Der gestrigen Aufführung von Tristan und Isolde' im
Tien. — 2. wohnten, wie W. T. B.
roßherzogin von Preußen, Die
sich überaus und Rosa waren durch
Bande den zweiten
liner
1I) „Allgemeines“, 2) 3) Feuerwehr“, Indem
und macht. und dritten heben wir aus hervor:
ufführung, wel lanzend. In ucher lebhaften Beifall; die übrigen großeren Rollen rau Staudigl (Bran und Plank (Kurwenal) vorzüglich
Die er
meldet, die
arie von Mecklenburg⸗Schwerin, die ,. Luife
In den
der Landgraf von Hessen und andere Fürstlich Kapellmeister Felix Mottl leitete, gestaltete
eiten bei.
uptrollen ernteten Heinrich Vogl
äne), Eugen
.
Mannigfaltiges.
Das hiesige Königliche Polizei⸗Präsidium veröffentlicht soeben in einem , und äußerlich gediegen ausgestatteten
wir uns Abschnitt in
die
erwaltungs-Bericht für? von 1881 bis 1890, der über die vielseitige Thätigkeit der olizeibehörde und ihrer zahlreichen Organe in drei Abschnitten, Geschäftsberichte der einzelnen Abtheilungen“
interessantesten vorbehalten, spãteren
ura (KRönig Marke)
ür die 2.
er⸗
Mittheilungen
auf den zweiten
Berichten zurückzukommen,
dem ersten Abschnitt „Allgemeines! das Nachstehende
staunliche Entwickelung Berlins geht am deutlichsten
daraus hervor, daß es nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1890
mit seinen rund 158 die sechste Stelle, budget von 84
Württemberg
0000 Seelen im Vergleich deu zwischen Baden und Hessen, mit seinem Jahres⸗ Millionen Mark dagegen die vierte Stelle über (62 Millionen) und Baden (20 Millionen) einnimmt.
zu den deutschen Staaten
Während die Stadt 1880 763 bebaute und benannte Straßen hatte,
zählt sie jetzt deren 8s9. Die Zahl der mit Perfonen hat sich in diesem 3 Mit Hinzurechnun chiedenen Omnibusgesellscha
ern.
der Pferdebahn beförderten eitraum von 51 auf 141 Millionen ge⸗ der Stadt. und Ringbahn, der ver—= en und der Dampf⸗-Straßenbahn sind
im Jahre 1390 über 204 Millionen Personen, täglich durchschnittlich
also etwa 589 000 Personen An einzelnen Tagen ist der
ausgegangen; tage 912 473 wachsens
durch diese Institute befördert worden. Verkehr bedeutend über diese Zahl hin—⸗
so sind z. B. an jedem der beiden Pfingstfeier—
Personen
befördert Berlins sind die Polizei⸗Reviere
worden.
Infolge des An— von 71 auf 82 er⸗
höht, 10 Bezirks-Hauptmannschaften eingerichtet und die Beamten . Polizei. Präfidinms von 5286 auf 6004 vermehrt. Die Zahl der
beim Polizei⸗Präsidium 1224 286 angewachsen, 45 0 gewachsen, die
mehrt worden. Zahl der bis . an drei
1886 begonnene,
wirkli , 3 Millionen erreichte. s vorgenommenen Zählungen dieser Tage durchschnittlich 10 752 Schreiben eingegangen. 1890 vollendete Polizei Präsidialgebäude
Tagen
eingehenden Vorlagen ist von 792753 auf die Zahl der Geschäftssachen ist also um etwa Zahl der Beamten aber nur um 13,5 9½ ver—⸗
Da viele der bearbeiteten Sachen in die gewöhnlichen Journale eingetragen werden, dürfte anzunehmen sein, daß die
bearbeiteten Sachen Nach
den
die Summe von 21 im Central ⸗Bureau sind an jedem Das
nimmt
einen Fläͤchenraum von 15777 4m ein, von denen 19619 4m bebaut
sind, sodaß diese
neuen
zählt. Die Bau 1 peranschlagt, werden aber 5 ark erreichen. Das Ge Diensträume mit über 24090 Fenstern. Zusammenstellung der Straß s Ueberfahren durch Fuhrwerke ꝛc. sind in
lionen
vergleichenden infolge von
Zusammenstößen,
s Gebäude nächst dem Königlichen Schloß und dem Reichstagsgebäude zu den größten Gebäuden in Berlin kaffe sind von der Stadtverwaltung auf 5 150 000 40
tlich die Gesammtsumme von 59 Mil⸗
äude enthält 657 Wohnungs⸗ und
Berlin durchschnittlich jährlich getödtet 29 in Wien a g, 23, verletzt 4 516, in London getödtet 133, verletzt
5061.
Nach einer übersichtlichen Unfälle
auf der Straße
Personen, verletzt 785;
Es kommt also in Berlin mit 1578 794 E. je 1 Getödteter
auf 5444 E., je 1 Verletzter auf 2011 E.; in Wien mit 1332 504 E. je 1 Getödteter auf 5679 E,, je 1 Verletzter auf 2582 E.; in London
mit 5 90 576 G. je 1 Getödteter auf 4203 E., je 1 Verletzter auf er, das verhältnißmäßig
II65 E. Berlin steht also London gegenüb . ltniß doppelte Aufsichtspersonal auf den Straßen hat, sehr günstig und nur wenig ungünstiger als Wien da, was sich aus dem dort weit Straßenverkehr und daraus erklärt, daß das bis zu 10 km über das eigentliche Straßen—
das
weniger entwickelten Gebiet von Wien
ebiet hinausgeht und viele breite, wenig belebte Chausseen in sh schließt, wo Unfälle nur selten vorkommen. An den in der Mei⸗
nung des Publikums gef
der Ecke der Platz, sind im vorgekommen.
minderung der Unfälle beizutragen, w ersten Vierteljahr 1891 Umbiegens
sichtigen
ährlichsten Punkten des Berliner Verkehrs,
Friedrichstraße und der Linden und dem Potsdamer Ha hre 1389 nur 8 bezw. l, im Jahre 1890 je 8 Unfälle Wie sehr die Berliner Polizei bemüht ist, zur Ver—⸗
um
wegen die
schnellen
ge 21
ird dadurch bewiesen, daß im
Fahrens und unvor⸗ Kutscher (darunter
16 Führer von Schlächterwagen) mit 30 bis 40 M und Haft
von 5 Tagen bis ju 4 Wochen bestraft worden sind.
