ö
* Handel und Gewerbe der Regierungs⸗Assessor Dönhoff den
itzungen bei. Die Tagesordnung ist folgende:
2 . hebungen in
Wir erhalten von der Direction der Seewarte
folgende Zuschri
Wenn in i. 138 des „Reichs und Staats ⸗ Anzeigers
vom 14 Juni sich angeführt findet, daß es seit 18835 im der ärztlichen
Deutschen Reich eine amtliche Prü fun Thermometer ee so bedarf das insofern stellung, als die
eine eingehende Sorgfalt zugewendet un „II. Jahresbericht der T und: „Aus dem Archiv der
meter erhoben. Die Anzahl der in den ersten Jahren 16
der Seewarte als Reichs⸗Institut zur ärztlichen Thermometer betrug:
1875 13 Thermometer
1876 51 ö
1877 54 ö
1878 164 ö
1859 218 ö
1880 330 ö.
1881 625 .
1882 1502 iz
1883 2955
Bei der sich hieraus ergebenden Steigerung der Inan⸗ spruchnahme des Instituts durch eine im strengeren Sinne
nicht zum eigentlichen Arbeitsgebiete gehören
mußten entweder geeignete Kräfte lediglich für den Zweck der zugetheilt weiteren
Thermometer-⸗Prüfung der Seewarte oder aber es mußte von der dieser Thätigkeit gun abgesehen werden. liche Admiralität, welcher diese Frage
meter durch die Deutsche Seewarte ar
neugegründeten Physikalisch-Technischen Reichs nommen wurde, fortgesetzt.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Köni bergische
omb urg v. d. H., 22. Juni.
gestern die
geholt hatte. Landgräfin von Hessen bei.
Neuwied, 22. Juni. Seine Majestät der König von
Rumänien ist heute hier eingetroffen und hat si
Schloß Segenhaus begeben, wo der König einige Tage zu verweilen gedenkt. Morgen wird der Köln. Zig.“ zufolge dort von Honnef der Sep Ihrer Majestät der Königin von
Schweden und Seiner Königlichen Hoheit
herzogs von Luxemburg erwartet. Die Königin reist am
Sonnabend nach Schweden zurück.
Sigmaringen. 21. Juni. Herzogin von Edinburg hat mit den Töchtern gestern Nachmittag die Reise nach getreten. Seine Königliche Hoheit der Kro Rumänien ist ihr heute dorthin gefolgt.
Sachsen.
Dres den, 22. Juni. Ihre Königliche Hoheit die Kron— prinzessin von Schweden und Norwegen ist heute Vormittag, vom Schlosse Monrepos kommend, hier eingetroffen und in der Königlichen Villa Strehlen abgestiegen.
Württemberg.
Stuttgart, 22. Juni. , und die Königin sind bei ihrem gestrigen
Universitätsstad. Tübingen überaus herzlich worden. Der ganze Weg vom Bahnhof bis zum Schloß und zur Aula bildete, wie man dem „Schwäb. Merk.“ schreibt, via triumphalis. Majestäten von dem Ober ⸗Bürgermeister Gös, dem Universitäts⸗-Kanzler Professor Dr. von Weizsäcker, von den Decanen der Un versität, von dem Landgerichts⸗Präsidenten von Häcker, von Chargirten der Studentenverbindungen und Festjungfrauen empfangen, welche letzteren den Majestäten prachtvolle Blumensträuße überreichten. In huldvollster Weise begrüßte der König die Anwesenden und
eine überaus prächtige Ankunft auf dem Bahnhof wurden die
ließ sich nachher in den Wartesälen die der Stgatsbehörden und höheren S Nach Besichtigung des Bataillons hielt aar dann unter Kanonendonner, eig Hochrufen seinen Einzug in
Auf dem Marktplatz, wo die Vereine und die bürgerlichen Collegien Aufstellung genommen hatten, brachte vom Balcon des Rathhauses der GSbmann des Bürgerausschusses, Rechts⸗
anwalt Bohnenberger ein Hoch auf die
1) Anhörung der Commission über die Geschästsordnung.
Gutachtliche Aeußerung der Commission über Er⸗ etreff der Arbeitszeit im Bäckerei⸗ und Conditorei⸗ gewerbe, im Müllergewerbe und im Handelsgewerbe.
eutsche Seewarte schon von Beginn ihrer Thätigkeit an der Prüfung der ärztlichen Thermometer
Deutschen Seewarte Seite 57*, Deutschen Jahrgang 1884 Nr. 4“) die Prüfung ärztlicher Thermometer als dauernde Einrichtung in ihr Arbeitsprogramm aufe. nommen hat. Die Jahresberichte des Instituts geben darüber umfassenden Aufschluß Die geprüften ta, Thermometer wurden mit amtlichen Prüfungsscheinen versehen und für die Prüfung eine Gebühr von 59 3 für das gewöhnliche thermometer und von 1 S für das ärztliche Normalthermo⸗
rüfung gelangten
zur Entscheidun vorlag, entschied sich für das letztere, und es hörte demna mit dem 1. Januar 1884 die amtliche 2. der Thermo⸗
if. Durch die liche Normal⸗Aichungs⸗Commission wurde daraufhin die amt— liche Prüfung der ärztlichen Thermometer, bis solche an der
Oberst⸗Lieutenant von Neidhardt ist von den Schießübungen in Hammerstein hierher zurückgekehrt.
