1892 / 146 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Jun 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Die Veruntreuungen, die seit dem 25. März beg

iffern. Das. J

lionen

en wurden, lassen bis auf 4 al Paris ver⸗ ̃ * . fan , Veruntreuungen, . ümer er g fe e r Fele. en e e auf einer sehr . beru beg n erklart

der Buchhaltung vorliegen, die bisher desh seien, weil die ĩ

bedeutenden Tratten⸗Circulation hen. an dieses Journal, daß er seinen

los das Resultat der gerichtlichen Unterfuchun re den Erklärungen, die Leguay einem Mitar

englis. un

keinerlei Gewinn aus den . erwachsene Schaden betrage 2

haber portugiesische Gesandten .

Häuser, welche ihm von Acton recte ei 3 Banquiers begeben wurden.

Regierung. Basel, 23. Juni.

Schweizerischen Wechsel⸗ und

einen erregten Verlauf. .

beschlossen, die Jahresrechnung für 1891 nicht zu

eine üfungz commission an

New⸗York, 22. Juni.

Actien betrug 168 050 Stäck.

vorrath wird auf 2000 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe

betrugen 11 009 Unzen. ine Million Dollars Gold gelangt heute zur

nach Europa.

Weizen anfangs schwach auf Verkäufe des Auslands, dann besser auf ungünstiges Wetter und auf Bradstreetsbericht. Schluß fest, entsprechend der r ein in West⸗Europa. Mais steigend auf Abna me der

ontractlieferungen verfügbaren Vorräthe und Hausse⸗Manöver Besserung behauptete sich weiter auf erwartete Abnahme Die

für im Westen. der Iren.

Chieggo, 22. Juni. (W. T. B.)

auf Käufe der Contremine.

wenigen Reactionen 9. Berichte über ungünstiges Wetter. eckungen der Baissiers.

auf Abnahme der Lagerbestände und starke

Verkehrs⸗Anstalten.

amburg, 23. Juni. kanische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft.

Der Schnelldampfer

Elbe eingetroffen.

London, 22. Juni. (W. T. B.)

heute auf der Ausreise Madeira passirt.

Theater und Musik. Belle⸗Allignee⸗Theater.

Gestern Abend wurde ‚Der Casinoball“, Lustspiel von Dr. Hugo Müller, zum ersten Male aufgeführt. Im ersten Act umor das Treiben in dem Bureau eines Rechts⸗ onfliete durch Vergleiche zu lösen bemüht ist, im

wird mit vielem anwalts, der alle zweiten und dritten . einer Provinzialstadt mit

eben auf kleinlichen

Act das seinen

augenscheinlich in eine heitere und behagliche

kannten und zu oft gesehenen Mustern

Thomas⸗Theater. Frau Ilka von Palmay hatte dem lustigen Vaudeville Mam selle

heit, dabei anmuthig im Wesen und

ã riser Wohnsitz nicht verlassen habe und daß er betreffs der angeblichen abwarte. iter des Temps“ machte, indossirte er namens der Dynamit ⸗Gesellschaft Tratten auf che Aaron übergeben Leguay behauptet, Operakionen gezogen zu haben. sene illionen. Juni. B. T. B.) Saͤmmtliche Comit os der In⸗ r Werthe reichten bei dem portugiesischen ro einen Protest ein gegen die Zurückw der von den Gläubigern gemachten Vorschläge durch die portugiesische

(W. T. B.) Die Generalversammlung der Effectenbank Nach lebhaften Verhandlungen wurde

nennen. Die Börse war

ünf . zu er d (W. T. B.) 6 g dann allgemeine Besserung; Schluß lustlos, aber fest. Der Umfsatz der

Weizen steigend auf umfangreiche Deckungen der Baissiers und auf ungünstige Ernteberichte, dann abgeschwächt auf günstige Ernteberichte in Europa, später besser Mais durchweg steigend mit

(W. T. B.) Ham burg⸗Ameri⸗ Der Postdampfer Gellert“, von New⸗York kommend, ist heute Morgen auf der der Normannia“, von New⸗York kommend, hat heute Morgen Scilly passirt.

Der Castle⸗Dampfer „Ha warden gFastle' ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle⸗ Dampfer ‚Norham Castle hat

Stimmung ver⸗ setzten Zuschauer blieben zum Schluß des Stückes jedoch kühl und bereiteten ihm damit eine überraschend ungünstige Aufnahme, die wohl damit zu erklären ist, daß die große Zahl der, Verwechselungen und die dargestellten Typen kleinstädtischer Geselligkeit gearbeitet sind und deshalb nur ganz vorübergehend zur Heiterkeit anregen können. Das Lustspiel wurde flott und anerkennenswerth gespielt.

ganz unterhaltend vorgeführt. Die durch die . e Plauderei nh

estern Abend als Denise in itouche“ einen glänzenden und rauschenden Erfolg. Es ist echtes Theaterblut, das in den Adern felder dieser Darstellerin und Sängerin rollt; voll Temperament und Keck⸗

Benehmen, erscheint Frau Pal⸗ may als ein bevorzugtes Soubrettentalent, das mit Bühnengewandt⸗ heit eine gute stimmliche Schulung und Vortragsweise verbindet. Die

Rolle der Nitou und in der stellte sie

alles Leben und Bewegung, e

in einem ohne Künstelei decent. Die

Veruntreuungen

Walden, Grünfeld und

er der stellung

worden.

eisung

nahm

genehmigen und der Güterwagen zusammengestoßen. . 3 die merkt, der Zug vor

Der Silber- Stehen gebracht wurde,

ö auf der Unfallste

Minuten.

