Der Durchschnittsstand war am
anderer Feldfrüchte 1. August folgender: . ö,. S6,2 gegen 87,2 im Juli, Sommerroggen 89, 8 gegen 92,7, Gerste 91,1 gegen 92, Buchweizen M M9, Kartoffeln 86,6 gegen 90 im Juli, Taback 88,8 gegn M27, Baumwolle 82,3 gegen 86,9. Für letztere ist dies der niedrigste Durchschnittsstand seit dem August 1886.
Ernte. Die Roggenernte konnte im Regierungsbezirk Köslin bei günstigem Wetter beendet werden. Sie kann in den Körnern sowohl wie auch im Stroh als eine gute Mittelernte bezeichnet werden.
Obsternte.
Wie aus dem Regierungsbezirk Koblenz geschrieben wird, hatten die Obstbäume sich in den warmen Tagen des April etwas zu früh entwickelt. Bei der später eingetretenen rauhen Witteruug konnten die Blüthen sich nicht entfalten und fielen zum großen Theil ab. Infolgedessen wird der Ertrag der Kern⸗ und Stein-Qbsternte im allgemeinen ein geringer sein; dagegen läßt der augenblickliche Stand der Wallnußbäume eine reiche Ernte erwarten.
Weinschädlinge.
Vom Rhein wird geschrieben: Die in den Voriahren gemachten sehr günstigen Erfahrungen mit der Bekämpfung der Peronos bora viticola durch Bespritzen der Reben mit einer Lösung von Kupfer⸗ vitriol und Kalk haben in diesem Jahre sehr gute Früchte getragen; man ist sogar dazu übergegangen, das Spritzen auch schon vor der Blüthe fast allgemein in Anwendung zu bringen. Infolgedessen ist die Blattkrankheit bislang, abgesehen vom ein Kreuznach, woselbst sie in den letzten Wochen wieder stark um sich gegriffen, nirgends in größerem Maßstabe aufgetreten.
Auch der Heu- und Sauerwurm hat sich noch wenig gezeigt. Vielfach führt man dies darauf zurück, daß die von dem Schmetter⸗ ling bei der ungewöhnlich warmen Witterung des Frühlings schon sehr früh abgesetzten Eier durch die alsbald folgende Kälte zerstört worden sind. Weniger rührig als bei Bekämpfung der Peronospora ist man bis jetzt diesem sehr schädlichen Jnsekt gegenüber gewesen, was vielleicht an dem Mangel eines zuverlässigen und handlichen resp. leicht anwendbaren Bekämpfungsmittels liegen mag. Das so ziemlich als das einzige Mittel bekannte Einsammeln des Heuwurms, wie es an der Ahr vielfach durch die älteren Schulkinder geschieht, kann nur bei allgemeinem und möglichst gemeinsamem Vorgehen von nennens— werthem Erfolge begleitet sein.
Flachs bau. In einzelnen Eifelgemeinden hat der Flachsbau infolge der seit mehreren Jahren gewährten Staatszuschüsse für Samen einen sicht— lichen Aufschwung genommen.
Landwirthschaftliches Genossenschaftswesen.
Im Kreise Kochem hat man mit der Bildung von Molkerei⸗ Genossenschaften begonnen und scheint diese Einrichtung daselbst viel⸗ fach Anklang zu finden. In verschiedenen Kreisen des Regierungs⸗ bezirks Koblenz haben sich neue Drainage⸗Genossenschaften gebildet. Bei Bestellung der Frühjahrssaaten sind vielfach bereits die großen Vortheile zu Tage getreten, welche aus der Zusammenlegung der Grundstücke in den betreffenden Fluren erwachsen. Auch die Theil⸗ nahme an dem gemeinsamen Bezug von Saatkartoffeln auf Risiko der Kreise nimmt dort immer mehr zu. ö
In der letzten Zeit haben auch in mehreren Kreisen des Regierungs⸗ bezirk: Kösl'lin behufs Erhöhung der Einnahmen aus der Milch⸗ wirthschaft Besitzer von Gütern wieder Genossenschafts-Molkerei⸗ vereine gegründet.
. . Viehzucht.
In verschiedenen Kreisen des Regierungsbezirks Koblenz hat der Ankauf von Zugstieren Glaner Rasse durch Kreiscommissionen und ihr Wiederverkauf bereits so erfreulichen Anklang gefunden, daß die Kreise dabei größtentheils nicht nur keine ö mehr erleiden, sondern vielfach sogar schon Ueberschüsse erzielt haben, welche der Allgemeinheit zu gute kommen. Im Kreise Kochem sind seit den letzten Jahren über 100 Stiere eingeführt worden. Diese Maßregel soll dort so lange fortgesetzt werden, bis die Einführung reiner Glan— stiere in allen Gemeinden durchgeführt ist.
Saatenstand in Ungarn.
