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Vet Landw. Bezirks UL Leipzig, Endler, Ser. Lt. von der Inf.
2. Aufgebots des Landw. Bezirks Meißen, Fischer, Pr. Lt. vom
Train 2.
Aufgebots des Landw. Bezirks J Dresden, — behufs
Üeberfübrung in den Landsturm 2. Aufgebots, der erbetene Abschied
bewilligt. Im
Sanitäts corps. 24. Juli. Dr. Goesmann, Assist.
Arzt 1. Kl. vom Carab. Regt, unter Stellung à la Suite des Sanitäts. Sffiziercorps, vom J. August d. J. ab auf ein Jahn beur⸗ laubt. Dr. Polenz, Stabsarzt der Res. vom Landw. Bezirk Meißen, mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniferm mit den vpor—⸗ geschriebenen Abzeichen, behufs Ueberführung in den Landsturm?. Auf⸗ gebots, der erbetene Abschied bewilligt. Oehmichen, Unterarzt vom
2. Gren.
Unterärzte der Res.
Regt. Nr. Jol Kaiser Wilhelm König von Preußen; die Böhme rom Landwehr ⸗ Bezirk Bautzen,
Pr. Gkeißberg, Graupner vom Landw. Bezirk II Dresden,
Fischer
Earus, Kretzschmar, Dr. Langerhans, Bartcky
.
vom Landw. Bezirk J Leipzig, Dr. Krumbiegel vom Landwehr⸗
L.
Bezirk II Chemnitz Hems, Dr. Meier, Zeitlmann, Dr. Flade Tom Landw. Bezirk J Dresden, — zu Assist. Aerzten 2. Kl. befõrdert.
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Du
Beamte der Militär⸗Verwaltung. . rch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 13. Juli.
Marschner, Zahlmstr. Aspir, zum Zahlmstr. der 3. Abtheilung 2. Feld⸗Art. Regts. Nr. 28 ernannt.
XIII. (göniglich Württembergisches) Armee⸗Corps.
Offiziere,
Portepee-Fähnriche ꝛc. Ernennungen,
Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heexe.
28. Jul
Armee u
i. v. Pfaff, v. Alberti, Gen. Majors à la suite der nd commandirt nach Preußen, zu Gen. Lts. befördert.
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Abfchiedsbewilligungen. Im activen Heere. 24. Juli. Lauenstein, Rittm. und Escadr. Chef im Drag. Regt. König
ir. 2b,
Nr. 26
8e j . z ; 3 ne Ter Mrsqhisd be mit Penfion und mit der Regts. Uniform der Abschied be⸗
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 4 August.
Seine Majestät der Kaiser und Seine Königliche
Hoheit m Idet, König
der Prinz Heinrich folgten, wie W. T. B. aus Cowes
gestern Abend einer Einladung Ihrer Majestät der in Victoria zur Tafel im Schlosse Osborne. An
dem Tiner nahmen auch Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz von Wales und der Herzog von Connaught sowie die Lords Salisbury und Dufferin und der Ober⸗Hof⸗ und Haus⸗Marschall
Graf zu Eulenburg theil.
bei der
Seine Majestät der Kaiser tranken Tafel auf die Gesundheit Ihrer Majestät der Königin
Victoria und die Königin auf die Gesundheit des Kaisers.
—— 1
Auf Schloß Domanze bei Schweidnitz ist gestern Nach⸗
mittag Graf Friedrich von Brandenburg. General der
Cavalle
73. Lebens
rie, General-Adjutant weiland Seiner Majestät Kaiser
Wilhelm 's J. und Ritter des Schwarzen Adler-Ordens, im a
hre nach längerer Krankheit gestorben.
Der Staatssecretär des Auswärtigen Amts, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Marschall hat einen ihm Aller⸗ höchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit
des St
gatssecretärs von Berlin ist mit seiner Vertretung der
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Inter-Staatssecretär, Wirkliche Geheime Legations-Rath Frei—
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n Rotenhan betraut.
M. Schiffsjungen⸗Schulschiff Molt ke“, Commandant
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Capitän zur See Freiherr von Erhardt, ist am 3. August d. J. von Cowes nach Kiel in See gegangen.
S. M. Kanonenboot „Iltis“, Commandant Capitän—⸗ Lieutenant Müller, ist am 2. August c. in Chinhai ein⸗ getroffen.
Wiesbaden, 3. August. ? Dö i R —— ; znemark brachte, wie die ‚N. P. 3. meldet, bei
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Tafel, zu der das ganze Offiziercorps des
Thüringischen Ulanen-Regiments Nr. 6. dessen Chef der König
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is Der Regiments Tommandeur toastete auf den König und
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nzes Haus, worauf der König mit einem Hoch auf sein
Regiment antwortete.
garlsruhe, 2. August. zog in von Genua,
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Baden.
Ihre Königliche Hoheit die velche einige Zeit zum Besuch auf Mainau verweilte, hat gestern Nachmittag die Rückreise sa angetreten. Ihré Königlichen Hoheiten der erzog und die Großherzogin wollten, wie die r. Itg.“ meldet, die Herzogin nach Rorschach bhe⸗ und' hatten darnach Höchstihren Besuch in Villa Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin und Seiner Majestät dem König von Württem⸗ Kurze Zeit bevor die Höchsten Herr— as Dampfschiff besteigen sollten, zog sich Ihre
Königliche Hoheit die Groß herzogin durch Ausgleiten beim
Eintret Fußgel stand,
en in ein Zimmer eine Verstauchung des linken enks zu, wodurch eine Anschwellung desselben ent⸗ welche die Bewegungsfähigkeit hinderte. Ihre
Königliche Hoheit mußte sich sofort niederlegen und den Fuß
pflegen Genua
lassen. Ihre Königliche Hoheit die Herzogin von verließ nunmehr um 4 Uhr, begleitet von Seiner