Wie in
Bezug auf die Sicherheit des Straßenverkehrs, so sind auch die
beunruhigenden Nachrichten
über
die
allgemeine
Sicherheit in
Berlin nach einer in dem Bericht gegebenen statistischen Tabelle sehr
übertrieben.
Danach
nimmt Berlin
unter 19 großen
Städten
des Deutschen Reichs bei Verbrechen und Vergehen gegen Reichs—⸗
gesetze überhaupt erst die zehnte, Beamte u. s. w. die neunte, wegen ge
wegen Gewalt und Drohung gegen fährlicher Körperverletzung die
vierte, wegen einfachen und schweren Diebstahls die achte und wegen Betrugs die sechste Stelle ein. Während in Berlin in den 10 Jahren der
ö 7 , / r///
Berichtszeit nur 2 Morde vorgekommen sind, sind in London, dessen Bevölkerung im Durchschnitt 1838 nur etwa dreieinhalbmal so groß war wie Berlin, in diesem einen Jahre 122 Kapitalverbrechen vorg kommen. Auch im Reiche nimmt Berlin in Bezug auf die schwersten Verbrechen gegen Leib und Leben eine verhaäͤltnißmäßig sehr günstige Stellung ein.
Zu Ehren des verewigten Geheimen Regierungs⸗Raths,. Pro⸗ hien August Wilhelm von Hofmann wurde am Freitag Abend von den Lehrern und Studirenden der Berliner Universität eine Gedächtnißfeier in der Philharmonie ver⸗ anstaltet. Die Tägl. R. berichtet darüber: Auf der Bühne war inmitten eines Lorbeerhaines die von Schaper geschaffene Marmor⸗ büste des Gelehrten aufgestellt; dahinter stand das umflorte Banner der Universität, umgeben von den verschiedenfarbigen Abzeichen der 1 Auf beiden Seiten der Bühne hatten die Fahnen der
orporationen ihren Platz erhalten. Am schwarzdrapirten, mit Eichen- blättern geschmückten Rande der Bühne saßen, zum theil in studenti⸗ schem Wichs, die . vom Comité. Gegen 6 Uhr füllten sich die Räume. In der ersten Loge versammelten sich die Mitglieder der Familie von Hofmann. Den Saalraum nahmen wohl 1509 Lehrer und Studirende ein. Unter den Anwesenden befanden sich der Rector der Universität, Geheime Regierungs⸗Rath Professor Dr. Wilhelm . der die goldene Amtskette angelegt hatte, der Wirkliche Geheime Rath von Helmholtz, der Geheime Ober ⸗Medizinal⸗Rath Professor Dr. Barde⸗ leben u. b. a. Vertreten waren u. 4. auch das Friedrich Wilhelms⸗ Institut, die Deutsche Technische Gesellschaft und fast alle Corporationen der Universität. Die Feier begann mit einem Gesang von Mitgliedern der Akademischen Liedertafel und des Akademischen Gesangvereins, worauf der Vorsitzende des Comités, Herr stud. Nebe auf die Be⸗ deutung der Feier hinwies und ein Telegramm der Wittwe des Ge⸗ feierten verlas. Hierauf ergriff der frühere Assistent Hofmann's, Herr Professor Will das Wort zu einer Gedächtnißrede, worin er den erfolgreichen Forscher, den glänzenden Experimentator, den geist⸗ sprühenden Lehrer, den edelen Menschen feierte. Mit abermaligem Gesang endete die Feier.
In der städtischen Waisenpflege befanden sich am 1. Juli d. J. 4777 Kinder (2529 Knaben, 2248 Mädchen). In Zwangserziehung waren am 1. Juli d. J. 406 Kinder (348 Knaben, IL27 Mädchen). Von diesen waren 24 Kinder (22 Knaben, 2 Mädchen) entlaufen und 7 Knaben im Gefängniß.
Die Anmeldung der schulpflichtigen Kin der behufs Ein⸗ schulung in die hiesigen Gemeindeschulen zum 1. Oktober er. hat bis spätestens den 1. September d. J. mit den Impfscheinen der Kinder bei der Schulcommission ihres Wohnbezirks zu erfolgen.
Das Wissenschaftliche Theater der Urania“, auf dem bauliche Veränderungen vorgenommen werden, ist soweit wieder betriebsfähig, daß Herr Sophus Tromholt aus Christiania morgen seinen interessanten und mit vielen Projectionsbildern ausgestatteten Vortrag Eine Nordkap⸗ reise! wiederholen kann. Das Repertoire der Urania weist in der nächsten Woche zunächst, noch zwei Wiederholungen der Nordkapreise, für Montag und Dienstag auf, dann am Mittwoch Baumeister Körber's Vortrag über Alte und neue Weltwunder“. Am Donnerstag spricht Herr Br. Schwahn über die „Erscheinungen der Gletscherwelt.. am Freitag Herr Dr. von Hanstein über „Bauten und Kunst⸗ fertigkeiten der Thiere! und am Sonnabend Herr Dr. Schwahn über „Die Entstehung der Gebirge“. Der erste decorativ ausgestattete Vortrag findet am Sonntag, 31. d. M., statt, und zwar wird von diesem Tage ab zunächst das „Antlitz der Erde“ noch einige Zeit hin⸗ durch wiederholt werden.
Köln, 22. Juli. Das Urtheil im Prozeß Buschhoff ist nach einer Mittheilung des W. T. B.“, da von keiner Seite gegen das⸗ selbe Revision beantragt wurde, nunmehr rechtskräftig geworden.