Aus Budapest wird der „Wiener Itg.“ über den Saatenstand in der Zeit vom 20. August bis 3. September berichtet: Das Wetter war in den letzten zwei. Wochen meistens trocken, und hielt die große Hitze beinahe bis in die letzten Tage an. Regen kam nur sporadisch vor; der Regenmangel schadete namentlich der Maispflanze, bezüglich welcher man noch vor zwei Wochen auf einen ziemlichen Ertrag rechnete. Nunmehr ist mit Ausnahme der Gebiete zwischen der Donau und der Theiß und der Theiß⸗Marosgebiete im allge⸗ meinen nur ein schwaches Resultat zu erwarten. Hülsenfrüchte und Gartengewächse entsprechen auch nicht den gehegten Er— wartungen. Erdäpfel weisen nur sporadisch einen guten Ertrag auf. Zumeist dürfte der Ertrag schwach sein. Zucker- und Futter⸗ rübe steht im allgemeinen schlecht. Hanf und Flachs versprechen meistens ein ziemlich zufriedenstellendes Ergebniß. Ta back soll unter der ungünstigen Witterung insofern gelitten haben, daß seine Blätter klein lind, verspricht aber doch im allgemeinen einen Mittelertrag. Der Weinstock verspricht nur sporadisch einen annähernd günstigen Ertrag, litt aber im allgemeinen stark unter dem trockenen, heißen Wetter sowie infolge von Phylloxera und Peronospora. Von Obst— arten lieferten Pflaumen reichen Ertrag.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 3. d. M. gestellt 9792, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Obherschles ien sind am 2. d. M. gestellt 3687, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Berlin, 3. September. (Wochenbericht über Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabers ky). Ia. Kartoffelmehl 323—333 6, Ia. Kartoffelstärke 329 —337 „, Ila. Kartoffelstärke und Mehl 28— 30 Sς, feuchte. Kartoffel stärke loco und Parität Berlin — SP, Fabriken bei Frankfurt a. O.. zahlen frei Fabrik — 66, gelber Syrup 38—39 „, Capillair⸗Syrup 39-40 S6, Capillair⸗ Export 40—– 41 , Kartoffelzucker gelber 38—39 S6, do. Capillair 40-41 , Rum⸗Couleur 30-51 S0, Bier⸗Couleur 48-49 6, Dextrin, elb und weiß, Ia. 40—–= 41 6, do. secunda 35— 37 „, Weizenstärke ef 36— 38 S , Weizenstärke re lt 45 — 46 M, Hallesche und Schlesische 45— 44 6. Reisstärke (Strahlen) 45 bis 17 6, do. (Stücken) 43-44 ½, Mais- Stärke 32 —= 33 S. Schabe stärke 30 2 0, Victoria⸗Erbsen 20 — 23 S6, Kocherbsen 19 — 25 , rüne Erbsen. 19— 23 „6, Futtererbsen 15—16 6, Leinsaat 22 —= 24 0, Linsen, . 3044 S, do. mittel 22 — 30 S, do. kleine 13-22 S, Gelber Senf 24— 36 6, Kümmel 49 — 44 Buchweizen 174-18 „, Mais loco 13 - 135 6, Pferdebohnen 16 bis 18 „, inländische weiße Bohnen 20 –23 1, weiße Flachbohnen 22 26 cς, ungarische Bohnen 18— 20 , galizische und russische Bohnen 15 — 17 46, Wicken 15— 16 6, Hanfkörner 20-21 „M, Leinkuchen 166—– 175 6, Weizenschale io—=-107 60, Roggenkleie 101 S, Rapskuchen 14— 145 6, Mohn, blauer 58-64 J, do.
Ba
weißer 64-70 S, Hirse, weiße 21 —23 M Alles per 100 ab . bei Partien von mindestens 10 000 Eg. * *
— Die Betriebsginnahmen der Ostpreußischen Süd⸗ bahn im Monat Augustl 89? betrugen nach vorläufiger Feststellung im Per⸗ sonenverkehr 83 812 M, im Güterverkehr 233 602 ½½, an Extraordinarien 15 900 , zusammen 342 4144, darunter auf der Strecke Fischhausen = Palmnicken 6563 6, im August 1891 provisorisch 566 473 M6, mithin gegen den entsprechenden Monat des Vorjahres weniger 224 064 6, im ganzen vom 1. Januar bis 31. Auguft 1832 2099 639 M (pro⸗ visorische Einnahme aus russischem Verkehr nach russischem Stih, gegen provisorisch 2929 330 49 im Vorjahre, mithin gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres weniger 829 691 6 gegen definitiv 3122678 M im Vorjahre, mithin weniger 1 023 039
— Von der „Leipziger Mongtsschrift für Textil⸗ Indu strie (Theodor Martin's Textil-Verlag in Leipzig) liegt das Heft 8 des VII. Jahrgangs vor. Wir heben aus dem reslchen Inhalt, den dieses Journal in jeder Nummer darbietet, diesmal zwei Artikel allgemeinen Inhalts hervor, welche die „Arbeiterfrage“, und einen ebensolchen aus dem Maschinenfach, der die „Arbeiterschutzfrage“ berührt. In der „Spinnerei“ erklärt u. a4. ein Original⸗ artikel die Krempel der Elsässischen Maschinenfabrik zu Mül⸗ hausen i. E. mit Wert und Bild und Formeln. Die Weberei ist neben der Beschreibung mehrerer Apparate der Webindustrie durch die bemerkenswerthen Bindungsstudien von R. Denk, vertreten. Der Abschnitt Färberei, Druckerei u. s. w.‘ enthält die Beschrei⸗ bung einer Reihe neuer, durch Abbildungen erläuterter Einrichtungen, Apparate und Verfahren aus dem Inn“ und Auslande, ferner eine Uebersicht der jüngsten, auf den Markt , Producte der Farbenfabriken, einen stehenden Leitartikel über Anilinfarbstoffe und AUntersuchungen halb wissenschaftlichen, halb technischen Charakters. Die Stimmen der Praxis, und die Tech nischen Notizen“ behandeln Fragen für den Hausbedarf des Fabrik— betriebs, während die u n chau“ über Handel und Wandel der Textilindustrie im Deutschen Reich und in anderen Ländern Bericht erstattet. Mehrere Recensionen behandeln zumeist fachwissenschaftliche Schriften. Nicht unerwähnt mögen auch diesmal die zur . Monat— schrift' gehörigen Wochenberichte, bleiben, die ein commercielles, selbständiges Beiblatt bilden, wie auch die Weberei mit einer ge⸗ sonderten Beilage, dem Musterzeichner“, bedacht ist, um den Lesern eigens für die Zeitschrift gewebte Stoffmuster vor⸗— zuführen.
Köln, 4. September. (W. T. B.) Die Verhandlungen über den Verkauf der Redenhütte in Zakrze an ein anderes oberschlesisches Werk haben sich, wie die Köln. Ztg.“ meldet, zer⸗ schlagen. Der Aufsichtsrath der Redenhütte soll angesichts besserer Geschäftslage beabsichtigen, neue Betriebsmittel aufzunehmen.
Die . des Walzwerkverbandes behufs Berathung der Preisfrage ist auf den 13. d. M. verlegt worden. .