Hinscheiden des

und des Ober⸗Bürgermeisters von

sowie

Ausgaben für 1891 in 1134651, 02 1 angewachsen.

dem Gasinoball sein und allen

Eifersüchteleien ö 6

nach zu be⸗

volle Werk!, also a sofort in Thätigkeit.

Halle a. S., 21. Juni.

des Wasserspiege

liegt daher der Künstleri nders ,,

den Aufführungen des Stückes Lobenswerthes leisteten, noch bedeutend in den Schatten; hier war ? 3 ö sinn und Schelmerei, natürlich und rigen mslos befriedigen; wenn a er Cölestin des Herrn Georg den 3 Herrn . er im War , e nicht erreichen konnte, so war doch manches an dieser . 3 un aiser

und schauspielerischem Geschick durch

ür die Deutsche Ethnographi ö in Chicago ist die gelegenheiten der Concert ⸗Direction

g. Abtheilung der Weltaus⸗ esorgung der musikalischen An⸗

Mannigfaltiges.

Das Königliche Eisenbahn-Betriebsamt Aachen theilt über den in Nr. 143 des R. u. St.-. nach Schl. d. Red. bereits gemeldeten Eisenbahnunfall vom 20. d. M. mit: Menta mittag gegen 9 Uhr ist der Schnellzug 33 Agchen⸗Berlin tation Lindern mit drei von dieser Station abgelaufenen

erankommenden Wagen so dem Zusammenstoß fast zum wodurch ͤ ; . war. Von Verletzungen ist bis jetzt nur eine ganz leichte eines Reisenden an der Schulter bekannt geworden. Die. Beschadigungen am Fahrmaterial ö. nicht sehr bedeutend, und die Räumungsarbeiten e waren bereits um 12 Uhr Mittags beendet. Der Schnellzug 33 erlitt eine Verspätung von 116 Minuten und ein mit diesem in Lindern kreuzender Personenzug eine solche von dreizehn Weitere Betriebsstörungen sind nicht vorgekommen.

20. Generalversammlung der Siftung für deutsche Invaliden, die unter dem Seiner Majestät des Kaisers steht, fand ö unter Vorsitz des General⸗Majors z. D. if. im Reichstagsgebäude statt. Der Vorsitzende gedachte der schweren Verluste, die die Stiftung durch das egierungs⸗Raths Haß, des Geheimen Postraths Sachße ] orckenbeck erlitten. Dem erstatteten Bericht ist zu entnehmen, daß die Stiftung im verflossenen Jahre 1271 fort⸗ laufende Unterstützungen in Höhe von 75 33,65 d und 127 einmalige Unterstützungen in Höhe von 5549,05 S bewilligte; an Kurbeihilfen wurden an 51 Personen 2168 ½ gezahlt; ; Zweigvereine wurden 26 500 „S verausgabt; die gesammten Ver⸗ waltungskosten betrugen 12 ö Das Vermögen ist nach Abzu öhe von Aus der Pflege der Stiftung wurden 348 Personen entlassen, 198 durch Eintritt in den Genuß von Reichs⸗ pension oder Uebernahme durch andere Stiftungen, 61 durch Ausschei⸗ dung aus dem Unterstätzungsalter, 46 durch mehr anerkannte Bedürftigkeit, 5 durch Wiederverheirathung, 1 wegen Unwürdigkeit; 37 Personen starben.

Die neue, von W. Sauer in Frankfurt a. O,. mit deren Aufstellung in der hiesigen Garnisonkirche man gegen⸗ wärtig beschäftigt ist, wird, wie man der ) größte Orgel Berlins sein. Sie erhält siebzig klingende Stimmen und ist das zweitgrößte Werk, das aus der Orgelbau-Werkstatt Sauer's her— vorgegangen ist. Sie soll zu gleicher Zeit Kirchen, und Congert-Orgel

Anforderungen auf leichte Handhabung. M ö

schnellen Klangwechsels, sowie Combinations⸗ und ; Herr Sauer bedient sich zur Herstellung der hierzu igen Vorrichtungen der einfachen Pneumatik und erreicht damit dieselbe Wirkungsfähigkeit und alle jene Vorzüge, die man gewöhnlich als ausschließliche Vorzüge elektropneumatischer Einrichtungen ansieht, Eine Anzahl pneumgtischer Druckknöpfe ermöglicht es, jedem der drei Manuale und dem Pedal im Augenblick einen bestimmten Stärkegrad vom Pianissimo bis nn Forte zu geben; ein anderer Zug setzt das e klingenden Stimmen, nebst Koppeln und dergl.

