1892 / 137 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Jun 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Gewässern anwesend sind, sollen Erträge bis zu 24090 gehabt haben. Der Unterschied zwischen den Erträgen der wedischen und der weftpreußischen Boote wird dem Umstand zugeschrieben, daß die west⸗ reußischen Fischer die Treibnetzfischerei 24 nicht in dem Maße ver⸗ 8 wie die Schweden. Einige Fischer m daher auch jetzt auf den schwedischen Booten eine kurze Lehrjeit durch. J

Der 11. deutsche Congreß für erziehliche Knaben⸗ = Handarbeit

wurde, wie W. T. B. meldet, am Sonnabend und Sonntag in Frankfurt a. M. abgehalten und durch den Abg. von Schencken⸗ dorff eröffnet. Der Versammlung wohnten zahlreiche Vertreter der preußischen und anderer deuts Staatsbehörden bei. Auch viele Städte, Corporationen und Vereine des In⸗ und Aus⸗ landes hatten Vertreter entsendet. Nach der Sröffnungs⸗ rede, worin die Bedeutung der auf die Handarbeit bezüg⸗ 2 Bestimmungen des badischen Volkss 22 es besonders hervor- 6e zoben wurde, trat die Versammlung in die Verhandlungen ein. Da⸗ ei sprach Dr. Goetze⸗Leipzig unter großem Beifall über die Hand⸗ arbeit im Dienste der Erziehung und der Schule. Hieran schloß sich eine Besprechung. Alsdann Rohmeder⸗München seine ten über die Leitung des Unterrichts in der 1 für Knaben. Die von ihm estellte Frage, ob ein Lehrer eder Handwerker damit traut werden solle, wurde von der Versammlung zu Gunsten des Lehrers beantwortet. Die weiteren Verhandlungen betrafen innere Vereinsangelegenheiten. In der Sonntagssitzung erstattete Abg. von Schenckendorff Bericht über die Fortschritte der Bestrebungen; danach bestehen gegenwärtig 253 Schülerwerkstãtten in ganz Deutschland. Hierauf bieß Qber⸗Bürgermeister Adickes die Versammlung im Namen der Stadt Frankfurt willkommen; sodann folgten Ansprachen von den Vertretern mehrerer Landesunterrichts Verwalkungen, des Geheimen Regierungs⸗ Raths Brandi, der den preußischen Cultus-Minister vertrat, des badischen Ober⸗Schulraths Wallraff, des hessischen Qber⸗Schulraths Greim und des elsaßelothringischen Regierungs⸗Raths Dr. Schlemmer. Abgeordneter von Schenckendorff hielt einen Vortrag über Die soeiale Frage und die Erziehung zur Arbeit in Jugend und Volk“, der mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Mit einem Hoch

auf die Stadt Frankfurt wurde der Congreß geschlossen.

entwickelte Dr.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Aufregung der Bevölkerung in Barcelona dauert fort, weil der dortige Ausstand immer größere Ausdehnung annimmt. Die Zahl der feiernden Arbeiter wird jetzt schon auf 8 00 angegeben. Am Sonnabend versuchten die Aus⸗ ständigen die noch arbeitenden Personen zum Aufgeben der Arbeit zu bewegen. Cavallerie⸗Patrouillen durchziehen die Umgebung der Stadt. Zwischen den Truppen und den Strikenden kam es häufiger zu blutigen Zusammenstößen, bei denen zahlreiche Personen auf beiden Seiten verwundet wurden. Mehrere Fabrikanten in der Umgegend von Barcelona haben bis zur Beendigung des Ausstandes ihre Arbeiten eingestellt. Der Gouverneur hat darauf die Schließung aller Fabriken und Werkstätten in Barcelona und der ganzen Um⸗ gegend angeordnet. Gestern ist der Belagerungs⸗ zustand erklärt worden (die in Nr. 134 d. Bl. mit⸗ getheilte Nachricht darüber war verfrüht). Die Truppen sind erheblich verstärkt worden. Der Expreßzug aus Marseille wurde nach einer Meldung des H. T. B. von heute mit einem Steinhagel angegriffen, der Zugführer dabei schwer und drei Reisende leicht verletzt. Alle ö. und Ver⸗ ladungen sind eingestellt worden, auch der Tramwaybahnver— kehr 99 aufgehört. Die Dampf⸗Küstenbahn wird durch Ca⸗ vallerie geschützt. Trotzdem griffen die Ausständigen die 3 . stürzten die Wagen um und mißhandelten das

Zugpersonal.

ö gun in Calahorra ist wegen ruhestörender Unordnungen der Belagerung szustand erklärt worden. Dessenungeachtet dauern die Unruhen fort. Die Domherren sind in der letzten Nacht nach Saragossa geflüchtet. Die Unruhestifter versuchten einen Bahnzug zur Entgleisung zu bringen. 57 Verhaf⸗ tungen wurden vorgenommen. Darauf griff die Menge das Arrestlocal an, um die Verhafteten wieder zu befreien.

Der internationale Bergarbeitercongreß in Landon hat am Freitag seine Sitzungen beendigt. Wie die ‚A. C.“ mittheilt, erklärten bei der Berathung über den Acht stu nd en⸗ tag die Deutschen, die Angelegenheit sei im Deutschen Reichstag wiederholt vorgebracht worden, und man werde solange auf sie zurückkommen, bis sie auf die eine oder die andere Art entschieden sei. Der Belgier Defnet beantragte, der Congreß solle erklären, er halte es für angebracht, daß die Frage des internationalen Strikes allseitig erörtert werde, und daß man sich zu seiner Ausführung rüste, falls parlamentarische Maßregeln den Acht⸗ stundentag nicht herbeiführten. Dieser Antrag wurde mit 64 Stimmen angenommen. Sämmtliche Ausländer stimmten dafür. Zum Schluß wurde Brüssel als Versammlungsort des nächsten Congresses gewählt.

In einer am 9. d. M. in Leipzig von den dortigen Kupfer⸗ schmledegese llen abgehaltenen öffentlichen Versammlung wurde, wie das . Tabl. berichtet, mitgetheilt, daß die Principale den vor drei Jahren von den Gesellen errichteten Arbeitsnachweis bei etwaigem Bedarfe vollstãndig ignorirten und ihre Arbeitskräfte aus dem Arbeits⸗ nachweise der Principale deckten. Ein 2 mit den Meistern auf gãatlichem Wege zu verhandlen, wurde abgelehnt, vielmehr beschlossen, den Arbeits nachweis der Gesellen weiter bestehen zu lassen und darin mõglichft zu agitiren. . .