Königlichen Hoheit dem Großherzog, Schlotz Mainau. Die
Ankunft Ihrer Königlichen Hoheiten in Rorschach erfolgte um
6 Uhr.
Seiner und
Am Landungsplatz wurden Höchstdieselben von Majestät dem König von Württemberg Höchstdessen Prinzessin⸗ Tochter erwartet. Die
Württembergischen Herrschaften begaben sich auf das Dampf⸗ schiff zur Begrüßung Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin
von Genua, Höchstwelche alsbald den Zug bestieg, um nach Romanshorn und Zürich zu reisen. Seine Königliche Hoheit der Großherzog besuchte hierauf. mit Seiner Majestät dem König sowie Höchstdessen Prinzessin⸗Tochter Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Catharina
von Württemberg in Villa Seefeld und ver⸗ weilte daselbst bis gegen 8 Uhr. Um halb 10 Uhr landete der Großherzog wieder auf Mainau. Hier hatte inzwischen der Arzt aus Konstanz Ihrer Königlichen Hoheit der Groß⸗ herzogin die nöthige Hilfe gebracht. Heute sind Schmerz und Anschwellung vermindert, und ist ein günstiger Verlauf zu hoffen. Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.
Weimar, 3. August. Seine Königliche Hoheit der Großherzog beabsichtigt sich nach den Niederlanden zum Gebrauch von Seebädern zu begeben. F Hoheit die Großherzogin wird in der nächsten Woche einen längeren Aufenthalt in Helgoland, Ihre Königliche Hoheit die Erbgroßherzogin einen solchen in Berchtesgaden nehmen. In ber zweiten Hälfte des September werden die Höchsten , e. dem Vernehmen der „Th. C.“ zufolge hierher zurückkehren.
Oefsterreich⸗ Ungarn.
Da die Kaiserliche Sanction der Valutagesetze für die nächsten Tage erwartet wird — nach dem Pest. Lloyd“ soll die Veröffentlichung am 8. oder 10. d. M. erfolgen = so finden zur Zeit, wie das „Prag. Abdbl.“ mittheilt, zwischen den Vertretern der österreichischen und der ungarischen Regie⸗ rung Berathungen statt, welche die Feststellung der Durchführungs⸗ verordnungen für die erwähnten Gesetze zum Gegenstande haben. Die Berathungen dürften, wie man annimmt, mehrere Tage in Anspruch nehmen. Zunächst soll es sich hierbei um die Er⸗ oͤrterung jener Maßnahmen handeln, welche der Aufnahme der Munzprägung vorangehen müssen, wie die Beschaffung des Materials, die Instandsetzung der Prägestätten u. s. w.
Gestern ist in Agram der kroatisch⸗slavonische Landtag zum ersten Mal nach den Ende Mal d. J. erfolgten Neuwahlen zusammengetreten. Die Session wird von kurzer Dauer sein, weil nur die Constituirung des Hauses, die Adreß— debatte und die Wahl der Deputirten für den ungarischen Reichstag vorzunehmen sein wird.
Frankreich.
Eine den gestrigen Pariser Blättern zugegangene halb⸗ amtliche Mittheilung erklärt, die Regierung halte ihre an den Congostaat gerichteten Reclamationen in vollem Um⸗ fange aufrecht. Von einigen Blättern wird gemeldet, das Marine⸗-Ministerium beabsichtige eine Verstärkung der Posten an der Grenze des Congostaats. Der Gaulois“ will wissen, die Regierung des Congostaats habe Frankreich behufs Thei⸗ lung des streitigen Gebiets in der Congozone die Berufung eines Schiedsgerichts vorgeschlagen.
Wie verlautet, soll der französische Sudan eine von der Verwaltung des Senegalgebiets völlig unabhängige autonome Organisation erhalten.
Von den 121 Wahlkreisen für die Generalräthe waren bis vorgestern die Ergebnisse aus 1406 Kreisen bekannt. Danach erhielten die Republikaner 1062, die gegnerischen Par— teien 227 Sitze; von letzteren fallen auf die Verfassungs⸗ Conservativen 25 Sitze. Es sind 117 Stichwahlen nothwendig. Die Republikaner gewannen 167 Sitze und verloren deren 9.
Rußland und Polen.
Der Verweser des russischen Communications-Ministeriums Witte ist am Sonnabend v. W. zur Besichtigung der neuen Westsibirischen Eisenbahnlinie nach Tscheljabinsk abgereist. Wie die „St. Pet. Itg“ mittheilt, ist der Bau der neuen Sibirischen Bahn auf der Strecke Slatoust— Tscheljabinst so rüstig fortgeschritten, daß aller Wahr— scheinlichkeit nach der reguläre Passagier⸗ und Waaren verkehr auf dieser Linie bereits Ende September (a. St) wird eröffnet werden können. Staatsrath Witte wird unterwegs auch Ssamara, Ssaratow, Zarizyn und vielleicht noch einige andere Wolga⸗ stäbte berühren und die dort von den örtlichen Eisenbahn— Verwaltungen getroffenen Schutzmaßregeln gegen die Cholera— Epidemie inspiciren. In seiner Begleitung befinden sich der Ober⸗Inspecteur der Eisenbahnen, Oberst von Wenndrich und der Präsident der temporären Krons-Eisenbahn-Verwaltung Adadurow.
Schweden und Norwegen.
