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Nach dem Finalabschluß der Reichs⸗Hauptkasse haben sich die Ergebnisse des Reichshaushalts für das Etats⸗ jahr 1891 92, abgesehen von den auf außerordentliche Deckungsmittel angewiesenen Ausgaben, im Vergleich zum Etat in runden Summen wie folgt gestaltet:
Für das Reichsheer sind bei den Contingentsverwal⸗ tungen von Preußen, Sachsen und Württemberg an fort⸗ dauernden Ausgaben (mit Einschluß der diese Verwaltungen angehenden Titel des allgemeinen Pensionsfonds) 6 451 000.60 und an einmaligen Ausgaben 340 000 S mehr erforderlich
ewesen. Das im Ordinarium vorgesehene Ausgabequantum ayerns hat sich infolge dessen um 375 000 S6 erhöht. An Einnahmen find im Bereich der Militärverwaltung 831 000 mehr aufgekommen. Bei dem Reichsheere stellt sich hiernach das Gesammtergebniß gegen den Etat um 6 832900 6 un⸗ Zünstiger. Insbesondere sind bei der Geldyerpflegung der Truppen, der Naturalverpflegung, dem Garnisonverwaltungs⸗ und Serviswesen, dem Medizinalwesen, dem Remontewesen, den Reisekosten Tagegeldern und Transportkosten, dem Artillerie und Waffenwesen erheblichere Mehrbedürfnisse her⸗ vorgetreten, welchen nennenswerthe Ersparnisse nur bei der Bekleidung und Ausrüstung der Truppen und bei den Pensions⸗ fonds gegenüberstehen. . .
Die Ausgaben der Maxine, einschließlich ihres Antheils am allgemeinen Pensionsfonds, haben den Voranschlag um 1624000 6 überstiegen. —
Beim Auswärtigen Amt betragen die Mehrausgaben 538 0090 M, beim Reichsamt des Innern 147 000 Bei den Fonds des Reichsschatĩzamts, mit Ein— schluß der Re he schund und der die Civilverwaltung be⸗ treffenden Theile des allgemeinen Pensionsfonds, sind 2042000 M mehr verbraucht. Insbesondere erscheint die Verzinsung der Reichsschuld mit einer Mehrausgabe von 1852000 6; dieselbe beruht indeß im wesentlichen lediglich auf einer buchmäßigen Verschiebung, indem die am 1. April 1891 zahlbar gewesenen Zinsen, welche für 1390,91 etatsmäßig vorgesehen waren, zu einem beträchtlichen Theil erst im letzten Etatsjahr zur Verrechnung gelangt sind. .
Die übrigen bei den Hauvptabschnitten der Ausgabe ein⸗ getretenen Abweichungen vom Etat ergeben noch einen Minder— . von 154 000 Ss, Im ganzen übersteigen die Mehr— bedürfnisse bei den hier in Betracht gezogenen Ausgabe— fonds des ordentlichen Etats die daselbst vorgekommenen Er—⸗ sparnisse um 11 963 161442 s4. .
Die Zölle und die Tabacksteuer, von deren Ertrag der Reichskasse nur der feste Antheil von 130 000 000 6 ver⸗ bleibt, haben 64 816 009 M mehr eingebracht, wovon 63 8õ0 O00 M0 auf die Zölle, M7 000 S6 auf die Tabacksteuer und 19 000 M auf die Aversen der Zollausschlüsse fallen. Bei den den Bundesstaaten im vollen Reinertrage zustehenden Steuern sind im Vergleich zum Etat weniger aufgekommen: bei der Verbrauchsabgabe vom Branntwein und dem Zuschlage zu derselben 10 665000 6 und bei den Stempelabgaben für Werth⸗ papiere 2c. 1 937 000 6 Diese Abweichungen von der etats⸗ mäßigen Voraussetzung finden im Reichshaushalt ihren Aus— gleich durch entsprechende Erhöhung oder Ermäßigung der unter den Ausgaben angesetzten Ueberweisungen an die Bun⸗ desstaaten. Im ganzen haben sich diese Ueberweisungen auf 383 567 000 MS belaufen, das sind 52 214 000 S6 mehr als im Etat vorgesehen.
Die Zuckersteuer hat im Ganzen 4126 000 S mehr ergeben; davon entfallen auf die Materialsteuer 1 500 000 und auf die Verbrauchsabgabe 2 626 000 64 Mehrerträge sind ferner vorgekommen in Höhe von 1 880 000 0 bei der Salzsteuer, von 460 000 S bei der Maischbottich⸗ und Branntwein ⸗Materialsteuer, von 2063000 ½. bei der Brausteuer, von 60 000 6 bei dem Spielkarten—⸗ stempel, von 1081 000 M bei der Wechselstempelsteuer und von 73 000 S6 bei der statistischen Gebühr. Die Post- und Telegraphenverwaltung hat mit einem Minderüberschuß von 1 951 000 6 abgeschlossen, dagegen die Reichsdruckerei mit einem Mehrüberschuß von 519 000 S6 und die Eisenbahnverwaltung mit einem solchen von 1069000 s6. Die Einnahmen aus dem Bank wesen haben den Etat um 5916000 M überstiegen. An verschiedenen Verwaltungs⸗ einnahmen (mit Einschluß der oben erwähnten Einnahmen der Militärverwaltung) sind 678 000 6 mehr aufgekommen; desgleichen bei dem Reichs⸗-Invalidenfonds an Zinsen 224000 M Vermöge der gleichzeitigen Minderausgabe des Fonds von 233 000 6 hat sich der veranschlagte Kapital⸗ zuschuß um 447 009 S6 verringert.
