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222. 2524 bis 2528. 2530. 2535. 2589. 2540. 2542 über je 100 Thaler, ö! = .
zusammen 50 Stück über 5000 Thaler — 15 000 M6
Dieselben werden den Besitzern zum 1. Januar 1893 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgeloosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge vom 2. Januar 1893 ab gegen Quittung und Rückgabe der Actien und der nach diesem
ermine zahlbar werdenden Zinsscheine Reihe II
Nr. 10 nebst Anweisungen für die nächste Reihe bei der Staatsschulden⸗Tilgungskasse hierselbst, Tauben⸗ straße 29, zu erheben. Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vor⸗ mittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jeden Monats.
Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungs⸗Haupt⸗ kassen und in Frankfurt. a. M. bei der Kreiskasse. Zu diesen Zwecke können die Actien nebst Zinsscheinen und Anweisungen einer dieser Kassen schon vom 1. Dezember 18092 ab eingereicht werden, welche sie der Staats⸗ schulden-Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 2. Januar 1893 ab bewirkt.
Der Betrag der etwa fehlenden Kapital zurückbehalten. ö .
Vom 1. Januar 1893 ab hört die Verzin sung der verloosten Actien auf. . . .
Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, noch rück— ständigen Actien:
Aus der Kündigung zum 2. Januar 1889. . Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe II Nr. 6 bis 10 und Anweisung.
Zinsscheine wird vom
Nr. 4012. -
Aus der Kündigung zum 2. Januar 1890. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe I Nr.7 bis 160 und Anweisung.
Nr. 3868.
Aus der Kündigung zum 2. Janugr 1891. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe II Nr. 8 bis 10 und Anweisung.
Nr. 3994.
wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß deren Ver— zinsung aufgehört hat. - ö Die Staatsschulden-Tilgungskasse kann sich in einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Actien über die Zah— lungsleistung nicht einlassen. Formulare zu den Quittungen werden von den oben be— zeichneten Kassen unentgeltlich verabfolgt. Berlin, den 4. Juli 1892. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.
Der bisherige Privatdocent Dr, Wilhelm Schulze zu Greifswald und der bisherige Privatdocent Dr. Peter Jensen zu Straßburg i. E, sind zu außerordentlichen Pro— fessoren in der philosophischen Facultät der Universitäͤt zu Marburg ernannt worden.
Der bisherige Kreis-Wundarzt des Kreises Olpe, Sanitäts— Rath Dr. Fuchsius in Olpe ist zum Kreisphysikus des— selben Kreises ernannt worden.
Dem Oberlehrer Robert Zimmermann am Gymnasium zu Fürstenwalde ist das Prädicat Professor beigelegt worden.
Die Beförderung des ordentlichen Lehrers Hermann Müller am Realgymnasium zu Dortmund zum Oberlehrer an derselben Anstalt ist genehmigt worden.
Bekannt mn chu ng.
Auf Grund des § 3 der in Nr. 284 des „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers“ vom 2. Dezember 1891 veröffentlichten und am 1. Januar 1895 in Kraft tretenden Vorschriften für die Lieferung und Prüfung von Papier zu amtlichen Zwecken 'haben ferner die nachfolgenden Fabrikanten ihr Wasferzeichen bei der unterzeichneten Anstalt angemeldet. Die Anmeldungen Nr. 1 bis 7 sind im „Reichs⸗-Anzeiger“ Nr. 8d, die Anmeldungen Ur. 8. bis 141 im „Reichs-Anzeiger“ Nr. 111, die Anmeldungen Nr. 15 bis 265 im „Reichs-Anzeiger“ Nr. 136 veröffentlicht.
Firma Wortlaut des Wasserzeichens
Mahla & Graeser in Mahla & Graeser Remse (Sachsen) Remse Normal 28 Sieler C Vogel, Inhaber der Schröderschen Papierfabrik in / Golzern in Sachsen
25 Thodesche Papierfabrit
Actiengesellschaft in Hainsberg
30 Dalbker Papierfabrik Mar Dresel in Dalbke
Sieler & Vogel Papierfabrik Golzern
Il Pap lerfahrit gouisenthal g. S C Co. in Louisenthal
sen J. S. GEppen Winse JJ Normal
a. d. Luhe J
Hugo Hoesch in Königstein Hugo Hoesch i. Sachsen Königstein i. S. Gebr. Hoff sümmer Duren
Normal
Abgereist: Seine Cxcellenz der Staats-Minister und Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten Pr. Bosse, auf Urlaub—
Per sonalveränderungen.
Königlich Preußische Armee. — Offiziere, PortepeeFähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Bersetzungen. Im activen Heere— Stettin, 27. Juni. Graf v. Blumenthal, General⸗Feld⸗
marschall, in seiner Eigenschaft als General · Inspecteur von der 4. jur 3. Armee⸗Insp. (Standort Berlin) versetzt. Prinz Leo⸗ pold von Bavern Königliche Hoheit, Königl. Baver. Gen. der Cap., im Einverständniß Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Luitpold, Regenten des Königreichs Bayern, die Stellung des General⸗ Inspecteurs der 4. Armee⸗Insp. (Standort München) übertragen. v. Twardows ki II., Major vom Großen Generalstabe, v. Blumen⸗ thal, Rittm. aggreg. dem Oldenbg. Drag. Regt. Nr. 19, — in ihrem Commando bezw. * Generalstabs⸗Offizier und als Adjutant, von der 4. zur 3. Armee⸗Insp. übergetreten. Exangelische. Militär⸗Hei st liche.