(FE) Der König wird, wie „Aftonbladet“ vernimmt, bis Anfang nächster Woche auf Schloß Drottningholm verweilen ind dann an Bord des „Drott“ eine Erholungsreise durch die Stockholmer und benachbarten Scheeren antreten. Nach Beendigung dieser Fahrt gedenkt der König nach Schloß Drotmingholm zurückzukehren, bis zum 4. September dort zu verweilen und sich hierauf zur Elensjagd nach Hunneberg zu begeben. Die Königin wird Mitte September aus Norwegen zurũckerwartet.
Dänemark.
(E) Das mittels freiwilliger Sammlungen errichtete Garderhsifort an der Nordfront soll in nächster Zeit der Kriegsverwaltung übergeben werden.
Der Prinz Mom Rajawongsa Pheen von Siam, Second⸗Lieutenant in der siamesischen Marine, welchem gestattet wurde, in der dänischen Marine Dienste zu thun, ist dem zum Uebungsgeschwader commandirten Kanonenboot „Möen“, Commandant Prinz Waldemar, zugetheilt worden.
Asien.
Nach einer Meldung des „Reuter schen Bureaus“ aus Simla würden etwa 29 englische Offiziere demnächst nach Gilgit abgehen. Wie der Depesche hinzugefügt wird, stände ihre Entsendung dorthin wahrscheinlich mit dem ge— meldeten Eintreffen russischer Truppen auf dem Pamir⸗Plateau im Zusammenhang.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
1spersicherungspolice kann, nach einem Urtbeil chsg s, 11. Civilsenats, vom 3. Mai 1892, ebensowenig nd eines Faustpfandrechts wie Gegenstand eines kauf⸗ ischen Zurückbehaltungsrechts im Sinne des Art, 309, bis 315 des Handelsgesenbuchs sein; die vertrags mäßige
121
* — * 57 — —
geltend gemacht werden.
— Gegenstand des Selbstbilfeverkaufs des Verkäufers dem säumigen Käufer fecit (Art. 343 des Handelsgesetzbuchs) kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Civilsenats, vom 4. Mai 1852, nur eine wirklich vorhandene Waare ven bestimmter den Vertragsbedingungen ent sprechen der Qualität sein; dagegen kann von einem Selbsthilfeverkauf einer Waare, welche der Verkäufer selbst noch nicht angeschafft hat, nicht die Rede sein.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur gewerblichen Lage.
Aus dem Regierungsbezirk Schleswig wird berichtet daß der Schiffbau zur Zeit, trotz des großen Angebots von Schiffsraum, immerhin noch einige, theilweise bedeutende Aufträge hat. Auch die Lage der sehr bedeutenden Zucker-Raffinerie des Bezirks ist gegenwärtig nicht ungũnstig, ebenso die Lage der Tertil⸗Industrie zu Neumünster.
Austernfischerei im Schleswig'schen Wattenmeer.
Bei der diesjährigen Revision der Austernbänke im Schleswigschen Wattenmeer hat sich ergeben, daß die mäßige Befischung derselben in vergangenen Winter nicht ausgereicht bat, um die gefährliche Ver⸗ mehrung der die Austern erdrückenden Fauna und Flora zu beseitigen. Es wurde von den Revisoren daher als neth⸗
wendig erkannt, mit der Reinigung der einzelnen Bän ke vorzugehen. Ministeriellerseits ist nun genehmigt worden, daß verfuchsweise drei Bänke der Reinigung unterzogen werden;
nach dem Ergebniß dieser Reinigungsarbeiten im Vergleich mit dem Zustande von drei nicht gereinigten Bänken soll sodann über die Aus⸗ dehnung der Arbeiten auf alle Bänke Entscheidung getroffen werden. Für das nächste Betriebsjahr ist das Quantum Austern, welches ab⸗ gefischt werden soll, um 260 t niedriger als im Vorjahre, also auf 1000 t festgesetzt worden. Von 1200 t waren im Vorjahre nur etwa 1050 abgefischt worden.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber die Verhandlungen der zweiten Generalversammlung der deutschen Bergarbeiter in Bochum am Montag, dem zweiten Verhandlungstage, entnehmen wir dem „Vor⸗ wärts“ folgende Mittheilungen:
An erster Stelle wurde die Revision der Statuten vorgenommen, die nur zu geringen Veränderungen des alten Statuts führte. Der Verband erhielt insofern eine Namensveränderung, als er in Zukunft anstatt Verband deutscher Bergleute Verband deutscher Berg⸗ und Hüttenleute“ heißen wird. Für diese Erweiterung treten vor allen Dingen die Bergleute des Saarreviers ein. Am Nachmittag. wurde ein Brief verlesen, demzufolge in Petrosenyv⸗Sieben⸗ bürgen die Kohlenarbeiter sich im Strike befinden und um Unter⸗ stützung bitten. Ein von Schwindt-Dahlhausen eingebrachter und von Bauer⸗Weitmar schon Tags zuvor warm befürworteter Antrag, den Vorstand in Zukunft direct auf dem Wege der Urwahlen zu ernennen, rief eine lebhafte Debatte hervor, die mit Ablehnung des Antrags endete. Die Berathungen über die Verbandszeitung ver⸗ ursachten zum theil äußerst heftige Erörterungen. Man ent schied sich dafür, vom Vergeben des Drucks der Zeitung auf dem Wege der Submission abzusehen, und nahm einstimmig den Antrag an, eine eigene Druckerei einzurichten. Dann wurde mit 40 gegen 29 Stimmen beschlossen, dem bisherigen Drucker Jeup die Druckerei abzukaufen, und dem Vorstande die Regelung der Sache mit Jeup übertragen. Die Frage, ob das Bureau des Verbandes von Gelsenkirchen nach Bochum zu verlegen sei, wurde durch die Abstimmung verneint.