Der hiesige Privatdocent Herr Dr. W. Ule veröffentlicht heute in der Saale⸗Itg.“ über seine fortgesetzten Untersuchungen und Beobachtungen der Mans⸗ Seen.. Herr Dr. Ule berichtet, der Spiegel des Salzigen Sees habe sich in den letzten Tagen wieder so erheblich gesenkt, daß man vermuthen müsse es seien neue Dur . erirt Hohlräume erfolgt. Vom 15. bis 18. d. M. hat die Erniedrigung

. 5 em betragen. Es kommt also auf den Tag eine

ihre Vorgängerinnen, im Wallner⸗

teller konnten wohl aus⸗

gelungen; die Herren Tagen si

ührten ihre Rollen mit Humor die eigentliche

ann Wolff übertragen

ungen von 1 d. M. wurden noch hieraus, daß die ĩ icher mit dieser erhebli

flußstelle des Sees zu suchen ist. wodurch das Seewa

New York, 20. Juni. Während eines heftigen Gewitters traf, wie das B. R. meldet, der Blitz gestern in Kentucky das dortige Pulvermaggzin, das unter Krachen sofort in die Luft flog. Es heißt, daß än, verletzt wurden, doch ist kein Verlust an Menschenleben zu beklagen.

Senkung n et? inen t bela ng ; 150 000 n n. 3 b 2 in der sogenann 2363

Teufe⸗ ö einer der . des Sees, bedeutende , . stattgefunden

jetzt hier eine Tiefe von 30 m an. en 7 ergiebt das eine V g um 12 m. Am 23 in gelothet, am 18 39 m. Dr. Ule folgert nelle Abnahme des Wasserstandes in den letzten chen Senkung Bodens zusammen⸗

ier sei das Loch, er in die tiefern Schichten des Bodens absickert.

hängt. Die Lot ö. ebnisse zeigten zweifellos, daß in der Teufe⸗

aroleys ville in ir furchtbarem ig Personen

Vor⸗ äʒ vor

Locomotivpersonal des ;

Das al zeitig be⸗

der Anprall ein mäßiger

Kaiser⸗Wilhelms⸗ rotectorat

estern Nachmittag

sich zuerst Zeit f dem König durch die

ür Subbentionen an bie insel, wo

123 878,54 0 . . belebt. haft err,

verminderte oder nicht versammlun

der Gu stav⸗

gebaute Orgel, N. A. Z.“ schreibt, die

gleiten.

6 Schwelleinrich⸗

Brauns

lassen könnte.

Convention. Cleveland's

neue Mittheilungen . 616 Stimmen,

chbrüche in unterirdische

,, 23. Juni. der Kaiser, in der Uniform der Garde⸗-Husaren, traf kurz nach 12 Uhr mit Seiner Majestät dem Italien in offenem Zweispänner auf der Matrosenstation ein. Bald darauf erschien auch Ihre Kaiserin mit Ihrer Ma estät der Königin Margherita. Die Allerhöchsten Herrschaften wurden von Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich Leopold, die früher eingetroffen waren, empfangen. Um 121/ Uhr wurde der Dampfer „Alexandria“ n .

welcher nur die näͤchste Umgebung Kaisers und des Königs Minister des Auswärtigen Brin, bis zur Römerschanze. and Seine

Havelseen dampfte die die italienische um 1 Uhr 31½ Uhr soll die avel war von festlich geschmückten Privatdampfern und

Potsdam, 23. Juni.

erhielt einen Brief h vom 2. April. Emin Pascha wird oft darin erwähnt, aber es findet sich keine Andeutung, welche auf dessen Tod schließen

Chicago,

ki German 36 Stimmen. ielen 31 Stimmen. (Vgl. „Amerika“ )

Nach Schluß der Redaction eingegangene

Depeschen. (W. T. B. Seine Majestät

König von

Majestät die

Die Fahrt, an Seiner Masestät des darunter auch der theilnahmen, erstreckte Während dieser ajestät auf dem Deck und erklärte Nach einer Rundfahrt „Alexandria“, welche Flagge führte, weiter nach der Pfauen das Frühstück stattfand. Um Rückfahrt angetreten werden. Die

Humbert,

die Umgebung.

