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In den des 3 Ha ausel eing
en le die
I n sofern es sich nicht um die Benutzu tlicher Wege — * ch tung cher Weg
Abg. Dr. Hammacher (nl) beantragte die Streichung dieser Einschiebung; Abg. Hansen (freicons) empfahl, um die Befugniß des Ministers nicht ohne No allzuweit einzu⸗
schränken, die städtischen Straßen von den „öffentlichen Wegen in dem Schlußsatz des § 17 auszunehmen. ö
An der Debatte hierüber betheiligten sich die Abgg. Dr. Sammacher (nl). Hansen (freicons), von Eynern
(ul), Frentz (cons ), Rickert (dfr ). Jer usalem (ECentr), Fegter (nl) und Brandenburg (Centr.), sowie der Minister
der öffentliche Arbeiten Thielen.
S 17 wurde in der Fassung der zweiten Lesung mit dem Antrage Hansen angenommen.
Der Rest des Gesetzes wurde ohne wesentliche Debatten unverändert und darauf auch das Gesetz im ganzen angenommen.
Bei Schluß des Blattes ging das Haus zur athung von Petitionen über.
Nr. 24 der Veröffentlichungen des Kagiserlichen Ge⸗ sundheitsamts vom 15. Juni hat folgenden Inhalt: Gefundheits⸗ stand. — Mittheilungen über Volkskrankheiten. — Erkrankungen und Sterbefälle in der preußischen Armee ꝛc. 1891. — Sterbefälle in deutschen Städten mit 40960 und mehr Einwohnern. — Desgl. in krößeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Berliner
rankenhäusern. — Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. — Sterblichkeit in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwoh⸗ nern 1391 nach Monaten), — Ansteckende Krankheiten in Aussig 1885/90. — Witterung. — . Maßregeln gegen Volkskrank⸗ heiten. (Vereinigte Staaten von Amerika, Australien, — Thier—⸗ seuchen in Belgien 1891. 4. Vierteljahr. Veterinärpollzeiliche Maß⸗ regeln. (Preußen. Reg. Bez. n, , Belgien.) — Geseß ge eung 2c.
Fen. Reg. Bez. Merseburg) Thierseuchen. eg. ⸗Bez. Arnsberg. Untersuchung geschlachteter Schweine. — (1 5 burg⸗Schwerin.; Arjneimittel. — Weber's Raumwinkel — COesterreich) Kurorte in Galizien und Krakau. — Böh⸗ men.) Maul⸗ und Klauenseuche und Lungenseuche. — (Belgien.) Granulãre Augenentzündung. Nechtsprechung. DOber⸗Landesgericht 69) Strafbarkeit der Bezeichnung ‚Amerikanischer Arzt“ u. ãhnl.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Unter Amt im Sinne des 8 230 Abs. 2 des Strafgesetzbuchs,
416 Satz war in zweiter 3 2 22 — 0 worden
Corporationen und Vereine die Betheiligung an der Wahl auf Grund der von Rector und Senat cure, neuen Satzungen sofort n. worden, ae, war ein großer Theil der wissenschaftlichen akademischen Vereine und die Gruppe des a, Bundes eifrigst in die Wahl eingetreten. Segen Ende Mai konnte aus den eingegangenen Unter⸗ schriften festgestellt werden, daß 700 Studirende durch die Ab⸗ abe ihrer Stimmen sich für die Neubegründung eines Aus⸗ . auf der Grundlage der von der — Behörde dargebotenen Satzungen erklärten. =
Da jedoch in diesen Satzungen das Zustandekommen eines Ausschusses an die Wahlbetheiligung von mindestens einem Drittel der Studentenschaft — d. h. von mindestens 1450 Studir = hen — geknüpft ist, wurde von Seiten der akademischen Behörde die Frist für die Abgabe der Stimmen bis gegen Ende Juni verlängert, um der Studentenschaft zu näheren Erwägungen über den Werth, welchen sie einer Gesammtvertretung beilegen 6 laubt, und zu einer weiteren Organisation der
ahlbethei gung heit zu gewãhren.t
Nach dem 6 der Pfingstpause ist denn auch endlich derjenige, die große hrheit bildende Theil der Studenten— schaft, welcher Eorporatiöonen und Vereinen nicht ange⸗ hört, und für welchen demnach eine Gesammtvertretung von besonderer Bedeutun ist, in die Organisation der Wahlbetheiligung eingetreten, indem eine Ver—⸗ sammlung von mehreren Hunderten dieser, sehr schwer zu einer n . Action zu sammelnden Studenten ein Comits, estehend aus den Herren Dr. phil. Spuler, Stud. med.,, Hercher, Stud. jur., Wachler, Stud. phil, Tiessen, Stud. phil, und Schlichting, Stud. jur, gewählt hat, welches damit betraut ist, die ahlbetheiligung seitens jener größten Gruppe der Studentenschaft in die Hand zu nehmen. In der erwähnten Versammlung ist auch die hohe Bedeutung eines Ausschusses für die Durchführung größerer Reformen des studentischen Lebens, unter Anderem auch für die Schaffung von Ehrengerichten und anderen ge— meinsamen Institutionen im Sinne der Neuzeit und ihrer ernsteren Anforderungen an die Studentenschaft lebhaft aner— kannt worden. Es ist hiernach zu hoffen, daß die ganze Be— wegung für eine Neubelebung studentischer Gemeinsamkeit im besten Sinne nicht völlig ergebnißlos verlaufen wird.
