbahn⸗Betriebsamt zu Königs⸗ berg i. Pr. ist die Verwaltung und Betriebsleitung ber Eisenbahn von Memel nach Bajohren, nach ihrer dem⸗ nächstigen Betriebseröffnung innerhalb der den Königlichen Eisenbahn⸗Betriebsämtern durch die unter dem 24. November 1879 Allerhöchst genehmigte Organisation der Staats⸗Eisen⸗ bahnverwaltung zugewiesenen Befugnisse, übertragen worden.

Der Königliche Regierungs⸗ Baumeister Freude in Wreschen ist als Königlicher Kreis-Bauinspector dafelbst an— gestellt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Am Schullehrer⸗-Seminar zu Dillenburg ist der Predigt⸗ amts⸗Kandidat Philipp als Hilfslehrer angestellt worden.

Bekanntmachung.

Bei der dem Plane gemäß heute vor Notar und Zeugen bewirkten 94. Serienziehung des vormals Kurhessischen, bei dem Bankhause M. A. von Rothschild u. Söhne zu Franffurt 4. M. auf⸗

enommenen Stagtslotterie⸗Anlehns vom Fahre 1545 ind folgende 153 Serien⸗Nummern gezogen worden:

11 143 191 195 235 269 345 452 459 505 513 517 533 692 746 751 769 849 852 919 970 122 1140 1194 1213 i236 1325 1419 1451 1480 1488 1500 1557 1633 1663 1733 1811 15891 1956 1911 1923 1938 1972 2003 2015 2094 2160 2124 2145 223587 2339 2315 2367 2383 2421 2440 2569 2747 2846 2857 2921 23563 23576 3075 3157 3194 3209 3228 3394 3400 3413 34353 3448 3565 3558 35664 3571 3586 3635 3649 3686 3738 3817 39235 3986 4065 4633 4059 4064 4074 4075 4091 4097 4160 4202 4212 4227 4256 43512 4547 4373 4396 4418 4429 4459 4521 4575 4635 47652 4793 4975 4990 5016 5045 5076 5119 5167 5188 5297 5364 5343 5386 5434 54709 5501 5524 5546 5739 5774 5775 5782 5805 5816 5826 5840 I847 5893 5913 6083 6123 6194 6201 6207 6268 6239 63565 6332 6351 6408 6551 6643 6714 6724.

Dies wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

Cassel, den 1. Juni 1892. ;

Der Regierungs⸗Praͤsident. In Vertretung: Schönian.

Abgereist:

Seine Excellenz der Präsident des Evangelischen Ober— Kirchenraths, Wirkliche Geheime Rath Pr. arkhausen, nach Loccum;

der Director der Königlichen Staats⸗Archive, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. von Sybel, nach Süd⸗ deuischland.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 4. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König sind estern Abend um 6 Uhr in Ober-Glogau eingetroffen. . dieselben wurden auf dem Bahnhöfe von dem Fürsten Radolin und dem Grafen Oppersdorff empfangen und begaben Sich alsdann nach dem Schlosse, wo später ein Diner zu 60 Ge— decken stattfand. . -

. Vormittag empfingen Seine Majestät den Fürst⸗ bischof Kopp in längerer Unterredung.

Ihre Königliche rr die Herzogin von Edinburg

mit den beiden Prinzessinnen⸗Töchtern un der Thronfolger

ö o 9. umänien haben sich heute Vormittag nach Coburg egeben.

Der Bundesxath beschäftigte sich in der am Donners⸗ tag unter dem Vorsitz des Vice⸗Präsidenten des Staats⸗ Ministeriums, . des Innern Dr. von Boettich er abgehaltenen Plenarsitzung zunächst mit Zoll- und Steuer⸗ Angelegenheiten: der renn! Ablassung von Netzen für die 23 scherei, der . ung gemischter Privat⸗-Transitlager ohne amtlichen itverschluß für Getreide in mehreren Städten, der Abänderung der Vorschriften über die Rück⸗ vergütung der Brausteuer bei der Ausfuhr von Bier, endlich Anträgen auf Rückvergütung gezahlter Zollbeträge. Dem Entwurf von Ausführungsvorschriften zu dem Gesetz, betreffend die Unterstützung von Familien der zu Friedensübungen einbe— rufenen Mannschaften, sowie dem Ankrage Badens auf Ab⸗ änderung des Etats der Zoll⸗ und Salʒsteuer⸗Verwaltungskosten wurde die Zustimmung ertheilt. Die vom Reichstage über⸗ wiesenen Petitionen wegen Abänderung des Handelsgesetzbuchs, der Gewerbeordnung, der Civilprozeßordnung und der Konkurs ordnung wurden dem Reichskanzler übergeben. Das Recurt⸗— gesuch eines Reichsbeamten gegen seine unfreiwillige Versetzung in den Ruhestand, über welches alsdann verhandelt wurde, et einen Erfolg nicht. Dem Beschluß des Reichstags, eine

etition, betreffend die Aufnahme von Bestimmungen über Jagdrecht und Ersatz von Wildschaden in das inte Bürger⸗ liche Gesetzbuch, dem Reichskanzler als Material für die . fung der Frage zu überweisen, ob und eventuell nach welcher Richtung hin Bestimmungen über Jagdrecht und Ersatz von

Wildschaden in das künftige deutsche Bürgerliche Gesetzdtruch

. seien, beschloß die Versammlung keine Folge zu geben.