30. Mai. Franke, Diaconus in Dessau, zum Div. Pfarrer der 20. Div. in Celle berufen. . ;
20. Juni. Myrau, Pastor in Westerhever, zum Div. Pfarrer der 18. Div. nach Flensburg berufen.
Königlich Bayerische Armee.
Offiziere, Portevee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heere.
21. Juni. Frhr. Reichlin v. Meldegg, Hauptm. des 13. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, bisher Assist. der Militär⸗Schießschule, zum Comp. Chef im 9. Inf. Regt. Wrede ernannt.
Im Beurlaubtenstand e. 25. Juni. Fröhlich (1. München), Sec. Lt. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, zur Res. des 2. Inf. Regts. Kronprinz versetzt. Rath geber, Frhr. v. Pranckh, Sec. Lts. in der Res. des 1. Schweren Reiter⸗Regts. Prinz Karl von Bayern, Stark, Sec. Lt. in der Res. des 2. Fuß⸗Art. Regts., Du Bois (Augsburg), Eßer (Kaiserslautern), Sec. Lts. von der Landw. Fuß Art. L. Aufgebots, Degen (Dillingen), Sec. Lt. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots. Lampert (Ingolstadt), Sec. Lt. von den Landw. Jägern 2. Aufgebots, — zu Pr. Lis, Söldner Mindelheim)t, Vice⸗Feldw. der Res. im 3. Inf. Regt.,, zum Sec. Lt. der Res., — befördert. ö
Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 30. Juni. Roger, Pr. Lt. des 12. Inf. Regts. Prinz Arnulf, als Assist. zur Militär⸗Schießschule eommandirt.
Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. 21. Juni. Miller, Major z. D, Referent für Landwehr und Ersaßange— legenheiten bei der 1. Inf. Brig, unter Verleihung der Aussicht auf Anstellung im Civildienste, mit Pension und mit der Erlaubniß zum . der Uniform des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig der Abschied
ewilligt.
27. Funi. Zeiß, Hauptm. a. D., in die Kategorie der zur Disp, stehenden Offiziere versetzt. ĩ
Im Beurlaubtenstan de. 25. Juni. Bartschmid, Sec. Lt. von der Res. des 2. Inf. Regts. Kronprinz, Funkler, (Nürnberg), Pr. Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform, Strauß, Adlmühler (Augsburg), Deß loch (So, Seitz (Landau), Pr. Lts, von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Obermayer (1. München), Eckstein. Mack (Augsburg), Herbst (Erlangen) Kennel (Hof), Wolff (Aschaffenburg, Hölldörfer Gasserslautern, Bruch Landau), Sec, Lts., von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Frhr. v. Hirschberg (J. München), Sec. Lt. der Landw. Cap. 7. Auf— gebots, unter Charakteris. als Pr. Lt. und unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 2. Schweren Reiter-Regts. pacant Kronprinz Erzherzog Rudolf von Oesterreich, — der Abschied bewilligt. .
Im Sanitäts⸗-⸗Gorps. 25. Juni. Dr. Wag enhäuser (Augsburg), Assist. Arzt J. Kl. der Landw. J. Aufgebots, Pr, Bait (Weiden), Stabsarzt der Landw. 2. Aufgebots, Dr. Frobenius Aschaffenburg) Dr. Kaulen (Kaiserslautern), Assist. Aerzte 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots, — der Abschied bewilligt.
ö Beamte der Militär-Verwaltung.
27. Juni. Held, Kanzlei⸗Rath, Geheimer Registrator im Kriegs-Ministerium, unter Verleihung des Titels eines Geheimen Kanzlei ⸗Raths in den erbetenen Ruhestand getreten. Graßmann, Sec. Lt. a. D, Kasernen⸗Insp. auf Probe, zum Kasernen⸗Insp. bei der Garn. Vetwalt. Ingolstadt mit dem Range vor dem Kasernen— Insp. Reint haler ernannt.
28. Jun i., Kn ochel, Kanzlei⸗Rath, Geheimer Kanzleivorsteher im Kriegs⸗-Ministerium, unter Verleihung des Titels eines Geheimen Kanzlei⸗Raths in den erbetenen Ruhestand getreten.
Aichtamtliches.
Deuntsches Reich. Preußen. Berlin, 6. Juli.
Aus Drontheim wird dem „W. T. B.“ noch gemeldet, daß Seine Majestät der Kaiser und König nach der Ankunft daselbst Sich auf die Jacht „Lensahn“ Seiner König⸗ lichen Hoheit des Erbgroßherzogs von Oldenburg begaben, um Ihre Königliche Hoheit die Erbgroßherzogin 'zu begrüßen. Nachher nahmen die gibgrof ße sg in, , e,, nebst Tochter an dem Abendessen auf dem „Kaiseraͤdler“ theil.
Gestern Vormittag 11 Uhr sind Seiner Majeftät Yacht „Kaiseradler“ und Panzerfahrzeug „Siegfried“ nach Bodd ab— gedampft.
