1892 / 207 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Sep 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Konstantinopel, 1. Sextember. Die Herkünfte aus den Häfen der Ost. und Nordsee von Flensburg bis zur niederländischen Küste, die Häfen Dänemarks ausgeschlossen, werden einer zehntãgigen Quarantäne unterworfen. ö. 2

Washington, 1. September. Präsident SHarrison erließ heute unter dem Vorbehalt, daß dadurch kein i fin in die g'erzgeberischen Rechte der einzelnen Bundesstaaten geschieht, eine Verordnung, wonach alle aus Europa kommenden Schiffe, welche Auswanderer an Bord haben, in allen Häfen der Vereinigten Staaten einer zwanzigtägigen und nöthigen- falls einer noch längeren Quaran tãne unterworfen werden follen. Die Vergrdnung tritt vom heutigen Tage ab vorläufig in Kraft, hat jedoch für Schiffe, welche sich gegenwärtig auf dem Meere befinden, keine Gültigkeit. Die letzteren werden besonderen Beftimmungen, deren Verfügung dem Schatzsecretär amheimgestellt ist, unterworfen.

Die Generalversammlungen, des Exangelischen Bundes und der Evangelischen Arbeitervereine Deutsch⸗ lands, welche in der nächsten Woche in Speyer stattfinden sollten, sind auf nächstes Frühjahr ver schoben worden.

Ebenfo fällt die Jahressitzung des Deutschen Vereins der FIrrenärzte in Nürnberg aus.

Auch das Comité für den IV. internationalen Anti⸗ Alkohol-Congreß hat im Hinblick auf die Choleragefahr be— schlofen, den auf den 4. d. M. nach dem Haag einberufenen Congreß bis auf Weiteres zu vertagen.

Die Fieber-Epidem ie in London zeigt, wie die „Allg. Corr von dort meldet, noch immer nicht die geringste Spur einer Abnahme. Am 31. August befanden sich 3442 Fieberkranke in den Londoner Hospitälern in Behandlung.

Frankreich.

Durch Verfügung des Gesundheitsraths zu Paris vom 26. August 1892 ist auf der Grenzlinie von Delle bis Dünkirchen die Einfuhr gewisser Frachtgüter wie Lumpen, frische Früchte und Gemüse ver— boten worden. In den Seehäfen wird das Reglement vom 22. Fe— bruar 1876 auf Passagiere und Waaren aus Deutschland, Belgien und Rußland angewandt. 2

Spanien.

Laut Circular⸗Verordnung des Königlich spanischen Ministers des Innern vom 21. August 1892 sind diejenigen Propenienzen aus Havre, welche inhalts des von dem spanischen Konsul daselbst visirten Ge⸗ sundheitspatents den Vermerk des Vorkommens von Fällen cholera— artiger Diarrhoe oder einer sonst verdächtigen Krankheit tragen, einer Becbachtungs-Quarantäne von drei Tagen zu unterwerfen,.

Gemäß einer Circular⸗-Verordnung des genannten Ministers vom 23. August 1892 unterliegen diejenigen Propenienzen aus Antwerpen, welche nach einem von dem spanischen Konsul daselbst visirten Gesund— heit patent den Vermerk des Vorkommens der Cholera nostras, der ansteckenden Cholerine oder einer sonst verdächtigen Krankheit tragen, einer Beobachtungs Quarantäne von drei Tagen ö

Zufolge einer in der, Gaceta de Madrid“ vom 25. August 1892 veröffentlichten Verordnung des Königlich spanischen Ministers des Innern ist die Einfuhr von Lumpen, gebrauchten Stoffen, Matratzen, Bettwäsche, ungegerbten Fellen, Bodenfrüchten und Gemüsen nach Spanien über die spanisch⸗französische Grenze verboten worden. Die übrigen Waaren, mit Ausnahme der industriellen Erzeugnisse, müssen por der Einfuhr entsprechend ventilirt, gereinigt und desinfizirt werden.

Niederlande. .

Durch Verfügung des Königlich niederländischen Ministers des Innern vom 25. Ilugust 1892 sind Hamburg und Antwerpen für von der asiatischen Cholera verseucht erklärt worden.

Gleichzeitig ist die Ein- und Durchfuhr von Lumpen, gebrauchten Kleidungsftücken und ungewaschener Leib und Bettwasche aus Ham— burg und Antwerpen verboten worden. Das von Reisenden mit— gefuͤhrte Gepäck fällt unter dieses Verbot nur, insoweit es aus unge⸗ waschener Leib⸗ und Bettwäsche besteht. ö

Zufolge einer im ‚Nederland'sche Staats Courant“ vexöffent⸗ lichten Verfügung des Königlich niederländischen Ministers des Innern pom 25. Äugust 1832 werden die Städte Hamburg und Antwerpen fuͤr von der asiatischen Cholera verseucht erklärt.

Norwegen.

Durch Verfügung des Königlich norwe 14 Justiz⸗ und Polizei⸗ Departements vom 24. und 25. August . ind folgende Häfen bis auf weiteres als von Cholera verseucht erklärt worden:

die Häfen des Deutschen Reichs, R.-A.“ Nr. 203 v. 29. 8. 92,

die französischen Häfen am britischen Kanal,

die i gr und finischen Häfen, die rumänischen Häfen am Schwarzen Meere und an der Donau,

die Häfen der asiatischen Türkei am Rothen Meere, von Ost⸗ . den Philippinen, Cochinchina, Tongking, China, Japan, Uruguay Argentinien.

Schiffe, mit Cholerakranken an Bord und nach norwegischen Häfen bestimmt, müssen von den Lootsen an das Quarantäne⸗Institut in Christiansand gewiesen werden; in anderen Häfen setzen sich die Schiffer der Gefahr aus, die Kranken an Bord zu behalten und in zwischen in Quarantäne zu liegen.