Am 10. d. M. fand, wie der Voss. Ztg. mitgetheilt wird, in Frankfurt a. M. eine von dem aus dem socialdemokratischen Ver⸗ ein ausgeschlofsenen Steindrucker Bertram einberufene Versamm- Iung unabhängiger Socialist en statt zur Constituirung eines Verelns, worin der Berichterstatter Bertram erklärte, daß die Unabhängigen vor keiner Ueberzeugung, selbst vor dem Anarchismus nicht zurücschreckten. Die Versammlung nahm darauf mit 24 gegen 5 Stimmen folgende Entschließung an; Die Verfsamm— lung erklärt sich mit den Ausführungen des Berichterstatters einver- standen; sie sieht in der heutigen socialdemekratischen Partei nicht mehr die Vertretung der arbeitenden Klasse und gründet daher den Verein unabhängiger Socialisten auf rein social⸗revolutionãrem Boden. .

Das Dreherpersonal 6 zu Lessau stellte nach ner Meldung des H. T. B. von heute wegen verweigerter Lebnerbẽhung um 30 υο e die Arbeit ein.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 23. Mai bis incl. 4 Juni cr. zur Anmeldung gekommen: 366 EChe⸗ ichließungen, 1052 Lebendgeborene, 31 Todtgeborene, 729 Sterbefälle.

gunst und Wif enschaft.

K Die Bauarbeiten bei dem Hochschlosse in Marienburg sind nach Vollendung der Einwölbung des Dreiyfeilersaals im Sübflũügel, des nd⸗ und Deckenputzes daselbst, mit Beginn der wärmeren r, mehr auf die

der Ausstattung der Marienkirche und der Kreuzgänge ge⸗ arbeitet.

Di 1 Gesellschaft für Erdkunde hat, wie die N. A. 3. tet, beschloßen, die Karl Kit ter- Redaslle, die sie in diesem Jahre zu verleihen hat, dem österreichischen Linien- schiffs Lieutenant Ritter von Höhnel, dem Begleiter des Grafen Teleki auf dessen so erfolgreicher Expedition zum Rudolph⸗See, zuzu⸗ erkennen. . Höhnel hat sich durch en 1 über die Reise als besonders scharfer und feinsinniger Beobachter der Formen der Erde erwiesen. Gegenwärtig befindet er sich wieder auf der Fahrt nach Mombassa, von wo er einen neuen Zug zur Erforschung des Kemia zu unternehmen gedenkt. .

u Stockholm

= Die Akademie der Wissenschaften erwählte, wie der Voss. 3. mitgetheilt wird. Professor Dr. Wilhelm His in Leipzig zu ihrem auswärtigen Mitgliede.

Aus Hall'e wird das gestern erfolgte Ableben des Professors der Philosophie Dr. Johann Eduard Erdmann gemeldet. Ge— boren am 13. Juni 1805 zu Wolmar in Livland, studirte er erst Theologie, um sich alsdann, angeregt durch Hegel, der Philosophie zuzuwenden. Nachdem er sich 1834 in Berlin habilitirt, wurde er 1836 als außerordentlicher . der Philo⸗ sophie nach Halle berufen und 1839 dort zum ordentlichen

rofessor ernannt, wo er bis in die letzten Jahre docirte. Von seinen erken sind hervorzuheben: Grundriß der Pfychologie, Grundriß der Logik und mer g g. Psychologische Briefe, Glaube und Wissenschaft, Grundriß der Ges icht der e , hn Einen großen Zuhörerkreis fanden die Vorträge, die er lange Zeit in Halle und Berlin vor einem größeren Kreise Gebildeter hielt und von denen wir insbesondere die geistreiche Untersuchung über Dummheit“ erwähnen möchten. . Die General versammlung der Goethe⸗Gesell— schaft, die am Sonnabend in Weimar stattfand, war 33 ordentlich n,, Nachdem um 10 Uhr Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, der Erb⸗ freßhero g und die Erbgroßherzogin den festlich geschmückten Saal etreten hatten, eröffnete Vice Präfident Dr. Ruland die Versamm⸗ lung mit einer kurzen Ansprache, in der er zunächst mittheilte, daß der Praäͤsident der Gesellschaft, Wirkliche Geheime Rath Dr. von Simson, durch Alters- und Gesundheitsrücksichten verhindert sei, seines Amts zu, walten; er gedachte sodann der Verdienste des verstorbenen Ersten Vice⸗Präsidenten, Geheimen Raths Dr. von Loeper um die Gesell—⸗ schaft und ertheilte hierauf das Wort dem Geheimen Rath, Professor Dr. von Helmholtz zu der Festrede.

Der berühmte Forscher hatte zum Thema genommen; „Goethe's Vorahnen kommender ,, Ideen.“ Der Redner charakterisirte in der Einleitung die Wege, welche Wissen⸗ schaft und Kunst verfolgen, um Einsicht in die Natur zu erlangen, und entwickelte dann des näheren Goethe's Bedeutung für die Natur⸗ wissenschaft, der namentlich durch die Entdeckung der Uebereinstim⸗ mung der Formen auf dem Gebiete der pflanzlichen Morphologie der Wissenschaft seiner Zeit weit vorausgeeilt sei; erst später habe dann Darwin die Umbildungsfähigkeit der Arten des weiteren nachgewiesen. Weniger , sei Goethe in der Farbenlehre gewesen, behindert durch die unvollkommenen Apparate, die damals zur Verfügung gestanden hätten. Gleichwohl sei auch in diesen Forschungen namentlich in Bezug auf theoretische Physik ein bedeutender Kern enthalten, der dann weitere Entwickelung durch Faraday und Kirchhoff gefunden. Redner schloß mit einem . auf die Schlußworte des Chorus męysticus im Faust (II. Theil): Alles Vergängliche ist nur ein Gleichniß u. s. w.