Einige Zeitungen fahren fort, Aeußerungen zu bringen, welche durch den Umstand, daß sie auf den Fürsten Bismarck zurückgeführt werden, Interesse erregen, deren sachlicher Werth aber der Regierung keinen Anlaß giebt, sich mit ihnen zu beschäftigen.
Nur folgende Aeußerung der „Hamburger Nachrichten“ kann, weil sie geeignet ist, den ersten Beamten des Reichs zu verdächtigen, und weil sie jeder thatsächlichen Begründung ent⸗ behrt, nicht ohne Widerlegung bleiben. Dies Blatt sagt in Nr. 158 vom 5. Juli d. J.: ;
„Es ist ein Irrthum, daß Fürst Bismarck die Ver— muthung ausgesprochen habe, Windthorst habe die Kunde von der Candidatur Caprivi's aus dem Munde des Kaisers gehabt. Der Fürst hält eher das Umgekehrte für möglich und glaubt, daß Caprivi der Candidat des Centrums west früher gewesen sei als der des Kaisers, da die anti⸗ bismarck schen Beziehungen des ig i en Reichskanzlers zum Centrum bis in die Zeit der „Reichsglocke“ zuruͤckreichen und uns nichts darüber bekannt ist, daß ihre Fortsetzung später unterbrochen worden ist.“
Der Reichskanzler General der Infanterie Graf von Caprivi hat bis zu, dem Augenblick, in welchem Seine Majestät der Kaiser ihn zum Reichskanzler ernannte, nie nach einer politischen Wirksamkeit gestrebt und nie Beziehungen — auch nicht antibismarck'sche — zu irgend einer politischen Partei gehabt oder gesucht.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für Pechnungswesen und für Elsaß— Lothringen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuer—
wesen und für Handel und Verkehr, sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
fach der im Reichs- Eifenbahnamt aufgestellten Nach— weisung über die im Monat Mai d. J. auf deutschen Bahnen (ausschließlich der bayerischen) bei den en mit Personenbeförderung vorgekommenen erspätungen, haben auf 35 größeren Bahnen bezw. Bahnnetzen mit einer Gesammtbetriebslänge von 36 578,7 kim von den fahrplanmäßigen Zügen überhaupt sich ver⸗ spätet: 524 Schnellzüge, 860 Ce on i und 115 zur . sowie zur Güterbeförderung gleichzeitig dienende Züger zusammen 1499. Von den faͤhrplanmäßigen Zügen mit Personenbeförderung wurden geleistet: 15 915 435 Zug⸗ kilometer, M4 3533 632 Achskilometer gegen 14710361 Zug— und 281 561 060 Achskilometer im Vormonat und gegen 14476195 Zug⸗ und 29M 181193 Achskilometer in, demselben Monat des Vorjahres. Von den Ver⸗ i ge wurden 485 durch das Abwarten verspäteter An⸗ chlußzüge veranlaßt, sodaß den aufgeführten Bahnen nur 1014 Verspätungen zur Last fallen, gen 1513 im Vormonat und 2808 in demselben Monat des Vorjahres. Von den 4 eigener Bahn vorgekommenen Verspätungen entfallen au 1 Million Zugkilsmeter 64, 1 Million Achskilometer 3, mithin auf 1 Million Zugkilometer 130 — 67 v. H. weniger als im Monat Mai des Vorjahres und 39 — 38 v. H. weniger als im Vormonat, und auf 1 Million Achskilometer 6 — 67 v. H. weniger als im Monat Mai des Vorjahres und 2 — 40 v. H. weniger als im Vormonat. Infolge der Verspätungen wurden 979 An⸗ schlüsse versäumt (gegen 2191 in demselben Monat des Vor⸗ jahres und 1284 ün Vormonat). Bei 8 Bahnen sind Zug⸗ verspätungen und bei 11 Bahnen Anschlußversäumnisse nicht vorgekommen. In der Nachweisung sind die n auf denen Zugverspätungen vorkamen, nach der Verhältniß- ahl (geometrisches Mittel) zwischen der Anzahl der von den k der Personenbeförderung dienenden Zügen auf 1 Million Zugkilometer und der auf 1 Million Achs⸗ kilometer entfallenden eigenen Verspätungen geordnet. Danach nehmen die Main Neckarbahn, die Hessische Ludwigsbahn und die Bahnen im Bezirke der 5 Eisenbahn⸗ Direction zu Berlin die ungünstigsten Stellen ein. Wird die Reihenfolge der Bahnen statt nach der Anzahl der Verspätungen nach der? mee. der Anschlußversäumnisse bestimmt, so treten die Kiel⸗Eckernförde⸗Flensburger Bahn, die Hessische Ludwigs— bahn und die Bahnen im Bezirke der Königlichen Eisenbahn— Direction zu Erfurt an die ungünstigsten Stellen.
Der Königliche Gesandte in Darmstadt Freiherr von Plessen ist vom Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und. hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Wirkliche Geheime Ober-Bergrath Lindig, vor⸗ tragender Rath im Ministerium für Handel und Gewerbe, ist in der Nacht zum 5. d. M. gestorben.
S. M. Yacht „Kaiseradler“, Commandant Capitän zur Sce von Arnim, und S. M. Panzerfahrzeug „Sieg⸗ fried Commandant Corvetten⸗Capitän Gruner, sind am 4 d. M. Abends in Drontheim (Norwegen) angekommen und am 5. wieder in See gegangen.
