1892 / 216 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Sep 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Ebenso wurde ein Einfuhrverbot gegen gebrauchte Waäͤsche, ge— brauchte Kleidungsstücke, gebrauchtes Bettzeug, Lappen, Lumpen, gebrauchte Watte, Haare und Kratzwolle aus Danemark erlassen.

Ferner sollen sämmtliche Bekleidungsstücke, welche Reisende aus Rußland, Finland, Deutschland, Frankreich, Belgien und Dänemark zum eigenen Gebrauche mit sich führen, bei der Ankunft in Norwegen unter behördlicher Aufsicht in dem Umfange und in der Weise gereinigt werden, wie es vom Justizdepartement näher bestimmt werden wird. . ;

Die Königlich norwegische Regierung hat zufolge zweier weiterer Verordnungen vom 31. August und 1. Sextember 1892 nunmehr auch die an der Themse gelegenen englischen Häfen und die dänischen Häfen bis auf weiteres als von Cholera inficirt bezeichnet. .

Ferner ist das gegen Deutschland ergangene Verbot der Einfuhr von frischem und getrocknetem Obst und Gemüse auch gegen Ruß⸗ land, Fin land und Frankreich erlassen worden. (Vergl. . Reichs—⸗ Anzeiger“ Nr. 213 vom 9. September 1892.)

Dänemark.

Durch Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz⸗Ministeriums vom 1. September 1892 ist der Zutritt von Personen über die jütische Landesgrenze nach Dänemark bis auf weiteres verboten worden.

Durch die gleiche Bekanntmachung wird Quarantäne für die⸗ jenigen Schiffe angeordnet, welche von deutschen Häfen der Ostsee zwischen der dänischen und russischen Grenze kommen oder mit aus solchen Häfen kommenden Schiffen auf der Reise verkehrt haben. Nur für die nach Gjedser und Korsör ankommenden Postdampfschiffe ist die übliche zehntägige Quarantänefrist auf 48 Stunden zu be— schrãnken.

Gleichzeitig ist die Einfuhr von gebrauchter Leibwäsche, ge— brauchten Kleidungsstücken und gebrauchtem Bettzeug (soweit diese Gegenstände nicht zum Reisegut von Passagieren gehören) aus allen denjenigen Ländern nach Dänemark verboten worden, welchen gegen— über Quarantäne oder die Bestimmungen über gesundheitspolizeisiche Untersuchung in Kraft gesetzt worden find. Wenn eine Desinfection des Reiseguts, welches ungewaschene Leibwäsche, Bettzeuge oder wollene Kleidungsstücke enthält, auf Grund der örtlichen Verhältnisse nicht ausführbar ist, so sind die bezeichneten Gegenstände, sofern sie nicht auf der Stelle zurückgeschickt werden können, zu verbrennen. =

Ferner ist die Einfuhr von Lumpen, gebrauchter Watte, Kratz wolle und Papierabfällen, Haar, Häuten, Obst, Grüngewächsen und Blumen aus denjenigen Landern nach Dänemark verboten worden, welchen gegenüber bezüglich einzelner oder sämmtlicher Häfen Quarantäne besteht.

Tunis. .

Die Ablieferung und das Visa der Gejundheitspässe sind für alle aus den Häfen des nördlichen Rußlands, Deutschlands, der Nieder— lande, Belgiens und aus dem Hafen von Havre kommenden Schiffe als obligatorisch erklärt. Gesundheitspaß und Visa werden von allen nach dem 2. September 1892 abgefahrenen Fahrzeugen gefordert. Das Visa ist ohne Ausnahme und ohne Dispensatien in allen vorgenannten Häfen zu ertheilen, welche von Schiffen, gleichviel woher sie kommen, vor ihrer Ankunft in dem Bestimmungshafen angelaufen werden.

Theater und Mufik.