g Heute Mittag fand, wie W. T. B. meldet, im hiesigen Schlosse die officielle Feier der Verlobung Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Margarethe von Preußen mit Seiner Hoheit dem Prinzen ,., Kar! von Hessen statt, nachdem
inwilligung Seiner Majestät des Kaisers eingetroffen war, welche Prinz Friedrich Karl persönlich ein⸗ Der Feier wohnte Ihre Königliche Hoheit die
Ihre Kaiserliche Hoheit die
Ihre Majestäten der König
Schulen Glockengeläute und
einer Richtig⸗
später (siehe
Seewarte,
ieber⸗
dem Bestehen
de Thangteit
werden ortsetzung Die Kaiser⸗
aiser⸗
anstalt aufge⸗
glich württem⸗
ch alsbald nach
des Groß⸗
Prinzessinnen⸗ Einen an⸗ nprinz von
Besuch in der empfangen
Bei ihrer
Corporationen vorstellen. das Königs⸗
die Stadt
ajestäten aus,
in welches die Menge mit Begeisterung einstimmte. Die Königshymne hörten die hohen Gäste im , stehend an. Vom Marktplatz aus fuhren Ihre Majestäten dann zum Schloß und nach dessen¶ Be⸗ sichtigung zur Stifts⸗Kirche, wo besonders der berühmte Chor mit den Grabdenkmälern das nteresse in Anspruch nahm. Hierauf begaben sich die Majestäten mit Begleitung in das Militär⸗Casino, wo sie über eine Stunde verweilten und ein Frühstück einnahmen. Um 2 Uhr fuhr das Königs⸗ paar alsdann nach dem Universitätsgebäude. Unter Führung des Rector magnificus Professor Pr., von Funk und des Kanzlers von Weizsäcker betraten der König und die Königin mit Begleitung den Festsaal der Aula, wo ae ih. Lehrer der Hochschule versammelt waren. Auf die Ansprache des Professors Dr. von Funk, der den König begrüßte, er⸗ widerte Seine Majestät: Es werde jeder Zeit sein 9 Be⸗ streben sein, die Wissenschaften zu fördern. „Nehmen Sie meinen herzlichen Dank hin für den wahrhaft groß⸗ artigen Empfang, der uns zu theil geworden. Möge die Universität immerdar blühen und , n. Die Majestäten ließen sich sodann eine große Zahl der Professoren vorstellen, unterhielten sich mit ihnen wohl eine Stunde aufs freundlichste und nahmen sodann das von der Universität angebotene Frühstück ein. An letzterem nahmen der Kanzler, der Rector und die sieben Decane der Hochschule theil. Mehrere Professorentöchter hatten die Ehre, dem Königspaar zu serviren. Das vom Kanzler Professor Dr. von Weizsäcker ausgebrachte Hoch erwiderte der König in huldvollster Weise. Nachdem die Majestäten dann noch die verschiedenen Institute der Universität besichtigt hatten, ver⸗ ließen sie am Abend die Stadt und fuhren unter begeisterten Hochrufen nach Bebenhausen.
Sessen.
Die 3 eite Kammer hat gestern in geheimer Sitzung über die Vorlage des Finanz-Ministeriums vom 4. Mai 1892, wegen Festsetzung der Civilliste Seiner . Hoheit des Großherzogs berathen. Nach vierstündiger Debatte wurde der Antrag der Mehrheit des Ausschuͤsses: „Die Kammer wolle sich mit der Festsetzung der Civilliste Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs auf den Betrag von 1265 000 66 jährlich einverstanden erklären“, mit 27 gegen 19 Stimmen abgelehnt, dagegen der Antrag der Ausschußminorität: „Die Kammer wolle fich mit der Fest⸗ setzung der Civilliste Seiner Königlichen Hoheit des Groß— herzogs auf den Betrag von 1 200 000 6 jährlich einverstanden erklären“, mit 31 Stimmen angenommen. — An Stelle des verstorbenen Ersten Präsidenten Kugler hat die Kammer den 7 Weber in Offenbach zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.
Weimar, 22. Juni. Seine Königliche Hoheit der Erb— großherzog empfing heute Nachmittag in Schloß Etters⸗ burg eine Deputation des Hffiziercorps des 15. Husaren⸗Regiments unter Führung des Regiments⸗ Commandeurs, Oberst⸗Lieutenants von Huth, sowie einige höhere Offiziere dieses Regiments, die dem Erbgroßherzog in Erinnerung daran, daß er vor 25 Jahren als Rittmeister 4 la suite in das Regiment eingetreten war, ihre Glückwünsche aussprachen und einen Ehrensäbel überreichten. Die Herren wurden darauf zur Tafel gezogen.
Eisenach, 20. Juni. In der heutigen Sitzung der Conferenz der Vertreter der deutschen Kirchen⸗ regierungen kamen das Referat des Abts B. Uhlhorn und das Correferat des Prälaten D. Doll über die kirchliche Armenpflege und ihre Bedeutung für die Gegen— wart zum weiteren Vortrag. Es knüpfte sich daran eine sehr lebhafte Debatte, in der es sich namentlich um das Verhãltniß zwischen der von kirchlichen Organen geübten Thätigkeit und derjenigen der freien Vereine handelte. Die Conferenz nahm nach vierstündiger Verhandlung folgende Sätze an:
J. I) Die kirchliche Armenpflege ist ein nothwendiges Stück der gesammten Armenpflege. Sofern dieselbe von der Kirchengemeinde durch die amtlichen Organe geübt wird, dient dieselbe als freie und doch organisirte einerseits der bürgerlichen als gesetzlich gebundenen und dem entsprechend in ihrem Wirken beschränkten, andererseits der pri⸗ vaten und darum zufälligen, zur nothwendigen Ergänzung.
27 Sie ist eines der hauptsächlichsten Mittel zur Hebung des Gemeindelebens und zugleich eine Schule für die Gemeindevertreter, in der diese für die ihnen obliegenden höheren Aufgaben erzogen werden.