Zufolge einer zwischen der französischen und der spanischen Regierung getroffenen Vereinbarung wird bis auf weiteres die spanische Einfuhr in Frankreich sowie in den französischen Colonien und er n g, vom 1. Juni ab dem französischen Minimaltarif, die französische Einfuhr in Spanien sowie in den spanischen Colonien und Besitzungen fuͤr die Zeit vom 1. bis 30. Juni dem bestehenden spanischen Vertrags⸗ tarif, vom 1. Juli ab den in Spanien und beziehungsweise in den spanischen Colonien geltenden Minimaltarifen unter— worfen werden.

Die bezüglichen Decrete sind in Frankreich unter dem 27. und in Spanien unter dem 28. Mal erlassen worden.

Der Königliche Gesandte in München Graf zu Eulen⸗ burg ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft wieder übernommen.

Der. Director des Waffen Departements im Kriegs— Ministerium, General⸗Lieutenant Müller hat sich mit Urlaub nach dem Harz begeben, ebenso der General⸗Lieutenant Freiherr von Bock, Inspecteur der 2. Ingenieur-Inspection, nach Breitenstein bei Friedeberg.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial⸗Räthe von Heller und Geiger, sowie der Großherzoglich mecklenburgische Ober⸗Zolldireckor Ol denbur g sind von Berlin abgereist.

Der Referendar Friedrich Ernwein ist auf Grund der vor der Königlich preußischen Justiz-Prüfungscommission bestandenen Staatsprüfung zum Gerichts⸗Assessor in der Justizverwaltung von Elsaß-Lothringen ernannt worden.

S. M. Kreuzer „Bu ssard“, Commandant Corvetten— Capitän Gertz, ist am 17. April in Matupi (Neu Guinea) eingetroffen und am 12. Mai von dort nach den Marschall⸗ inseln in See gegangen.

Baden.

Karlsruhe, 3. Juni. Die Erste Kammer nahm gestern das Kirchensteuergesetz mit allen gegen eine Stimme an. Die Zweite Kammer genehmigte den Nachtrag zum Etat in Höhe von 55 005 I. für Aufbesserung von gering, besoldeten n f Geist⸗ lichen und ebenso, dem Beschluß der Commission gemäß, den Antrag: die Regierung zu ersuchen, dem nächsten Landtage einen Gesetzentwurf über die staatliche Entschädigung außer Verfolgun gef hter Angeschuldigter und freigesprochener Angeklagter vorzulegen.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.

Weimar, 3. Juni. Seine Königliche Hoheit der Groß— herzog ist gestern Mittag von Wien hierher zurückgekehrt. Abends erfolgte die Ankunft Ihrer Königlichen Hoheit der e , . aus Heinrichau. Beide begaben sich alsbald nach Belvedere. Die Erbgroßherzoglichen Herrschaften haben für den Sommer Residenz in Ettersburg genommen.

Zur Feier der goldenen Hoch eit des Großherzog⸗

lichen an. , 3 . . far k ört, zahlrei rstliche onen hier eintreffen. eitens ö ö und der Gewerbevereine des Landes wird für diese Tage ein großer geschichtlicher Festzug beabsichtigt, mit dessen Vorbereitung man bereits lebhaft beschaͤftigt ist. Von der Darbringung besonderer Gaben ist auf den Wunsch des hohen Paars Abstand genommen worden; abgesehen von einer goldenen Erinnerungs⸗ Medaille, die aus freiwilligen Beiträgen geschlagen wird, werden die Erträgnisse der veranstalteten Sammlungen zu einem Fonds h emeinde⸗ Krankenpflege vereinigt, der der Groß⸗= erzogin für die von ihr begründeten umfangreichen und höchst segensreich wirkenden Anstalten übergeben werden wird.

Braunschweig.

Braunschweig, 3. Juni. Der Landtag hat heute nach einer Mittheilung der „Köln. Ztg.“ den Staatszuschuß« zum Bau der elektrischen Bahn Blanken urg Thale abgelehnt und ist darauf durch Rescript Seiner Königlichen Hoheit des. Prinz⸗Regenten geschlossen worden.

Oesterreich⸗Ungarn.