Die Majestäten wurden bei der Ankunft von

der Matrosenstation und bei der Abfahrt von der Menge leb—

(V. T. B.) Der Jahres⸗ des Bran denburgischen Hauptvereins dolf⸗Stiftung ist auf das Begrüßungs—

telegramm an Seine Majestät den Kaiser folgende Ant⸗ wort zugegangen: „Seine Majestät der Kaiser haben Aller⸗ höchstsich über das treue Gedenken des Brandenburgischen Hauptvereins gefreut und lassen h jestät werden die . ensreiche Arbeit der Gustav⸗Adolf⸗Stiftung auch ferner mit Auf Allerhöchsten Befehl: Cabinets⸗ Rath.“ Dres den, Ankunft des Königs und der Königin von Italien in der Villa Strehlen erwartet.

erzlich danken. Seine Ma⸗

ebhaftem Interesse und warmer Fürbitte be⸗ von Lucanus, Geheimer Morgen wird die

25. Juni. (W. T. B.)

weig, 23. Juni. (W. T. B.) Professor Noack k datirt aus Bukoba

253. Juni. (W. T. B.) Demokratische Bei dem ersten ö, welcher zu Gunsten ausfiel, wurden abgegeben für Cleveland für Hill 112 Stimmen, für Boies 103 und Auf die übrigen Candidaten ent⸗

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

88 Cc.

Wetterbericht vom 253. Juni, r Morgens.

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40R.

ratur elsius

Wind. Wetter.

t.

Stationen.

Bar. auf 06r .d. Meeres red. in Milli

Tem in 0

u. d Bo C.

2 D 87

ill wolkig bedeckt wolkig bedeckt ill bedeckt bedeckt bedeckt ill heiter

Mullaghmore Aberdeen. 755 Christiansund 757 Kopenhagen. Stockholm. aranda. 752 t. Peters bg. 756 Moskau... 762 Cork. Queens⸗ komn JIöh Cherbourg 752 m . 754 mburg. 755 winemünde 758 Neufahrwasser 761 Memel ... 7561 . k rfter. 752 Karlsruhe. 755 Wiesbaden. 755 bedeckt?) München.. 760 5 heiter Chemnitz.. 758 a bed. ) nn JI67 alb bed. d . ill halb bed. Breslau... 760 wolkig) Ile dax... 755 Regen ißg .. 63 heiter , wolkenlos

) Thau. ) Nachm. Gewitter, Nachts und früh Regen. ) Abends bis Mitternacht Gewitter. ) Nachts starker Regen.

Uebersicht der Witterung.

Der Luftdruck hat fast allenthalben wieder ab⸗ enommen und ist nur noch über dem südlichen Theile uropas ein hoher. Ein tieferes Minimum unter 750 mm ist, von Westen herkommend, über Nord⸗

22

wolkenlos

Regen bedeckt bedeckt

ä e Cel & = e c N = ασᷣ. 853

frankreich fortgeschritten und von starken Regenfällen begleitet. Dasselbe liegt heute Morgen über Belgien und veranlaßt trübes, regnerisches Wetter bei im all⸗ emeinen südlicher Eu m e auch über Central⸗ uropa. Die Temperatur ist in Deutschland meist ge⸗ stiegen und hat im Süden die normale bereits etwas überschritten. Im sfüdlichen Deutschland und ver— einzelt auch im östlichen fanden Gewitter statt. Deutsche Seewarte.

ü Theater⸗Anzeigen.

Deutsches Theater. Freitag: Don Carlos. Anfang 7 Uhr. , . Die Welt, in der man sich lang⸗ eilt. Sonntag: Das Urbild des Tartüffe.

Montag: Faust. Die Tageskasse ist von 10 bis 14 Uhr geöffnet.

Berliner Theater. Freitag: 40. und letzte Abonnements ⸗Vorstellung. Narcisß. (Anna Haver⸗ land, Nuscha Butze, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl) Anfang 77 Uhr.

Sonnabend: Nareiß.

Sonntag: Nachmittags 25 Uhr: Narciß. Abends 75 Uhr: Nareiß.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. . Zum 506. Male: Die Fledermaus. . Perefte in 3 Acten von Johann Strauß. Anfang

Uhr. Im wyrachtvollen Park: Militär⸗Doppel⸗Concert. Auftreten von Ge⸗ sangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern. Anfang des am Sonntags 5 Uhr, an den Wochentagen r. Sonnabend: Der Bettelstudent. Großes Park- it . Schönheits⸗Congreß. 3 Mustk⸗ orps.

Kroll's Theater. Freitag: Die Maccabäer.

Pi in 3 Aufzügen von Anton Rubinstein. Anfang r.

Sonnabend: Lorle. Oper in 4 Aufzügen. Dich⸗ 6 ö Hans Heinrich Schefsky. Musik don Alban

örster.

Sonntag: Gastspiel des Herrn Heinrich Bötel. Der Postillon von Lonjumean.

Täglich, bei min Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 54 Uhr.

Belle Alliance Theater. Freitag: Zum 3. Male: Der Casinoball. Lustspiel in 3 Acten von Dr. ö Müller. In Scene gesetzt vom Director Sternheim.