Im ganzen sind an ordentlichen Einnahmen, soweit sie dem Reiche verbleiben, im Vergleich zum Etat 15 914 395,21 mehr zur Reichskasse geflossen, und es ergiebt sich nach Gegen— rechnung der Mehrausgaben von 1196316442 S½ für den Reichshaushalt des Etatsjahres 1891 92 ein Ueberschuß von 3 551 231,79 M
Der Inspecteur der 2. Cavallerie-Inspection, General— Lieutenant von Rosenberg, à la suite des Husaren⸗Regi— ments von Zieten (Brandenb. Nr. 3, hat Berlin verlassen, ebenso der Director des Departements für das Invalidenwesen im Kriegs-Ministerium, General-Lieutenant von Spitz.
S. M. Kreuzer⸗Corvette „Sophie“, Commandant Corvetten⸗Capitãn Kirchhoff, ist am 23. Juli d. J. in Nieuwediep eingetroffen und an demselben Tage nach Wil⸗ helmshaven in See gegangen.
S. M. Schiffsjungen⸗Schulschiff Molt ken, Commandant Capitän zur See Freiherr von Erhardt, ist am 23. Juli e in Cowes eingetroffen.
J.
Bayern.
München, 24. Juli. Der Statthalter in Elsaß— Lothringen Fürst Hohenlohe hat sich gestern von Schillings⸗ fürst nach Aussee begeben. -
In Kissingen trafen heute zahlreiche Ausflügler aus der Pfalz, Hessen und Baden ein, die auf der oberen Saline erschienen, um den Fürsten Bismarck zu begrüßen. Wie W. T. B. berichtet, wurden mehrere Ansprachen an den Fürsten gehalten, worauf dieser dankte und versicherte: er wisse, diese Ovation gelte der Wiederaufrichtung des Deutschen Reichs und den Mitarbeitern an derselben. Die Einigungs⸗
bestrebungen seien 1848 verfrüht, 1866 ohne Dauer gewesen; erst 1870 seien alle Hämmer auf den Ambos geschwungen worden, auf dem das Reich 6 worden sei. Das einige Deutschland sei aus 1 französischen Bataillonen herausgeholt worden. Der Fürst schloß, indem er sagte: er stimme in das Hoch auf Kaiser und Reich, den Reichstag und Bundesrath ein.
Sach ssen.
Dresden, 2B. Juli. Wie das „Dr. IJ“ aus zuver⸗ lässiger Quelle erfährt, ist an Stelle des verstorbenen Ober⸗ Kammerherrn Grafen Vitzthum von Eckstãdt dem General⸗Lieute⸗ nant z. D., General ⸗Adjutanten von Minckwitz die Privatver⸗ mögensverwaltung Seiner Majestät des Königs, einschließlich der Verwaltung der Königlichen Besitzungen in Schleien, und dem Ober⸗Hofmeister, Wirklichen Geheimen Rath von Watz⸗ dorf die Privatvermögensverwaltung Ihrer Majestät der Königin übertragen worden.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 25. Juli. Seine Hoheit der Herzog ist gestern nach seinen Besitzungen in Oesterreich abgereist.
Defterreich⸗Ungarn.
In dem Bericht der Commission des Herren⸗ hauses über die Valutavorlagen wird das dem neuen Münzsystem zu Grunde gelegte Werthverhältniß zwischen Gold und Silber als das relativ beste und als das den Verhältnissen und den Interessen der Gesammtheit an⸗ gemessenste bezeichnet. Die Commission erklärt ferner ihre Zustimmung zu der Vertheilung der Quoten auf Oester— reich und Ungarn und erkennt an, daß durch die Vorlagen alles geschehen sei, was gegenwartig zur Vorbereitung der Aufnahme der Baarzahlungen habe 2 können.
Frankreich.
Der Minister des Auswärtigen Ribot und der schweizerische Gesandte Dr. Lardn haben am Sonnabend das Handelsübereinkommen zwischen Frankreich und der Schweiz unterzeichnet. Die Grundlage bildet die Bestimmung, daß die beiden Laͤnder sich gegenseitig ihre niedrigsten Zolltarife zu⸗ gestehen. Die Ratification des Abkommens kann bis zum 36 des laufenden Jahres hinausgeschoben werden, damit gewisse Artikel den beiderseitigen Parlamenten zur Genehmigung unter⸗ breitet werden können. Das Uebereinkommen enthält überdies eine Literargonvention, worin beide Staaten sich die Reciprocitãt zusichern.
Der Bischof von Ssez hat nunmehr ebenfalls den Passus aus dem Wahlkatechismus zurückgezogen, wegen dessen er vor den Staatsrath citirt worden war.
Italien.
Der Präsident der Vereinigten Staaten, Harrison, hat für die Mittheilung der italienischen Regierung, daß sie einen italienischen Kreuzer zur Theilnahme an der Columbusfeier in New⸗HYork absenden werde, dem König Hum bert telegraphisch seinen Dank ausgesprochen. Der König erwiderte, dem, W. T. B.“ zufolge, hierauf: Die Theil⸗ nahme des italienischen Schiffes solle die Gefühle der festen Freundschaft bezeugen, welche Italien mit den Vereinigten Staaten verbinde.
Der „Popolo Romano“ berichtet: Der König werde wahr— scheinlich in den ersten Tagen der zweiten Hälfte des Monats August in Genug eintreffen. Man wisse, daß mehrere aus⸗ ländische Geschwader aus diesem Anlaß Genua besuchen würden. Die Regierung habe indeß bisher keine Mittheilung hierüber erhalten; diese könne auch nicht erfolgen, bevor der Minister des Auswärtigen die fremden Mächte nicht von dem Zeitpunkt der Anwesenheit des Königs in Genua officiell in Kenntniß gesetzt habe.
Die diesjährigen großen Manöver der italienischen Armee werden am 29. August ihren Anfang nehmen und am 6. September mit einer Revue in Foligno endigen. Die Oberleitung der Manöver, an welchen das VII. und das IX. Armee⸗Corps theilnehmen, wird dem General Driquet an⸗ vertraut sein.
Am 20. d. M. ist in Rom der Cardinal d Annibale, Präfect der Congregation der Ablässe und der Reliquien, im Alter von 77 Jahren verstorben.