Wie dem „H. T. B.“ zufolge in Abgeordneten— kreisen verlautet, steht die Bildung einer neuen parlamen⸗ tgrischen Vereinigung unter der Bezeichnung „Kroatisch—⸗ Slovenischer Club“ bevor, die in allen politischen und nationalen Fragen mit den Jungczechen stimmen will.

Das ungarische Unterhaus erledigte, wie, W. T. B.“ meldet, , . das Cultusbudget. Der Finanz⸗Minister Dr. We kerle wies in seiner Beantwortung einer Interpella= tion des Abg. Horansky an analogen Fällen nach, daß das Indemnitätsgesetz am 1. Juni, nicht am 15. Juni in Kraft tritt, weil es sich um die continuirliche Verlän erung eines be⸗ stehenden Gesetzes handelt. Nach einer er Scene, die durch den nachträglich zurückgezogenen Antrag der äußersten Linken, die Abstimmung auf heute zu vertagen, hervorgerufen wurde, nahm das Haus die Antwort des Finanz-⸗Mnisters mit überwiegender Majorität zur Kenntniß.

Der Finanzausschuß des Unterhauses hat gestern nach längerer Debatte die Gesetzentwürse über die Erfüllung der auf Goldgulden lautenden Zahlungsverpflich- tungen in Kronenwährung sowie über Ergänzung des Art. 87 der Statuten der oͤsterreichisch⸗ n erf et Bank unverändert angenommen. Alsdann wurde beschlossen, im Bericht hervorzuheben, daß die durch die Conversion zu erzielenden Ersparnisse ausschließlich zu Zwecken der Valutaregulirung verwendet werden sollen. Hiermit hat der Ausschuß die mit der Valutareform zusammenhängenden Arbeiten beendigt.

Großbritannien und Irland.

Das Unterhaus hat gestern den Gesetzentwurf wegen Ausgabe von 13 Millionen Pfund Sterling 2B proc. Consols zur Einlösung der in Häaͤnden der Commission für die Nationalschuld befindlichen Schatzekonds in zweiter Lesung angenommen und sich dann bis zum 9. Juni vertagt. Der Erste Lord des Schatzes Balfour erklärte in der gestrigen Sitzung auf eine Anfrage; eine Abänderung des Ein⸗ gangszolles auf spanische Weine ohne gesetzgeberische Maßnahmen sei nicht angängig; solche Maßnahmen seien jedoch während der gegenwärtigen Tagung nicht möglich. Der Schatzkanzler Goschen theilte mit, daß die Regierung im Parlament beantragen werde, eine Anleihe im Betrage von

O00 Pfd. Sterling für die Insel Mauritius zum Ersatz des durch den letzten Orkan verursachten Schadens zu garantiren.

Gladstone hat dem Secretär des Londoner Gewerk⸗ raths brieflich mitgetheilt, daß er bereit sei, eine Abordnung der Gewerkoereine am 18. Juni zu empfangen. Der Secretär hat infolge dessen eine Sondersitzung des Raths einberufen, in welcher beschlossen werden soll, wie der Rath sich dieser verspäteten Einladung gegenüber zu verhalten habe.

Frankreich.

Zu Ehren des Königs von Schweden gab der Präsident Carnot gestern ein Dejeuner, zu dem sechsund⸗ dreißig Gäste geladen waren.

In politischen Kreisen glaubt man, wie „W. T. B.“ aus Paris berichtet, die französische Regierung sei fest ent⸗ schlossen, nur die Aufklärungen der , Regie⸗ rung über die Vorgänge in Uganda abzuwarten, um alsdann die Wiederh er stellung der dortigen Mission und die Bestrafung der Urheber des Zwischenfalles zu verlangen. =

Das neu zusammengestellte Reserve⸗Geschwader des, Mittelmeeres ist, wie die Pariser Blätter melden, von Toulon in See gegangen und hat bei den Hyèrischen Inseln Anker geworfen, um sich demnächst mit dem Uebungs⸗Geschwader im Golf von Juan zu vereinigen.

Der , von Aix war bekanntlich wegen Ver⸗ öffentlichung des Wahlkatechismus vor den Staatsrath gestellt worden. Di er hat jetzt dahin erkannt, daß sich der Erz— bischof eines Mißbrauchs seiner Amtshefugnisse schuldig ge⸗ macht habe. Infolge dessen sind ihm seine Bezüge von dem Cultus⸗Minister gesperrt worden.

Die ö des Senats zur Prüfung der Vorlage über die gewerblichen Schieds erichte hat die von der Deputirtenkammer genehmigte Rah nnn eit der Frauen abgelehnt. .

Die Armeecommission der Deputirtenkammer hat gestern, nachdem der Kriegs⸗Minister de Freycinet die gewünschten Aufklärungen gegeben, die neuen, kürzlich einge⸗ brachten Gesetzentwürfe über die Pensionirung im Offiziercorps und die Erhöhung des Militärdienstes in der Reserve der activen Armee um drei Jahre angenommen. ; .