Die Trauerfeier für den verstorbenen Ober⸗Hof⸗ und Haus— marschall Grafen Pückler hat gestern Nachmittag 5 Uhr in dem zu einer Kapelle umgewandelten Speisesaal des Schlosses Bellevue stattgefunden, Der Börs. Ztg.“ wird darüber berichtet: Seine Majestät der Kaiser erwies mit Allerhöchstseiner Gemahlin dem
Brienz, 16. Juni. Heute fand, wie W. T. B.“ meldet, die Eröffnung der Brienz⸗Rothhorn⸗Bahn statt, welche die Höhe von 252 m erreicht und somit die höchstgeführte Bahn Europas ist.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depesch en.
Königsberg i. Pr., 17. Juni. (W. T. B.) Der weite ostpreüßische Städtetag wurde heute in nwesenheit von Vertretern fast sämmtlicher Städte
Ostpreußens eröffnet. Der . wohnten der Ober ⸗Präsident Graf Udo zu Stolberg⸗-Wernigerode, die Regierungs⸗Präsidenten Steinmann und Hr. von Heyde⸗ brand und der Lasa, sowie der Landeshauptmann von Stock⸗ hausen bei. Ober⸗Bürgermeister Selke⸗Königsberg hielt die Begrüßungsrede; sodann folgte ein Vortrag des Stadtraths Schaff⸗Königsberg: „Welchen Einfluß übt das neue Ein⸗ kommensteuergesetz auf den Stadthaushalt der ostpreußischen Städte aus. Zu Ehren der JI. Landwirthschafts—⸗ Ausstellung fand gestern Abend bei prachtvollem Wetter in dem glänzend geschmückten und festlich beleuchteten ver⸗ einigten Börsen⸗ und Logengarten am Schloßteich ein großes Aben dfest mit Concert statt, welches . verlief.
St. Petersburg, 17. Juni. (W. T. B.) Dem Ver⸗ nehmen nach wird der Minister des Auswärtigen von Giers sich nach seiner völligen Wiederherstellung ins Aus—⸗ land begeben. ⸗
Bern, 17. Juni. (W. T. B.) An Stelle des verstorbenen Bundesrichters Olgiati wurde der Candidat der Rechten, Ständerath Soldati, mit 85 Stimmen von der Bundes versammlung zum Bundesrichter gewählt. Der Candidat der radical demokratischen Partei, Colombi, erhielt Si Stimmen.
Konstantinopel, 17. Juni. (W. T. B). Der Ge— neral⸗Adjutant des Sultans, General von Hobe⸗ 6 ist heute nach Berlin abgereist, um Seiner
ajestät dem Kaiser Wilhelm im Auftrage des Sul— tans die Medaillen zu überbringen, die zur Erinnerung an den Besuch Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin
betreffend die fahrlässige Körperverletzung unter Verletzung einer Amts pflicht, ist. nach einem Urtheil des Reichsgerichts, FV. Strafsenats, vom 26. Februar 1892, auch eine Pri vathedienung zu verstehen, sofern mit ihr Geschäfte, die im gewöhnlichen Leben als am tsiche
bezeichnet werden, verbunden sind.
Die Vernichtung der Handelsbücher seitens des kauf⸗ männischen Konkursifer nach der Beendigung des Konkurfes, sei es durch Schlußvertheilung oder durch den Abschluß eines Zwangs vergleichs, kann nach einem Urtheil des Reichsgerichts, TY. Straf⸗ senats, vom 1. April 1892, nur dann die Bestrafung des Täters wegen Ban kerutts zur Folge haben, wenn infolge besonderer Um— stände die Gläubiger auch nach der Beendigung des Konkurfes ein vermögensrechtliches Interesse an dem Vorhandensein der Bücher haben.
Unter dem zahlreichen Trauerge
Mannigfaltiges.
Innerhalb der Studentenschaft der Berliner Uni— versität sind die Erörterungen über die Wahl einer Ge— ö in Gestalt eines sogenannten Aus— chusses allmählich einem gewissen Abschluß näher gerückt.
Bekanntlich war von einem großen Theil der studentischen
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Wette icht vom 17. Juni, r Morgens.
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sp eratur elsius
— C. — 40 R.
Stationen. Wind. Wetter.
Bar. auf O Gr. .d. Meeres
red. in Millim
Tem in 0
Mullaghmore ] NNW Aberdeen. S Christiansund Kopenhagen.
Stockholm
Saparanda
2 heiter Tor QGueens⸗
. 2 heiter
I bedeckt)
2 wolkig L halb bed) L wolkenl. 3)
Neufahrwasser 1 heiter
Memel... 17563
11 2 Regen Münster . 760 ͤ 5 bedeckt Karlsruhe. 763 S 4 heiter Wiesbaden I63 wolkig München 764 3 bedeckt) Chemnitz.. 1.62 2 Regen?) 1 7261 wolkig 3 2 bedeckt Breslau... 762 L bedeckt Ile dAir.. 65 still bedeckt , still heiter . 760 W I bedeckt
1 Nachts Regen. ) Thau. 9) Nachts Thau. ) Nachts Regen. 3) Nebel.
Uebersicht der Witterung.