Weimar. Nach dem dritten Jahresbericht des „Vereins ür Massenverbreitung guter Schriften in Weimar, fder seine Wirksamkeit sogar bis nach den überseeischen deutschen Ansiedlungen auszudehnen begonnen hat und nach wie vor in, wenn auch langsamem, so doch sicherem Wache thum begriffen ist, zählt der Verein beim Ausgang des Geschäftsjahres 1891 5663 Mitglieder gegen 4763 des Vorjahres, ferner 37 Zweig—⸗ vereine, 83 Vertretungen sowie 144 buchhändlerische Auslieferungs⸗ stellen seiner Veröffentlichungen. Der Verein hat bei einem Ge⸗ sammtvermögen von 36602 46 mit einem Gewinn von 2757 «6 im verflossenen Jahre abgeschlossen; das Verlagsinstitut des Vereins hat in demselben Jahrgange insgesammt 411 716 Einzelhefte, 1918 Halbjahrbücher und 3242 Markbände ausgegeben. Die Zahl der seit Beginn der Schriftenthätigkeit vertriebenen Schriften läßt sich nunmehr bereits auf rund 1 Million Einzelhefte und über 10900 Exemplare der verschiedenen Bandausgaben berechnen. An allen größeren Orten, namentlich solchen mit Zweigvereinen und Ver⸗ kretungen, befinden sich jetzt buchhändlerische Auslieferungsstellen; mit dem Eisenbahnbuchhandel besteht ein sehr lebhafter Verkehr und die Beziehungen zum Colportagebuchhandel gestalten sich fortgesetzt günstig.
Lon don. Bei der Sprengung des Schie ferbruches Roß ear⸗ bery in Irland geriethen, wie H. T. B.“ meldet, acht Arbeiter unter den Absturzblock, und wurden alle getödtet. —
Paris, 23. Juli. Die höhere Luftschiffahrtsschule be— schl᷑oß, wie W. T. B. meldet, dem Cap itän des deutschen Drei⸗ masters Germania“ und den vier Matrosen, welche die mit dem Ballon „Jupiter“ verunglückten Luftschiffer im Canal la Manche ge⸗ rettet haben, eine Ehren⸗Medaille zu verleihen.
Tiflis. Aus Tiflis wird der N. Pr. 3.“ gemeldet: Unweit des Forts Alexandropol in Kaukasien wurde eine aus 34 mit Büffeln bespannten Wagen bestehende Artillerie⸗Munitionscolonne vom Gewitter überrascht. Der Blitz hg in die letzten vier Wagen, der Inhalt explodirte. Von den Bedeckungsmannschaften ö. ] wanzig Soldaten todt, zwei Offiziere lebensgefährlich verletzt.
Catania, 23. Juli. Der König hat nach einer Meldung des .. T. B.“ für die durch den Ausbruch des Aetna Ge⸗ ädigten 20 000 Frs. gespendet. Die Eruption hält noch an, t jedoch an Heftigkeit nachgelassen.
Cordoba. Der in Nr. 170 d. Bl. gemeldete Brand dez alten Stadt⸗-Theaters (Theatr9 Principal) in Cordoba ist nach der N. Pr. 3.“ am 20. d. M. Abends, wenige Minuten nach Beendigung der Vorstellur g entstanden. Die Schauspieler konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Theater⸗ portier und seine Frau kamen in den Flammen um. Außer dem Theater brannten noch acht Nachbarhäuser nieder.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Köln, 23. Juli. (W. T. B.) Der „Kölnischen Zeitung“ gehen aus Tanger Nachrichten zu, wonach die Meldungen uber räuberische Einfälle in der Landschaft Anghera über— trieben seien; es seien daselbst keinerlei Ausschreitungen vor— gekommen.
Wien, 23. Juli. (W. T. B.) Der Minister-Präsident Graf Taaffe ist heute Vormittag aus Ellischau hier ein⸗ getroffen.
Wien, 23. Juli. (W. T. B.) Der Personen⸗ verkehr auf der Strecke Langen —anöfen (Arl— 60 ahn) wird mittels Umsteigens aufrecht erhalten. Die Wiederaufnahme des Gesammtverkehrs durch eine provisorische Verlegung der Trace wird voraussichtlich schon in wenigen Tagen stattfinden.
St. Petersburg, 23. Juli. (W. T. B.) Neuerdings werden vier Cholera-Todesfälle aus Ssarapul, Gou—⸗ vernement Wjatka, gemeldet; im übrigen blieb die Epidemie auf die bereits inficirten Gebiete beschraͤnkt.
Brüssel, 23. Juli. Das „Mouvement géographique“ theilt mit: Am oberen Ubangi spielten sich ernste Er⸗ eignisse ab, infolge deren die Agenten der Belgischen Ge⸗ sellschaft am oberen Congo ihre Etablissements verlassen und ihre Handelsthätigkeit in der dortigen . aufgeben dürften. Die Fackoreien am JYJakoma und Bangasso seien durch eingeborene Soldaten des Unabhängigen Congo⸗ staats angegriffen und den Kaufleuten gedroht worden, sie würden als Hehler verfolgt werden, wenn sie ihren Handel weiter betreiben würden. Das Blatt ver—⸗ öffentlicht den Wortlaut zweier Circulare, von denen das eine die Sammlung von Elfenbein und Kautschuk am Ubangi, das andere jeden Handel auf dem Uelle und dem Mbomu verbietet, und bemerkt, dieses Vorgehen des Congostaats rufe hier eine lebhafte Erregung hervor.
Ehristiania, 23. Juli. (W. T. B) Der König conferirte gestern wiederum mit Thorne über die Bildung eines neuen Ministeriums; Thorne zeigte sich indessen nicht geneigt, einen solchen Auftrag zu übernehmen. Nachdem die, Unterhandlungen mit dem ehemaligen Minister⸗-Präsidenten . abgebrochen sind, verlautet jetzt als mögliche Lösung der Krise, das Ministerium Steen würde auf seinem Posten verbleiben und die Frage wegen eines eigenen norwegischen Konsulatswesens bis zum Februar vertagt werden.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wette
b
* r — —2
icht vom 23. Juli, r Morgens.
Stationen.