Die Hamburger socialdemokratische General⸗ commissidn bespricht in einem vom, Vorwärts“ mitgetheilten Situationsbericht das Boycottsystem, welches sie als Kampf⸗ mittel in der Nahrungsmittel-Industrie und besonders bei den Brauern empfiehlt. Ferner wird berichtet, daß das Flug⸗ blatt für die Arbeiterschaft der östlichen Provinzen Preußens fertiggestellt und zur Versendung bereit sei. Ueber Ausstände wird Folgendes mitgetheilt:
Der Ausstand der Drechsler in Käferth al dauert fort. — Der AÄusstand der Glasarbeiter in Fürth ist, weil ein Erfolg nicht mehr zu erwarten war, beendet worden. Jedoch foll den
eitern bis auf weiteres empfohlen werden, in der Fabrik von Sffenbacher keine Arbeit zu nehmen, bis der Lohn wieder eine
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Föhe erreicht habe, die zur Erhaltung des Arbeiters auf dem Existen; minimum absolut erforderlich sei.
Im übrigen liegen folgende Meldungen über Ausstände und Arbeitseinstellungen vor:
Wie die ‚Ostsee⸗Ztg.“ aus Stettin berichtet, wurden in der dortigen Schlofferei von C. Krüger, wo etwa 50 Arbeiter be⸗ schäftigt werden, am Montag voriger Woche zwei jüngere Arbeiter wegen unregelmäßigen Erscheinens zur Arbeit entlassen. Die übrigen Arbeiter enkfandten nun eine aus 5 Mitgliedern bestehende Commission n den Geschäftsinhaber, um wegen Wiedereinstellung der Entlassenen zu unterhandeln. Da die Wiedereinstellung abgelehnt wurde, hat am Dienstag der größte Theil der Arbeiter die Arbeit niedergelegt.
In Berlfn find, wie im Vorwärts“ mitgetheilt wird, die Streitigkeiten bei der Firma Ischyrota (Treptow) beigelegt, da die Unternehmer ihre Forderungen auf Verlängerung der Arbeits; eit ind Lohnkürzung zurückgezogen haben. (Vgl. Nr. 180 d. Bl)
In Wien befinden sich einer Meldung desselben Blattes zufolge die Arbeiter der Stockfabrik von Löbl u. Strampf im Strike, und in Prag traten am Sonnabend 200 Wagner in den Aus⸗ stand ein. .
Aus Paris meldet ein Telegramm des D. B. S. vom gestrigen Tage; 3000 Droschkenk utscher beschlossen in einer im e abgehaltenen Versammlung den Ausstand, falls die Unter⸗
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Kunst und Wissenschaft.
Gestern beging, wie schon kurz gemeldet, die hiesige König⸗ liche Universität in ihrem großen Hörsaale die Teier zum Gedächtniß ihres erhabenen Stifters, des Königs Friedrich Wilheim fIJ. Derselben wohnten der Siaats⸗Minister Thielen, der Unter⸗-Staatssecretär D. von Weyrauch, der Heheime Ober-Regierungs-Rath Dr. Althoff sowie hohe Sfftziere und andere hohe Beamte, der hiesigen Behörden und hervorragende Persoöͤnlichkeiten bei. Die Feier wurde mit Gesang eröffnet, den der akademische Gesangverein ausführte, worauf der zeitige Rector Geheime Regierungs⸗Rath Professor Dr. Foerster die Festrede über die Förderung der Astronomie durch König Friedrich Wilhelm III. und über die geschichtliche Entwickelung der Astronomie im allgemeinen hielt. .
Hierauf wurden von dem Rector die Urtheile der Facul⸗ täten über die eingegangenen Preisschriften mitgetheilt und die Preisaufgaben für das nächste Jahr bekannt gemacht.
Die Facultäten haben folgende Preise zuerkannt:
I) die theologische: den städtischen Preis:
aus Gumbinnen;
dem Studirenden der Theologie Bernhard Haagen—
.
2) die juristische: a. den Königlichen Preis: dem Studirenden der Rechte Eugen von Dultzig aus Berlin; b. stä dtische Preise⸗ dem Studirenden der Rechte Walter Eck aus Berlin und dem Studirenden der Rechte Ernst Schulz aus Strasburg W⸗Pr.; außerdem eine „ehrenvolle Erwähnung“: dem Studirenden der Rechte Berthold Klemperer aus Landsberg a. W.; 3) die medizinische: a. Königliche Preise: dem Studirenden der Medizin Rudolf Lauden— heimer aus Darmstadt und dem Studirenden der Medizin Adolf Schöpp aus Düsseldorf; b. den städtischen Preis: dem Studirenden der Medizin Dr. phil. Arnold Spuler aus Karlsruhe; ( 4) die philosophische: Königliche Preise: dem Studirenden der Philosophie Wilhelm Neu— mann aus Trachenherg und dem Studirenden der Philosophie Franz Eulen— berg aus Berlin. Mit Gesang schloß die Feier.
An der Universität Halle studiren im laufenden Sommer⸗ Semester einschließlich der Hospitanten 214 Landwirthe von Beruf. Davon gehören an: dem Königreich Preußen 93, den übrigen deutschen Staaten 48 und dem Auslande TZ.
— Zum Prorector der Universität Erlangen für das Studienjahr 1892,93 wurde, wie wir der Nat .-Itg.“ entnehmen, der Professor der klinischen Medizin Dr. Adolf Strümpell gewählt. — Zum Prorector der Universität Göttingen wurde der Director des dortigen anatomischen Instituts Professor Merkel und zum Rector der Universität Gießen der ordentliche Professor der Rechte
Dr. Jörs gewählt. — In Marburg wurde zum Rector der Nnivrersität der Director des mineralogischen Instituts Prof. Bauer
gewãhlt.
