Karte des Deutschen Reichs . in 674 Blättern und im Maßstabe 1: 100 000.
Bearbeitet von der Königlich preußischen Landes-Aufnahme, den
Topographischen Bureaux des Königlich bayerischen und des Königlich
sächsischen Generalstabs und dem Königlich württembergischen Statistischen Landesamt.
Im Anschluß an die diesseitige Anzeige vom 21. April d. J. wird hierdurch bekannt gemacht, daß nachstehend genannte Blätter: Nr. 44. Stolpmünde, 95. Kolberg und . 374. Rawitsch durch die Kartographische Abtheilung bearbeitet und
worden sind. . ; Der Vertrieb erfolgt durch die Verlagsbuchhandlung von R. Eisenschmidt hierselbst, Neustädtische Kirchstraße Ni. 45. Ferner wird bekannt gegeben, daß die vom Topographischen Bureau des Königlich baverischen Generalstabs bearbeiteten Sectionen: Nr. 577. Gunzenhausen, 578. Weißenburg am Sand, 579. Beilngries, 580. Regensburg, 581. Cham, 582. Zwiesel, 593. Nördlingen, 594. Eichstätt, 595. Ingolstadt, 597. Straubing, und . 608. Dillingen . erschienen und durch die Buchhandlung von Th. Riedel vormals Literarisch-artistische Anstalt von Cotta) in München zu beziehen sind. Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 4 50 4. Berlin, den 4. Juli 1892. . Königliche Landes-Aufnahme. Kartographische Abtheilung. von Usedom, . Oberst und Abtheilungs⸗Chef.
veröffentlicht
Angekommen:
Seine Excellenz der commandirende Admiral, Admiral Freiherr von der Goltz;
der General-Auditeur der Armee, Wirkliche Geheime Ober⸗Justiz-Rath Ittenbach, vom Urlaub.
Vice⸗
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Prenßen. Berlin, 5. Juli.
Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern Abend 7 Uhr wohlbehalten an Bord S. M. Yacht „Kaiser⸗ adler“ in Drontheim eingetroffen und gedenken heute Vor— mittag 11 Uhr nach Bods in See zu gehen.
Telegrammen über die Reise des Kaisers entnehmen wir noch,
„Kaiseradler“ und Panzerfahrzeug „Siegfried“, welche Bergen am Sonntag bei Regen—⸗ wetter verlassen hatten, in Drontheim bei klarem Wetter und Sonnenschein einliefen. Kurz vor Drontheim war die Jacht „Lensahn“ mit den Erbgroßherzoglich oldenbur— gischen Herrschaften an Bord in Sicht gekommen, welche von Romsdal ebenfalls nach Drontheim führ. Dieselbe wurde mit dreimaligem Hurrah begrüßt.
Den Wolff schen Seiner Majestät daß S. M. Yacht
—
Landheer und die Festungen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das
Mit dem 1. Juli d. J. ist gemäß dem Beschlusse des Bundesraths vom 17. v. M. die neue Branntwein⸗ Gebührenordnung Centralbl. Nr. 25 vom 17. Juni 1892) in Kraft getreten und kommen alle entgegenstehenden Bestimmungen von diesem Zeitpunkt an außer nwendung. Der Finanz-Minister hat demzufolge mittels Rundschreibens vom 27. Juni d. J. die Provinzial⸗Steuer⸗-Directoren auf⸗ gefordert, die Steuerstellen ihres Verwaltungsbezirks mit An— weisung zur Ausführung der Gebühren Ordnung zu versehen.
Um etwaigen Zweifeln über die Zuständigkeit der sogenannten indirecten . vorzubeugen, sind die Regierungs⸗Präsidenten durch eine Verfügung des Ministers des Innern vom 23. Juni 1892 ersucht worden, die in ihren Bezirken zugelassenen Feuerversicherungsgesellschaften darauf aufmerksam zu machen, daß nur reale, bewegliche und unbewegliche Gegenstände gegen unmittelbar oder mittelbar durch Feuer verursachte Ee hen d. h. nur gegen solche Schäden versichert werden dürfen, welche an Gebäuden, Mobiliarvorräthen oder Moventien durch Brand entstehen oder bei Gelegenheit eines Brandes durch Einreißen, Diebstahl, Aus— räumen, Wasserbeschädigung oder andere im Gefolge der 3. und Rettungsversuche vorgenommene Maßregeln verursacht werden, daß dagegen eine Ausdehnung des Geschäfts der Feuerversicherung auf Verluste an Vortheilen, velche der Beschädigte, wenn der Feuerschaden nicht eingetreten wäre, hätte erlangen können, insbesondere also auf Verluste am Geschäftsgewinn infolge von Betriebsstörungen oder von Preisänderungen unzulässig ist.
Der Staatssecretär Freiherr von Marschall hat sich nach Heringsdorf begeben. Während der Abwesenheit desselben ist mit seiner Vertretung der Unter-Staatssecretär, Wirkliche Geheime Legations-Rath Freiherr von Rotenhan betraut.
Der General-Lieutenant von Versen, commandirender General des III. Armee⸗Corps und General⸗Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs, hat sich mit längerem Urlaub nach Sylt begeben.
Der Chef des Ingenieur- und Pionier⸗-Corps und General— Inspecteur der Festungen, General-Lieutenant Gol z und der Inspecteur der 1. Cavallerie⸗Inspection, General Lieutenant von Krosigk sind hierher zurückgekehrt.