3) Darf die evangelische Kirche mit dem Bekenntniß nicht zurück⸗ halten, daß sie auf diefem Gebiete manches versäumt jat, und daß die in der Reformationszeit gegebenen Anregungen nicht zu voller Auswirkung gekommen sind, so ist es ge enwärtig ihre Pflicht, unter treuer Bewahrung der Grundsätze, welche ihre Armenpflege bon der der römisch katholischen Kirche unterscheiden, und unter voller Aner⸗ kennung der Aufgaben des Staats das Versäumte nachzuholen.
II, 4) Die kirchliche Armenpflege darf volle Selbständigkeit be⸗ anspruchen und muß diese sorgsam bewahren. Eine Vermis ung der bürgerlichen und der kirchlichen Armenpflege ist zu vermeiden, weil sie beide hindert, sich in ihrer Eigenart auszubilden. .
5) Die kirchliche Armenpflege darf der bürgerlichen keine Con- currenz machen, noch weniger sie durchkreuzen. Bas wird auch nicht
eschehen, wenn sie sich auf ihre besondere Aufgabe beschränkt. Sie . da zu helfen, wo die bürgerliche Armenpflege ihrer Natur nach nicht, oder doch nicht ausreichend, helfen kann und bei ihren Unter⸗ stützungen als unmittel, oder mittelbar zu erstrebendes Ziel die religiös⸗sittliche Förderung der Unterstützten ins Auge zu fassen. Des⸗ halb ist ihr Gebiet besonders die Bekämpfung der Urfachen der Ver⸗ armung, die Fürsorge für verschämte Arme, die Kranken⸗ und Kinder⸗ pflege, die Rettung der Verwahrlosten und der Verirrten. .
6) Die kirchliche Armenrflege darf sich nicht isoliren. Sie muß, ohne ihre Selbständigkeit aufzugeben, einerseits mit der bürgerlichen Armenpflege Hand in Hand gehen. Die Verbindung beider ist in erster Linie in den auf beiden Gebieten arbeitenden Persönlichkeiten zu suchen. Andererseits ist die Liebesthätigkeit der freien Vereine und einzelner Gemeindeglieder nach Kräften zu fördern und dahin zu trachten, sie mit der kirchlichen Armenpflege in Verbindung zu bringen. .
III. 7) Es ist dahin zu streben, die Erträge der regelmäßigen Sammlungen in den Gottesdiensten und bei den . Sand⸗ lungen überall der kirchlichen Armenpflege dienstbar zu machen.
8) Bei der Verwendung der Mittel ist vor Zersplitterung der selben dringend zu warnen. Vielmehr ist in Zeiten geringeren Be⸗ dürfnisses ein Fonds für Zeiten größeren Bedürfnisses zu sammeln.
9). Die Leitung der kirchlichen Armenpflege gebührt dem Kirchen⸗ vorstande. Dieser ist zu dem Zwecke entsprechend zu organisiren, namentlich durch Theilung größerer Gemeinden in Bezirke und Ueber⸗ weisung derselben an einzelne Kirchenvorsteher. Wo die Zahl der Kirchenvorsteher dazu nicht ausreicht, sind Helfer aus der größeren Gemeindevertretung oder aus der Gemeinde selbst heranzuziehen. Das Interesse der gesammten Gemeinde an der Armenpflege ist durch Mit⸗ theilungen über die Thätigkeit des Kirchenvorstands zu wecken und rege zu erhalten, damit die Armenpflege in steigendem Maße zur Sache der gesammten Gemeinde werde.
10 Damit ist nicht ausgeschlofsen, daß ein Theil der Armen⸗ mittel dem Pastor zur Uebung einer pastoralen Armenpflege ö wiesen wird. Im entheil, es gehört das zur vollen usgestaltung der kirchlichen Armenpflege. J .
114) Es ist dahin zu streben, die Liebesthätigkeit, soweit das irgend thunlich ist, parochial einzugliedern und auszugestalten. Zu dem Zwecke sind nicht nur freiwillige Helfer, sondern auch beru oömãßig ausgebildete Hilfskräfte (Gemeindeschwestern und Diakonen) heran u= ziehen. In größeren Gemeinden ist die Errichtung eines Pflegehaufeg oder Gemeindehauses zu wünschen. ;
12) Am nächsten liegt zumal gegenüber der aut gedehnten Thãtig⸗ leit der rämisch-katholischen Ordensschwestern die Anstellung von Gemeindeschwestern für die Kranken⸗, Siechen⸗ und Kinderpflege. Solche Schwestern werden für jetzt am besten aus den für die Kranken. und Kinderpflege bestehen den Genossenschaften entnommen; es ist aber dahin zu streben, namentlich in den ndgemeinden, geeignete Persönlichkeiten aus der Gemeinde selbst zu gewinnen. Die deitung derartiger Einrichtungen als Ganzes n dem Kirchenvorstande, die Leitung im einzelnen liegt am richtigsten in der Hand des Pastors.
13) Die Anstellung von Gemeindeschwestern macht die Arbeit der Frauenvereine nicht unnöthig, diese sind vielmehr daneben zu pflegen und zwar so, daß ihre Arbeit mit der der Gemeindeschwestern in die t Verbindung gebracht wird. .
4) Es ist in der Gegenwart eine der wichtigsten Aufgaben der ö und der Synoden, alle, auf die Einrichtung und Förderung der kirchlichen Armenpflege gerichteten Bestrebungen nach
räften zu unterstützen und darf man zu den staatlichen und commu— nalen Organen das Vertrauen hegen, daß sie im eigenen Interesse auch ihre Mithilfe nicht versagen, namentlich alle der Entwickelung einer thagtkräftigen kirchlichen Armenpflege noch entgegenstehenden Hindernisse beseitigen werden.