Die Versammlung war den Ausführungen des Redners mit

lautloser Aufmerksamkeit e ift und sprach ihm am Schluß den Dank für die Rede durch lebhaften Beifall aus. Nach einer Pause, in der die , und Erb r Herrschaften zahlreiche Mitglieder der Gesellschaft i vorstellen ließen und ins Gespräch zogen, erstattete der Director des Goethe⸗Schiller⸗Archivs, Professor Pr. Suphan den Bericht über die Entwickelung des Archivs im verflossenen Jahre. Der 6 ist theils durch Ankäufe auf Befehl der Großherzogin, theils durch Ueberweisungen und Schenkungen in bedeutendem Maße erweitert worden; so durch eine letztwillige Verfügung von Loeper's, der alle in seinem Nachlaß befindlichen auf Goethe bezüglichen Bücher, Drucke, Schriften dem Archiv und der Bibliothek zur Auswahl zur Verfügung gestellt hat und dem Archiv namentlich seine . Arbeiten, auch soweit sie sich auf eine Goethe⸗Biographie beziehen, bestimmt hat. Ferner hat das Archiv eine wichtige Erweiterung erfahren durch die Ueberweisung von 97 Briefen Goethe's an Lotte Buff, sowie einiger Briefe an Kestner, eines Billets von Jerusalem und der Briefe Goethe's an Hans Buff. Die letzteren sind eine Spende des Sanitäts-Raths Dr. Kestner in Mülhausen, die ersteren durch letztwillige Verfügung des Neffen von Lotte, Georg Kestner, dem Archiv überwiesen. Cine werthvolle Gabe steht dem Archiv ferner in Aussicht durch die Ueberweisung zahlreicher Briefe Wieland's an Sophie Laroche, die Freiherr von Lützow spendete. Sehr bedeutend endlich hat sich der Besitz des Archivs an Handschriften neuerer Dichter vermehrt. Es sind dies die handschriftlichen Nachlasse Otto Ludwig 's, Möricke s, Bechstein's Immermann', einige Theile aus dem Rückert schen Nach⸗ laß und der gesammte literarische 2 Hebbel's. der von dem Biographen des Dichters, General-Konsul Bamberg dem Großherzog zur Uebereignung an die Großherzogin gelegent⸗ lich der Feier der goldenen Hochzeit dargebracht, von dem Großherzoglichen Paare, aber schon jetzt dem Goethe⸗Schiller⸗ Archiv überwiesen worden ist. Professor Dr. Suphan wies mit berechtigter Befriedigung auf diese , Erweiterung des Archivs auch nach dieser Seite hin. In seinem Jahresbericht über das Goethe National Museum hob Herr Director Dr. Ruland hervor, daß dieses gleichfalls eine werthvolle Vermehrung seines Besitzstandes erfahren habe theils durch Erwerb von Porträts, theils durch die Schenkung von Handzeichnungen Goethe's aus den Jahren 1775 1777 seitens eines Nachkommens der Frau von Stein. Die Katalogisirungsarbeiten schreiten rüstig vorwärts. Der Vorstand hat zur Ergänzung seines Bestandes den Freiherrn von Biedermann Leipzig und den Freiherrn von leichen⸗ Rußwurm (Weimar cooptirt, die von der Generalversamm⸗ lung am Sonnabend bestätigt wurden. Die Zahl der Mitglieder hat sich durch Neuanmeldungen wieder vermehrt und dürfte nahe an 3000 betragen. An Stelle des verstorbenen Herrn von Loeper hat der Vor⸗ stand am Sonnabend Herrn Dr. Ruland zum Ersten Vice⸗Präsidenten ee, st u . fand ein Festmahl im Saal der Er—⸗ olung“ statt.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Stand der Saaten.

Im Regierungsbezirk Danzig ist die Wintersaat bis auf die bergigen Theile des Kreises Karthaus, wo der erste Schnee im No⸗ vember v. J. auf ungefrorenen Boden gefallen und lange liegen ge= blieben war, überall befriedigend, stellenweise sogar recht gut durch den Winter gekommen.

Im Regierungsbezirk Oppeln ist der Stand der Winterung im allgemeinen ein zufriedenstellender; namentlich verspricht die Roggen⸗ ernte auf den leichteren Böden der rechts der Oder belegenen Kreise eine sehr gute zu werden. Ueber die Sommersaaten läßt sich ein ab⸗ schließendes Urtheil 3 nicht fällen. Die Bestellungsarbeiten haben bei dem trockenen Frühjahr durchweg früh beendet werden können, andererseits hat aber die Trockenheit das Aufgehen des Samens beein⸗ trächtigt und ist die Entwickelung der jungen Pflanzen durch die kalten Winde behindert worden; doch steht zu erwarten, daß nunmehr nach Ingetretenem warmen Wetter die Saaten sich kräftigen werden. Im großen und ganzen sieht der Landwirth in diesem Hh wieder hoff⸗ nungsvoller in die Zukunft.

Die Wintersaaten haben im Regierungsbezirk Trier im allge⸗ meinen gut überwintert; Roggen und Welzen haben sich kräftig be⸗

Außenarbeit an bem Ausbau der südlichen Grabenmauer und des Herrendansk ausgedehnt worden. Im Innern wird an

stockt, und die damit bestellten elder 9 nur in ,

geringem Umfange Frostschäden. Die Bestellung der Sommersaat ist

einen befriedigenden Stand.

Saatenstand in Ungarn. Aus Bu dapest, 11. 8. M., wird der Wien. Itg. über den gemeldet: Die tropische Hitze wurde am 31. Mai durch Sturm, i regen und stellenweise 83 tarken Hagel abgelöst, was rechts ha L. Donau zwischen Theiß und Maros und links von der Theiß beden— tenden Schaden verursachte. Von Ansang Juni bis zum 8. d. M herrschte regnerisches Wetter, an vielen Orfen abermals Gußregen und Ec wodurch sich die Saaten besonders der sehr üppig entwickelte eizen stellenweise sogar ganz zur Erde legten, was bei den Oelo= nomen Befürchtungen hinsichtlich der Verbreitung des Rostes hervor⸗ x e n die Wirkung ohl der Herbst⸗ als auch der Frühjahrsanbau an mehreren tellen vergilbte, ja sporadisch schütter wurde. Der Rost verbreitet 5 Weizen, Gerste und Hafer, hat aber bisher meistens nur die lätter angegriffen. Auch der Brand zeigt sich stellenweise in den Weizensaaten, die im allgemeinen nur als mittel mäßi bezeichnet werden können. oggen hat sich gleichfalls an mehreren Orten gelegt, stellenweise aber gebessert und ist qualitativ ö gut, während er quantitativ einen theils mittleren, theils schwachmittleren Ertrag ver— spricht; . steht mittel, Frühjahrsgerste hat sich stellenweise verschlechtert und wird gelb; sie wurde durch Sturm gel und Insecten El han ct Hafer wächst ziemlich schön und ann, obwohl fehlerhaft, doch als mittel bezeichnet werden; an manchen Stellen ist derselbe ausgezeichnet. Der Rapsschnitt hat begonnen und im allgemeinen ein schwaches, theilweise ein mittleres Refultat geliefert; der Regen schadete seiner Qualität.