Der Kaiserliche Gesandte am Königlich rumänischen Hofe von Bülow hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abmesenheit fungirt der Legations⸗Secretär Mumm von Schwarzenstein als g rag
Der Geheime Ober⸗Regierungs-Rath Spinola, Ver⸗ waltungs⸗-Director der Königlichen Charité und des Universitäts— Klinikums, hat einen sechswöchigen Erholungsurlaub nach Böhmen und der Schweiz angetreten.
Der Regierungs-Assessor Dr. jur. Erbslöh zu Inster⸗ burg ist der Königlichen Regierung zu Arnsberg zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Der Regierungs-Assessor Wagener zu Schleswig ist an die Königliche Reglerung zu Trier versetzt worden.
Der zur Zeit bei dem Landrathsamt in Osterode, Reg⸗ Bez. Königsberg, beschäftigte Regierungs⸗-Assessor Kreth ist der Königlichen Regierung zu Schleswig und der bei dem Landrathsamt in Trier if tig. Regierungs⸗Assessor Saint⸗ Pierre der Königlichen Regierung zu Sigmaringen zur weiteren dienstlichen Verwendung überwlesen worden.
Die Regierungs⸗Referendare Dr. jur. Koch aus Koblenz, Freiherr von Meerscheidt-Hüllessem aus Königsberg, . aus Arnsberg und Freiherr von Hammer⸗ stein-Eguord aus Potsdam haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.
S. M. Panzerfahrzeug Siegfried“, Commandant Corvetten⸗Capitän Gruner, ist am 3. Juli er. in Bergen eingetroffen und am selben Tage nach Drontheim (Norwegen) wieder in See gegangen.
S. M. S. „Stosch“, Commandant Capitän zur See Ritt meyer, beabsichtigt am 7. d. M. von Bergen nach Cowes (Insel Wight) in See zu gehen.
Sigmaringen, 3. Juli. Ihre Königliche Hoheit die ürstin⸗Mutter von Hohenzollern hat sich der „Köln.
F 3ig⸗ zufolge nach Umkirch bei Freiburg i. B. begeben.
Bahern.
München, 4. Juli. Heute fand in Tegernsee die Vermählung der Herzogin Amalie in Bayern mit dem Herzog von Urach statt. Nach der standesamtlichen Eheschließung durch den Minister Freiherrn von Crailsheim begab sich das Brautpaar mit den Fürstlichkeiten nach der reichgeschmückten Kirche, wo der Erzbischof von München⸗Freising die kirchliche Trauung vollzog. Auf dem Rück⸗ wege wurden den Neuvermählten von dem Publikum herzliche Kundgebungen dargebracht. Nach der Feier fand eine Fest⸗ tafel zu 98 Gedecken statt. Später kehrten sämmtliche Fürst⸗ lichen Hochzeitsgäste außer Ihren Majestäten dem Kaiser von Oesterreich und dem König und der Königin von Sachsen nach München zurück. Das hohe neuvermählte Paar verläßt Tegernsee heute Abend. Von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz-⸗Regenten wurde dem Herzog von Ürach der St. Hu— bertus⸗Orden verliehen.
Braunschweig.
Braunschweig, 4 Juli. Auf Befehl Seiner König— lichen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten des Herzogthums Braunschweig, wurde am Sonntag Morgen zum Andenken an den 190 jährigen Todestag des Herzogs Ferdinand von Braunschweig, Königlich preußischen General ⸗Feldmarschalls, ein Kranz mit blaugelber Schleife und Widmung am Sarge des Herzogs in der Krypta der Hof- und Domkirche zu Braunschweig niedergelegt.
Reuß ä. L.
* Greiz. 4 Juli. Seine Durchlaucht der Fürst ist heute nach Scheveningen zu mehrwöchigem Kurgebrauch abgereist.
Desterreich⸗Ungarn.
Wie die Wiener Abendblätter von gestern melden, empfing der Kaiser am Sonnabend den Statthalter von Galizien, Grafen Zadeni Hierbei wurde auch die Reise des Kaisers nach Galizien besprochen, Der Kaiser benahm dieser Reise ihren ursprünglich beabsichtigten rein militärischen Charakter und wird demzufolge einige Tage in Lemberg zubringen.
In der gestrigen Budgetdebatte des ungarischen Oberhauses erörterte der Fürst-Primas Vaszäry seinen der Regierung gemachten Vorschlag einer radicalen Lösung der Wegtaufungsfrage. Er constatirte, daß der Papst nicht in die Angelegenheit eingegriffen habe, und wies sodann auf die Intervention des Papstes in der deutschen Septennatsfrage und auf die preußischen Maigesetze hin. Bei der Abänderung der Maigesetze habe die staatsmännische Weisheit des Fürsten ien ee glänzender geleuchtet als bei dem Ausruf desselben: Nach Canossa gehen wir nicht“; die Weltgeschichte zolle ihm für die Wiederherstellung des religiösen Friedens ö An⸗ erkennung, als wenn er den Culturkampf fortgesetzt hätte. Der Cultus⸗Minister Graf Csaky erklärte, der vom Fürst⸗ Primas angeregte Modus sei unannehmbar, doch werde die angeregte Interpretation des Gesetzes vom Jahre 1868 bei der r un des Familienrechts Berücksichtigung finden.
Großbritannien und Irland.