Leipzig, 3. September. (W. T. B.) Kammzug-Termin handel. La Plata. Grundmuster B. per September 3,75 (, per Oktober 377 M, per November 3,77 „, per Dezember 3, 80 M, per Januar 3, 827 A, Per Februar 3,825 6. per März 3, Subĩ A6, per April 3,875 M, per Mai 3,90 S, per Juni 3,90 „S, per Juli 3, 90 C6, Umsatz 85 000 Eg.
Wi en, 3. September. (W. T. B.), Die „Polit. Corr. ent⸗ hält folgende Mittheilung; Gegenüber den Darstellungen, mit welchen das von der Staats⸗Eisenbahngesellschaft bei der Einlösung der am 1. September fälligen Coupons ihrer 3 igen Prioritäts⸗Obligationen beobachtete Deer gen als im Widerspruch stehend mit der ab⸗ gegebenen Erklärung, sich einer richterlichen Entscheidung unterwerfen zu wollen, bezeichnet und ihr die Absicht zugeschrieben wird, den Prioritätenbesitzern die Möglichkeit abzuschneiden, eine eventuelle Nachzahlung in Empfang zu nehmen, erfahren wir von competenter Seite, daß der Staats-Eisenbahngesellschaft eine solche Absicht vollständig fern liegt und die Ausstellung besonderer Be— scheinigungen an die Einreicher nur aus schwerwiegenden, vom Curator gewürdigten Gründen juristischer und technischer Natur unterbleiben mußte. Das Recht auf etwaige Nachzahlung bleibt nach den Anschauungen der Staats-Eisenbahngesellschaft an den Obligationen haften und wird gegebenen Falls von den Prioritätenbesitzern in einer mit dem Curator eventuell zu ver⸗ einbarenden Weise ausgeübt werden können. In der nächsten Sitzung des vereinigten Verwaltungsraths wird demgemäß der Antrag gestellt werden, der , . des Curators entsprechend diesem gegenüber die Erklärung abzugeben, daß die Gesellschaft aus der von den Priori⸗ tätenbesitzern erfolgten bedingungslosen Einkassirung der Coupons in einem um die gesetzliche Steuer gekürzten Betrage ein Präjudiz dem Curator gegenüber nicht geltend machen werde.
Wien, 4. September. W. T. B. Ausweis der öst e r reich isch⸗ unggrischen Staatsbahn (österreichisches Netz) vom 21. bis 31. August 742 909 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 149 113 IJ.
Lon don, 3. September. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen⸗
la dungen angeboten.
— 5. September. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 27. August bis 2. September: Engl. Weizen 1127, fremder 60 506, engl. Gerste 447, fremde 11 498, engl. Malzgerste 14415, fremde —, engl. Hafer 323, fremder 71 044 Qrts,, engl. Mehl 12790, fremdes 32 935 Sack 4170 Faß.
Glasgow, 3. September. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 394 167 Tons gegen bol 128 Tens im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind⸗ lichen Hochöfen betragt 76 gegen 73 im vorigen Jahre.
Athen, 3. September. (W. T. B.) Es bestätigt sich, daß die e , Regierung mit der Gesellschaft für den Bau der Lisenbahn vom Piräus nach Larissa wegen einer Combination verhandelt, welche die Fortsetzung des Baues sichert und den Staats—⸗ schatz der Nothwendigkeit fortlaufender Zahlungen überhebt.
Belgrad, 3. September, (W. T. B.) Die serbische Regierung beschloß die Ausführung der Timok-Bahn und der Bahnlinie Stalatz-Uziee. Die Gesetzvorlagen werden unverweilt ausgearbeitet werden.
; . 3. September. (W. T. B.) Die Börse war anfangs nachgzebend, alsdann trat allgemeine Befestigung ein; die Börse schloß zu den höchsten Tagescursen. Der Umsatz der Actien betrug 104 900 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 930 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 10 000 Unzen.
Der Werth der in der vergangenen Woche ingegan genen Waaren betrug 8 399 388 Dollars gegen 9 306596 Dollars in der Vorwoche.
Chicago, 3. September. (W. T. B.) Weizen anfangs ruhig, dann besser, spaͤter Reaction auf Realisirungen der Haussiers, Schluß schwach. — Mais anfangs ruhig, später anziehend auf ungünstiges Wetter, Schluß stetig.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bis auf weiteres dürfen in Postpacketen nach Groß⸗ britannien und Irland Lumpen, Betten und Bettwäsche, sowie getragene Kleidungsstücke nicht eingeführt werden.
In Niederland dürfen mit der . bis auf weiteres
a Bettzeug, getragene Wäsche und sonstige Kleidung,
. ähnliche Waaren und Gegenstände nicht eingeführt werden.
Mit Rücksicht auf die Choleragefahr dürfen in Däne⸗ mark bis auf weiteres mit der Post nicht eingeführt werden: Lumpen, gebrauchte Watte, Kratzwolle, Papierabfãälle, Früchte, Gemüse und Blumen. Ebenso ist die Einfuhr von Lumpen, gebrauchten Bett- und getragenen Kleidungsstücken, sowie von ähnlichen Waaren und Gegenständen aus Deutsch⸗
land nach Schweden verboten worden.
Sonntag, den 11. Septemb er d. J. kommt ein Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen von Berlin nach Coswig i. Anh. (Park von Wör h und Dessau zur Beförderung. Er fährt 6,20 Vorm. vom Bahnhof am Askanischen Platz ab und trifft in Coswig d,10, in Dessau 9,41 Vorm. ein. Die Rückfahrt ist am 11. Sep⸗ temher d. J. nur mit dem Sonderzuge 10,9 Abends aus Dessau, 10,389 aus Coswig, 1417 Nachts in Berlin, zulässig; dieselbe kann aber auch erst am 12. September d. J mit sämmtlichen Personenzügen angetreten werden. . zu H e für die II. und 3 S6 für die III. Klasse, für
in- und Rückfahrt gültig, werden am Sonntag früh von den Bahnhofs⸗Fahrkarten. usgabestellen hier, Askanischer Platz, und in Gr. Lichterfelde, sowie auch schon vorher im Bureau des Invaliden⸗ dank, Markgrafenstraße 5 a, verausgabt.