Eine flache Depression liegt über dem Nordsee⸗ gebiete und verursacht daselbst trübe, vielfach regne⸗ rische Witterung. Das barometrische Maximum lagert noch über der Biscayasee. In ö dauernt die vorwiegend trübe Witterung fort, nur im Ostseegebiete herrscht überall, außer im äußersten Besten, heiteres trockenes Wetter. Die Temperatur ist fast allenthalben gestiegen, im centralen Deutsch⸗ land um 5 Grad, indessen liegt sie meist noch ziem⸗ lich erheblich unter dem Mittelwerthe. Im süd⸗ lichen Frankreich sowie in Desterreich Ungarn fanden gestern Gewitter statt. Lemberg und Trlest melden 21, München 2 mm Regen.
Deutsche Seewarte.
Theater⸗Anzeigen. Känigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern—
haus. 155. Vorstellung Die Walküre. In 3 Acten von Richard Wagner. Dirigent: Kapéll. meister Sucher. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 163. Vorstellung. Faust von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lindpgintner. In Scene ge—⸗ setzt vom Ober Regisseur Mar Grube. ( Meyphiftopheles: Herr Mitterwurzer, als Gast) Anfang 7 Uhr.
Letzte Vorstellung vor den Ferien.
Sonntag: Opernhaus. 156. Vorstellung. Der Maurer. Komische Oper in 3 Acten von Auber. Text nach dem Franzoösischen vom Freiherrn von Lichtenstein. In Scene gefetzt vom ber⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Musitdirector Wegener. — Die Puppenfee. Pantomimisches Ballet⸗Diver⸗ tissement von Haßreiter und Gaul. Musik von J. Baver. In Scene gesetzt vom Balletmeister Emil . Dirigent: Hife or Hertel. Anfang 7 Uhr.
Das Schauspielhaus hat Ferien.
Deutsches Theater. Sonnabend: Die Welt, in der man sich langweilt. Anfang? Uhr.
Sonntag: Zum 100. Male: Romes und Julia.
Montag; Faust.
Die Tageskasse ist von 10 bis 14 Uhr geöffnet.
Berliner Theater. Sonnabend: Der Hütten besitzer. Anfang 77 Uhr.
Sonntag: Nachmittags 27 Uhr: Demetrius. Abends 77 Uhr: Der Hüttenbesitzer.
Montag:; Zum 1. Male: Narcist. (Anna Haver⸗ land, Nuscha Butze, Ludw. Barnay )
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Sonnabend: Zum 560. Male: Die Fledermaus. Operette in 3 Aeten von Johann Strauß.
Im Park; Außerordentliches Park⸗Fest. Ein Tag und eine Nacht in Titipu. Glänzende Decoration de Parkes und der Verkaufsbuden in japanischem Style von der ,,. Taen Arr Hee ausgeführt. Bedienung der Verkaufsbuden durch Original · Chinefen. Große Tambola mit 30 Gewinnsten. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 71 Uhr.
Sonntag: Die Fledermaus.
Im wrachtvollen Park: Militär- Doppel ⸗ Concert. Auftreten von Ge⸗ sangs- und Instrumental⸗Künstlern. Anfang des
. die letzte Ehre. Schon vorher war für beide t e A. 1 31 S i P i . 2 * . — — J
ajestäten eine kostbare Kranzspende am Sarge niedergelegt. Für 2 Medaillen in Gold, bh in. Silber und 6 in Brohl was. schlagen worden. Jeder Theilnehmer an der Fahrt soll ein Cremplar erhalten. neral Seiner Majestät dem Kaiser ein eigenhändiges Schreiben des
Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich überbrachte der Kammer⸗ herr Freiherr von Reischach einen Lorbeerkranz. Ihre König⸗ liche Hoheit die Großherzogin von Baden hatte aus Karlsruhe einen Blumenkranz s oheiten der Prinz Friedrich Leopold und der Erbgroßherzog von 8 ,, e, 3 Feier. h ö Hoheiten der Großherzog von Sachsen-Weimar und der Prinz Georg, fowie n 6 . ie d j ĩ die Erbprinzlich sachsen⸗meiningenschen Herrschaften sandten Kränze. de. Constantinople, zufolge wird die Nachricht, wongch das in ; . befanden sich der Reichskanzler Graf von Caprivi, der Präsident des Staats-Ministeriums Graf zu Eulenhurg, die Staats Minister i, , n. von. Berlepsch, die Staatssecretäre Freiherr von Marschäll und habe thatsächlich stattgefunden. Freiherr von Maltzahn, der Minister des Königlichen Haufes ven Wedell, der Herzog von Ratibor, die Fürsten von Pleß und von Stollberg, der General⸗Oberst von Pape. die Generale von Rauch, Freiherr von Meerscheidt⸗Hüllessem, u. a. m. Auch die Gesandten von . waren zugegen. Die Gedenkrede hielt der Hof⸗Prediger und Mlilitãr⸗ ĩ Ober⸗Pfarrer Dr. Frommel. Gestern Abend um 9 Uhr erfolgte die schlagen. Ueberführung der Leiche nach Freienwalde, wo der Verstorbene an der Seite seiner Gattin die letzte Ruhestätte finden wird.
übersandt, Ihre Königlichen Sultans.
in Konstantinopel geprägt worden sind. Es sind im ganzen
General. Hobe überbringt gleichzeitig
Koanstantinopel, 17. Juni. (W. T. B. Der „Agence
jedem Jahre veranstaltete Fest zur Erinnerung an den Erlaß des armenischen organischen Statuts verboten worden
Dr. bon Boetticher und Freiherr sei, von amtlicher Seite für unbegründet erklärt. Das Fest
von Wittich, Graf von Schlieffen
. Sonntags 5 Uhr, an den Wochentagen t.