Wind.
Bar. auf 0 Gr. C red. in Millim.
Wetter.
Tem in 0
ratur
niedriger ist.
e Een 50 C. — 40R.
Luftströmung
Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda. St. Petersburg Moskau . ..
JI lu. d. Meeressp.
5866
86 36 363
Cork, Queens⸗ town Cherbourg . . ,. ö. winemünde Neufahrwasser Memel ...
bedeckt 3 halb bed. bedeckt
2 bedeckt
Deutschlands,
Beträge.
Uebersicht der Witterung.
Das Hochdruckgebiet hat sich von Westen her bis nach Großrußland ausgedehnt, sodaß nur im Nord⸗ osten und Südosten r Da jedoch das Maximum des Luft⸗ drucks in Höhe von 771 mm noch über Irland lagert, so hält über Central-⸗Europa die nordwestliche in geringer Stärke mit wi kühlem Wetter an, mit Ausnahme des südlichen wo mäßige nordöstliche Winde und heiteres Wetter eingetreten sind. kommen aus Europa Niederschläge zum Bericht, nur in Großrußland erreichten dieselben erhebliche
Täglich, bei ginfti en Wetter: im Sommergarten. 2
Europas der Luftdruck ein
Belle · Alliance. Theater.
22. Male: wolkigem,
Sehr vereinzelt der Mesiden)⸗
Tanz⸗ Deutscht Scewarte (10 Personen, zum ersten Mal in
. 1 ünster ... Karlsruhe .. Wiesbaden ;
NNW WNW
wolkenlos
wolkig
wolkenl. i) 2 wolkenl.?)
Nebel
sangs⸗
6 Uhr. Montag:
2 bedeckt 2 halb bed.
halb bed. bedeckt
9) Thau.
) Nachts Thau.
Z wolkenlos
heiter
bedeckt
. 1
Theater ⸗Anzeigen.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Sonntag: Die Fledermaus. Operette in 3 Acten von Jyh. Strauß. Anfang 7 Uhr.
Im prachtvollen Park:
Großes Doppel⸗Concert. und Instrumental⸗Künstlern. Concerts Sonntags 5 Uhr, an den Wochentagen
Die Gr. Doppel ⸗Coneert. Instrumental⸗Künstlern.
Kroll's Theater. Herrn Heinrich Bötel. Die Stumme von Portici. Masaniello: Herr Heinrich Bötel.) Anfang 7 Uhr.
Montag: Der Trompeter von Säkkingen.
Dienstag: Gastspiel des Herrn Heinrich Bötel Martha. (Lyonel: Herr Heinrich Bötel.)
Licht ꝛc. ꝛc.
75 1 Montag: Dieselbe Vorstellung.
von Ge⸗
Auftreten v Anfang des
Posse mit Gesang in 3 Acten von F. Antony. Musik von Karl
Uhr. Montag: Dieselbe Vorstellung. Der Sommer⸗Garten ist
ledermaus. Im Park: uftreten von Gesangs⸗ und
nfang an Sonn⸗ und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 54 Uhr.
Gefährliche Mädchen. 4 Acten von Ed. Schacht. Regie: Georg Stollberg.
Im prachtvollen, glänzenden Sommer ⸗Garten (vornehmstes und großartigstes Sommer⸗Ctablissement
9g. Gastspiel der Russischen National,, Gesangs⸗, und Instrumental⸗Gesellschaft Newski.
Auftreten sämmtlicher Speeialitäten. Großes Doppel⸗Concert. Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ Etablissements durch 50 000 Gasflammen, bengalisches
Anfang des Concerts 4 Uhr, Anfang der Vorstellung
Adolph Ernst Theater. Sonntag: 24. Ge sammt⸗Gastspiel der aus 42 Personen bestehenden Gesellschaft des Directors Theodor Giesrau vom K. K. vriv. Theater in der Josefstadt Wien. 16. Male: Ein alter Hallodri (Schwerenöther).
Großes Concert Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes-Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof.
Geöffnet von 12 —11 Uhr. ö
Familien ⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Helene Erhard mit Hrn. Pfarrer Adolf Linke (Erlangen — Dinkelsbühl). — Frl. Margarethe Söffing mit Hrn. Rittergutsbesitzer Curt Deutrich (Weimar — Striese).
Verehelicht: Hr. Regierungs-Baumeister Georg
Schliebs (Hannover —
Zum Lustspiel in
Sonntag:
Deutschland.) Fabian mit Frl. Else Verden).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Gühne (Münster i. W.). — Hrn. Gerichts⸗Assessor Dr. Schlutius (Königswinter). — Hrn. Amtsrichter von Hantelmann (Lehe). — Eine Tochter: Hrn. Gerichts- Asseffor Kornellus Müller (Trarbach a. d. Mosel). — Hrn. Ober ⸗Amtmann Deich⸗ mann (Klostergut Wöltingerode).
Gestorben: Hr. Kanzlei⸗Rath Conrad Beckmann (Berlin). — Hr. Wilhelm Heinrich Ludwig Frei⸗ berr v. Lersner (Nieder⸗Erlenbach, Hessen) Y. Amtsgerichts Rath Karl Groetschel (Königshütte, = Str. Kreisrichter 4. D. und Syndikus Oswald Vorwerk Südende bei Berlin) = — Hr. Ober⸗ förster F. R. Mylius (Friedrichshaide).
Zum
Thalboth und leiber. Anfang
,
Redacteur: J. V.: Siemenroth.
Berlin:
geöffnet. 2. Verlag der Expedition (Sch ol.
Sonntag: Gastspiel des
— Gr. histor. Rundgemälde 1 L 6
köoioi] Hohenzollern⸗Galerie 9 Vorm. — 15 Ab. Lehrter Bahnhof.
Sonntag 50 5. Kinder die Hälfte.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin SV., Wilbelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen
dib 1566. lagen seinschließlich Börsen· Beilage)
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
M6 172.
Handel und Gewerbe.