Der im Friedrich⸗-Wilhelmstädtischen Theater vom Director Fritzsche veranstaltete, morgen mit der Aufführung der Operette Das Mädchen von Elisonzo“ beginnende Offenbach⸗Cyklus wird in kurzer Aufeinanderfolge nachstehende Werke:; „Schönröschen“, „Die Banditen“, ‚Die schöne Helena“, Blaubart“, „Die Seufzer⸗ hrückens, Madame Favart“', Madame Herzog“ und „Hoffmann's Erzählungen“ zur Darstellung bringen. Um dieses interessante Unter— nehmen gelingen zu lassen und die Vorstellungen mit der an dieser Bühne bekannten Präcision auszuführen, mußten die höchsten An— forderungen an die Leistungsfähigkeit des gesammten Personals ge⸗ stellt werden. Den Freunden der Offenbach'schen Operetten glaubt die Direction nun aber auch genußreiche Theaterabende in Aussicht stellen zu können.

Die Direction des Theaters Unter den Linden“ hat sich mit Rücksicht auf die ungestärte und vollständige Beendigung aller Installirungsarbeiten entschlossen, als Eröffnungstag Dienstag, den 20. d. M., festzusetzen. Es ist damit auch auf die Eröffnung des großen Hotels Der Lindenhof und des damit verbundenen Café Ronacher“ Unter den Linden Rücksicht genommen, welche beiden Etablissements an demselben Tage dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Die Billets für Logen und Sitze zur Eröffnungsvorstellung sind vergriffen.

In Nr. 213 des R- u. St.⸗A. haben wir den Tod des Musik⸗ schriftstelles Vietor Wilder in Paris gemeldet. Wilder war wie wir der Köln. Ztg.“ entnehmen 1835 in Gent geboren, wo er neben dem Studium der Philologie demjenigen der Musik oblag. Er wandte sich frühzeitig nach Paris, wo er den verschiedenen musikalischen Zeitschriften geschätzte Beiträge; den französischen Componisten zahlreiche Operntertè lieferte. Seit der Gründung des Gil Blas, gehörte er diesem Blatt als Musikkritiker an. Sein Hauptverdienst für uns ist die regsame Thätigkeit, die er seit vielen Jahren für die Verbreitung der deutschen Musik in Frankreich entfaltet hat. Sie begann mit der Uebertragung von Liedern und größeren Werken von Tondichtern von Händel bis auf Grieg und Brahms; seine bedeutendste Leistung auf diesem Gebiet ist die klavier— mäßige Uebertragung der meisten Wagner schen Opern. Wilder sollte noch eine Uebertragung der Meistersinger“ herausgeben, da die bisher benutzte, von einem anderen stammende, den musikalischen Anforderungen nicht entspricht; die Arbeit dürfte nahezu vollendet sein. Wilder hinterläßt zwei größere Werke über Mozart (1880) und Beethoven (1883).

Mannigfaltiges.

Aus Anlaß der heute Morgen um 3 Uhr erfolgten Entbindung Ihrer Rajestät der Kaiserin und Königin von einer Prinzessin hat auf Allerhöchsten Befehl die aus dem Manöver zurückgebliebene Leib-Batterie des 1. Garde⸗-Feld⸗A rtillerie⸗ Regiments heute Vormittag um 8 Uhr im Lustgarten 36 Salutschüsse gelöst. Die öffentlichen Gebäude haben geflaggt.

Die Dichterin Wilhelmine Hensel hat am Sonntag in Charlottenburg, beglückwünscht von Nah und Fern, ihren 90. Geburts—⸗ tag, umgeben von Verwandten und Freunden, festlich begangen. Der erste Glückwunsch, der telegraphisch in der Frühstunde eintraf, war, wie wir der N. Pr. Ztg.“ entnehmen, von Ihrer Majestät der Kaiserin. Er lautet folgender— maßen: Marmor⸗Palais, den 11. September. Ich sage Ihnen Meinen herzlichsten Glückwunsch zu Ihrem 96. Geburtstage. Sie blicken auf ein schönes, erinnerungsreiches Leben zurück, in welchem Sie es verstanden haben, mit der Kunst und Poesie eine thatkräftige Liebe für Ihre Familie, für Ihre Nächsten und als Oberin des Elisabeth⸗Stiftes wie eine Mutter für die mutterlosen Kinder sorgend, zu verbinden. Möge Gottes Segen weiter auf Ihrem Lebensabende ruhen. Augu te Victoria.