Saatenstand in Rußland.

Dem russischen „Finanz⸗Anzeiger“ vom 29/17. v. M (Nr. 20) entnehmen wir Folgendes:

Der Stand der Getreidesaaten war zum 1. Mai im allgemeinen befriedigend; besonders gut standen die Wintersaaten in der Richt⸗ Schwarzboden⸗Zone, wo sie meist für besser als mittelgut gelten konnten. Das Gebiet des unbefriedigenden Saatenstandes hat sih seit dem 15. April um Einiges verringert und umfaßt die Gouvernements: Poltawa, rsk, Woronesch, einzelne Kreise des Gouvernements Tschernigon. Charkow, Orel, Kaluga, Tula, Chersson und des Dongebietes, wie auch die nördlichen Kreise des Taurischen Gouvernements, wo die Saaten durch Stürme beschädigt wurden. In den Gouvernements Wel. hynien und theilweise Sharatow haben sich die Saaten nach nieder— gegangenem Regen einigermaßen verbessert. Im ganzen jedoch war die Witterung in der zweiten Aprilhälfte kalt und trocken, und wenn hierdurch die Saaten auch nicht geschädigt wurden, so bedurften sie doch dringend der Feuchtigkeit. 6 Angaben des Meteorologischen Anzeigers! wurden in verschiedenen Gebieten für den April folgende Mengen atmosphärischer Niederschläge, im Ver— leich zu den Normalmengen, beobachtet (die Zahlen bedeuten

illimeter): Niederschläge im April:

. ö Normalmengen 1892 Baltisches Gebiet 2 34 Westgebiet 40 453 Central⸗Rußland 36 29 Oestliche Gouvernements... 24 27 Südwestliche Gouvernements... 21 15 Südliche Gouvernements... 31 14

Es war also im Süden Rußlands die Menge der atmosphärischen Niederschläge nicht nur bedeutend geringer als die Norm, sondem sogar eine ungenügende. Qbschon es zu Anfang Mai hin und wieder zu regnen begann, so geschah dies doch nur strichweise und in geringen Mengen.

Das Wachsthum der Saaten wurde angehalten, sie begannen zu bleichen, die Sommeraussaaten wurden verzögert und die Lage begann kritisch zu werden. Angesichts dessen sind die im Laufe der Woche eingegangenen telegraphischen Nachrichten über die fast allenthalben niedergegangenen und noch andauernden reichlichen Regengüsse bei warmer Witterung sehr zeitgemäß eingetroffen.

Saatenstand in Schweden.

Die Heuernte in Schonen hat, begonnen und verspricht einen außerordentlich reichen Ertrag; auf vielen Stellen ist das Gras gegen vier Fuß hoch. Der Roggen steht in Aehren und hat sich infolge des günstigen Wetters sehr verbessert, das . Sommergetreide steht auf gutem Boden üppig. Die erst spät aufgegangenen ,, sich in der letzten Woche schnell entwickelt und stehen überall gut.

ift Die häufigen Regengüsse hatten auf die P 9 sow

. Ernte in Egypten. Ueber die Ernte in Egypten . wir Folgendes: Weizen scheint durch Südwinde (Khamsin) stark gelitten zu haben. Im Gegensatz zu früheren Berichten lauten legt die Nach⸗ richten aus dem Innern weniger optimistisch, und es dürfte im Durch schnitt nicht auf mehr als eine gute Mittelernte zu rechnen sein. Die Gerste ist im nördlichen Küstenlande mißrathen, dagegen kommen sehr gute Berichte aus Oberegypten.

1100½ geschätzt; die Lin senernte dürfte entgegen den gehegten Er— wartungen gering ausfallen.

Ueber den Ausfall der letzten Ernte in Neu⸗See⸗ land liegen zur Zeit erst Angaben aus der Grafschaft Canter⸗ bury vor. Die Statistik für diese Grafschaft weist folgende Zahlen auf: .

Bushel 3790000 2 350 0090

299 0090

1892

Bushel Weizen... 6 950 000 fee 3 460 099 fe, o oon

Stand der Weinstöcke. .

Von der Mosel wird berichtet: Der Weinstock ist gut durch den Winter gekommen. In wohlgebauten jüngeren Weinbergen ist reifes Fruchtholz in genügender Menge vorhanden und sind die Aussichten auf ein befriedigendes Weinjahr bis jetzt nicht benommen. Weniger günstig steht es in den nicht rechtzeitig verjüngten Weinbergen. In diesen ist wenig Fruchthol; vorhanden, auch zeigen sich daselbst fort⸗ gesetzt die schädlichen en des strengen Winters 1890/91 durch Ein. ehen alter Stöcke, sodaß Neu und Nachpflanzungen in größerem

mfange stattfinden mußten. Hierbei bereitet die Beschaffung guten Setzholzes große Schwierigkeiten.

Aus Woronesch und Wladimir melden die St. Peters— burger Blätter vom Freitag das Erscheinen der Heus chr ecke.