Rundschau über den Welt-Getreidehandel im Monat Juni 1892. t
Der Monat Juni gewährt gewöhnlich im Getreidehandel bereits der kommenden Ernte größeren Einfluß auf die Tendenz, als der alten Ernte um diese Zeit innezuwohnen pflegt, da dieser Monat den Com— binatioönen über die Gestaltung der neuen Ernte einen verhält⸗ nißmäßig freien Spielraum darbietet. In diesem Jahre wirkten bisher der Einfluß der alten Restbestände und der Einfluß der Erntegussichten nach einer Richtung; es wurde nl die flaue Tendenz, die vorher schon auf Grund der großen sicht⸗ baren Vorräthe und des günstigen Geldstandes Europas geherrscht hatte, zu einer allgemeinen Muthlosigkeit der Unternehmungslust gesteigert, als in der zweiten Woche des Juni von Amerika die amtlichen Ernte⸗ schätzungen bekannt wurden. Bis zum Beginn des Juni waren aus den Vereinigten Staaten Nachrichten über Nachrichten eingetroffen, die von einer Verschlechterung des Saatenstandes, von einer starken Einschränkung des Anbaues und von einer Ernte sprachen, die schwerlich über 450 000 000 Bushels, wahrscheinlich aber weniger er—⸗ geben würde. Da der amerikanische Markt derzeit auch in fester Tendenz verharrte, lag diesseits keinerlei Grund vor, an der Richtig⸗ keit dieser Mittheilungen zu zweifeln, — daher die Ueberraschung am , Weltmarkt, als die amtliche Junischätzung alle jene Mittheilungen Lügen strafte. Der Winterweizen hat sich nach den Regierungsangaben von 84 auf 88,3 M des Durchschnittsstandes ge—= hoben, Sommerweizen wies einen Stand von 923 0/0 auf, und der Gesammtanbau von Weizen war nach dieser Quelle keineswegs geringer, als im vorigen Jahre. Die amerikanische Landwirthschaft, die in ihren Ablieferungen vorher erheblich nachgelassen hatte, überschüttete nunmehr mit verdoppelter Kraft aus ihren alten Beständen die amerikanischen Märkte. Die Lage am Weltmarkte hatte sich dadurch mit einem Schlage verändert. Während bis da— hin die Ernte Nord⸗Amerikas mit 450 Millionen Bushels in Rechnung gesetzt wurde, rechneten jetzt amerikanische Fachblätter aus, daß man einem Ertrage von 520 bis 550 Millionen Bushels entgegenzusehen habe und eine Exporteapacität von durchschnittlich 200 Millionen Bushels in Aussicht zu nehmen sei. Durch diese un⸗ erwartete Leistungsfähigkeit Amerikas würde selbst ein erheblich schwächerer Export Ost⸗Indiens und Rußlands um so leichter wett ge— macht, als voraussichtlich die großen Vorräthe Europas und die besseren Ernteverhältnisse desselben überhaupt eine wesentlich geringere Waarenbewegung nothwendig erscheinen ließen. Hierzu kam, daß auch in Frankreich die Ernteaussichten noch theilweise durch. Regengüsse sich besserten und daß aus manchen
Distrieten Rußlands bessere Berichte vorlagen. Aus allen diesen Ver⸗
hältnissen entspann sich ein zeitweise recht dringliches Angebot, das um so drückender wirkte, als die besonders in England und Holland liegenden großen undisponirten Bestände von Mehl sich sehr schwer—⸗ fällig verkauften. Bei dem Erscheinen der Aufhebung der russischen Ausfuhrverbote (mit Ausnahme von Roggen, Roggenmehl und Kleie) hatten alle anderen Momente den Werthstand berelts so weit ermäßigt, daß diese Maßregel keinerlei Einfluß mehr übte. Während des ganzen Monats war von einer günstigeren Wendung dieser Gesammtlage nichts zu erkennen, da Deutschland einer be— friedigenden Roggenernte entgegensieht, die uns bei weitem weniger zufuhrbedürftig für Weizen machen dürfte. Bedeutsam ist aber die durchschnittlich schwache Versorgung, mit welcher der Consum der nächsten Zukunft entgegengeht. .Die sichtbaren Vorräthe des Weltmarktes, darunter namentlich die schwimmenden Weizenmengen, haben sich im Juni verringert, allein die nicht controlirten Bestände Europas, soweit es sich hierbei nicht um landwirthschaftlichen Besitz, sondern um Handelsvorräthe handelt, sind größer geworden, und namentlich ist zu beachten, daß die mächtigen Weizenmassen, die unversteuert in den französischen Zoll— niederlagen geruht hatten, nunmehr durch Zahlung des Zolles in den Inlandsverkehr Frankreichs übergegangen und hiermit der Controle als sichtbare Weizenmengen entzogen sind. Es betrugen am 30. Juni die controlirbaren Weizenmengen in Quarters:
1891 1890
1892 2764 000 2755 000 2433 009 1012000 2414 000 570 000 3 000 000 1525 000 1950000 1450000 1100000 10009000 4000000 2630 900 3325000 250 0900 725 000 236 000 105 000 75 000
400 000 118 000 46 000 10000 200000 250000