Graf Perponcher, der frühere Ober⸗Hofmarschall, hat, wie die N. A. Z. mittheilt, in den Anlagen des Schloßparks von Bellevue einen Denkstein zur Erinnerung an die Hochselige Kaiserin Augusta in Form eines Granitfindlings mit einer kurzen Inschrift setzen lassen. Der Hauptweg in diesem Revier hat die Bezeichnung „Kaiserin Augusta⸗Weg! erhalten.

Auf den Glückwunsch, den der Berliner Magistrat der Stadt Genua zum Columbusfeste übersandt hat, ist, der „Voss. Ztg.“ zufolge, umgehend auf dem Drahtwege folgende Ant— wort eingegangen: „Der großen Hauptstadt der deutschen Nation erwidert Genua mit herzlicher Zuneigung und mit dem lebhaftesten Vertrauen, daß die große Völkervereinigung, welche heute im Hafen von Genua stattfindet, ein sicheres Pfand sein möge für den Fort—

*

Völkern).

Aeber den Plan, in Berlin das erste Glied eines elektrischen Hochbahn⸗-NVetzes zu bauen, erfährt die Nat. Ztg.“: Zwischen der Ministerial⸗Baucommission, dem Magistrat, dem Polizei⸗Präfi⸗ dium und der Firma Siemens u. Halske ist völlige Üeber⸗ einstimmung wegen der Richtung der Hochbahn zwischen der Warschauer Brücke und dem Zoologischen Garten erzielt worden. Auf Grund dieser Verstaͤndigung haben Siemens u. Haléke das Gesuch um Concessionirung der Bahn eingereicht, sich aber aus praktischen Gründen einstweilen auf die Strecke Warschauer Brücke—-Nollendorfplatz beschränkt. In⸗ jwischen hat sich der Gemeindevorstand der Luther-Kirche auf dem Dennewitzplatze mit einer Eingabe an Seine Majestät den Kaiser gewendet, in der Einspruch gegen die Beeinträchti⸗ gung der Aussicht auf die Kirche durch den Bahnkörper er⸗ hoben wird. Auf eine an sie ergangene Aufforderung hin haben Siemens u. Halske diese Vorstellung ausführlich beantwortet. Zur Ausführung der Bahn fehlt nur noch die Concession. Das Geld ist vorhanden; mit dem Bau soll sofort nach Einlaufen der Concession begonnen werden.

Nach einem Beschluß des Gemeinde-Kirchenraths der St. Matthäi-Kirche werden, wie der N. A. 3. mitgetheilt wird, die Bänke in der genannten Kirche nicht mehr verschlossen werden. Die Inhaber gemietheter Plätze sind aufgefordert worden, diese mit dem Beginn des Gottesdienstes einzunehmen.

6 des freundlichen Verkehrs und der Eintracht unter den

Nach Schluß der Redaction eingegangene De peschen.

Hamburg, 13. September. (W. T. B.) Die Cholera⸗ Commission des Senats theilt wiederholt mit, daß Krankenwärter in den Staats⸗KWrankenhäusern nicht mehr angenommen werden können. Die Gerüchte, daß in den Hamburger Gefängnissen 60 Personen an der Cholera gestorben seien, sind absolut unrichtig. Es ist bisher dort kein einziger Erkrankungsfall vorgekommen.

Prag, 13. September. (W. T. B.) Gegenüber der Blättermeldung von der Erkrankung eines unter verdächtigen Symptomen aus Hamburg hier eingetroffenen Reisenden wird amtlich constatirt, daß derselbe vollständig gesund ist.

Paris, 13. September. (W. T. B.) Der Minister⸗ rath beschloß in seiner heutigen Sitzung, daß am 22. d. M. anläßlich des 100jährigen Jahrestages der Procla— mation der Republik eine große Feier im Pantheon statt⸗ finden solle. Sämmtliche Behörden werden hierbel vertreten sein.