Aus Kopenhagen wird geschrieben: Wie der Staats consulent P. A. Mörkeberg in der dänischen Wochenschrift für Landwirthe mittheilt, wurde am 3. und 4. Juni er, in Faxe, eine von den vier Landbauvereinen des Amtes Prästs veranstaltete Lief han abgeh lte auf welcher 27 , ullen vorgeführt wurden, die ,. Tuberkulinprobe bestanden hatten. Nach Mörkeberg war *)! der erste Verfuch, der von den dänischen Landbauvereinen in bie Richtung angestellt worden ist. Alle einjährigen Bullen, im . 25, wurden am 19. Mai auf dem Gut deg Lehnsgrafen . 5 Bregentved versammelt, wo sie bis zum 23. Mai verblieben. m Moltke hatte Futter und einen desinficirten Stall mit Se . bewässerungs apparat zur Verfügung gestellt. Die Versuche wurrs

von Herrn Mörkeberg geleitet. Von den 28 Bullen wurden nl Profeffor Koch's Lymphe geimpft und nur von ihnen reagirten;

gut von statten gegangen, da der Boden infolge der Kälte gut aus

gewintert und leicht ju bearbeiten war. Die Sommersaaten zeigen wurde nicht gei

Saatenstand vom 29. Mai bis einschließlich 11. Juni telegrayhisch

Die Maisernte wird auf 105 560 und die Bohnen ernte auf

ö also als vollständig tuberkelfrei. Der 28. Bulle X Tiff , da seine Temperatur so hoch und wechselnd war, naß es schwierig gewesen sein würde, eine eventuelle Reaction zu

erkennen.

dheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ . 44 Maßregeln. x . uebersicht über die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in Preußen im Ausgang des Monats Mai 1892.

Die Seuche herrschte in Gemeinde⸗ Krei⸗ (Guts⸗ sen Bezirken

Angabe der Thiergattung, welche von der Seuche be⸗ fallen ist.

Regierungs⸗

bezirk

Laufende Nr.

Rindvieh.

Rindvieh und Schafe.

Rindvieh und Schafe.

Rindvieh, Schafe u. Schweine.

Rindvieh.

Rindvieh und Schafe.

Rindvieh, Schafe u. Schweine.

, Schafe, Schweine und iegen.

. Schafe, Schweine und iegen.

Rindvieh und Schweine.

Rindvieh und Schweine.

Rindvieh, Schafe, Schweine und

Ziegen. ö Rindvieh, Schafe, Schweine und J Rindvieh, Schafe, Schweine und Ziegen.

Rindvieh. . Rindvieh, Schafe, Schweine und Ziegen. Rindvieh, Schafe und Schweine. Rindvieh, Schafe und Schweine.

Rindvieh.

Rindvieh.

Rindvieh und Schafe. Rindvieh, Schafe und Schweine. Rindvieh, Schafe, Schweine und

Ziegen. —ĩ Rindvieh, Schafe, Schweine und Ziegen. Rindvieh. Rindvieh. . Rindvieh, Schafe, Schweine und Ziegen. J Rindvieh und Schafe. Rindvieh. Rindvieh.

Danzig. 16 Marienwerder 7 otẽdam 52 . a. O. 14 5 . . Köslin ...

. w 64

zromberg .. 28

2 —— 2

Breslau... Liegnitz... 8 Magdeburg Merseburg .. 14 Erfurt

15 Schleswig .. 16 Hannober .

22

= 2

*

7 Hildesheim

18 Cüneburg

19 Stade 20IOsnabrück .. 2 Münster ; 22 Minden... 23 Arnsberg

24 Cassel

2 Wiesbaden.. 26 Aachen . Koblenz...

28 Düsseldorf ..

. ö

30 Trier. Summe 201

Die Regierungsbezirke en ge gf Gumbinnen, Stralsund und Aurich, der Polizeibezirk Berlin, sowie der Verwaltungs⸗ bezirk Sigmaringen waren am Schlusse des Monats Mai frei von der Maul⸗ und Klauenseuche.

Auf dem städtischen Central-Schlachthofe in Berlin sind ö. S at Mai . 40137 Schweine gegen 39 847 im Mai 1651 auf Trichinen untersucht worden. Davon sind 25 Stück wegen Trichinen und 70 Stück wegen Finnen als zur menschlichen Nahrung ungeeignet zurückgewiesen worden.

Se K G i

ß

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

. ö. n,. und in Oberschlesien. ö

J der 36 sind am 11. d. M. gestellt 10 060, nicht rechtzeitig estellt keine Wagen. .

4 In , sind am 10. d. M. gestellt 3870, nicht

rechtzeitig gestellt keine Wagen.

wangs⸗Versteigerungen. Beim on ß lh Amtsgericht 1 Berlin stand am 10. Mai das Grundstück in der Antonstraße 6, der Frau Bild⸗ hauer Laura . geb. Helsing gehörig, zur Versteige rung. Nutzungswerth 14 0090 16, Mindestgebot 180 0909 0 Für das Meist⸗ gebot von 23 009 νς wurde die Frau Anna Kaempfer, geb. Bowmann, Oranienstraße 207, Ersteherin. . Berlin, 11. Juni. (Wochenbericht für Stärke, Stärkefabrikate uünd Hülsen früchte von Max Sa bers ky) la. Kartoffelmehl 35— 355 6, a. Kartoffelstärke 35 3535 „, Ila. Kartoffelftärke und Mehl 33— 34 Je, feuchte, Kartoffel. stärke loco und Parität Berlin (S6, Fabriken bei Frankfurt a. D. jahlen frei Fabrik 6, gelber Syrup 3949 , Capillair⸗Syrup 40 -= 41 S6, Capillair-Erport 42 - 42 4,

