1892 / 146 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Jun 1892 18:00:01 GMT) scan diff

schiedenen Seiten bekämpft, was den Vorstand veranlaßte, seinen Antrag in dem Sinne der in der Versammlung laut gewordenen Wünsche abzuändern. Der . ntrag, der nach der Bres!. Zig.“ folgenden Wortlaut hat:

„In Betreff der Tarifangelegenheit erklärt die Versammlung, sich auf den Boden der gegebenen Thatsachen zu stellen, und beauftragt den Vorstand des Deutschen Buchdruckervereins, die von dem Tarif⸗ ausschusse eingereichte Tarifvorlage nach den . I Ueberall die Möglichkeit einer päteren Mitwirkung der Gehilfenschaft an dem weiteren Ausbau des Tarifs offen zu lassen, und Y an den bestehen⸗ den Grundpositionen nichts zu andern unter Mitwirkung des Tarifausschusses festzustellen und den Mitgliedern vom 1. Oktober d. J. ab zur Einführung zu empfehlen“ ;

wurde ohne Debatte angenommen. Die Versammlung erklärte sich alsdann fast einstimmig für die Begründung einer . für arbeitslose Buchdruckergehilfen auf der Reise und am Orte. Als Hauptzweck der Kasse wurde bezeichnet, den Nichtverbändlern unter den Gehilfen bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit materielle Unterstũ ung zu bieten, wie die Mit⸗ glieder des Unterstützungsvereins sie bereits jetzt genießen.

In Berlin soll, wie die Berliner Volksztg.“ mittheilt, am 11. September d. J. eine Conferenz der Hausdiener und Berufẽs⸗ genossen Deutschlands stattfinden.

Unter den Putzern Berlins herrscht nach demselben Blatt wie unter den Maurern große Unzufriedenheit mit den Lohnverhältnissen. Der Verdienst der Putzer, die Accordarbeiter sind, würde durch den . an Arbeitsgelegenheit und durch das Ueberbieten sehr herab⸗ gedrückt.

Aus London meldet ein Telegramm des H. T. B. vom heu— tigen Tage: Der Bund der Bergarbeiter erläßt ein Manifest, in welchem es allen Mitgliedern untersagt wird, bei den Wahlen solchen Candidaten ihre Stimmen zu geben, die sich nicht verpflichten, für den Achtstunden tag einzutreten. ;

Ueber Arbeitseinstellungen und Ausstände liegen

heute folgende Meldungen vor: ; .

In Brem en haben, der Br. Bürgerztg. zufolge die Gehilfen des Malermeisters Diekmann die Arbeit wegen Lohnstreitigkeiten niedergelegt. = ;

Hier in Berlin haben, wie der Vorwärts“ berichtet, fast alle Gesellen auf den Bauten des Töpfermeisters Hermann Holz auf Grund von Lohnstreitigkeiten die Arbeit eingestellt. .

Aus Reichenberg i. B. wird der, Mgdb. Itg. vom gestrigen Tage telegraphirt: Der Ausstand der Glasperlenarbeiter des böhmischen Isergebirges ist theilweise beendet. Tausend Arbeiter haben, da die Lieferanten die Mindestlöhne bewilligten, die Arbeit aufgenommen. Zwanzig Strike⸗Controleure wurden verhaftet.

Literatur.

Geschichte.

Aus drei Epochen preußischer Geschichte. Eine Studie über das Woher und Wohin unserer Bewegung von Professor Lr. Hellmuth Dondorff. Berlin, Wiegandt und Grieben. 1892. Die Schrift macht den Eindruck einer Kapuzinerpredigt, die mit jugendlichem Feuereifer vorgetragen wird. Und doch ist der Verfasser ein schon bejahrter

ann, der Jahrzehnte lang am Joachimsthal schen Gymnasium Lehrer der Geschichte war und bereits seit zwei Jahren pensionitt ist. Die Schrift ist keine ruhige Betrachtung der Zeitverhältnisse, sondern eine Tendenjschrift, welche die jetzige Zeit als eine Zeit des Niedergangs dar,. stellen möchte: hierzu ah ef ihn die Analogie, die aus der historisch unanfechtbaren Thatsache . wird, daß nach den Zeiten des Aufschwungs (Friedrich der Große; Freiheitskriege) ict eng if. Be⸗ wegungen (die Zeit der rationalistischen Aufklärung; die Revolution) gefolgt sind. Der Schluß, ba dem Aufschwung des Jahres 1870/71 jetzt auch ein Niedergang gefolgt ist, ist aber aus der Analogie nicht allein zu beweisen. Es werden daher neuere Symptone des öffentlichen Lebens als Argumente herbeigeholt. Indeß der Schluß, daß dies e Symptome (Socialismus, Judenthum, Börsenschwindel, Mammonismus) die Zeit als eine Décadence charakterisiren, ist nicht hinreichend begründet; mit demselben, vielleicht sogar mit größerem Recht würde sich aus anderen Symptomen Wiedererwachen des religiösen Lebens, Fürsorge für die Arbeiter, praktisches Christenthum, Reformen auf allen politischen Gebieten das Gegentheil heweisen lassen können. ‚Was ihr den Geist der Zeiten heißt, das ist im Grund der Herren eigener Geist', d. h. die eigene subjective Auffassung. Diese spiegelt sich in der ganzen, mit jugendlicher Begeisterung geschriebenen Schrift dermaßen wider, daß alle objective Geschichtsbetrachtung dabei zu kurz kommt,. Für den Politiker mögen jene Waffen des Kampfes geeignet sein; bei einem Historiker erregen sie Befremden.

