1892 / 133 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Jun 1892 18:00:01 GMT) scan diff

(

günstigungen, die den kleinen Brennereien durch das Gesetz vom 8. Juni 1891 eingeraumt worden sind (wonach die Ermäßigung der Mai chbottich⸗ steuer vom 1. September bis 15. Juni, wenn die kieineren land— = . Brennereien während eines Zeitraums von höchstens achteinhalb Monaten betrieben werden, eintritt), von Einfluß gewesen sein. Einen großen Aufschwung hat im Jahr 1896/91 der Betrieb der Melassebrennereien genommen; lebhaft war auch der Betrieb der Materialbrennereien, namentlich hat im Vergleich zu 1889/90 die Verarbeitung von Kernobst und Weintrebern zugenommen, und auch die Verarbeitung von Wein zu Cognac hat sich gesteigert. Das Ge⸗ sagte möge durch einige Zahlen illustrirt werden:

In Preußen waren im Jahr 1890391 im Betriebe 6317, im Jahr 1889/90: 6203 Brennereien; in Bayern 5261 gegen 4199 im Vorjahr; in Sachsen 588 gegen 585; in Württemberg und Baden 25131 gegen 18403 in Hessen 269 gegen 277; in Thü—⸗ ringen, , Anhalt 179 gegen 181; in Mecklen⸗ burg, Oldenburg, Lübeck 82 gegen 83; in Bremen und Hamburg 43 gegen 47; in Elsaß-Lothringen 19 896 gegen 19202. Im ganzen Branntweinsteuergebket waren im Be— triebe 57 766 gegen 49 180 im Vorjahr. Hiervon haben verarbeitet mehlige Stoffe 11 439 landwirthschaftliche Brennereien (gegen 19800) und M27 gewerbliche Brennereien (gegen 931 im Vorjahr); Melaffe und Rüben 25 Brennereien (gegen 185 und andere Her aner, 45374 (gegen 37 431).

Die Gesammtproduction an reinem Alkohol betrug 2969149 l Cen 3144801 im Vorjahr); die zum niedrigeren Verbrauchsabgabensatze zu versteuernde Alkoholmenge war für die im Betrieb gewesenen Brennereien festgesetzt auf 1 923 441 hl (gegen 1977032 im Vorjahr).

An Maischbottich, und Materialsteuer wurden ver— einnahmt 22 454 864 S (gegen 2718 539 im Vorjahr); an Verbrauchsab gaben und Zu schlag wurden erhoben 23 269 377 0 (gegen 124 584 895 SW im Vorjahr); die Gefammteinnahmen an Steuer und Abgaben betrugen I45 733 721 M, (gegen 147 309 590 41 im Vorjahr).

Speciell ven landwirthschaftlichen Brennereien wurden an Maischbottichsteuer erhoben

zum Satze von 78,6 3: 1201 210 ½ (gegen 1238 092 16 zum Satze von 191,8 : 1063 306 ½ (gegen 1 5065118 163 zum Satze von 117,9 3: 7 691 433 ½ (gegen 7 667 663 169;

zum Satze von 131 4; 19 486 633 6 (gegen 23 306 585 6.

Ven nicht kandwirthschaft lichen Brem nere len ?728 571. (gegen 1268 548 ).

An Verbrauchsabgabe wurde erhoben:

zum Satze von 50 3 für 11 reinen Alkohol 40 489 148 (gegen 53 908 429 6),

zum Satze von 70 3 für 11 reinen Alkohol da 272523 (gegen 83 138 669 10).

Berechtigungsscheine wurden ausgefertigt:

20 984 (gegen 19172) Stück über 18008028 . (gegen 17 584 119 0).

Verarbeitet wurden:

an Kartoffeln: 16858 672 Doppel⸗Ctr. (gegen 20 835 152 Doppel⸗Ctr.),

an Getreide: 3 493 465 Doppel⸗Ctr. (gegen 3 308 325 Doppel⸗ Centner),

an anderen mehligen Stoffen: 7020 Doppel⸗-Ctr. (gegen 7905 Doppel⸗Ctr.),

an Melasse: 734 644 Doppel⸗Ctr. (gegen 279 812 Doppel⸗Ctr.),

an Weintrebern; 367 016 hl (gegen 236 221 hh,

an Kern ebst S6 890 hl (gegen 28 765 hh.

Eingeführt wurden an Branntwein 46 785 hl (gegen 30 660 hh.

Ausgeführt wurden: 194 288 hl (gegen 380 830 hi).

Der JZollerkrag für die eingeführten Mengen wurde berechnet auf 8 234 0600 0 (gegen 5 558 060 „6. Die Ausfuhr ist auf etwa die Hälfte zurückgegangen; dies wird auf die hohen Spirituspreise zurückgeführt.

Der Branntweinverbrauch stellte sich einschließlich der zu gewerblichen Zwecken abgabenfrei verabfolgten Mengen im Jahre:

1887/8358: 2082 304 hI auf den Kopf 44 h, 1888/89: 2631 4590 ( ö. , 535. 1 h.

Der Branntweinverbrauch hat also gegen das Vorjahr ab⸗ genommen, doch soll dies weniger von einem wirklichen Nach⸗ lassen des Branntweingenusses als daher rühren, daß bei den ungewöhnlich hohen Spirituspreisen die Destillateure, Kleinhãndler und Schankwirthe ihre Branntweinvorräthe so sehr als irgend möglich beschränkt, auch dem Trinkbranntwein mehr Wasser zugesetzt haben, um ihren Abnehmern dieselbe Menge für denfelben Preis liefern zu können, ohne von ihrem bisherigen Gewinn einzubüßen.

Handels⸗Ministerium und Handelskammern.

In dem (bereits kürzlich erwähnten) Jahresbericht der Handels⸗ kammer zu Wiesbaden für 1891 heißt es:

Seitdem an der Spitze des Handels Ministeriums wieder ein eigener Minister steht und dasselbe nicht im Nebenamt verwaltet wird, kann man eine stets wachsende Thätigkeit des Ministeriums beobachten. Dies zeigt sich nicht bloß in den vermehrten vertraulichen Mittheilungen zum Nutzen des Ausfuhrhandels, fondern ist z. B. auch in dem äußerst regen Wirken für gewerbliches Bildungswesen sowie in der Vermehrung der Fabrikinspectoren hervorgetreten. Der Herr Minister hat Gelegenheit genommen, auf Reisen mit einzelnen Handelskammern in persönliche Beziehungen zu treten und industrielle Anlagen der Monarchie persönlich zu esichtigen, und es freut uns anz besonders, daß er da auch unseren Bezirk mit feinem Besuch eehrt hat.

