der Nrn. 3. 4 die Einrede der Vorausklage insoweit nicht ausgeschlossen ist, als der Gläubiger sich aus einer beweglichen Sache des Hauptschuldners, an welcher ihm ein Pfandrecht zusteht, Befriedigung verschaffen kann. Der sachliche Inhalt der den Regreß des Bürgen gegen den Hauptschuldner sowie den Anspruch des Bürgen gegen den Hauptschuldner auf Befreiung oder . — regeln⸗ den SS 676, 677 fand im wesentlichen Zustimmung. Dagegen wurde der 678, welcher die Fälle behandelt, in denen der Hauptschuldner von dem Bürgen oder dieser von jenem beerbt wird, als entbehrlich gestrichen. Zu einer längeren Debatte führten die He gig. des 58 679, der eine beschränkte Diligenzpflicht des Gläubigers gegenüber en n, insofern anerkennt, als, wenn der Gläubiger ein zur Sicher⸗ heit der Hauptforderung dienendes Nebenrecht, insbesondere ein Pfandrecht, aufgiebt, der Bürge, auch wenn das Nebenrecht erst nach dem Abschluß des Bürgschaftsvertrages entstanden ist, von seiner Verbindlichkeit insoweit befreit wird, als er aus dem Nebenrechte Ersatz hätte erlangen können, wenn es nach 676 auf ihn übergegangen wäre. Von einer Seite war egntragt, die Anwendung dieser Vorschriften, wenigstens insoweit, als es sich um ein erst nach dem Abschluß des Bürgschaftsvertrages entstandenes Nebenrecht handelt, bei der selbstschuldnerischen Bürgschaft auszuschließen. Ein anderer. Antrag ging dahin, ohne Unter⸗ scheidung zwischen der gewöhnlichen und der selbst— schuldnerischen Bürgschaft dem Aufgeben eines erst nach dem Abschluß des Bürgschaftsvertrages entstandenen Nebenrechts keinen Einfluß auf die Haftung des Bürgen heizulegen, wenig—⸗ stens dann nicht, wenn dem Gläubiger die Sicherheit ohne die Mitwirkung des Bürgen nachträglich bestellt worden sei. Die Mehrheit entschied sich jedoch unter Ablehnung der An— träge für den Entwurf. Abgelehnt wurde ferner der Antrag, den 5§z 679 durch die Vorschriften zu ergänzen, daß der Bürge von seiner Verbindlichkeit befreit werde, wenn der Gläubiger die Annahme der ihm vom Haupt— schuldner vertragsmäßig angebotenen Leistung verweigert, und daß der Gläubiger, wenn er dem Haupxtschuldner nach Ab⸗ schluß des Bürgschaftsvertrages eine Nachfrist gewährt, dem zur sofortigen Leistung bereiten Bürgen für den Schaden haftet, welcher dem Bürgen, daraus erwächst, daß er infolge der gewährten Nachfrist die im Falle der Leistung nach § 676 auf ihn übergehenden Rechte des Gläubigers nicht sofort geltend machen kann. Eine Er— gänzung erfuhr dagegen der Entwurf durch die Aufnahme einer Vorschrift über den Fall, daß für eine bereits bestehende Verbindlichkeit nur für eine bestimmte Zeit Bürgschaft ge⸗ leistet wird. Der von dem Creditauftrag handelnde 8 680 wurde in dem Sinne angenommen, daß der Auftrag—⸗ geber für den in Ausführung des Auftrags dem Dritten gewährten Credit als Bürge hafen vor der Creditgewährung aber die Vorschriften über den Auftrag maßgebend sind. Die Sitzungen der Commission würden sodann bis zum 10. Oktober vertagt. Die Vorcommission wird dagegen schon am 5. September wieder zusammentreten; .
Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich württem⸗ bergischer Ober-Finanz-Rath von Fischer und Großherzoglich . Geheimer Ober⸗Finanz-⸗Rath Scherer haben Berlin verlassen.
, . Lüne⸗ Feschäften zu⸗
Seine Königliche Hoheit der
Sigmarintzen, 6. Juli. le. . ' ,, seiner Reife nach England
Fürst von Hohenzollern ist von hier wieder eingetroffen.
Sach en. . ;
Dresden, 7. Juli. Ihre Majestãten der König un
die Königin beabsichtigten sich gestern Abend von München nach Umkirch zu begeben, um Ihrer Königlichen Hoheit der
Fürstin-Wittwe von Hohenzollern einen Besuch abzustatten.
Oefterreich⸗ Ungarn.
Das Abgeordnetenhaus hat im weiteren Verlauf seiner gestrigen Sitzung, über deren ersten Theil gestern bereits unter den nach Schluß der Redaction eingetroffenen Depeschen berichtet worden ist, die Thierseuchen-Vorlage mit einigen von der Regierung genehmigten Aenderungen ange— nommen. Der Abg. Brenner erklärte vor der Abstimmung, die Linke werde für die Vorlage stimmen, und fügte hinzu, durch die Annahme der Vorlage selle, der Tag mit goldenen Lettern in die Tafeln der Geschichte der öster— reichischen Landwirthschaft eingetragen werden.
Großbritannien und Irland.
Heute liegen 1 weitere Parlaments⸗Wahl⸗ nachrichten vor: Bis heute Morgen waren gewahlt: 141 Conservative, 19 Unionisten. 116 Gladstonianer, 10 Par⸗ nelliten und Antiparnelliten. Die Conservativen haben 11, die Unionisten 4 und die Gladstonianer 314 Sitze gewonnen. Der Chef-Secretär für Irland Jackson und der erste Lord der Admiralität Lord Hamilton sind mit großen Majoritäten wiedergewählt; auch Herbert Gladstone wurde wiedergewählt und zwar mit 353 Stimmen Mehrheit gegen eine solche von 2256 Stimmen, mit welcher er bei der letzten Wahl siegte. Der Präsident des Gemeindeverwaltungsraths Ritchie hat seinen Sitz im Londoner Wahl kreise Tower Hamlets verloren; die Gladstonianer gewannen diesen Siß mit einer Majoritãt von 398 Stimmen. In Neweastle on Tyne, welches bisher die Gladstonianer Morley und Craig vertraten, wurden Hamond Cons.) mit 13 824 Stimmen und Morley (Gladstonianer) mit 10 905 Stimmen gewählt, Craig unterlag. — Der Indier Naorodji, welcher, wie schon . als Candidat der Liberalen in Finsbury mit einer Mehrheit von drei Stimmen gewählt worden, ist der erste indische Ver⸗ treter im britischen Parlament.