Der Krieg von 1806 und 1807, bearbeitet von Oscar von Lettow⸗Vorbeck, Oberst a. D., zweiter Band, Prenzlau und Lübeck. Berlin, 1892. E. S. Mittler u. Sohn. Preis 11 60, in Original Halbfranzband 13 c Von dem vor etwa anderthalb Jahren, begonnenen beachtenswerthen Werk des Obersten von Lettow Über die unglücklichsten Jahre der preußischen Kriegsgeschichte, die Jahre 1806 und 1807, liegt nun der zweite Band vor. Er beginnt mit dem Tage nach den. Schlachten von Jena und Auerstedt und giebt ein anschauliches Bild von der Verfolgung der

reußen durch die Franzosen, von den traurigen Zuständen im .

ere und in der Civilverwaltung, von der Muthlosigkeit bei den höheren Truppenführern und, den Civilbehörden. Mit großer Klarheit werden die militärischen Ereignisse Tag für T ger n, und durch ahlreiche Karten und Skizzen im Text ohne Mühe ö. den Leser ber⸗ . gemacht. Nach Foucart erhält man auch einen genauen Ein- blick in die rastlose Feldherrn⸗Thätigkeit Napoleon's, dessen Directiwen und Oidres mit ihren Beweggründen, scweit sie bekannt geworden sind oder sich aus den Thatsachen ableiten lassen, ausführlich angegeben werden. Außerdem ist das Werk interessant durch die zahl⸗ reichen Charakterschilderungen hervorragender Führer und die unter den Bemerkungen angeführten Nachrichten über ihre späte⸗ ren Lebensschicksale, sowie durch den Nachweis, daß, abgesehen von einzelnen Ausnahmen, die Mannszucht im französischen Heere zu keinem ernsten Tadel Anlaß giebt, und die Marschleistungen der

ranzosen im Jahre 1806 mit den bedeutendsten Leistungen der

eutschen in den Kriegen von 1866 und 187071 den Vergleich nicht nur aushalten, sondern sie sogar noch übertreffen; lehrreich aber ist das Werk durch die an das Verhalten besonders der , Führer geknüpften Betrachtungen, die, fing auf die gründlichsten Untersuchungen, das meist strenge Urtheil doch stets durchaus fachlich und gerecht erscheinen lassen. Die Schilderung des preußischen Feld— zuges ist damit beendigt; die Darstellung der Ereignisse des Jahres 1807 soll in einem dritten Bande erfolgen.

Erziehung und Unterricht.

Die Gesundheitspflege der Schuljugend. Für Eltern und Erzieher dargestellt von Dr. Fr. T. u mh Elegant in Leinen gebunden Preis 3 Deutsche Verlags- Anstalt, Stutt⸗

art. Der durch seine populär⸗medizinischen Schriften bekannte rzt giebt in diesem Buch Eltern und Erziehern eingehende und zu⸗ verlässige Rathschläge und Anleitungen für die Behandlung ihrer jungen Schutzbefohlenen während ihrer fortschreitenden Entwickelung von dem vorschulpflichtigen Alter an, dessen Pflege im ersten Abschnitt erörtert ist, bis zu dem der oberen Schulstufe entsprechenden Jugend⸗ alter, mit dem das Buch, im vierten Abschnitt schließt. Diese An= leitungen sind übrigens keineswegs so einseitig, nur das leibliche Wohl der Kinder ins Auge zu fassen. Vielmehr wird dem Grundsatz, daß körperliche und geistige Erziehung miteinander Hand in Hand zu gehen haben, vollste Rechnung getragen. ;

A. S. Schönbornis lateinisches Lesebuch zur Ein⸗

Erster Theil, für . au

übung der lateinischen Formenlehre. uflage, besorgt von

Vierundzwanzigste, gänzlich umgearbeitete l . 1

chwieger, Dr. phij., Oberlehrer am Königk. riedrich· Wilhelms · Gymnasium zu Berlin. Berlin, Verlag von E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung (Pr. geb. 1,20 6). Das alt⸗

bewährte Schönborn'sche Lesebuch erscheint in der vorliegenden Auflage, den neuen Lehrplänen entsprechend, 83. umgestaltet. Der Schoͤn⸗ born scheÜllnterrichtsgang und Uebungsstoff ist stark gesichtet, im wesentliche jedech beibehalten worden, dagegen aus der Fermenlehre nur noch das

othwendigste Die Forderung, daß der Schüler sich möglichst bald einen angemessenen * für das Verständniß beim Lesen der alten r nn aneignen solle, hat der Bearbeiter mit der anderen Vorschrift, möglichst viel zusammenhängenden Stoff zu bieten, durch Einfügung zahlreicher zusammenhängender Stücke an geeigneten Stellen zu vereinen gesucht. An die Uebungsstücke reihen sich Proverbia et Sententiae, die schon zur Ueberleitung nach Quinta dienen können, und sodann die alphabetischen Wörter⸗ und Eigennamen Verzeichnisse.

Der frgnzösische Sprachunterricht im neuen

Curs von Dr. L. Bahlfen. Berlin, R. Gärtner's Verlagsbuchhand⸗ lung, Hermann Heyfelder. Die vorliegende Schrift, die in erster Linie für Fachleute bestimmt ist, giebt an der Hand der von ir Dr. Ulbrich in Berlin herausgegebenen Lehrbücher eine Dar⸗ tellung des Erlernens der französischen Sprache nach der analytisch⸗ induetiven Methode, wie sie nach den neueren Verfügungen auf den höheren Lehranstalten eingeführt und von dem . praktisch zur Anwendung gebracht worden ist. Ueber den Werth der neuen Methode ein Urtheil zu fällen ist hier nicht am Orte, . wird aber für alle Lehrer die Art des Unterrichts, wie sie hier dar gelegt wird, von Interesse und Nutzen sein, da sie zeigt, wie die Schüler in den Geist der Sprache eingeführt und zu deren fernerem Gebrauch angeleitet werden müssen.

Die Monatsschrift für das Turnwesen mit beson derer Berücksichtigung des Schulturnens und der Gesundheitspflege (herausgegeben von Professor Pr. C. Euler, Unterrichtsdirigent, und Gebh. Eckler, Oberlehrer der Königlichen Turnlehrer⸗Bildungsanstalt in Berlin; R. Gaertner's Verlagsbuchhandlung, Hermann Heyfelder, Berlin SW, Schönebergerstr. 26; Abonnementspreis halb jährlich 3 6 bringt in ihrer Aprilnummer 1892 (XI. Jahr.

ang, Heft 4) folgende . zur Frage der Stellung des

n ramts an den Mittelschulen, über Johann Amos Comenius und über die Entwickelung und den gegenwärtigen Stand des Turnwesens in Bremen.