Allseitig wurde es als ein erfreuliches Zeichen dankbar anerkannt, daß der Herr Minister persönliche Fühlung mit den Kreisen von

ndel und Gewerbe zu nehmen sucht. Gerade, daß es früher zu sehr an einem steten persönlichen Verkehr zwischen dem höchsten Beamten für die Pflege der Interessen pon Vandel und Gewerbe und den Vertretern von Handel und Gewerbe fehlte, hat in manchen Gegenden Befremden hervorrufen müssen. Andere Gewohnheiten

werden an dere Gefühle wecken.

Ueber Handelskammerberichte

schreibt der Jahresbericht der Handelskammer zu Wiesbaden: Was die Berichte anlangt, die die Handelskammern viertel— jährlich erstatten müssen, so hat die Kammer dieselben auch in diesem Jahre pflichtmäßig ausgearbeitet, trotzhlem man von ihnen sagen kann, daß sie der Kammer unbequem sind, welche Über die Bedeutung derselben für Maßnahmen der Regierung ziemlich im unklaren ist! Sie hat aber trotzdem diese Berichte fowert in ihren Kräften stand, grũndlich erstattet, um in keiner Weife die Interessen ihres Bezirks zu schädigen. Da aber über den Werth dieser Bericht? zum theil sehr absprechende Meinungen bei den größten In⸗ duftriellen des Bezirk verherrschen, so hat sie Gelegen deit enemmen, dem Herrn Minister für Handel und Gewerbe darber zu

. Es ist leider Thatsache, daß nur 10 o der Firmen, bei welchen angefragt wird, viertel jãhrliche Mittheilungen über Lage der Mdustrie der Kammer zukommen laffen. Actiengefellfchaften, in deren Befsitz doch ein sehr großer Theil der induftriellen Anlagen sich be⸗ findet, berichten überhaupt nicht, weil sie in ihren Aeuße⸗ Mngen über die geschaftliche Lage vorsichtig sein mussen. Jafalge dessen werden die Berichte lückenhaft. In den meisten Heschaͤften ändert sich zudem in einem Vierleljahre viel zu wenig, al daß etwas Neues zu berichten wäre. Dar urch aber, daß viel Geschäfte gezwungen werden, ber Nichts Neues. zu berichten ermüden sie und beachten selbst die Aufforderung zur Jahresbericht; erstattung nicht mehr. Das letztere ist ein fehr mertbater Nachtheil. In Anerkennung dieser Umstände hat der Herr Minister angeordnet, daß die Berichte nur eine allgemeine Schilderung der Lage, feine weitläufigen Darlegungen enthalten follen.

ndelskammer knüpft hieran den Wortlaut folgender Ver= Gewerbe vom 3. Februar 1892: ung wahrgenommen habe, daß sich in tatteten Jahresberichten der se irrthümliche Angaben, vorgefunden bedurften, will ich die esberichte vor ihrer Veröffentlichung en, hierdurch entbinden. Der Minister gez. Freiherr von Berlepsch.“

; für Handel und

Nachdem ich mit Befriedi den in den letzten Jahren e ganz gusnahmswei haben, welche einer Berichtigun von der Verpflichtung, die Ja zu meiner Genehmigung vorzuleg für Handel und Gewerbe.

Zur Arbeiterb

Zu dem in kernationalen

der gestern in Lon don eröffnet u Burt begrüßt worden ist, sind etw Zum Präsidenten wurde der fra ewählt. Zweck des Congre bindung ins Leben zu rufen, folgende Aufgaben erfüllen soll 1) Die Bergbau treibenden

Y. Die vnterirdische fahren auf eine achtstündige S Minenaufsicht und Inspection der Arbeiter, besondere und zwar von dem Staat beso Zu allen internationalen Zwecken gemei 5) Die nöthige liche Verordnungen geltend zu mach ittel anzuwenden, um sämmtlichen in sonen gerechte Contraete und billiges

Meldung des „W. T. B.“

kammer nur ndelskammer

eweg u 1

Bergarbeiter⸗Congreß, nd vom Unterhaus-Miiglied a 150 Delegirte eingetroffen. nzösische Delegirte Lamendin 's ist, eine internationale Ver⸗ ie nach dem „Hamburger Echo“

Nationen der Welt zusammen zu Arbeit vom Einfahren bis zum Aus⸗ chicht zu beschränken. 3) Cine gehörige zu erzielen, mit Einschluß des Rechts dete Inspectoren nschaftliches Ver⸗ Macht zu organisiren, um ge⸗ en, und 6) alle re Bergwerken angestellten Per⸗ Behandeln zu sichern. nahm der Congreß on wegen des Normalarbeits⸗ tags an und erklärte sich, wie „H. T. B.“ mit großer Mehrheit gegen den von den b arbeitern geforderten internationalen Ausstand. Wie aus Bern vom 6. d. M. Schweizerischen

zu wählen. fahren zu emp

Nach einer eine Resolution mittheilt, dann elgischen Berg⸗

gemeldet wird, verwarf die Typographen⸗ 221 Stimmen den Antrag chweizerische socialdemokratische che und materielle Unterstützung. g findet in St. Gallen statt,

socialdemokratischen Parteitags in W. T. B.“ meldet, Adler die letzte hrgeiziger Popularitätshascher. lten am 5. Juni ein Comité zur in den Hauptgrundzü arteischattirungen erzielt.

Generalversammlung bundes in Burgdorf mit 958 gegen atorischen Anschluß an die ] eschloß dagegen deren moralis Die nächstjährige Generalversammlun das zum Vorort gewählt wurde.

In der Sitzung des vom 6. Juni bezeichnete, r Wiener Brotvertheilung als ein Werk e Die oppositionellen Gruppen wäh Ausarbeitung eines Programms wurde eine Einigung aller P

der oppositionellen Gruppen erklärten, selbständig ührerschaft perhorrescire. ainfelder Programm, die gegenwärt der socialistischen Principien genehmigt. erkennung der Gleichberechtigung der derung nach Beseitigung der indirecten Abgaben einer progressiven Einkommensteuer beschlossen.