Im prachtvollen, glänzenden Sommer⸗-Garten vornehm tes und großartigstes Sommer⸗Ctablissement der Residenz):

Großes Glite⸗Concert. Auftreten i n g Speecialitãten. Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ ö durch 50 000 Gasflammen, bengalisches icht ꝛc. ꝛc. . des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung t.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst Theater. Freitag: 24. Ge— sammt-⸗Gastspiel des Wiener Ensemble, ammengestellt von Mitgliedern des K. K. Josef⸗ tädter und K. Karl⸗Theaters unter Leitung, des Directors Franz Josef Graselli. um 7. Male: Die ettschwimmerinnen.

osse mit Gesang in 3 Acten von Theodor Taube.

usik von Karl Kleiber. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.

Thomas Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direction: Emil Thomas. Freitag: spiel von Ilka von 6 vom Theater an der Wien in Wien. Zum 3. Male: Mamselle Nitouche. Vaudeville mit Gesang in 3 Acten (4 Bildern) von H. Meilhae und A. Millaud.

15. Gast⸗

Deutsch von R. Gene. Musik von Hervé. (Denise de Flavigny: Ilka von . Anfang 79 Uhr. onnabend: Dieselbe Vorstellung. Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.

ixos(l Hohenzollern⸗Galerie 9 Vorm. 10 Ab. Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Rundgemälde 1640 1850.

HL 1M Sonntag 50 3. Kinder die Hälfte.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes ⸗Ausstellungs Park (Lehrter Bahnhoh. Geöffnet von 12— 11 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel. Anfang 77 Uhr.

17 Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Käti von Waldow mit . Lieut.

Edgar von Knobloch (Czarnikau— Frankfurt a. D.). Freiin Gabriele vgn Tauchnitz mit Hrn. Prem. ö. Hans von Minckwitz (Leipzig⸗Kleinzschocher— regden). ; *r echt. Hr. Lieut. von Brandenstein mit *, Johanng von Rosenberg (Berlin). Hr. egierungs - Assessor Hermann Hermes mit Frl.

Gunny Detmering (Posen Schwerin i. M). r. Prem. Lieut. Max von Flottwell mit Frl⸗ ita von Unger (Lardoyen).

Geboren; Ein Sohn: Hrn. Kammerherrn und Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath Andreas Graf von Bernstorff (Berlin).

Gestorben: Frau Gräfin von Wedel, geb. v. d. Busche⸗Hünefeld (Weimar).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt. ar t e, Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

um Dentschen Reichs⸗Anz

n 146.

de,. k eiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

1892.

Berlin, Donnerstag, den 23. Juni

Deutsches Reich.

Die Betriebsergebnisse der Zuckerfabriken des deut

L Verwendete 3Zuckerstoffe.

schen Zollgebiets im Monat Mai 1892 und in der Zeit vom 1. August 1891 bis 31. Mai 1892. —— ; II. P⸗roducirte

Zucker.

Gattung . der Ver⸗

arbeitete Rüben.

Zucker fabriken.

B. Verarbeitete Melasse. )

C. Verarbeiteter 4 oder zum

2 * ecken verwendeter) 2

A. Rohzucker.

Hiervon wurden entzuckert mittels

Zucker. B. Raf

C der * ö Im der der der

Elutio ; . Substitu⸗ Aus Strontian⸗

und tis Fällung. ö.

ganzen.

anderer

scheidung. verfahren. Verfahren.

Na ch⸗ finirter

Erstes producte und und vom

bezogene Consum⸗ zweites dritter Füll⸗ zucker. Produet. Product masse. ab.

Fremde, d. h. von anderen

Fabriken

Rohzucker ein⸗ schließlich der Nach⸗ producte.

Raf⸗ finirter

oder Consum-

zucker.

100 kg 100 Kg

100 Kg 100 Eg 100 Kg

1) Rübenzuckerfabriken ?) Zuckerraffinerien ?)

Im Monat Mai 1892. 53 468 3975 4219 9101

881 8220 ö. 101192 27137

6 .

ö 51 ö. 4055

26 722 7 515 3563

2874

12677 17820 461996 18176 40318

476 890

74 621 15930

In der Zeit vom 1. August 189 bis z1. 94 880 022

ö —— Nr

Mai 14765

Töss DN TT

1410269 72 238

467 879 548 476 22015 2 755 ö.

95s 7 339 . 937 277

357 069 62 483

41055 1892.

17 890

37 TJ 3 ITD Vo d s7s V7 SJ

656 869 264

4928204 23 176 130 379 4373 021

159 085 34 916 16 624 393 870

8 ö 166 * 431 9 371 . 1414451

I) Rübenzuckerfabriken ?) Zuckerraffinerien d)

d S6 o 232

Dage 106 233 194

2 455 9664 4186 527 5 Id T7 22 015 419553 TT o T gen in der Zeit vom 1. August 1890 bis 31.

1709986 594 312 730 500 73 414 385 S857 15716 88 835 265174 63 661 * 252 899 32019 03 045

Zusammen .