Kartoffel zucker

elber 0 40 6, do. Capillair 41—- 416 4, Rum⸗Couleur . Dextrin

66, ier⸗Couleur 49—- 50 6, . 2. und weiß, Ia. 41-42 (66, do. secunda 371 397 4, eizenstärke 3 36— 38 60, Weizenstärke (großst.) 44 45 , Hallesche und Schlesische 44 45 60. Reisstärke (Strahlen) 46 bis Hr, de Glenn ä n , Male Qn d= e n, ecabe, stärke 32 33 M, Victoria⸗Erbsen 22-26 M Kocherbsen 22 —=25 . rüne Erbsen 22— 26 416, Futtererbsen 156 163 6. Leinsaat 23 25 M, Linsen, * e 36— 48 66, do. mittel 20-36 6, do. kleine 16— 20 M, er Senf 20-34 S, Kümmel 40-44 60 Buchweizen 174181 46. Mgis loco 13— 135 6, Pferdebohnen 16 bis 18 6, inländische weiße Bohnen 18— 19 6, weiße Flachbohnen 20-23 MS, ungarische Bohnen 16— 17 6, galizische und russische Bohnen 14— 16 S6, Wicken 13—16 6, Hanfkörner 211 27 6, Leinkuchen 17—177 M606, Weizenschale 1—11 6, Roggenkleie 11 bis 12 4, Rapskuchen 13— 14 60. Mohn, blauer 54 = 50 , do. 365 60-70 S, Hirse, weiße 21.—24 6 Alles per 100 Kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg. Berliner Immobilien-Aectienbank. In der am Freitag abgehaltenen Generalversammlung wurden der Geschäftsbericht nebst Bilanz, wie die vorgeschlagene Gewinnvertheilung von 50so. Dividende für die Prioritäts-Actien und für die Stamm-AUctien ge⸗ nehmigt. Das erzielte Erträgniß hätte wohl eine höhere Dividende zugelassen, jedoch hat man mit Rücksicht auf die allgemein stagnirende Geschäftslage und die vergrößerten Engagements vom Gewinne 45 000 S auf Extra⸗Reservefonds zurückgestellt, womit sich die Gesammtreserven auf '6 o/ g des Actienkapitals erhöhen. Im laufenden Jahre hat die Bank ihren Häuserbesitz Rochstraße 15 bis 19 vortheilhaft veräußert durch Annahme eines schuldenfreien Baustellen. terrains in Schöneberg, von dessen Parcellirung und Weiterverkauf die Direction guten Nutzen erwartet. . Neue Berliner Pferdebahn-Gesellschaft. Ein⸗ nahme im Monat Mai 1892 136 370 46, pro Mai 1891 148 601 6, mithin 1897 Weniger⸗Einnahme 12231 46, Einnahme vom 1. Ja⸗ nuar bis Ende Mai 1892 620 629 , Einnahme vom 1. Januar bis Ende Mai 1891 655 197 , mithin 18927 Weniger⸗Einnahme 34 568 ö Zeitzer Paraffin und Solarölfabrik. In der am ee in Halle abgehaltenen Generalversammlung wurden die Gegen⸗ lände der Tagesordnung ohne wesentliche Besprechung erledigt und die Entlastung an Vorstand und Aufsichtsrath einstimmig ertheilt. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths, Bank⸗Director Ellendt und Rentier Albert Kobe wurden einstimmig wiedergewählt.. Nach dem Bericht des Vorstandes der Zuckerfabrik Kör⸗ bis dorf haben sich die Geschäftsergebnisse des Jahres 1891 / 2 gegen das Vorjahr nur für die Zuckerfabrik und für die Ziegelei gün 3 gestaltet; denn es beziffert sich der Bruttogewinn im verflossenen Jahre für die Fabrik auf 567 551 (6s gegen 378 224 ½½ im Jahre 1890,91 die Ziegelei auf 1 638 6 (10521 6) im Jahre 1896,91, während die Kohlengrube mit nur 7838 6 (27 460 6) und die Land—⸗ wirthschaft sogar mit nur 166720 60 (303 894 M abschließt. Trotzdem ergiebt der Gesammt⸗Bruttogewinn die Summe von 743 748 6 gegen 720 191 66 im Jahre 189091. Der bedeutende Ausfall in der Landwirthschaft findet seine natürliche Erklärung in den höchst ungünstigen Witterungsverhältnissen des verflossenen Jahres und den dadurch bedingten Mehrausgaben und Mindererträgen. Erhebliche Mehrausgaben, weil Mehrarbeiten, erforderte namentlich das durch den strengen Winter 1890,91 nothwendig gewordene Umpflügen von etwa 200 ha Wintergetreide, während die anhaltende Trockenheit im Sommer einen Minderertrag an Erbsen und vor allem einen ganz erheblichen Minderertrag an Zuckerrüben etwa 3 550 Ood kg im Gefolge hatte. Daß aber die geringere Rübenernte dem i dar der Zuckerfabrik erfreulicherweise keinen Eintrag that, erklärt si einerfeits aus der hohen Ausbeute an Zucker, welche die von der Gesellschaft verarbeiteten Rüben lieferten und‘ anderntheils aus dem Umstande, daß der gewonnene Zucker um etwa 240 6 per 100 Kg höher zu verwerthen war, als im Vorjahre. Den Gewinn, welcher nach Abrechnung von Zinsen, Provisionen und Handlungs—⸗ unkosten 578 711 . und nach Abzug der von dem Aufsichtsrath auf 70 756 ½ festgesetzten Abschreibungen 507 954 6 beträgt, will der Vorstand bekanntlich in der Weise verwenden, daß eine Dividende von 12 9 mit 324 000 M gegen nur 8 für 1896/é91 zur Verthei⸗ lung gelangt. . . . Wrengstoffgesellschaft Kosmos“ in Hamburg. In der vorgestrigen Generalversammlung wurde beschlofen, eine Dividende von 8 C9 zu vertheilen. Der zur Vertheilung kommende Gewinn für das Geschäftsjahr 1891 beträgt nach reichlichen Abschrei⸗ ngen 138 695 66. . ̃ 33 osen, 11. Juni. (W. T. B.) Woll markt. Die Zufuhren während des Tages waren recht lebhaft, sodaß anscheinend vorjähriges Quantum annähernd zu erwarten ist. Der Markt ist sehr ruhig, bis setzt ist noch kein Geschäft abgeschlossen. Die Käufer beanspruchen einen größeren Abschlag gegen das Vorjahr, worin die Verkäufer bis jetzt noch nicht willigen wollen. ö 13. Zuni. (W. T. B) Der Well markt eröffnete in recht flauer Haltung. Bei schleppendem Geschäft wurden Negretti⸗ wollen zwar bevorzugt, konnten jedoch nur bei einem Abschlag von 5H bis 6 ½ Abnehmer finden, während Stoffwollen, einen Preis⸗ abschlag von 10 bis 12 06 und theilweise noch darüber erfuhren. Bei ungewaschenen Wollen beginnt der Abschlag mit 6 „t je nach Sunalität. Dle Zufuhr beläuft sich bis jetzt auf 11 168 Ctr. gegen II 046 Ctr. im Voriahr. Es droht Regen. 12. Juni, Mittags. W. T. B) Wollmarkthericht. Der Markt bleibt flau bei rückgängigen Preisen. Gegenwärtig sind an—