Der socialdemokratische P und von Anhalt, der am ersten war von 35 Delegirten besucht. thüringischen Kleinstaaten w

In einer Ber garbeiterversammlun sprach sich nach einer Meldung des „D. B. für Beseitigung des socialdemokratifchen vereins aus.

Gestern fand, wie der Weißen Rößchenꝰ die G der deutschen Bildh Bildhauer Deutschlands statt. Berlin verlegt und als provisorischer Flickschu und Stahl-Berlin gewählt.

Ein allgemeiner Färbertag“ am 26. Juni in Guben stattfinden Farbenfabriken hätten ihre

Ueber Arbeits einstellungen heute folgende Mittheilungen vor?

Der „Köln. Ztg.“ wird aus London vom 6. d. daß unter den Barkenarbeitern, Kanal bemannen, wegen der Verdingung eines freien Ar Ausstand ausgebrochen ist und 400 Mann d

Da mehrere große Gruben durch das unbenutzbar geworden sind, werden in d. Bl.) trotz der Beendigung des anderweitig Arbeit zu suchen. Weise brotlos geworden ist, beläuft sich

Wie dem H. T. B.“ aus Vened striken 250 Arbeiter der dortigen B geforderte Verminderung der Arbeitszeit befürchtet eine Ausbreitung des Strikes.

Kunst und Wissenschaft. Aka demische Kunstausstellung.

daß sie nur des⸗ weil, centralistische

Schließlich wurden die Anträ Taktik und die Erklärung Fleichzeitig wurden die An⸗ Partei, die For⸗ und Einführung

Frauen in der

arteitag der Provinz Sachsen fingstfeiertag in QDalle stattfand, Magdeburg und Erfurt fowie die aren nicht vertreten.

g zu Völklingen H. gestern die Mehrzahl Vorstands des Rechtsschutz⸗

„Frkft. 3. berichtet wird, in Mainz im ründung einer neuen Organisation Namen Centralverein der Der Sitz des Vereins w Vorstand die Herren

ch Mittheilung der n,. Die hervorragend⸗ Betheiligung zugesagt.

und Ausstän de liegen

. M. berichtet, welche die Barken im

auer ünter dem

daran theilnehmen.

eingedrungene Wasser völlig Durham Gergl. Nr. 137 Arbeiter gezwungen, gleute, die auf diese

Ausstandes viele Die Zahl der Ber auf 20 9060.

ig vom 6. Juni gemeldet wird, voll!lspinnerei, weil die nicht bewilligt worden; man

Religiöse und geschichtliche Malerei. gt heute der Stoffwahl des Künstlers icht mehr die Wich chah, als man der Technik, weit weniger Aufmerkfam⸗ ältniß des Künstlers te. Ein Historienmaler wenigen erstrebenswerth der chaftsmalerei zuwandte, wurde von chranken verwiesen,

stehenden Stoffgebiet in Schranken man bekennt sich zu Vol⸗ „tons les genres sont bons, Gleichwohl wird derjenige, welcher die nste vom geschichtlichen Standpunkt über⸗ ich den verschiedenen Stoff— önnen. Denn nur bei einer wohin die Pole künstlerischen en Aufgaben die neue lücklichsten erprobt. Daß der ich in der religiösen und ge⸗ beengt und beschränkt fühlt, und die Zahl religiöser ober n Ausstellungen schrumpft von Phantasie aber läßt sich nicht ganz verdraͤngen. änkt, bricht tuck in un⸗ cheint in dem Fieberwahn nschluß an t ist das olcher In⸗ seren Tagen. d diejenigen

Man pfle bei der Beurtheilung s umessen, wie es woh dem eigentlich malerische keit schenkte und streng das geistige zu seinen Gegenständen überwachte. der Titel erscheint h sich dem Genre der Lands der zünftigen Kritik in strenger der allgemeinen

einer Werke n früher gef n Können Verhältni

beurtheilt, Meinung niedriger vorwagte. mit vollem Recht niedergelegt und taire's Grundsatz: genre ennnuyenx.“ Entwickelung der blicken will, der Kl gebieten nicht ganz entrathen k solchen Eintheilung erkennt man, Empfindens sich neigen, an welch drucksweise sich am liebsten und Wirklichkeitsdrang unserer Zeit schichtlichen Malerei am meisten liegt in der Natur der Sache, istorischer Bilder auf den große ahr zu Jahr mehr zusammen. aus ihren alten angestammten Rechten d die Jeitauffassung auf kleine G ĩ Schöpfungen eines Böcklin, gestümen Sprüngen hervor Banne der Weltab

assification

sie in den he ihre Intensität geschiedenheit oft bis zum ligiöse Empfinden sucht A en der Zeit. Niemals viellei ühseligen und Beladenen mit brunst von Künstlern gepredigt worden, als in un

Zu den tiefsten Schöpfungen dieser Richtung sin

socialen Bewegun Evangelium den

*

F von Uhde's zu zählen. In der reizlosen realistischen Er⸗ scheinungsform weiß er eine Innigkeit und Poesie des efühls zum Ausdruck zu bringen, neben welcher die zarte Lyrik Guta v Spangenberges, dessen auch auf der diesjährigen Ausstellung vereinigte Werke wir schon bei ihrer ersten Ausstellung in der Nationalgalerie eingehender würdigten, doch nur wie formvollendete Empfindsamkeit neben warm aus dem Gemüth quellender Ueberzeugung wirkt. Uhde's Bild „Hei⸗ mathlos“ gehört keineswegs zu seinen ö Leistungen; gleichwohl ergreift es trotz seiner zeichnerischen Mängel tiefer, als alle jene formell wohlabgewogenen, süß⸗ lichen, religiösen Bilder von Bernhard Plockhorst (Rr. 916 bis 91) öder der in verletzende Eleganz . Christus : Bie jedes empfäng⸗ liche Gemüth sich um ernste Erbauung betrogen fühlen muß. Von den glatten und leeren Zügen dieses Christus zu dem starkknochigen, fast für die schlanke Gestalt allzuschweren Kopf des Uhde schen Heilandes ist ein weiter Schritt; zwei gegen ah e hde 9 keine bestimmte Scene des Evangeliums im Sinn: zu einer 6. rauen des Frühlingsmorgens am Grabe ihrer Lieben stehen⸗ den Bauernmagd tritt der Erlöser als Pilger heran, Schmer⸗ zenslinderung ünd Segen spendend. Die ganze Gefstalt scheint trotz des Fehlens jeder prägnanten Geberde Trost und Frieden guszuströmen, die Stille der im Lenzschmuck neu erstehenden Natur stimmt zu dem Empfindungsgehalt des Ganzen aufs trefflichste. Ganz in Uhde's Gedankenkreis bewegt sich auch ein großes Triptychon von Ludwig Dettmann, das in seinen drei Flügeln die ganze christliche Heilswahrheit umfaßt.