In der gestrigen Sitzung des Deutschen Anthropologen⸗ Congresses zu Ulm sprachen, wie W. T. B. meldet, Hr. Boas über die Fortschritte der Anthropologie in Nord-Amerika, Oberförster Sibler und Dr. Fraas über die neuentdeckte Irpfelhöhle bei Giengen, Professor Ranke über Schädelmessung. Major Tröltsch und Dr. Miller berichteten über das württembergische System der Eintragung aller Alterthümer in die Flurkarten. Als Ort für den nächstjährigen Anthropologen⸗Congreß wurde Hannover gewählt.
— S8. Am 1. September wird in Dresden das Denkmal für Gottfried Semper enthüllt, das auf Anregung des Verbandes
deutscher Architekten, und Ingenieurvereine errichtet worden ist. Auch die Stadt Dresden hat eine namhafte Summe zu den Kesten beigesteuert. Zu der Festlichkeit wird der in Leipzig tagende Ver⸗ band am genannten Tage mit Extrazug nach Dresden hinüberfahren. Die Entbüllung findet um 127 Uhr statt; ein Festmahl und eine Fahrt nach Loschwitz und Blasewitz schließen sich an; für die Rückfahrt ift eine Beleuchtung der Elbufer dorgesehen. Ferner ist eine Se mper— Aus ste k lung geplant, die in dem hierfür vorläufig eingerichteten neuen Kunstausstellungspalast auf der Brühl'schen Terrasse stattfinden soll. Zahlreiche Werke Semper s, Pläne, Entwürfe und sonstige Erinnerungen an den Meister sind bereits angemeldet. Der Veranstalter, Architekt Ernst Fleischer in Dresden, Marschallstr. 37, bittet indeß alle Be⸗ sitzer geeigneter Gegenstände, sie noch bei ihm anzumelden und zur Ausstellung zu senden. Diese soll womöglich den ganzen Monat Sep— tember hindurch geöffnet bleiben.
— In Pompeji ist, wie man der Köln. Ztg.“ aus Rom schreibt, vor kurzem an der Nolaner Straße, und zwar im zweiten Block der V. Region, ein Wohnhaus ausgegraben worden, welches durch außer⸗ ordentlich gute Erhaltung hervorragt. Von den Säulen des Atriums, die, wie dort üblich, aus Tuff mit Stucküberzug bestehen, hat man eine solche Menge Bruchstücke gefunden, daß man glaubt, dieselben bis oben einschließlich der zierlichen korinthischen Capitäle wieder voll⸗ ständig aufrichten zu können. Auf das Atrium folgt ein Peristyl mit cannelirten und bis zu halber Höhe mit Stuck bekleideten Säulen. Hier ist das auf den Säulen ruhende Gebälk, beiderseitig mit Stuck— verzierungen, noch gut erhalten, sodaß man es mit Hilfe eines be⸗ sonderen Eisenrahmens wieder in der alten Lage herstellen konnte. Durch Aufrichtung eines dem antiken völlig entsprechenden Daches ist es gelungen, das mühsame Restaurationswerk vor den Einflüssen der Witterung sicherzustellen. —Aus Rom wird folgender interessante Fund berichtet: Am Fuße des capitolinischen Hügels in der Via delle Tre Pile hat eine Società Thouvenot ein mechanisches und Gießereigeschäft ein⸗ gerichtet und zur bessern Verbindung ihrer Geschäftsräume verschiedene Umbauten vorgenommen. Bei der Auswerfung des Grundes stieß man auf die Ueberreste eines antiken Zimmers mit sehr gut erbaltenen Wandmalereien, die außer Ornamenten eine Treppen- perspective und einen Hirsch darstellen. Der Fußboden zeigte einen alteren Mosaikbelag, der etwas schadhaft und daher mit einem jüngeren, aber auch noch antiken Belag von sechseckigen Marmorvlatten über⸗ deckt war. Ein merkwürdiges Zusammentreffen ist es, daß der bloß⸗ gelegte Raum, wie aus einer Anzahl von bemerkenswerthen Fund— stücken ersichtlich wird, ebenfalls für eine Gießerei benutzt worden war, wie es scheint, von einem altrömischen Goldschmied. Eine weitere
Verfolgung des Fundes oder die Erhaltung des entdeckten Raumes ist leider mit Rücksicht auf das darüber stehende moderne Gebäude nicht möglich.
Literatur.
Landeslunde.