Evanien.
In Pontevedra haben in den letzten Tagen wiederholt Ruhestörungen stattgefunden, welche durch die dort ein⸗ geführte Erhebung einer Lebensmittelsteuer veranlaßt wurden. Die Polizei war genöthigt, energisch einzuschreiten. Bei den Zusammenstößen mit den Ruhestörern sind mehrere von diesen sowie zwei Polizisten verwundet worden; es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Nach einem heute eingegangenen weiteren Telegramm aus Madrid ist über Pontevedra der Belagerungszustand verhängt worden. Die Ruhe ist jetzt wiederhergestellt.
Einer Meldung aus Manila zufolge hat sich ein Stamm der Eingeborenen auf der Insel Mindanao empört und die Stadt Liuangan angegriffen, ist aber unter zahlreichen Verlusten an Todten und Verwundeten zurückgeworfen worden.
Belgien.
In Lüttich hat die Polizei am Sonnabend, nach einer Meldung des W. T. B.“, zwei deutsche Anarchisten verhaftet, welche unter falschen Namen und mit gefälschten Legitimations⸗Papieren reisten.
Türkei.
Der deutsche Botschafter von Radowitz überreichte, wie dem Wolff schen Bureau aus Konstantinopel berichtet wird, am Sonnabend dem Sultan sein Abberufungs⸗Schreiben. Hierauf fand zu Ehren des Botschafters ein Galadiner statt, an welchem die Familie des Herrn von Radowitz, der Groß— vezier, der Minister des Auswärtigen, der Hofstaat und das uilitärische Gefolge des Sultans, die Mitglieder der deutschen Botschaft und die deutschen Offiziere im türkischen Dienst theilnahmen.
Eine am 23. d. M. abgehaltene Botschafter⸗Conferenz hat die Candidatur Selim Effendi Melhame's für den Posten eines Gouverneurs im Libanon (vergl. Nr. 170 d. Bl.) abgelehnt, weil derselbe maronitischer Abkunft sei.
Amerika. der Vereinigten Staate rman laut Kabeltelegramm de—
aus Washington am 23 d. M. eine Bill eingebracht, in welcher der Präsident der Union ermächtigt wird, mit allen auswärtigen Staaten Unterhandlungen einzuleiten behufs Her⸗ 1 eines internationalen Gerichtshofes, der die Aufgabe haben soll, internationale Streitfragen auf güt— lichem Wege beizulegen. In der Freitags⸗Sitzung hat der Senat ohne Debatte die Bill angenommen, welche die An—⸗ knüpfung auf Gegenseitigkeit beruhender Handels bezie⸗ hungen zwischen den Vereinigten Staaten und Canada bezweckt. Afrika.
Ueber die neuerlichen Ereignisse im Congostaat (vgl. die n. Schl. d. Red. eingegangene Depesche aus Brüssel in Nr. 172 d. Bl.) wird dem Brüsseler, Mouvement géographique“ aus San Thoms weiter berichtet: Die Araber des oberen Congo⸗ Gebiets in Njangwe hätten sich gegen den unabhängigen Congostaat erhoben. Die Ver⸗ bindungen mit dem Tanganyika seien unterbrochen und die Angehörigen des Katanga⸗-Syndicats vertrieben. Diese Meldung wird durch ein Telegramm des Brüsseler „Pa— triote“ aus San Thoms näher erläutert, in dem es heißt: Der Agent der anglo⸗belgischen Katanga⸗Handelscompagnie Hodister habe erst ganz kürzlich von der Station Bena⸗Kamba Besitz ergriffen, nachdem der Agent der belgischen Antisklaverei-Geseillschaft Hinck abgereist war. Die Araber von Njangwe hätten sich gegen Hodister erhoben, welcher nach Verlust von zwei Leuten den Rückzug habe antreten müssen. Das Land Kasongo sei wieder in die Gewalt der Muhamedaner gefallen. Die Route nach dem Taganyika sei von dieser Seite versperrt. Tippu Tip und sein Sohn Raschid seien dem unabhängigen Congostaat treu geblieben.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung
Sämmtliche Bauhilfsarbeiter sollen, wie die Berliner „Volksztg.“ mittheilt, in einem Centralverein eine gemein- schaftliche Organisation erhalten, die den Bauhandwerkern bei ihren Ausständen als Stütze dienen soll. Zu einer Ver— sammlung, die sich mit diesem Gegenstande beschäftigen sollte, sind die Steinträger, Wasserträger, Kalkträger, Putzerträger, Töpferträger, Sandkarrer, Staker und Kalkschläger eingeladen worden.
In Rixdorf sind einer Mittheilung im Vorwärts. zufolge
die Maler und Anstreicher in die Lohn⸗ und Achtstunden— bewegung eingetreten und haben sich damit der gleichartigen Bewegung ihrer Berliner Handwerksgenossen angeschlossen. In Jüterbog bewilligten zwei Maurermeister die von ihren Arbeitern geforderte zehnstündige Arbeitszeit. Ueber die Bauten eines dritten, der die Forderungen nicht zugestand, ist der Berliner Volksztg. zufolge die Sperre verbängt worden. ;
Aus Wilhelmshaven meldet ein Telegramm des H. T. B.“ vom heutigen Tage: Die Schuhmacher haben beschlossen, behufs Verkürzung der 14 Stunden betragenden Arbeitszeit in den Ausstand einzutreten.
In Offenbach a. M. wird am 7. und 8. August d. J. ein Verbandstag der Posamenten-⸗Arbeiter und Arbeiterinnen Deu tschlan ds stattfinden. Es soll, wie der Berliner Volksztg. aus Frankfurt a. M. geschrieben wird, in erster Reihe die Frage der Organisation besprochen und Beschluß darüber gefaßt werden, ob die Posamentenarbeiter sich dem Allgemeinen deutschen Textilarbeiter⸗ Verband anzuschließen oder einen eigenen, selbständigen Verband zu bilden hätten. Für den Anschluß an den Tertilarbeiter⸗Verband haben sich bereits die Posamentenarbeiter von Berlin, Frankfurt a. M. und Nürnberg ausgesprochen, während sich gegen den Anschluß erklärt haben Hamburg, Offenbach und die Mehrzahl der süddeutschen Stãdte.