400 000 Zusammen am 30. Juni 13 394 600 11566 065 93949 866 ö 1. Juni 14317 000 12693 000 11485 000 Was Amerika anbetrifft, so fand in New⸗Jork bis zum 7. Juni eine langsame Aufbesserung der Preise, am 11., nach Bekanntwerden der Jun sschätzung, ein kräftiger Rückschlag und dann eine langsame weitere Abbröckelung statt, die schließlich in ein vollständiges Stagniren der Terminspreise überging. Im allgemeinen blieb man bestrebt, noch so viel als möglich Weizen nach Europa zu verschiffen, sodaß der Ex⸗ port dem der Vormonate kaum nachstand. Es wurden aus den Ver— einigten Staaten exrportirt: Weizen zusammen 1077900 Yuarters im Juni 1892 gegen S828 000 gleichzeitig 1891; N ais zusammen 262 000 Quarters gegen 291 600 im Juni 1891; Mehl im Juni 1892 zusammen 522 000 Sack, egen 424 900 Sack gleichzeitig 1391. Bemerkenswerth ist, daß der Fuport fast einzig und allein über die atlantischen Häfen ging, da dieser Erport einen gewissermaßen greifbaren Vorrath für Europa Narstellt, während die Abladungen der westlichen Küste, die meist für Segler geschehen, durchschnittlich eine Fahrzeit von vier Monaten gehrauchen. Die Ablieferungen der Farmer, die im Mai ungefähr auf das Niveau der vorjährigen gesunken waren, haben jene im Juni wieder ungeheuer übertroffen. An die acht Hauptmärkte des Westens kamen diesmal 1 643 750 Sunarters gegen 635 750 Quarters im Juni 1891 und 8 750 Quarters gleichzeitig 1890. 9 Von Ost-Indien sind die amklichen Schlußberichte für die Nauptnrodinzen eingetroffen, und nur für einige weniger bedeutende Districte muß man sich noch auf Schätzungen verlassen. Das Ernte⸗ resultat für Indien stellt sich auf zufammen 24 650 0900 Quarters, gegen 33 oz 600 Quarters im Jahre 1891. Dies Deficit wird nicht ohne Einfluß guf die Exportfähigkeit Indiens bleiben. Bis jetzt allerdings ist sie durch die mächtigen Verkäufe, die vor einiger Zeit infolge der Entwerthung des Rupiencurfes zu stande kamen, noch hr bedeutend gewefen, doch zeigte sich daz Bestreben, frühere Ab= Es wurden aus Ost⸗Indien im Juni
Usse zurück iren. expert? rückzureguliren Quarters 1892 Quarters 1891
533 600 410000
nach dem Continent. 165 000 695 000
Zusammen 698 660 1105000
Weid la England trafen ein: 3222 530 Quarters an Weizen u,nd Nämehisöegen 664, mn hel- fe, mn ga ih. rron haben allein die Vereinigten Staaten 1991 266 Quarters
geliefert; da die inlandischen Abliefe rungen auch durchschnittlich größer
Auf England unterwegs Auf den Continent unterwegs. Handelsläger Englands. ; Farmerbestãnde ..... Visible supply/ Amerikas.. Unversteuerte Läger Frankreichs Vorräthe in Paris.... Vorräthe in Berlin, Danzig, Stettin
Vorräthe in Odessa
nach England.
* X
Berlin, Sonnabend, den 23. Juli
waren, als in den Vorjahren, so standen damit Weizenmassen zur Verfügung, die den laufenden Bedarf um so stärker überflügelten, als Nachfrage vom Continent im Juni fast vollständig mangelte. Natur— He vergrößerten sich somit die Bestände erheblich; man schätzte die
orräthe zu Ende Juni an den Stapelplätzen auf über 3066 906 Quarters, das ist doppelt soviel wie im vorigen Jahre. Die Ent— wickelung der englischen Weizenernte hat sich im Laufe dieses Monats überraschend günstig gestaltet.
Frankreich bot seit der Wiedereinführung seiner alten hohen Zölle nicht mehr das Interesse für den Weltmarkt wie früher. Seine Läger sind überfüllt, sodaß neue kräftige Unternehmungslust mangelte. Die Märkte verliefen um so lustloser, als den durch die Dürre ge⸗ nährten Befürchtungen für die Ernte in der zweiten Hälfte des Juni durch eintretende Regen die Schärfe genommen wurde.
Belgien hatte ziemlich ansehnliche Zufuhren, welche die gleich— zeitige Nachfrage wesentlich überflügelten, sodaß auch dort die Vor— räthe wieder im Wachsen waren. Auf Antwerpen waren gegen Schluß des Monats trotz der vorherigen reichen Ankünfte noch etwa 420 000 Quarters Weizen unterwegs. . In Holland haben die Bestände russischen Roggens, besonders in Rotterdam, erheblich abgenommen, und da das Gleiche auch in Antwerpen der Fall war, so wendete sich schließlich die Aufmerkfam— keit dem Lager in Amsterdam zu, wodurch der dortige Terminhandel zeitweise kräftige Anregung erfuhr. Die Vorräthe an Roggen in Amsterdam und an der Zaan betrugen am 30. Juni 5623 Last gegen 7052 am 1. Juni. —
In Oesterreich-⸗Ungarn war, der Geschäftsverkehr des Getreidehandels ziemlich lustlos, die Tendenz aber verhältnißmäßig fest, da Zufuhren aus alter Ernte nur noch spärlich flossen und dem Inlandsbedarf nur eben genügten.
In Deutschland hat die Weizeneinfuhr ihre großen Dimensionen beibehalten; beispielsweise kamen allein in Hamburg etwa 50 000 t im Laufe des Juni an. War auch der Bedarf des Landes für Weizen ein außerordentlich umfangreicher, so war er doch nicht im stande, die Waarenmassen zu bewältigen, daher sammelten sich an der Küste und an den großen Strömen entlang ziemlich ansehnliche Vorräthe. Für Roggen zeigte sich ziemlich unerwartet noch mancherlei Angebot aus alter Ernte, das im einzelnen zwar nicht bedeutend, in seiner Ge— sammtheit indessen ziemlich ansehnliche Quantitäten repräsentirte, die in ihrer Beschaffenheit jedoch durchschnittlich viel zu wünschen ließen.
Am Berliner Markt hat der Verkehr in Weizen während des ganzen Monats keine größere Ausdehnung erreicht, da die Ver— sorgung Schlesiens, Sachsens und theilweise des Ostens direct von den für Berliner Rechnung an der Küste lagernden Vorräthen gefchah und die Berliner Bestände nur verhältnißmäßig schwach in AÄngriff genommen wurden. Die Gesammtzufuhr Berlins betrug nur 3539 t, und von diesen sind noch 331 * für die Speicherung übrig geblieben. Im Terminhandel hat der Monat einen Rückgang von etwa 14 bis 15 0 gebracht, der um so überraschender war, als man den Werth des Weizens im Vergleich zum Roggen und angesichts der Steuer von 35 S schon Ende Mai als verhältnißmäßig' billig ansah. Den Hauptdruck hatte die erwähnte amerikanische Ernte— schätzung gegeben.