Das große, von dem verewigten Kronprinzen Rudolph ins Leben gerufene und unter dem fürsorglichen Protectorat der Kronprinzessin⸗ Wittwe Stephanie weitergeführte Unternehmen der Landes— beschreibung der Oesterreichisch⸗Ungarischen Monarchie in Wort und Bild? Redaction: Wien 1, Stallburg; Verlag von Alfred Hölder, K. u. K. Hof⸗ und ANniversitäts⸗ Buchhändler in Wien), auf das wir schon wiederholt hingewiesen haben, nimmt einen stetigen und sicheren Fortgang. Seit unserer letzten Besprechung ist wieder eine, große Reihe von Lieferungen zur Ausgabe gelangt, die das Werk bedeutend vorwärts gebracht haben. Nunmehr liegen be⸗ reits elf Bände davon abgeschlossen vor, nämlich „Wien“, Uebersichtsband*, 1. Abtheilung (naturwissenschaftlicher Theil), Ueber⸗ sichtsband *, 2. Abtheilung (ethnographisch⸗geschichtlicher Theil Nieder⸗ oõsterreich ,. Ungarn . Band Iund Band II.. Oberösterreich und Salzburg., Steiermark‘, . Kärnten und Krain“, Das Küstenland'. Dalmatien“. Die beiden letztgenannten Theile des Werkes, welche erst soeben beendigt worden sind, gehören, ganz abgesehen von dem Reiz, welchen die darin behandelten Länder selbst und ihre höchst eigen⸗ artige bunte, vielgestaltige Bewohnerschaft sowie deren Lebensweise auf den Leser ausüben, auch in illustrativer Beziehung zu den an⸗ ziehendsten der ganzen Reihe. Ist doch die hohe Protectorin selbst an der bildlichen Ausstattung des Bandes Dalmatien“ erfolgreich mitthätig gewesen. Ein sonniges Landschaftsbild aus dem an Natur⸗ schönheiten reichen Park der Insel Lacroma und die Ansicht einer durch die Natur selbst geformten Felsenbrücke, des Arco naturaler,
mit dem Blick auf das Meer, sind die beiden Bilder von der Hand der hohen Frau, welche den Band zieren. Es ist nicht zu be⸗ zweifeln, daß gerade diese Bände durch die fesselnde Schilde⸗ rung von Land und Leuten dem Werk in weiten Kreisen, nament⸗ lich auch bei den deutschen Touristen, die ja vielfach in neuester Zeit jene historisch und landschaftlich sehr interessanten Ge⸗ genden zum Ziel wählen, Freunde erwerben werden. — Schon am 15. Juli wurde nun bereits wieder das erste Heft eines neuen vielversprechenden Bandes, und zwar desjenigen ausgegeben, der die herrlichen Naturschsnheiten sowie die Culturbestrebungen der Länder Tirol und Vorarlberg schildern soll. Das erste Heft dieses Bandes wird durch die höchst anregende landschaftliche Schilderung von Deutschtirol aus der Feder des Professors Dr. Karl Wilhelm von Dalla Torre ausgefüllt. Begleitet wird dieser erste Theil von 14 Land⸗ schaftsbildern Tarunter die Ansicht der Landes⸗Hauptstadt Innsbruck). Ferner sind auch die Arbeiten für den Band Mähren und Schlesien bereits in Angriff genommen und für die Bände Böhmen“ und Galizien die Vorarbeiten im Gange, während der neue dritte Band von Ungarn sich mehr und mehr dem Abschluß nähert. Die Rührigkeit, mit der die Federn kenntnißreicher Männer und die
Stifte gewandter Künstler sich an der Arbeit zeigen, um jeder an seinem Theil und für seinen Volksstamm mit-
zuschaffen an dem großen nationalen Unternehmen, das nach dem Willen des verewigten hohen Begründers ein einigendes literarisch. künstlerisches Denkmal für die Völker der gesammten österreichisch⸗ ungarischen Monarchie werden soll, muß bei so sichtbaren und schönen Erfolgen auf jeden imponirend wirken. Es war ein hoher Gedanke, der dem Werk das Leben gab: Durch den Einblick in die Vorzüge und Eigenthümlichkeiten der einzelnen Völkergruppen der großen Monarchie und in ihre gegenseitige und materielle Abhängigkeit von einander das Gefühl der Solidarität zu kräftigen und zu diesem Zweck die besten literarischen und künstlerischen Kräfte aller Volksstämme zu gemeinsamem Wirken zu vereinigen. Aber auch das andere Ziel des verewigten Begründers hat sich schon jetzt zum theil verwirklicht, nämlich dem In und Auslande zu zeigen, über welch eine reiche Summe an geistiger und künstlerischer Kraft Oesterreich⸗Ungarn in seinen Ländern und Völkern verfügt, um eine nach jeder Richtung so schöne Gesammtleistung ins Werk zu s . . ö Werk zu setzen. Prachtausgaben. ĩ FIllustrirte Prachtausgabe. Heraus—⸗ gegeben von Dr. Cäsar Flaisch len. (Deutsche Verlags⸗Anstalt in Stuttgart. — Fünfundsechzig Jahre sind dahingegangen, seit Wilhelm Hauff, der sinnige, liebenswürdige Dichter, in der Blüthe seiner Jugend dahingeschieden, aber noch immer lebt er fort in seinen Werken, die voll reizender Heiterkeit sind, erfüllt und durchdrungen von echt poetischer Empfindung, anmuthig in der Erfindung, lebens« voll und überzeugend in der Gestaltung, lauter und rein in Gesinnung und Weltanschauung. Zahlreiche Ausgaben der Werke des Dichters, illuftrirt und nicht illustrirt, existiren schon, aber eine den heutigen Anforderungen entsprechende Ausgabe der Art fehlte bisher, und es wurde daher allseitig auf das wärmste begrüßt, als die Deutsche Verlags⸗Anstalt in Stuttgart nach dem Muster ihrer vielverbreiteten geschmackvollen Goethe⸗, Schiller⸗ und Shakespeare⸗Ausgaben auch von W. Hauff's Werken eine mit allen Mitteln der Kunst und Technik ausgestattete illustrirte Prachtausgabe veranstaltete, die nunmehr, vornehm in Druck und Papier, vollständig vorliegt und in 40 Lieferungen zu je 50 3 in beliebigen Zwischenräumen oder auch geschmackvoll gebunden in zwei Bänden zum Preise von 25 46 bezogen werden fann. Eine Biographie Hauff s und eine Analrse sei Werke führen den Leser in passender Weise in den Genuß der Dich— tungen ein, und eine Gruppe ausgezeichneter Illustratoren hat sich zu sammengefunden, um die Gebilde des Dichters mit dem Stift vor unser Auge zu zaubern. So ist ein Prachtwerk entstanden, dem wir in jedem deutschen Hause herzlichen Empfang wünschen. Die Liefe⸗ rungsausgabe macht die Erwerbung sehr bequem und gestattet dieselbe auch demjenigen, der nur über bescheidene Mittel verfügt. Heilkunde.