Bremen, 3. September. (W. T. B.) Der ‚Norddeutsche Lloyd“, welcher Auswanderer nach New-Hork und Baltimore von jetzt ab bis auf weiteres nur mit Extradampfern befördert, hat die Preise für Zwischendecks-Passagiere auf 150 M erhöht.
Bremen, 4. September. (W. T. B. Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer ‚Kaiser Wilhelm II.,, nach New-York be— stimmt, hat am 2. September Mittags Lizard passirt. Der Reichs- Postdampfer Bayern‘, am 20. Juli von Bremen abgegangen, ist am 3. September in Shanghai angekommen. Der Reichs⸗Post⸗ dampfer Hohenzollern“ nach Australien bestimmt, ist am 2. Sep—⸗ tember Nachmittags in Colombo angekommen. Der Postdampfer Condor“, von Brasilien kommend, ist am 3. September Abends auf der Weser angekgmmen. Der Postdampfer „Berlin“ hat am 3. September Mittags die Reise von Vigo nach dem La. Plata fortgesetzt. Der Reichs-Postdampfer Neckar, nach Ost⸗ Asien bestimmt; ist am 3. September Nachmittags in Port Said angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer . Sachsen?, von Ost⸗-Asien kommend, ist am 3. September Nachmittags in Antwerpen an⸗ gekommen. Der Postdampfer „Köln“ hat am 2. September Mittags die Reise von Lissabon nach Antwerpen fortgesetzt. Der Reichs Postdampfer „Habsburg“, nach Australien bestimmt, ist am 3. September Morgens in Antwerpen angekommen.
Hamburg, 3. September. (W. T. B.) Ham burg ⸗Ameri⸗ kan ische Packet fahrt⸗Acetiengesellschaft. Der Schnelldampfer Normannia“ und der Postdampfer Rugia“ sind, von Ham⸗ burg kommend, heute Morgen in New⸗YJork angekommen. Der k „Stubbenhuk“ ist heute früh in New-Vork ein⸗ getroffen.
Triest, 3. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Po seidon“ ist heute Nachmittag hier eingetroffen.
London, 3. September. (W. T. B.) Der Ca stle⸗Dampfer „Conway Castle ist heute auf der Ausreise von London ab— gegangen. Der Uniondampfer „Pretoria“ ist gestern auf der Heimreise und der Uniondampfer „Nubian“ heute auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen.
Mannigfaltiges.
Amsterdam. In einem gus Menado an das „Amsterdamer Handelsblad“ über den Ausbruch des Awu⸗Vulegns auf Groß⸗ Sangir gerichteten Briefe, der vom 18. Juli datirt ist, werden über die schon mehrfach erwähnte schreckliche Katastrophe noch folgende Einzelheiten mitgetheilt: Die Anzahl der Todten auf Sangir ist viel größer als man vermuthete, sie beträgt nach den neuesten Unter⸗ suchungen mehr als 2009; man giebt sich alle Mühe, die Leichen so schleunigst als möglich zu begraben, um das Ausbrechen ansteckender Krankheiten zu verhindern. Einen ergreifenden Anblick muß. die Beerdigung in der Negorei Bahu gewährt haben, wo sämmtliche Einwohner umgekommen er Ein⸗ geschlossen von zwei Feuerströmen, konnten sie an keine Flucht denken, und wahrscheinlich sind sie durch dicken Schwefeldampf und andere Gasentwicklungen erstickt. Von einem förmlichen Feuermeer um⸗ geben, von oben von einem glühenden Aschen⸗- und Steinregen über⸗ schüttet, müssen sie einen entsetzlichen Todeskampf, gehabt haben. Bei den meisten Leichen waren die Finger, als Folge gräßlicher Schmerzen, krumm gebogen; eine Mutter fand man, die zwei Kinder in ihren Armen fest uinschlossen hielt und sie mit ihrem Körper noch zu schützen suchte. In der Kirche, welche ganz eingestürzt ist, lag eine große Anzahl Leichen; die Unglücklichen hatten gehofft, hier sicher zu sein; die Leiche des inländischen Predigers stand noch auf— recht auf der Kanzel, er hat den Unglücklichen in dieser furchtbaren Stunde vielleicht noch Muth zugesprochen. In der letzten Zeit hat es in Sangir heftig geregnet, was insofern sehr erwünscht war, als dadurch von den Bäumen die Asche und der Schlamm entfernt wurden; es werden aber noch viele Monate vergehen, ehe man von den neuen Anpflanzungen Nahrungsmittel ernten kann, und bis dahin ist die Bevölkerung auf die öffentliche Mildthätigkeit angewiesen, die sich allerdings in großartiger Weise geltend macht.
Aus Süd-Amerika. Ueber die Fortschritte und den gegen⸗ wärtigen Stand der Arbeiten an der Eisenbahn, welche eine Ver— bindung von Buenos Aires mit Valpargiso und dem Stillen Ocean über den Kamm der Anden herstellen soll, berichtet die ‚Times Folgendes: Die transatlantische Bahn wird eine Gesammtlänge von cirea 150 Meilen (englisch) haben und von Mendoza in Argentinien nach Santa Rosa in Chile führen. Von der argentinischen Bahnstrecke, die 108 Meilen beträgt, sind bereits 75 bis Rio Blanco für den Verkehr eröffnet, und weitere 13 werden noch im Laufe dieses Jahres fertiggestellt werden. Auf der anderen Seite des Gebirges sind nur 20 Meilen im Verkehr, denn hier kann die Arbeit nur mit großen Schwierigkeiten ausgeführt werden. Ferner handelt es sich an dieser Stelle um den Bau des großen 146 000 m langen Tunnels, von welchem erst 3000 gebohrt sind und den man in 4—5 Jahren herzustellen gedenkt. Der höchste Punkt der Bahn befindet sich 10500 Fuß über dem Meere, und die größte Steigung beträgt 1: 125. Da indessen die beiden Endpunkte der Bahn einander bereits so nahe gerückt und außerdem durch eine gute Fahrstraße miteinander verbunden sind, so hat man bereits eine Art Durchgangsverkehr zwischen Buenos Ayres und Valparaiso, die durch Dampfer zwölf Tage von einander getrennt, aufgenommen, wenigstens für die Sommermonate November bis Mai, indem Passagiere und Güter zwischen den Eisenbahnpunkten durch Maulthiere befördert werden, und zwar in etwa fünf Tagen von Ocean zu Ocean“.