In Leipzig wurde, wie wir dem Chemn. Tgbl.“ entnehmen, am Freitag in einer öffentlichen Versammlung der Buchdrucker⸗ gehilfen mitgetheilt, daß für die Unterstützung der Ausständigen
ährend des letzten Strikes 118548 ½ und an außerordentlicher Unterstũßung 22 823 ½ in Leipzig verausgabt worden sind. Der Rechenschaftsbericht der Commission für Tarifangelegenheiten ipvzigs, der in der Versammlung mit zur Berathung kam, weist z verflossene Jahr eine Gesammteinnahme von 156682 6 auf, eine Gesammtausgabe von 155 285 6 gegenübersteht. Be⸗ merkenswerth war die Mittheilung, daß das Vertrauen der Gehilfen zur Commission erschüttert sei, und daß man gegen den früheren Vor⸗ sitzenden der Tarifcommission und Mitle r Leivziger Ausstands⸗ wegung vorzugehen beabsichtige, bis jetzt nicht zu be—⸗ en gewesen sei, ein aus der Stri haltenes Darlehn zurũdck⸗ zahlen. Einer Mittheilung der Baum woll spinne Trotzdem die Arbei g icht mehr Lohne, haben die Fabrikanten beschlossen, eine zehnprocentige nherabsetzung vorzunehmen. Viele Arbeiter sind gewillt, ie fünfprocentige Kürzun zunehmen, einer zehnprocentigen aber vollen sie unbedingten Wi ind entgegensetzen. Aus Pittsburg berichtet ein Wolff'sches Telegramm über ein Attentat, das ein Buchdruck Alexander Berkmann gegen den Director Frick der Carnegie's
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Allg. Corr. zufolge steht in ne ashires eine neue Krisis
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auf denen der Ausstan r mann betrat das Bureau un Director durch einen S eine schwere Verwundung bei. Nach den Meldungen vom gestrigen Tage ist das Befinden des Directors Frick ein zufriedenstellendes un an seiner Genesung nicht zu zweifeln. In Homestead sind Maßnahmen getroffen worden, um den Commandeur der dortigen Truppen General Snowden schützen, dessen Haltung gegenüber den Aus— ter diesen hervorgerufen hat. Die Aus—⸗ e ergriffenen Maßregeln Verwahrung ein und e ingen darauf aus, sie zu discreditiren, indem man sie für das n Frick verantwortlich machen wolle.
Kunst und Wissenschaft.
— Ueber das neue Mau foleum, welches der von Mecklenburg-Strelitz zum Gedächtniß Luise von Preußen, der Schwester seines Vaters, berzogs Georg, im Schloßgarten zu Neustrelitz hat errichten lasse berichtet die Nstr. Ztg.: Das Mausoleum ist in Form eines griechischen Tempels aus schwedischem Granit und schlesischem Sandstein Tbaut. Vier Stufen führen zu den vier Säulen hinauf, welche das Dach tragen, und von dem Vorvlatz gelangt man in das mit gelb⸗ lichem Marmor (Giallo di Siena) verzierte Innere. Das herrliche Kunstwerk des Professors Rauch, welches die Königin wie in fried⸗ lichem Schlafe auf dem Todtenbette ruhend darstellt, hat dessen aus⸗ geieichneter Schüler Professor Albert Wolff von bier in Marmor herrlich nachgebildet. Jedoch war demselben, da er am 21. v. M. in Berlin starb, nicht mehr vergönnt, sein vollendetes Kunstwerk selbf⸗ bier aufstellen zu können. Als Vorbild dazu diente ubrigens nicht das über dem Grabmal der Königin Luise in Cbarlotten bur
befindliche, sondern dasjenige, welches Professor Rauch spãter; . Gip⸗
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eigene Hand in Rom anfertigte. Es giebt nur zwei : güsse desselben, von welchen der eine zu der Sammlung der A6. güsse von Rauch's Werken gehört, der andere, dem Großherzog Georg geschenkt, sich seit langen Jahren im hiesigen Schloßgarten in dem
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jogenannten alten Mausgleum befunden hat und jetzt in dem Sterbe= zimmer der Königin in Hohenzieritz aufgestellt ist und verbleiben foll. Den Mitgliedern des Hofbauamts in Neu⸗Strelitz Hofmarschall Grafen Schwerin und Baurath Müschen, gebührt ein großer Theil des Verdienstes für die rasche, geschmackvolle und schöne Ausführung des von dem Großherzog selbst festgestellten Bauplanes.
— Dem Geheimen Hofrath, Profeffor Rem. Fresenius wurde von der Stadt Wiesbaden anläßlich seines gestrigen fünfzigjãhrigen Doctor jubilãums das Ehrenbürgerrecht der Stadt verliehen. Der Magistrat ging, wie der Rh. Kur.: berichtet, dabei davon aus, daß Herr Professor R. Fresenius beinahe fünfzig Jahre dort wohnt, seit langer Zeit in der städtischen Verwaltung mit⸗ wirkt und tretz seines hohen Alters noch jetzt das Amt des Vor⸗ sitzenden der Stadtverordneten⸗Versammlung mit großer Umsicht und Erfolg verwaltet, sowie daß der Jubilar durch das bon ihm in das
Leben gerufene chemische Laboratorium von hervorragender Bedeutung
und durch seine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten nicht wenig dazu beigetragen hat, den Namen der Stadt Wiesbaden in der Welt be—⸗ kannt zu machen. Der Magistrat hat außerdem ein Glückwunsch⸗ schreiben an den Jubilar, der seit einigen Tagen im Hotel Sand bei Bühl in Baden weilt, gerichtet.