Nr. 19 der Blätter für höheres Schulwesen, Organ für die Interessen der höheren Schulen und des höheren Lehrstandes, herausgegeben von Dr. Steinmeyer, Director des Gymnasiums mit Real- Progymnasium zu Aschersleben, hat folgenden Inhalt: Entwurf eines 23 betreffend das Diensteinkommen der Lehrer an den nichtstaatlichen öffentlichen höheren Schulen. = Erhebung vom 1. De⸗ zember 1891, betreffend die städtischen und if ch Anstalten in der Provinz Sachsen. Dr. Zeitschel: Das ethische Princip. Turnen und Jugendspiel. .

Heilkunde.

F. A. Ammon's Mutterpflichten von Dr. Norbert Auerbach. Berlin 1892. Verlag von Cassirer und Danziger. = Das in sieben Auflagen über ganz Deutschland verbreitete, wohl⸗ bekannte und beliebte Buch des Dr. F. A. von Ammon, das zahl⸗ losen Müttern bei der Ausübung der wichtigsten ihrer Pflichten schon als bewährter Rathgeber gedient hat, ist auf Veranlassung der Verlags⸗Buchhandlung von Dr. Norbert Auerbach durchgesehen und neu bearbeitet da, wo dies im Jahre 1856 zuletzt erschienene Werk sich mit den heute in der Heilkunde herrschenden Anschauungen nicht mehr im Einklang befand. Bei den groß ort schritten dieser Wissenschaft in den letzten ahrzehnten wurden zahlreiche usätzt und die völlige Umgestaltung einzelner Abschnitte erforderlich; der sechste Abschnitt Die Ernährung des Kindes ohne Mutter- und Ammenbrust“ mußte fast ganz neu geschrieben werden. Die ausgedehnten Erfahrungen des Herausgebers auf dem Gebiete der Kinderernährung, der selbst eine in gutem Ruf stehende Milchsterilisirungs, Anstalt in Berlin G., Blumenstraße 70, ins Leben gerufen hat, haben gerade diefen Abschnitt des Buches zu einem besonders lehrreichen und beachtenswerthen gemacht. Der für diese erste Volksausgabe herabgesetzte Preis wird die wünschenswerthe Verhreitung des nützlichen Buches bis in die weitesten Kreise des Volkes bedeutend erleichtern.

Militärisches. ö

Einhundertfünfundsiebzig Jahre des Feli ig Preußischen Cürassier-Regiments Herzo Friedri , von Württemberg (Westpreußisches) Ne, bearbeitet von Premier⸗Lieutenant Hans Ewald von Zanthier— Berlin 1892. G. S. Mittler und Sohn. Preis 450 40 Zur Feier des in diesem Jahre begangenen Jubelfestes des Regiments ist nach der ausführlichen, vom jetzigen Oberst-Lieutenant von Bären sprung verfaßten Geschichte im vorliegenden Werke ein Auszug gemacht, worden, der in Kürze die wichtigsten Momente wiedergiebt und sich im Anschluß daran noch eingehend mit der Geschichte der letzten fünfzehn 5 beschäftigt, indem die einzelnen Abschnitte des Werks is auf die heutige Zeit fortgeführt sind. Von besonderem Interesse sind die zum Schluß mitgetheilten Erlebnisse des Regiments in den Feldzügen von 1704 bis 1871 und eine Zusammenstellung der Lebensverhältnisse der Offiziere in den früheren Zeiten im Vergleich zu den jetzigen. Unter den zahlreichen Abbildungen, mit denen das Buch geschmückt ist, befinden sich die Bildnisse in Lichtdruck des Herzogs . Eugen von Württemberg, nach dem das Regiment 1889 einen Namen erhalten hat; Seiner Majestät des Königs Wilhelm II. von Württemberg, seit 24. Januar 1892 Chef des Regiments; des Königs Friedrich Wilhelm J. von Preußen, Stifters des Regiments, und Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Albrecht von Württem— berg, seit Oktober 1891 Rittmeister y la Suite des Regiments.

ö. Erd- und Völkerkunde, .

Als 2. Heft sechsten Bandes der von Professor Dr. A. Kirchhoff in Halle herausgegebenen n,, zur deutschen Landes- und Volkskunde“ erschlen im Verlage von J. Engelhorn in Stuttgart: »Die Volksdichte der Thüringischen Triasmulde“ von Dr. C. Kgesemacher in Marburg. (Pr. 3 A 20 8.) Das in der Schrift nach der im Titel angegebenen Richtung untersuchte Gebiet umfaßt die Gegend zwischen Härz, Thüringer Waldgebirge, Saale und Werra. Nachdem der Verfaffer das Nöthige über Qber⸗ Orographie und Hydrographie. dieses Gebiets er die außerordentlich gründliche und dar, die er angewandt, um die in die beigegebene Karte eingezeichneten Curven der Volksdichtigkeit zu ermitteln. Das Ergebniß der Untersuchung ist, daß von den drei Bestandtheilen der Trias“ genannten Formation, welche die geologische Zusammensetzung des oben erwähnten Gebiets bilden: Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper, der Buntsandstein hinsichtlich der Bevölkerungszahl die K Stelle einnimmt, indem auf ihm fast die Hälfte der Gesammtbevölkerung der Thüringischen Triasmulde wohnt. Diese Bevorzugung dürfte jedoch, wie der Ver—⸗ fasser hinzufügt, . auf einer dem Buntsandstein innewohnenden volksverdichtenden Fähigkeit beruhen, als vielmehr auf seiner räum- lichen Anordnung am Rande und an der Außenseite der Thüringer Mulde. Der Keuper weise von allen drei Gliedern die höchste Befähigung auf, Volksmassen vermöge seiner ihm innewohnenden Fruchtbarkeit und seiner Lage zu verdichten, wogegen der Muschelkalk sich als das der Volks⸗ . ungünstigste Gebiet bekunde. Der Arbeit sind außer der sorgfältigen Karte noch drei Tabellen beigefügt, welche die n. ausdehnung, Bewohnerzahl und mittlere Dichte für die einzelnen Triasglieder, die Art der Bodenbenutzung (Ackerland, Wiesen, Holzung), die den einzelnen Dichtegruppen an . Bruchtheile der Ge⸗ meinden mit ihrem zugehorigen Areal, die mittlere Größe einer Ge— meinde an Fläche und Volkszahl auf den verschiedenen Gliedern der Trias und die Vertheilung und Anordnung der Kulturarfen in den einzelnen Staatsgebieten auf den Unterabtheilungen der Trias zahlen— ,

das 3. Heft sechsten Bandes derselben Sammlung ist betitelt: Die . der Nordseg “‘. Von Dr. Eugen Traeger in Dresden. it 3 Karten und 19 Textillustrationen (Preis 7 6 50 3). alligen nennt man die kleinen Inseln an der Westküff? von Schleswig-Holstein, welche als Reste jenes Marfchlandes anzusehen sind, welches das Meer ehedem in den Sümpfen hinter den Dünen

flächenform vorangeschickt hat, legt gewissenhafte Methode

der Nordseekũste 8 9 u

ö und die Gezeitenströmungen zerrissen wurde. Diese Inseln (man zählt heute deren 10) sind schutzlos der fortschreitenden Zerstörung und häufigen Ueberschwenimungen duͤrch die M preisgegeben.