Bei den Wahlen zum Parlament waren bis heute Morgen gewählt 47 Conservative, 7 Unionisten und 37 Glad⸗ stonianer. Die Conservativen haben 3, die Gladstonianer 9 Sitze gewonnen. Unter den gewählten Unionisten befindet sich der Kanzler der Schatzkammer Goschen, unter den Conser⸗ vativen der Finanz -Secretär des Schatzamts Gorst. In Derby ist Sir W. V. Harcourt (Gladstonianer) mit einer Majorität von 1961 Stimmen, in Northampton der Glad⸗ stonianer Labouchère gewählt. Der Marquis of Lorne Unionist) ist in Bradford dem Gladstonianer Shaw⸗Lefevre unterlegen.
Frankreich.
Die Deputirten kammer bewilligte in ihrer gestrigen Sitzung zunächst den Credit für die Missionsgeseil— schaften in den Colonien im Betrage von 200 606 Fr. und setzte darauf die am Sonnabend abgebrochene Berathung
der Ergänzungseredite für die Marine fort. Dabei beklagte sich der Deputirte Brisson darüber, daß die Ausgaben für die arine sich vergrößerten, waͤhrend die Defensivkraft derselben sich vermindere, tadelte ferner die Organisation, die eine Mobilmachung erschwere, und behauptete, die Schiffe seien trotz der bewilligten Credite noch nicht mit schnellfeuernden Kanonen bewaffnet. Hierauf ergriff der Marine⸗Minister Cavaignac das Wort. Der Minister führte aus, die Ergänzungscredite seien nothwendig, um das von der Kammer vorgeschriebene Programm . In diesem Programm sei die Zahl der in erster Linie stehenden Seestreitkräfte nahezu verdoppelt, d, en. der schnellfahrenden Panzerfahrzeuge solle vermehrt werden. Wenn die Kammer wolle, daß die Vertheidigung zur See auf derselben Höhe stehe, wie die Vertheidigung zu Lande, so sei ein Budget von 2560 bis 309 Millionen nöthig. Der Berichterstatter Thom son trat für die Abstriche der Commission ein. Der Deputirte Clémenceau forderte Auskunft über die schnell—= feuernden Kanonen. Der Marine⸗Minister erwiderte, die⸗ selben kämen nicht nur denen anderer Nationen gleich, sondern überträfen diese vielleicht noch. Die Marine beschäftige sich mit der Herstellung eines neuen Typus von Schnellfeuer— ichn, Damit wurde die allgemeine ,,, geschlossen.
er Deputirte Burdeau hielt die Anträge der Budget— commission aufrecht, damit nicht wieder ein außerordentliches Budget hergestellt werde. Hierauf wurde die Fortsetzung der Berathung . heute vertagt.
Infolge betrügerischer Manipulationen bei der Uebernahme von Materiallieferungen ist der Ober⸗Werkführer des hiesigen Marine⸗-Artillerie-Laboratoriums Courde seines Postens entsetzt worden. Mehrere andere Be— amte sollen, dem „W. T. B.“ zufolge, in die Angelegenheit mit verwickelt sein. . .
Der Haupt⸗Amnestie⸗Ausschuß hielt, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, vorgestern unter Vorsitz des Deputirten Cluseret im Winter-Circus eine Versammlung ab, um eine allgemeine Amnestie zu verlangen. Sechs boulangistische Depuͤtirte und der Arbeiter⸗Deputirte Ferroul waren anwesend. Es wurden sehr heftige Reden gehalten. Auch die Anarchisten hatten sich vorgestern Abend versammelt, um gegen die Hinrichtung Ravachols Einspruch zu erheben. Ein Anarchist schlug vor, am 14. Juli Brandstiftungen zu veranlassen. In St. Denis haben verschiedene anarchistische Versammlungen beschlossen, die Hinrichtung Ravachol's zu verhindern.
Italien.
Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, erhielt der it alienische Geschäftsträger in Rio de Janeiro auf seinen bei der brasilianischen Regierung erhobenen Protest wegen der Unbilden, welche itallenische Matrosen jüngst seitens der Polizei in Santos erfahren hatten, die Zusicherung unverzüg— licher Genugthuung. Die Verhandlungen darüber sind eröffnet. (Vgl. auch „Amer ka“ .) ;
Der Anaxrchistenprozeß gegen Cipriani und Genossen wegen Unruhestiftung bei den Meetings am 1. Mai 1891 ist nunmehr gestern durch den Urtheilsspruch des Appellgerichts in Rom beendigt worden. Das Urtheil lautete gegen Cipriani auf 29. Monate Gefängniß, die übrigen Angeklagten wurden zu 8 bis 251½ Monaten Gefängniß verurtheilt. Die Verlesung des Urtheils rief großen Lärm hervor. Der Saal wurde in— folge dessen von den Angeklagten und dem Publikum geräumt. Die Angeklagten ö ten sich der Räumung. Als die zahlreiche vor dem Appellgerichtshofe versammelte Menschen— menge Unruhen verursachte, nahm die Polizei 14 Ver⸗ haftungen vor.
ESDpanien.
Nach in Madrid eingegangenen Meldungen aus Cala⸗ horra in der Provinz Logrono haben dort anläßlich der Ueber⸗ siedelung des Bischofs nach der Provinzial Hauptstadt am Sonntag ernstliche Unruhen stattgefunden. Die Bevölkerung versuchte die von der Polizei Verhafteten zu befreien, steckte einige Gebäude in Brand, umzingelte die Gendarmerie und griff die Häuser der Mitglieder des Municipalraths mit Steinwürfen an. Infolge dessen ist über die Stadt der Be— lagerungszustand verhängt worden und eine starke Truppen⸗ abtheilung daselbst eingetroffen.
Portugal.
Der König hat laut Telegramm aus Lissabon vom gestrigen Tage eine Amnestie für die wegen Preßvergehen Verurtheilten sowie für die an der Revolte vom 31. Januar betheiligten Soldaten bewilligt.