Roggen hat auch im Juni seine eigenthümliche Geschäftslage, die diesem minderwerthigen Getreide einen höheren Preis gewährt als dem werthvolleren Weizen, nicht nur vollständig beibehalten, sondern die Preisdifferenz zwischen beiden Getreidesorten hat sich im Juni zu Gunsten des Roggens noch recht erheblich erweitert. Während Weizen unter dem Druck des flauen Weltmarktes litt, boten den Roggen— preisen die besonders aus Südrußland vorliegenden ungünstigen Feld— berichte eine kräftige Stütze für die späteren Sichten, die überdies etwa 20 billiger als laufende Monate notirten und nicht nur schon hierin einen . fanden, sondern auch der Speculation vielfach Anregung zu Käufen gaben. Hierdurch glich sich der Druck, den die günstigen Aussichten der Inlandsernte zeitweise übten, reichlich aus, und die späteren Termine gehen noch mit einem Gewinn aus den Monatsschwankungen hervor. Für die laufenden Termine aber war die Lage eine recht strenge geworden, denn immer noch bestand ein zum theil durch Uebertragung früherer Engagements entstandenes großes Hausse— interesse, das auf Lieferung der Waare bestand oder nur mit hohem Deport die Blankoverkäufer aus ihren Verpflichtungen herausließ. Da es nun mehr noch als zuvor an größeren Mengen von Waare fehlte, die den Bedingungen der Berliner Schlußscheine ent— sprach, so waren selbst die größten Anstrengungen nicht im stande, auch nur annähernde Mengen, die gebraucht wurden, nach Berlin zu ziehen. Ein großer Theil der Engagements wurde im Laufe des Juni erledigt, ein anderer fand durch Kündigungen Begleichung; für ein nicht unerhebliches Quantum aber zögerten die Verpflichteten bis zum letzten Tage, sodaß sie zum theil nicht selbst Anlaß wurden, daß der Ausgang des Monats noch eine starke Steigerung des Junipreises bei einem schließlichen Aufgelde von 15 M gegen Juli brachte. Für diesen Monat erscheint die Sachlage zunächst ganz ähnlich der des Juni, denn das Hausseinteresse erstreckt sich auch auf den Julitermin, und da im Juli auf neue Waare in größeren Partien kaum zu rechnen ist, so sprechen auch für diesen die seitherigen Verhältnisse in gleicher Weise mit.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 10 454, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 21. d. M. gestellt 3919, nicht rechtzeitig gestellt 9 Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand am 22. Juli das Grundstück des Maurermeisters Carl Draeger, hier Beusselstraße 67 belegen, zur Versteigerung: Nutzungswerth 600 , Mindestgebot 109 100 „Æ ; für das Meistgeboat von 122 500 M6 wurde der Maurermeister Augu st Schulze, Greifswalderstraße 27, Ersteher. — Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangs⸗ versteigerung, betreffend das Grundstück Kochstraße 49, dem Kaufmann Richard Bruck gehörig, da die Anträge zurückgenommen wurden.
Berlin, 22. Juli. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise. ) Hof⸗ und Genossenschafts⸗Butter La. 96— 98 ½, Ia. 93 — 95 , IILa. — , do. abfallende 88 — 92 06, Land⸗, Preußische 89 85 „, Netzbrücher 78 -82 M, Pommersche 78 - 0 M,. Polnische 78 - 82 M, Baherische Sennbutter — 6, do. Landbutter — 6, Schlesische 83 88 66, Galizische 73— 75 6, Margarine 40 70 M6 — Käse: Schweizer, Emmenthaler 87-90 S, Bayerischer 60 = 70 S. Ost⸗ und Westpreußischer La. 60 = 5 S, do. Ha. 50 — 860 , Holländer 80-85 M, Limburger 36 — 42 66, Quadrat⸗Mager⸗ käse La. 20 - 25 6, do. Ha. 1. - 15 M — Schmalz: Prima Western 170s0 Tara 45, — 4, reines, in Deutschland raffinirt 46 00. 48,09 ½ι, Berliner Bratenschmalz 48, 00. 51, 00 4 — Fettz in Amerika raffinirt 38, 50 — 39,090 M, in Deutschland raffinirt 39, 0 — 4200 M (Alles pr. 50 kg. Tendenz: Butter: . eingetretener all emeiner Erntezeit bleiben Einlieferungen schwach und befestigten sih Preise weiter. — Schmalz: unverändert fest.
1892.
Leipzig, 22. Juli. (W. T. B) Kammzug⸗Termin⸗ handel; La Plata. Grundmuster B. per Juli 3,70 606, per August 3, 72 6. per September 3, 5 , per Oktober 3,75 S, per ö 6. ᷓ . ver , t, ber Januar 3, 80 S, ver
ebru S2 M, per März 3,82 S, per April 3,825 C I G5 Kg. . H (W. T. B.)
London, 22. Juli. .
Manchester, 22. Juli. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 30r Water Taylor 7, 26r Water Leigh 64, 30r Water Clanfhn . 32r Mock Brooke 65, 40r Mayoll 63, 40r Medio Wilkinfon 74, 32x Warpcops Lees 6, 36x Warpcops Rowland 7, 35 Warp⸗ cops Wellington 735, 40)r Double Weston 73, 60r Double courante Qualität 16, 32 116 vards 162016 grey Printers aus 32r ahr
142. Stetig.
Glasgow, 22. Juli. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 418 052 Tons gegen 507 886 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind= lichen Hochöfen betragt F gegen 72 im vorigen Jahre. New; Pork, 22. Juli. W. T. B.) Die Bötfe war anfangs fest und lebhaft, wurde im Verlauf lustlos und matt und schloß stetig. Der Umsatz der Aetien betrug 123 000 Stück. Der Sklber— borrath wird auf 2050 0065 Unzen geschätzt. Silberver⸗ käufe fanden nicht statt. Für den Staatsschatz wurden 350 956 Unzen zu 86, 80 à 86, 8? angekauft. .