eereswo Wegen ihrer Natureigenthümlichkeiten bilden sie eines der merk. würdigsten Gebiete im ganzen Deutschen Reiche, aber sie sind schwer zugänglich und darum nur wenig bekannt. Erst die Entwickelung des Seebäderwesens auf den Inseln im Wattenmeer beginnt in nenester

eit darin Wandel zu schaffen, indem von Wyck aus die Hasligen

land und Langeness und von Amrum aus Hooge jetzt auf Boots. partien öfter 5 werden. 2 dies sind eben doch nur flüchtige Besuche. Der Verfasser aber hat die Halligen zum Gegen⸗ stand gründlicher Specialforschung gemacht und übergiebt in der Schrift seine auf neun Reisen nach den Inseln und . von Schleswig⸗ Solstein und bei monatelangem Aufenthalt gesammelten Beohachtungen der Oeffentlichkeit. Er ist dabei zugleich von dem Wunsch geleitet worden, Mitgefühl für die bedauernswerthen Bewohner der Feseln zu erwecken und die Aufmerksamkeit aller Wohlgesinnten auf ihr tragisches Schicksal zu lenken. Er giebt zunächst elne Geschichte der k— 5 der Halligen und der traurigen Katastrophen, die sie im Laufe der 2 heimgesucht haben, und schildert dann ihre gegen wärtige Beschaffenheit, die Wohnstätten, Kirchen, Schulen, Aemter, die

ewohner, ihre Lebensführung und die Art der Bewirthschaftun ö untersucht hierauf die Natur der Watten und macht schließli praktische Vorschläge zur Sicherung der Eilande gegen ihre fort⸗ schreitende Zerstörung. Der Verfaffer hat feiner Arbeit keine streng wissenschaftliche Form geen, sondern sich einer anziehenden allge⸗ mein verständlichen Darst . befleißigt, um auf diese Weise einen größeren Leserkreis für seine Schützlinge zu interessiren. Das Werk ist zu dem Zweck, abgesehen von drei guten Karten, auch mit einer 66 Anzahl getreuer, auf photographischen Aufnahmen beruhender er,, , ausgestattet, die der lebendigen Schilderung zu Sülfe ommen.

Dichtkunst.

n. Die Tochter des Bauern im Pensiongt. Schau— spiel von Wilhelm Gölz, Stuttgart. Verlag von Matthias Brenn—⸗ wald. 1899. Preis 120 66 Der Verfasser, ein landwirthschaft⸗ licher Arbeiter‘, bittet in der Vorrede um milde Beurtheilung seines Werkes. Deshalb kann man auch ein Auge zudrücken über seine mit Sprachgesetzen und Verskunst auf rie fn stehenden Verse. Er tritt ür den Schutz einheimischer landwirthfchaftlicher Producte gegenüber der Concurrenz des Auslandes ein; er fordert dic zumal im . des Wein⸗ und Gemüsebgues, der durch zollfreie Einfuhr aus dem Süden in seiner Existenz . werden würde. Es ist . litisc Lied‘, von dem auch heute noch gilt, daß ein solches garstig! ist. = n. Nordische Helden sagen. Aus dem Alt⸗Isländischen übersetzt und bearbeitet von Carl Küchler. Bremen. Verlag und Druck von M. Heinsius Nachfolger. 1832. Die Einlestun dieses interessanten Buches behandelt das Wesen der n, elden⸗ sage, betont den Unterschied zwischen der Saga“ mit istorischem und der Sage“ mit märchenhaftem Beigeschmack und giebt die Ein- theilung der Sages in drei Gruppen als mythische, historische und ro⸗ mantische. Das vorliegende Werk bringt drei Sages von 6 Schlangenzunge , „von Fridthjof dem Gewaltigenꝰ und die Welsungen · Sagan. Jeder geht eine orientirende Einleitung vor⸗ aus, während ein Commentar das Verständniß schwieriger Worte und Beziehungen erleichtert; beide, Einleitung wie Commentar, . nach den, besten Quellen und Hillsmitteln bearbeitet. Die Üeberfetzung liest sich gut und hat nach Möglichkeit die kurze, markige und unge⸗ künstelte Sprache des Originals beibehalten, nur in der Wiedergabe der eingestreuten Verse zeigt sich größere Freiheit.

Est her. Schauspiel in drei Aufzügen von M. Haase, 2 in Hafestrom. Bühnen gegenüber als Manuscript gedruckt.

af, Verlag von Fr. Richter. Das Buchdrama ist eine in der deutschen Literatur besonders hervortretende Erscheinung und die dieser Gattung eigenthümlichen Vorzüge und Mängel find auch in dem vorliegenden Werk zu bemerken. Eng an den in der Biber ge⸗ schilderten Vorgang sich anschließend, hat es der Verfasser verstanden, seinen Gestalten dramatisches Leben zu verleihen, besonders der im Mittel punkt stehenden Esther; deren Haß gegen Haman zu begründen, ist ihm durch Einführung einer Liebesepisode zwischen Efther und einem Sohn Haman's gelungen. Die als Jungfrau und Jüdin er— fahrene Demüthigung läßt Esther einwilligen, unter Verheimlichung. ihres Herxkommens in das Haus des Königs gebracht zu werden. Zu ibrem Ziele, dem Befitz der Herrschaft, gelangt, rächt Esther, die Königin, die einstige Demüthigung an Haman, als dem Vater des Geliebten und dem Unterdrücker ihres Volks. Aber indem ö Vernichtung auch den von ihr noch immer geliebten Sohn trifft, findet sie die Strafe für ihre dem Stolz geopferte Liebe. Eine ge⸗ dankenreiche, klare Sprache zeichnet das Stück aus, doch fehlt ihm die innere fortreißende Kraft, auch erscheint seine dramatifche Wirkung durch die mitunter etwas langathmigen Zwiegespräche und Monologe beeinträchtigt.