Neapel, 4. September. In der Tgvernostraße ist, wie W. T. B.‘ berichtet, ein Palast eingestürzt; bisher sind ein Todter und drei Verwundete aus den Trümmern hervorgezogen worden.
Marquette (Michigan), 2. September, Der Dampfer Western Reserve ist, wie dem B. R. berichtet wird, auf dem oberen See fast mit Mann und. Maus untergegangen. Ein einziger Ueberlebender hat die Geschichte des Schiff bruchs erzählen können. Das Unglück trat ganz plötzlich und un⸗ erwartet ein. In der Frühe um 9 Uhr krachte das Schiff auf ein Mal und brach in zwei Stücke. Die Beote wurden sofort hinabgelassen. Capitän Minch nebst seiner Familie und der Besatzung stieg in eine hölzerne Jolle, während alle Anderen sich in ein eifernes Boot zu retten versuchten. Die „Western Reserve war nach 10 Minuten untergegangen. Bald darauf kenterte auch das Boot. Die Jolle eilte herbei, um die Fahrgäste zu retten. Es gelang jedoch nur bei jweien. Die Jolle trat dann die Fahrt nach dem 60 eng⸗ lische Meilen entfernten White Fiss an. Lange trotzte sie Wind und Wellen, bis auch sie umschlug. Der einzige Gerettete, ein vor⸗ trefflicher Schwimmer, erreichte nach zwei Stunden das Ufer. Er erzählt, daß er einige Sekunden das verzweiflungsvolle Schreien der Frauen und Kinder gehört habe. Die „Western Reserve“ war einer der größten Dampfer, die den oberen See befahren. Er war 300 Fuß; lang. Der Eigenthümer des Schiffes war der Capitän selbst.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2 effet ustellungen u. .
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung 2c. von Werthpapieren.
DOeffentlicher Anzeiger.
53
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch. 7. Erwerbs- und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. k
10. Verschiedene
ekanntmachungen.
5 Untersuchungs⸗Sachen. Keine.
7 Aufgebote, Zustellungen und dergl.
32891 Bekanntmachung.
In Sachen des Webers Carl Bock zu Branderode, Klägers, wider den Fuhrmann Carl Wagner zu Braunlage, Beklagten, wegen Forderung, wird, nach⸗ dem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten an folgenden Grundstücken zustehenden ideellen Antheils:
I) dem Wohnhause No. ass. 72 zu Braunlage, sammt Zubehör,
27) einer Wiese zu R Morgen 35 Ruthen an
Berger's Garten hinter dem Hause, 3) ; Morgen 10 Ruthen Wiese am Brunnen⸗ ache, 4 2 n nern. 725 Ruthen Wiesen am Haselhofe, ; zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Be⸗ schluß vom 24. d. M., eingetragen im Grundbuche am 25. desselben Mts., verfügt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 11. Oktober 1892, Nachmittags 4 Uhr, vor Herzoglichem Amts gerichte Hasfelfelde in der Ziem'schen Gastwirthschaft zu Braunlage angesetzt, in welchem die Hypothek— gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Haffelfelde, den 25. August 1892.
Herzogliches Amtsgericht. Bröckelmann.
33138
In Sachen betreffend die Zwangsversteigerung des dem Schlachtermeister Carl Lettow zu Kröpelin ge⸗ hörigen Ackerstücks Nr. 37a. im Holjschlage hiesiger Feldinark hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklä⸗ rung äber den Theilungsplan sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Sonnabend, den 24. September 1892, Vormittags 11 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden vom 2. September d. J. an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichts schreiberei niedergelegt - sein.
Kröpelin, den 27. August 1892. Großherzogliches Amtsgericht.
ls 39 -
In Sachen betreffend die Zwangsversteigerung der dem Tischler Heinrich Prenzlin gehörigen Büd⸗ nerei Nr. 17 zu Jarmstorf wird zur Abnahme der Rechnung des Seguesters, zur Erklärung über den Theilungsplan und zur Vornahme der Vertheilung ein Termin bestimmt auf den 24. dieses Monats, Vormittags 10 Uhr. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden eine Woche vor dem Termin auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht der Betheiligten niedergelegt werden.
Das Honorar des Sequesters ist auf 40 (6 fest⸗ gesetzt worden.
Gadebusch, den 3. September 1892.
Der Amtsrichter: Schroeder.
32962 Oeffentliche Zustellung.
In dem mit Beschluß des Königlichen Amts— gerichts Speyer, als Vollstreckungsgericht, vom Heutigen, in Sachen des Gustav Müller, Banguier in Speyer, Gläubiger, gegen Joseph Holz, Wirth, Metzger und Schreiner, und dessen gewerblose Ehe—⸗ frau Barbara. geb. Fischer, beisammen in Otterstadt wohnhaft. Ehemann Holz z. Zt. unbekannt wo ab— wesend, Solidarschuldner, eingeleiteten Vertheilungs⸗ verfahren ist Vertheilungstermin auf Samstag, den 29. Oktober 1892, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale des Königlichen Amtsgerichts dahier anberaumt.
Zu diesem Termine wird der abwesende Schuldner Ehemann Holz unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses mit seinen Einwendungen gegen den entworfenen oder im Termine berichtigten Ver— theilungsplan und die darin aufgenommenen For⸗ derungen hiermit vorgeladen, mit dem Beifügen, daß der Entwurf des Vertheilungsplanes während der letzten zwei Wochen vor dem Vertheilungstermine , Gerichtsschreiberei zur Einsicht auf⸗ iegt.
Speyer, den 2. September 1892.