— Auf der diesjährigen 65. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Nürnberg (12. — 17. September), deren allgemeine Tagesordnung wir schon in Nr. 161 d. Bl. mitgetheilt haben, werden in Vortrãgen und Mittheilungen folgende Gegenstãnde zur Verhandlung kommen: Ueber den Aufbau unseres Nervensystems Pro⸗ fessor Dr. His, Leipzig. Ueber Sensibilität der Pflanzen (Professor Dr. Pfeffer, Leipzig). Mittheilung einiger Ergebnisse der Plankton— Expedition der Humbeldt⸗Stiftung ( Professor Dr. Hensen, Kiel). Ueber dauernde Bewegungsformen und scheinbare Substanzen (Professor Dr. von Helmholtz). Ueber die Alkoholfrage (Professor Pr. Strümpell, Erlangen). Ueber das Wesen und die Bedeutung der Entzündung (Professor Dr. Ziegler, Freiburg). Die , Erscheinungen nach der physikalischen und geograpbischen Seite betrachtet (Professor Dr. Günther, München). Ueber die Aetiologie der Infectionskrank⸗ beiten und ihre Beziehungen zur Entwicklung des Tausalproblems (Professor Dr. Hüppe, Prag). ;
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand in Ungarn.
Ueber den Stand der Saaten in der Zeit vom 10. bis 23. Juli sind beim Königlich ungarischen Ackerbau⸗Ministerium der Wien. Ztg.“ zufolge folgende Berichte eingelangt: Die Ernte⸗-Arbeiten sind troßñz des häufig wechselnden Wetters im Zuge; auf ebenem Boden ist ein großer Theil des Getreides schon geschnitten. Hafer wird jetzt geerntet. Rost, Brand und plötzlich eingetretene Hitze wirkten im ganzen Lande schädlich, und die Producte haben nicht nur quali- tativ, sondern auch quantitativ gelitten. Der Ertrag ist nach Comitaten, respective Bezirken sehr verschieden und balancirt mit wenigen Ausnahmen beinahe überall zwischen gut und schlecht. Ein— zelne Producte sind infolge gezwungenen Reifwerdens schlechter als gehofft ausgefallen. Was den Werth der Producte sehr ver— mindert, ist das Zurückbleiben des Gewichts hinter dem ge— wöhnlichen Mittelgewicht. Trotzdem wird es an mehreren Stellen eine gute und vielleicht bessere Fechsung geben als im vorigen Jahr. Weizen war bis zu den letzten Wochen als mittel, und zum theil gut mittel signalisirt; jetzt laßt sich mit Rücksicht auf die Fechsungsresultate der Ertrag meislens nur als schwach mittek und mittel, und zwar sowohl quantitativ als qualitativ, bezeichnen. Roggen ist im allgemeinen besser als Weizen, objwar derselbe auch unter Rost, Nebel und großer Hitze zu leiden hatte. Quantitatir ist Roggen schwach mittel. Herbstgerste ist im allge— meinen mittel und gut mittel. Frühsahrsgerste sowie Hafer geben einen Mittelertrag. An manchen Orten ist der Hafer vor— züglich, obzwar derselbe ebenso wie die Frühjahrsgerste qualitativ in- folge Rostes, Insecten und Hitze gelitten hat. Der Drusch ab⸗ geschnittenen Getreides ist im Zuge. Mais kann als mittel be—⸗ zeichnet werden. Hülsenfrüchts und Gartengewächse stehen im allgemeinen mittel, desgleichen Hanf, Flachs und Taback. Da— gegen stehen Erdäpfel sehr schwach. Zucker, und Futter⸗ rüben versprechen im allgemeinen einen Mittelertrag, Wein und Obst einen schwachen Ertrag.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungẽõ⸗ Maßregeln.
Berlin, 25. Juli. Telegraphische Nachrichten aus verläßlicher bestätigen den Ausbruch der asiatischen Cholera in i⸗Nowgorod. Es sind dort bis jetzt 15 Personen von der
didemie ergriff
Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich im Ju ni 13892. für Preußen und Braunschweig euche vor. Von angen.)
Fälle von Rotz (Wurm) sind vorgekommen in je 1 Gehöfte der Bezirke Aichach, Augsburg, Neuburg a. D. Ravensburg, sowie des Kreises Hildburghausen; ferner in 2 Gehöften des Veterinär- bezirkes Parchim.
ie Maul⸗ und Klauenseuche ist räumlich etwas zurück— immerhin aber noch stark verbreitet. Verschont geblieben im Vormonat die preußischen Regierungsbezirke Gumbinnen, sund, Aurich, ferner Mecklenburg⸗Strelitz, Schaum burg⸗Lippe, und das oldenburgische Fürstenthum Lübeck; außerdem arzburg, Rudolstadt und das lübeckische Staatsgebiet. Zu—⸗ hat die Seuche besonders in den Regierungsbezitken
? Frankfurt. Stettin, Köslin, Posen. Bromberg,
Wiesbaden, ferner in Waldeck und Lippe,
in den Regierungsbezirken Breslau,
i Düsseldorf. Köln, Pfalz, Mittesfranken,
tner in Vürttemberg, Baden. Hessen, Oldenburg, Sachfen⸗
Meiningen, Sachsen⸗ Altenburg und Clsaß⸗Lothringen. Am Schlusse
des Monats Juni waren nachweislich noch stärker betroffen die Re—
gierungs- ꝛc. Bezirke Danzig, Potsdam, Frankfurt, Köslin, Pofen,
Zromberg. Breslau, Liegnitz, Magdeburg. Merseburg, Hildesheim,
Minden, Arnzberg, Gaffel Pfalʒ linter r ink Neckarkreis, Mann⸗ beim ferner Braunschweig und Elfaß Lothringen.