Schweiz.
Der Bundesrath hat, wie man der „Köln. Ztg.“ aus Bern meldet, die Departements des Innern, der ili und Polizei, sowie des Auswärtigen, des Handels, der Industrie und Landwirthschaft mit einer Partialrevision der Bun— desverfassung behufs Schaffung einer Grundlage zum Erlaß eines Lebensmittelgesetzes und das Militär⸗ Departement den eidgenoͤssischen Generalstab mit der Prüfung der Frage der Errichtung einer Luftschiffer—⸗ Abtheilung beauftragt.
Belgien.
Der König von Rumänien ist mit seinem Bruder, dem Fürsten von Hohenzollern, und mit dem Thronfolger Prinzen Ferdinand von Rumänien von London kommend, gestern in Brüssel eingetroffen und von dem Grafen und der Gräfin von Flandern empfangen worden. Bei Letzteren fand zu Ehren der hohen Gaͤste am Abend ein Diner statt. Der König von Rumänien wird nach den bisherigen Bestimmungen bis zum Freitag in der belgischen Hauptstadt verbleiben. .
Die Rechte des Parlaments tritt am 13. Juli in Brüssel zusammen, um den Plan der Verfassungs— Revision festzustellen.
Serbien.
Belgrad, 5. Juli. Der König Alexan der wird wie „H. T. B.“ hört, am 9. d. M. in Begleitung seines Gouverneurs, des Oberst Mischkowitsch, nach Em s abreisen, um seinem Vater, der in den nächsten Tagen dort zu einer mehrwöchigen Kur eintrifft, einen Besuch abzustatten.
Bulgarien. Die Verhandlungen in dem Prozeß Beltschew wurden estern fortgesetzt. Dzudzow und Bobekow betheuerten ihre . Dzudzow erklärte, er habe die Zusage Stambulow's
r erhalten und sei alsdann in die . zurückgekehrt. Alles Uebrige leugnete er, e jedoch zu,
orgiew mehrmals besucht zu haben. Er habe indeß bort niemand getroffen. Karawelow habe er zweimal besucht und mit demselben nur über die Wahlen gesprochen. Bobekow behauptete, nur einmal in Sofia gewesen zu sein, um mit Karawelow über die Wahl Karawelow'scher Candidaten sich zu verständigen. Bobekow leugnete ferner, Karawelow und Molow als Führer eines Complots bezeichnet zu haben. In der gestrigen Abenb⸗ stzung betheuerten Georgiew und Staikow ihre Unschuld. Georgiew widerrief seine in der Voruntersuchung abgegebenen Erklärungen; er sei damals krank gewesen. Staikow sagte aus, Georgiew habe ihn aufgefordert, fünf zur Ermordung Stambulow s entschlossene Männer namhaft zu machen, welche 5 Partei Karawelow's reichlich entschädigt werden würden.
betreffs einer Anstellun
Schweden und Norwegen.
(FE) Christiania, 2. Juli. Die Zolleinnahmen im Finanzjahr 1891/92 betrugen 2021 294 Kronen gegen 22791 985 Kronen im vorigen Finanzjahre. Im Budget⸗ voranschlage für das letzte Finanzjahr waren diese Einnahmen mit 21 3090 000 Kronen eingestellt.
Amerika.
Nach einer Meldung des Pariser Journals „Bresil“ aus Rio de Janeiro vom 3. d. M. hat der brasilianische Congreß den Bestimmungen der Verfassung zufolge be⸗ schlossen, dem Marschall Peixoto die Führung der Prä—⸗ sidentschaft bis zum Jahre 1894 zu übertragen.
Ein Reuter'sches Telegramm aus Rio de Janeiro meldet:
Am Sonntag fand in Sao Pau lo eine Versammlung der dort ansässigen Italiener statt, um Protest einzulegen gegen die Un⸗ bilden, welche italienische Matrosen jüngst seitens der Polizei in Santos Die Versammlung hatte große Nnordnungen zur Folge. Die Italiener zogen durch die Straßen, schenkten den Aufforderungen der Polizeiorgane zur Ruhe kein Gehör und rissen die brasilianische Flagge herunter. Bie Polizei und eine Anzahl Bürger schritten mit der blanken Waffe gegen die Italiener ein. Von einem Volkshaufen wurde ein stalienisches Wirthshaus und das. Redactionslocal des Journals „Roma“ zerstöärt. Die Unruhen dauerten bis spät in den Abend hinein; mehrere Personen wurden getötet oder verwundet. Die Truppen wurden consignirt.
erfahren hatten.
Asien.
Die Lage in Afghanistan bleibt nach Depeschen der „Times“ aus Kalkutta fortwährend kritisch und verursacht mehr Besorgniß als irgend ein anderes Ereigniß, das sich dort seit den Vorfällen in Pendschdeh, vor einigen Jahren, ue nn, Die vorliegenden Nachrichten lauten unbestimmt und unbefriedigend, aber immerhin genügend klar, um er— kennen zu lassen, daß der Emir nach verschiedenen Seiten hin mit ernsten Schwierigkeiten zu kämpfen hat, welche er sich in der Hauptsache durch seine eigenen Eingriffe gegen die Stämme zugezogen.