Zu den bevorstehenden Festen in Nancy ist zunächst zu erwähnen, daß die dortigen Studenten ihren om mili⸗ tonen in Rom ein Telegramm übersandt haben, worin sie diesen ihren Dank für die bekundeten Sympathien sowie ihre Wünsche für das Wohlergehen der italienischen Studenten aus⸗ sprechen. Ferner ist zu berichten, daß gestern Abend die czechischen Turner, die an dem Turnfeste n, ,, in Lune ville . und von der Bevölkerung lebhaft begrüßt worden fi ; gymnastique lorraine“ überreichte der Abordnung eine czechische Fahne. Bei dem zu Ehren der ö

äste von dem Municipalrath veranstalteten Fe st ef seln

nd. Der Präsident der „Société

ielt der Czeche Podlipuy eine Ansprache, worin h ür den . Empfang dankte und hinzufügte, die . der Abordnung seien Söhne eines kleinen Volksstammes; aber der erth des letzteren . groß, da er ein Zweig der großen slavischen

ölkerfamilie sei, zu welcher au das große russische . gehöre Keine Macht könne gegenwärtig verhindern, da Czechen und Franzosen sich die Hand reichen. Die Rede wurde mit den Rufen: Es lebe Frankreich! es lebe Böhmen! beantwortet.

Im Verlaufe einer Untersuchung gegen Anarchisten ist es dem Untersuchungsrichter gelungen, 141 Dy namit— patronen aufzufinden, welche unter einer Brücke in dem Dorfe Pantin versteckt waren. Nach einem Telegramm der Mag Ztg.“ sind gestern der Anarchist Zevaco sowie sämmtliche Redner der letzten Anarchistenversamm lung, in der die Fort— eh n der Dynamitanschläge beschlossen wurde, verhaftet worden.

dem Befinden des Gouverneurs von Indochina Lanessan ist eine Besserung eingetreten, sodaß kein Anlaß zu Besorgnissen vorliegt.

Ruszland und Polen.

Die neue Städteordnungs⸗-Vorlage hat der Reichs⸗ rath in seiner Sitzung vom 30. v. M. endgültig durchgesehen. Die russische „St. Pet. Ztg.“ meint, St. Petersburg dürfte die erste Stadt sein, wo Nie neue Ordnung eingeführt werde, da ö. gerade eben der Stadthauptmanns⸗Posten vacant ge⸗ worden.

.

Italien.

Die Budgeteommission der Deputirtenkammer hat nunmehr gestern die Berathung des Budgetprovi⸗ soriums begonnen. Drei Mitglieder der Opposition bean⸗ tragten, die Vorfrage zu stellen, ob die Deputirtenkammer in die Berathung der Budgetvorlage eintreten solle; Sonnino und mehrere andere Deputirte wünschten, das . auf einen Monat eingeschränkt zu sehen. Ein eschluß wurde noch nicht gefaßt. In der heutigen Sitzung der Commission werden mehrere Minister erwartet, von denen man Aufklä— rungen über die Stellung der Regierung zur Lage erhofft.

Spanien.

Tie Madrider Handelskammer hat sich laut Mel— dung des „W. T. B.“ in einer gestern abgehaltenen Sitzung mit Einstimmigkeit gegen den commerciellen Modus vivenci mit Frankreich ausgesprochen.

Portugal.

Die Wahlen für die Deputirten kammer sind von der Regierung auf den 17. Juli festgesetzt worden.

Schweiz.

Der Bundesrath hat beschlossen, die Einladung der Vereinigten Staaten zur Theilnahme an der internatio- nalen Münzconferenz anzunehmen und die Schweiz auf der Conferenz vertreten zu laffen, fofern auch die übrigen, der ke r ren ünz-Union angehsrenden Staaten sich' daran etheiligen.

Im Nationalrath gab gestern der . des Militär⸗ Departements, Bundesrath Frey, die Erk ärung ab, die Gotthard-⸗Befestigung sei nicht in erster Linie gegen An— Fiff vom Süden gerichtet, sondern habe vor allem ben Zweck,

er schweizerischen Feld⸗Armee eine letzte Zuflucht zu gewaͤhren. Ferner theilte er der Frkf. Ztg. zufolge mit, daß der Bun⸗ desrath einen Credit verlangen werde . die Ergänzung des Forts in Lucienstei Armee sei schlagfertiger als im letzten Jahr; die Organisation der Armee⸗Corps habe Vortheile gebracht; die Mobilisirung könne jetzt rascher vor sich gehen. Das Nächste sei die Be= waffnung des Landsturms. Die neu geschaffene Landesverthei⸗ digungscommission setze die höchsten Offiziere mit einander in . und ersetze das Institut eines Generals im rieden.