Frankreich. In einer Unterredung mit einer Deputation von Ab⸗
geordneten und Senatoren des Südens, die sich auf die handelspolitischen Vorbesprechungen mit Spanien
bezog, erklärte dem W. T. B. zufolge der Minister⸗Präsident Loubet, es existirten keinerlei thatsächliche Ab⸗
machungen mit Spanien. Die Deputirten und Senatoren sahen daraufhin von der beabsichtigten Interpellation ab. Zwischen Frankreich und Uruguay istein Handelsüberein⸗ komm en abgeschlossen worden, auf Grund dessen sie sich gegen⸗ seitig die Behandlung als meistbegünstigte Nation i.
Nach einer Meldung des „Journal des Debats“ sollen die Handelsvertrags-Verhandlungen mit Italien un— mittelbar nach dem Eintreffen des neuen italienischen Bot⸗ schafters Reßmann in Paris wieder aufgenommen werden. Die Deputirtenkammer berieth gestern die Vorlage über die directen Steuern. Ein Amendement, das den Ertrag der Thüren⸗ und Fenstersteuer um 10 Millionen er⸗ mäßigt, wurde, obschon der Finanz⸗Minister Rouvier Be— denken dagegen vorbrachte, mit 241 gegen 233 Stimmen an—⸗ genommen.
Der „Matin“ von heute veröffentlicht den Wortlaut einer von dem Botschafter Waddington dem englischen Premier— Minister Lord Salisbury überreichten Note, betreffend die englischen Missionare in Algier. Es wird darin unter Hinweis darauf, daß Frankreich zur Ver— meidung von Unruhen jede religiöfe Propaganda in Algier untersage, die Hoffnung ausgesprochen) die eng⸗ lischen Missionsgesellschaften wurden ihre Missionare ab— berufen und die französische Regierung der peinlichen Noth— , einer Ausweisung derselben entheben. Das Blatt bemerkt hierzu: die Regierung habe sich besonders im Hinblick auf die dem Lieutenant Mizon am Niger, sowie den fran⸗ Hf en Missionaren in Uganda seitens der englischen Missionare bereiteten Schwierigkeiten zu einem energischen Vorgehen entschlossen.
Rußland und Polen.
Nach in St. Petersburg eingelaufenen weiteren Nach⸗ richten dauern die Unruhen in Astrachan (vgl. die gestern n. Schl. d. Red. eingegangene Depesche) fort und nehmen an Umfang zu. Aus Saratow wurde Militär beordert, da die Truppen in Astrachan den erregten Volkshaufen gegenüber nicht ausreichten. Die Wolgabank ersuchte die Militärbehörden um eine Schutztruppe für ihre Filiale in Astrachan, mußte , auf das Eintreffen des Militärs aus Saratow vertröstet werden.
Italien.
Der König hat gestern Abend den Deputirten Ber— nardino Grimaldi zum Schatz-Minister ernannt und ihn zugleich mit der interimistischen Leitung des Finanz⸗ Ministeriums für den seit langer Zeit leidenden Minister Elleng betraut.
Die brasilianische Regierung hat, wie dem „. T. B.“ berichtet wird, die wiederholte Verficherung nach Rom gelangen lassen, daß die Schuldigen in der Affaire von Sao Paulo (vergl. Nr. 156, 157 d. Bl.) den Gerichten über⸗ wiesen worden seien und daß volle Genugthu ung geleistet werden würde. Der Polizei⸗-Director von Sao Paulo sei bereits entlassen worden. Ferner veröffentlicht die „Agenzia Stefani“ eine Mittheilung des brasillanischen Ge— sandten über die dortigen Zwischenfälle, worin den Gefühlen der , ür Italien und die italienische Colonie Aus⸗ druck gegeben wird (s. a. „Amerika“).
Durch Königliche Verfügung vom 1. Juli ist die Neu⸗ besetzung von 32 Präfecturen angeordnet worden. Da das ganze Land in 69 Provinzen eingetheilt ist, so ö. also fast die Hälfte derselben einen neuen Präfecten. Diese Beamten unterstehen unmittelbar dem Minister des Innern und in ihren Händen ruht die gesammte Verwaltung der einzelnen Provinzen des Königreichs
Epanien.
Wie neulich in Madrid, so haben jetzt auch in der Stadt Lorca in der Provinz Murcia wegen der neuen Muni— cipalsteuern Unordnungen staligefunden. Nach dem Bericht des „W. T. B.“ roltete sich eine Anzahl Ruhestörer auf dem dortigen Constitutionsplatze zusammen und zer⸗ trümmerte die Scheiben der Straßenlaternen sowie die auf dem . befindlichen Bänke. Der Bürgermeister, welcher auf den Balkon des Stadthauses trat, um zur Ruhe zu mahnen, wurde durch einen Steinwurf am Kopf verletzt. Von der Gendarmerie wurde die Ruhe schließlich wieder hergestellt.
Portugal.
Der Termin für die Vornahme der Neuwahlen zum Parlament ist, wie „W. T. B.“ aus Lissabon vernimmt, auf den 2. Oktober verschoben.
Türkei.
Der im April fällig gewesene o strumelische Tribut ist laut Meldung aus Konstantinopel am 6. d. M. entrichtet worden.