Bayern.
. München, 5. Juli. Ihre Majestäten der König und die Königin von Sachsen trafen heute Abend von Tegernsee ier ein. Morgen findet bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz-⸗Regenten zu Ehren Ihrer Majestaͤten ein Gala— iner statt.
Württemberg.
Stuttgart, 5. Juli. Ihre Majestät die Königin⸗ Wittwe hat sich heute zu Friedrichshafen begeben.
Defsterreich⸗ Ungarn.
Die dritte Lesung des Tariftextes des Handelsvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien ist, wie das Irdbl.“ meldet, nunmehr beendet. Da dabei alle noch be— stehenden Differenzen beseitigt wurden, steht jetzt nur noch die dritte Lesung des Vertrags Textes bevor, für die seitens der serbischen Delegirten bereits neue Instructionen aus Belgrad eingeholt worden sind.
In der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses— kam es bei der Berathung des Antrages Pacak: die Angelegenheit des Abg. Sp incie, der wegen großkroatischer Reden und gleichzeitiger Wahlumtriebe seiner Stellung an der Universität in Görz enthoben worden ist, dem Immunitäts— Ausschuß zu überweisen, zu einer überaus lebhaften Debatte. Der Abg. Herold kritisirte die Maßregel vom Standpunkt der politischen Moral. Die Abgg. Pernerstorfer, Kramac und Lueger griffen den Unterrichts-Minister Freiherrn von Gautsch aufs heftigste an; Kramac und Lueger, wurden zur Ordnung ge— rufen. Der Unterrichts-Minister bezeichnete wiederholt mit großer Entschiedenhelt das disciplinarische Vorgehen gegen Spincic als vollkommen gerechtfertigt und trat, der Behaup— tung entgegen, daß Ungarn sich in die Angele e ein⸗ gemischt . Schließlich wurde einstimmig beschlosfen, den Antrag Pacak dem Immunitäts-Ausschuß zu überweisen.
Bei der Fortsetzung der Budgetdebatte im ungarischen Oberhause erklärte der Minister⸗Präsident Graf Szapary
estern: die Regierung halte hinsichtlich der Wegtaufun 5⸗ ö an der Durchführung des Gesetzes fest und werde die Frage einer Revision des . bei der Regelung des Ehe⸗ und Familienrechts erwägen. Sie werde nichk einzelne Fragen herausreißen, sondern alle zwischen Staat und Kirche bestehenden Fragen auf der Grundlage einer voll— ständigen Rechtsgleichheit aller Confessionen in entsprechender Reihenfolge ihrer Lösung zuführen. Das Budget wurde hierauf in der General- und Spezialdebatte angenommen.
Der Finanz⸗Ausschuß des Unterhauses hält heute Vormittag eine Sitzung, in welcher der Abg. Hegedüs den
längerem Aufenthalt nach
Entwurf des Ausschußberichts äber die Valuta— vorlagen einbringen wird. In der heutigen Sitzung des Unterhauses wird dann der Bericht dem Plenum unterbreitet werden. Die Valutavorlagen sollen, wie die, B. Corr.“ erfaͤhrt, sobald als mö 1 nicht nur im Unterhause, sondern auch baldigst im Oberhause zur Verhandlung gelangen, ohne daß auf die Erledigung und Annahme dieser Vorlagen seitens des österreichischen Parlaments gewartet wird, da sicher voraus—⸗ gesetzt werden kann, daß die Vorlagen, wenn die Verhandlungen in . noch so lange dauern sollten, ohne weitere wesentliche odificationen auch durch den österreichischen Reichsrath angenommen werden. Die Verhandlungen des ungarischen Reichstags werden demnach Mitte Juli bis Ende September vertagt werden können.
Großbritannien und Irland.
Bei den Parlamentswahlen waren bis heute Morgen 89 Conservative, 11 Unionisten und 61 Gladstonianer gen gn
Die Conservativen haben bisher 9, die Unionisten 1 und die Gladstonianer 18 Sitze gewonnen. Im Wahlbezirk Liverpool ist der Unter⸗Staatssecretär der Colonien, Baron Worms mit 3797 Stimmen gewählt worden. Stanley ist in North Lambeth Wahlbezirk London) seinem 8 . unterlegen.
Gladstone setzt seine Wahlagitations-Reise in Schott— land fort. Am 4. d. M. äußerke er sich in Gorebridge Midlothian) in einer längeren Rede über die Arbeiterfrage und sprach sich zu Gunsten der gesetzlichen Feststellung des Achtstundentages ir Bergarbeiter aus. In einer gestern in Dalkeith gehaltenen Wahlrede meinte er, wenn Schottland nach reiflicher Erwägung für sich Ho merule verlange, werde es dieselbe erhalten; denn es sei dies sein gutes Recht.
Der Antiparnellit William O'Brien wurde gestern bei einer Wahlversammlung in Cork von dem parnellitischen Pöbel durch einen Steinwurf am Kopf verletzt; sein Zuftand giebt zu Besorgnissen Anlaß.
Frankreich.