Das Schweizer Comité für die Veranstaltung der nächsten Interparlamentarischen Friedensconferenz in Bern hat beschlossen, die Conferenz auf die Tage vom 29. bis 31. August d. J. einzuberufen. Der Text des Einladungs— schreibens, welches sammt dem Programm an die Mitglieder der 7 parlamentarischen Gruppen in uroya gerichtet werden soll, ist bereits festgestellt. Auf dem Congreß dürfen nur olche Voꝗrlagen beziehungsweise . zur Verhandlung gelangen, . bis spätestens den 27. Au

an der österreichischen 3 Die eidgenõssische

gust dem Bureau eingereicht werden. zetzteres hat über deren Julässigkeit zu entschelden. Bis jetz sind 78 Mitglieder der eidgenössischen Räthe der Vereinigung beigetreten; die übrigen Mütglieber sollen durch Circular eben⸗ falls zum Beitritt eingeladen werden.

Rumänien.

Der Minister⸗Präsident Catargi hat gestern beide ge⸗ setzgebenden Körperschaften von der vorgestern in Beulin vollzogenen Verlobung des Thronfolgers Prinzen Ferdinand mit der Prinzefsin Maria von Edinburg gfficiell in Kenntniß gesetzt? Im Senat hielt darauf der Minister des Auswärtigen Lah o vary eine nsprache, worin er die Verbindung als ein glückliches Ereigniß für Land und Dynastie pries, das das Werk der vergangenen und der gegenwärtigen Generation kröne und den Nachkommen eine mah fg stolze und friedliche Zukunft eh f, Die von jeher zwischen Rumaͤnien und der großen briti chen Nation bestehenden Bande der Freundschaft würden dadurch nur noch luniger geknüpft. Beide Häuser nahmen die ihnen gemachte Mittheilung mit lebhaftem Beifall auf. Die Praͤsidenten gaben der Freude über das Ereigniß Ausdruck und werden den Eltern der hohen Verlobten die Glückwünsche des Parla⸗ ments übermitteln. Heute empfängt der König die Bu⸗ reaus der Kammern, um deren Glückwünsche , sanehmen. Der Ministerrath e der Königin Elisabeth, n Berwandten des hohen Brautpaars und der Mutter der Königin e , Glüůckwünsche ausge⸗ prochen. Der Minister des uswärtigen hat die Vertreler Jumãniens im Auslande und das Hiplomatische Corps in Bukarest von der Verlobung in Kenntniß ge el Die Nach⸗ richt 1. in der Hauptstadt und im ganzen Lande mit großem Enthusiasmus aufgenommen worden

Schweden und Norwegen.

In einer unter dem Vorsitz des Kronprinz⸗Regenten in Stockholm abgehaltenen norwegischen Staatsraths⸗ Sikzung ist, wie Dagbladet“ mettheilt, eine Vorlage an⸗ , ,,. worden, nach der das Wehrpflichtgefetz in zwei

ichtungen abgeändert werden soll. ie sechste Jahresklasse

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. im Kriegsfalle zur Linienarmee und eine Jahresklasse des andsturmes zur . übertreten; ferner soll die Wehr⸗

pflicht auf die Aemter

ausgedehnt werden.

Das norwegische Storthing hat, wie man den „Hamb. Nachr.“ aus Christiania meldet, in einer am Dienstag abgehaltenen, Abendsitzung mit 61 gegen 52 Stimmen aufs Neue die Di n. für Björnstjerne Björnson be— willigt. Der Führer Laufe der Discussion, daß es äh dabei nicht um eine Dichter— . sondern um eine Partei elohnung für den Politiker

joͤrnson handle.

ordland, Tromsö und Finmarken

Dänemark.

Anläßlich des Geburtstags . fand gestern in Schloß redensborg ein

Sjeuner statt, bei welchem der König Ehristian auf den Kronprinzen und später auf den Herzog von York, der gleichfalls gestern seinen Geburtstag feierte, Trinksprüche aus⸗ brachte. Nachmittags kehrten sämmtliche Fürstlichkeiten nach Kopenhagen zurück. ;

Zum Nachfolger des verstorbenen Barons von Rosenörn⸗ Lehn im Ministerlum des Auswärtigen ist der Reichstags⸗Ab⸗ . Kammerherr Reedtz⸗Thott zu Gannö ernannt worden. ;

des Kronprinzen

Amerika.

Im Senat der Vereinigten Staaten ist die Debatte über die Silber⸗Bill Stewart's am 1. Juni zum Ab⸗ schluß gebracht worden. Nach gegenseitigem Abkommen beider politischer Parteien soll vor dem 14. Juni keine Abstimmung über die Bill stattfinden.

Afsien.

. einer Meldung der Times“ aus Shanghai in China sind in Wusung in der Provinz Shanghai neuer⸗ dings gegen die Christ en gerichtete Maueranschläge angeheftet worden. Die chinesischen Behörden hätten dn, Maßregeln gegen die Urheber ergriffen. In der Provinz Hungn seien ebenfalls derartige au etzende Anschläge auf⸗ ö worden, welche eine noch hefligere Sprache gegen

ie Christen führten. Afrika.