Sn. Spurius Carvilius Ruga. Drama in fünf Acten pon Friedrich Dukmeyer. Selbstverlag des Verfassers. In Commission bei Paul Schettler's Erben in Cöthen. Ein sll— gerechtes Drama voll starrer Römertugend, in fünffüßigen Jamben unter strengster Wahrung der drei Einheiten, auch in Ausdehnung und Rollenzahl der Aufführung kaum Schwierigkeiten bereitend. Vömerdramen liegen jedoch unferer Zeit, ihren mannigfachen eigenen Interessen und dem Geschmack des Publikums zu fern. Was ist uns Hekuba?

. n. Gottfried Keller nach seinem Leben und— Dichten, Ein Versuch von Emil Brenning. Bremen. Verlag und Druck von M. . Nachfolger. 1892. Pr. 2, 40 S Dies Buch ist die erste zufammenfassende tel an von dem Leben und Dichten Keller's, der am 15. Juli 1850 gestorben ist. Als Grundzug seines dichterischen Charakterbildes bezeichnet der Verfaffer Humor und liebenswürdige Schalkhaftigkeit, verbunden mit bewunderun oSwürdiger

chärfe der Beobachtung, Freude an der Kleinmalerei und behaglicher Breite der Darstellung. Er ist ein hervorragender Lyriker; doch den , seines Schaffens bilden seine Prosadichtungen. Die Novellen sind das Beste, was Keller geschrieben hat, und gehören zu dem Hesten der deutschen. Novellistik überhaupt. Das Buch ist geeignet, der Keller⸗Gemeinde“ viele neue Anhänger zuzuführen. Die Zukunft unsgres Volksthegters. Zehn Auf— sätze aus den Jahren 1882 bis 1892 von Anten Bettelheim, Berlin, Verlag von F. Fontane u. Co. In diesen zumeist einzeln in ver⸗ schiedenen Tages und . erschienenen und jetzt gesammelt herausgegebenen Aufsätzen hat der Verfasser ein Programm über die sociale Nothwendigkeit deutscher Volkstheater und i re künstlerische wie erziehliche Aufgabe aufgestellt, das er durch seine in Wien auf diesem Gebiete gemachten Beobachtungen specialisirt. Er stellt die Forderungen an ein solches Unternehmen mit scharfem Blicke fest und deckt ebenso die Mängel der bestehenden Kunstinstitute auf; vor allem aber zeichnet er mit 6 Verstãndniß die künftlerifchen, literarischen und finanziellen Umrisse auf, auf die sich ein derartiges Institut zu gründen habe, um mit Erfolg wirken zu können. e gm nah des Volkstheaters betrachtet er es, an der Hand der auf diesem Gebiete schon vorhandenen mustergültigen Volksstücke und Dramen, mit sorgfältiger Auswahl neuer literarischer Erzeugnisse und unter Zuhilfenahme guter ausländischer Werke den Massen eine ge⸗ sunde und volksthümliche geistige Nahrung und Unterhaltung zu bieten und so den seichten Machwerken, wie sie jetzt dem. Publikum vorgeführt werden, wirkliche Kunstleistungen von dichterischem und schauspielerischem Werth gegenüber zu stellen und dadurch sowohl erzlehlich wie bildend zu wirken. In dem ernsten wie heiteren Volksstück erblickt er ein weites Feld der Thätig. keit fär die modernen Dichter. Auf die Wiener Verhältnisse näher eingehend, weist der Verfasser darauf hin, wie gerade Wien berufen. sei, mit der Schaffung eines solchen Kunstinftituts voranzugehen.

elagert hatte und das dann durch Sturmfluthen,

zum Deutschen Reichs⸗

M H4A6.

1. Unter suchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, ustellungen u. .

3. Unfall und Invaliditãts⸗ c. Versicherung. 4. Verkaufe, Verpachtungen, Verdingungen z. 5. Verloofung ꝛc. von Werthpapieren.

Zweite Beilage Anzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Donnerstag, den 23. Juni

6. Kommandit⸗

Deffentlicher Anzeigerr.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

schen Staat⸗ Anzeiger.

1892.

elschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch. schaften.

) Untersuchungs⸗Sachen.

19462 Steckbrief.

Gegen den Arbeiter Peter Trawicki, zuletzt in Kaselow, Kreis Prenzlau aufhältlich, ain 30. Juni 1865 zu 2sterwitt, Kreis Marienwerder, geboren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Brüssow abzuliefern.

Brüssow, den 16. Juni 1892. ;

Königliches Amtsgericht.

(19290 Steckbrief. k

Gegen den unten beschriebenen Fabrik⸗Director Wilhelm Sperling von hier, . am 1. De⸗ zember 1847 zu Aschersleben, welcher flüchtig ist, ist in den Acten U. R. II. 262. 92. die Untersuchungs⸗ haft wegen wiederholter Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit 12a. ab⸗ zuliefern.

Berlin, den 18. Juni 1892.

Der . bei dem Königlichen Landgericht J.

Beschreibung: Alter 41 Jahre, Größe 1,65 m, Statur untersetzt. Haare dunkelblond, Stirn frei, Bart blonder Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Augen hlaßblau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhn⸗ lich. Zähne vollständig, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: beim Lachen Grübchen in den Backen, kurze fleischige Hände, spricht hastig in Absätzen, hat aßen Gang und hält beim Gehen den linken Arm teif.

(19466 Steckbriefs Erledigung.

Der gegen den Reisenden Wilhelm Becker wegen wissentlichen Meineides unter dem 31. Juli 1879 in den Acten B. 111. 1879 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, Altmoabit Nr. 1112 (NW.), den 20. Juni 1892. .

Der Untersuchungsrichter beim Kgl. Landgericht J.

19289 Steckbriefs⸗Erleidgung.

Der gegen die Ehefrau des Stabsarztes a. D. Dr. Sternberg, Dina, geb. Eger, wegen Nöthigung und verleumderischer Beleidigung unter dem 2. Juni 1892 in den Akten Gen. J. J. 91 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 20. Juni 1892. .