Der Senat berieth gestern den Gesetzentwurf des De— putirten Bovier⸗-Lapierre, betreffend die Arbeiter⸗ syndicate. Die Deputirtenkammer hatte diesen Entwurf bereits zweimal angenommen; die Commission des Senats, beantragte jedoch dessen Ablehnung. Der Senat beschloß mit 133 gegen 117 Stimmen, den Gegen— entwurf Goblet's zu prüfen, um eine Einigung mit der Kammer zu erzielen. — Die Deputirtenkammer nahm in ihrer gestrigen Sitzung sämmtliche von dem Marine-Minister geforderten Credite im Betrage von 38 Millionen Francs unverändert an und genehmigte hierauf die gesammte Vorlage mit 431 gegen 23 Stimmen.
Die indirecten Staatseinnahmen im Juni d. J. ergaben 1250 909 Fr. weniger, als im Budgetvoranschlag an⸗ geen waren, und überstiegen die Einnahme desselben Monats des Vorjahres um 3 900 060 Fr. Die Zolleinnahmen ergaben gegenüber dem Voranschlag eine Mindereinnahme von 31 Mil⸗ lionen Frances.
Die Initiativcommission der Deputirtenkammer stimmte einhellig dem Antrag Delonele's zu, im Jahre 1909 eine Weltausstellung zu veranstalten.
Wie dem „W. T. B.“ zufolge verlautet, habe es nicht in der Absicht der Regierung gelegen, sofort eine Commission zur Vorbereitung der Arbeiten für eine Wel t-Ausstellung im Jahre 1 zu ernennen; vielmehr solle nur die permanente Ausstellungscommission ergänzt werden, der dann die Vor— arbeiten betreffs der projectirten Welt⸗-Ausstellung zu unter— breiten sein würden.
Nach einer amtlichen Depesche aus St. Louis am Sene— gal vom 2. d. M. sind von dort 5 Offiziere, 236 Freiwillige und 124 eingeborene Arbeiter nach dem Golf von Benin abgegangen. 2
ei einer Reihe von Versuchen auf dem Schießplatze von Le Hoc bei Havre hat der „United Service Gazette“ zufolge eine 57 mm Schnellfeuerkanone nach dem Canet Gy stemn don nicht weniger als 80 Kaliber Länge die außerordentliche Anfangsgeschwindigkeit von 998 m mit einem Gasdruck von nur 2400 kg erreicht, ohne Schaden zu leiden. Das in der Schießschule von Chalons vor kurzem gründlich erprobte neue Magazingewehr von 65 mm Kaliber soll außerordentlich befriedigt haben. Dasselbe ist sehr leicht, der Verschluß einfach und dauerhaft; das Geschoß wiegt nur 20 g, seine Anfangsgeschwindigkeit ist größer als beim Lebelgewehr, die Flugbahn sehr rasant. Im befonderen soll die neue Art des Ladens außerordentlich einfach und das Dewehr im ganzen allen anderen bisher eingeführten ein— schließlich der neuen schweizerischen und italienischen überlegen sein.
Schweiz. „ Der Bundesrath hat über den Vollzug des neuen Aus lie ferungsgesetzes an die Cantone ein Kreisschreiben erlassen. Nachdem er sich mit dem Bundesgericht speciell über die Anwendung der Artikel 23, 24 und Bin Einvernehmen gesetzt, giebt er darin, gestuͤtzt auf die Antwort des Bundes⸗ kern. die nöthigen Directiven zur richtigen Ausführung des esetzes.
Der in Bellinzona versammelt gewesene Verfassungsrath des Cantons Tessin hat nach längeren Berathungen am 2d. M. den neuen Verfaffung sen twurf mit 4 gegen K Stimmen angenommen. Die ganze Linke sowie Conser⸗ dative stimmten dafür. Die Abstimmung durch das Teffiner Volk ist auf den 3. Sktober festgesetzt ö
Den Bestand des Heeres der idgenossenschaft am 1. Ja⸗ nuar 1892 beziffert der amtliche Bericht in nachstehender BKeise; Auszug 128 459, Landwehr Sl 1064, Landsturm e l, im ganzen also 485 764 Mann. Davon entfallen uf Auszug bezw. Landwehr an Generalstab und Eifenbahn— wejen 96 bezw. 9, Infanterie 93 039 bezw. 59 765, Cavallerie
bezw. 2986, Artillerie 18801 bezw. 11 867, Genie 7386 bei. W864, Hesündheitsdienst HM bezw. Ros, Verwaltungs— trüppen 150 bezw. 457, Militär-Gerichtwesen 75 bezw.“ h, n ganzen also auf den Auszug 128 159, die Landwehr ö Mann. — Dem Landsturm gehören 2962 Offizieren e565 Unteroffiziere, 51 94 Corporale und Soldaten an.
Bulgarien. 9 Pei dem gestern fortgesetzten Verhör in dem Prozeß et schzw betheuerte Lepa vzow seine Unschuld: die wahren ; oörder Beltschew s feien Dims Tufekschew und Kozarow. Der geklagt Ka rav el ow leugnete, daß Georgiew mit ihm über das Complott gesprochen und daß er an dem Complott vom August 18865 theilgenommen habe. Er besitze keinerlei e chriebe nes Programm, wenn er in der Sobranje sitzen verde, werde er wissen, was er thun müsse; sein Programm
sei die Annäherung Bulgariens an befreundete Mächte und die Verbesserung der Lage Bulgariens.