Aus Marocco wird dem „R. B. berichtet, daß seit längerer Zeit Verhandlungen über einen englisch⸗ maroccanischen Handelsvertrag zwischen vier vom Sultan von Maroced ernannten Delegirken und den Mit— gliedern der britischen Mission gepflogen werden. Man er— warte, daß das Resultat dem Sultan demnächst werde unter⸗ breitet werden.

Nr. 9 des Archivs für Post und Telegraphie (Beiheft zum Amtshlatt des Reichs⸗Postamts, herausgegeben im Auftrage des Reichs Postamts) hat folgenden Inhalt: JI. ctenstücke und Aufsätze: Das Schiffsmeldewesen auf der ÜUnterelbe. Geschãäftsbericht des Internationalen Bureaus des Welstpostvereins für das Jahr 1891. Reisebilder aus olland und Belgien. 1I. Kleine Mittheilungen: n , Elektrische Schweißung von Eisenbahnschlenen. Fern- sprechverbindung Christiania = Bergen. III. Literatur des Verkehrs⸗ wesens: Le Pérou en 1889. Fotice göographique, statistique et commerciale à l'usage des smigrants, capitalistes, industriels et explorateurs par Alejandro de Vdiaquez. Havre, 1mpri- merie Le Roy et Porr. 1890. 80. 189 Seiten.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Hat ein Wagenführer unmittelbar vor der ihm obliegenden . mit seinem Fuhrwerk durch verkehrsreiche Straßen sich bis zur

ewußtlosigkeit angetrunken, und hat sodann auf der Fahrt das Fuhrwerk auf welchem sich der Angetrunkene befand, einen Menschen

überfahren und verletzt, so ist, nach einem Urtheil des Reichs⸗

gerichts, II. Strafsenats, vom 8. März 1892, der Wagenführer wegen fahrlässiger Körperverletzung zu bestrafen.

Kunft und Wissenschaft.

Die Rococo-Ausstellung in der Königlichen Kunst⸗ akademie wurde am Donnerstag durch Seine Königliche Hoheit den Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten von Braunschweig, in Augenschein genommen. Die Ausstellung ist auf viesseitig geäußerten Wunsch noch bis zum 11. Juni verlängert worden. .

Der berühmte Luther Codex, unter J. Namen ein höchst werthvolles Manuseript in der Gelehrtenwelt bekannt ist, ist jetzt durch die Buchhandlung von Max Harrwitz in Berlin (Potsdamer⸗ e 41 a) verkäuflich. Dieser vor ca. 22 Jahren aufgefundene und damals für Eintausend Mark erworbene Codex stammt aus dem Besitz Martin Luther's und trägt feine eigenhändige Eintragung: Hat mir verehrt mein guter freund err Johann

alther Gomponist zu Torgau 1630 dem Gott gnade Martinus Luther. Das Manuscript, welches bereits durch eine ausführliche Denkschrift für evangelische Christen und Freunde Luther's' im Jahre 1871 von dem Kapellmeister Otto Kade eingehend in seiner hohen Bedeutung für die Geschichte des evangelischen Ge⸗ meindegesangs gewürdigt worden ist, enthält u. a. die älteste Nieder⸗ schrift des Liedes Ein' feste Burg ist unser Gott.. Die alte handschriftliche Sammlung ist in literarischer und musikhiftorischer Hinsicht bon großem Werth. .

Aus Beuron wird dem Staats⸗Anz, für Württemberg“ unter dem 31. Mai gemeldet: Pater Gabriel er, neben den Patres Lukas Steiner und Desiderius Lenz berühmtes Mitglied der Beuroner Kunstschule, ist in onte Cassino gestorben. Er war zu Steckborn (Schweiz) geboren, machte seine Kunststudien in München, Nürnberg, Florenz und Rom und gehörte seit 1872 zur Benedietiner⸗ Abtei Beuron. Seine geschätztesten Wandmalereien befinden ich in den Abteikirchen Beuron und Emmaus, der Klosterkirche Monte Cassino und der Stuttgarter Marienkirche. .

Die Commission für das neue schweizerische Landes- Museum in Bern hat der „K. 3.“ zufolge den sogenannten Zwinglibecher erworben. Dieses Trink . aus Thon, wahr⸗ schein lich österreichischer Arbeit, galt, wie im Anzeiger für schweizerische Alterthumskunde berichtet wird, schon im 17. Jahrhundert für ein . des Reformators Ulrich Zwingli, was jedoch keineswegs

eht.