Gottlieb Biermann's, bei dessen Anbli

Welten künstlerischer Auffassung treten hier sich gegenüber.

Das linke Seitenbild zeigt uns das vom Cherub mit dem

flammenden Schwerte bewachte Paradies; im Vordergrund des von Lilien bewachsenen Waldinnern ringelt sich die schillernde Schlange, die Verführung, empor. „Wie die Sünde in die Welt gekommen“ ließe sich das Bild am treffendsten bezeichnen. Den symbolischen Charakter hält der Künstler fest, indem er nicht den Sündenfall selbst, wie es wohl die alten Maler thaten, darstellt, sondern nur die Stätte . Blume der Unschuld, die Lilie, blüht und ein reiches Naturleben sich entfaltet. Das breite Mittelbild schildert den dornen⸗ und disteltragenden Acker, den irdischen Lohn der Sünde. Landleute blicken von ihrem sauern Tagewerk empor nach einem Leichenzuge, der am Weg im Hintergrund entlang zieht, „Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.“ Die

trostlose regnerische Herbstlandschast steht in wirkungsvollem Gegensatz zu der arbenschillernden Herrlichkeit des Paradieses. Die von der Sünde nieder ebeugte Menschheit, die im

Schweiß ihres Angesichts ihr Brot effen foll, bis sie wieder

zu Erde werde, ist in diesem Bild in ihrem Lebensleid ver⸗ körpert. In dem rechten Flügelbilde aber winkt Erlösung vom irdischen Leid: Christus ladet die Mühseligen und Belädenen u sich, um sie zu erquicken. Vor dem von lichtem Glorien— felt umflossenen Heilande kniet ein Kaiser in prächtigem Herrscherornat, neben ihm ein Bettler in zerlumpten Fetzen, zur. Seite steht unschuldsvoll verlegen ein ärmlich ge⸗ kleidetes Kind. So klingt das poetische Gesammtwerk in einem weihevollen Akkorde aus. Beeinträchtigt die durch⸗ aus impressisnistische malerische Haltung den Eindruck dieser sinnigen Schöpfung? Ist sie unvereinbar mit Gedankentiefe und gemüthvoller Erbauung? Kein Unbefangener wird umhin können, diese Fragen angesichts des Dettmann schen Bildes zu verneinen. Rein künstlerisch kann man vielleicht den Einwurf erheben, daß das rechte Flügelbild etwas zu kraftlose Töne anschlägt, um der saftigen Farbenpracht des linken Flügels die Wage zu halten; auch die Haltung und Geberde Christi ist etwas conventionell und allzusehr von Thorwaldsen's be⸗ kannter Statue abhängig; dem vollen und einheitlichen Ge⸗ sammteindruck aber wird sich niemand entziehen können. Die visionäre Erscheinung läßt sich in den lichten Lufttönen des Plein⸗air weit stimmungsvoller festhalten, als in der an feste, derbe Localtöne gebundenen vr, , der älteren Malweise. Das läßt ein Vergleich des von der bayerischen Re⸗ gierung erworbenen „Heiligen Georg“ von Ludwig Herterich mit der im Stil Gabriel Max gemalten „Maria“ von G. von Hoeßlin recht deutlich erkennen. Die phosphor— rescirenden Farben des Heiligenbildes versetzen uns viel eher in eine für das Wunderbare empfängliche Stimmung, wie der übersinnlich-sinnliche Ausdruck von Hoeßlin's Madonna, die einer am Todtenbeit ihres Kindes trauernden Mutter er— scheint. Auch Scheurenberg ist in feiner „Maria, welche einem Schafhirten auf der Weide erscheint,“ auf halbem Wege stehen geblieben. Trotz des sinnigen poetischen Motivs wirkt die Darstellung, die auch durch die verunglückten Proportionen der Gottesmutter beeinträchtigt wird, etwas lahm und äußerlich. Dieser Gruppe ist auch Ernst Hausmann's in zartesten Tönen gehaltene Madonna (Nr. 1554) beizuzählen. Eine ganz andere selbständige Formen⸗ und Gedankenwelt ö dagegen aus Er von Gebhard tes religiösen Malereien. Gebhardt kleidet seine Heiligen in das Gewand der deutschen Reformationszeit, er will auch seine Empfindung völlig dem Gefühlsleben jener Epoche anpassen. Die von harter Lebenserfahrung durch⸗ furchten und verwitterten Züge niederdeutscher Bauern sucht er in seinen Apostelköpfen wiederzugeben. Die zahllosen emsigen Naturstudien, denen eine Sonderausstellung eingeräumt ist, hien, daß Gebhardt selbst in heißem Ringen und ernster Arbeit seinen Zielen zustrebt. Am feurigsten lodert seine Be⸗ eisterung. wenn er in leidenschaftlich bewegten Scenen der ö Heschichte die Empfindungen des Schmerzes und des Zorns wiederzugeben bemüht ist. So in der ganz an nieder⸗ ländische Meister des sechzehnten Jahrhunderts gemahnenden „Kreuzigung“ und in einem der Wandbilder für das Priester⸗ semingr zu Loccum, wo er die Vertreibung der Geldwechsler aus dem Tempel darstellt. Die genialen Skizzen zu diesem umfassenden Cyelus von Wandmalereien lehren uns aber einen Umschwung in seiner künstlerischen Gestaltungsweise kennen, der das Bild von seinem reichen Schaffen um einen inter? essanten Zug bereichert. Waren es früher, fast ausschließlich die Schöpfungen Holbein's und Dürer's, die feine Einbildungs⸗ kraft beflügelten, so scheint neuerdings auch Rembrandt's breite und großezügige Zeichnungsmanier Einfluß auf seine Formen⸗ sprache gewonnen zu haben. Wenn er früher manchmal gar u subtil den Charakter einzelner Köpfe aus ihren Falten und Fältchen herauszudestilliren bestrebt war, legt er jetzt alles in breiten Zügen an, wägt die Farbenmassen mit verblüffender Sicherheit gegen einander ab und sucht in den Wirkungen des Helldunkels, wie es zum Beispiel in dem „reichen Jüngling“ Nr 332) und dem Hege siomo (Nr. 356) ihm vorzüglich ge⸗ lungen, ein neues Ausdrucksmittel. Daneben klingt aber der trauliche Familienton, der uns die Gestalten unferer alten Meister gewissermaßen wie Angehörige, von verwandten Stimmungen und Gefühlen beseelt, erscheinen läßt, und den

.