New-⸗Hork, 13. September. (W. T. B.) Gestern Abend wurden mehrere, aber erfolglose Versuche unternommen, die Passagiere der „Normannia“ auf Fire⸗Island zu landen. Trotz der energischen Aufforderung des Abgesandten— des Gouverneurs des Staats New⸗Hork, welcher die Er⸗ mächtigung zur Landung überbrachte, verweigerten die Lokal— behörden, unterstützt von der wüthenden Volksmenge, selbst den Frauen und Kindern die Landung. Auch die Versicherung, daß sich kein Kranker an Bord des „Cepheus“, welcher die Passagiere der „Normannia“ aufgenommen hatte, befinde, sowie die Vorstellung, daß die Passagiere Hunger und Kälte zu leiden haben würden, blieben ohne Erfolg.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Wetterberi vom 13. September, 8 Uhr Morgens.

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red. in Millim.

Mullaghmore Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm Saparanda. St. Petersburg Moskau... Cork, Queens; . Cherbourg ,,, vlt FSamburg .. winemünde Neufahrwasser Memel ...

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Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern—

haus. —̃ . ,,, 45. . Dyer in 3 Acten von P. Mascagni. Text von P. 9 Fan dh,, , ,,. Suardon (nach Erckmann und Chatrian), deutsch von * Abend. Schönröschen. M. Kalbeck. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Die Puppenfee. tissement von Haßreiter und Gaul. Musik von J. (Les Jobar-ds.) Sittenbild Baver. In Scene gesetzt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent: Musikdirector Hertel. Anfang Anfang 77 Uhr. . Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Schauspielhaus. 189. Vorstellung. Was ihr wollt. J 6 ö ö Aufzügen von Shakespeare, ö Schlegel's Uebersetzung. In Scene gesetzt vom Ober⸗ 2 gfefana 7 Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr. Zimmermann. Anfang 7 Uhr.

Oberon, Köni Aufzügen. 5 wolkenlos von Weber. Die Recitative von F. Ballet von Emil Graeb. QOber⸗Regisseur Tetzlaff. Sirigent: Kapellmeister ö. ,,. 73 Uhr.

Schau spielhaus. Plauderei in 1 Aufzug von O. F. Gensichen. In Oper. Scene gesetzt vom Ober⸗-Regisseur Max Grube.

Anfang 73 Uhr. .

Donnerstag: 2. Vorstellung

Cyclus. Dieselbe Vorstellung. 9

Pantomimisches Ballet-Diver⸗ burg. Mittwoch: Zum 5. Male:

9

Kroll's Theater.

Donnerstag: Gastspiel des

Opernhaus. 181. Vorstellung. 95 . der Elfen. Romantische 8,

Musik von C. M.

190. Vorstellung. Lydia.

e. Anfang 7 Uhr.

Adolph Ernst Theater. 3. Male: Tie wilde

Residenz . Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ Die Dummen. Am Landes- Ausstellungs-Park (Lehrter Bahnbo)h.

. 1. in 3 Acten von Geöffnet von 12—= 11 Uhr. Guinon und Denier. Deutsch von Otto Brandes.

Mittwoch:

Täglich, bei günstigem Wetter: Großes Concert Wüllner. im Sommergarten. Anfang an Sonn und Festtagen In Scene geseßt vom 4 Uhr, an den Wochentagen z Ühr.

Belle Alliance Theater. Nene Dentsche

Mittwoch: Die schöne Melusine. Ko— mische Oper in 3 Acten und einem Vorspiel von Die Prüfung. Lustspiel in 1 Aufzug von L. Elard Hoffschläger. Musik von Th. Hentschel. In Clement. Der eingebildete Kranke. Lust. Scene gesetzt von W. Hock. Anfang 7! Uhr.

spiel in 3 Aufzügen von Moliére, mit Benutzung der Baudissin'schen Uebersetzung. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max 8r

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Madonna.

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von Carl Treumann. Musik von Jacques Offenbach. 131541] Hohenzollern⸗Galerie im Offenbach⸗

Mittwoch, 21. September: Offenbach-Cyelus. L M Sonntag 50 .

9 Vorm. 10 Ab. Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Rundgemälde 1640 1850. Kinder die Hälfte.

rania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Concerte.

Concert Haus. Eröffnung der 26sten und Jubiläums⸗Saison am Donnerstag, den 15. September. I. Karl Meyder⸗Concert. Abonnement 25 Billets 10 MS. 10 Billets 5 n, Billets 3 M im Bureau des Hauses.