*
lungen des X. Medizinischen Congresses in Berlin, vom 4. bis 9. August 1890, sind jetzt von dem Redactions⸗Comité ve öffentlicht worden und im Verlage von August Hirschwald hierselb
ten und mit instructiven Abbildungen reich versehe ält d erste allgemeine Theil di sation des Congresses, die Maßnahmen des Comités, das Pro— gramm 2c. sowle die vollständigen Verzeichnisse der Mitglieder und Theilnehmer und der fremden Delegirten. Ferner finden sich darin die ausführlichen Protokolle über die drei öffent⸗ lichen Sitzungen, Mittheilungen über den ganzen Verlauf des Con— gresses und. Beschreibungen der medizinisch-wissenschaftlichen Aus. stellungen in der Maschinenhalle des Landes-Ausstellungsplatzes zu Moabit und im Kunstgewerbe⸗Museum. Die vier folgenden Bände umfassen den speciellen Theil der Verhandlungen; sie sind der eingehenden Darstellung der in den achtzehn Sectionssitzungen erörterten mannigfachen medizinischen Fragen gewidmet und bieten dem Fach⸗— mann eine Fülle des wissenschaftlich Interessanten und Werthvollen.
Ein Schlußheft enthält das ausführliche, alphabetische Generalregister. Das Ganze bildet ein würdiges Denkmal dieser greßen wissenschaft⸗ lichen Zusammen kunft, deren Arbeiten hoffentlich der leidenden Menschheit zum Segen gereichen werden.
Jagd.
St. Hubertus“, wöchentlich erscheinende illustrirte Zeitschrift
d 2
1 8 L
*
c
für Jagd, Fischerei und Naturkunde, officielles Anzeigeblatt für Jagd
vorzüglicher Holz⸗
„Aus dem Wildpretschützenleben⸗ von A. Schmidhammer, zu der Arthur Achleitner den Text geliefert hat; ein Stimmungsbild Der Vorbote“ von H. Beyer und zu einem Fachartikel Aus der Gewehr⸗ technik von R. Koch in Sömmerda zahlreiche, zur Erläuterung des Textes dienende Illustrationen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand. Aus dem Departement Pas de Calais wird uns über den Saatenstand Folgendes berichtet:
Die Ernteaussichten sind auch in diesem Jahre noch nicht befriedigend. Das anhaltend trockene Wetter wäh⸗ rend der Haubtperiode des Wachsthums, sowie die schroffen Witterungsveränderungen während des Winters und Frühjahrs sind die Ursachen dieser Lage. Geregnet hat es im Mai so wenig, daß die Gesammtsumme des Nieder— schlags sich nicht über 5,3 mm erhob. Weizen ist nur mittelmäßig, Roggen, Hafer und Gerste sind ziemlich gut, ebenso Bohnen und Flachs. Die Zuckerrüben sind infolge des anhaltend trockenen Wetters im Mai und Juni sehr zurückgeblieben und theilweise gar nicht aufgegangen. Das Ergebniß wird ein recht unbefriedigendes für viele Producenten sein. Kartoffeln und Rüben sind wieder in großen Quanti⸗ täten gepflanzt worden und versprechen eine gute Ernte. Alle Sorten Viehfutter und Stroh sind schwach und das Ergebniß⸗ niß ist sicher kaum 70 Proc einer mittelmäßigen Ernte. In⸗ folge dessen sind auch alle Preise, besonders für Heu, sehr ge⸗ . Die Ernte wird zur regelmäßigen Zeit stattsin den önnen.
— —
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Ernte⸗Aussichten.
Im Regierungsbezirk Schleswig zeigten nach Mittheilun⸗ gen dom vorigen Monat die Weizenfelder einen guten Stand; nur in Säderdithmarschen scheint der Weizen kur; im Stroh zu bleiben. Der Roggen stand gleichfalls gat, stellenweise recht gut, mit Ausnahme wieder von . wo der Stand als kaum mittel bezeichnet wird, ist denn auch überall in Roggen eine gute Mittelernte zu erwarten. Die Gerste konnte im April zeitig beftellt werden; auch sie steht gut, um theil üppig, nur in Süder⸗ dithmarschen mäßig. Der Stand des Hafers ist auf leichterem Boden gut, in den Marschen schlecht. Die Bohnen stehen gut, stellenweise recht gut, ha ben aber durch den Sturm gelitten. Der Buchwelzen war gut aufgegangen, Rübsen und Raps hatten sich bei der günstigen Witterung im Axril besenders gut entwickelt und einen guten Schotenansatz; leider haben auch ihnen Sturm und Regen geschadet. Kartoffeln und Rüben stehen gut. Die Wiesen stehen üppig und versprechen hohe Erträge. Ein Theil des Heus bat durch den Regen gelitten. Das Gleiche gilt vom Klee. Das Obst hatte im ganzen gut angesetzt, Sturm und Regen haben aber auch diesem Schaden zugefügt.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Abfeerrungs⸗ Maßregeln.
au, 4. August. In einem Theile von Oeste achmittag und Abend das Gerücht verbreitet, *
gestern t, da Breslau die Cholera ausgebrochen sei. Dieses Gerücht ist, wie die „Schles. Ztg. schreibt, vollkommen unbegründet. In den letzten Tagen fei nicht das Geringste in Breslau vorgekommen, das dazu hätte Anlaß geben können. Bei Erw en feien nicht ein mal Brechdurchfälle zu verzeichnen gewesen, woran in vorletzter Woche allerdings zwei Kinder gestorben seie In letzter Woche sei ein Fall von Ruhr vorgekommen, der indessen mit Heilung geendet habe. Eine Frau, die am Sonnabend leidend aus Oesterreich in Breslau angekommen und mit ihren Kindern zurückbehalten worden sei, sei inzwischen als geheilt entlassen und weiter gereist.