Spangenberg so gerne anzuschlagen liebt, immer wieder . 9. . künstlerisches Wirken bleibt, obwohl es den augenblicklichen Strömungen fernab liegt, das eines echt deutsch : empfindenden und eigenartig denkenden Mannes, kerni und wenn er die Aufmerksamkeit des B wetterfest, auf den unsere Nation mit gerechtem Stolz blicken t darf. Schwankend zwischen den unsere Zeit bewegenden Rich⸗ köpfe , uns unter der Zuhörerschaar: Zorn schwellt die tungen, das eine Auge auf den Impressionismus, das andere Stirn auf den herben Realismus älterer Zeit gerichtet, erscheint uns 1 : .

Fischer⸗Cörlin in seinem Christus am Oelberge. Das für raschung, Neugier wechseln in s die Kirche seiner Vaterstadt bestimmte große Altarbild zeigt in dem Kopf und der Gestalt des Heilands das Bestreben des Künstlers, scharf zu charakterisiren; aber der herabschwebende wahren, alles Nebensãchliche Engel paßt mit seiner süßlichen, an Gabriel Max erinnernden schließen, sodaß die Größe

Sentimentalität durchaus nicht in denselben Rahmen mit dem blicks in voller Klarheit

derb, ja fast gewöhnlich aufgefaßten Christus.

Das eigentliche Historienbild ist auf unserer Ausstellung nur schwach vertreten. Die Sonderausstellungen einer Neihe bekannter Meister auf diesem Gebiete laden zu einer geschicht⸗ lichen Rückschau ein. An die Ueberlieferung der Cornelianischen j wie ihr ; Epoche unserer Berliner Kunst knüpft das Schaffen J rich würde, mit allen gleichgültigen Nebendin Geselschap's an. Er ist einer der wenigen ehe, historischen Stils, die Deutschland besitzt.

aufweist, verräth den Frescomaler in der Großzügigkeit des Entwurfs, der Linienreinheit der Zeichnung, dem sicheren Zu⸗ it der. Massen. Seine Ideale liegen um drei Jahrhunderte zurück. Die großen Cinquecentisten Italiens g z d ; haben seine Begeisterung entflammt, seinen Blick und seine 6 der Ausstellung verdient eine überaus flotte Gouache von bei den Studien geleitet. Viele seiner Röthelzeichnungen sehen denjenigen der römischen Classicisten zum Verwechseln ähnlich., den ersten Platz. Auch ne Raphael's Stanzencompositionen und Deckenbilder, Michelangelo's Schlacht bei Wörth von dem jüngeren Sibyllen, Guido Reni's Deckengemälde leben unter seinem

sammen

Pinsel wieder auf. In der Dispositien der großen, fur die Auszeichnung genannt werden.

Ruhmeshalle bestimmten allegorischen Wandbilder, wie in der n mächtigen, Menschenmaße überragenden Formsprache seiner Zeit bekannt und geschätzt. Der „Uebergang der russischen Einzelgestalten drängen ich diese Erinnerungen unabweislich

hlyerwandten Begeisterung, einem classischen, nicht nur anempfundenen Formensinn ruhen die eigenen Triebfedern seiner Künstlerkraft. Seine Werke muthen uns mutatis mutandis an, wie der Versuch W. Jordan's, die altgermanische Sagenwelt in altgermanischen Stabreimen und doch durchtränkt von moderner Enipfindung wiederzubeleben. Dem Ernst und der Größe der Auffassung Geselschap's wird man nur gerecht, wenn man seine Werke neben diejenigen eines Kaulbach stellt, die trotz des gleichen großen Apparates doch innerlich verfehlt und hohl erscheinen. Carl Becker, der auch in einer Sonderausstellung vertreten ist, sucht den Mangel echter historischer Größe der Auffassung durch den Prunk eines farbenschillernden Colorits und die festliche Costümpracht Aber seine Ge⸗ stalten behalten etwas Opernhaftes; Schminke und Puder ver—

auf. Aber in einer wa

der venezianischen Renaissance zu ersetzen.

mögen nicht für echtes, warmpulsirendes Leben zu entschädigen. pesta, ohne rechte Eigenart.

. hält sich Becker in den Grenzen des historischen enres, wo Zierlichkeit und Grazie auch ohne tiefere Lebens ur . le ber wahrheit Beifall finden. Ernst Hildebrand's Tullia ist gehender besprochen. Seiner und namentlich Böcklin's Phan⸗ schon von älteren Ausstellungen her als ein großes Spectakel⸗ ar . stük im Sinne der älteren Pilotyschule bekannt; diese etwas allzu dramatische, aber flott gemalte Darstellung eines theatralisch⸗pathetische Auffassung ist unserem heutigen Em⸗ von einer Robbe verfolgten Meerweibchens, eine gemeinschaft⸗ pfinden fremd geworden, die elassische Geberde vermag nicht über den Mangel natürlichen gesunden Gefühls zu täuschen. Auch dem Empfang der westfälischen Weber durch den Großen zie überzeugende Kraft des Eindrucks; die Gestalten erscheinen wie zu einem lebenden Bilde gestellt,

Kurfürsten fehlt ihre Bewegungen gehorchen dem Regis tivirt zu ;

Henrich Steffens sucht eine in dem engen Auditorium der Breslauer Universität zusammengepferchte Versammlung von Leuten aller Stände und Berufe durch sein Wort zur Volks erhebung gegen den corsischen Unterdrücker zu begeistern. Die Gestalt des Redners, von innerer Erregung fortgerissen, beugt sich leidenschaftlich über das Katheder vor, und der Die Deutsche Zoologische Gesellschaft eröffnete heute von seinen Worten ausgehende Impuls wirkt in hierscilbst im großen Hörfaale des zoolo den Köpfen und Gestalten der dichtgedrängten Ver— Congreß, zu dem .