(W. T. B.. Woll⸗ eisreductionen ge⸗ gegenwãrtig des

12. Juni, Abends 6 Uhr 30 Minuten. markt. Nachdem die Verkäufer in weitere willigt, rumt sich der Markt langsam, soda Quantums verkauft sind. Tendenz anhaltend flau. 13. Juni. (W. T. B. Wollmarkt. Die Tendenz des nunmehr beendeten Marktes war durchgehends lau. Es trug hierzu bei, daß die Käufer in geringerer Anzahl als im vorigen Jahre vertreten waren. er Abschlag., beträgt 6 bis 20 W Im ganzen wurden dem Markt. zugeführt 11961 Ctr. gegen 12617 Ctr. im Vorjahre. Die äsche war zwar gut, doch entsprach sie ; nicht überall den ge⸗ hegten Erwartungen. Schurgewicht ca. 3 Yo weniger. Es wurde be⸗ * für hochfeine Dominialwollen 158 bis 162 6, für feine 135 bis 150 0, für feinmittel 120 bis 132 6, für mittel 105 bis 118 * für Rufficalwöllen 5 bis 100 6, für ungewaschene Wollen 38 bis 46 Je, in einzelnen Fällen bis 48 16 Der Schluß war matt. Thorn, 13. Juni. (W. T. B) Wollmarkt. Die An⸗ fuhren betrugen g06 Ctr., darunter 160 Ctr. Schmutzwolle. Die Wäsche ist befriedigend, der Markt schleypend. Der Abschlag beträgt 15 bis 15 ½ Für gewaschene Wolle erzielte man 115 bis 15 M, für ungewaschene Wolle 45 51 16 . . Leipzig, 11. Juni. (W. T. B) Kammzug- Termin; handel La Plata. Grundmuster B. per Juni 387 , per Juli 5, 90 S, per August 3, 92 46. ver September 3, 92 „, per Oktober 3 35 Ma, per November 395 , per Dezember 3 97 (6, ver Januar 4,023 A1, ver 8. 4,023 S6, per März 4,025 M, per April 402 606 Umsatz 5000 Kg. . ;

Lübeck, r Juni. (W. T. B.). Die Einnahmen der Lübeck⸗ Büchener Eisenbahn betrugen im Monat Mai 1892 provi⸗ sorisch 374 775 0 gegen 430 454 M im Monat Mai 1891, mithin weniger 55 689 ( ie Gesammteinnahmen vom 1. Januar bis ultimo Mai 1892 betrugen provisorisch 1759 852 6 gegen 1 815533 im Ileichen Zeitraum des Vorjahres, mithin weniger 55 68 „0

London, 11. Juni. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen ladung angeboten, =

13. Funi. (W. T. B. Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 4. bis 10. Juni: Engl. Weizen 2014, fremder 64 783, engl. Gerste 479, fremde 436, engl. taljgerste 15 140, fremde 1465, engl. Hafer 231, fremder 63 463 Qrts., engl. Mehl 15 334, fremdes 35 671 Sack und 50 Jaß. . Lissabon, 11. Juni. (W. T. B. Der König wird heute dem Vernehmen nach das Decret, betreffend die portugiesis ch e Schu ld, unterzeichnen. Dasselbe soll, am Dienstag amtlich bekannt gegeben werden. Dem „Diario de Noticias“ zufolge würde der Erlaß eine Frist für die Condersion der consolidirten auswärtigen Schuld in eine innere Schuld festsetzen. k ; .

Wie es heißt, verhandle die portugiesische Regierung mit dem Comptoir ds Escompte in Paris wegen einer Finanz⸗ operation, durch welche bezweckt wird, die nöthigen Hilfsquellen zur Zahlung eines Drittels des Coupons am 1. Juli zu schaffen, welches die k den Inhabern der auswärtigen Schuld vorläufig anbietet. ;

New⸗JYork, 11. Juni. (W. T. B) Die Fondsbörse er⸗ öffnete und verblieb auch im weiteren Verlaufe recht fest. Schluß günstig. Der Umsatz der Actien betrug 170 0090 Stück. Der Silber⸗ vorrath wird auf W300 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 60 000 Unzen. - ;; .

Weizen durchweg weichend auf veröffentlichten Bericht des Ackerbaubureaus, auf Verkäufe des Auslandes und der Platzspeculanten. Mais weichend auf schwächere ausländische Märkte entsprechend der Mattigkeit des Weizens, sowie auf bedeutende Ankünfte in den Westylätzen. . . .

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Wagren betrug 11670 118 Dollars, gegen 8 23 138 Dollars in der Vorwoche, davon für Stafe 1597 551 Dollars gegen 1593618 Dollars in der Vorwoche. .

Chicago, II. Juni. (W. T. B. Weiz en durchweg weichend auf veröffentlichten Bericht des Ackerbau⸗Bureaus und günstige Witterung. Mais fallend den ganzen Tag entsprechend der Mattigkeit der Weizens.

Berdingungen im Auslande.

Dänemark.

15. Juni, 12 Uhr. Trafikchefen for Siaelland, Bahnhof, Kopenhagen: Lieferung von ca. 15 000 Centner Cinders zur Perfonen⸗ wagen⸗Heizung. . . R

Bedingungen an Ort und Stelle und beim Reichs-Anzeiger (in dänischer Sprache).

15. Juni, 12 Uhr. Trafikehefen for Jylland og Fxen,

auptbahnhof. Aarhus: Lieferung des Bedarfs der Staatsbahnen in en i und Fünen an Steinkohlen und Koks zur Stationen und Wagenheizung im Verbrauchsjahre 1892 / 93.

Bedingungen an Ort und Stelle.

15. Juni, 12 Uhr. Magistradens 2den Afdelings Secretariat, Kopenhagen: Lieferung für das St. Hans Hospital pr. Roeskilde von:

ca. 500 000 Stück gelde Fagadesteine,

n,, artgebrannte, geflammte Mauersteine,

12700090 , ganz gebrannte, geflammte Mauersteine,

( 30 009 , ganz gebrannte, geflammte Steine. Bedingungen an Ort und Stelle.

nähernd zwei Drittel verkauft.