Königliche Amtsgerichtsschreiberei. Klein, Kgl. Secretär.
32527] Aufgebotsverfahren.
Nr. 42 817. Auf Antrag des Josef Hermann, . in Mitterfels, erläßt das Gr. Amtsgericht III.
ierselbst das Aufgebot des Pfandbriefes der Rheinischen Hypothekenbank in Mannheim, Serie 57, LIitt. A. Nr. 1433, vom 1. August 1888, verzinslich zu 3 0,9, über 2000 6. . .
Der Inhaber dieses Pfandbriefes wird bei Ver⸗ meiden der Kraftloserklaͤrung desselben aufgefordert, spätestens in dem auf ,, den 3. Ja⸗ nuar 1895, Vorm. 9 Uhr, bestimmten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte geltend zu machen und die Urkunde vorzulegen.
Mannheim, den 29. August 1892. .
Die K Gr. Amtsgerichts. alm.
49989 Aufgebot. :
Auf Antrag der Wittwe Elisabeth Klinge, geb. Winter, zu Linden wird der Inhaber folgender beiden über je 1060 ½ nebst 3 o Zinsen lautenden Leih- kassenscheine der Residenzstadt Hannover, Litt. C.
Nr. 3468 (Conto Nr. 9g46), ausgestellt am 8. No⸗
vember 1875, und Titt. G. Nr. 12599 Conto Nr. 3897), ausgestellt am 8. September 1879. auf gefordert, spätestens in dem auf den 3. Juli 1893, Mittags 12 Uhr, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Amtsgerichte seine Rechte anzumelden
und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗
loserklärung derselben erfolgen wird. Hannover, den 24. November 1891. Königliches Amtsgericht. V. G.
15931 , Oldenburg.,
Die Wittwe des Kantors S. Popper zu Frank⸗ furt a. M., Oederweg Nr. 40, Henriette, geb. Aberle, hat vorgestellt und bescheinigt, daß ihr der 40 Thaler⸗ Schuldschein der Oldenburgischen Eisenbahn⸗Prämien⸗ anleihe des Herzogthums Oldenburg von 1 Nr. S604 abhanden gekommen und nicht wieder aufzufinden sei. .
Dieselbe hat beantragt, daß ein Aufgebot wegen des . abhanden gekommenen Schuldscheins erlassen werde.
Dem Ansuchen wird stattgegeben und der Inhaber des bezeichneten Papiers aufgefordert, dasselbe spä⸗ testens in dem Aufgebotstermine am 17. September 1896 im Original vorzulegen und seine Rechte anzumelden, widrigenfalls auf . der genannten Wittwe Popper das Papier für kraftlos erklärt wird.
1892, Mai 31.
Harbers.
19577 Aufgebot.
Auf Antrag der Ehefrau des Schuhmachermeisters Doldt, Bertha, geb. Beyer, in Strehlen, wird der Inhaber der Police Nr. 17 286 der Hannoverschen Tebensversicherungs⸗Anstalt zu Hannover, auggestellt am 12. Mai 1874 über ein Kapital von 390 Thalern zur . des Lebens der Antragstellerin zu Gunsten des Ehemannes derselben, aufgefordert, spätestens in dem auf den 31. Januar 1893, Vormittags 12 Uhr, Zimmer 1, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Police vorzulegen, n n nn die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. .
Hannover, den 14. Juni 1892.
Königliches Amtsgericht. V. H. Hammerschlag.
7460 wd
Das Sparkassenbuch der hiesigen städtischen Spar⸗ kasse II. Nr. 32 040 über 214,13 S nebst Zinsen seit dem 1. Januar 1892, ausgefertigt für Reinhold Karwatzki, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der Vormünderin des Reinhold Karwatzki, das ist der Maschinenbauerwittwe Auguste Karwaßki, geb. Jacoby, von hier, zum Zweck der neuen Ausfertigung für kraftlos erklärt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 7. Dezember 1892, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 36, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung desselben . wird.
Königsberg, den 26. April 1892.
Königliches Amtsgericht. IX.
32893 Aufgebot. ;
Nr. 8873. Das Gericht hat heute verfügt:
Kaufmann B. Kayser in St. Georgen, vertreten durch Rechtsagent C. Kreuzer in Triberg, letzter Inhaber eines von Jonathan Henninger in St. Georgen ausgestellten, auf A. Fleig, Uhrenfabrikant in Triberg, gezogenen Wechsels an eigene Ordre vom 7. Januar 1892, Nr. 10115 über 170 6, dessen Verfallzeit der 15. April 1897 war, hat unter Glaubhaftmachung des Abhandenkommens bezeich⸗ neten Wechsels das Aufgebotsverfahren beantragt.
Der Inhaber des Wechsels wird daher aufgefor— dert, spätestens in dem auf Dienstag, 21. März E893, Vormittags 9 Uhr, vor Gr. Amts⸗ gericht Triberg bestimmten Aufgebotstermine seine Rechte an den Wechsel anzumelden und denselben vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung er⸗ folgen wird.
Triberg, 26. August 1892.
Großherzogliches Amtsgericht. Der Gerichtsschreiber: (Unterschrift.) 7461 ;
Das Königliche Amtsgericht Mitterfels hat unterm 25. April 1892 folgendes Aufgebot erlassen:
Auf dem Anwesen Haus Nr. 28 des Gütlers Michael Semmelmann in Ascha ist für Josef Schießl seit 29. März 1825 auf Grund Uebergabsbriefes vom 21. August 1823 im Hypothekenbuche für Ascha Band 11II. Seite 391 für die Dauer des ledigen Standes in Krankheitsfällen freie Wohnung im Hause und 14 Tage unentgeltliche Hausmannskost, im Falle der Erwerbsunfähigkeit lebenslängliche freie Wohnung eingetragen.