sammlung weiter. Mit vielem Geschick hat der Künstler es

seur, ohne innerlich mo⸗ ein. Das glücklichste Gegenbild zu dieser etwas äußerlichen Behandlungsweise historischer Stoffe bietet Arthur Kampf's großes Gemälde aus der Zeit der Befreiungskriege: r tau der auch als Dichter bekannte Profeffor der Naturwissenschaft stalten und Wesen, Hans Thoma, wollen wir im folgenden Artikel eine selbständige, sein ganzes Schaffen umfassende Be— trachtung widmen, zu welcher außer seiner Sonderausßstellung am Lehrter Bahnhof auch eine Vereinigung anderer Arbeiten von ihm bei Gurlitt willkommenen Anlaß bietet.

vermieden, uns das Antlitz des Redners selbst zu zeigen; der Phantasie bleibt ein weit größerer Spielraum, aus den Mienen der Hörer den Eindruck seiner zündenden Worte ab chauers zw

ulesen, als ischen beide Parteien zersplittert hätte. Prächtige Gestalten und Charakter⸗ es Einen, Fanatismus und rückhaltlose H leuchtet aus den Zügen der Jugend, Kraftbewußtsein, Ueber— teter Steigerung des Ausdrucks der Künstler Gesammthaltung zu und Episodische geschichtlichen Augen⸗ in unser Bewußtsein leider dem

in den Mienen und Geberden. Dabel wei

malerisch mit sicheren Mitteln die

Gerade diese letztgenannten Vorzüge Bilde eines anderen Düsseldorfers, Klein⸗ hevalier, das die Einweihung des Niederwald⸗Denkmals zum Gegenstand hat. Klein bietet einen panoramenartigen Ausschnitt aus der Festversammlung, wie ihn die Momentphotographie festhalten en ohne jede Gliederung aler des der Massen und Gruppen. Die malersschen Mittel sind ebenso Jede seiner derb, wie die Verzerrungen und Verrenkungen in der Be—

kizzen, deren die Sonderausstellung eine beträchtliche Anzahl wegung der Gestalten, welche eher Unbehagen als Begeisterung ö ö auszudrücken scheinen. Es ist bedauerlich, daß der schöne Vorwurf nicht in bessere Hände gerathen ist. Menzel würde in kleineren Maßen ein monumentaleres Bild jener Scene haben schaffen konnen. Unter den historischen Kriegsbildern

Theodor Rocholl „Ulanenritt“ trotz ihres kleinen Formats

und eine Gefechtsschilderung von E. Mattschaß müssen mit Die hierhergehörigen Bilder Duelstt 15h) von Georg Bleibtreu sind zum Theil bereits s 7 3 Glasgow, 7. Juni. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 4888 Tons gegen 5870 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. . Paris, 7. Juni. (W. T. B.) Nach Meldungen aus Lissabon hat der Ministerrgth einstimmig beschlossen, weder das zwischen Serpa Pimentel und dem Pariser Comité der Bond holders ,. Abkommen zu ratificiren, noch auch den Vorschlägen ö die Zustimmung zu ertheilen. Der Ministerrath habe im Hinblick auf die gegenwärtige wirthschaftliche Lage Portugals die Ueberzeugung geäußert, daß das Schatzamt nach Erschöpfung der durch die Anleihe beschafften Mittel nach wie vor nicht in der würde, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen. Der Ministerrath habe ferner beschlossen, den am 1. April gewesenen und noch nicht eingelösten Coupon amortisirbaren Schuld zu einem Drittel zu bezahlen und am 1. Juli d. J. ebenfalls ein Drittel des Coupons der con— solidirten Schuld auszuzahlen. Die Auszahlung werde an den bis⸗ herigen Kassen der portugiesischen Regierung erfolgen, die für den Dienst der auswärtigen Schuld bestimmten Beträge würden unver⸗ weilt nach dem Auslande gesandt werden. Die Reduction des Coupons erfolge nur vorübergehend bis zur endgiltigen Regelung des Dienstes für die auswärtige Schuld. ö . New: Hwork, 7. Juni. (W. T. B.) Die Börse war anfangs fest und lebhaft, im weiteren Verlaufe im allgemeinen recht fest und schwach. Der Umsatz der Actien betrug 259 000 Stück. ervorrath wird aug 2300 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 22 060 Unzen. . Weizen anfangs schwach auf zunehmende unterwegs befindliche Anfuhren und fortgesetzte spärliche Nachfrage, dann besser auf Be⸗ erichte über Ernteschäden, später abgeschwächt auf

lrmee über den Kaukasus“ von Franz Rouband ist als Schneestudie bemerkenswerth, kann aber einen Vergleich mit den Bildern gleichen Inhalts von Wereschagin nicht bestehen.

Damit könnten wir die Betrachtung der Historienmalerei im engeren Sinne beschließen, aber jene nur schwer in feste Begriffsgrenzen zu zwängenden Darstellungen allegorischer und mythologischer Stoffe fügen sich hier am chesten zwanglos an. W. Lindenschmitt hat eine große Leinwand ausgestellt: Venus den Adonis beweinend, ganz im Stil der späteren Venezigner des sechzehnten Jahrhunderts, nur etwas trüber und dickflüssiger im Colorit, eine Leistung, die fast aller Selbständigkeit ent⸗ behrt. Auch W. Trübner, der als Porträt- und Landschafts⸗ maler höchst beachtenswerthe Proben seiner Begabung geliefert hat, hietet in seinen beiden mythologischen Skizzen, Lapithen⸗ kampf und Gigantenschlacht, ein verworrenes Gemisch von Reminiscenzen an Rubens, Velazquez, Feuerbach und Tem⸗ Stuck s Leistungen, denen sich hier noch ein schwächlicher Nachahmer L. Gey in seiner Erda beigesellt, haben wir unlängst an dieser Stelle bereits ein⸗

tastik verwandt ist eine für die Bezeichnung Meeresidyll zum Schlu ö ; 191 . Der Sil liche Arbeit von Hugo Zieger und Carl Bekker in Düsseldorf. Weit zahmer muthen uns die Windsbraut von W. Weimar und eine zwischen süßlicher Lüsternheit und unwahrer Empfin⸗ dung schwankende Pandora von G. Barlösius an. Auch P. Schäfer 's Prometheus und Souchay's Tod und Leben genannte Actstudie sind recht nüchterne Leistungen, während Piglhein's zarte und luftige Frühlingsidylle die ganze

inesse moderner Farbenempfindunt Schöpfer einer durchaus eigenen Welt von traumhaften Ge—

stätigung der B t. i starke indische Exporte uud Realisirungen der. Haussevartei. Schluß fest auf Abnahme der Exrnteschätzungen in Ohio. Mais steigend auf Berichte über ungünstiges Wetter, dann nachgebend auf bedeutende zum Schluß wiederum steigend auf bessere telegraphische

atlantischen

ischen Instituts ihren zweiten eilen Deutschlands erschienen

de hrte aus allen T e sind. Auch einige Japaner wohnen den Verhandlungen bei.