Kroll's Theater. Sonnabend: Das goldene Krenz. Anfang 7 Uhr. .
Vor, während und nach der Vorstellung: Großes Vocal⸗ und Instrumental - Concert im Sommer— Garten, ausgeführt vom Erk'schen Männer⸗Gesang⸗ verein und dem Musikcorps des 2. Garde⸗Regimenks z. F. Bei ungünstigem Wetter finden die Gesangs⸗ Vorträge im Theatersaal statt. Anfang des Concerts 54 Uhr, der Vorstellung ? Uhr.
Sonntag: Der Wildschütz.
Dienstag: Letztes Gastspiel von Fr. Marcella Sembrich. Die Hugenotten (2. Act). Hamlet (4. Act). Die Nachtwandlerin (3. Act).
Täglich, bei . Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 54 Uhr.
Belle Alliance Theater. Sonnabend: Zum 15. Male: Der Abenteurer. Operette in 3 Acten von Philipp und Sondermann. Musik von Carl Stix. Dirigent: Max Gabriel.
Im prachtvollen, glänzenden Sommer Garten vornehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement der Residenz):
Großes Militãr· Doppel ⸗ Concert.
3. Auftreten der Caraiben-Carawane (25 Per- sonen) in den Sitten und Gebräuchen ihres Landes. Zum ersten Male in Deutschland.
Auftreten sämmtlicher Specialitãten.
Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ Etablissements durch 50 009 Gasflammen,
ü g na des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung 3 Uhr. ; Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst Theater. Sonnabend: 18. Ge⸗
sammt⸗ Gastspiel des Wiener Ensemble, zu⸗
sammengestellt von Mitgliedern des K. K. Josef⸗ städter und K. K. Karl Theaters unter der Leitung des Directors Franz Josef Graselli. Zum 1. Male: Die Wettschwimmerinnen. osse mit Gesang in 3 Acten von Theodor Taube.
usik von Karl Kleiber. Anfang 74 Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung. er Sommer⸗Garten ö geöffnet.
Thomas Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.
Direction: Emil Thomas. Sonnabend: 9. Gast⸗ spiel von Ilka von Palmay vom Theater an der
Washingt on, 17. Juni. (W. T. B.) im Staate Washington, wurde gestern der Werkmeister Nelson, 1 ö. 8 ,, hen . 6 über die . ei Sedro beschäftigten italienischen Arbeiter führte, von Bapern,. Sächsen und, Baden vier Italienern mit einer eisernen Stange todt ge— Sechzig Freunde Nelson's ergriffen hierauf die Italiener und lynchten sie.
In Seattle,
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wien in Wien. Zum 9. Male; Heißes Blut. Posse mit Gesang in 3 Acten und 7 Bildern von Leopold Krenn und Carl Lindau. In Scene gesetzt von Emil Thomas. (Ilona: Ilka von Palmay, a. G) Anfang 71 Uhr.
Sonntag: Heißes Blut.
Der Sommer ⸗Garten ist geöffnet.
iw ol Hohenzollern⸗Galerie 9 Vorm. — 15 Ab. Lehrter Bahnhof. — Gr. histor. Rundgemälde 1640-1850. —
L MM Sonntag 50 3. Kinder die Hälfte.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs,⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 1211 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel. Anfang 7 Uhr.
i /; 7 / Familien⸗Nachrichten.
Gestern Abend entschlief sanft nach längerer Krankheit mein lieber Mann
Theodor Werther, Prof.,, Dr., Director des Großherzoglichen Gymnasiums, was tief betrübt statt jeder be⸗ sonderen Meldung zugleich im Namen der Kinder anzeigt Eutin, den 15. Juni 1892. (18193) Ella Werther, geb. Rhenius.
Verlobt: Frl. Gertrud Schirlitz mit Hrn. Forst— Assessor Hermann Ehlert - (Strippom).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Gymnasiallehrer Dr. Rose (Wohlau).
Gestorben: Hr. Kammer⸗Director a. D. Adolph 3 (Breslau). — Frl. Bertha von Barsewisch Fürstenwalde, Spree).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholꝝy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt. Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).
zum Deusschen Reichs⸗Anz
M141.
Statistik und Volkswirthschaft. Das Wirthschaftsjahr 183891.
Die Handelskammer von Landeshut constatirt in ihrem
Jahresbericht, daß während des ganzen Jahres 1891 alle Arbeitskräfte r rerschiedenen Erwerbszweige voll in Thätigkeit waren, und in iner Branche eine Stockung eingetreten ist. Bei den mechanischen
Webereien lagen andauernd Aufträge vor, welche vollen Betrieb er⸗ öglichten, und wenn sich auch ein gleiches nicht von der Handweberei gen lasse, so seien doch keine K bekannt geworden. s eine Wirkung der Me Kinley⸗Bill wird der Rückgang des Exports n Schuhwaaren bezeichnet.