Nr. 6 des Ministerial-Blatts für die gesammte innere Verwaltung, in den Königlich preußifchen Staaten (herausgegeben im Bureau des Ministeriums des Innern) hat folgenden Inhalt: J. Allgemeine Verwaltungsfachen. Verfügung, betr. die Ernennung und Wiederabsetzung der Waisenräthe. — Cir⸗ kular und Anweisung, betr. die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. — II. Organisationssachen. A. Behörden und Beamke. Cirkular, betr. die Uebertragung der Befugniß zur Regulirung der Gehälter von Strafanstalts⸗Unterbeamten auf die Regierungs-Präsidenten. — Eir⸗ kular, betr. die Dienstkleidung der Strafanstalts⸗Werk⸗ und Maschinen⸗ meister. — B. Staatshaushalts⸗Etat, Kassen⸗ und Rechnungssachen. Cirkular, betr. die Revision der Forstkaffen. — III. Verwaltung der Communen, Corporationen und Institute. Verfügung, betr. die Be— werthung von Inhaberpapieren bei der Hila c Am ffn. seitens der Verwaltungen der öffentlichen Sparkassen. — JV. e , waltung. A. Versicherungswesen. Cirkular, betr. die inziehun der Beiträge zur Invaliditäts. und Altersversicherung dur Krankenkassen ꝛc. — Cirkular und Anweisung, betr. das Verfahren bei der Berichtigung von Quittungskarten für die Invali⸗ ditäts- und Altersversicherung. — B. Gefängnißwesen, Straf⸗ und Besserungsanstalten. Cirkular, betr. die Aufstellung Senning'scher Des infections apparate in den Strafanstalten. — B. Polizei der öffentlichen Ordnung. Cirkular und Vorschriften, betr. den Betrieb der Luftschiffahrt. — V. Verwaltung für Handel und Gewerbe. Cirkular, betr. die Untersuchung der Dampfkessel. — VI. Ver- waltung, für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Cirkular, betr. die Anrechnung der von staatlichen Förstern im Ge⸗ meinde oder Institutendienst zurückgelegten Dienstzeit bei Gewährung der Dienstalterszulagen. — Cirkular, betr. die Tagegelder und Reife⸗ kostensätze für die Zeichner, Meliorationstechnifer und Wiesen⸗Bau⸗ meister bei Reisen im Dienste und bei Versetzungen. — Cirkular, betr. die Beschäftigung und Remunerirung forstbersorgungsberechtigter Anwärter. — Cirkular, betr. Bestimmungen über die Geschäfte und die Stellung der Wiesen⸗Baumeister.
Statistik und Volkswirthschaft.
Alters- und Inpaliditätsversiche rung.
„„Bei der Versicherungs-Anstalt Baden sind nach der Karlsr. Itg. im , des Monats Mai 1892 74 Ansprüche auf Alters. renten erhoben worden. Hiervon wurden 62 anerkannt und 10 zu— rückgewiesen. Am 1. Mai betrug der Stand der erhobenen Ansprüche zödö, der zuerkannten Altersrenten 290358 und der zurückgewiesenen Ansprüche 65g. Von den Anträgen waren am 1. Mai in höherer Instanz endgültig anerkannt 70, ö kam im Lauf des Mai 1 Fall, sodaß bis zum J. Funi 71 Ansprüche in höherer Instanz anerkannt worden sind. Zu den am J. Mai unerledigten ha Fällen traten im Berichtsmonat weitere, auf andere Art wurde im Mal kein Anspruch erledigt, sodaß Fbei dem Stande vom 1. Mai mit 327 auf andere Art erledigten Fällen verblieb. Der Stand der Invgkidenren ten war 'am Mai folgender: Es waren 366 Ansprüche erhoben worden, wovon
O anerkannt, 158 zurückgewiesen, 7 in Höherer Instanz endgültig mherkannt, 75 unerledigt und g auf andere Art erledigt wärden' Hierzu kamen im Laufe des Mai 100 neuerhobene Ansprüche, von denen 52 bewilligt und 32 zurückgewiesen wurden. Die Zahl der un— sledigten Ansprfiche wurde auf 5g vermindert. ÄUm 17 Juni 185 waren somit von 3757 erhobenen Ansprüchen auf Altersrente 2970 anerkannt, 709 zurückgewiefen, 71 in höherer Instanz anerkannt, 32 auf andere, Art erledigt, 56 nicht erledigt und von 466 Anf zrüchen aus Invalidenrente 153 anerkannt, 196 zurückgewiefen, 7 in Hörde,
Instanz anerkannt, 75 ni . ö J r worben ö nicht erledigt und 9 auf andere Art erledig
Die Sterblichkeit der Gesammtbevölkerung des preußischen Staats nach Todesursachen 1890. a Anzahl der Gestorbenen stellte sich der Stat. Corr. iusolge im Jahre 1890 für die Gesammtbevölkerung des preußischen
Staats auf 717143 672 448 männliche und 344 695 weibliche Per— sonen); außerdem wurden 37 962 Todtgeborene (21 452 männssche und 16530 weibliche) den Standesbeamten gemeldet. Die Sterbeziffer, auf 1090 am 1. Januar 1890 Lebende und ohne Berücksichtigung der Todtgeborenen berechnet, erreichte die Höhe von 240 für die Bev ölke⸗ . im ganzen bejm. von 254 für den männlichen und 22,6 für den wei . Theil derselben. Die Sterblichkeit des Jahres sho ist demnach etwas ungünstiger ausgefallen als für die vorhergehenden drei Jahre 1887, 1888 und 1889, aber immer noch günstiger als in den früheren Jabren seit 1875.