Familien ⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Adda de Greiff mit Hrn. Staats⸗ anwalt F. Matthias Reincke (Bockum bei Kre⸗ feld Krefeld. Frl. Clara Weber mit Hrn. Prediger Eugen Schröter (Schneidemühl). Frl. Margarethe Hoffheinz mit Hrn. Pfarrer August Klein (Neukirch, Ostpr. Karkeln).

Mittwoch: Zum Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister a. D.

Gesangs⸗ von Blanfkensee (Zipkow). Eine Tochter:

Wien. 3. still wolkenlos

Breslau.. 2 bedeckt

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9) Thau, Dunst. 2) Thau. Thau. 9) Mittags Regen.

Uebersicht der Witterung.

Während das barometrische Maximum, welches gestern über der Alpengegend lagerte, sich ostwarts nach Galizien verlegt ö. ist über der nördlichen Nordsee ein ziemlich tiefes Minimum erschienen, im östlichen Nordseegebiete auffrischende südliche Winde verursachend, Ueber Irland ist das Barometer wieder im Steigen begriffen. Bei schwacher süd—⸗ östlicher m und durchschnittlich nahezu normalen Wärmeverhältnissen ist das Wetter in Deutschland vorwiegend heiter und trocken; nur im oftdeutschen Küstengebiete ist Regen gefallen. Da das Depressionsgeblet im Nordwesten ostwärts fort- schreitet, dürfte zunächst für das nordwestliche, dann auch für das übrige Deutschland Trübung mit Regen— fall zu erwarten sein.

3) Nachts starker

Deutsche Seewarte.

Dentsches Theater. Mittwech: Die beiden Leonoren.

Donnerstag: Maria Stnart.

Freitag: Die beiden Leonoren.

Sonnabend: 4. Goethe- Cyklus. 2. Abend: Götz von Berlichingen.

Berliner Theater. Mittwech: Krieg im Frieden. Anfang? Uhr. Donnerstag: Zum 1. Male: Die Goldprobe. Freitag: 3. Abonnements-Vorstellung. Maria Stuart.

Lessing Theater. Mittwoch: Ein Tropfen Gift. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Der Lebemann.

Freitag: Ein Tropfen Gift.

Die Tageskasse ist von 9 bis 2 Uhr geöffnet.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Mittwoch: Erste Vorstellung im Offenbach⸗ Cyclus. Erste Aufführung. Tas Mädchen von Elisonzo. Operette in 1 Act. Deutsch von Carl Treumann. Musik von Jacques Offenhach. Hierauf: Dorothea. Oyerette in 1 Act von Ernst. Musik von Jacques Offenbach. Zum Schluß: Der Ehe⸗ mann vor der Thür. Komische Operette in 11Act

posse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets von G. Görg. Musik von G. Steffens. Mit neuen Costumen und neuen Decorationen aus dem Atelier des Herrn Lütkemeyer in Coburg. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: 3 Vorstellung. Der Sommer ⸗Garten ist geöffnet.

Thomas Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Mittwoch: Gesammt⸗Gastspiel des Junkermann— Ensemble. Zum 2. Male: Die verlassene Vier⸗ länderin in New⸗York. Solo Scene von W. Fricke, ausgeführt von Johanna Schatz. Hierauf auf Verlangen: Hanne Nüte's Abschied. Idylle in 1 Aufzug aus „Hanne Nüte un de lütte Pudel“ von Fritz Reuter. Für die Bühne eingerichtet von Aug. Junkermann. Diesem folgt: Zum 2. Male: De forsche Peter. Lustspiel in einem Aufzug von Franz Rehder. Zum Schluß: Zum 2. Male? De Wedd! Schwank in 1 Aufzug Von Arnold Manns⸗ feld nach Fritz Reuter's ‚Läuschen und Riemels“. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Der Sommergarten ist geöffnet.

Thenter Unter den Linden. Direction:

Alois und Rud. Ronacher. Eröffnung 20. Sep⸗ tember. Nähere Anzeigen folgen.

*

Hrn. Konsul Eschke (Singapore).