Vereinigte Staaten von Amerika.

Sämmtliche aus deutschen Häfen in New⸗JPork ankommende Schiffe und deren Passagiere sind, falls Cholera an Bord herrscht oder während der Reise geherrscht hat, ohne Rücksicht auf den Aus⸗ gangshafen, einer Quarantäne von mindestens 7 Tagen unter— worfen.

Theater und Mufik.

Deutsches Theater.

Das Deutsche Theater wurde gestern Abend mit Heinrich von Kleist' s Schauspiel Prinz Friedrich von Homburg“ nach den Ferien wieder eröffnet. Vor Jahren gehörte die Aufführung dieses Stücks zu den schönsten Leistungen dieser Bühne. Der Träger der Titelrolle aus jener Zeit, Jo sef Kainz, fand sich auch gestern wieder auf seinem Platz. Sein Prinz von Homburg gleicht einer dichterischen Traumgestalt, hinreißend in der Schwärmerei, rührend in dem Todesbeben und heldenhaft in der Todesverachtung. Die Schwierigkeit für den Darsteller, die Wandlung des schönen träumenden Jünglings zum kühnen selbst⸗ bewußten Mann an den Klippen des Todes vorbei ergreifend und dem Empfinden des Zuschauers verständlich zu gestalten, überwand Josef Kainz gestern wie früher schon mit tadellosem Gelingen. Der Dichter selbst hat die Gestalt in so großen Zügen hin⸗ geworfen, mit so viel Kunst eine krankhafte Anlage poetisch ver⸗ werthet und zu einem tragischen Motiv erhoben, daß nur ein großer dramatischer Künstler die Rolle, in der blasse Todesfurcht und kriegerischer Heldenmuth so seltsam zusammenfließen und zu— sammenstimmen müssen, ganz zu erfassen und auszufüllen vermag. Ward Josef Kainz dieser Aufgabe auch in bewunderungswürdiger Weise gerecht, so wollte uns doch bedünken, daß er äußerliche Mittel zuweilen stärker anwendete, als ein schönes künstlerisches Maß sie be dingt; besonders war dies nach dem Erwachen aus dem Traum in der ersten Scene der Fall. Ohne gleichen aber war jene Scene, in der sein Geist die Brücke zwischen Traum und Wirklichkeit sucht, und die andere, in der der schwärmerische Jünglingsmuth kühn nach dem Höchsten, nach Liebe und Ruhm greift. Als in die tiesen Todesschauer der erste lichte Strahl der debens hoffnung fällt, erscheint das Antlitz wie von innen heraus leuchtend und verklärt; dann hebt sich auch der Muth langsam in der Brust, das Unvermeidliche zu dulden, um dem Gesetz genug zu thun; der Gang wird fester, die Bewegungen energischer, als er dem Schicksal unentwegt in das Tod drohende Gesicht schaut. Neben Herrn Kainz sind noch zwei Darsteller rühmlich hervorzuheben. Herr Pohl als greiser Obrist Kottwitz bot ein prächtiges Bild eines alten wetterharten Kriegsmanns, der mit derber Faust die Feinde schlägt und mit derben einfältigen Worten, wenn ihn das Herz treibt, dem höchsten Grimm kühnlich zu trotzen wagt. Der große Kurfürst des Herrn Pittschau vereinte Würde und Menschlichkeit in schönem Maß. Die festen majestätischen Kriegsgestalten mit eisernem Willen und weichem Herzen sind seine Specialltät, und jedes Mal erfreut man sich von neuem an einer solchen wohlgelungenen Leistung. Frau Geßner war eine zärtliche, rührende Natalie und Fräulein Detschy eine stattliche Kur—

fürstin. Kroll's Theater. Sgr. Francesco d' Andrade hat gestern sein Gastspiel am Kroll'schen Theater mit seiner vielgerühmten und hier von früher wohl bekannten Glanzrolle, dem Don Juan“, so erfolg⸗ und siegreich

wie immer eröffnet. Das likum überschüttete den Künstler mit Beifall; das Champagnerlied mußte er auf 6 zwei⸗ mal wiederholen, ebenso das Ständchen, das er unter dein erneuten Jubel des Hauses schließlich in 2 Sprache sang. In den Rollen der Anna und Elvira thaten sich die Damen Prosky und Gads ki lobenswerth hervor; erstere wurde für ihre ausgezeichnete Leistung durch mehrere große Lorbeerkränze belohnt. Die Zerline des Fräulein Wenzel (früher an der hiesigen Königlichen Oper] war eine in jeder Beziehung ansprechende, von Sicherheit und Routine zeugende 6 dagegen wäre dem Leporello des Heirn Halper etwas mehr Bewe nin und Humor zu wünschen gewesen. Herr Pauli erwies sich in der undankbaren hartie des Ottavio als ein sorgfältig ausgebildeter Sänger von schönem Stimmmaterial, der jedoch noch gewisse Eigenthüm lichkeiten zu beseitigen und sich in der Darstellung zu vervollkommnen haben wird.

Im Lessing⸗-Theater wird die morgige erste Aufführung ven Oscar Blumenthal's Schauspiel Ein Tropfen Gift um 77 Uhr ihren Anfang nehmen eine Anfangszeit, die auch für den ganzen Monat Sexrtember noch beibehalten werden soll.