Griechenland. Der Minister⸗Präsident und Finanz⸗Minister Trikupis hat der griechischen Deputirtenkammer nunmehr das Budget vorgelegt und dabei zugleich das ,, mm der neuen Reglerung entwickelt. Der Minister, beantragt Ersparungen im Gesammtbetrage von 7 Millionen, und zwar 3 Millionen an den Ausgaben für die Armee. Andererseits wird in dem Budget eine Erhöhung der Ein⸗ nahmen um No Millionen vorgesehen, Unter den neu aufge— führten Einnahmen befinden sich die Erhebung einer 32 preo—⸗ centigen Münzdifferenz auf den Einfuhrzoll für Conventional— artikel, ferner ein Zuschlag von einem L . per Oka Getreide, von 10 Lepta per Oka Zucker und eine Erhöhung der Steuer auf Zugthiere um 20 Proc. Der Minister hob hervor, die Besserung des Budgets um eirca 17 Millionen genüge zur Deckung des Ausfalls des alten Budgets. In dem neuen Budget werden die Einnahmen auf 160 300 000 Drachmen, die Aus⸗ gaben auf 97 600 000 Drachmen veranschlagt. Das Programm umfaßt außerdem ein besseres System für die Erhebung der Grundsteuer, eine bessere Ausbeutung des Tabackgefälles und die Verminderung des Münzverlustes durch vorläufige Ein⸗ schränkung und spätere Abschaffung des Zwangscurses.
Serbien.
Der Ministerrath hat dem „H. T. B.“ zufolge beschlossen, daß der Bauten⸗Minister Velimirovic den König auf seiner Reise begleiten soll.
Bulgarien.
In dem Prozeß Beltschew wurde gestern mit dem
Verhör der Zeugen begonnen. Peu kow aus Slivno sagte
sehr gravirend für Milarow aus. Der Zeuge bestãtigte, daß
ilarow zu ihm von Dynamit gesprochen habe, welches in mehreren Städten Süd⸗Bulgariens vertheilt werden u von dem auch er einen Theil verbergen sollte. Milarow habe ihm einen Eid über die Wahrung des Geheimnisses abgenommen und gesagt, er werde Stambuülom sammt seiner Familie sowie andere hervorragende Personen tödten und, wenn dies noch nicht g einem Systemwechsel führen sollte, auch den Fürsten ermorden. Zdrawkow bekundete, Staikow habe ihm von dem Plane der Ermordung des Prinzen Ferdinand und Stambulow's gesprochen. Molow u Karavelow seien die Urheber des Complots gewesen. Auch Georgiew 6 von einem Anschlage auf das Leben des Prinzen ge⸗ prochen.
Schweden und Norwegen.
Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung des nor— wegischen Stoörthings stand die Berathung des aus wärtigen Budgets und des Zolltarifs. Der Antrag der Linken, die Verhandlungen darüber auf den nächsten Sonnabend zu vertagen, wurde mit 62 gegen 50 Stimmen genehmigt. Die Linke begründete ihren ntrag mit der Hoffnung auf eine baldige Beendigung der Ministerkrisis; die Rechte protestirte gegen den Antrag, da die Ministerkrisis voraussichtlich bis zum Sonnabend nicht gelöst sein werde.
Die Antwort des Königs auf die ihm seitens der Präsidenten des in nt n ng überreichte Adresse betreffs der Konsulatsfrage lautet, nach dem „Hamb. Corr.“ in wörtlicher Uebersetzung folgendermaßen:
Wenn die norwegische Regierung dem König im Staatsrath einen Vorschlag vorlegt, so hat der König, nachdem er semmen Rath gehört hat, das Recht, nach eigenem Urtheil Beschluß zu fassen, selbst.⸗ perständlich mit der Beschränkung, die Art. 79 des Grundgesetzes be⸗ stimmt. Da ich indessen vor einigen Tagen, mich auf das Grund— gesetz stützend, erklärte, von diesem Rechte Gebrauch zu machen, wurde ich hierin dadurch verbindert, daß die Miniften ihre Abschiedsgesuche einreichten, bevor eine grundgesetzmäßige Ver⸗ handlung der Sache stattfand, und nur auf Grund nichtofficieller Cenferenzen und privater Unterredungen. Auf diese Weife entzogen sich meine verantwortlichen Rathgeber der Pflicht, Ihre Meinung sachlich zu Protokoll zu geben, wie es doch das Grundgesetz klar fordert. Dadurch bin ich zugleich der Gelegenheit beraubt worden, vor dem norwegischen Volke zu erklären und zu begründen, was ich, nachdem ich meine constitutionellen Rathgeber gehört, zu beschließen beabsichtigte. Betreffs der Behandlung der Frage über Aufhebung des gemeinsamen Konsulatswesens und der darauf folgenden Errichtung eines eigenen kann ich mich kurz fassen. Ich halte mich voll und ganz daran, was ich schen in meinem Zusatz zum Staatsrathsprotokoll vom 14. März esagt, und füge nur hinzu, daß es auf Grund der Erklärungen über . und Bedeutung des Antrags, wie sie mir von Seiten der Staatsrathsmitglieder in Gesprächen und vorbereitenden Conferenzen gegeben, geschieht, daß ich bei dem jebigen Standpunkte der Sache an meinem Beschlusse, den Antrag des Storthings nicht gutzuheißen, festhalten muß. Die Entscheidung hierüber bleibt natürlich im norwegischen Staats⸗ rath zu treffen. Dadurch wird an dem bestehenden Verhältniß zum Bruderreiche nichts geändert. Im Interesse des dauernden Bestandes der, Vereinigung liegt es mir am Herzen, daß das Konsulatswesen gleichwie andere unionelle Verhältnisfe sobald wie möglich in einer den Rechten und Interessen beider Völker entsprechenden Weise ge⸗ ordnet werde, Ich gebe mich der sicheren Hoffnung hin, daß alle vaterlandsliebenden Männer voll verstehen und erkennen werden, daß meine Aufgabe und Handlungsweise nur allein von Pflichtgefühl und Liebe zum Volk und Sorge für dessen wahres Wohl vorgeschrieben ist.
Amerika.
Die brasilianische Regierung hat, wie dem „R. B.“ aus Rio de Janeiro gemeldet wird, den Behörden von Sao Paulo befohlen, auf alle Weise weitere Kämpfe zwischen den Italienern und den Einheimischen zu verhindern. Die Re⸗
ierung wünsche jede Reibung mit Italien zu verhüten und . die Italiener für nützliche Bürger, welche viel zur Ent— wickelung Brasiliens beigetragen haben. (vgl. Italien.)