Die Sungenseuche ist in 1 Gehöfte der Amtshauptmannschaft Plauen festgestellt worden.
Ausbruͤche von Schafräu de sind gemeldet worden aus 2 Ge— meinden von Oberfranken, aus je 1 Gemeinde, der Oberpfalz, von ättelfranken, des Donaukreises, aus 11 Gemeinden von Sberheffen, us 2 Hemeinden des Herzogthums Oldenburg, aus 3 Gemeinden des Derzogthums Gotha, aus 1 Gemeinde von Lothringen.
ö. Oesterreich Ungarn.
Durch Verordnung des Königlich ungarischen Handels⸗-Ministe— Jums vom 13. Juni 1892 ist die Ein- und Durchfuhr von umb en, getragenen Kleidern, gebrauchter Leib und Bettwäͤsche und altem Tauwerk strengstens verboten, fofern diefe Gegenstände für den Vandel bestimmt sind.
gen e llten Schiffe irgend welcher Nationalität mit benannten ö (einen Hafen im ungarisch-croatischen Lit grale an⸗ fen, so sind die Gegenstände in das See⸗Lazareth Martin- lsa zu liefern; falls deren Weiterbeförderung in einem bestimm— en Termin nicht erfolgt, fallen dieselben der Zerftõrung anheim.
ö . Bulgaxrien.
pete r. ul tiff Gesundheits rath bat. mit Rücksicht auf das Auf. an d zolera in Odessa folgende Anordnungen ge— 1 Die aus rumãnischen Häfen kommenden Reisenden unterliegen
1 ünftägigen Quarantãne vergl. R. A. Nr. I70 vom 71. Juli
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, die Reisenden, welche aus russischen Donauhäfen kommen auf Schiffen, die direct anlangen, ohne in irgend einem Hafen Quaran⸗ täne gehalten zu baben, sind einer elftaͤgigen Quarantäne unter worfen; ö
Die Reisenden, welche aus österreichisch- ungarischen Donauhãfen eintreffen, unterliegen einer strengen ärztlichen Besichtigung, wenn die Schiffe keinen rumänischen Hafen berührt babe. .
. die Provenienzen der von der Seuche beimgesuchten russischen Däfen des Schwarzen Meeres, wie auch diejenigen der ,,. Häfen zwischen der russischen Grenze und Trapezunt bleiben wie bisher einer elftãgigen Quarantãne unterworfen;
s) die Provenienzen der rumänischen Häfen des Schwarzen Meeres und die Reisenden, welche über die Dohrudscha⸗Gren e amkommen, unterliegen einer fünftãgigen Quarantãne; .
6 die aus Konstantinopel eintreffenden Reisenden, wie auch die⸗ jenigen, welche aus Orten kommen, gegen welche die Quarantãne nicht verhängt ist, unterliegen, selbst wenn sie irgendwo die Quarantäne durchgemacht haben, einer strengen ãrztlichen Besichtigung.
. Norwegen.
Durch Verfügung des Königlich norwegischen Ju Departements vom 14. Juli 1592 sind folgende bis auf weiteres als von Cholera verseucht erklärt worden? die Häfen am Taszpischen und am Rothen Meere, ferner diejenigen in der afiatischen Türkei, Ost⸗Indien, den Philippinen, Cochinchina, Tongking, China, Japan, Uruguay und Argentinien.
Fahrzeuge, welche Cholerakranke an Bord haben, sollen, ehe sie norwegische Häfen anlaufen, vom Lootfen auf die Quarantãne⸗ einrichtung in Christianfand hbingewiefen und darauf auůfmerkfam gemacht werden, daß sie beim Anlaufen anderer Häfen Gefahr laufen, die Kranken an Bord behalten und bis zu deren Genesung in Quarantãne bleiben zu müssen.
Ferner ift unter dem 15. Juli 1892 ein Verbot der Einfuhr don Lumpen und Lappen aus Ruß land erlassen und sind die Zollämter angewiesen worden, auch die Ginfuhr diefer Artikel aber andere Länder zu verhindern.
St. Petersburg, 23. Juli. Der Minister des Innern Dur⸗ nowo bat, wie W. T. B.‘ berichtet, die Erlaubnis ertheilt daß eine kirchliche Beerdigung der an der Cholera gestorbenen Personen unter Theilnahme der Angehörigen der Verstorbenen stattfinden darf, wenn gewißse sanitäre Vorschriften erfullt werden. Zur Ertheilung dieser Erlaubniß hat der Umstand Anlaß gege ben, daß die Bevölkerung der von der Cholera betroffenen Gegenden durch das Verbot des Geleits der Verstorbenen durch die Angehörigen in Aufr ing gerathen war.
Madrid, 253. Juli. Die Ausführung der sanitãts polizei lichen Maßnahmen in den Grenzorten für Provenienzen aus Frankreich ist, laut Meldung des W. T. B.“, nunmehr beschloffen worden. .
Lissabon, 23. Juli. Das von Bordeaur kommende und na dem Senegal bestimmte Packetboot Congo“ ist, wie. W. T. B. meldet, unter siebentägige Quarantäne gestellt worden.
Handel und Gewerbe.
In der „London Gazette“ vom 15. d. M. ist ein „Ships far Saler überschriebenes Ausschreiben der britifchen Admiralität, betreffend den Verkauf von Schiffen der britischen Kriegsmarine, enthalten. Die Schiffe sollen verkauft werden, wie sie bei Sheerneeß, Chatham, Portsmouth, Devonport und Cardiff liegen. Kaufangebote sind bis zum Mittag des 4 August 1892 einzureichen. For— mulare hierzu nebst den Vertragsbedingungen und allen Einzel— heiten sind durch persönliches Vorsprechen oder durch Anschreiben von dem Director of Navy Gontracts. Admirastꝝ. Whitehall, London SM.“ erhaltlich. .