Die Direction des Kroll'schen Theaters theilt mit, daß die angekündigte erste Aufführung der Oper Johann von Lothringen? von Jonciéres deshalb noch immer nicht stattfinden konnte, weil Emil Götze, der Vertreter der Titelrolle, durch ein Nesselfieber, das ihn einige Tage bettlägerig machte, sich zu sehr ge⸗ schwächt fühlt, um sich jetzt schon den Anstrengungen eines Auf⸗ tretens zu unterziehen. Es steht zu, erwarten, daß der Künstler in der nächsten Woche sein Gastspiel werde fort⸗ setzen können. Sein erstes Wiederauftreten findet dann bestimmt in der oben erwähnten Oper statt. In der morgigen Aufführung von Lortzing'' .Waffenschmied‘ treten wieder einige neue Kräfte auf, ebenso gelegentlich der zweiten Gastrolle des Herrn d'Andrade, dem Rigoletto am Sonntag.

Nach Schluß der Redaction eingegangene ; Depeschen.

Posen, 2. September. (W. T. B.) Auf dem Bahn⸗ hofe in Bentschen findet seit heute eine ärztliche Ueber⸗ wachung, Untersuchung und Desinficirung sämmt⸗ licher von Westen kommenden Reisenden, die den Zug in Bentschen verlassen, statt. In Wronke ist eine gleiche Einrichtung für die aus Kreuz anlangenden Reisenden getroffen worden. e

London, 2. September. (W. T. B.) Die „In man⸗ Line“ macht bekannt, daß sie im 9a des Septembers wegen der Choleragefahr keine Auswanderer aus Europa befördern werde.

Rom, 2. September. (W. T. B.) Der General der Gendarmerie Olivieri ist nach Sicilien entsandt worden, um daselbst gegenüber dem Räuberunwesen die erforder⸗ lichen Sicherheitsmaßregeln zu ergreifen.

Antwerpen, 2. September. Die Hafen ⸗-Sanitäts⸗ commission hat für Schiffe aus Bremen und Lübeck eine Quarantäne von vierundzwanzig Stunden statt einer siebentägigen festgesetzt. Gestern Abend ist hier eine Schifferin an der Cholera gestorben.

New ⸗NYork, 2. September. (W. T. B.) Ein Telegramm des ‚New⸗York Herald“ meldet aus Valparaiso, eine neue chilenische Anleihe werde in London untergebracht werden. Estevo Serzedello sei zum interimistischen Finanz-Minister ernannt worden.

Montreal, 2. September. (W. T. B.) Für die aus inficirten Häfen kommenden Schiffe ist eine strenge Quarantäne angeordnet.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Wetterbericht vom 2. September, 8 Uhr Morgens.

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Meere, im Kanal stellenweise stürmische, an der deutschen Küste vielfach starke Südwestwinde ver⸗ ursachend, der höchste Luftdruck lagert über der Süd⸗

hälfte Frankreichs, über Süddeutschland und Oester⸗

Schauspielhaus.

Dentsches Theater. Sonnabend: Der Com⸗

Sonntag: Prinz Friedrich von Homburg. Montag: Don Carlos.

3 bad bed. 3 Im September: Goethe Cyklus. . Abend: „Stella“ und „Die Mitschuldigen. 2. Götz von dicht . Berlichingen“. 3. . 4. Torquato Tasso“. 5. Egmond. 6. „Iphigenie auf Tauris?. 7. . Faust J. 8. Faust's Tod.“

Wöchentlich zwei bis drei Vorstellungen.

Berliner Theater. Sonnabend: Zum J. Male: Krieg im Frieden. Anfang 7 Uhr. s Sonntag? Tachm. 27 Ühr? Die Jungfrau von vorletzten Male):

Orleans. Abends 75 Ühbr: Krieg im Frieden. Gesan s Montag: Dorf und Stadt. W. e dt

Lessing Theater. Sonnabend: Zum 1. Male:

. * 1 2. in ift. Schauspiel in 4 Ac Ein tiefes Minimum liegt über dem Norwegischen ö , . aufer fig hhin 1 Acten von

Sonntag: Ein Tropfen Gift. Montag: Die Großstadtluft. Die Tageskasse ist von 9 bis 2 Uhr geöffnet.

178. Vorstellung. Nathan der

Rigoletto. Täglich, bei günstigem Wett

Frei ⸗Glücksrad.

ihres Directors Peter Newski. zum ersten Mal in Deutschland.)

Die Geschwister und ‚Clavigo“. Anfang des Concerts 6 Uhr.

täten J. Ranges.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

keine Vorstellung.

Sonntag und die folgenden Tage: Denise.

; 17S. Borstellung. Nat Kroll's Theater. Sonnabend: Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen von schmied. A en, , mz G. E. Lessing. (Nathan: Herr Klein, als zweites ,,, Auftreten. Anfang 77 Uhr.

Sonntag: Opern haus. 170. Vorstellung. Die Afrikanerin. Oper in 5 Acten von G. Meyerbeer. Text von E. Scribe, deutsch von F. Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. In Scene gesetzt vom Ober— Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher.

Sonntag: Gastspiel des Sgr. Francesco d'Andrade.

Tãäk J er: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 535 Uhr.

Hauptgewinn: Eine complete Wasch⸗Garnitur. Großes Garten⸗Concert. 50. Gastspiel der Russischen National⸗, Gesangs⸗ Tanz⸗ und Instrumental⸗Gesellschaft, unter Leitung J

Auftreten sämmtlicher Specialitãten J. Ranges. Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten- Etablissements durch 50 000 Gasflammen, bengalisches

Sonntag: Im herrlichen Sommer⸗Garten: Doppel Concert. Auftreten sämmtlicher Speciali⸗ .

Adolph Ernst . Theater. Sonnabend (zAum räulein Feldwebel. sposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und Musik von G. Steffens. Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr.

Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. Montag: Wegen Vorbereitung zu der Novität

, ; 3, . esangsposse in 3 Acten von Leon Treptow. Musik von . ; * 3 Sleffen s. Ecuplets von G. Görß. Mit neuen S. Graeber Brau; Fi.