Nachdem die Nachforschungen nach dem xecht— mäßigen Inhaber dieser Forderung fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf diese Forderung sich beziehenden Handlung an gerechnet 30 Jahre ver⸗ strichen sind, so wurde Einleitung des Aufgebots— verfahrens beantragt. ö
Es werden daher diejenigen, welche auf obigen Anspruch ein Recht zu haben glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche innerhalb 6 Monaten, spätestens aber in dem auf Freitag, den 18. November 1892, Vorm. 9 Uhr, anberaumten Aufgebots⸗ termine hierorts geltend zu machen, widrigenfalls der Anspruch für erloschen erklärt und im Hypotheken⸗ buche gelöscht würde.
Mitterfels, den 26. April 1892. .
Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts.
(L. S.) Unterschrift.)
32892 Aufgebot. . Der Grundbesitzer Franz Marzoll in Schönichel in Oesterreich, vertreten durch den Rechtsanwalt Gottzmann in Hultschin, hat das Aufgebot nach⸗ stehender in der Gemarkung Preußisch Oderberg— Annaberg an der Oder belegenen Parzellen zum Zwecke der Anlegung eines neuen Grundbuchblattes beantragt: a. der Ackerparzelle Kartenblatt 1 Nr. 137 von von 11 a 70 qm, b. der Holzungparzelle Kartenblatt 1 Nr. 138 von 4 a 30 am, c. der Oedlandsparzelle Kartenblatt 1 Nr. 139 von 30 qm.
Es ergeht an die unbekannten Eigenthums— prätendenten und dinglich Berechtigten die Auffor— derung, ihre Ansprüche und Rechte auf die genannten Parzellen spätestens in dem am 9. Januar 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — Schöffensitzungssaal — anstehenden Auf⸗ gebotstermine bei Vermeidung der Ausschließung der⸗ selben anzumelden Hultschin, den 29. August 18932. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.
32894] e, g.
Behufs Verbreiterung bezw. Neubdues des Com- munikationsweges von Lutter a. Bbg. nach Langels⸗ heim haben:
1) der Oeconom Heinrich Welge in Bredelem von seinem auf Langelsheimer Feldmark belegenen
rundstücke Plan Nr. 4522. ein Trennstück zu 34 a 70 4m,
2) der Großköther Carl Illers in Langelsheim von seinem daselbst liegenden Grundstücke Plan Nr. 453 4 a 60 4m, . .
3) der Rittergutsbesitzer Mackensen v. Astfeld zu Astfeld von seinem daselbst liegenden Grundstücke Plan Nr. 532 ein Trennstück zu 3 a 55 4m,
4) die Wittwe des Kothsassen Ernst Oberbeck, Wilhelmine, geb. Haase, zu Bredelem, als Ver—⸗ treterin ihrer beiden Töchter Emma und Auguste Oberbeck, von dem daselbst liegenden an den Plan Nr. 532 angrenzenden Grundstücke ein Trennstück zu 2 a 26 4m,
5) die Pfarre zu Langelsheim von dem daselbst liegenden Plane Nr. 4596. ein Trennstück zu 164m,
im Wege der gütlichen Vereinigung gegen eine Entschädigung von g00 ½ bezw. zu ad 4 von 1200 ½ für 25 a, an den Kreis⸗-Communalverband Gandersheim abgetreten.
Auf Antrag der Herzoglichen Kreis⸗Direction zu Gandetsheim, als Vertreterin des Kreis⸗-Communal— verbandes, wird zur Auszahlung der fraglichen Ent— schädigungsgelder zu 1656 M 84 3 Termin auf den 2. November 1892, 10 Uhr Vormittags, angesetzt, zu welchem alle bekannten und nicht be— kannten Realberechtigten bei Strafe des Ausschlusses damit geladen werden. .
Lutter a. Bbg., den 9. August 1892.
Herzogliches Amtsgericht. Lutterloh.
33140 Aufgebot behufs Todeserklärung.
Auf den Antrag des Schiffers Jacob Tamcke in Blankenese, als B fm ih fighn der Wittwe Catha⸗ rina Bohn, geb. Haack, in Blankenese werden der Schiffsführer Jochim Haack, geboren in Blankenese am 20. Dezember 1816 als Sohn der Eheleute Jochim Haack und. Metta, geb. Breckwoldt, in Blankenese, sowie die unbekannten Erben des selben aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf Freitag, den 9. Dezember 1892, Mittags 12 Uhr, anberaumten Auf⸗ gebotstermin zu melden, widrigenfalls der Verschollene fur todt erklärt und über sein Vermögen in Gemäß—⸗ heit der Verordnung vom 21. April 1840 verfügt werden wird.
Blankenese, den 3. September 1892. Königliches Amtsgericht. Veröffentlicht: Secretär Rustin, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Im Namen des Königs?!
Verkündet am 8. August 1892. Bergsträßer, Gerichtsschreiber.
Auf den Antrag der Wittwe des Regierungs— Assessors Theoder Wiedemann. Emilie, geb. Rein— hardt, zu Schmalkalden, erkennt das Königliche Amts— gericht zu Schmalkalden arch den Amtsrichter Bürner für Recht:
Die Schuld- und Pfandverschreibungsurkunde vom 23. Mai 1848 über ein Darlehn von 209 Thlr., eingetragen im G. W. u. H. Pr. von Haindorf Bd. 17. Bl. 31 für die Wittwe des Regierungs⸗ Assessors Theodor Wiedemann, Emilie, geb. Rein— hardt, wird für kraftlos erklärt.
Bürner.
32895
32896 Im Namen des Königs! Verkündet am 24. August 1892.
Referendar Zeppenfeldt, Gerichtsschreiber.
Auf den Antrag des Fabrikarbeiters August Küster und dessen Ehefrau Sophie, geb. Degener, zu Peine, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Burgdorf für Recht: ; .
Die Hypothekenurkunde über die zu Gunsten der Ehefrau Küster, Sophie Dorothee, geb. Degener, aus Burgdorf im Grundbuche von Burgdorf Band VIII. Blatt 318 unter Nr. 2 der Ab⸗ theilung III. eingetragene Hypothek von 2385 M06 wird fuͤr kraftlos erklärt.
(gez) Krüger. Ausgefertigt: (E. S8.) Niem ener, Assistent, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts. 32897 Bekanntmachung.