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ru hr sind am 23. d. M. gestellt 19673, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 22. d. M. gestellt 3949, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
. Zwangs-Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 5 Berlin stand am 23. Juli das rer an. Srandfti in der Marienstraße 26 belegen, dem Kaufmann. Moritz Bernstein zu Berlin gehörig, zur Ver— steigerung; Mindestgebst 268 500 : für das Meistgebot von A0 609 t wurde der Kaufmann Emil Fränkel zu Berlin, Paul= straße 24. Ersteher. — Das Meistgebot, betreffend die Verfteigerung des Draeger schen Grundstücks (vgl. Rr. 1773 d. Sly in der Beusselstraße 67 betrug 132 500 , nicht 122 509 6
Berlin, 23. Juli. (Wochenbericht über Stärke fabrikate und Hülfenfrüchte von Max Ia. Kartoffelmehl 36.7 — 37 9, Ja. Kartoffelstärke 6! Ua, Kartoffelstärk, und Mehl 34 —– 357 , feuchte stärke loc und Paritãt Berlin — 6, Fabriken bei Frankfurt a. Q. zahlen frei Fabrik — 6, gelber Syrup 39 2331 4, FTapillair⸗Syrup 409-41 6, Capillair Erport 43 — 427 60. Kartoffelzucker gelber 399 40 46. do. Capillair 41-413 4. Rum⸗Couleur 0-51 S6. Bier⸗Couleur 48-50 6. Dertrin. gelb und weiß, Ia. 41— 42 J, do. fecunda 37— 59 4. Weizenstärke (kleinst. 36— 335 69. Weizenstärke (großst.) 44 — 45 4. Hallesche und Schlesische 44 — 15 6. Reisstärk? Strahlen) 45 bis 47 16, do. (Stücken) 43-44 ½, Mais-Stärke 33-54 606, Schabe⸗ stãrke 37 33 M Victoria⸗Erbsen - 25 S Kocherbfen 2323 . grüne Erbsen 22— 26 1, Futtererbsen 155 — 165 60, Leinsaat 2D = 25 46, Linsen, große 34-45 S, do. mittel 20 = 354 , do. kleine 16— 20 6, Gelber Senf 20-32 S6, Kümmel 40—=— 44 M Buchweizen 174 — 153 16, Mais loco 13-14 c, Pferdebohnen 161 bis 13 , inländische weiße Bohnen 1618 6, weiße Flachbohnen 20-22 , ungarische Bohnen 15— 16 6, galizische und russische Bohnen 13 — 15 64, Wigken 15 — 16 66, Hanfkörner 2127 . Leinkuchen 17— 179 6, Weizenschale 10 =- 165 M, Roggenkleie 10 bis 114 , Rapskuchen 1— 14 60, Mohn, blauer 538 3 651 S, do. 37 64 — 70 „M, Hirse, weiße 2124 0 Alles per 100 Kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 Eg.
— Nach einer Meldung der Köln. Itg. aus Breslau vom . Juli ist der Specificationsstand des Walzwerks-Verbandes Anfang Juli auf 12090, also um 46000 t gestiegen. — Wie die „Köln. Ztg.“ mittheilt, hat das Kokssyndicat Siegerländer Erzhüätten für das dritte Quartal ebenfo wie
für das erste eine Vergütung bei der Ausfuhr von piegeleisen zugestanden. Dem Vernehmen nach hätten die Siegerländer Hütten bei dem Koksfyndicat einen dahingehenden Antrag gestellt, da wieder annähernd 10 bis 120090 t Spiegeleisen zum Verkauf angemeldet seien. -. Der Aufsichtsrath des Bergischen Gruben- und Hütten⸗Vereins zu Hochdahl bei Düsfeldorf schlãgt, wie B. T. B. aus Köln meldet, für das Geschäftssahr 155/32 bei mäßigen Abschreibungen die Vertheilung einer Dividende von 15 für die bevorrechtigten Actien vor.
geipzig, 383 Jil handel. 2
Pest, 23. Juli. (W. T. B.) Das ungarische Telenr⸗-⸗ Corr
Bureau“ meldet: Der Finanz ⸗Minister Br. We kerle empfing heute den General Director der ungarischen Creditband Markgrafen Pallavicini sowie den Abg. Koloman Szell zu einer Conferenz äber die Durchführung der Rentenconderfio n. Der Finanz= Minister erklärte, er sei von dem Wunsche befeelt, die Angelegenheit so schnell wie möglich zur Loösung zu bringen. Sobald über die Participation an dem Risico unter den Contrahenten eine Einigung erzielt ist, wird es sich darum handeln, einen fixen Uebernahmerur? und 1 Zeitvunkt des thatsächlichen Beginnes der Dperationen fest⸗ zustellen. SZon don, 25. Juli. (W. T. B) Die Getre i dezu fu hren betrugen in der Woche vom 16. Juli bis 22. Juli: Engl. Weizen 1471, fremder 468516, engl. Gerste 315, fremde 6150, engl. Maljgerste 18 779. fremde. = engl. Hafer 1499, fremder 45 7635 Orts, engl. Mehl 13 023, fremdes 50 301 Sack, 250 Faß.
New - Jork, 25. Juli. (W. T. B) Die Börse eröffnete zu niedrigeren Cursen und derlief sehr luftlos; der Schluß war lustlos aber fest. Der Umsatz der Actien betrug 25 000 Stad. Der Sil ber— vorrath wird auf 2040 00 Unzen geschãtzt. Sil kerver⸗ käufe fanden nicht statt. 6 Weizen anfangs träge und nachgebend auf schwächere auslän⸗ dische Markte und günstige Ernteberichte, Schluß schwach. — Mais 35. ruhig, dann abgeschwãcht auf gunstige Ernteberichte, Schluß schwach.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 045 196 Dollars gegen T5 353 136 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 73 055 Dollars gegen 22797358 Dollars in der Vorwoche. j
„Chicago, 23. Juli. (B. T. B) Weizen abgeschwächt auf schwãchere ausländische Märkte. — Mais anfa igs stetig, spãter
Reaction, Schluß trãge.