Figaro. Komische Oper in 4 Acten von W. A. Bukowics, In Scene gesetzt von Sigmund Lauten- zügen (7 Bildern) frei nach Fritz Reuter. Musik Metart. Tert von Daponte, nach Beaumarchais. In burg. Anfang 7 Uhr. Serfri Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Diri⸗ gent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus.

von Max Seifriz. . . Der Sommergarten ist geöffnet.

Der Waffen LHöi6311 Hohenzollern⸗Galerie 9 Vorm. 16 Ab. Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Rundgemälde 1640 - 1890.

1 9 Sonntag 50 5. Kinder die Hälfte.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes ⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof).

gelle Alliance Theater. Sonnabend: Eintritt Sebffnet ven 17 11 Uhr. 179. Vorstellung. Uriel Acofta. 50 5. Im prachtvollen Sommer ⸗Garten:

Taugt in 5 Aufzügen von Carl Gutzkow. E0. großes Sommernachtsfest verbunden mit In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Marx Grube. (Ben Akiba: Herr Vischer, als Gast. Anfang

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Maria von Gordon mit Hrn. Lieutenant Edmund von Borcke (Laskowitz. Frl. Mary Meyer mit Hrn. Königl. Archivar hy Hermann Ehrenberg (Berlin Könige berg i. Pr. ).

Verehelicht: Hr. Amtsrichter Friedr. Koester mit il, Johanna Plange (Cassel— Hr. Gerichts- Assessor Herm. Müller mit Frl. Maria Bonserath (Sieglar).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor Ernst Ideler. Hrn. Rittergutsbesitzer und Hauptmann der Reserve Hudemann (Steinrode b. Rendẽburg).

Hrn. Regierungs-Rath von Werder (Sagis⸗

dorf b. Reideburgs. Hrn. Hauptmann a. D.

Max Reinhart (Oppeln). Eine Tochter:

Hrn. Dr. med. J. Köster (Syke). Hrn.

Ge⸗ remier⸗Lieutenant von Wulffen (Spandau).

Hrn. Gymnasial-Director Dr. Gemoll Eiegnitz!.

In Gestorben: Verw. Fr. Ober-⸗Stabsarzt Dr. Dgra

Gebser, geb. Lachwitz (Hannover). Verw. Fr.

Anna Gräfin von Kleist⸗Tychow, geb. von Kleist

(Burg⸗Lahneck b. Oberlahnstein). Fr. Pastor

emer. Axeline Hopff, geb. Bennighauß (Prenzlau).

Sr. Gutsbesitzer Eduard n (Stüblau).

Verw. Fr. Major Marie Hübner, geb. Lieb

BreslauJ. Hr. Appellationsgerichts- Rath 4. D.

astor Julie

Effenberger, geb. Steinhagen (Rawitsch). Hr.

(10 Persenen,

26 Bei durchschnittlich nahezu normalen Wärme—⸗ verhältnissen ist das Wetter in Deutschland im Norden trübe, im Süden vorwiegend heiter, im nordweftlichen Deutschland ist meistens Regen gefallen. Hangö meldet 36, Mathieu 53 mm Regen. Deutsche Seewarte.

JJ Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Oxern— haus. 169. Vorstellung.

Tie Hochzeit des

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Sonnabend: Der Bettelftudent. Operette in 3 Acten von F. Zell und R. Genäe. Musik von Carl Millöcker. Regie: Herr Binder. Dirigent: Herr Kapellmeister Stolz. Anfang 71 Uhr.

Sonntag: Der Bettelstudent.

Residenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten burg. Sonnabend: Denise. Schauspiel in 4 Acten von Alexander Dumas, Sohn. Deutsch von Emerich

Decorationen und neuen Costumen.

Thomas · Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonnabend: Gesammt⸗Gastspiel des Fritz Reuter⸗ Ensemble unter Directien von Auguft Junkermann. Ein Fritz Reuter⸗Abend in 4 Abtheilungen. 1. Abth.: Recitation mit lebenden Bildern, 2Abth.:

nne Nüte's Abschied, 3. Abth. Du drögst de

ann weg, 4. Abth.: Jochen Päsel wat bist de vorn ssel. Anfang 743 Uhr. Sonntag: Zum 1. Male: Hanne Nüte un de lütte Pudel. Volksstück mit Gesang in 4 Auf⸗

Stadtsyndicus Josef Groß (Brieg).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director.

Berlin: Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen leinschließlich Börsen⸗ Beilage).

Er st e Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

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Entscheidungen des Reichsgerichts.

Ein zu einer militärischen Uebung einberufener Reservist be—⸗ geht, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Strafsenats, vom 31. April 1892, die Strafthat der Desertion, wenn er nach Empfang der Gestellungsordre sich aus dem Inlande entfernt, um sich dauernd seiner Dienstpflicht zu entziehen, und seine persõnliche Wiedereinstellung in den Truppentheil demzufolge an dem Tage, zu welchem er einberufen ist, nicht erfolgen kann. Die Beförderung diefer Desertion ist aus 5 141 St.-G.⸗B. zu bestrafen.

Die Herstellung eines Industrieerzeugnisses aus einem anderen als dem bisher dafür verwendeten Stoffe ist bei Gleichheit der Form, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Strafsenats vom 2B. April 1892, nicht als Herstellung eines neuen und eigenthümlichen Musters zu erachten und demnach auch nicht schutzbe rechtigt, selbst wenn der neu verwendete Stoff dem Zwecke des Erzeugnisses besser entspricht als der bisher verwendete Stoff.

Statistik und Volkswirthschaft.

Invaliditäts- und Altersversicherung.