Aus Buenos Aires von gehlern ist die Nachricht ein⸗ gegangen, daß mit Zustimmung des argentinischen Con⸗ gresses der Belagerungszustand wieder aufgehoben worden ist.
Die Nrn. 27 und 28 des Am tsblatts des Reich s⸗Postamts enthalten folgende Verfügungen: vom 28. Juni 1892. Aenderung des Verfahrens bei der Uebermittelung der Telegramme innerhalb des Reichs-Telegraphengebiets und im Verkehr mit Bayern und Württem berg. — Vom 26. Juni 1892: Neue Ausgabe der Abtheilungen 2 und 3 des Abschnitts VII der Allgemeinen Dienstanweisung. — Vom 2. Juli 1892: Erhöhung des zulässigen Meistbetrages für Postnachnahmen auf Postfrachtstücke im Verkehr mit Dänemark und Schweden. — Bescheidung: vom 2. Juli 1892: Rückscheinformulare im Verkehr mit Oesterreich⸗Ungarn betreffend.
Nr. 27 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge—⸗ sundheitsamts . Juli hat Eil enen Inhalt; Gesundheite⸗ stand. Mittheilungen über Volkskrankhelten. —Gesundheitsftand und Sterbefälle im Mai. — Sterbefälle in deutschen Städten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl. in deutschen Stadt. und Landbezirken. — Sanitätsbericht des ober⸗ schlesischen Knappschaftsvereins 1809. — Bewegung der Bevölkerung in England 1889. — Japanischer Sanitätsbericht 1888 und 1889. — Witterung. — Zeitweilige in . gegen Volkskrankheiten. (Rur⸗ land, Bulgarien, Türkei, Griechenland, Sst⸗Indien.) Thierseuchen. Rinderpest und sibirische Pest in Rußland 1831,ů 4 Viertelighr = Veterinarpolizeiliche Maßregeln. Preuß. Reg.-Bez. Breslau, Sachsen, , ,, Schweiz, Spanien.) — Gesetzgebung u. s. w. Preußen. Reg. Bez. Posen.) Schweinesleisch⸗Untersuchung. — Reg. e Bromberg.) Desgl. — (Reg.-Bez. Stade.) Bierdruglapparate. — (Reg. Bez. Duͤsseldorf). Viehmärkte. = Schau mburg Lippe) Heb⸗ ammenwefen. Tuberculinum Kochii. — (Oesterreich.) Varizellen. — Arbeiterwohnungen. — (Belgien.) Fleischuntersuchung. — Syrngtit⸗ mus. — QNiederländisch Indien). Ansteckende Krankheiten. = n. handlungen von Vereinen, Congressen. (Deutsches Reich.) 17. Ver⸗ fammlung des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundbeitspflege.
Vermischtes.
Entscheidungen des Reichsgerichts. Die gewerbsmäßige Vermittelung von Grundstücks un yr hen ,, Fe gehört, nach einem Urtheil des d,. gerichts, VI. Civilsenats, vom 21. April 1892, an sich nicht zu e. Handelsgeschäften, und die Häuser⸗ und Drnpothe en. Con missionäre sind nicht ohne weiteres als Kaufleute im Sinne de
Handelsgesetzbuchs zu erachten.
Statiftik und Volkswirthschaft. Verein für Socialpolitik.
ie diecjährige Generalversammlung des Vereins für Social⸗ pant * am 30. September und. 1. Oktober in Posen abge⸗ halten werden, und zwar im Anschluß an die am VN. und 28. Sep tember in Görlitz stattfindende Jahzeghersammlung des Deutschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit. Dem Programm entnehmen wir Folgendes: Am 30. September wird die „ländliche Arbeiterfrange und die d Binnenwanderungen/ behandelt verden; Professor Knapp (Straßburg) hat dazu ein einleitendes Referat äbernommen, und Privatdocent Dr. Weber Berlin) wird über die Enguete berichten, die der Ausschuß des Vereins ver⸗ anstaltet hat. Es folgt ein Referat des Grafen KanißzPodangen vom praktischen Standpunkt aus und endlich ein stgtistischer Bericht des Unter⸗Staatẽsecretärs 2. D. Dr. von Mayr (Straßburg) über die Binnenwanderungen. — Am zweiten Tage wird uber die Boden⸗ besitzvertheilang und die Sicherung des Kleingrandbesitzes“ verhandelt werden; Referenten sind Professor Sering (Berlin, der Präsident der Generalcommission Beutner (Bromberg) und Professor Gierke (Berliga), von welchen der erstere vom praktischen, der letztere vom rechtlichen Standpunkt aus die Frage der Erhaltung des Kleingrund⸗ besies erörtera wird.
Zur Arbeiterbewegung.
In Frankfurt a. M. fand am Mittwoch Abend eine BVersammnlung der Buchdrucker⸗ und Schriftgießergehifen statt, in der, wie die Frkf. Ztg. berichtet, der Vorsitzende des Anter⸗ Itützungsvereins dentscher Buchdrucker, Herr Döblin⸗Berlin, über die e rt e Lage der Géhilfenschaft der deutschen Buchdrucker wr ⸗
Ausstand 3 einige gläckliche Folgen für die Gehäffenschh et gebracht habe. Die ö wurde mit einem Hoch auf den Verband deutscher Buchdrucker geschlossen.
In Rix dorf hält der Jocialdemokratische Rerhs tags Abgeordnete Liebknecht in einer Volksversammlung einen Vortrag über Com— munismus, Sorialismus urd Anarchismus; die Versammlung wurde der „Voss. Itg. zefolge nach Beendigung des Wrtrages wegen großen Lärms aufgelöst.
Aus Po sen berichtet das Pos. Tybl.« Auf dem Neubau des Herrn Faretzkti auf der Naumannftraße legten am Mittwoch 20 Arbe ter die Arbeit nieder, da ihnen der ven anderer Seite in Aussicht gestelkt Minimallohn von 2 MS nicht bewilligt wurde.