Deutsche Colonien.
Aus Dar⸗es-Saglam liegt über das Gefecht am Kilimandscharo heute folgende Depesche des W. T. B.“ von gestern Abend vor: Unteroffizier Bartel, welcher selbst ver— wundet ist, und Lazarethgehilfe Wiest melden, daß am 16. Juni bei Moschi ein Gefecht mit Mandara's Sohn Meli statt— gefunden hat, wobei Chef von Bülow, Lieutenant Wolfrum und wan ig Sudanesen gefallen sind. Die Unteroffiziere Wutzer und Wittstock halten mit 64 Mann die Kilimandscharo—⸗ Station. Die von hier abgesandten 180 Mann Verstärkung sind gestern (Mittwoch) in Tanga angekommen und von dort sofort ins Innere dirigirt worden.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Valuta⸗Ausschuß des österreichischen Ab⸗ eordnetenhauses hat in seiner gestrigen Sitzung den rtikel 19 des Gesetzes über die Kronenwährung, betreffend
die Regelung des Umlaufs der Courant-Silbermuͤnzen, unter Ablehnung aller Abänderungsanträge angenommen. Im Laufe der Verhandlung bezifferte der Finanz-Minister den zu Prägungszwecken erforderlichen Guben en, auf 751 Millionen Gulden und theilte mit, daß dieser Bedarf bis auf einen kleinen Bruchtheil gedeckt sei, sodaß die Regierung weder die Heran— ziehung von Eingulden⸗Silberstücken, noch Silberankäufe in London nöthig habe. ;
Im ungarischen Unterhau se kam es gestern zu einem von der Qpposition veranlaßten lärmvollen Zwischenfall, über welchen W. T. B.“ berichtet: Die Weigerung des Präsidenten, dem Ws. Horvath, welcher zu einem Gegenstande nach Schluß der Debatte reden wollte, das Wort zu ertheilen, führte stürmische Scenen seitens der Opposition herbei, welche dagegen leidenschaftlichen und lärmenden Widerspruch erhob. Der Präsident suspendirte infolge der Lärmscenen auf fünf Minuten die Sitzung. Als nach der Wiederaufnahme der Präsident von neuem die Abstimmung vornehmen lassen wollte, verließen Apponyi und die Mitglieder der National= partei demonstrativ den Saal. Nach Schluß der Sitzung wurde der Präsident für seine energische Wahrung der Ge⸗ schäftsordnung mit lebhaften Eljenrufen ausgezeichnet.
Der Finanzausschuß des ungarischen nterhauses hat den Gesetzentwurf über den Bau einer Eisen bahn Janijce— Bu gojno einstimmig angenommen.
Großbritannien und Irland.
Die Königin hat, der „Köln. Ztg.“ zufolge, am Diens⸗ tag Nachmittag Balmoral verlassen und ist nach Windsor zurückgekehrt. Wegen der bevorstehenden Auflösung des Par⸗ laments hat die Monarchin ihren Aufenthalt im schottischen Hochlande verkürzt.
Gladstone hat, wie man der „Mgdb. Ztg.“ aus London berichtet, vorgestern mit den irischen Depu tir ten Justin Mac Carthy, Dillon, Healy und Sexton eine . Be⸗ sprechung gepflogen, um sich vor Erlaß seines Wahlaufrufs mit diesen Führern der Antiparnelliten über gewisse Punkte des neuen Homeruleplans zu verständigen. In, Belfast fand demselben Blatte sufolge am Sonntag eine groß⸗ artige Straßenkundgebung gegen Homerule tat. Ueber hundertausend irische Protestanten durchzogen die Straßen unter Entfaltung englischer Fahnen und unter dem Rufe „Nieder mit Homerule, nieder mit Gladstone!“
Mit dem, wie gestern gemeldet, vom Oberhause an⸗ genommenen Amendement zu der Kleinstellenbill, wonach der Paragraph, welcher ein den Bestimmungen des Gesetzes entsprechend erworbenes Pachtgut als persönliches Eigen⸗ thum anerkannt wissen wollte, zu streichen sei, hat sich das Unterhaus in seiner gestrigen Sitzung einverstanden erklärt. Das Amendement wurde mit 48 gegen 17 Stimmen genehmigt.
Frankreich.
Der Präsident Carnot wird sich, wie W. T. 8 meldet, zu Anfang des Monats September nach Chambéry begeben, um der Erinnerungsfeier der Angliederung von Savoyen beizuwohnen. .
Das Schwurgericht in Montbrison hat bereits sein Urtheil gesprochen. In der gestrigen Verhandlung wurden die Zeugenvernehmungen ohne Zwischenfa fen r rg und beendigt. Der General⸗Staatsanwalt beantragte hierauf gegen Ravachol die Todesstrafe wegen gemeinen Mordes und gegen Bealg die Mitschuld wegen Theilnahme an dem Verbrechen, jedoch unter Gewährung mildernder Umstände. Spät in der
acht wurde sodann das Urtheil gefällt; ö. lautete , Ravachol auf Todesstrafe, Bea la und die Mitangeklagte Sou bert wurden freigesprochen.
Italien. .
Das von beiden Kammern an enommene Gesetz über die
Weinelausel in dem italienisch⸗ssterreichischen Handels,
vertrage wurde in der gestern erschienenen amtlichen „Gazzetta veröffentlicht.
SEyanien.