Dem „Hamb. Corr. wird, geschrieben: Die Brüsseler freie“ Universität hat zwar dieselben Rechte, wie die staatlichen Universitäten, wird aber nicht durch staatliche Gelder unterstũtzt. Nur die Stadt ri fel und die Provinz Brabant gewähren ihr Jahreszuschüsse. Es ist ihr jetzt eine neue 86. geworden. Der Grohindustrielle Solvay hatte schon vor 53 auf seine Kosten ein i . isches Institut., das von dem auch in den deutschen Gelehrtenkreisen geschätzten Professor Héger ge⸗ leitet wird, errichtet; jetzt hat er sich bereit erklärt, auf dem von der Stadtverwaltung der Universität geschenkten Grunde mit einem Kosten⸗

er Conservativen Stang behauptete im

und ꝓhysiologische Chemie zu errichten. Auch die wissen Ausrüstung der Laboratorien hat se. Schi. ö Die Universitãt hat diese Schenkung angenommen.“

Gefundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Dresden, 3. Juni. Das „Dr. J. schreibt: Wegen des zum bevorstehenden Pfingftfeste sowie überhaupt im Laufe der nãchsten Wochen zu erwartenden n, . Tou rist en verkehrs an der sächsisch⸗böhmischen Grenze, esonders in der Gegend von

eorgenthal, Ober⸗ und Nieder grund und Tollen⸗ ste in, sei darauf aufmerksam gemacht, daß laut amtlicher Mit⸗ therlung der Kaiserlichen und Königlichen Bezirks hauptmannschaft zu Rumburg in den genannten Ortschaften eine Pocken Epidemie ausgebrochen ist. Die ittauer Amtshauptmannschaft warnt aus diesem Anlaß vor unnöt igem Besuch dieser Orte, damit jede Ver= schleppung der Seuche vermieden werde.

London, 4. Juni. Aus Bombay wird dem H B.“ be⸗ richtet, daß die Cholera in erschreckender Weise zuninmt. In Srinagar hat die Zahl der Todesfälle bereits 3660 üũberstiegen.

Theater und Musik.

Kroll's Theater.

Die Kroll'sche Bühne brachte gestern als Neuheit: L ortl Oper in vier Aufzügen von Alban Förster, Großherzoglich e,, ,, e. Kapellmeister, Tert von H. H. Schessky. Obgleich im Titel befremdlicher Weise nicht bemerkt, liegt der Text⸗ dichtung die bekannte, von der Birch-⸗Pfeiffer schon für ihr Schau⸗ spiel. Dorf und Stadt“ benutzte Auerbach sche Schwarzwälder Dorf⸗ eschichte Die Frau Professgrin! zu Grunde, die der Dichter nur 3. earbeitet hat. Die Musik des Herrn . folgt im roßen Ganzen der Wagner'schen Stilrichtung; der omponist erweist ir überall als ein durchgebildeter Musiker, der feine Kunst und deren Wirkungen aus der Erfahrung gründlich kennt, das anze weite Gebiet der Opernmusik in vocaler und vor allem in ,,,, Hinsicht beherrscht und, was daraus formell, melodisch oder har—⸗ monisch verwerthbar ist, mit feinem Verständniß effectvoll anzuwenden weiß. So entstand, offenbar mit langjährigem Fleiß ausgearbeitet, ein, sehr achtbares, tüchtiges Werk, das, wenn es auch nicht durch Originalität der Erfindung oder Schärfe der Charakteristik hervor⸗ ragt, dech alle Anerkennung verdient, weil es zu fesseln und nicht selten tief zu ergreifen vermag. Einzelne Solo— nummern wie das Lied des Malers Reinhardt Siehst Du dort unten im Thal', dann die Klage Lorle über die Untreus des Geliebten sind von eindringlicher Wirkung; das erstere fand sogar solchen Beifall, daß es auf Verlangen onen en werden mußts. Auch mehrere Ensemble⸗Nummern mit Ehor, wie die Scene des Erscheinens der Soldaten zur Rekrutirung im Dorfe mit anschließendem Tanz und ein ohe Quintett mit Chor im dritten Act sind musikalisch bemerkens⸗ werthe und wirkungsreiche Nummern. Sehr fein und zierlich gearbeitet ist auch die Gavotte in demselben Act, die da capo gewünscht und noch einmal getanzt wurde. Die Oper war außerordentlich reich und mit Geschmack ausgestattet und unter der eigenen Direction des Componisten auch mit großer Sorgfalt einstudirt. Für die Titelrolle hatte Herr Förster in Fräulein Gadski eine vorzügliche Vertreterin, die für die Bewältigung ihrer keineswegs leichten Aufgabe, die häufig die Begabung einer dramatffchen Sängerin ersten Ranges verlangt, vollste Anerkennung verdiente und auch fand. Den Maler Reinhardt gab Herr Fricke sehr lobenswerth; es war zum theil seinem seelenvollen Vortrage mit zu verdanken, daß dem

ublikum jenes oben erwähnte Vid fo außerordentlich gefiel.

as Bärbel wurde von Fräzlein Clever gleich anmuthig gesungen und dargestellt. Auch die Rolle des Walter und des Bauer— burschen Balder waren in den Händen der Herren Wilhelm Meyer und Gustav Schmidt gut aufgeheben, die weniger dankbaren Partien der Gräfin und des Fürsten durch 86 Pokorny und Fräulein Pleschner angemessen besetzt. Dem Srchester gebührt für seine Leistung noch ein ganz besonderes Lob; für die Ausführung des hübschen Intermezzos, welches zum dritten Act überleitet, erntete es besonderen Beifall. Die Kroll'sche Bühne hat mit dem an⸗ sprechenden Werk ein Repertoirestück gewonnen, das auch wegen seiner sittlichen Tendenz sich für die geplante Volksoper im Winter ganz besonders geeignet erweisen dürfte.