Ein Londgner Tekegramm der „Köln. Itg. vom gestrigen Tage berichtet aus Pittsburg: Auf Carnegtes⸗ Werken za Home⸗ stead bei Pietsburg Herrscht seit geftern ein förmlicher Kriegszustand. Früh morgens wurhe versucht, auf den Schiffen 360 Detectives der Agentur Pinkerten in die Werke einzuführen, um zu beschäftigende nichtanionfftische Arbeiter gegen die Ausftändigen zu schügen. Letztere waren wachsam und besetzten das Ufer. Die Detectives waren mit Winchestergewehren bewaffnet und versuchten dreimal zu landen, aber jedesmal wurden sie von den mit Revolvern bewaffneten Arbeitern
zuräckgetrieben. Auf beiden Seiten gab es Tine Anzahl Todter und
Verwundeter. Die Detectives mußten sich schließlich ergeben. Die
Arheiter hatten ein Stahlfort errichtet, ein Geschütz aufgepflanzt und drohten, die Schiffe und die Dersctwes mit Petrolenm zu bespritzen
und diefes anzuzünden.
Die Handelsflrtte Danematkt.
G) Dier dänische Handel glotte hat im Jahre 1891 nach einem Bericht des Statistischen Burcnus durch Neuzauten im Lande
eine Vermehrung um 64 Schiffe von 65071 Reg. Tons Tragfähigkert
im Werthe von 2420 000 Kron. (gegen 4 866 090 Kron. in 1890) er⸗ halten. Im Auslande wurden 64 Schiffe von 13 646 Reg. Tons für
2459809 Kron. angekauft. Verloren gingen in 1891 37 Schiffe von 3938 Reg. ⸗Tons. 6058 Reg. Tons verkauft, wurden kassirt.
Damꝝfschiffe von 116652 Reg. Tons waren. An Fahrzeugen unter 4 Reg. Tans zählte das Königreich Dänemark 11325. hagener Handelsflotte bestand aus 7 Schiffen von 927927 Reg-=—
Tons (280 Segelschiffe von 2 T7ä4d Reg. Tons und 147 Damp
schiffen von T0 638 Reg. Tons).
Kunft ned Wiffenfchaft.
Die Ham hurger Expedition zur wissenschaftlichen Er⸗ , der Südspitze Amerikas wird nach ener Mittheilung n. 3. unter Führung des Zoologen Dr. Michaelsen am
r Köln 23. d. aufbrechen.
Das wan der Königin Clijabeth gegründete Trinity College in Dublin begann, wie die A. C.“ Derichtet, am Dienstag seine
300 jã hig ö Nachdem der Provost Dr. Salmon die Gäste und Delegirten auswärtiger Hochschulen im Präfungsfaale empfangen hatte, wurde in der St. Patricks ⸗Kathedrale ein Gottes dient abgehalten. Der kirchlithen Feier wohnten u. a. der Lord Lieutenant, der protestantische Erzbischof von Dublin und der britische Botschafter in Paris, Manrguis ben Dufferin bei. Am Nach— mittag fand ein Cricket statt zwischen Studenten der Universitäten Dublin 3nd Cambridge, während die ästeren Herren zu einer glän— zenden Gartengesellschaft in den Fellews⸗RAnlagen vereinigt waren. Der Universitäts, Gesangverein ließ dabei feine Lieder erschallen und die Tochter des Prevosts pflanzte einen Baum zur Erinnerung an das schöne Fest. Im Mend waren andere Festlichteiten. In Ler Leinster— Halle, dem größten Saale, den Dublin beñtzt, gelangte die von Pro— essor Armstrang gedichtete und von Professor Stewart Somponirte Tergentenar⸗Oe* ber einer nach Tausenden zählenden Zuk örerschaft zum Vortrag. Der erste Tag der Feier fand feinen öschluß mit einem vom Lerd⸗Magyor im Nansten - Hause gegebenen Ballfest. Zu den auswär⸗ igen Gästen zählen: Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin Carl Theodor in Bayern, rr F. Abel, Herr S Acland, Profcffor Tdams, der Maler Alraa. Tadema, Tord nnstrong, Professer Aihtey, die Herren 3. Baker, F. Bramwell, F. Wrton, Präsident Erichfen, Spencer Wells, Profeffor Gartiner, 7. Pollock. Profeffor Freiherr von Richthofen, Prosessor Waldeher, Professer Adolph Wagner um Pr. Verell. — n Anerkennung der erfolgreichen Wirksamkeit des deutschen — . w. . Comitẽs für Wiederherstellung der , in Toon to hat die dortige Universität das zeichäfts führende Mitglied des; Comités, Herrn Fohn Landauer in Braun Hreig, bum. Ehrendoctor mant. Diesclbe Auszeihtung ward gleichzeitig der englifchen Staatsmann. Sir George Baden⸗ Dom el zu dem Parlamentsmitglier Sta peler Hilk zu heil, die Tem. gleichartigen Londoner Comitè als Schriftfũhrer und Schatz merster angehören. Im ganzen sind bis jetzt 32 500 Bände für die ane der Asche neu eMstehende Bibliothek eingegangen, wovon nahezu 1060 Bande aus Sæutfch land stammen === Am 4. d. M. wurde in Kopenhagen in Gegenwart des Fang und des Kronprinzen die 14 fkandinapifche Natur— 1e er Verf ammlung in den Sälen der dortigen Universität
2.3 (E) Aus Wisby auf Gothland wird gemeldet, daß die Herren . Stolre und Dr. Kolmodin sich von dort nach der kleinen Insel Strg Karlss begeben Haben, um die Ausgrabungen in der prä hist ri schen Grette . Storg Förvar“ fortzusetzen; wenn möglich, soll in Fjesem Sommer bie Grytte gan; geleert werden.