Schweden und Norwegen.
Gestern fand in Christiania der von konservativer Seite angeregte große Polksaufzug nach dem König⸗ lichen Schlosse unter Betheiligung von etwa 12009 Per⸗ sonen statt. In der von einer Deputation dem König überreichten Adresse heißt es: das Volk sei überzeugt, daß der König die Ehre und das Recht Norwegens immer. vertheidigen und 9. die Durchführung der Gleichstellung arbeiten werde. Der König und die Königin, sowie der Kronprinz und die Kronprinzessin nahmen von dem Balcon des Königlichen Schlosses die Ovationen der jubelnden Menge entgegen, welche entblößten Hauptes das Königslied sang. Gegen 50 000 Personen hatten sich vor dem Schlosse eingefunden.
Amerika. .
Die vom Senat der Vereinigten Staaten am 1 9 Stewart sche Silberprägungsbill berechtigt jeden Besitzer von Silbermetall, seinen orrath in jeder Münze des Landes zu deponiren und ihn in Standard Dollars umprägen zu lassen. Diese bilden ein ge es kö für alle Zahlungen an den Staat und Private.
ie Bill heht das gegenwärtig in Kraft bestehende Gese
über den Ankauf von Bullion vom Jahre 1890 auf und 2. den Schatzamts-Secretär an, alles im Schatzamt liegende gegen Silbercertificgte angekaufte Silber zu münzen. Für die Bill stimmten im Senat 11 Republikaner, 16 Demokraten und 2 Mitglieder der Farmer⸗Allianz. Die Gegnerschaft war zu⸗ sammengesetzt aus 18 Republikanern und 7 Demokraten. Das ö wird die Bill an seinen Prägungs—⸗ Ausschuß verweisen, der, wie man annimmt, die Genehmigung empfehlen dürfte.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Rio de Janeiro von gestern ist in Sao Paulo die Ruhe wieder hergestellt, jedoch dauert die Erregung gegen die Italiener fort. Der „Agenzia Stefani“ zufolge sind die in den südamerikanischen Gewässern stationirten italienischen Kanonenboote „Propan“ und „Veniero“ telegraphisch angewiesen worden, sich der italienischen Gesandtschaft in Rio de Janeiro zur Verfügung zu stellen.
Amtlichen Meldungen zufolge haben die Regierung s— truppen die Stadt Corumba im Staate Matto Grof so eingenommen.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Bei der Sequestration bepfandbriefter Güter im Wege der Zwangsvollstreckung ist, nach einem Urtheil des Reichs⸗ erichts, VI. Civilsenats, vom 18. Februar 1892, im Gebiete des gern ichen Allgemeinen Landrechts der Se que ster regelmäßig nicht als Beamter, sondern nur als Gehilfe der Landschaft bei der Ver⸗ waltung des Gutes anzusehen, und die Landschaft haftet demnach für den Sequester nur soweit, als ihr ein mäßiges Versehen bei der Aus— wahl oder bei der Aufsicht über ihn zur Last fällt.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Wohlthätigkeit.
Durch den Rentier Porstel ist der Stadtgemeinde Berlin testa— mentarisch zur Errichtung eines Instituts für Blinde der Betrag von 395 491,54 tn. vermacht worden. Davon ist aber noch eine lebenglängliche Rente von 4200 M zu zahlen. Der Magistrat hat die Schenkung angenommen und die Königliche Genehmigung dazu
nachgesucht.
Zur Arbeiterbewegung. .
Eine Versammlung der Posamentiere Berlins be—⸗ schäftigte sich jüngst mit der Organisationsfrage und nahm folgende, vom „Vorwärts“ mitgetheilte Resolution an, mit welcher der Anschluß an den Textilarbeiterverband ent— schieden und der geplante Verbandstag aussichtslos wird:
Die Versammlung erklärt, in der Erwägung, daß bei der ständi⸗
en Zunahme der Unternehmerberbände eine Branchenorganisation der Arbeiter für die Dauer nicht im Stande ist, genügenden Widerstand zu bieten; ferner in Erwägung, daß dieser Verband infolge seiner ge— ringen Mitgliederzahl den Anforderungen, die an ihn gestellt werden müssen, nicht genügen kann, daß ein weiteres Fortbestehen des Verbandes der k u. s. w. nicht zum Wohle seiner Mitglieder ist und spricht die Erwartung aus, daß sammtliche Filialen den Uehertritt in den Textilarbeiter⸗Verband selbständig beschließen, diese Resolution für sich als Richtschnur nehmen und von der Äbhaltung des Congresses der Kosten wegen absehen.
Aus Paris berichtet ein Wolff'sches Telegramm vom gestrigen Tage; Dem Vernehmen nach dürfte die Regierung den von dem socialistischen Munieipalrath von Saint Ouen einberufenen Con greß der 20 soeialistischen Gemeindevertretungen Frank— reichs, der eine Art Verbindung unter ihnen bezweckt, untersagen.