An Anträgen auf Gewährung von Renten sind bei der Han seatischen Versicherungsanstalt eingegangen: a. an Altersrenten; im Laufe des Jahres 1551 1105, vom Januar bis August 1892 275, zusammen 15350; B. an Invalidenrenten vom Januar bis August 1852 114; mithin sind seit Beginn des Jahres 1891 Rentenanträge eingegangen 1154. Von diesen entfallen auf das Gebiet der freien Hansestadt Lübeck 266. Bremen 336, Hamburg S872. Von den ein⸗ gegangenen Anträgen sind bis Ende August erledigt: 1343 Antrãge auf Altersrente und 85 Anträge auf Invalidenrente und zwar 1215 durch Rentengewährung und 216 durch Ablehnung. Die Jahres⸗ summe der bis jetzt gewährten Renten macht insgesammt 190 450 aus. Nach den Berufszweigen vertheilen sich die 1215 Renten⸗ empfänger auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei S8, Industrie und Bauwesen 517, Handel und Verkehr 190, sonstige Berufsarten 103, Dienstboten 2c. 317 Rentenempfänger.

Dampfkessel⸗Erplosionen im Deutschen Reich.

Die im dritten Heft der vierteljährlichen Veröffentlichungen des Kaiserlichen Statistischen Amts enthaltenen Nachweisungen über die Dampfkessel⸗Explosionen im Deutschen Reich geben für jeden einzelnen Fall eine detaillirte, durch Zeichnungen und Maße erläuterte Beschrei⸗ bung der Dampfkessel und eine Darlegung der Umstände, sowie der muthmaßlichen Ursachen der Explosion.

Während im Durchschnikt der fünfzehn Jahre 1877 bis 1891 jährlich 15,5 Kessel explodirten, sind im Jahre 1891 nur 10 Kessel⸗ Erviofionen gezählt worden, trotzdem die Verwendung der Dampf— kraft von Jahr zu Jahr sich steigert. Es verunglückten bei 10 Expkosionen 10 Personen, von denen 3 schwer und 7 leicht ver—⸗ wundet wurden; im Durchschnitt der 15 Jahre 1877 bis 1891 ver— unglickten dagegen jährlich 391 Perjonen. Insgesammt betrug in den letzten 15 Jahren die Zahl der Explosionen 230, die der dabei Verunglückten 537, von denen 194 getödtet, 109 schwer und 284 leicht verwundet wurden. Aus einer für die Jahre 1877 bis 1891 nach den muthmaßlichen Ursachen der Explosionen geordneten Zusammenstellung geht hervor, daß in 71 Fällen Wassermangel, in 61 Fällen örtliche Blechschwächung, in 33 Fällen mangelhafte Construction, in 25 Fällen zu hohe Dampfspannung, in 19 Fällen schlechtes oder abgenutztes Material, in 10 Fällen Kesselstein, in 7 Fällen mangelhafte Wartung und in einem Fall Gaserplosion die muthmaßliche Ursache der Kessel⸗ erplosiöon war. In 2 Fällen handelte es sich um secundäre Explo— sionen und in einem Fall war die Ursache nicht ermittelt.

Die zum eingehenden Studium der einzelnen Unglücksfälle mit Zeichnungen illustrirte Abhandlung bietet dem Techniter eine Fülle dFöchst interessanter Einzelheiten dar und ist auch als Separatabdruck aus dem obengenannten Vierteljahrshefte einzeln durch den Buch⸗ handel (Verlag von Puttkammer u. Mühlbrecht, Berlin) zu beziehen.

Spielkarten.

eueften Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen eiche ichte Uebersicht der Spiel karten⸗Fabriken und es Verkehrs mit Spielkarten im Deutschen Reich weist ür das Etatejahr 1891/92 47 (1890/91 50) im Betriebe gewesene Fabriken nach, von denen 16 auf Preußen kamen (je 2 in Sachsen, Hannover und Hessen⸗Nassau, je 1 in Brandenburg, Pommern, West⸗ falen und Rheinland), 10 in Bavern. 13 im Königreich Sachsen, 5 in Thüringen, je 2 in Hessen, Mecklenburg und Braunschweig und je 1 in Württemberg, Baden und Hamburg sich befunden hatten. Der Absatz dieser Fabriken belief sich 1891192 auf 4776 980 Karten⸗ spiele von 36 oder weniger Blättern und 886 602 Spiele von mehr als 36 Blättern. In Deutschland ist der Verbrauch der erstgedachten Spiele überwiegend, da das Skatspiel und dergl. mehr geübt wird, als das Whistspiel, während umgekehrt nach dem Aus— lande mehr Spiele von über 36 Blättern abgesetzt werden, als andere. Von dem Absatze der Spielkarten⸗Fabriken wurden versteuert 4095184 (1890/91 3919 356) Spiele von 36 oder weniger Blättern, und 171779 (1890/91 179 806) Spiele von mehr als 36 Blättern, und nach dem Auslande ausgeführt 681 794 (1899,91 757 563) Spiele der ersteren und 714 822 (1890,91 790 114) Spiele der letzteren Art. Die Minderausfuhr von Spielkarten im Vergleich zum Vorjahre er— klärt sich vermuthlich durch die Unruhen in Süd⸗Amerika und die Erhöhung des Eingangszolls in den Vereinigten Staaten. Mit Ein schluß der von dem Auslands eingeführten Karten sind im Deutschen Reiche 1891/92 versteuert worden 4115289 (1890,91 3940 024) Spiele von 36 Blättern und darunter sowie 179 211 (1890/91 183 062) Spiele von über 36 Blättern.

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spinnerei Verwendung.

Zur Arbeiterbewegung.