Die Handelskammer von Krefeld berichtet, daß die Sammet⸗ und Seidenweberei nur unter Opfern seitens der Fabrikanten einen eingeschränkten Betrieb habe aufrecht erbalten können und in ihrer Rückwirkung auf alle andere gewerbliche Thätigkeit ungünstige Erwerbs⸗ verhältnisse im verflossenen Jahre geschaffen habe. Die Stadt Krefeld sei bei einer den veranschlagten Etat der städtischen Armen⸗ verwaltung weit überschreitenden Ausgabe wiederholt in die Lage ge⸗ kommen, beschäftigungslose Arbeiter aus öffentlichen Mitteln zu unter⸗ stüßen; bei der städtischen Sparkasse hätten die Rückzahlungen die Einlagen um mehr als eine balbe Million Mark überstiegen. Nicht anders sei ez in den zum Bezirke gehörigen Städten und Gemeinden
sen, welche gleichfalls unter der allgemein schlechten Geschäftslage
itten hätten.
Die Handelskammer von Hanau bezeichnet den Geschäftsgang des Jahres 1891 als einen ungünstigen. Die Absatzverhältnisse nac dem Ausland seien wenig geeignet gewesen, ein Aequivalent für die mangelnde Aufnahmefähigkeit des inneren Marktes zu bieten, da sie durch die überhohen Zollschranken wesentlich beeinträchtigt wurden und eine rege, ungehemmte Entfaltung auswärtiger Handelsbeziehungen nicht aufkommen ließen. Weiter fährt der Jahresbericht fort: Die
kammer mußte daher mit großer Freude und Genugthuung die neue Handelspolitik der Königlichen Staatsregierung be— grüßen, welche sich in dem Abschluß der Handelsverträge mit SJester⸗
reich⸗Ungarn. Italien, der Schweiz ꝛc. documentirte. An sich ge⸗ ãh freilich die bis jetzt vorliegenden Handelsverträge den In⸗ len im Handels kammerbezirk Hanau keine oder verhältnißmäßig
nge Vortheile, einzelne Branchen sind sogar bei der , .
brikate mit erhöhten Zollabgaben bedacht. Aber auch für den
Bezirk ist schon die Stabilität des gewonnenen Zustandes
r 1 *
* 11
und wesentlich verschärft. Unter den bedeutenderen Ge⸗ rbezweigen haben sich nur wenige einer befriedigenden Geschäftslage erfreuen gehabt, während die Mehrzahl mit ungünstigen Verhãlt⸗ rechnen hatte und in manchen der Betrieb nur mit aufrecht zu erhalten war. Besonders war es wieder der
auf Eisenerz, die Eisenverarbeitung in fast allen
die Gewinnung von Blei⸗ und Zinkerzen, das
und Thonwaarengeschäft, die Feinlederindustrie, die
und Bierbrauerei, die Papierwaarenanfertigung, die
der Handel mit den meisten Waaren,
Frgebnisse zu klagen hatten. In besserer en sich der Bergbau auf Dachschiefer, die Hauftein⸗ und vinnung, die Pianofortefabrikation und verschiedene weniger e Gewerbzweige. Die Urfachen des unerfreulichen Geschäfts⸗
i Hauptgewerbezweige sind mehr allgemeiner als Neben den hohen Kohlenpreisen und Arbeitslähnen,
die Selbstkosten erhöhen und namentlich den Absatz nach dem
n .
gen von Hinterlegungen in starke Verluste des deutschen iesischen und anderen eintretende Gewißheit einer in s pflanzen und hohe Preise nothwendiger Lebensmittel. Zu einer eigentlichen Krisis ist es aber trotzdem nicht gekommen, und die ei gewerblichen Unternehmungen haben mehr über Verdienst⸗ eit als über Mangel an Beschäftigung zu klagen gehabt. Für irbeitenden Klassen hat sich zwar die Arbeitsgelegenheit nicht ge⸗ hrt, doch gab es nur wenig beschäftigungslose Leute, und die Löhne im allgemeinen ĩ gesun ken. Den in
2 9 ö.
. 898
Lebens
; eute vergebli
Ueber die Handelsverträge er Handelskammer von Koblenz:
und ganzen wohlbefunden, sie ist sowohl dem Umfange als der Leistungsfähigkeit nach wesentlich ewachsen. Indessen läßt sich nicht verkennen, daß die erlangten Vortheile in dem Maße geringer wurden, als in den meisten Staaten, mit welchen Deutschland in Verkehr stebt, eine mehr oder minder bedeutende Erhöhung der Eingangezölle stattfand und das häufige Aendern der Zellsätze das Ausfuhrgeschäft nicht zur Ruhe kommen 16 Eine Fortdauer dieses allseitigen Kampfes mit selbständigen Zolltarifen mußte den auf die Aus⸗ fuhr von Industrie⸗Erzeugnissen angewiesenen Ländern mit der Zeit verhängnißvoll werden, und es war deshalb nur zu billigen, 83 die Reichsregierung dazu überging, zunächst mit den uns politisch verbündeten Staaten Handels vertrãge für lãngere Dauer und mit zahlreichen Tarifbindungen abzuschließen. Der Grundfatz des Schutzes der nationalen Arbeit st ja durch den Abschluß dieser Verträge nicht verlassen; hat doch selbst die Landwirthschaft, die mit 5 auf die Hauptausfuhrartikel der anderen Vertrags⸗
Erste Beilage
Berlin, Freitag den 17. Juni
eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1892.