Nach einem Paxiser Telegramm des Wolff schen Bureaus sind infolge eines Ausstandes der Telegraphenbeamten in Spanien, der durch ein Fusionsproject der Telegraphen⸗ und Postverwaltung veranlaßt wurde, die telegraphischen Ver⸗ bindungen mit Spanien fast aufgehoben. Meldungen aus Hen dane zufolge habe der Ausstand in Madrid eine gewisse Beunruhigung und Erregung hervorgerufen, die auch, nachdem der Tireckor der Telegraphen seine Enilaffung gegeben, noch fortdauere. .
Belgien.
Der Generalrath der Arbeiterpartei hat, nach einer Brüsseler Meldung der „Köln. Ztg.“, beschlossen, eine Kundgebung in beiden Sprachen zu verbreiten und anzu⸗ schlagen, die den Willen des Volks, das allgemeine Stimm— recht zu erlangen, bekräftigen und den Gedanken einer Hin⸗ ausschiebung des Zusammentritts der neuen Kammer bis November bekämpfen soll.
Türkei. ; Der Aufstand in Jemen im a d, Arabien ist nach in Konstantinopel eingetroffenen amtlichen Nachrichten
nunmehr beendigt. Die vornehmfsten Stammeshäuptlinge der Araber haben den Behörden in Mekka ihre Unterw er fung
angezeigt. Griechenland.
Das neue Cabinet hat sich, wie wir annahmen, unter Zustimmung des Königs noch im Laufe des gestrigen Tages constituirt ünd bereits die Geschäfte übernommen. Die Liste des neuen Ministeriums lautet: Trikupis Vorsitz und ö Dragumis Auswärtiges, Theodokis Inneres,
imopulos Justiz, Zanados Krieg, Skuludis Marine, Kosso⸗ nakos gultus. Die Eidesleistung des neuen Cabinets vor dem König sollte bereits gestern Nachmittag erfolgen. Bulgarien.
Die Anklageschrift in dem rozeß wegen Er⸗ mordung Beltschew's ist den Angeklagten am 2A. d. M. zugestellt worden. Sie stellt, der 6 Corr.“ zufolge, als iche re Thatsache fest, daß das Attentat au Beltschew dem Minister⸗Präsidenten Stam bulow gegolten habe, durch dessen Ermordung der Umsturz der bestehenden Ord⸗ nung herbeigeführt werden sollte. Die Nachforschungen der bulgarischen Behörden hätten alle Fäden der feit lange geplanten Anschläge bloßgelegt. Der Impuls, sowie das erforderliche Geld dazu wären nach der Anklageschrift von dem slavischen Wohlthätigkeits verein in Odeffa ausgegangen, wobei ein gewisser Svetoslav Milarow einer der . gemesen sei. Unter den Notizen Milarow's habe ich eine Auf⸗ . vorgefunden, laut welcher eine in Odessa abgehaltene Versammlung beschlossen habe, auch den Prinzen Ferdinand mittels Revolvers oder Dolches zu tödten.
Schweden und Norwegen.
(E) Stockholm, 20. Juni. Das von dem Chef des Departements des Innern niedergesetzte consultirende Eomite für die Ordnung der ausländischen Verkehrs verbin⸗ dungen beendete am Donnerstag seine Arbeiten. Die Mehr—⸗ heit des Comités beantragt, die Uebereinkunft wegen der Ordnung des Verkehrs mit Deutschland und Dänemark mit einigen Medificationen gut zu heißen. Ein Mitglied be— antragt, die geltenden Bestimmungen zu kündigen und neue ö einzuleiten.
Ueher die Behandlung der zwischen Schweden und Nor— wegen, schwebenden Kon in n hat die norwegische Abtheilung des gemeinsamen Staatsraths in Stockholm jetzt ihren Bericht erstattet. Nach dem „W. T. B.“ verlautet, der König habe sich dahin ausgesprochen, daß die Frage im schwe⸗ disch⸗norwegischen Staatsrath erörtert werden müsse. Der König und der Kronprinz werden sich nach neuerer Mel⸗ dung schon am Sonntag Abend nach Christignia begeben.
Das Abschiedsgesuch des Kriegs-Ministers Freiherrn Palmstierna ist genehmigt und der Generalstabs-Chef, e e n n Freiherr Rappe zu seinem Nachfolger ernannt worden.
Amerika.
Die demokratische Nationalconvention in . ago hat laut Kabeltelegramm vom heutigen Tage im ersten Wahlgange zum demokratischen Candidaten für die Präsident⸗ n ' Cleveland gewählt. Der Resolutions⸗ Aus schuß der Convention hat, wie es in der Meldung weiter heißt, der Versammlung ein Programm vorgelegt, welches gegenüber der von den Republikanern angenommenen Centralifalion der Gewalten die Selbstregierung der einzelnen Staaten als Princip aufstellt. In dem Pro⸗ 6 wird verlangt, daß die Steuern die Ausgaben ür die n, , . nicht übersteigen sollen. Ferner wird der Mac Kinsey⸗-Tarif als vernichtend für die Ackerbauer und Arbeiter hingestellt. Man müsse daraus jeden Artikel entfernen, welcher die Rohstoffe und die Volks— nahrungsstoffe belaste. Das Programm sagt die Abschaffung des Mac Linley⸗Tarifs zu und legt ö die Haltung der Demokraten in der Silberfrage dar. ieses von der Majorität des Resolutionsausschuͤsses acceptirte Programm wurde von der Convention nicht angenommen, sondern mit S564 gegen 342 Stimmen das Programm der Minorität des . gebilligt, welches sich jedoch in der Tariffrage mit dem der Majoritäͤt deckt.