In Frankfurt a. M. benutzten die Socialdemo⸗ kraten die Feier des Todestages Lassalle's, um in den drei u diesem Zweck abgehaltenen Versammlungen den über die He, . von Jung und Essighaus verhängten Boycott (vgl. Nr. 202 u. 204 d. Bl) aufs neue in einer Resolution zu bestãtigen, die nach der „Frkf. Itg.“ folgendermaßen lautet:

Die Versammlung beschließt, den Bopcott über die Brauereien Jung und Ffsighaus mit aller Energie weiterzuführen, lehnt es aber Dorlaäͤufig ab, den Boycott über fämmtliche Brauereien zu verhängen, da sie überzeugt ist, daß nur diesen beiden Brauereien die Schuld an

Berlin, Freitag den 2. September

den Maßregelungen, sowie dem Vorgehen gegen die Arbeiterschaft zu⸗ zumessen ist. Sie stellt als Bedingung des Friedens folgendes: zehnsiündige Arbeitszeit bei dem bestehenden Minimallohn, vollständige Wahrung des Coalitionsrechts sowie keine Beschränkung im Lesen und Verbreiten von Zeitungen und Zeitschriften. Wiedereinstellung der noch in Frankfurt weilenden Ausständigen; Verpflichtung der Brauereien zur Her⸗ gabe ihrer Säle zu allen politischen Versammlungen der Arbeiter und dementsprechende Anweisung an ihre Pächter und Oekonomen.

Aus Hamburg wird der Berliner Volksztg.! berichtet, daß von den ausgesperrten Brauern und Hilfsarbeitern noch gegen . nicht wieder eingestellt, also arbeitslos sind (gl. Nr. I98 d. Bl.).

Hier in Berlin beschloß, der Voss. Ztg.“ zufolge, nachdem der Versuch, den Verein Berliner Hausdiener zu bewegen, sich zu Gunsten einer Gesammtorganisation der Berliner Hausdiener aufzulösen, gescheitert ist, eine öffentliche Hausdiener⸗ versammlung eine Resolution, in welcher sie erklärt, daß der Verein Berliner Hausdiener nicht als auf dem Boden der Arbeiterschaft stehend zu erachten sei. Die anderen Arbeiterorganifationen werden aufgefordert, ebenfalls hierzu Stellung zu nehmen. Alle „überzeugten! Mitglieder jenes Vereins werden aufgefordert, aus dem Verein auszutreten und sich dem Verbande an⸗ zuschließen.

Aus Brüssel wird der ‚Voss. Ztg.“ unter dem 30. August ge— schrieben: Die bedeutendste socialistische cooperative Ge⸗ nof senschaft Belgiens der ‚Voruit“ in Gent dehnt ihre Thätigkeit jetzt in bemerkenswerther Weise aus. Sie errichtet in Renaix eine mechanische Weberei mit zwanzig Webe— stühlen; außerdem führt sie die Handweberei auf dem flachen Lande in Flandern ein. Alle angefertigten Gewebe sollen von den soecialistischen Genossenschaften in Gent, Brüssel, Verviers, Antwerpen, Jolimont ꝛc. verkauft werden.

Aus Paris meldet ein Telegramm des H. T. B. Tage: Die französische Regierung untersagte die Abhaltung eines 8 ialisten congresses zu St. Duen. Trotzdem soll der Con⸗

stattfinden, da die Anhänger des Congresses aus den Departements

Vertreter senden.

vom heutigen

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H. T. B.“: Die Regierungen von

verstanden, Gendarmerie

schicken gegen die Unruhstifter,

die dort versammelt sind; 13 Unruhstifter den bereits durch französische und belgische Polizisten verhaftet.

Aus New-Orleans berichtet die Londoner „Allg. Corr. nach einer Reutermeldung: Der Strike der Weichensteller der New⸗ Orleans und North Eastern Eisenbahn, der am 14. August begann, nahm am 29. Abends ein ernstes Aussehen an. Der Anlaß war ganz geringfügig: Vier Angestellte der Gesellschaft sahen in einem Waggon, als zwei Striker sie insultirten. Die Ausständigen begannen ihre Revolver abzufeuern, zwei Arbeiter wurden getödtet, die anderen beiden verwundet. Darauf flohen die Striker, wurden aber von der herbeigeeilten Menschenmenge eingeholt. Einer erhielt eine Schuß⸗ wunde.

Liieratur.

erländisches.

Kaiser Wilhelm J. und sein schriftstellerisches Eingreifen bei entscheiden den Fragen und Abschnitten seiner Zeit, von Dr. M. Schmitz. Neuwied und Leipzig, Heuser's Verlag (Louis Heuser). Der durch seine historischen Charakterbilder ‚Herzoͤg Ernst JI. von Sachsen-Coburg', Die Werke Oscar's II., König von Schw und Norwegen“ und „Fürst Karl Anton von Hohenzollern“ꝰ bekannte Verfasser zeigt durch die Wiedergabe zahlreicher Erlasse, Auf Briefe und Armeebefehle, die die Zeit von 1848 bis 1881 umfassen, sowie des Vermächtnisses des Kaisers, wie Kaiser Wilhelm J. schon als Prinz von Preußen, später aber auch als Herrscher bei allen bedeutungs— vollen Abschnitten der preußischen Geschichte den Ideen und Ansichten, die er sich gebildet, offen und unverhüllt schriftlichen Ausdruck gegeben hat. Sind es auch bekannte Thatsachen, mit denen sich die Schilde— rung beschäͤftigt, so werden doch viele der prägnantesten Stellen, unter Andeutung des Zusammenhangs hier zum ersten Mal vollständig zun Abdruck gebracht, und bildet das Buch somit eine bedeutungsvolle und intereffante Bereicherung der Literatur des unvergeßlichen Monarchen, dessen Lebensgrundsätze: unbedingte Wahrhaftigkeit und strengste Pflichterfüllung, es ebenso klar hervortreten läßt, wie die neidlose

tes und das gläubige Gottvertrauen.