Ueber Arbeitseinstellungen und Ausstände liegen folgende Mittheilungen vor:;
In Kös lin ist, wie die ‚Kösl. Ztg.“ meldet, der allgemeine Ausstand der dortigen Maurergesellen seit dem 4. d. M. beendet. Zwei Meister haben den von den Gesellen geforderten Mindestlohn von 34 3 für die Stunde bewilligt. Im Laufe der Zeit sind noch mehrere Gesellen nach auswärts gegangen, sodaß nur noch 15 aus— ständig sind; diese, meist ziemlich gut situirte Dausbesitzer, können den Verlauf des Ausstandes ruhig abwarten. Die Unkerstützungs⸗ gelder sind von Hamburg regelmäßig eingetroffen. ; .
Aus . schreibt man der Koln. Ztg.: Die Leitung der Kohlenwerke Marihaye in Flemalle kündigte ihren Arbeitern eine Lohnherabsetzung von 20 ,ν an. Soeialistische Blätter dringen auf einen Ausstand. Auch in der Glasfabrik von Val-Saint⸗ Lambert mangelt es an Aufträgen. Die Arbeiterinnen werden nur drei Tage in der Woche beschäftigt.
Kunst und Wissenschaft.
— Die Generalversammlung des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine wird anfangs September d. J. in Münster abgehalten werden. Behufs Vor⸗ bereitung der Versammlung, die schon einmal, im Jahre 1854, zu Münster getagt hat, hat sich am 1. Juli ein Ortsausschuß von 27 Personen eonstituirt. Zum ersten Präsidenten ist der um die Stadt- und Diöcesan-Geschichte verdiente Di—⸗ rector des Vereins für Geschichte und . Alterthumskunde West⸗ salens, Domcapitular Tibus, zum Vice⸗Präsidenten Archiv⸗Rath Pr. Keller, zu Seeretären die Herren Landes- Rath Schmedding, Professor Dr. Finke und Dr. Galland gewählt; sie bilden neben 3 Herren Professor Dr. von Below, r n Dr. Wormstall und Bürger⸗ meister Dr. Wuermeling den geschäftsführenden Ausschuß des Srts— comits. Das . wird in Kürze veröffentlicht werden.
— In Marburg ist am 3. d. M. der Senior der dortigen Universität, der Geheime Medizinal⸗Rath, Professor Pr. Hermann Nasse im Alter von 85 Jahren gestorben.
— Der Geheim, Medizinal⸗Rath Professor Dr. Sa em isch wurde, wie die N. Pr. Z. erfährt, für das nächste Universitãtsjahr ö der Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms⸗-Universität in Bonn gewählt.
Die theologische Facultät der Universität Jena hat dem Geheimen Hofrath Dr. Stickel, Professor der orientalischen Sprachen, der am 4. d. M. sein 60 jähriges Jubiläum als Doctor der Theologie feierte, aus diesem ö unter Glückwünschen das Doctordiplom erneuert. Stickel, der jetzt im 87. Lebensjahre steht, ist seit 1839 ordentlicher Profeffor in Fena und wirkt über— haupt seit 65 Jahren als Lehrer an dieser Hochschule. Als Stickel vor drei Jahren sein 59 jähriges Jubiläum als ordentlicher Professor feierte, ließ Seine Köntgliche Hoheit der Großherzog von Sachsen⸗ Weimar zu Ehren Stickel s eine Medaille prägen. Der Jubilar ist trotz seines hohen Alters geistig wie körperlich noch frisch.
— Der bekannte Landschaftsmaler Professor Salomon Cor⸗ rodi aus Rom ist der „Frkf. 3. zufolge am 4. d. M. in Como ; im Alter von 82 Jahren gestorben. *
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Ab sperrung⸗ Maßregeln.
Der Gesundheitestand in Berlin blieb auch in der Woche vom 19. bis 25. Juni ein günstiger und die Sterblichkeit eine geringe von je 1000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 17,8). Ins⸗ besondere kamen acute Entzündungen Ter Athmungsorgane erheblich weniger zum Vorschein und endeten auch in sekteneren Fällen tödtlich. Ferner zeigten infolge der kühleren Witterung, die in der Woche vor— errschte,. Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder im Vergleich zur Vorwoche einen Rückgang; es wurden nur 26 Todesfälle (gegen 125 der Vorwoche) gemeldet, von denen 52 Kinder unter einem - Jahr betrafen. Die Be⸗ theiligung des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine geringere, sodaß von je 10 060 Lebenden, aufs Jahr berechnet, 69 Säuglinge starben. — Von den Infectionskrankheiten kamen Erkrankungen an Diphtherie etwas häufiger als in der Vorwoche lam zahlreichsten aus dem Stralauer Viertel) zur Anzeige. Erkrankungen an Masern (die sich im Königstädtischen? Vierte am häu⸗ sigsten zeigten und an Scharlach blieben in fast gleicher Zahl wie in der Vorwoche; auch Erkrankungen an Unterleibstvphus waren selten. An Kindbettfieber kamen 3 Erkrankungen zur Kenntniß. Etwas häufiger als in der vorhergegangenen Woche wurden rosen⸗ artige Entzündungen des Zellgewebes der Haut beobachtet. Dagegen gelangten Erkrankungen an Keuchhusten seltener zur ärztlichen Be⸗ handlung und blieb der Verlauf ein günstiger. Rheumatische Be⸗ schwerden aller Art zeigten im Vergleich zur Vorwoche keine wesentliche Veränderung in ihrem Vorkommen.