Belle⸗Alliance⸗-Theater.

Der Abenteurer“, Operette von Philipp und Sonder— mann, Musik von Stix, ging gestern zum ersten Mal in Scene und erfüllte seinen Zweck als glücklicherer Nachfolger des „Günst⸗ lings“, während eines Theaterabends die Besucher angenehm zu unter⸗ halten. Die aus leichten Melodien zusammengesetzte Musik ist recht ansprechend und das Libretto geschickt verfaßt, doch würden einige Kürzungen und besonders die Fortlassung von zwei Coupletversen allzu persönlicher und nicht kaktvoller Art wohl an ebracht sein und zur Verbesserung des Werkes beitragen. Die Sperette spielt in Monaco im ersten Act, wohin ein aus Belleville eine Stunde vor der Hochzeit durchgegangener Bräutigam von der Braut und Schwiegermutter verfolgt wird, später in Belleville, wo Versöhnung und Hochzeit stattfinden. Daneben treten zahlreiche andere Personen auf, die mein nur in losem oder gar keinem Zusammenhang mit dem Schicksal dieses Paares stehen. Die Ein⸗ studirung der Operette, besonders der vielen Chöre, und ihre Leitung durch den Dirigenten Herrn Max Gabriel verdienen Anerlennung. Spiel und Gesang von den Vertretern der Hauptrollen können nur gelobt werden.

Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom o. bis 11. Juni lautet: Sonntag: „Rifter Pasmän“‘. Montag: Freund Fritz“. „Die . Dienstag: „Cavalleria rusti- Cana“. Das goldene Kreuz“. Mittwoch: Lohengrin. Donners⸗ tag:; »Cavalleria rusticana“. „Rigoletto'. Freitag: „Ritter Päsmän“. Sonnabend: „Der fliegende Holländer“.

Für das Schauspiel: Sonntag: „Das Käthchen von Heil⸗ bronn“. Montag: „Das Buch Hiob‘. „Die Philosophin“. „Meister Andrea“. Dienstag: Mit aufgehobenem Abonnement Der Sturm“. Mittwoch: „Die ietrich von Quitzow: Herr Mitter⸗ wurzer, als Gast. onnerstag: „Das heilige Lachen.“ reitag: Imogen?. Sonnabend: Faust“, Mephistopheles: Herr Mitter⸗ wurzer, als Gast, Faust: Herr Matkowsky, Margarethe: Frau von Hochenburger. Wagner: Herr Vollmer.

Auf mehrfaches Begehren geht am Montag im , Opernhaufe Freund Fritz! mit den Damen Pierson, Rot⸗ hauser und Lammert, den Herren Sylva, Betz, Philipp und Krasa in Scene. Der Oper folgt das Ballet Die Puppen⸗ feen. In der Vorstellung der „Cavalleria rusticanas“ am Donnerstag sind die Damen Pierson, Dietrich und Lammert, die Herren Rothmühl und Fränkel beschäftigt. Barauf folgt Das goldene Kreuz. mit den Damen dergzg und Weitz, den Herren Schmidt, Philipp und Krolop. Der Mittwoch bringt Lohengrin! mit den Damen Hiedler und Staudigl, den Herren Gudehus, Schmidt und Stammer. .

Im Deutschen Theater wird „Don Carlos“ am nächsten Sonnabend zum 100. Male in Scene gehen. Josef Kainz spielt die Titelrolle. Morgen wird „Faust“ und am Montag „College Crampton“ gegeben. Der westere . dieser Woche lauter: Dienstag: Maria Stuart. Mittwoch: „Doctor Klaus“ Donners tag: Romeo und Julia“; Freitag: „Die Kinder der Excellenz ).

Im Berliner Theater kommt „Der Kaufmann von Venedig“ am Dienstag (3. Feiertag) Abends, und Demetrius“ am Mittwoch neueinstudirt zur Wiederaufführung. Im „Kaufmann“ spielt wie früher Nuscha Butze die Porzia, Ferdinand Suske den Shylock,

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Franz Jacobi den Antonio, Ludwig Stahl den Graziano und Siegfried Jelenko den Lanzelot; zu ihnen gesellen sich als neu