Was die Häufigkeit einzelner wichtiger Todesursachen anlangt, so sind nur 36 Todesfälle an Pocken vorgekommen; davon betrafen 18 das männliche und 18 das weibliche Geschlecht. Unter diesen Gestorbenen waren 10 Knaben und 7 Mädchen weniger als 15 Jahre alt; die übrigen Todesfälle an Pocken famen vereinzelt in den höheren Altersklassen vor. Hervorzuheben ist folgender Fall: Mit dem Dampfer „»Campinas“ traf im Jahre 1890 eine englische Dame in Hamburg ein, welche, wahrschein lich in Lissabon angesteckt, nach ihrer Ankunft wegen Pockenerkrankung in das Hamburger Krankenhaus ging. Mit derselben hatte sich die Stewardeß L. be⸗ schäftigt, welche nach der Landung einige Tage bei der Familie Pr. in Altona Wohnung nahm. Sie sowohl wie die Frau Pr. sollen, was erst später erkannt wurde, in ganz geringem Grade die Pocken gehabt haben. Der Chemann Pr. und ein Sohn erkrankten im Juli 1890 an den Pocken und genasen im Krankenhause, während ein anderer Sohn dieser Krankheit erlag.
Es sind ferner gestorben unter 10 000 Einwohnern am Scharlach 2,99 (d, s. 1,21 C der Todesfälle), an den Masern und Rötheln 406 (1,59), an der Diphtherie ünd am Croup 14,54 (6,07), am Keuchhusten 5,78 (241), am Typhus 2, 04 (9, 85), an der Ruhr 0,27 (O, 11), am einheimischen Brechdurchfalle 5, 68 (2, 37), an der Diarrhöe der Kinder 4,94 (2,06), an acutem Gelenkrheumatismus O, 53 (0, 22), an den Skropheln und an der englischen Krankheit 6.58 (0,37), an der Tuberculose 28, 11 (11,72), am Krebs 431 (1,30), an der Luft⸗ röhrenentzündung und am Lungenkatarrh 61 (3,17), an der Lungen⸗ und Brustfellentzündung 1740 (7, 26), infolge von Selbftmord 1,99 (0,83) und durch Verunglückung 35.88 (1,62 0,½ der Gestorbenen).
Die preußische evangelische Landeskirche 1890.
Die Zahl der Geistlichen in den einzelnen Provinzen des preußischen. Staates unter Berücksichtigung der Größe der Provinzen, sowie der Zahl der in ihnen lebenden Evangelischen er⸗ giebt sich (für den Stand im Monate Dezember 1890 aus folgender der „Stat. Corr. entnommenen Uebersicht:
Diöcesen: Pfarrbezirke: gistliche
durchschnittlich durch⸗ Stellen: mit schn. mit
. evangel. Zahl auf
; Zahl evang. * e ⸗ Flãche wohnern
Be⸗ wohnern N 334 44100 390 Westpreußen 20 127580 34 060 204 Stadtkreis
1297 3339
ö 906 193 223 57 Brandenburg 7 53 833 32 856 1071 k ; 5 g, , 678
ö 120 676 22584 192 Schlesien. 70714 33 706 706 Sachsen .. 24993 23 600 1471 Westfalen . 96 221 54 904 342 Rheinland. 29 930766 44678 466 Hohenzollern 1 114224 2507 5
zusammen 450 64 559 J7T7ISss F5FSs- - „ Fs 6789 Als „Diöcesen“ sind in der vorstehenden Zusammenstell ung die Superintendenturen, Inspectionen und Militär Sberpfarrbezirke gezählt worden. Berlin und demnächst Ostpreußen sind mit Geistlichen am geringsten ausgestattet.
Die Ausstattung mit gottesdienstlichen Räum en ist aus nachstehender Uebersicht zu ersehen: gottes im Gebrauch der Kirchen⸗; ; gemeinde stehende ö 1 J 24 Kapellen Säle Staats⸗ Vereinen Kirchen und ö 6 . ⸗ und Bethaͤuser andere Gemeinde Privat⸗ - . Räume anstalten anstalten Ostpreußen. 23 18 122 29 17 Westpreußen ö 26 43 22 15 13 Stadtkreis —
Berlin.. 123 he ö . 16 12 Brandenburg 2605 21 ; 66 22 Pommern 1498 95 ; ; 45 11 114 2 h ; 58 16 Schlesien. . 1185 ü 8 ; 69 29 Sachsen .. 270 2426 3 61 23 Westfalen . 696 h ; ? 26 31 Rheinland . 891 06 23 16 Hohenzollern 13 ? l . 2 .
zusammen 11344 1367 407 189
Unter der Gesammtzahl befinden sich 35 Räume, welche mehrfach benutzt und dementsprechend gezählt sind.
Zahl
Provinzen:
Ostpreußen . 38
18 .