N „Kaiser Wilhelm J. in seinem

ervort Anerkennung fremden Verdiens Das Werk schmückt ein Lichtdri Arbeitszimmer“.

Vol kswirthschaft.

Uebersichten der Staats und Volkswirthscha 1892. ter 5 ch Hirsch. B Haude und Spener'sche lung (F. Weidling) 1892. Uebersichten geben nicht ewwa ein nacktes tistisches Material den Staats- und Volkswirthschaften der verschiedenen Länder während des Jahres 1892, sondern versehen es mit Commentaren und er⸗ örtern die wichtigeren volkswirthschaftlichen Fragen, welche im Jahre 1892 in den Vordergrund getreten sind. Sowohl das Material wie die Erörterungen geben ein Bild der fortschreitenden Entwickelung und bilden, auch wenn man sich mit den Raisonnements nicht einverstanden erklärt, doch eine gute Fundgrube für vraktische Politiker, Volkswirthe, Finanz. und Kaufleute. Ausführlich, und zwar referirend, sind die Arbeiterfrage, die Freilandbewegun ie Staatsromane, die Sandelsverträge, der Welthandel, der Weltverkehr und die finanzielle Bewegung behandelt.

Naturkunde. Das räumliche Wirken und Wesen der Elektrieität es Magnetismus. Von Max Möller, Professor an der ichen Technischen Hochschule zu Braunschweig. Mit 8 Text— gen und 3 Tafeln. Hannover-Linden, Verlag von Manz und —— Der Verfasser sucht in dieser Schrift, von der Ansicht aus- gehend, daß der Träger der Elektrieität der Aether sei, eine möglichst klare, auf der Theorie der Mechanik, speciell der Wellenbewegung basirte Vorstellung von dem geheimnißvollen Wirken und Wesen ieser Naturkraft zu geben und so das Verständniß der ver—⸗ wickelten Vorgänge zu erleichtern. Er untersucht daher zunächst die Welle, ihre Natur und Cigenschaften im allgemeinen und dann die elektrische Welle und ihre Wirkung im besonderen. Auf diesem Wege gelangt er zu dem Ergebniß, „daß die Elektricität aus atherifchen Wellen bestehe und mit dem Schall des Reichs der Wärmebewegung in Parallele zu stellen sei. Der Träger der Elektricität sei aber nicht, wie bei der Schallwelle, die Wärmebewegung oder der moleculare Druck, sondern eine chaotische Bewegungsform höherer und weitaus feinerer und schneller sich voll⸗ ziehender Art, welche den ganzen Weltenraum zwischen den Gestirnen, das Innere der Atome durchdringe und zu jeder Zeit und in jedem Stoff im Mittelpunkt der Erde, in den festen Körpern, den Flüssig⸗ feiten und Gasatomen, wie auch zwischen denselben auftrete. Unter der elektrischen Kraft versteht er nur die Wellen und Druckschwankungen, welche gelegentlich im Reiche der ätherischen Bewegung erzeugt werden. Der Verfässer giebt sich sehr viele Mühe mit Hilfe großer Tafeln den Leser von der Richtigkeit seiner Theorie zu überzeugen.

Bei weiterer Bearbeitung derselben, meint er, werde sich auf sehr

1892.

lange Zeit hinaus eine ergiebige . für tiefere Naturerkennt⸗ nisse erschließen, da die ätherischen Kräfte es seien, welche auch die Wissenschaften der Physik und Chemie unter einander verbänden. Es werde sich dabei offenkundig zeigen, daß es in der Natur auch viele übersinnliche Dinge gebe.

Kirchliches.

Kleine Agende für evangelische Lehrer und Küster zum Gebrauche bei ihren kirchlichen Amtshandlungen. Mit einem Anhang: Kurze Gebetsordnungen für die Schule. Ven D. theol. G. Chr. Dieffenbach, Oberpfarrer zu Schlitz in Hessen. Zweite Auflage. Gotha, Gustav Schloeßmann, 1892. 1 1 80 4) In sehr ausgedehnten Parochien kommen nicht selten Fälle vor, in denen die amtliche Vertretung der Pastoren durch die Lehrer oder Küster nothwendig wird. Für solche Fälle ist diese Agende bestimmt und hat sich auch bereits in der ersten Auflage gut be⸗ währt. Sie bietet eine Auswahl von Gebeten zu Lese⸗ gottesdiensten mit Berücksichtigung der verschiedenen kirchlichen Fest⸗ zeiten, Anleitungen zur Abhaltung der Katechismus lehre, für Bet⸗ stunden. Nothtaufen, Begräbnisse ꝛc. Auch Formulare für kirchliche Ankündigungen mancherlei Art sind darin mitgetheilt. Di . Anhange enthaltenen Gebetsordnungen für die Schule seyarat unter dem Titel „Kleine Schulagende“ erschienen.

2

. Biographien.

Erinner ungen an Amalie von Lasaulr, Schwester Augustine, Oberin der barmherzigen Schwestern im S js Augustine, Oberin der barmherzigen Schwestern im St.

ndreas Perthes. Dies l z g z jenigen Lebens⸗

bildern, die sich durch Innerlichkeit und Tiefe auszeichnen. Das Leben Amalie von Lasaulx', ihr Entwickelungsgang, ihre öffentliche Wirk⸗ samkeit, ihr Gedankenaustausch mit hervorragenden Persönlich⸗ keiten, vor allem aber ihre schweren inneren Kämpfe sind auch für die weitesten Kreise von ganz hervorragen⸗ der Bedeutung. Ganz besonders gilt dies vor dem Conflicte, in den sie, von wahrhaft christlichem Geiste beseelt, mit den, in den letzten Jahrzehnten innerhalb der römisch⸗-katholischen Kirche mehr und mehr hervortretenden Bestrebungen, namentlich aber mit dem Dogma der Unfehlbarkeit, gerieth, und der schließlich mit einem Bruch endigte, der ihr äußeres Leben zerstörte. Daneben verdient auch die treue Krankenpflege, der sich Schwester Augustine in den Kriegsjahren von 1864 und 1866 widmete, ganz besonders hervor⸗ gehoben zu werden. Das mit feinem Geichmack in eleganter Sprache geschriebene Buch bildet eine der anziehendsten Biographien neuerer Zeit.