Der Erste Staatsanwalt beim Königl. Landgericht J.

19465 Steckbriefs⸗Erledigung.

Der am 16. Oktober 1888 gegen den Kaufmann Ludwig Neumann von Fulda erlassene Steckbrief ist erledigt.

Hanau, den 21. Juni 1892.

Der Untersuchungsrichter am Königlichen Landgericht.

19293

In der Strafsache gegen Sie und Genossen wegen Gewerbecontravention werden Sie, nachdem Sie gegen den Strafbescheid des Großh. Amts zu Warin vom 28. April 1892 auf gerichtliche Entscheidung angetragen haben, zur Hauptverhandlung auf den den 15. August 1892. Vormittags 10 Uhr, ö das Großherzogliche Schöffengericht hieselbst ge— aden.

Nach § 231 der Strafprozeßordnung kann auch bei Ihrem Ausbleiben zur Hauptverhandlung ge— schritten werden. ; .

Das Gericht ist jedoch befugt, Ihr persönliches Erscheinen anzuordnen, und 3 einen Vorführungs⸗ oder Haftbefehl zu erzwingen.

Zu der Verhandlung werden geladen als Zeuge: Gastwirth Schönrogg in Neukloster.

Warin, den 17. Juni 1892.

Der Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinsche Amtsanwalt: Steinfatt.

An den Musiker Joh. Gräf, zuletzt in Rostock,

jetzt unbekannten Aufenthalts.

19461

Der Privatschreiber Friedrich Bertram aus Gr. Salze, geboren am 6. August 1853 daselbst, welcher sich derborgen hält, ist durch rechtskräftiges Ürtheil des 8. Schöffengerichts zu Groß⸗Salze vom 79. Oktober 1891 wegen Beleidigung zu einer Geld⸗ strafe von 50 sechzig Mark, an deren Stelle im Unvermögensfalle 20 zwanzig Tage Haft treten, verurtheilt worden. ;

Es wird um Strafvollstreckung und Nachricht zu unsern Acten BD. 35/91 ersucht.

Gr. Salze, den 21. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht.

19305]

j Das unterm 3. September 1890 in Nr. 237 dieses Blattes pro 1590 erlassene offene Strafvollstreckungs⸗ FKrsuchen ist bezüglich des Rr. 19 aufgeführten Militärpflichtigen' Fonditor Dtto Emil Robert Saack erledigt. M i 37156.

Landsberg a. W., den 16. Juni 1892. Königlicher Erster Staatsanwalt.

llog6 g

Daß unter dem 25. Februar 1830 hinter den Rei⸗ kiden Zobann Kari Chzistobh. Richelbauch, ge= dren am 27. März 1857 zu Wunsiedel in Ober⸗ ranken, zuletzt in Stuttgart wohnhaft, erlassene gu iel steckingersuchen hat sich erledigt. III.

Weißenfels, den 14. Juni 182.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

19467] Beschluß.

Die in der Strafsache gegen Joseph Cornel senior, Lehrer a. D., z. 3k. in Verviers, wegen Mißhandlung (D. J. 25/ gi) am 10. Februar 1892 angeordnete Beschlagnahme des Vermögens des Angeklagten wird 2

ö den 18. Juni 1892.

königliches Amtsgericht. I.

19463 . Aufhebung einer Vermögensbeschlagnahnie. Die durch Beschluß der Skraffammer des Kaiser⸗

lichen dandgerichts dahier vom 5. März 1892 gegen

Meincke, Johann Hermann, geboren am 26. Sep⸗

tember 1876 in Bremen, wohnhaft zuletzt in Straß⸗

burg, ausgesprochene, im Reichs Anzeiger vom 16. März 82 Nr. 66 3. Beilage veröffentlichte Vermögensbeschlagnahme ist aufgehoben worden. . Strat burg, den 20. Juni 1892. Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt.

wieder

(19292 . einer Vermögensbeschlagnahme. Die durch Beschluß der hiesigen Strafkammer vom 7. August 1885 gegen Gangloff, Jofef, ge— boren am 23. Dezember 1864 in Hönheim, verfügte Vermögensbeschlagnahme, veröffentlicht im ö Anzeiger vom 27. August 1886 Nr. 201 1. Bei⸗ lage, ist laut Beschluß desselben Gerichts vom 13. dieses Monats wieder aufgehoben worden. Straßburg, den 18. Juni 1592. Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt.

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2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. 19317

Nachdem im Zwangsversteigerungsverfahren über die früher dem Erbpächter Klinkradt gehörige canon— freie Erbpachthufe Nr. III. zu Testorf die Käuferin, unverehelichte Marie Klinkradt zu Berlin, welcher im Ueberbotstermin vom 3. Mai 1892 auf das Meistgebet von 21 520 ½ der reine Zuschlagsbescheid ertheilt ist, ihren bisherigen Zahlungsverbindlichkeiten nicht genügt hat, ist auf begründet befundenen Antrag des Seguesters, Schuljen Franck zu Schadeland, in Gemäßheit des § 49 und folgende der Verordnung vom 24. Mai 1879, betr. Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen, der Wiederverkauf des zugeschlagenen Grundstücks auf Gefahr und Kosten der Marie Klinkradt angeordnet. In diesem neuen Verfahren wird zum öffentlich meistbietenden Verkauf der canonfreien Erbpachthufe Nr. III. zu Testorf mit Zubehör ein erster Verkaufstermin auf Diens tag, den 6. September 1892, und ein Ueber⸗ bolstermin auf Dienstag, den 27. September 1892, jedesmal Vormittags 11 Uhr, angesetzt, wozu Kaufliebhaber hierdurch geladen werden.

Wittenburg, den 20. Juni 1892.

Großherzogliches Amtsgericht.

19319

In Sachen des Rentners Wilhelm Dammeyer hieselbst, . wider den Arbeiter Andreas Wendt und dessen Ehefrau Sophie, geb. Loof, allbier, Be⸗ klagte, wegen Hypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des den Be— klagten gehörigen Grundstücks, als: des Nr. 115 a. I. Blatt 19. des Feldrisses Altewiek an der Friedrichstraße belegenen Grundstücks zu 2 a 70 4m sammt Wohnhause Nr. 5571, dem Miteigenthume an den auf der östlichen und westlichen Grenze errich⸗ teten Brandgiebeln und übrigem Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 13. Juni 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 15. Juni 1892 erfolgt i Termin zur Zwangsversteigerung auf den 18. Oktober 1892, Morgens EO Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 39, angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 18. Juni 1892.