Sandel und Gewerbe.

Große Berliner Pferde bahn. Die Gesellschaft ver⸗ einnahmte vom 27. Mai bis 3. Juni 326 355 . (17 S277 Me) und seit 1. Januar insgesammt 5 969 50 M (4 22 955 6.

Berlin ⸗Charlottenburger fer deb ahn. Verein⸗ nahmt wurden im Mai 74961 M (— 12558 A*); es ergiebt sich seit 1. Januar insgesammt ein Minus von 6342 M60

Altenburg⸗Zeitzer Bahn. Nach dem Geschäftsbericht betrugen in 1891 die Einnahmen 1 029 155 M und die Ausgaben 496 227 , sodaß ein Ueberschuß von 532 928 4 resultirt, wobei die wiederum sehr gesteigerte Concurrenz der Meuselwitz⸗Ronneburger zu berücksichtigen ist. Aus dem Personenverkehr wurden 117913 4 gegen 115312 M in 1890 vereinnahmt. Der Güter⸗

hat 498 206 t betragen, ist also um Nö3 t gestiegen; vereinnahmt wurden an. Sl6 871 M (4 55 423 40).

wird, wie folgt, vertheilt: Erneuerungs—⸗

A6, gesetzliche Reserve 4190 (, Kiesgruben⸗ Conto 200 (, verbleiben 516 468 60, dazu Zinsen des Reservefonds 3150 ½, sind verfügbar 519 618. 1. Davon Obligationen en M, Tilgung der Obligationen 15988 6, Tanttẽmen 14126 S, Eisenbahnsteuer 24348 S½, Dividende an die Stamm⸗ Prioritäts⸗Actien .

192 4095 ½, Vortrag 466 6

7. Juni. (W. T. B.). Die Gesammteinnahmen der Orientbahnen betrugen in der Woche vom 13. bis 19. Mai 259 117,67 Fr., vom 1. Januar bis 12. Mai 1892 3 S3 007,27 Fr. zusammen seit Beginn des Betriebsjahres 4072 124,94 Fr. auf einer Länge von 1265 km. . .

London, 7. Juni. (W. T. B.) An der Küste 7 Weizen ladungen angeboten.

Manchester, 7. Juni. (W. T. B.) 12r Water Taylor 53, 30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 61, 30r Water Clayton 6, 32r Mock Brooke 63, 40r Mavoll 7, 40r Medio Wilkinson 8, 32 Warpeops Lees 6t, 36r Warpeops Rowland 73, 36r Warp⸗ cops Wellington 73, 40r Double Weston 8, 60r Double courante 32“ 116 yards 16) 16 grey Printers aus 32r /46r

rd / zo oo 197 715 M, Stamm⸗Actien 10110 0)

bezüglich der Aufnahme einer Ankeihe

Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Producte betrug 8 044 407 Dollars.

Weizen-Verschiffungen der letzten Woche von den Häfen der Vereinigten Staaten nach Groß⸗ 272 000, do. nach Frankreich 9000, do. nach anderen Häfen des Continents 123 000, do. von Californien und Oregon nach Großbritannien 290 000, do. nach anderen Häfen des Continents

Chicago, 7. Juni. (W. T. B.) Weizen steigend auf un⸗ günstiges Wetter, plotzlich abgeschwächt auf gute Ernteberichte, sodann wieder steigend auf ungünstige europäische Ernteaussichten. Mais fallend nach Eröffnung, dann lebhafte Reaction, später wieder fallend.

1. Untersuchungs⸗Sachen.

3. Aufgebote, Zustellungen u. ,

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. zersicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Tommandit · Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirths afts Genossenschaften.

58. Niederlassung ꝛc. von Rechts anwaͤlten.

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

9) Untersuchungs⸗Sachen.

15901] Steckbrief. .

Gegen die unten beschriebene Ehefrau des Stabs— arztes a. D. Dr. Sternberg, Dina, geborene Eger, zu Charlottenburg, welche [. verborgen hält, ist in den Acten Gen. J. 1 91 die Unterfuchungshaft wegen Nöthigung und verleumderischer Beleidigung ver—⸗ hängt. Es wird ersucht, die Frau Sternherg zu ver⸗ haften und, in das Untersuchungsgefängniß hierfelbst Alt Moabit 12a abzuliefern.

Berlin, den 2. Juni 1892.

Der Erste Staatsanwalt bei dem Königlichen Landgericht l. .

Beschreibung: Geburtsort: Sr. Glogau, Neligion j⸗udisch, Alter: geboren 18. August 1851, Größe: 1m bh—60 em, Statur schlank, Haare blond, Stirn frei, Augenbrguen blond, Augen blau, Nase und Mund gewöhnlich, Kinn rund, Gesicht voll, Gesichtsfarbe blaß, krankhaftes Aussehen, Sprache deutsch, Kleidung schwarzes Kleid, schwarzer Umhang mit langen seidenen Spitzen, schwarzer git mit rother Blume, Sonnen⸗ oder Regenschirm, besondere Kennzeichen: etwas aufgeworfene Lippen.

lisgsg . In der Strafsache gegen den Redacteur Julius Hermann Bellmann zu Dortmund, geboren am 16. April 1862 zu Deutsch⸗-Einsiedel, Kreis Sayda, wbangelisch, wegen Beleidigung durch die Presse, hat die JJ. Strafkammer des n Landgerichts zu Dortmund am 4. Mai 1897 für Recht erkannt: der Angeklagte Redaeteur Bellmann ist der Be⸗ leidigung durch Verbreitung von Schriften schuldig und wird deshalb zu einer hen gef r von zwei gnaten verurtheilt. . Der verfügende Theil dieses Urtheils ist binnen vier ö nach Rechtskraft desselben durch den Deutschen eichs⸗ und Staats⸗Anzeiger, die Kölnische

Zeitung, die Dortmunder Zeitung und die West⸗ fälische Reform bekannt zu machen und zwar in der letztgenannten Zeitung in demselben Theile und mit derselben i, n wie der Abdruck des beleidigenden Aufsatzes geschehen ist. . .