Nach einem Wolff schen Telegramm aus Rio de Janeiro sollen die Kanonenboot der brasilianischen Central⸗Regierung am 19 Juni das Bom bardement der Stadt Porto Allegre im Staate Rio Grande do Sul begonnen haben. Da die Telegraphen⸗Verbindungen unterbrochen seien, so fehlten nähere
Einzelheiten.
Afrika. . Bei der Belgischen Antisklaverei⸗Gesellschaft in Brüssel ist ne Depesche aus Sansibar eingegangen des Inhalts, daß BVrittoff, der Begleiter des bern en Capitäns Jacques, im Kampfe en die Sklavenjäger am Ufer des Tan— ganyika⸗Sees gefallen sei.
Parlamentarische Nachrichten.
für seine Geschäftsleittung aus esprochen hatte, schloß der Präsident die Sitzung um A, Uhr mit einem Ho . Seine Majestät den Kaiser un König, in das die Anwesenden dreimal begeistert einstimmten.
— In der heutigen (79. Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der 2 3. öffentlichen Arbeiten Thielen beiwohnte, erbat und erhielt zunaͤchst der Präsident von Köller für das Präfidium' die Ermächtigung, Seiner Majestät dem Kaiser und Köni 1 Ihrer Majestät der Kaiferin und Königin , . aus Anlaß der Verlobung Ihrer öniglichen Eeheit der Prinzessin Marggrethe von Preußen mit
einer Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Carl von Hessen die Gluͤckwünsche des n. darzubringen.
Die Abgg. Spahn. de . und Im Walle (Centr.) . brieflich die Niederlegung ihrer Mandate infolge ihrer Ernennung zu Ober⸗Landesgerichts⸗Räthen mit.
Der Präsident theilte mit, daß die beiden Häuser des Landtags durch das Staats-Ministerlum zu einer vereinigten Sitzung beider Häuser wegen Schlusses der Session im iger netenhause auf heute 3 Uhr Nachmittags geladen eien.
Vor Eintritt in die , ,. erklärte der Abg. von Eynern (nl.), daß der Graf von hr; im Herren⸗
ause gestern eine Aeußerung von ihm in der .
bgeordnetenhauses vom 20. Juni d. J. mißverstanden habe; es habe ihm fern gelegen, dem Herrenhaufe Mangel an Eifer und Fleiß vorzuwerfen.
uf der Tagesordnung stand als erster Gegenstand die
Berathung des vom Herrenhause in abgeänderter Fassung
urückgelangten Gesetzentwurfs über Kleinbahnen und ö ;
Das Herrenhaus hat dem 8§ A als Alinea 3 hinzugefügt:
Ermäßigungen der Beförderungspreise, welche nicht unter Er⸗
nan gn der gleichen Bedingungen jedermann zu gute kommen, sind
unzulässig.“
und im 8 30 folgende Worte gestrichen:
und hat sich der Unternehmer dem Gesetz über die Eisenbahn—⸗
unternehmungen vom 3. November 1838 und einer auf Grund
desselben ertheilten Concession nicht unterworfen“
An der Generaldiscussion J sich die Abgg. Rickert (dfr.), Dr. Sam macher (ul.), Pr. Lieber . Graf zu Limburg⸗Stirum (cons j, von Tie dem ann? Bomst (freicons) sowie der Minister der öffeiglꝑin Arbeiten Thielen; sämmtliche Redner erklärten ö für die Annahme der Beschlüsse des Herrenhauses, nur der Abg. Pr. Lieber sprach sich gegen den Herrenhausbeschluß zu S 36 aus.
In der Specialdiscussion wurde der Gesetzentwurf ohne Besprechung ö. den Beschlüssen des Herrenhauses angenommen.
Sodann erledigte das Haus noch einige Petitionen.
Der Präsident gab die übliche hefhis en be , über die Thätigkeit des Hauses in dieser Session.
Nachdem der Abg. Hobrecht (nl. dem Präsidenten den Dank des Hauses für seine gerechte und liebenswürdige Ge⸗ schäftsführung 13. und der Präsident seinen Collegen im Präsidium, den Schriftführern und den Quästoren für ihre Unterstützung gedankt hatte, schloß der Präfident die Sitzung mit, einem dreifachen Hoch auf Seine Majestät den . und König, in das die Anwesenden begeistert ein— timmten.
Die auf heute Nachmittag 3 Uhr anberaumte ver— einigte Schlußsitzung der beiden Häufer des Landtags, der das gesammte Königliche Staats⸗ Ministerium mit Ausnahme des Kriegs-Ministers von Kaltenborn⸗Stachau beiwohnte, . der Präsident des
errenhauses Herzog von Ratibor und ernannte zu Schriftführern Herrn von der Osten sowie die Abgg. Olzem und Eberhard.
Der Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staats⸗Minister Graf zu Eulenburg verlas die Allerhöchste Botschaft, durch welche er ermächtigt wurde, die ge enwärtige Session der beiden 5 des Landtags heute . ließen, und welche die Anwesenden stehend entgegennahmen, und erklärte im Aller- höchsten Auftrage die Session des Landtags für geschlossen.
Präsident Herzog von Ratibor brachte darauf das Hoch auf Seine ,, den Kaiser und König aus, in welches die Anwesenden dreimal begeistert einstimmten, und schloß darauf die Sitzung.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungõ⸗ Maßregeln.