Herzogliches Amtsgericht. VII. A. Hei se.

19326

Zur Zwan dversteig rung des auf Frau Wilhel⸗ mine Wernicke, geb. Bethge, zu Grund- und Hypo— thekenbuch, verlassenen canonfreien Erbpachthofes Kl. Freienholz steht nach dem vom Großherzoglichen Amtsgerichte am 4. April d. Is. erlassenen Ver⸗ kaufsproclame der Ueberbotstermin auf Sonnabend, den 9. Juli 1892, Vormittags 11 Uhr, im Schöffengerichtssaale an. Derselbe wird vor— schriftsmäßig hiedurch öffentlich in Erinnerung ge— bracht mit dem Bemerken, daß in dem am 18. d. M. ö ersten Verkaufstermine für das be⸗ regte Grundstück ein Bot nicht abgegeben worden ist.

Tessin, den 30. Juni 1892.

Erull, Act.,

Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

18523 l In J 6 den der unverehelichten Marie Karberg in Wesenberg ge⸗ hörigen, an der s. g. kleinen Brucke belegenen Garten wird gemeinkundig gemacht, daß das Verfahren dur Beschluß des Prozeßgerichts vom 10. d. Mts. einst⸗ weilen eingestellt ist und demzufolge der auf Sonn⸗ abend, den 2. Juli 1892, anberaumte Ueberbots⸗ termin nicht stattfindet.

Neustrelitz, den 16. Juni 1892. Großh. , , k Wesenberg. gez.) Ja co by. Beglaubigt: (L. S.) z Wu strow, Gerichtsschreiber.

19322

In Sachen, betreffend die der früher der Erbpächterin Eickhof, gehörigen

wangsversteigerung arie Bobsin, geb. Erbpachthufe Nr. VI. in Testorf hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der echnung des Verwalters, zur Erklä⸗ rung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Sonnabend, den 2. Juli E892, Vormittags 10 Ühr, im Amtsgerichtsgebãude zu Wittenburg bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Verwalters

ib er Einsicht der Betheiligten auf der Gerichts- chreiberei niedergelegt. Wittenburg, den 18. Juni 1892.

z Hacker, Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts.

19576] Aufgebot.

Der Kaufmann Karl Walther zu Erfurt hat das Aufgebot über 1 Stück Preußischer Schuldverschrei⸗ bung der consolidirten 480 Staatsanleihe von 1882 L. E. Nr. 173 947 über 300 S½ς beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 7. Juli 1896, Vormittags LE Uhr, vor dem unkerzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 58, anberaumten Aufgebotstermine seinè Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Erfurt, den 18. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.

19314 . Aufgebot.

Der ehemalige Gerichtzvollzieher Suderow hier hat die Rückgabe seiner Amtscaution, bestehend aus den Schuldverschreihungen der Preußischen consoli= dirten Staatsanleihe Litt. BH. Nr. 344 676 und 344671 über je 300 M, zusammen über Sechßz— hundert Mark, nebst Talons und den Zinsscheinen Nr. 9 bis einschließlich 20 pro 1. Juli 1894 bis 2. Januar 1900 in Antrag gebracht.

Im Auftrage des Herrn Präsidenten des König— lichen Ober⸗Landesgerichts zu Hamm werden deshakb die unbekannten Gläubiger aufgefordert, ihre An— sprüche und Rechte auf die Caution späteftens in dem auf den 17. August d. J., Mittags 12 Uhr, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebors⸗ termin bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die Caution ausgeschlossen und nur an die Perfon des genannten Suderow verwiesen werden.

Gelsenkirchen, den 18. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht.

(19311 Aufgebot.

Der Kaufmann Moritz Dobrzynski zu Inowrazlaw hat das Aufgebot der Actien Nr. 25 und 26 der Actiengesellschaft Soolbad Inowrazlaw“, über je 300 M, lautend auf den Inhaber, welche angeblich verloren gegangen sind, beantragt.

Die Inhaber dieser Actien werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. Januar 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem hiesigen Amtsgericht, Zimmer Nr. 14, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte bei Gericht anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls auf Antrag deren Kraftlos— erklärung erfolgen wird.

Inowrazlaw, den 16. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht.

19324 Ansfgebot.

Das von der Kreissparkasse in Karthaus in der Anton Beyer schen Pupillen sache B. 135 des König— lichen Amtsgerichts zu Karthaus ,, . Spar⸗ kassenbuch Nr. 24739, über 690 Mark baar und 15 Mark 55 Pfennige zugeschriebene Zinsen lautend, ist angeblich der verehelichten Julianna Teßmer, ver⸗ wittwet gewesenen Beyer, in Johannisdorf verloren gegangen. Auf Antrag der letzteren werden die un. bekannten Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens in dem vor dem unterzeichneten Amts⸗ gericht auf den 17. Januar 1893, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 21, anberaumten Termin ihre Rechte auf dasselbe anzumelden und das Spar— kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraft⸗ los erklärt werden wird.

Karthaus, den 16. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht.

õ 644 Aufgebot.

1) Der Lehrer emer. Claus Heinrich Christian Thies in Westerhamm bei Cadenberge, hat das Auf⸗— gebot folgender zu seinen Gunsten vor dem hiesigen Gerichte auggestellten Schuldurkunden beantragt:

a. Schuld und Pfandverschreibung der Eheleute Tischler und Zimmermann Friedrich Wilhelm Thies und Marie, geb. Schumacher, zu Dobrock vom 11. Juni 1880 über 2500 M Darlehen, nebst 300 Zinsen seit Ostern 1880, wofür Hvpothek eingetragen ist im Grundbuche von Wingft Band V Blatt 167 Abtb. III Nr. I. Schuld⸗ und Pfandverschreibung der Eheleute Arbeitsmann Michael Johann Lemkau und Anna, geb. Höpke, zu Kriegerkuhle vom 12. März 1875 über 360 M Kaufgeldsrest nebst 40/9 Znsen seit Ostern 1874, wofür Hypothek eingetragen ist im Greundbuche von Wingst Band VII Blatt 276 Abth. III Nr. 1.