Von Straube 's Pots dam und Umgebung; mit 54 Abbildungen, Karten und Skizzen (Preis 1 1) i Geographischen Institut und Landkarten⸗Verlag von Jul. Berlin, Gitschinerstr. 109, die fünfte Auflage erschienen. Alle Berlin sind berücksichtigt und g des Buchs geg sgaben Straube's Führer kann gleiter, der auf der Wanderung

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. 11.

. . Die von Ge

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Viktor Hugo's (äübersetzt von Paul Heichen) ist bis zur 13. gediehen. Der „Glöckner von Notre⸗Dame“, eines der machenden Werke aus der Feder des französischen Romanciers, das ihn in allen seinen Eigenthümlichkeiten, Voðrzügen wie Mängeln, zeigt, nähert sich dem Abschluß. „Der letzte Tag des Verurtheilten“‘, eine pfychologische Schilderung voll Lebenswahrheit und tiefer Charakteristik, und der berühmte vielgelesene Roman „1793 werden sich anreihen. Die sorgfältig übersetzte und gut ausgestattete Ausgabe soll in 130 150 Lieferungen zu dem geringen Preise von je 20 3 vollendet sein.

Verschiedenes.

tofe 2 elitz). 5. Heft. August 9g2. (Paderborn, Ferdinand Schöningh.) Preis vierteljährlich 3 Inhalt: Sprachliche Bemerkungen zu Graf Moltk

Braut und Frau (s. Ueber Land und Meer Bd. 6 oder sinniger Gebrauch des Geschlechtswortes? Zu Paul Heyse's Roman: „Merlin“. Lesefrüchte. Zu Gustav Wustmann's Buch Allerhand Sprachdummheiten“. Ausbleiben und unterbleiben. Ueber die Zeitwörter „kalten, kälten“' und deren Zusammensetzungen. Zu einigen Stellen in Fontane's Roman: Unwiederbringlich“. Participia loder Mittelwörter) der Vergangenheit, welche den Infini⸗ tiven (Nennformen) gleichlauten. Bejahung und Verneinung. Sehen. Weiblich. Zu einem Aufsatze: Weibliche Zuhörer in den Auditorien der Berliner Universität. Kleine Mittheilungen. Anzeige der eingesandten Bücher. Briefkasten.

Neue Musik⸗Zeitung“ (Carl Grüninger. Stuttgart). Die Nummern 15 und 16 berichten über die Bayreuther Aufführungen, den Triumphzug der deutsch-amerikanischen Sängergesellschaft Arion“ durch Deutschland, den Gesangswettstreit in Karlsruhe, sowie das dreiundzwanzigste Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes. Hieran reihen sich fbannende Novellen und Humoresken, musik⸗literarische

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und pädagogische Aufsätze von J. Peter, O. Linke, G. Bock,

Zufãlliger

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B. Wiedemann u. a.ů« Biographien, sowie eine kritische Revue der neuesten Publicationen des Musikalien⸗ und Büchermarktes. Die Leser erhalten ferner die Schlußbogen von Dr. A. Svoboda 's Illustrirter Musikgeschichte', endlich in der Musikbeilage das Klavier⸗ stück Canzonetta von Wold. Sacks, ein Lied von Fritz Sonderland, sowie ein Stück für Violine und Cello mit Klavierbegleitung. Die „Neue Musik-Zeitung' kostet nur 1 ( vierteljährlich. Mufikalische ugendpost‘ (C. Grüninger, Stuttgart). Die Nummern 15 und 16 enthalten Geschichten von Fritz Ludwig, S. v. Adelung, C. Krohn, mehrere Gedichte mit in der That künst⸗ serisch ausgeführten Illustrationen, ein Lustspiel von Marie Taubert und andere größere und kleinere Beiträge. Die Musikbeilage endet ein Lied von Rob. Müsiol und zwei melodiöse Clavierstücke von H. Nürnberg und Karl Rothenberger. Kalender. . Kalender und Statistisches Jahrbuch für das König⸗ reich Sachsen nebst Marktverjeichnissen für Sachsen und die Nachbarstaaten auf das Ighr 1893. Herausgegeben vom Statistischen Bureau des Königlich sächsischen Ministeriums des Innern. (Verlag von C. Heinrich, Dresden. Wie in früheren Jahrgängen bringt diese Veröffentlichung zunächst den astronomischen Kalender nebst vollständigem protestantischen, katholischen und griechi⸗ schen Kalender, sowie juͤdischem und mohamedanischem Kalender im Auszuge auf das Jahr 1893, bearbeitet von A. Nagel, Ge⸗ heimem Regierungs Rath, Professor der Geodäsie an der Königlichen Technischen Hochschule und Director des Königlich Fe en schct Salons zu Dresden, sodann das Marktverzeichniß, entbaltend sämmtliche Messen, Kram⸗, Vieh⸗, Woll⸗ und andere Märkte im Königreich Sachsen, in den angrenzenden Königlich preußischen Regierungsbezirken Merseburg und Liegnitz und den thüringifchen Staaten im Jahre 1393. Das Statistische Jahr⸗