Weizen anfangs schwach, dann besser auf Berichte über Ernteschäden und Regenwetter, später abgeschwächt auf Reakisirungen der Haussepartei. Schluß matt. — Mais anfangs ziemlich behauptet, dann nachgebend auf günstige Ernteberichte, Cee schwach.
Bau mwoltlen-Wochenberich t. Zufuhren in allen Unions häfen 15 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 14000 Ballen, Ausfuhr nach dem Continent 1000 Ballen. Vorrath 487 000 Ballen.
Chieago, 22. Juli. (W. T. B). Weizen anfangs stetig und befestigt, dann abgeschwächt auf schwaͤchere telegraphische Berichte später besser auf ungünstige Witterung im Nordwesten. Schluß ruhig. — Mais anfangs stetig, später nachgebend auf Realisatkon der Haussiers. Schluß schwach.
Verkehrs⸗Anftalten.
Bremen, 23. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer Köln“, am 25. Juni von Bremen abgegangen ist am 22. Fuli Vorm. in Bahia angekommen. Der Postdampbfer Weimar. nach Nen. nr bestimmt, hat am 22. Juli Nachm. Dover passirt. Der Postdgmpfer Leipzig hat am 22. Juli Morgens die Reise von Lissabon nach Brasilien fortgefetzt. Der Postdampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“, nach dem La Plata bestimmt, hat am 21. Juli Abends Las Palmas passirt. Der Reichs⸗Postdampfer „Habsburg“ ist am' 21. Juli Abends in Port Said angekommen und hat nach Ueber— gabe der australischen Post an den nach Brindisi bestimmten Reichs⸗ Postdampfer Stettin“ am 22. Juli Morgens die Reise nach Genug fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Stettin“ ist am 21. Juli Abends mit der austrarächen Post vom Reichs-Postdampfer „Habs burg“ von Port Said nach Brindisi abgegangen. Der Reichs⸗ Postdampfer Oldenburg“, nach Ost-Asien bestimmt, ist am 22. Juli Morgens in Colom bo angekommen. . Dam burg, 22. FZuli. (W. T. B.) Hamburg ⸗Ameri⸗ kan ische Packetfahrt-Actiengesellschaft. Der Post— dampfer ohemia“ ist, von Hamburg kommend, gestern Abend in New Mork, der Schnelldampfer „Normannia, von New— Vork kommend, heute Morgen auf der Elbe und der Postdampfer Rhaetia von New⸗JYork kommend, heute Nachmittag auf der Elbe eingetroffen.
London, 22. Juli. (W. T. B.). Der Union-Da mpfer „Arab ' ist heute auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen.
Paris, 22. Juli. Der V. internationale Binnen— Schiffahrts-Congreß wählte heute zu Vice⸗Präsidenten die deutschen Commissare, Wirklichen Geheimen Rath Schultz und Ober⸗ Baudirector Wiebe, sowie die Commissare für Schweden und für Vorwegen Oberst Rickert und Director für Kanalangelegenheiten Saetren.
An der Küste 4 Weizen⸗
5
Mannigfaltiges.
Limburg a. d. Lahn. Die Stadt Limburg wird mit elek⸗ trischem Licht und elektrischer Kraft versehen, indem eine in etwa 2 km Entfernung von der Stadt gelegene Wasserkraft, die bisher zum Betrieb der Mühlen der Herren Mulot u. Thiriot diente, ausgenutzt wird. Die Ausführung der Anlage geschieht durch die Commanditgesellschaft W. Lahmeyer u. Co. in Frankfurt a. M., während die ‚Actiengesellschaft für den Bau und Betrieb elektrischer Anlagen? ebendaselbst den Betrieb der Centrale übernimmt. Die letztere Firma hat ein ausschließliches Monopol für die elektrische Energie⸗Versorgung der Stadt Limburg auf zwanzig Jahre erhalten.
Vom Brocken. Wie man der „N. Pr. Ztg.“ mittheilt, wird der neue Aussichtsthurm auf dem Brocken eifrig gefördert; sieben Meter hoch erhebt sich bereits der quadratische Unterbau. Bis Anfang September soll der Thurm vollendet sein.
Oberg mmergau. Aus Oberammergau wird den, M. N. N.“ ge⸗ schrieben: In Betreff der in mehreren Blättern enthaltenen Nachricht, daß die Oberammergauer beziehungsweise ein Theil derselben behufs Auf⸗ führung der Passionsspiele nach Chieggo zu gehen beabsichtigen, wird hiermit erklärt, daß diese Nachricht vollständig unwahr ist. Das von unseren Vorfahren vor mehr denn 260 Jahren zur Abwendung der Pest abgelegte Gelübde, „die Passionstragödie alle zehn Jahre zu halten“, wurde von uns immer treulich gewahrt. Es liegt aber uns Obera mmergauern durchaus fern, außer der zehnjährigen Herder Passionsaufführungen zu veranstalten oder gar als Schauspieler umherzureisen und mit unserm heiligen Spiel Profession zu treiben. Im Interesse der Wahrheit bitten wir um möglichste Weiterverbreitung dieser unserer Verwahrung. Oberammergau, den 19. Juli 1893. Der Bürgermeister: Joh. Lang.
Prag, 22. Juli. Nach einer Meldung des „Prag. Abdbl.“ aus Brüx in Böhmen sind drei am 4. d. M. in der Biliner Emeran⸗ Zeche verschüttete Arbeiter heute noch lebend herausbefördert worden, nachdem sie sieb zehn Tage ohne Nahrung gewesen waren.
Wieliezka. Aus Anlaß der Feier des Geburtstags des Kaisers ranz Joseph wird am 14. und 15. August d. J., d. i. Sonntag und Montag, ein Besuch des weltberühmten Salzbergwerks Wieliez ka
bei glänzender Beleuchtung, brillantem Feuerwerk und „Höllenfahrt“ veranstaltet. Der Reinertrag ist für wohlthätige Zwecke bestimmt. Von Krakau verkehrt an diesen Tagen ein Personenzug nach Wieliezka.