27) Die Ehefrau des Stellbesitzers Heinrich Reysen, Anna Elisabeth, geb. Lemcke, in Westerseite Steinau, hat als Erbin des Skellbesitzers Hermann Lemcke in Bahrdorf das Aufgebot der vor hiesigem Gerichte ausgestellten Schuld⸗, Pfand und Bürgschafts⸗ verschreibung der Chelcute Arbeitsmann Peter von Borstel und Minna, geb. zur Kammer, aus

Neuhaus a. O. rom 12. Februar 1858 über 700 Thaler

Courant Darlehen nebst 400 3insen seit 12. Februar 1858 ju Gunsten des Rentiers Carsten Lemcke zu Babrdorf, wofür Eypother eingetragen ist im Grgnd⸗ buche von Neuhaus a. O. Band 17 Blatt 135 Abth III Nr. 1 für Hermann Lemcke in Bahrdorf zum Betrage von 1507 * beantragt. .

3) Der Kaufmann Carl Franz Wichmann zu Belum hat für sich und seine Schwester Anna Marie Caroline Wickmann das Aufgehot der vor biesigem Amtsgerichte von dem Kaufmann Claus Jacob Hinrich Mählmann am 25. April 1879 zu Gänsten der minderjäbrigen Kinder des weil. Kaufmann Friedrsch Wichmann zu Oberndorf? ausgestellten Schuld und Pfandverschreibung über 4412 0 50 ) Kaufgeldsrest nebst 400 Zinsen feit Ostern 1875, wofür Hypothek eingetragen ist im Grundbuche von k Band II Blatt 57 Abth. II Nr. 1, be⸗ antragt. .

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, späsestens in dem auf den 13. Juli 1892, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumte. Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Neuhaus a. O., den 12. Dezember 1891.

Königliches Amtsgericht.

19316

Der Rechtsanwalt Brandis in Ahaus hat auf Grund einer ihm von den Fabrikanten Gebrüdern Laurenz in Ochtrup ertheilten Vollmacht namens der selben das Aufgebot der i. Flur 14 Nr. 775 der Steuergemeinde Kirchspiel Epe, Wonniger Esch, Acker, groß 3 Ar 40 Quadr.Meter, beantragt.

Alle Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundftück spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den O. November E892, Morgens 9 Uhr, an⸗ beraumten Termine anzumelden und zwar unter der Verwarnung, daß im Falle nicht erfolgender An—⸗ meldung und Bescheinigung des vermeintlichen Widerspruchsrechts der Ausschluß aller Eigenthums⸗ prätendenten und die Eintragung des Besitztitels für die Gebrüder Laurenz erfolgen werde.

Ahaus, den 11. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht.

D 19320 Aufgebot.

Auf Antrag des hiesigen Stadt-⸗Magistrats ist zur Auszahlung der Entschädigungen für folgende zur ,, des Marstalls erworbene Grundstücks⸗ antheile als:

I) das von dem mit dem Hause No. ass. 2826 bebauten, dem Königlich, preußischen Regierungs⸗ Bauführer (jetzt Baumeister) Johann Kleber ge⸗ hörigen Grundstück Nr. 646, Kartenblatt II. der Innenstadt, abgetrennte Theilstück von 30 qm. auf dem Lageplane mit a L., b L., r, d, a J. umschrieben,

2) das von dem mit dem Hause No. ass. 2829 bebauten, der Wittwe des Uhrmachers Finke, Clara, eb. Zahn, gehörigen Grundstück Nr. 49, Karten⸗ latt 1II. der Innenstadt, abgetrennte Theilstück von 48 4m auf dem Lageplane mit gL, hL, e., d. f IL. g L., umschrieben,

Termin auf den 26. August 1892, Morgens EHI Uhr, Zimmer Nr. 41, vor unterzeichnetem Gerichte anberaumt, zu welchem die Realberechtigten in Gemäßheit des Gesetzes vom 20. Juni 1843 Nr. 18 unter, dem Rechtsnachtheile vorgeladen werden, daß sie im Falle ihres Nichterscheinens mit ihren Ansprüchen an die Entschädigungs-Kapitale dem Stadt⸗Magistrate gegenüber ausgeschlossen werden.

Braunschweig, den 16. Juni 1892.

Herzogliches Amtsgericht. VI. Rhamm. (19318 Aufgebot.

Auf Antrag des hiesigen Stadt⸗Magistrats ist zur Auszahlung der Entschädigungen für folgende zur Regulirung des Marstalls erworbene Grundstücks⸗ antheile, als:

J. das von dem dem Gärtner Christian Friedrich Philipp Räcke und dessen Ehefrau Caroline Auguste

karie, geb. Sievers, gehörigen, mit dem Hause No, ass. 2811 bebauten, auf dem kleinen Marstalle hieselbst belegenen Grundstücke abgetrennte Theilstück zu 1 4m, auf dem Lageplane mit a, b, e, a um⸗ schrieben,

2) das von dem der Wittwe des Schuhmacher—⸗ meisters Conrad Wilhelm Grete, Johanne, geb. Schwacke, und Wilhelm, . Helene und Robert Geschwister Grete gehörigen, mit dem Hause No. ass. 2812 bebauten, auf dem kleinen Marstalle hieselbst belegenen Grundstücke abgetrennte Theilstück zu 4 4m, auf dem Lageplane mit p, e, d, e, b um— schrieben,

Termin auf den 26. August 1892, Morgens EO Uhr, Zimmer Nr. 41, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumt, zu welchem die Realberechtigten in Gemäßheit des Gesetzes vom 20. Juni 1843 Nr. 18 unter dem Rchtsnachtheile vorgeladen werden, daß sie im Falle ihres Nichterscheinens mit ihren Ansprüchen an die Entschädigungs⸗Kapitagle . Stadt⸗Magistrate gegenüber ausgeschlossen werden.

Braunschweig, den 16. Juni 1892.

Herzogliches Amtsgericht. VI. Rhamm.

19325 Aufgebot.

Der Gastwirth Christoph Günther aus Gr. Steinum hat glaubhaft gemacht, daß er das Eigen⸗ thum an der zum Krughofe No. ass. 1 in Gr. Steinum gehörigen Krug ,, erworben hat. Auf Antrag des 2c. . werden alle Diejenigen, die an dieser bislang im Grundbuche noch nicht ein⸗