—10— n —
ö TG — -= 18 O
e X — N M 2 ASS
2 D
C — DS — O — O — 3 — 8
F
Provinzen
Die Zahl der öffentlichen und privatgewerblichen Schlachthäuser in Baden
betrug der „Karlsr. Ztg. zufolge im Jahre 1890 im Kreise Konstanz bei 220 Gemeinden 151. (9 öffentliche und 122 Privatschlachthäufer), im Kreise Villingen mit 91 Gemeinden 70 (3 öffentliche, 67 pri— pate), im Kreise Waldshut 168 Gemeinden 84 (5, Sl), im Kreife Freiburg 211 Gemeinden 140 (106, 34), im Kreise Lörrach 129 Gemeinden 119 (2, 117), im Kreise Offenburg 141 Ge— meinden 156 (7, 149), wobei aus dem Amtsbezirk Lahr die Angaben fehlen und für den Amtsbezirk Oberkirch die Zahl der Privatschlachthäuser nicht bekannt gegeben ist), im Kreise Baden 100 Gemeinden 134 (3, 131), im Kreise Karlsruhe 149 Gemeinden 226 (5 221, für den Amtsbezirk Ettlingen fehlen Angaben), im Kreise Mannheim 40 Gemeinden 115 (1, 114), im Kreise Heidelberg 107 Gemeinden 175 (1, 174), im Kreife Mosbach 2652 Gemeinden 99 (, 95, wobei für die Amtsbezirke Adelsheim und Tauberbischofsheim Angaben noch ausstehen). Es befanden sich somit im Jahre 1890 in 1608 Gemeinden des Großherzogthums 1449 Schlachthäuser, von denen 44 Gemeinde⸗ und 1405 Privat- schlachthäuser waren, was gegen 1889 bei einer Anzahl von 1605 Ge⸗ meinden eine Verminderung um 204 Schlachthäufer (12 Gemeinde— und 192 Privatschlachthäuser) ergiebt.
Zur Arbeiterbewegung.
Unter den Brauergesellen Berlins hatte sich eine Bewegung herausgebildet, welche die Einführung einer einheit—⸗ lichen Arbeitsordnung in den Brauereien fan Gegen⸗ stande hatte. Eine Commission wurde mit der Ausarbeitung einer solchen Arbeitsordnung betraut und der auf diesem Wege entstandene Entwurf wurde, nachdem er von einer öffentlichen Versammlung genehmigt war, allen Brauerei⸗Directionen Berlins und der Umgegend mit dem Ersuchen üÜber— sandt, ihre Meinung über diese Arbeitsordnun zu äußern. Wie die Berliner „Volksztg.“ mittheilt, ist die Arbeitsordnung der Commission daraufhin nur in vier Brauereien, Münchener Brauhaus“, Schultheiß⸗Tivoli⸗“, „Bergschloß-Brauerei“ und „Spandauer Berg“ zur Einfüh—
rung gelangt. Die übrigen Brauereien haben theils geantwortet, theils sich ablehnend verhalten unter
darauf,
Gesellen gesellen,
schäftigt
In
wurde geklagt, daß vielfa
Arbeits o
Brauereien
handen
aufgefordert zu erlassen, ; Commission übergeben werden soll.
inweis daß die eingeführten Arbeitsordnungen den Beifall der hätten. Ueber eine Versammlung von Brauer—⸗ die sich am Sonntag mit dieser Angelegenheit be⸗ e, berichtet das genannte Blatt: der Versammlung, in der alle Brauereien vertreten waren, die Bestimmungen der an sich sehr schönen rdnungen nicht inne gehalten würden. In manchen eilen! noch gar keine Arbeitsordnungen vor— Diese Brauereien sollen durch die Eommiffion werden, binnen drei Tagen Arbeitsordnungen widrigenfalls die Sache der Strike - Control- Die Versammlung erklärte,
sein.
für die Einführung der einheitlichen Arbeitsordnung wirken zu wollen.
Allgemei
n wurden Klagen gegen den Leiter des Arbeitsnachweises er—
hoben und die Arbeitsnachweis⸗Commifssion wurde beauftragt, für eine
anderweite Besetzung jenes Postens Sorge zu tragen. l Ueber die Bemühungen, die Dortmunder Brauer
hilf für die socialdemokratische Bewegung zu gewinnen,
chreibt In ehilfen
die „Westdeutsche nn,, . ihren leßzten Versammlungen haben die Dortmunder Brauer— hauptsächlich die e. des Anschlusses an den (socialdemo⸗
ratischen) Verband besprochen und leider hat die Mehrzahl der jungen Leute den Lockrufen und Versprechungen der Agitatoren williges Ge⸗ hör geschenkt und ist in die Netze der ‚Volksbeglücker⸗ gegangen. Die älteren Mitglieder des Vereins sollen aber durchaus nicht gewillt sein,
dem größeren Haufen nachzulaufen;
sie wollen, wie verlautet, dem⸗
nächst eine allgemeine Versammlung einberufen, um zu berathen, wie sie sich zu dem Vorgehen der Collegen stellen follen.
In lung de eines Lei hauer
Leipzig hat, wie die pz. Ztg. berichtet, eine Versamm— r Bildhauergehilfen am Sonnabend die Gründung pziger Gauvereins des ‚Centralvereins der Bild“
Deutschlands“ beschlossen, der den früheren Unter—
stützungsverein der Bildhauer Deutschlands“ ersetzen soll.
Aus
St. Etienne meldet ein Wolff'sches Telegramm vom
gestrigen Tage: In den von dem Syndikat der Bergarbeiter in
eigener Regie ausgebeuteten
NVarinoni-Schächten soll infolge
eines Conflietes zwischen den Societären und dem Verwaltungsrath
*
die Förderung eingestellt werden
Ueber Arbeitseinstellungen und Ausstände liegen folgende Meldungen vor: Wie die Fränk. Tgspost- aus Nürnberg berichtet, wurde über die Metallgußwaaren-Fabrik von Kainzinger u. Löblein infolge der Entlassung sämmtlicher . die Sperre verhängt.
In
Dffenbach stellten einer Mittheilung des „ Vorwärtz“ zu⸗
folge sämmtliche Former der Kesfseffabrik and Eisengießerei
Loos di
e Arbeit wegen Lohnstreitigkeiten ein.
Der Ausstand der Arbeiter der Zeughütte Friedrichs
dorf (Oesterreich) ist nach 14 tägiger Dauer beendigt worden.