Gestorben: Fr. Professor Johanna Mueller, geb. von Haeften (Rudolstadt). Hr. Fideicommiß⸗ besitzer Octavio von Below (Reddentin). Hr. Kgl. Amtsgerichts-Rath Conrad Hermann Edmund Lang (Hamburg). Hr. Friedrich von der Osten Frauendorf in Pommern). Hrn. Major z. D- Arthur von Kauffberg Tochter Julie (Stein⸗ brücken). Hr. General⸗Major 3. D. Leopold Alfred Hindorf (Charlottenburg). Verw. Fr. Gräfin Cäcilie von Anrep-Elmpt, geb. Jrꝛeich⸗⸗ gräfin von Elmpt (Wildbad, Württemberg) Hr. Oberst Lieut. z. D. Adolph Frhr. von Friesen Borna). =

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent. lichen Anzeigers (Eommanditgesellschaften anf

Actien und Actiengesellschaften) für die Woche vom 5. bis 10. September 1892.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 216.

Statistik und Volkswirthschaft. Zur Arbeiterbewegung.

Verlegung wurde eine

waren.

Aus Stockholm berichtet ein Telegramm des . D. B. H.“: Der hier abgehaltene socialdemokratische Congreß Für Mittel- und Nordschweden war nur von 22 Vertretern für 19 Vereine besucht. Der Congreß sprach sich für eine rationellere Agitation besonders unter den landwirthschaftlichen Arbeitern aus; die Organisation soll in eine fachliche und eine politische ge⸗ schieden werden; Agitationsschulen sind zu errichten. Strikes dürfen nur nach sorgfältiger Erwägung erklärt werden; eine Arbeiterstatistit ist als Grundlage für eine wirkliche Arbeiterschutzgesetzgebung nöthig; die Bestrebungen der Mäßigkeitsvereine sind zu unterstützen.

Aus Brüssel wird der „Voss. Ztg.“ unter dem 11. d. M. geschrieben: In den in Famillereux bei Charleroi befind— lichen großen Glaswerken, die 560 Arbeiter beschäftigen, ist seit dem 1. d. M. ein Aus st and ausgebrochen. Von den Arbeitern sind 400 mit der Glasanfertigung beschäftigt; 160 sind Glasschleifer. Da die Geschäftslage eine ungünstige ist, so sind die Löhne der letzteren um 169 heruntergesetzt worden. Die Allet? haben sofort die Werk— stätten verlassen. Der Besitzer der Glaswerke hat diese Arbeiter wegen Contractbruches verklagt.

Wie ein Telegramm des „H. T. B.“ aus Venedig meldet, sind in Jutra (Distr. Pallanza) schwere Ausschreitungen strikender Hutmacher vorgekommen; das Militär mußte einschreiten.

Aus Wingles (Depart. Pas de Calais) meldet das D. BH.“: Während der ganzen Nacht fanden neue Ausschreit ungen franzö— sischer Arbeiter gegen die belgischen Arbeiter statt. Die Wohnungen der Belgier wurden demolirt. Der Ausstand in den Kohlenbezirken greift um sich. Fortwährend treffen Verstärkungen für die Gendarmerie ein. Das Comité der französischen Arbeiter trat in Unterhandlungen mit der Leitung der belgischen Arbeiter wegen gemeinsamer Maßregeln.

Kunst und Wissenschaft.

Der Professor der orientalischen Sprachen Dr. August Müller in Halle ist laut Meldung des ‚W. T. B.“ gestern im Alter von 44 Jahren gestorben.

Der ordentliche Professor an der Universität München, Ge— heime Rath hr. von Maurer, der Ober-Consistorial-⸗Rath Hr. Preger, der Segretär der Akademie der Wissenschaften Dr. Losfen und der ordentliche Professor an der Universität Erlangen Pr. Friedrich von Bezold sind zu ordentlichen Mitgliedern der Historischen Commission bei der Königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt worden.

Professor Barnard vom Mount Hamilton Observa—

torium in Californien entdeckte, wie dem W. T. B.“ aus

New-⸗Nork gemeldet wird, einen fünften Satelliten des Jupiter von dreizehnter Größe. Seine Umlaufszeit beträgt 17 Stunden 36 Minuten, die Entfernung von dem Mittelpunkt des Planeten 112400 englische Meilen.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Diesjährige Ernte in Italien.