Der Redner bersuchte u erweisen, daß der derlorene große
Nach dem Auslande wurden 35 Schiffe von und 15 Schiffe von 7645 Reg.⸗Tons Am 31. Dezember 1891 zählte die Handelsflotte. außer 29 Dampfbaggermaschinen, 3437 Schiffe von 364 418 Reg. Tons, wovon 3094 Segelschiffe von 187 766 Reg. Tons und 343
Die Kopen⸗
Land und For stwirthschaft.
Weizenernte in Australien im Jahre isi / p. Der Sydney Morning Herald. veröffentlichte unter dem 28. Mai 1892 folgende Angaben über die Weizenernte in Australien im abgelaufenen Erntejahre:
NUeberschuß bezw. Feblbetrag zwischen Ertrag und Verbrauch.
Tonnen.
Kolonie Ertrag
Buschel Buschel
3963 668 11,11 13 387 500 14 — 6 436 483 490
585 000 15,50 Neu. Seeland 10257 000 — 160 900
Zusammen] 34 629 651 — 294 100
Es wird hinzugefügt, daß bei Annahme eine Fehlbetrages von 6ö 000 bis 75 000 t für die Colonie Queensland über 200 0065 t zur , anderen Ländern gelangen könnten.
Diese Berechnung scheint indessen in einigen Punkten der Be⸗ richti ung zu bedürfen, wie im Folgenden des näherén erörtert ist. Der Ertrag für Neu⸗Süd- Wales ist den officiellen Be— richten entsprechend richtig angegeben; der Fehlbetrag scheint aber um etwa 1000 t zu gering angenommen zu sein.
Der Ertrag fär Vie toria ist den offieiellen Berichten gegen— Aber um 171 382 Buschel zu niedrig angegeben; dessen ungeachtet dürfte der zur Ausfuhr verbleibende Ueberschuß zu hoch gegriffen fein. Einer ungefähren Berechnung zufolge dürften etwa t weniger zur Ausfuhr gelangen können, wie in dem Zeitungsartikel berechnet.
Der Ertrag für Süd- Au stralien ift dem officiellen Bericht entsprechend eingestellt. Indessen dürften diese Angaben etwas zu niedrig gegriffen sein. Die zur Ausfuhr verfügbare Weizenmenge ist mit 85000 t auf das allerniedrigste berechnet worden. Wenn die Bestände ans dem Vorjahr hinzugenommen werden, so dürften im Berichtsjahr an 110000 t zur Verfügung gestanden haben.
egen die Angaben über Tasmanien ist nichts zu erinnern.
Der für Neu⸗-Seeland verzeichnete Ertrag entspricht den officiellen Angaben; aber der zur Ausfuhr bereite Üieberschuß möchte zu gering berechnet sein und dürften leicht 5006 bis 10 050 t mehr ausgeführt werden können, wie in der Zeitungsnotiz angegeben.
Der jür Queensland angenommene Fehlbetrag scheint zu hoch calculirt worden zu sein. Bei Beginn des enn e, 1891/92 nahm man an, daß von der mit Weizen bestellten Fläche von etwa 13 856 Acker ungefähr 250 C00 Buschel, das sind 90 875 HI Weizen, Ertrag zu erwarten wäre. Da indeffen der Verbrauch für Nahrungs- und Saatzwecke auf vielleicht 2 400 000 Buschel zu berechnen ist, fo würden ungefähr 2150 000 Buschel, das find 783 528 h oder etwa 0 S6 t, eingeführt werden müssen.
West⸗Australien, das immerhin ein paar Tausend Tonnen zur Ausfuhr stellen mag, ist gänzlich übergangen worden.
Anter Berücksichtigung aller dieser Angaben würden sich hiernach die zur Ausfuhr vorhandenen Ueberschüsse bezw. die Fehlbeträge etwa wit folgt stellen:
90 900 169 0090 S5 000 10000
Neu⸗Sũd⸗ Wales
d Sũd⸗Australien Tasmanien
Ueberschuß Tonnen
Fehlbetrag Tonnen.
J 92 000 152 0090 — 1106090 —
2000 2 . 60 009 10 000
Colonie
Tasmanien — Neu Seeland 160 000 Zusammen 424 000 162000 Alfo würde in Australien ein Ueberschuß zu Gebote stehen von ungefähr 2652 000 t, das sind etwa 8 430 066 Buschel oder 3 054 305 hI. Im einzelnen erfahren wir noch folgendes:
Ernte in Neu⸗Seeland.
Die angebaute Fläche hat sich gegen das Vorjahr um 63 000 Acker auf 1348 009 Acker, das sind 545 555 ha, vergrößert.
Die Weizenernte erhöhte sich um 4534000 Buschel auf 109257 000 Buschel, das sind 3 728 420 hl. Der Haferertrag über⸗ stieg den vorjährigen um 1661 000 Buschel und ergab rund 11000 000 Buschel, das sind 3 998 500 hl. Gerfte hingegen lieferte um 9099 Buschel weniger als im Vorjahre, und wurden hiervon 688 0600 Buschel, das sind 259 088 hl, eingebracht. Die Kartoffel⸗ ernte fel um 16000 englische Tonnen auf 162 009 englische Tonnen, das sind 164 592 deutsche Tonnen.
Wenn der Weizenbedarf für die Colonie Neu⸗Seeland zu Nahrungs⸗ und Saatzwecken auf etwa 4 350 000 Buschel angenommen wird, so würden, abgesehen von etwaigen Beständen aus dem Vor— jahre, ungefähr 5 go 090 Buschel, das sind 144 650 hl, für Ausfuhr⸗ zwecke zur Verfügung stehen.
Weizenernte in Säd-Australien.
Die Anbaufläche betrug 1552 423 Acker oder 121 150 Acker weniger als im Vorjahre. Im Südosten der Colonie gah es Gegenden, wo, wie im Vor— jahre, fast 123 Buschel auf den Acker geerntet wurden; aber in den mehr central gelegenen Gegenden ging die Ernte sogar auf wenig über 14 Buschel fur den Acker hinab. Der Durchschnittsertrag wird auf 49 Buschel für den Acker, das sind 441 hl, auf den ha berechnet.
Officiell wird der Weizen-Ertrag auf 6 456 483 Buschel, das sind 2 3589 662 Hl, angegeben.
Gesandheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Wien, 8. Juli. Der österreichische Handels-Minister hat nach einer Mittheilung des . W. T. B.“ nunmehr ebenfalls eine fie ben⸗ tã gige Beobachtung der Provenienzen aus den russischen Häfen des Schwarzen und Asowschen Meeres fowie eine strenge ärzt⸗ liche Untersuchung der Provenienzen aus den türfischen Häfen des Schwarzen Meeres angeordnet.
London, 7. Irll. Die von dem Journal Morning“ gebrachte Nachricht von dem Auftreten der asigtischen Eholerg in' London ist, wie W. T. B. meldet, nach Mittheilung von amtlicher Seite vollkommen erfunden; es ist bis zum heutigen Tage kein Cholera⸗ Erkrankungsfall vorgekommen.
. Ram, 7. Juli. Eine ministerielle Verordnung verfügt, nach
er Meldung des W. Z. B., die ärztliche nterfuchüng und 2esinfection aller persönlichen Effecten für Provenienzen aus dem Schwarzen Meere.
Verviers, 5. Juli. In der Gemeinde Mon unweit der deutschen Grenze, treten, wie der K. die Pocken in bedrohlicher Weise auf. in der vorigen Woche drei Personen.
en⸗-Bleiberg, Z. Wberichtet wird, Aus einer Familie starben
Sandel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 7. 8. M. geftellt 9971, nicht rechtzeiti gestellt keine Wagen. . In Oberschlesign sind am 6. d. M. gestellt 3499, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs versteigerungen.
Ben Könjglichen ange , 1Bexlin standen die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Gerhardtstraße 13 dem Kaufmann gag Adolf Freise hier, gehörig; Nutzungswert 11 810 3; Fläche 8,57 a; Mindestgebot 199 000 1; für das Meistgebot von 21201040 wurde die Frau Wittwe Amalie Freise, Gerhardt⸗ straße 13, Ersteherin. — Vertagt dagegen wurde das Verfahren der Zwangs versteigerung, betreffend das Grundstück in der Bülowstraße Nr. 53, dem Bauunternehmer C. F. Laube gehörig. .
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen mit ien, am 6. und 7. Juli d. J. die nachverzeichneten Grund⸗ tücke zur Versteigerung: Grundbuch von Friedengu Band 6 Nr. 641 und Band 7 Nr. 673, auf den Namen des Landschafts. und Marine⸗ malers Max Deicke eingetragen, zu Friedenau belegen. Fläche zusammen 1964 2a; Nutzungswerth 912 ; Mindestgebote 14 600 0 beziehungsweise 10 476 ; für beide Grund⸗ stücke bot der Kaufmann Selmar Philippi zu Berlin, Neue Friedrichstraße 22, 65 000 6 und erhielt den Zuschlag. Grundbuch von Weißensee, Band 30 Nr. 871, auf den Namen der Frau Fuhrherr Pauline Fitting, eingetragen, zu Neu⸗Weiß en see, Schönstraße 74, belegen; Fläche 8 a, Nutzungswerth 445 Mindestgebot 48 6; für das Meistgebot von 11 350 M wurde der d Wilhelm Wilke zu Berlin, Georgenkirchstr. 32,
rsteher.
— Vom obersch lesischen Eisen⸗ und Metallmarkt berichtet die Schl. Ztg.“. Die Lage des oberschlesischen Eisenmarktes hat sich in letzter Woche wenig geändert. Die Werke sind mit Aus⸗ nahme der Stahlwerke im allgemeinen ziemlich gut beschäftigt ge⸗ blieben, ohne die bisherige Preislage zu erhöhen. Für ober⸗ schlesisches Roheisen ist der Absatz infolge der geringen Beschäftigung der Stahlwerke geringer geworden. Bei den Walzwerken gehen die Speeificationen ziemlich zahlreich ein; auch aus dem Auslande liegen wieder mehr 1 auf Handels⸗ eisen und Bleche vor. Der hiesige Bedarf erstreckt sich hauptsächlich auf Bau⸗ und Fagoneisen, sowie Träger, aber auch in Handelseisen und Fein⸗ blechen hat sich der Verbrauch gehoben, und sind besonders für letztere wesentliche Bestellungen eingegangen. In Grobblechen ist augenblicklich die Nachfrage schwächer, weil sich die Kesselfabriken mit den erforderlichen Sorten bereits versehen haben und neue Aufträge auf Dampfkessel nur spärlich eingehen. Die Stahlwerke sind nur züm kleinen Theil im Betriebe, da es an größeren Aufträgen mangelt und auf Lager nicht gearbeitet werden kann. — Von den Eisengießereien haben Gleiwitzer Hütte mit Anfertigung von Röhren, Säulen und Bauguß, sowie Hubertus und Donnersmarckhütte mit Bau⸗ und Maschinenguß sowie anderen Artikeln vollauf zu thun. Dagegen fehlt es denjenigen Gießereien, welche auf fremde Arbeit angewiesen sind oder Handelsguß herstellen, an genügenden Aufträgen, um einen vollen Betrieb aufrecht erhalten zu können. Eisenconstructions—⸗ und Reparatur⸗Werkstätten sind stark, einzelne Maschinenfabriken nur leidlich beschäftigt. In Zink ist die Tendenz fest geblieben, sodaß der Preis von 43 6 per. 109 kg für Rohzink festgehalten wird. In Walzzink ist der Absatz nach wie vor ein guter und bleiben die Preise unverändert.
— Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht vom 7. Juli 1892.) Der Eisen⸗ und Kohlenmarkt ist unverändert. (Berechnung in Mark für 1000 Kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk) Kohlen und Koks. 1) Gas⸗ und Flaͤmmkohlen: Gas⸗ kohle für Leuchtgasbereitung 11,50 - 12. Generatorkohle 10,50 11, Gasflammförderkohle 9.50 -= 10. — 2) Fettkohlen: Förderkohle S, 50, do. beste melirte Kohlen (Locomotivkohle) gä50, Kokskohle 656g — 7. — 3) Magere Kohlen: Förderkohle 8— 8,50, melirte Kohlen 9 — 9.50, Nußkohle Korn . (Anthracit) 18— 20. — ). Koks: Gießereikoks 14,50 — 15, Hochofenkoks 12, Nußkoks gebrochen 15,50 17. 5) Briquets 11-13. — Erze: 1) Rohspath 750-8, 25, 25 Gęxrösteter Spatheisenstein 1050 12. 3) Somorrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nassauischer Roth⸗ eisenstein mit ca. 50 0½ Eisen 8,50 — 9, 20, 5) Rasenerze franco —. — Roheisen: ) Spiegeleisen Ia 19—- 12,59 Mangan 55, 27) Weißstrah⸗ liges Quglitäts⸗Puddelroheisen: rhein. westf. Marken 51 = 52, Sieger⸗ länder 47 — 43, 3) Stahleisen 52 — 53, 4) Engl. Bessemereisen ab Verschiffungshafen —— 5) Spanisches Bessemereisen Marke Mudela if. Rotterdam — — 6) Deutsches do. —— 7) Thomaseisen franco Verbrauchsstelle 50, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 38,80, 2. Engl. Roheisen Nr. IJ ab Ruhrort 62— 63, 10) Zuxemburger Gießereieisen Nr. II 48 - 50, 11) Deutsches Gießereieisen 55 1865. 12) do. Nr. II —, 13) do. Nr. III 57, 145 do. Hämatit 66. 15) Spanisches Hämatit Marke Mudela J. Rotterdam — — Sta beisen: Gewöhnliches Stabeisen 115— 117.50. — Bleche: 1) Ge⸗ wöhnliche Bleche 145, 2) Kesselbleche 160, 3) Feinbleche 130 — 140. — Draht; ) Eisenwalzdraht — Y) Stahlwalzdraht —.
— Die Zeche Borussia bei Marten ist mit allen Activen und Passiven der Bergbau-Actien⸗Gefellschaft Boruffia i. Lig u. durch Kaufvertrag vom 17. Juni d. J. in das Eigenthum der Gewerkschaft Borussia übergegangen.
— In der ordentlichen Generalbersfammlung der Aetien⸗ Gelellschaft Zwickauer Maschinenfabrik vorm. Brod u. Stiehler wurden die auf der Tagesordnung stehenden Anträge. des Aufsichtsraths auf Vertheilung des Reingewinns und Ertheilung der Entlastung an die Verwaltung einstimmig angenommen. Die auf. 2 09 = 7,50 MS pro Actie festgesetzte Dividende kann vom 15. Juli d. J. an erhoben werden.
Frankfurt a. M, 7. Juli. Getreidemarktbericht von Joseph Strauß) Weizen verkehrte in unausgesetzt matter Tendenz, hat jedoch seinen relativ niedrigen Preisstand nicht wesentlich ver⸗ ändert; Curse bleiben: ab Umgegend 19 — 4, frei hier 191 — 0 46, Red⸗winter 199 , La Plata 19-1 6, Kanfas 184 — M — Roggen verkehrte an den maßgebenden Außenmärkten in flauer Stimmung; hier geschäfts los, Preise nominell unverändert; hiesiger etwa 19 6, französischer mit Sommergeruch 191— 4 4, Pfälzer und russischer ebenso; ungarische Mischfrucht (3 Weizen und z Roggen) 177 — * 46 ab Regensburg. — Gerfke trãge, treßzdem lassen die vorgekommenen Verkäufe eher eine Be—= festigung alẽ ein Nachlassen der Preise erkennen; Wetterauer 1544-16; Ried, Pfälzer und Franken (Ochsenfurter Gau) 17 — 18.16 — Hafer begegnete lebhafter Kauflust; die Preise haben sich um ungefähr 25 erhöht; die Notiz bleibt 14— 3 ½ — Raps, indische Saatofferten fanden kein Unterkommen; für hiesigen Raps läßt sich ein Schluß auf die Qualitãt der neuen Ernte noch nicht ziehen; man schätzt 21 = 26.0 Delfabriken zd zern mit dem Einkauf. — In Mais ist keinerlei Veränderung der geschäftlichen Situation zu verzeichnen, es wäre denn daß für beschädigtes der Begehr noch etwas weniger kauflustig im Markt ist, als bisher, ohe Preise weiterer Abschwächun zuneigen; gesundes 12 6, etwas beschädigtes 114 9 — Spe zenspreu Ersatz für ,,, hat im Preise ein wenig angejogen; wo— durch eine merkliche Einschränkung des Verlehrs berurfacht wurde; pr. Ctr. etwa 1,20 M — Das Geschäft in Aussaat-⸗Erhsen war wieder recht unbedeutend, 16 — M — Roggenkleie etwa 11 — Weizenkleie 9 — * , Tendenz matt. Malztkeime unver⸗ ändert, etwa 10 1 — Der Mehlhandel nahm einen sehr matten Verlauf; auf Herbstlieferung fehlen Käufer. Hiesiges Weizen⸗ mehl Nr. O 31H - 32 60, Nr. 1 291-311 „S, Nr. 7 274 — 284 4, Nr. 3 251 — 266 M,. Nr. 4 2 t - 2 A, Nr. 5 166 — 171 0 Milchbrot⸗ und Bretmehl im Verband db5 —=7 4 Nord= deutsche und westfälische Weizen mehle Nr. 05 ca. 23 6 Roggenmehl, loco hier, Nr. 0 301 - 316.10, Nr. O /1 286 - 291 4, Nr. 1 27t = 28 16 (Obige Preise verstehen sich pro 180 kg ab Frankfurt, häufig jedoch auch loco auswärtiger Stationen und bei Partien von mindestens 10 0090 kg)
Seipzig, 7. Juli. (W. *. B.) Kammzug Termin. handel,; La Plata. Grundmufter B. per Juli 375 Sc, per August 3, 75 „, ver September 3,777 6, per Sftober 3,77 , per NVobember 3, So M, per Dejember 3 80 S6, ver Januar 3, S2 7 6, ver
. 3, So M, per Mär; 3,85 M6, per April 3,85 M Umsatz — C.