Der, Gesundheitsstand in Berlin war in der k vom 5. bis 11. Juni er. ein etwas günstigerer als in den letzten Wochen, und auch die Sterblichkeit war eine geringere (pon je 1065 Ein“ wohnern starben, aufs Jahr berechnet, 35, 6). Erhebli seltener als in den vorangegangenen Wochen kamen acute Entzündungen der Athmungsorgane zum Vorschein und endeten auch in verminderter Zahl tödtlich. Erkrankungen an epidemischer Grippe sind nicht bekannt geworden; aus der der Berichtswoche . enen Woche wurde jedoch noch 1 Todesfall an Grippe gemeldet.
agen traten acute Darmkrankheiten, besonders Brechdurchfälle der Kinder häufiger zu Tage und führten in 148 Fallen zum Tode. Die Betheiligung des Säuglings alterẽ an der Sterblichkeit blieb fast die leich hohe wie in der Vorwoche, von je 10 060 Lebenden starben, aufs ahr berechnet, 94 Säuglinge. Von den Infectionskrankheiten wurden Erkrankungen an Masern, Scharlach und 3 seltener, an Diph⸗ therie in fast ier Zahl wie in der Vorwoche zur Anzeige gebracht. WMasern zeigten sich nur im Stralauer Viertel, Biphtherie in keinem Stadttheile in nennenswerther Jahl. Das Vorkommen von Unterleibs. typhus blieb ein vereinzeltes. AÄn Kindbettfieber gelangten 3 Erkran— kungen zur Kenntniß, auch rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut gelangten weniger zur ärztlichen Beobachtung. Erkran⸗ kungen an Keuchhusten wurden seltener, die Zahl der gemeldeten Sterbefälle sank auf 8 (von 13 der Vorwoche). Rheumakische Be⸗ in. aller Art kamen gleichfalls seltener zur ärztlichen Be⸗ andlung.
Im Reg.Bez. Oppeln waren vom 29. April bis 7. Mai d. J. noch 18 Personen an den ,. en erkrankt, 9 kamen als genesen in Ab⸗ gang, 1 ist nach außerhalb verzogen und ein achtmonatliches Kind erlag der Krankheit.
Die Epidemien in den Vothstandsgebieten Ruß lan ds.
Weiteren Nachrichten aus Odessa vom 31/19. Mai de J. zufolge haben die Cpidemien an Flecktyphus und an Rückfalilsfieber den Höhepunkt überschritten. Die Civilbevölkerung der Stadt wird auf 236 0900 Seelen und das Militär zu 16000 Mann angenommen. Die Zahl der vom 10. Januar bis 28. Mai (n. St.) an Flecktyphus erkrankten Männer wird auf 23, der Frauen auf 64, der daran gestorbenen Männer auf 22, der Frauen auf 5 an⸗ gegeben. Die Höhe der Epidemie fällt in die Zeit vom
27. März bis 16. April An Rückfallsfieber erkaankten vom 10. Januar bis 28. Mai 1652 Männer 364 2653 Frauen; es starben daran 91 Männer und Frauen. Die Höhe dieser CGyĩdemie fällt auf die Zeit vom 24 Januar bis 5. Februar. Auch die Fleck⸗ typhusepidemig in der Stadt Samara sfft laut Nachricht vom 3. Juni / 22. Mai in Abnahme begriffen, sodaß die Krankenan ahme im Spital der Gesellschaft der Freunde eingestellt werden e; in den Kreisen des gleichnamigen Gouvernements greift die Seuche weiter um sich. Vom r e mr r, in St. Petersburg sind 60 0900 Rbl. zu Sanitãtszwecken angewiesen worden zur Bekämpfung . . und des Skoörbuts, welcher letztere in allen Dörfern aufgetreten ist.
Im Monat April sind nach dem Monatsausweise für den Staat New ⸗ Jork noch etwa S300 Personen der Influenza erlegen, die Ge⸗ sammtzahl der Todesfälle aus dieser Urfache seit Beginn ber gegen⸗ wärtigen Epidemie wurde dort bis zum 1. Mai d. J. auf 13 600 ere Im ganzen hat die Sterblichkeit im Staate Ne rk eit dem Februar d. J. allmahlich abgenommen, namentlich a an acuten Krankheiten der Athmungsorgane. Abstr. of san. rep. S. 244.)
Ham bu 16 22. Juni. Auf dem gestern von Brasilien ange⸗ kommenen — 6 urger Dampfer Pernambuco“ sind, wie der Voss. J.“ durch den Draht gemeldet wird, während der Reife 5 Mann Be— satzung am gelben Fieber gestorben.
Sandel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschkefien. An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt i0 240, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. . In Obexschlesien sind am 21. d: M. gestellt 3882, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
; Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am 22. Juni 1892 das Grundstück des Bauunternehmers e,. Antebach, in der Thurmstraße 62 belegen, zur Ve teigerung, Nutzungswerth 25 910 60 Mindestgebot Wi 500 M Für das Meistgebot von 338 161 6 wurde der Nentier Federico Philäppo zu Berlin Frsteher. — Kufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend das Schm idt'sche Grundstück in der Elsasserstraße belegen.