Arbeiter zum thei
Aus Steink ment Pe
Die haben, wie der Vorwärts‘ mittheilt, ihre Forderung nur lÜ durchgesetzt. (Vgl. Nr. 149 d. BI.)
Warschau wird der ‚N. Pr. Zig. telegraphirt: Im ohlen⸗ Bergwerk Anton“ in Bobrowniki, Gouperne⸗ trikau, haben sämmtliche Bergleute, gegen 60, die Arbeit
eingestellt; zur Aufrechterhaltung der Srdnung find militqrische Maß⸗ regeln getroffen worden. ; Der Schneiderstrike in St. Gallen ist nunmehr beendet.
S.
Kunsft und Wißssenschaft. Dregtden, 4. Juli. Als wachträgliches Hochzeitsgeschenk
überbrachte gestern Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen Friedrich
August und der
städtische
einen prächtigen großen silbernen Tafelaufsatz. krönt von einer hält, mit der Rechten einen Myrthenkranz darreicht.
,,
llianzw
und der
Prinzessin Luisa, Herzogin von Sachsen, eine Abordnung, an der Spitze Qber⸗Buͤrgermeister Pr. Stübel, Er wird be⸗ resda, die in der linken Hand das städtische Wappen Unterhalb der ale, am Mittelkörper ist, von zwei Kindern gehalten, als appen das sächsische Wappen mit dem Rautenkranze Herzschild des, toskanischen Wappens (othringen,
Habsburg, Toskana) angebracht. Die beiden Schmalseiten tragen die Widmungsinschrift, die dierte Seite zeigt eine Kartusche mit den ver—
schlungenen Buchstaben F. A. und L.
der Kart
ein geflügelter den Händen, an der mit Füllhorn und
rechts u chmückt einerseits mit
t
Unterhalb der Wappen und usche sind zwei große Muscheln angebracht; an der einen sitzt Liebesgott mit. Brautfacke!l und Kranz in anderen die geflügelte Göttin des Glücks Steuer. Der Mittelkörper des Aussatzes und links in zwei architektonische Theile aus, ge— den Gestalten der Kunst und Wissen—
schaft, andererseits des Handels und des Gewerbes, die fich huldigend
nach der
Mitte wenden. Der Aufsatz wird von Löwen getragen, dem
Wappenthier von Meißen⸗Sachsen, dem Haupt- und Stammlande der
Wettiner.
Das fein durchgebildete Werk, das in Renaissanceformen
mit barocken Anklängen gehalten ist, hat 105 em Länge, 58 em Breite
und 87 em Richter,
öhe. Der Entwurf stammt von dem Bildhauer Harald rofessor an der Dresdner Kunstgewerbeschule. Der
Aufsatz hat einen Werth von 15 000 60 8
. chnungen resdner Kunstgenossenschaft
1
veranstaltet,
Dresden. Für die Ausstellung von Aquarellen, Handzeichnungen und Radirungen, welche die im August und September
hat, die Königlich sächsische Staatsregierung
wiederum eine kleine Anzahl goldener und silberner Medaillen bewilligt.
Preisrichter werden sein die Maler Prof. Jacobs in Berlin, .
in Düsse
ldorf. Papperitz in München, Fröschl in Wien und Prof.
Kießling in Dresden. . . — Die Akademie der Schönen Künste in Paris hat in
ihrer am
2. Juni abgehaltenen Sitzung den Componisten Paladilhe
mit. 21 Stimmen zu ihrem Mitgliede an Stelle des verstorbenen
Guiraud
gewählt.
Gesundheitõwesen, Thierkrankheiten und Ab spy errungõ⸗
Die
Maßregeln.
Oeste rreich⸗ Ungarn. Seehehörde zu Triest hat wegen des Auftretens der Cholera
im südlichen Rußland eine , Quarantäne gegen Provenienzen —
aus den russischen Häfen des schen Meeres, . J aus den tür kischen
chwarzen und des Asow⸗ ärztliche Untersuchung aller
sowie eine strenge ärz 1 Häfen des Schwarzen
Neeres verfügt.
Wien, 5. Juli. Mittheilung des W. T. B.. . unter Aufwendung außerordentlicher Mittel weitgehende fanitäre N
Der oberste Sanitätsrath hat sich nach einer dahin ausgesprochen, daß schon iert
2
nahmen für den Fall des Aushruchs der Cholera in Galizien und der Bukowina ins Auge zu fassen seien.
Pest, 4. Juli. hier mehrere nach der Correspondenz Bureaus ! jeglicher Begründung. In der
Sitzung
Die nach auswärts Ch olerafälle vorgekommen Versicherung des K. ᷣungarischen
verbreitete Meldung, daß seien, entbehrt
Telegraphen⸗ heutigen
des Sanitätsausschusses erklaͤrte der städtische Spberarzt, er
könne die vollkommen beruhigende Versicherung geben, daß Ungarn von der Choleragefahr überhaupt nicht bedroht erscheine. Die sani⸗ tären He r f seien ö viel inte als zu der gleichen
Zeit im zwei Dem
Rost off, 4. Juli.
0
vorigen Jahre. Es seien in diesem Jahre im ganzen nur Bauchtyphus ähnliche Fälle vorgekommen.
Nachdem die Cholera sich auf den vor
Astrachan liegenden Seeschiffen gezeigt hat, ist sie laut Meldung des W. T. B., nunmehr guch in Astrachan selbst ausgebrochen? und
hat schon
einige Todesfälle herbeigeführt.
arnicht