106 233 194

Tr sd do b - - 5s VG 7s;

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T7465

S dd MN össssũ i Fs df s d

1891. ; 187 1114411 24832 222 139111 692 5099 3771851 1 716 344 5 1260 568 2 12166 ö 150 658 4 431 222

150 273 ö. 39 539 23. 171 452 374 197

TI dis S7

Tr T r , n e mes

Abläufe aller Art einschließlich derjenigen vom ersten und zweiten Product. ) Das sind sämmtliche Fabriken, in welchen Rüben auf Rohzucker oder Consumzucker verarbeitet werden.

I D. 3) Ausschleh ic der die . raffinirter Zucker betreibenden Rübenzuckerfabriken und selbständigen

Berlin, im Juni 1892.

elasse⸗Entzuckerungsanstalten.

Kaiserliches Statistisches Amt. von Sche ö.

Preußzischer Landtag. Herrenhaus.

23. Sitzung vom Mittwoch, 22. Juni.

Der Sitzung wohnen der Minister für Landwirthschaft u. s. w. von . und der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen bei.

Vor der Tagesordnung erklärt

Graf Mirbach: Laut stenographischem Bericht vom 20. Juni habe ein Mitglied des Hauses der Abgeordneten folgende Aeuße⸗ rung gethan: „Ich für mein Theil und, ich glaube, viele hier im . werden es dankbar anerkennen, daß das Herrenhaus fich mit

ifer und Mühe der Bergthung dieses Gesetzentwurfs unterzogen hat, was jg nicht immer in Bezug auf die Thätigkeit desselben zu sagen ist. Er spreche hier zwar persönlich, aber er glaube berechtigt zu sein, das aussprechen zu dürfen, da er seit achtzehn Jahren die Ehre habe, diesem Hause anzugehören und ihm daher ein Urtheil wohl zustehe, er spreche sein lebhaftes Bedauern aus, daß ein langjähriges Mitglied des Hauses der Abgeordneten und ein Parlamentarier von langer Erfahrung eine derartige Kritik an diesem Hause geübt habe.

Auf der Tagesordnung steht die Berathung der aus dem hg n n en, verändert zurückgekommenen Vorlage über Kleinbahnen und Privat-AUnschlußbahnen? Die Commission beantragt, in 8 21 den Schlußsa ki streichen, der lautet; „Die angesetzten Beförderungspreise haben gleichmäßig für alle ö und Güter Anwendung zu finden.“

Ferner sollen im S 30, der lautet: „Haben Kleinbahnen nach Entscheidung des Staats⸗Ministeriums eine solche Be— deutung für den öffentlichen Verkehr gewonnen, daß sie als Theil des allgemeinen Eisenbahnnetzes zu behandeln sind, und hat sich der Unternehmer dem Gesetze über die Eisenbahnunternehmüngen vom 3. November 1838 nicht unterworfen, so kann der Staat den eigenthümlichen Erwerb solcher Bahnen gegen Entschädigung des vollen Werthes nach einer mit einjähriger Frist vorangegangenen Ankündigung beanspruchen“, die Worte „und hat“ bis „unterworfen“ ge⸗ strichen werden. .

Herr von Graß-⸗Klanin beantra t, den 21, Fürst Hatz⸗ feldt die 55 21 und 30 nach den . des Abgeordneten⸗ hauses anzunehmen.

Berichkerstatter Graf 5 rankenberg: Das Abgeordnetenhaus habe dieses Gesetz gründlich umgestaltet zurückgeschickt. Die Com⸗ mission des Herrenhauses habe beschlossen, es mit nur eringen Aenderungen anzunehmen; an dem ganzen Aufbau und In! it des Gesetzes . nur wenig geändert worden. Wenn das Gesetz richtig ke hidha t werde, werde es dem Lande zum Segen gereichen. Die esten und größten Firmen der Eisenindustrie wolkten ic des Baues gerade dieser Kleinbahnen bemächtigen. Der Minister habe erklärt, daß die Einnahmen der Staatseifenbahnen um 538 Millionen Mark hinter dem Etat zurückbsieben. Das fordere dazu auf, alle Kräfte anzustrengen, um den Verkehr zu heben, dazu biete dieses Gesetz ein mächtiges, wirksames Mittel. Er bitte deshalb, es anzunehmen.

Graf Mirbach: Er werde seine Bedenken gegen das Gesetz fallen lassen und dafür stimmen unter Der Voraugsetzung, 3. die im S 30 durch die Commission vorgeschlagene Streichung vom ause beschlossen werde. Geschehe dies ö. so bedeute das Gesetz einen Einbruch in das bestehende Staatsba nsystem. Seine Bedenken gingen zunächst dahin, daß in Bezug auf den weiteren Ausbau des Secundãr⸗ , nicht in der Weise verfahren werden würde, wie dies bisher der ö gewesen sei. Die Erklärungen des Eisen bahn. Ministers und des Finanz⸗Ministers hätten ihn jedoch wesentlich beruhigt. Es müsse aber auch die Hoffnung ausgesprochen werden, daß die Regierung den Bau der Kleinbahnen in den östlichen Provinzen fördern werde, denn aus genen Kräften könnten die VJ Provinzen des