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. 9.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts zc. Versicherung. 4. . Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

Kommandit ˖ Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ˖ Gesellsch. Erwerbs und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank ⸗· Ausweise.

Verschiedene Bekanntmachungen.

O SO =

) Untersuchungs⸗Sachen.

II 7983] Deka unt ga ung

Der Strombauarbeiter Gustav Adolf Lange aus Glugowko im Kreise Schwetz, 2 Jahre alt, welcher durch Urtheil des Königlichen nn, hier vom 14. Rovember 1891 wegen gewaltsamer Vor⸗ nahme unzüchtiger Handlungen an einer Frauens⸗ person unter 14 Jahren, wegen gefährlicher Körper= derletzun wegen Bedrohung, wegen Diebstahls im wiederholten Rückfall, wegen schwerer Urkunden⸗ fälschung mit 4 Jahren Zuchthaus und Verlust der bine hen Ehrenrechte auf bie Dauer von 6 Jahren und wegen Mordes, verübt an dem Besitzer Her⸗ mann Bleck aus Glugowko in der Nacht vom 11. zum 1. Februgr 159, zum Tode und Verlust, der hürgerlichen Ehrenrechte verurtheilt ist, ist heute Mergeng 5 Uhr in dem Hofe des hiesigen Justiz= gefängnisses mittels des Beils enthauptet worden.

Graudenz, den 11. Juni 1892.

Der Erste Staatsanwalt.

rothes etwas Platte, 1,36 m groß, farbe, blondes runden Hut.

1,7 m gro raue

ausgelobt.

ersucht.

17965] Bekanntmachung. Am 9. Juni 1592, Rachmitttags, haben drei remde, anscheinend Italiener, hier 156 000 Fr. 5 o/o talien sche Rente gestohlen und zwar: Nr. 52971 71485 3 20000 Fr. Nr. haas à 16G Fr.,

16874 Gegen

Nr. 6449-51 à 2009090 Fr., Nr. 775 —- 78 à 1000 Fr. Beschreibun

1) Ein angeblicher Ga

igur, . dunkle Augenbrauen, ; 36. 3 ö und Vollbart; bekleidet

it blauem kurzen Jacket und gleichem Beinkleid. min . angeblicher ,, aus Alessandra:

bekleidet mit hellbraunem Jacketanzug und braunem

35 Ein angeblicher Weinbergsbesitzer aus Alessandra: . 9 schlanke Figur, gelb iche Gesichtsfarbe, Haare und, r ; ugen, breite Stirn; bekleidet mit graumelirtem ,,, shd braunem runden Hut. Die Geschädigte Ergreifung und Wiederbeschaffung der Werthpapiere

Um Nachrichten über den Verbleib der Thäter und a 56 wird zur Acte 1IV. D. 1278/92

Hamburg, den 11. Juni 1892.

den Arbeiter Friedrich Moritz Johann

Lange aus Loitz ist wegen Verdachts der Brand⸗

stiftung Haftbefehl erlassen, 18. September 1856 zu Gr. der Thäter:

di: 1471 m groß, starke schwarze stechende schwarzes Haar,

bei sich: 1 grauwollenen Ro gestreiftem

Meterstock. 1 Schnupftabackdose.

dickes Gesicht,

ehr rothe Gesichts⸗

magere Figur, leicher Schnurrhart;

aar und

d gleicher Schnurrbart, schwarze

Nase und Mund gewöhnlich,

Bel auf die . kleidung: lehmfarbiger Kittel.

16789

Der Staatsanwalt: Dr. Roscher.

Steckbrief.

erneuert.

Der Erste

Derselbe, geboren am e mg unh wahrscheinlich mit Frau und Kin Sohn) umher, und führt vielleicht folgende J , Gegenstãnde

mit schwarz und weiß utter, 1 schwarze englisch lederne Hose,

auf den ꝛc. Lange zu vigiliren, ihn im Betretungs⸗ falle unter Beschlagnahme der vorbezeichneten Sachen . und dem nächsten Amtsgerichte zuzu⸗ führen, davon aber hierher sofort Nachricht zu geben. Greifswald, den 4. Juni 1892. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht. Signalement:

Mittlere Größe, gedungene Statur, Haare hell blond und leicht gelockt, Stirne frei, Augen blau, Gesichtsfarbe gesund, Gefichtsbildung rund, Schnurrbart hellblond. Be—⸗

Steckbriefs⸗Ernenerung.

Der gegen den Handlungsreisenden August Schn⸗ mann allas Koch, zuletzt in Nordhausen, unter dem 15. Juni 1886 erlassene Steckbrief wird hiermit

Nordhausen, den 8. Juni 1892. z .

16876 Der von mir unterm 19. Juni 1886 gegen den Buchhändler und Militär⸗Anwärter Hermann Leuschner von hier erlassene Steckbrief wird hier⸗ durch erneuert. IV. M. 26 / 4. Magdeburg, den 8. Juni 1892. Der Erste Staatsanwalt.

(16872) K. Amtsgericht Backnang. .

Gegen den 34 Jahre alten Schuhmacher Victor Kleinhans von Jlemersheim (Elsaß) zuletzt dahier und in , , ,. aufhältlich, ist das Hauptver⸗ fahren vor dem hiesigen Schöffengericht wegen Körper⸗ verletzung eröffnet. ꝛc. Kleinhans wird aufgefordert, feinen dermaligen Aufenthalt unverweilt bei Gefahr e, ,. i n hierher anzuzeigen. Des⸗ leichen er . ich tit. Behörden, dem Kleinhans im

etretungsfalle Vorstehendes zu eröffnen, auch Er⸗ off nungsurkunde hierher vorzulegen.

Den 9. Juni 1892.

Stv. A.-R. Wagner.

zieht

Es wird gebeten,

16873 l J dem ehemaligen Kreisgericht hierselbst unterm 22. Februar 1876 erlassene offene Straf⸗ vollstreckungs⸗Requisition abgedruckt in Nr. 56 des Anzeigers de 1876 gegen Karl Arthur Otto Kubisch und Genossen ist erledigt.

Frankfurt a. O., den 3. Juni 1892.

Königliche Staatsanwaltschaft.