Verdingungen im Auslande.
Dänemark. Ohne Datum. Overingenieuren for Statsbaneanlaegene, Reventlow sgade 10, Kovenhagen: ö 35 Lieferung für die Eisenbahnanlage von Hobro nach Lögstör: 37 0 Pund Telegrayhendraht und Stück imprägnirte Telegraphenstangen. II. g für die Eisenbahnanlage von Aalestrup na Pfund Te , , und Stück imprägnirte Telegraphenstangen. ; , . an Ort und Stelle und beim Reichs⸗-Anzei ãnische
Verkehrs⸗Anftalten.
Bremen, 24. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Fulda“ hat am 22. Juli Abends die Reife von Gibraltar nach Nem-⸗Jork fortgeseßt. Der Postdampfer Weimar? nach New⸗Nork bestimmt, hat am 23. Juli Vormittags Lizard vassirt, Der Postdampfer Braun sfch weiß“, nach Äusträ⸗ lien bestimmt, ist am 23. Juli Nachmittags in Port Said ange⸗ kemmen. Der, Feichs Hostdampfer Bayern“ hat am 23. Juli Mittags die Reise von Antwerpen nach Southampton fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer General Werder“, von Ost⸗Asten kom? mend, ist am 23. Juli Vormittags in Aden angekommen. Hamburg, 23. Juli. (W. T. B. Hamburg- Amerika⸗ nische Packetfahrt-Actien⸗Gefellfchaft. Der Post⸗ dampfer Ru giga“ ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New-Pork eingetroffen. Der- Postdampfer Mor apia' hat, von New -⸗York kommend, heute Mittag Scilly paffirt. Der Postdampfer ‚Teu ton ia' ist, von Hamburg kommend, gestern in St Thomas eingetroffen. — 24 Juli. (W. T. gestern Nachmittag Scil Wien, 24 Juli. (W. T. B.) Mit dem heute früh von Innsbruck abgegangenen Frühschnellzuge ist der Personen⸗ verkehr ohne Umsteigen auf der Arlbergbahn wieder aufgenommen worden; der Frachtenderkehr bleibt bis auf weiteres noch fistirt. Trie st, 2. Juli. (W. T. B.) Der Lloyd. Dampfer Pan- on Konstantinopel gestern hier eingetroffen. don, 23. Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer ist, von Konstantinopel kommend, heute Nachmittag
Der Dampfer Kehrwieder“ hat t.
(W. T. B.) Der Union⸗Dampfer Moor ist Heimreise in South ; — Die Mitglieder des Inter⸗ nnenschiffahrts Congrefses unternahmen
k Se ampton angekommen. „23. Juli. IW. T. X 2 nach Havre und Rouen.
Theater und Musik.
. Kroll's Theater. . WVorgestern gab Fräulein Loulfe Heymann als dritte Rolle ihres Gastspiels die Rosine in Rossinis komischer Swer Der Barbier van Sevilla. Die Sängerin hat an diesem Fend die günstige Meinung, die sie als Lakmé und Nachtwandlerin erweckte, n jeder Beziehung bestätigt. Die jugendlich frische, geschmeidige
reine Stimme macht einen sehr vortheilhaften' Eindruck, nur dadurch etwas beschränkt wird, daß es der Stimme Größe und Glanz fehlt. Dagegen zeigte die Künftlerin aufs cue die tadellose Coloratur, die Feinheit der Tongestaltung und die reffsicherheit, durch die namentlich die Staccati eine ungewöhnliche zirkung gewinnen. Da die Partie der Rosine sehr kurz ist, hatte man wieder, um dem Publikum den Genuß an der sangesfreudigen Gastin zu verlängern, einige Gesangs⸗Nummern eingelegt. Dabei überraschte Fräulein Heymann durch den gesanglich vollendeten Vortrag des Taubert schen Liedes Ich gehe in den grünen Wald‘; bier wie bei der Einlage Variationen von Proch“ kam auch die Anmuth des Wesens der Sängerin vortheilhaft zur Geltung. Im übrigen war die Vorstellung auch im ganzen eine erfreuliche; Herr Alma, Herr Grosser und Herr Pokorny sind noch besonders mit Anerkennung zu erwähnen.
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Der bedeutende Erfolg, den Frl. Heymann bei ihrem Gastsviel im Kroll'schen Theater erzielte, veranlaßte die Direction, die Fünstlerin einzuladen, noch zweimal, und zwar am Mittwoch als Lucia und am Sonnabend nochmals als Rofine im „Barbier von Sevilla“ aufzutreten. In der morgigen Aufführung von Flotow's Martha‘ beginnt Herr Bötel als Höonel die kurze Serie seiner Abschieds⸗Abende, zu welchen er jene Partien gewählt hat, in denen er ganz besonders hervorragende Erfolge erzielte. Er singt jede Partie der letzten Abende demgemäß nur noch einmal.
. Aus dem Festspielhause in Bavreuth wird weiter berichtet: Die gestrige Aufführung des Tannhäuser = hatte einen guten Erfolg. Im ersten Act erntete das Ballet der Königlichen Oper in Berlin lebhaften Beifall; im dritten Act bot Scheldemantel als Wolfram eine vollendete Leistung. Grünig⸗Hannover spielte und fang den Tannhäuser mit Feuer und kräftiger Stimme; besorderen Anklang fand sein Spiel in den beiden letzten Acten. Die Rollen der Venus, des Landgrafen und Biterolf's waren durch Fräulein Meilhac, Döring Mannheim und Liepe gut vertreten. Die Infcenirung war vortrefflich, das Orchester unter der Leitung Felir Moöttliz vorzüglich.
Mannigfaltiges.
Den Geschãftsberichten der einzelnen Abtheilungen in dem Zweiten Verwaltungsbericht des Königlichen Polizei— Präsidiums in Berlin (vergl. Nr. I72 d. Bl) entnehmen
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