stens, die unter dem Arbeitermangel schwer litten, solche Unter nehmungen nicht machen. Das Gesetz werde für die Land⸗ pirthschaft eine erhöhte Entziehung von Arbeitskräften zur Folge haben. ußer dieser Gefahr für die Landwirthschaft bestehe auch noch die Gefahr schwindelhafter Ünternehmungen, doch

ebe er zu, daß sich solche bei jeder wirthschaftlichen euerung herausstellen würden. Er werde nicht erlahmen, die wirth⸗ schaftliche Seite dieser Frage bei jeder Gelegenheit zu betonen, auch wenn er fürchten müsse, daß ihm der Vorwurf der Uebertreibung und Agitation gemacht werde, wie es von dem Ober⸗Bürgermeister Struckmann bei der Berathung der Petition der Steuer⸗ und Wirth⸗ schaftsreformer geschehen sei. Herr von Beth mann-Hollw eg: Der Gesetzentwurf habe in dem andern Hause eine vollständige Umgestaltung und zum theil Verbesserungen erfahren. Die redactionellen Aenderungen feien zum größten Theil unnöthig, denn das Gesetz sei . nicht klarer geworden. Durch die geringe Rücksichtnahme des andern Hauses sei das Herrenhaus abermals in die Zwangslage versetzt, ein Gesetz in wenigen Tagen berathen zu müssen oder es fallen zu lassen. Es würde aber nicht wohl daran thun, Gleiches mit Gleichem zu ver— gelten, und er, halte es für das Richtigfte, das Gesetz nochmals in vollster Unabhängigkeit zu, berathen. Sachliche Verbesserungen des Gesetzes seien hiernach nicht ausgeschlossen. Wenn er sich gleich⸗ wohl schon jetzt dagegen erkläre, fo geschehe es aus grund⸗ sätzlichen Gründen. Der Bau von Kleinbahnen sollte als Ersatz für w. Chausseebauten dienen, und er habe ge⸗ in man würde bei dem Ser dieselben Wege einschlagen, wie ei den seiner Zeit erlassenen Gesetzen zum Bau von Chausseen durch zTrovinzen und Kreise, die einen überraschend günstigen Erfolg gehabt ätten. Die Vorlage schlage jedoch diesen Weg nicht ein. Die Concessionirung der Bahnen mit Dampfbetrieb elle nach dem Gesetz durch den Regierungs⸗-Präsidenten erfolgen. Er glaube, man über weise da dem Regierungs⸗Präsidenten eine Aufgabe, der er kaum gerecht werden könne. Der Regierungs⸗Präsident fei naturgemäß mit den localen Verhältnissen nicht so vertraut, wie es zur Concessioni⸗ rung solcher Bahnen nöthig sei, und sei derart mit Arbeiten über⸗ lastet, daß es für ihn kaum möglich sein werde, sich persönlich Kenntniß von den localen Verhältnissen zu verschaffen. Der Regierungs-⸗Präsiden? sei also auf Berichte anderer Behörden angewiefen und werde die Sache irgend einem ungen enn überlassen müssen. Auch der gewissenhafteste und objectivste Bericht eines Ober⸗Bürgermeisters oder Stadtraths werde hierbei allemal einen d Zug bekommen, der die localen Interessen schädige. In allen Fällen aber werde eine außer⸗ Irdentliche Vermehrung des Aktenmaterials unausbleiblich sein. Von allen Seiten beklage man sich über die stetige Zunahme des Schreibwerks, die so weit gehe, daß Schulzen aus ihren Aemtern . und hochbezahlte Schreiber zu . gemacht würden. as Gesetz sei darauf zugeschnitten, daß die Kleinbahnen von Privat⸗ unternehmern gebaut würden; er wünsche aber, daß kein Speculations⸗ object geschaffen werde, und daß möglichst die Kreise und Ge⸗ meinden selbst solch Bahnen unternähmen. Er wünsche die Er⸗ leichterung des Baues von Kleinbahnen, aber vornehmlich solcher, die innerhalb der Kreise durch die Kreise gebaut würden. Für diese Bahnen gewähre das 3 wie es vorliege, nicht aus⸗ reichende Erleichterungen. Er könne sich mit der beabsichtigten Be—⸗ vormundung von der Staatsregierung nicht einverstanden erklären. Wenn es sich um Staatsinteressen handele, werde er ftets ein strammes Regiment vorziehen; wenn es sich aber um locale Interessen handele, dann verlange er auch die Freiheit, in seiner Manier glücklich zu werden. Er könne aus diesem Gesichtspunkt nur gegen das 4 stimmen und thue es mit um so ruhigerem Gewissen, als es na seiner Auffassung für das Land ohne Belang sei, ob das Gesetz in diesem oder erst im nächsten Jahre zu stande komme. .

Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen:

Meine Herren! Das Gesetz über die Kleinbahnen und Privat anschlußbahnen, wie das Haus der Abgeordneten dies Gesetz nunmehr genannt hat, ist allerdings in einer vielfach veränderten Gestalt an das hohe Haus zurückgekommen. Wie der Herr Berichterstatter bereits Ihnen ausgeführt hat, sind diese Aenderungen in überwiegender Zahl redactio⸗ neller Natur. Es ist beabsichtigt worden, mit der Aenderung der Fassung Sinn und Absicht der betreffenden Bestimmungen klarer zum Ausdruck zu bringen, und die Staatsregierung hat sich davon überzeugen müssen, daß diese Absicht auch in einer Reihe von Fällen erreicht worden ist; in anderen Fällen ist wenigstens die jetzige

Fa ssung durchaus nicht minderwerthig gegenüber derjenigen Fassung, aus der das Gesetz ursprünglich auß dem Herrenhause hervorgegangen ist. Die Staatsregierung hat sich also auch hier unbedenklich e nver⸗ standen erklären können.

Meine Herren, aber auch eine Reihe von materiellen Aenderungen sind vorgenommen worden, und zwar in fünfzehn Paragraphen, zum theil ziemlich einschneidender Natur; der Herr Berichterstatter hat Ihnen die hauptsächlichsten hervorgehoben. Die Königliche Staats⸗ regierung hat geglaubt, auch in dieser Beziehung die Bedenken, die sie in einzelnen Punkten hatte, hinten antreten lassen zu dürfen gegen⸗ über der Erreichung des Zweckes, im Einvernehmen mit der Landes⸗ vertretung baldigst ein Gesetz zur Verabschiedung zu bringen, auf welches das ganze Land, ich wiederhole es: das ganze Land einmüthig wartet, welches als ein dringendes Be⸗ dürfniß anerkannt worden ist zur Entwickelung unseres Ver⸗ kehrslebens, zur Entwickelung namentlich aller derjenigen Verkehrswege, die dazu bestimmt sind, innerhalb gewisser Grenzen die bisherigen Verkehrswege zu ersetzen und den Handel und Wandel an die großen Bahnen heranzubringen. Meine Herren, die Königliche Staatsregierung hat auch geglaubt sich darin eins wissend mit der Auffassung in diesem hohen Hause —, dem Ab⸗ geordnetenhause in dem Bestreben folgen zu können, alle nicht unbe⸗ dingt nothwendige polizeiliche Bevormundung und Beschränkung von dem Kleinbahnwesen fern zu halten. In diesem Sinne ist ein großer Theil der materiellen Abänderungen aufzufassen. Es sind eine ganze Reihe von Erleichterungen in Beziehung auf die Genehmigung und Beaufsichtigung der Kleinbahnen und in Beziehung auf die freie Gestaltung des Tarifwesens und Fahrplanwesens getroffen worden.

Nur in einem Punkte hat allerdings die Königliche Staats⸗ regierung bis jetzt ihre Bedenken gegen die Fassung, welche das Ab⸗ geordnetenhaus dem Gesetzentwurf hat zu theil werden lassen, aufrecht erhalten, und das ist dasjenige Bedenken, welches Herr Graf von Mirbach auch seinerseits als ausschlaggebend für seine Stellung zu dem Gesetze bezeichnet hat. Das ist die Erschwerung, die seitens des Abgeordnetenhauses bezüglich des Erwerbes der Kleinbahnen durch den Staat in das Gesetz hineingebracht worden ist —, welche Er⸗ schwerung im wesentlichen darin besteht, daß der Staat die betreffen⸗ den Kleinbahnen, deren Erwerb ihm aus allgemeinen Rücksichten des Staats, sei es aus Verkehrsrücksichten, aus strategischen oder anderen Rücksichten nothwendig erscheint, nur dann erst vornehmen kann, wenn der betreffende Unternehmer auf Erfordern sich nicht bereit erklärt, das betreffende Bahnunternehmen unter das Gesetz vom 3. November 1838 zu stellen.

Wenn das hohe Haus, wie ich nach den Erklärungen des Herrn Grafen von Mirbach allerdings nicht annehmen kann, geneigt gewesen wäre, die Fassung des Abgeordnetenhauses anzunehmen, so würde gegenüber einem solchen Beschlusse die Staatsregierung wohl auch dieses Bedenken haben zurücktreten lassen können, so wünschenswerth es ihr auch fortdauernd erscheinen muß, die Erschwerung im Erwerb der Kleinbahnen aus dem Gesetz entfernt zu sehen. Sie hätte ge⸗ glaubt, davon Abstand nehmen zu können, in dem Bewußtsein, daß die einmüthige Auffassung des Herrenhauses, des Abgeordnetenhauses und der Staatsregierung die beste Mitgift sei, welche diesem Gesetz mit auf den Weg hätte gegeben werden können.

Wenn ich mich nun an die allgemeinen Bedenken wende, die von den Herren Vorrednern gegen das Gesetz vorgebracht wurden, so möchte ich zunächst dem Herrn von Bethmann⸗Hollweg antworten, daß, wenn meinerseits, wie ich in der Commissionsverhandlung erklärt habe,