staaten in erster Linie berufen war, Opfer zu bringen, noch einen keineswegs unbedeutenden Schutz behalten.“
Der VIII. allgemeine Verbandstag der deutschen
landwirthschaftlichen Genossenschaften wurde vom 13. bis 15. Juni in Inster burg abgehalten. Das Bureau des Verbandstags wurde wie folgt zusammengesetzt: Ehren⸗ Präsident Herr Hauptvorsteher Serdel⸗Chelchen, Vorsitzender Herr Landschafts Rath Maul⸗Sprindt und die Herren Dekonomie⸗Räthe Dr. Havenstein, von Mendel ⸗Halle, von Langsdorff ⸗Dresden, Schrift⸗ führer die Herren Bräsicke⸗Eszeruppen, Papendick⸗Elisenhöhe, Dr. Rodenwald⸗Oldenburg, Biernatzki⸗Voorde, Secretär Ihrig⸗Offen⸗ bach und Dr. Rörig⸗Offenbach. Ferner wurde der Jahresbericht der Anwaltschaft für 1891 erstattet. Wir entnehmen daraus folgende Mittheilungen:
Am 1. Juni d. J. waren überhaupt vorhanden 4374 eingetragene landwirthschaftliche Genossenschaften (gegen das Vorjahr mehr 749), darunter waren 2647 Creditgenossenschaften (4 513), 708 Consum⸗ vereine ( 102), 869 Molkereigenossenschaften (4 140), 150 sonstige Genossenschaften (4 19). Aufgelöst haben sich im Jahre 1891 nur 47 Genossenschaften. Auch die Form der Centralgenossenschaft hat eine weitere Ausdehnung erfahren, es bestehen jetzt 6 Central— genossenschaften für Credit, für Einkauf; ferner eine für Molkerei in Königeberg. Weitere sind im Entstehen begriffen. Die dem allgemeinen Verbande angehörigen Centralgenossenschaften und Ge— schaͤfte verbände haben 1891 zusammen bezogen 11569090 Ctr. Düngemittel, 469 9000 Gtr. Futtermittel, 30 C0 Ctr. Sämereien, 600 0090 Ctr. Kohlen, insgesammt 2300000 Ctr. im Werthe von acht Millionen Mark.
Aus der Rechnungsablegung erwähnen wir, daß die Einnahme der Verbandskasse 14 085 (6e, die Ausgaben 9693 6 betrugen. Der Voranschlag für das neue Vereinsjahr wurde auf 12330 0 festgesetzt. Zum Verbandstag waren erschienen Vertreter aus der Rheinprovinz, aus Nassau, aus der bayerischen Rheinpfalz, aus dem Großherzogthum Dessen, aus Hannover. Oldenburg, Schleswig⸗-Holstein, Wefstfalen, Königreich Sachsen, Provinz Sachsen, Schlesien, Ost⸗ und West⸗ preußen, Mecklenburg, Württemberg und Berlin. Der K wohnte als Vertreter des Justiz⸗Ministers Geheimer Justiz⸗Rath Vierhaus bei. Von den Beschlüssen des Vereinstags seien folgende hervorgehoben. Zunächst wurde eine Resolution des Herrn von Knebel-Döberitz in folgender Fassung angenommen: In Erwägung, daß 1) die Regelung des Verkaufs seiner Producte für den Landwirth zum mindesten so wichtig ist, als die Regelung seiner anderen gewerb— lichen Thätigkeiten, 2) die jetzige Verkaufs bejw. Handelsweise in Ge⸗ treide, dem wichtigsten landwirthschaftlichen Product, Mißstände enthält, welche mit dem Interesse der deutschen Landwirthe und Consumenten unvereinbar sind, 3) sind diese Mißstände erkannt, da die Einzelkraft zu ihrer Hebung nicht genügt, nach dem obersten genossenschaftlichen Grundsatz die Vereinigung der Kräfte die Lösung in die Hand zu nehmen hat, — beschließt der achte allgemeine Vereinstag, daß durch die Organe des Verbandes eine Prüfung angestellt werden soll, ob und wie eine Besserung der Verhaältnisse auf, genossenschaftlichem Wege herbeigeführt werden kann.“ — Weiter wurde eine Resolution angenommen, welche ausspricht, daß der genossenschaftliche Bezug von landwirthschaftlichen Maschinen möglich, nethwendig und zweckmäßig sei, wobei die näheren Einrich- tungen nach den localen Verhältnissen bestimmt werden müssen, und die Anwaltschaft beauftragt, diese Frage zu studiren und das Weitere zu veranlassen. — Endlich wurde beschlossen, die Anwaltschaft zu er⸗ fuchen, über die Frage Erhebungen anzustellen, ob Gründe für eine
Ausscheidung der Molkerei⸗ aus den Brennerei⸗Berufsgenossenschaften
1
. ö 3 5 8 . ric 2 r 1 vorliegen, und auf dem nächsten Vereinstag Bericht zu erstatten.
*
Zur Arbeiterbewegung.
Nach einer Meldung des „H. T. B.“ aus Barcelona vom heutigen Tage ist der Ausstand beendet. Die Arbeit— geber gestanden 2 Centimes Lohnerhöhung, eine halbstündige Herabsetzung der Arbeitszeit und die Wiederanstellung aller nicht staatsanwaltlich Angeklagten zu. Fast überall haben die Ausständigen die Arbeit wieder aufgenommen und die Ruhe ist vollständig wieder hergestellt. Zur Feier der Beendigung des Ausstandes wollen die bisher Ausständigen einen Massen— umzug veranstalten. . .