Auf den Antrag der Vincent und Margaretha verwittwet gewesenen Dopierala, geborenen Konczal Kajdasz'schen Eheleute in Schroda hat das unter— zeichnete Gericht unterm 26. v. M. erkannt und ver— kündet:
Alle unbekannten Interessenten werden mit ihren Eigenthumsansprüchen an die Grundstücke Schroda Nr. A0 und 358 ausgeschlossen. .
Den Michael und Marianna geborenen Dopierala Wostys schen Eheleuten in Washington werden ihre Eigenthumsansprüche an die Grundstücke vor— behalten.
Schroda, den 1. September 1892.
Königliches Amtsgericht.
32904 Oeffentliche ,
In Sachen der Chefrau des Kaufmanns Georg Uchtmann, Lina, geb. Rosenkranz, zu Oldenburg, jetzt zu Hannover, Klägerin, wider ihren genannten Ehemann, unbekannten Aufenthalts, Beklagten,
wegen Herstellung des ehelichen Lebens, stellt die Klägerin, vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Dr.
Bargmann hieselbst, nachdem das Urtheil des Groß⸗ herzoglichen Landgerichts hieselbst vom 22. Juni v. J. rechtskräftig geworden und der Beklagte innerhalb der gesetzten ö. und auch bis jetzt nicht zurückgekehrt sst, den Antrag, einen Termin zur weiteren Ver⸗ handlung anzusetzen, in welchem sie beantragen wird, in Gemäßheit des Urtheils vom 22. Juni vorigen Jahres nunmehr die zwischen Parteien bestehende Ehe zu scheiden, unter Erklärung des Beklagten für den schuldigen Theil und Verurtheilung desselben in die Kosten. . . .
Dieselbe ladet den Beklagten zu diesem von n Herrn Vorsitzenden der Cwilkammer J. des Groß⸗ herzoglichen Landgerichts hieselbst auf Montag, den 5. Dezember 1892, Vorm. 10 Uhr, an⸗ gesetzten Termine, mit der Aufforderung, einen bei dem Großherzoglichen Landgerichte hieselbst zuge⸗
lassenen Rechtsanwalt zu bestellen.
Da der Aufenthalt des Beklagten nach wie vor unbekannt ist, so wird ihm diese Ladung hiemittelst öffentlich zugestellt.
Oldenburg, den 31. August 1892.
Gerichtsschreiberei i, nen Landgerichts.
Kühle.
32900 Deffentliche ˖ Zustellung.
Die Ehefrau Fabrikarbeiter August Wüllner, Pauline, geb. Kley, zu Bielefeld, Hakenort 4, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Ohly zu Bielefeld, klagt gegen ihren genannten Ehemann, früher da— selbst, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die Ehe der Parteien zu trennen und den Beklagten für den allein schul⸗ digen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bielefeld auf den 2. Dezember 1892, Vor⸗ mittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu be— stellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Bielefeld, den 30. August 1892.
Rose, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. 32899 Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau Kaufmann Ernst Lindner, Minna, geb. Süß, zu Bielefeld, vertreten durch den Rechts— anwalt Bock daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, früher hier, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die Ehe der Parteien zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des König— lichen Landgericht; zu Bielefeld auf den 2. De⸗ zember 1892, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu— gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. ⸗
Bielefeld, den 30. . 1892.
Rose, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
32386 Oeffentliche Zustellung.
Die Losmannsfrau Maria Wallat, geb. Mitelinski, in Schwiegupönen per Sodargen, vertreten durch den Rechtsanwalt Burchard, klagt gegen den Losmann Joseph Wallat, unbekannten Aufenthalts, wegen böswilliger Verlassung und Versagung des Unter—⸗ halts, mit dem Antrage: die Ehe zu trennen und den Verklagten als schuldigen Theil zu erklären, ihm auch die Prozeßkosten zur Last zu legen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Insterburg auf den 20. De⸗ zember 1892, Vormittags 10 Uhr, mit der Äufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu—⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der offentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Insterburg, den 29. August 1892.
Jordan, Kanzlei⸗Rath,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
32902) Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Paul Sellmer zu Berlin, Pots— damerstraße 47, vertreten durch die Rechtsanwälte Viebig und Rieck hier, Potsdamerstraße 96, flagt gegen die frühere Fuhrwerkebesitzerin Jenny Heide— mann, geb. Besser, zur Zeit unbekannten Aufent— halts, zuletzt in Schöneberg, mit dem Antrage; die Beklagte kostenpflichtig zur Zahlung von 1682 O5 8 nebst 6b Zinsen seit dem 1. September 1890 und zur Einwilligung in Auszahlung dieser Summe von den bei der Königlichen vereinigten Konsistorial⸗, Militär⸗ und Baukasse am 7. Februar 1891 durch den Gerichtsvollzieher Zaborowski hinter⸗ legten 2068,15 M an Kläger zu verurtheilen, das Urtheil auch gegen Sicherheitsleistung für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Cibilkammer des Königlichen Landgerichts JI. zu Berlin, Hallesches Ufer 29/31, 1 Treppe, Zimmer 33, auf den 8. Dezember 1892, Vor⸗ mittags 10 Uhr, mit der Ifen e einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der oͤffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 30. August 1392.
Pertsch, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts 1II., Civilkammer I.
32910 Oeffentliche Zustellung und Ladung.
Die unter der Firma Süß — Schülein C Neuburger in Regensburg bestehende Eisengroßhandlung hat gegen den Schmied Adam Silberhorn, früher in Arnschwang wohnhaft, nun unbekannten Aufenthalts, wegen Wechselforderung am 27. August 1892 zum Kgl. Amtsgerichte Furth Klage im Wechselprozesse erhoben mit dem Antrage, den Beklagten kosten⸗ pflichtig zur Zahlung von 184 Ä Wechselsumme nebst 6 0½ Verzugszinsen hieraus vom 11. August 1892 an sowie 3 g 85. 3 Protestkosten und Provision zu verurtheilen und das ergehende Urtheil
für vorläufig vollstrecköbar zu erklären. Klägerin