—
Wien, 53. Auguft. Das Reichs Kriegs Ministerium hat nach Meldung des W. T. B.“, um einer Einschleppung der
1 — 2
olera- Epidemie aus Rußland vorzubeugen, die zur Zeit in ßland sich aufhaltenden Angehörigen es von dem Einrücken zu den d 3 t .
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die Herkünfte
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ö. ungen entbunden. — Der Handels. Mini den türkischen Häfen des Schwarzen tussischen Grenze und Kap Jeros Burun eine ngeordnet. Paris, 4. August. Den Morgenblätte in Paris selbst sieben Cholerafälle vorgeko sechs tödtlich verlaufen seien; im Weichbilde von Paris Cholera⸗Todesfall ereignet. Ein Telegramm des J aus Tours meldet, es sei daselbst eine aus fi
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und dem Gouvernement Pensa 14 Personen,
des Gouvernements Ufa drei Perso Kopenhagen, 3. August. aufgetretenen Klauenseuche hat, Minister des Innern heute angeordnet, Hausthiere einer zehntägi ar
1.
Handel und Gewerbe. Durch ein in der „Gaceta de Madrid“ vom 29. v. M.
veröffentlichtes Gesetz ist der spanische Eingangszoll für salpetersaures Natron (Chilisalpeter) und schwefel⸗ saures Ammoniak in der zweiten Colonne des spanischen Tarifs (Nr. 114) auf O, 10 Pesetas für 1600 kg ermäßigt worden.
6 * — 1 ür Kohler
1 berschlesien. M. gestellt 9881, nicht rechtzeitig
3 8 , d. M. gestellt 3904, nicht
. Zwangs⸗Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht J Berlin stand am 3. August das Grundstück in der Novalisstraße 8, dem Fabrikanten ung; Fläche 1054 a;
Otto Paatsch zu Berlin gehörig, zur Versteigern
Mindestgebot 1400 43; ür das Meistgebot von 45 00 (0 wurde der Director Ggorg Cohmitz zu Charlottenburg, Fasanenstraße 14, Ersteher. — In s 8 Richard Bruck, d gleichzeitig Zuschlagstermin
mann Ed. Troplowitz,
539 600 M als Meistbiet
17 000 , zusammen 296 363 rur Palmnicken 552 ̃ ᷣ Palmnicken 5525 6, im Jul gegen den entsprechenden M
* ö — 2 — im ganzen vom 1. Januar
i 44 . 8 51. 513 M (pro⸗ visorische Einnahme aus russischem Verkehr nach russischem Stih, 4. nr; aF 1
mithin gegen den 609 806 4 gegen
gegen provisorisch 2357 entsprechenden Zeitraum definitiv 2540176 ½ im 792 663 6
. — Vom oberschlesischen Stei lenmarkt berichtet ie Schles. Ztg. :: In den letzten Wochen hat sich das Kohlen⸗ e schäft etwas reger gestaltet, und die Verladeordres aus dem In⸗ iegt dies wohl
2
und Auslande gehen zahlreicher ein als bisher. Es
53 15 8 45 12 . 7 9 z 6 hauptsächlich daran, daß die Zuckerfabriken mit den Ko jetzt begonnen haben, um später bei der Anfuhr von Rüben an der Kohlen⸗
bereits, ihre Läger zu füllen, theils um die Sommervreise mitzu⸗ nehmen, theils um bei Beginn der Rübenernte und Feldbestellung wegen Abfuhr der Kohlen nicht in Verlegenheit zu gerathen. Ferner geht bei dem günstigen Wasserstand ein bedeutendes Quantum haupt⸗ sächlich an Stück- und Würfelkohlen nach der Wasserumschlagstelle bei Pöpelwitz, sowie auf der Przemsa nach Galizien. Wenn fich auch das Kohlengeschäft noch nicht derartig gehoben hat, daß sämmtliche Gruben ihre Verladungen haben verstärken können, so ist immerhin eine Besserung der Geschäftslage nicht zu verkennen, da auf mehreren Gruben fast die ganze Förderung frisch zur Verladung kommt und das Anwachsen der Bestände somit aufgehört hat. Nach Nuß I Nuß II- und Erbsenkohlen ist die Nachfrage noch immer eine mäßige und dürfte erft dann reger werden, wenn die Bezüge von Hausbrandkohlen und der Localverkauf beginnen. Im Koksgeschäft ist eine Besserung nicht zu verzeichnen und, so lange sich die Lage der hiesigen Eisenindustrie nicht hebt, auch kaum zu erwarten. Für Theer und Theerproducte ist die Nach⸗ frage eine ziemlich rege.
— Nach einer von dem Konsulat der Vereinigten Staaten on Nord⸗Amerika in Mannheim gefertigten Uebersicht stellt sich r Werth der aus diesem Konsulatsbezirk, einschließlich des Bezirks Konfularagentur in Neu stadt a. H. (Rordbaden und Rhein⸗ alz, in der Zeit vom 1. Juli 1891 bis 30. Juni 1892 nach den
ĩ 5 von Nord⸗Amerika ausgeführten Waaren
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