Ueber Arbeitseinstellungen und Ausstände liegen heute noch folgende Mittheilungen vor:
Wie der Vorwärts“ berichtet, hat wegen der Arbeitsordnung ein Theil der Arbeiter der Steinmetzwerkstatt von C. A. Lang u. Holzmann in Kelheim die Arbeit niedergelegt. ö Demselben Blatt wird über den Rixdorfer Weberstrike vom Strikecomité geschrieben, daß noch 34 Weber und 13 Spulerinnen im Ausstande feien, weil eine Anzahl. Fremde, die während des Aus— standes jugezogen, dort noch thätig seien. Die Meister hätten jedoch versprochen, alle Strikenden wieder einzustellen. Danach scheint also die gestrige Mittheilung über die thatsächliche Beendigung des Strikes doch begründet zu sein.
ö r ur ii baben 21 Mann auf dem Kasernenbau Moabit, Rathenowerstraße, die Arbeit niedergelegt. Der bisherige Stunden⸗ ohn betrug 50 .
ö * 3 Reichenb. 3.“ vom 13. d. M., gemeldet wird, dauert der Perlenarbeiterstrike im Isargebirge ungeschwächt fort.
Das Strikecomits erhält von auswärts zahlreiche Unterstützungen, so aus England und Frankreich, und verfügt überhaupt über größere Geldmittel. Das Strikegebiet ist sehr groß, es umfaßt etwa dreißig Ortschaften. Die A. C. berichtet unter dem 14. d. M. aus London: Der Strike der Matrosen und Heizer in Sunderland ist zum Abschluß gelangt. Die ausständigen Mitglieder der nordenglischen Seemanns⸗Gesellschaft, die zumeist auf den Lambton'schen Dampfern beschäftigt sind, haben sich einstweilen mit dem herabgesetzten Wochen⸗ lohn von 30 sh. unter der Bedingung einverstanden erklärt, daß ihnen der alte Lohn von 32 sh. 8 d. wieder gejahlt werde, sobald der Handel besser werde. Dieser Entschluß wird für die meisten Seeleute bestimmend sein und zahlreiche Dampfer, die seit nahezu drei onaten müßig gelegen haben, dürften im Laufe einer Woche ihre Fahrten wieder aufnehmen. ö,, . .
Gegen 800 Arbeiter der Schiffswerften ven Ferrol haben laut Meldung des W. T. B. die Arbeit niedergelegt. .
Eine allgemeine Versammlung der Buchdrugcker⸗ gehilfen fand, wie der Berl. ‚Volks⸗3. berichtet wird, am Mitt⸗ woch in der Berliner Ressource, Kommandantenstraße 57, statt, um »das Vorgehen der Leipziger Principale gegen, die Mit. lieder des Unterstũtzungsvereins deutscher Buchdrucker zu er en und einen Delegirten nebst Stellvertreter zur Ber- liner Strike Controlcommission zu wählen. Die Versammlung zählte etwa 1000 Theilnehmer. Herr Döblin, der Vorsitzende des Gehilfen⸗ verbandes, referirte über die von den Principalsertretern herbei⸗ geführte Aufloöͤsung der Tarifgemeinschaft. Die Versammlung nahm eine Resolution an, worin sie ihre Entrüstung über die Behandlung ausspricht, welche den Gehilfen seitens der Leipziger Principalität hinsichtlich des Coalitionsrecht widerfahren sei. Gleichzeitig
empfiehlt sie deren Handlungsweise den Behörden und der Presse zur Beachtung, die alles Unrecht beim letzten Strike auf die Schultern der Gehilfen legten.
Wie dem W. T. B.“ heute aus dem Walden burger Kohlenrevier gemeldet wird, sind die Versuche zur Gründung eines nie derschlesischen Bergarbeiter⸗Verbandes geschei⸗ tert. Die Mehrzahl der Bergarbeiter hat erklärt, bei dem West⸗ fälischen Bunde verbleiben zu wollen, der die Lage der Arbeiter ver⸗ bessere und die bergmännischen Interessen wahre. Der Abtheilungsvorstand des Handelsamts für Arbeitsangklegen⸗ heiten hat, wie der A. C. unter dem 14. d. M. aus London mitgetheilt wird, in seinem letzten Bericht über den Stand des englischen. Arbeitsmarktes im Monat Mai Folgendes zu melden: Die Zahl der Strikes bat zugenommen. Während sie im April 65 betrug, belief sie sich im Mai auf 93. Darunter ist. die Arbeits sperre in der Thonwaaren⸗Industrie, die nur von kurzer Dauer war, ein⸗ begriffen. Die Hauptursachen für die vielen Arbeiterstreitigkeiten bilden die besseren Aussichten in den Baugewerken, wo zur Zeit große Nachfrage nach Arbeitern herrscht. Dies ist im ganzen Lande der Fall, wes⸗ halb allein 29 Strikes auf diese Gewerke kommen. Viele Ausstãnde wurden jedoch mittels gütlicher Vereinigung verhindert. Sonst sind am meisten Strikes vorgekommen iLn folgenden Branchen: in der Tuchwaarenbranche 12, in der Kohlenindustrie 12, in der Tertil⸗ branche 15, in der Eisen⸗ und Stahlindustrie 4. Der Rest der Strikes vertheilt sich auf die übrigen Industrien.
Kunst und Wissenschaft.
Inter nationale Kunstausstellung zu München, 1892. J.