Den Beleidigten, nämlich dem Königlichen Staats⸗ und Justiz-Minister Dr. von Schelling in Berlin, dem Königlichen Landgericht 1I. daselbst, dem König⸗ lichen Amtsgericht II. daselbst und der Königlichen Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht II. daselbst, wird die Befugniß zugesprochen, die Verurtheilung des Angeklagten auf dessen Kosten binnen vier Wochen nach Zustellung des rechtskräftigen Urtheils durch einmalige Einrückung der Urtheilsformel in den Deutschen Reichs- und Staats⸗A Anzeiger, die Kölnische Zeitung, die Dortmunder Zeitung und die West⸗ sälische Reform bekannt zu machen. 9

Aus der Nummer 9 der Westfälischen Reform vom 28. Februar 1892 ist der Aufsatz auf. der 3. Seite, beginnend mit den Worten: „Berlin, Seine Excellenz, der Herr Justiz⸗Minister“ und schließend mit den Worten: „an anderer Stelle erfolgen“, unbrauchbar zu machen; dasselbe gilt von demjenigen Theile der ee, und Formen, auf welchem sich diese Stelle befindet.

Dem Angeklagten fallen die Kosten des Verfahrens

zur Last. Von Rechts Wegen. .

Die Richtigkeit der Abschrift der Urtheilsformel wird beglaubigt und die Vollstreckbarkeit des Urtheils bescheinigt. R .

Dortmund, den 3. Juni 1892.

Brinkmann, ; Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

6091 Oeffentliche Ladung.

Die nachgenannten Personen:

L Karl Friedrich Gustav Rahn, geboren am 8. November 1871 zu. Berlinchen, Kreis Soldin, zuletzt in Kraazen, Kreis Soldin, aufhaltsam,

2) Karl Ludwig Ferdinand Diekom, geboren am 16. September 1871 zu Bernstein, Kreis Soldin, zuletzt in Büsow, Kreis Friedeberg R/ M., wohnhaft,

3) Karl Friedrich Wilhelm Jordan, geboren am 20. Mai 1871 zu Karzig, Kreis Soldin, zuletzt eben⸗ daselbst wohnhaft,

4) Friedrich Hermann Julius Wörmke, , am 11. Oktober 1871 zu Ehrenberg, Kreis Soldin, zuletzt ebendaselbst wohnhaft,

oJ Karl. August Ernst Hintze, ; 28. März 1871 zu Mellentin, Kreis Soldin, zuletzt in Pitzerwitz, Kreis Soldin, wohnhaft,

6) Friedrich Wilhelm Knoll, geboren am 2. Juli 1871 zu Rufen, Kreis Soldin, zuletzt ebendaselbst

Franz August Werner, geboren am 10. Juni 1871 zu Soldin, Kreis Soldin, zuletzt ebendaselbst

Karl Friedrich Wilhelm Gülle, geboren am ovember 1871 zu Staffelde, Kreis Soldin, zuletzt ebendaselbst wohnhaft.

M) Karl Friedrich Stto Kierstein, geboren am 16. Mai 1871 zu Staffelde, Kreis Soldin, Brügge, Kreis Soldin, wo

19 Karl Friedrich Wilhelm Brese, 9. September 1869 zu Schildberg, Kreis Soldin,

t ebendaselbst wohnhaft,

Paul Hermann Rudolf Knack, geboren am 27. Oktober 1864 zu Vordamm, Kreis Friedeberg N. M., zuletzt in Küstrin wohnhaft,

12 Ernst Otto Reinhold Habecker, 9. Oktober 1868 zu Waldmühle, zuletzt in Friedeberg N. M. wohnhaft, .

15) Eduard Albert Rehfeld, geboren am 1. Juli Kreis Filehne, zuletzt in Jägers⸗

geboren am

geboren am Kreis Filehne,

1868 zu Zawade, burg, Kreis Arnswalde, wohnhaft, 14) Karl August 23. Januar 1866 zu zuletzt in Klausdorfer Feld, Kreis Soldin,! werden beschuldigt, als Wehrpflichtige, in der Ab⸗

riedrich Splinter, geboren am ankow, Kreis Friedeberg N./ M., oldin, wohnhaft,

sicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreichtem , Alter sich außerhalb des Bundes— gebietes aufzuhalten. Vergehen gegen § 140 Nr. 1 Str. G.⸗B. Dieselben werden auf den 22. Juli E892, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Landsberg a./W. zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach C8472 der Strafprozeßordnung von den Herren Civil⸗ Vor fitzenden der Königlichen Kreis-Ersatz⸗Com⸗ missionen zu Soldin, Friedeberg N/M und Filehne über die der Anklage zu Grunde liegenden That⸗— sachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. J. 590 92. Landsberg a. /W., den 12. April 1892. Königliche Staatsanwaltschaft.

(15893 Oeffentliche Ladung.

Der Stellmacher Ludwig Woznick, geboren am 17. Juni 1863 in Schloß-Woischnik, Kreis Lublinitz, zuletzt in Boronow wohnhaft, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß seit 1391592 ausgewandert zu sein. Uebertretung des § 360 Str. G.. B. . Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts zu Lublinitz auf den 9. August 1892, Vormittags EO Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Lublinitz zur Haupt⸗ verhandlung geladen. . -

Bei , Ausbleiben desselben wird zur Hauptverhandlung geschritten und die Verurthei⸗ lung auf Grund der gemäß § 472 Abf. 3 Straf⸗ Prozeß ⸗Ordnung vom Königlichen Bezirkscommando in Beuthen O.-S. vom 20. Mai 1892 abgegebenen Erklärung ausgesprochen werden. IV. B. 42/92.

Lublinitz, den 31. Mai 1892.

Pudel ko, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.