=, Die „ Rhein.⸗Westf. Ztg. berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Eisen⸗ und Stahlmarkt: Die festere Haltung, die sich in den letzten Wochen bemerkbar machte, hat angehalten, ohne weitere Fortschritte zu machen. Es scheint jedoch aus den Einzel⸗ berichten hervorzugehen, daß die Haltung der Preise endgültig eine bessere geworden ist. Was Erze anbelangt, so hat im Siegerlande und . die Nachfrage sich entschieden lebhafter gestaltet; namentlich geht Rostspat gut ab, und die Zahl der Aufträge scheint sich eher zu mehren, als abzunehmen. Dagegen ist in Luxemburg Lothringen der Absatz ein mäßiger und 1. Minette⸗ sorten sind in letzter Zeit etwas gewichen. Die Rachfrage in spanischen Erzen war gleichfalls gering, gleichwohl konnten die Frein sich noch behaupten. - Roheis en war in der letzten Woche etwas besser gefragt, jedenfalls haben die Preise im allgemeinen eine festere Tendenz. Man giebt sich der Hoffnung hin, daß das Geschäft für den Herbst doch ein besseres sein werde. Die bekannt gewordenen Auf⸗ träge reichen für 1 bis 2 Monate, erstrecken sich auch wohl bis . das dritte Quartal. Wenn ein Herzufgehen der Preise auch bis jetz noch nicht erfolgt ist, so werden die Forderungen doch bereits besser durchgesetzt. Puddelroheifen ist ziemlich gut gefragt. Spiegel eisen ist unverändert, aber fest im Preise, und die übrigen Sorten sind, unverändert. Auf dem Walszeisen“ markt ist, was die Nachfrage anbelangt, eine Besserung unverkennbar, nur wollen die Preise noch nicht recht vorwärts. Die vom Verbande höher gestellten Preise kommen noch nicht zur An⸗= wendung; trotzdem ist die untere Preisgrenze nicht mehr so niedrig wie früher, obschon die Käufer nach wie vor die Prelse stark zn drücken suchen. Die Beschäftigung der Werke ist noch ungleichmäßig; einige sind besser beschäftigt, dagegen klagen viele noch über die un⸗ bedeatende Nachfrage vom Inlande wie vom Auslande und bezeichnen das Geschäft als noch schlechter wie in der Vorwoche. Form⸗ eisen geht flott, doch immer noch zu unlohnenden Preisen. en neueren Nachrichten zufolge scheinen die Schritte, die man zur Schaffung eines neuen Formeisenverbandes gethan hat, von 2 zu sein. Die Verhandlungen sind lebhaft im Gange. Man will nicht nur die Preife einmüthig regeln, sondern auch eine gemeinsame Verkaufẽsstelle errichten. Für Bandeisenwerke ist die Marktlage noch unverändert befriedigend. Die Abnehmer kaufen flott, und auch der Eingang von Specificationen ist ein regelmäßiger. . Grobblache ist die Marktlage im wesenilichen unverändert ge⸗ lieben. Die Beschäftigun der Werke ist eine gute und eine Preis⸗ erhöhung in der nächsten Zeit wahrscheinlich. Die bessere Na frage für Feinbleche hält an. Bestellungen laufen gut ein, doch sind die Preise noch unlohnend troßz der kleinen Erhöhung, welche die Werke vornehmen konnten. Es waͤre wünschenswerth, wenn die Patinenpreise dem ö nicht voraufeilen wollten, damit daz Gefchäft in gesundere Verhältnisse käme. In Walzdraht, ge⸗ genen Drähten und DOrahtstiften hat sich die Geschäftslage nicht geändert. Walzdraht geht wohl etwas besser ab, dagegen sind die, übrigen Erzeugnisse noch vernachlässigt. Die , ind im allgemeinen noch ungleichmäßig be—⸗ schäftigt. Ueber die Eisengießereien liegen keine Nachrichten von Belang vor. Dagegen wird mitgetheilt, daß die Röhrengießereien für längere Zeit gut beschäftigt sind. Die Nachfrage ist im Inlande anhaltend stark geblieben; vom Auslande sind dagegen weniger Anf⸗ träge eingelaufen. Die Bahnwagenanstalten sind befriedigend beschãftigt. . . 22. Juni. (W. T. B). Wollmarkt. Die W r betrug 3685 Ctr. I000 Ctr. mehr als im vorigen Jahre. er Handel war äußerst flau, es wurde kaum die Hälfte verkauft. Preise, für ardinäre Wollen Sof = 965 6, Mittelwolln S5 — I65 , feine 105 — 115 6 Durchschnittlich 30 M weniger als im Vorjahre. Leipzig, 22. Juni. (W. T. B. Kammzug-⸗Termin⸗ ndel. La Plata. Grundmuster B. per Juni 3,823 M, per Juli 23 *, per August 3, 8, 4, per September 3, 8.ᷣ, S, per Oktober
e, per November 3, Sin M, per Dezember 390 M, per Januar
„e, per Februar 3925 S, per März 3.95 S, per Axril 3,95 S6 Umsaß 65 0900 ig.
Güst row, 22. Juni. (W. T. B) Wol Imarkt. Die Zufuhren betrugen g300 Ctr. Die 2 waren zufriedenstellend. Markt an⸗ fänglich schleppend, indessen ittags fast geräumt. Preise 115— 141 6
Bremerhaven, 22. Juni. (W. T. B.) Wie authentisch verlautet, wird hier außer der Tan kanlage h russisches Petroleum auch eine sol e für amerikanisches Petroleum zu errichten beabsichtigt, um in Concurrenz gegen dis Standard⸗Dil⸗
Company zu treten.
Wien, 22. Juni. (W. T. B) 6 einer Meldung des Fremdenblattes hat die österreichische Waffenfabrik · Gesellschaft in Steyr die Waffen- und Munitionsfabriken der Societèé Metallur⸗ gica' in Brescia erworben und beabsichtigt, in diesen Etablissements, die regrganisirt werden sollen, die für die italienische Ärmee beslimmten Gewehre herzustellen
Lon don, 22 Juni. (W. T. B) Wollauction. Preise sehr gi bei lebhafter Betheiligung.
n der Küste 3 Weizen kt adun gen angeboten.
. 22. Juni. (W. T. B.) Der Präsident der ‚Gesell« schaft zur , n ng von Dynamit erklärte einem Bericht⸗ erstatter gegenüber, das erwaltungsrathsmitglied Leguay habe auf Grund seiner Zeichnungsberechtigung Checks ercomptirt und Tratten