Wie auf allen Gebieten, so herrscht auch in der Kunst eine starke Ueberproduction. Wer die Berliner Kunstausstellung mit ihren Hunderten von Bildern verläßt, um im Münchener Glaspalast 2851 Kunstwerke zu besichtigen, wer sich überdies vergegenwärtigt, wie streng hierbei die Jury aus der Masse der angebotenen Arbeiten Auswahl getroffen, der wird mit Staunen sich fragen, wo denn die Abnehmer für diese Pro⸗ ductionsmasse sich finden sollen?
Wer die Verhältnisse kennt, der weiß allerdings auch, welches Künstlerproletariat den Untergrund abgiebt, auf dem die Minorität der „Besser Situirten“ sich aufbaut, aus denen wiederum eine verschwindend kleine Zahl sich zu jener Stellung emporringt, die in den Augen der Welt den Künstlerberuf als einen idealen, mit Ruhm und Glücksgütern gesegneten er⸗ scheinen läßt. Daneben stehen jene Unglücklichen, die sich mit ganz unzureichender Begabung der Bilderfabrication widmen, denn anders läßt ihre Thätigkeit sich nicht bezeichnen. Und solche Kunstwerke“! werden sogar oft zu hohen Preisen ab⸗ gesetzt. Da thut vor Allem eine Erziehung des Kunstverständnisses im Volke noth. Die öffentlichen Kunstausstellungen sollen und können viel zur Hebung des Geschmacks beitragen. Freilich können sie auch ungünstig wirken, indem sie zu äußerlicher Mache und Effecthascherei verführen. Aber unleugbar ist doch, daß sie zugleich in hohem Maße fördern, daß die Technik der Malerei, die Sicherheit der Darstellung dabei gewinnen.
Die Bedeutung des Arrangements der Ausstellungen ist hierbei nicht zu unterschätzen. Man muß gestehen, daß München hierin auf Lenbach s Anregung in diesem Jahre ganz erstaunliche Fortschritte gemacht hat, sodaß eine kritische Verwendung der hier gemachten Erfahrungen für Berlin von hohem Nutzen sein könnte. Man hat vor allem die Mannigfaltigkeit in der Größe, welche die Räume des Glaspalastes besitzen, zu verschiedenartigen Effecten ausgebeu tet. Die in ihrer Architektur nicht eben günstige Eingangshalle wirkt durch eine Springbrunnenanlage, durch Anbringung großer Riesenbilder und Aufstellung von Statuen einiger— maßen befriedigend. Mit den Eingangssälen des Berliner Gebäudes kann sie sich aber nicht messen. Dagegen sind gerade die kleinen und kleinsten Räume hier in fein⸗ sinniger Weise benutzt. So ist das ame ikanische Cabinet mit crémefarbenem Stoffe ausgeschlagen, durch ein weißes Velarium das Licht gedämpft, ein reizender Fries von Naturblättern und antiken Stiermasken säumt den oberen Rand. Hier sind mit Geschmack einige sehr helle, farbenstrahlende Bilder so vertheilt, daß sie im Tone gedämpft werden, dabei aber den an sich farblos gehaltenen Raum reizend beleben. Damit ist das Ideal erreicht, daß die Bilder den Raum heben, dieser aber in seiner Ausstattung wiederum die Bilder hebt. Aber die Münchener begnügen sich nicht mit diesem Effect. Für die Statuen z. B. ist ein großer, freundlicher Saal mit reizendem Springbrunnen reservirt. Diesen hat man als Marmorsaal decorirt, indem die Bretterwand von einem außerordentlich geschickten Marmormaler durch Pilaster getheilt und scheinbar mit schön marmorirtem Stein bekleidet ist. Hell, freundlich und prächtig zugleich wirkt dieser Raum, allerdings fast zu prächtig, da er die Statuen darin beinahe übertönt. .
Weiter führen Freitreppen durch Portale mit schweren Portieren zu einem erhöhten Saal, von dem andere Treppen in kleinere, durch vergoldete Säulen geschmückte Räume hinab⸗ führen. Auf der linken Seite, den deutschen Malern gewidmet, ist die Decoration ernster. Eine lange Galerie theilt die Säle. Der Mittelraum wird durch einen Säulengang ein⸗ gefaßt, die Wände links und rechts durch eine Anzahl Statuen in kleinere Felder getheilt, die nur 5 bis 19 Bilder auf⸗ nehmen. Da die Statuen dunkelgrünen Plüsch, die Bilder dunkelrothen zum Hintergrunde haben, so sondern sich beide Gattungen von Kunstwerken ausreichend und ergänzen sich doch glücklich. . . ; . .
Jedenfalls ist es ein Hauptgenuß, auf dieser Ausstellung die Thätigkeit der Decorationscommission zu verfolgen. Noch ist nicht alles vollkommen, was in dieser Hinsicht versucht wurde. Aber die rührigen Münchener werden jahraus ar,. bessern und ergänzen, bis der Glaspalast ein üister⸗ Ausstellungslocal sein wird. Berlin darf sich dessen neidlos freuen, aber es wird zugleich daran denken, vor allem seine Nebensäle in gleichem Sinne auszugestalten. .
Daß der Inhalt dieser Säle ein außerordentlich reicher, ist selbstverständlich. wenn man bedenkt, daß hier diesmal ohne die Berliner Goncurrenʒ international ausgestellt wurde. Demgemäß sind auch alle verfügbaren Säle, verwandt worden. Die Kunstwerke des Auslandes, stärker wie sonst ver⸗