Pest. 5. Juli. Der Handels⸗-Minister hat laut Meldung des W. T. B.“ für Schiffe, die aus den russischen Häfen des Schwarzen und Asow'schen Meeres kommen, eine siebentägige Beobachtung und ferner eine strenge ärztliche Untersuchung für Schiffe aus den türkischen Häfen angeordnet.
Paris, 5. Juli. Auch hier werden, wie W. T. B.“ meldet, Maßnahmen zur Verhütung der Einschleppung' der Fholera aus Asien getroffen. Im Uebrigen ist der ger heike ute h in Frank⸗ reich zur Zeit ein sehr befriedigender; es sind lediglich einige Fälle von Cholera nostras im Weichbilde von Paris vorgekommen, die auf Zurücktreten des Seinewassers zurückgeführt werden!
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kokz an der Ruhr und in Oberschlefien. An der Ruhr sind am 5. 8. M. gestellt 951, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In. K . sind am 4. d. M. gestellt 3714, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
— Vom Berliner Pfandbrief-Institut sind bis zum 23. Juni d. J. 17125 5090 M 3 ,, n es, 606 w . Oo, 45 464 4090 t 40ꝭ und 9 674 400 Se ᷓ Go, zusammen 3 561 go0 Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 15 557 600 M, Iz oso, 14 064 600 6 40, 16142 400 ƽ 43 0½ und 2943 500 . 50g, zu⸗ sammen 48 898 260 M Pfandbriefe von den Grundbesitzern zu verzinsen sind. Zugesichert, aber noch nicht abgehoben sind 180 000 6
Dir schau, s. Juli. (W. T. B.). Die Direction der Zucker⸗ fabrik Ceres“ in Dirschau schlägt dem Aufsichtsrath und den Actionären die Vertheilung einer Dividende von 100 vor.
Leipzig, 3. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗⸗Termin— handel La Plata. Grundmuster B. per Juli 3775 (, er August 3,5 , per September 377 M, per Oktober 3, S0 Ss, per November 3, o M, per Dezember 3, 80 M, ver Januar 3, 23 S, ver Februar 3, 85 M, per März 3,85 S, per April 3, 8, Umsatz 60 000 kg.
Verdingungen im Auslande.
Großbritannien.
12. Juli, 12 Uhr. M. Henry W. Notmann, Secretär der South Indian Railway Company, London, Gracechurch street 55. Lieferung von: 1) Feilen, Eisenkurzwaaren, Eisen und Stahl. Metallen, Lederwaaren, Oelen, Farben, Lampen mit Glasern, Requisiten für Telegraphen 2c. 2) Requisiten für Locomotiven, näm- lich: stählernen 3 Schmierbüchsen, Schmierapparaten, Kupfer⸗= und Eisenplatten, Spiralfedern, Kupferröhren, Stahlreifen. Lupen— hefte im Buregu der Gesellschaft für 1 Pfd. Sterl. Pläne bei M. George B. Bruce, Victoria Street Westminster, für 5 Schilling per Blatt.
Britische Besitzun gen.
30. September. M. H. Hay⸗Cameron, Bürgermeister von Colombo (Ceylon). Einrichtung eines Pferdebahnnetzes in der Stadt Colombo.
Italien.
11. Juli, 12 Uhr. Artillerie⸗Direction zu Venedig. Lieferung von 1) 4009 4m weißer Leinwand, Anschlag 4800 Lire, Caution 180 Lire. 2) 2700 dm weißen Flanell, Anschlag 16 8065 Lire, Caution 1080 Lire.
11. Juli, 2 Uhr. Artillerie⸗Direction der Gießerei zu Neapel. Lieferung von 12500 kg Kupfer in Barren. Anschlag 25 066 Lire, Caution 2000 Lire.
12. Juli, 2 Uhr. Armirungs-Direction des II. Marine⸗-Departe⸗ ments, Neapel. Lieferung von Decken, verschiedenen Geweben und Wolle. Anschlag 39 873 Lire, Caution 4000 Lire, Unkoflen 1000 Lire. Definitiver Zuschlag am 1. August, 12 Uhr.
Spanien.
26. Juli, 2 Uhr. Stadtverwaltung von Aleaniz, Provinz Temel. Elektrische Beleuchtung der K ,, 5000 Fr.
gypten.
24. Juli. Verwaltung der Staatseisenbahnen, Kairo. Lieferung von 10 Personenwaggons J. Klasse.
Niederlande.
1) Den 13. Juli, 12 Uhr. Centrale Magazynen van Militaire Kleeding en Litrusting im Bureau Sarphatistraat zu Amsterdam.— Lieferung von Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenständen für das Heer und zwar: Leinene und baumwollene Stoffe, Galons und . Ledersachen, Musikinstrumente, Bürsten, Kämme u. 4. Bedingungen und Muster zur Ein⸗ und Ansicht im bezeichneten Bureau.
2) 15. Juli. Zuid -Nederlandsche Stoom-Tram weg Maat- schappy im Bureau zu sPrincenhage, Provinz Nordbrabant. Lieferung von 30 000 Suerschwellen. Bedingungen liegen aus im bezeichneten Bureau.
3) 20. Juli, 12 Uhr. Centrale Magazyn van Militaire Kleeding en Uitrusting im Bureau Sarphatistraat zu Amsterdam.