Die Weizenernte hat nach officiellen Schätzungen in ganz Italien ergeben 40 298 O90 hl, d. h. , 83 Proc. der vor— jährigen Ernte und 94,34 Proc. einer Durchschnittsernte der vorhergegangenen dreizehn Jahre. Davon enkfallen auf die Lombardei, Venetien und Emilia 11412511 hl, d. h. 94,98 Proc. der vorjährigen Ernte und 100,45 Proc. einer Durchschnittsernte der vorhergegangenen dreizehn Jahre. In Ligurien sind geernlet 2 625 500 in Weizen, 4909 hl Gerste und 900 hl Hafer, in Pie mont 3311 7090 hl Weizen, 10 500 hl Gerste, 246 800 hl Hafer, in Sardinien 1 232 3900 hl Weizen und 211 500 h] Herste n Toscana ist die Ernte hinter den gehegten Er— wartungen zurückgeblieben. Die Nachrichten über die Getreide— ernte in Süd-Italien und Sicilien lauten im allgemeinen sehr ungünstig. Das Ergebniß soll bei weitem den Consum nicht decken. Auch die Qualität der verschiedenen Getreide— sorten soll durchschnittlich sehr zu wünschen übrig lassen.

Ernte in Holland.

Es liegen nunmehr aus allen niederländischen Provinzen Schätzungen über die Ernte vor. Diese Schätzungen, welche nur Klassificirungen der einzelnen Fruchtgattungen in den einzelnen Provinzen nach einer Stufenleiter zwischen „ausge⸗ zeichnet“ und „schlecht“ sind, lassen sich unter Zugrundelegung der Anbauflächen im Jahre 1890 etwa in folgenden Ziffern wiedergeben:

Ertrag

ag: 1649163 hl 2 468189 644208 1236267 387069 30 834 297

Roggen ö. ö Wintergerste . Sommergerste Hafer Kartoffeln

Berlin, Dienstag den 13. September

Ernte in Rumänien. In der Walachej erscheint die diesjährige Ernte quan— titatis als eine reichliche, qualitativ ist sie jedoch wegen des zur Erntezeit eingetretenen Regens als verschlechtert, nämlich theilweise als unter mittel stehend zu bezeichnen. Der Stand des Sommerweizens und Roggens ist andauernd gut, der des Mais vorzüglich.

Ueber das Ernteergebniß in der Moldau läßt sich zur Zeit noch kein sicheres Ürtheil abgeben. Doch wird jetzt auch von den interessirten kaufmännischen Kreisen zugestanden, daß die Ernte mittelgut ausgefallen ist. Die Zuführen sind in Galatz in der letzten Zeit etwas stärker geworden, doch immer noch nicht von Belang. Es trifft dort zur Zeit größtentheils noch vorjähriges Getreide ein, während in Braila schon , . Quantitäten der diesjährigen Ernte zur Verschiffung gelangen.

„Im einzelnen erfahren wir über das Ergebniß der dies— jährigen Ernte in der Moldau noch Folgendes: Weizen ist quantitativ in den Bezirken Jassy, Dotuschan und Dorohoi im allgemeinen befriedigend. Es sind geerntet 20 hl per Hektar. Die Qualität läßt 6 des starken Brandkugel⸗ besatzes zu wünschen übrig. In Vaslin und Hury sind kaum 10 Ul per Hektar geerntet, dagegen ist die Qualität besser. Im Roman und Folticeni ist die Ernte befriedigend bei einem Ertrag von 30 hl per Hektar und guter Qualität. Die Gerste hat einen k Ertrag ergeben, im Durch—⸗ schnitt etwa 35 hl per Hektar, doch ist sie qualitativ miß— lungen. In diesem Jahre ist viel mehr Braugerste als in den Vorjahren angebaut gewesen.

SHafer- und Roggenergebniß ist gut. Mais ver— spricht ein vorzügliches Ergebniß. An manchen Stellen hat man mit dem Einheimsen bereits begonnen. Falls die Witte— rung trocken bleibt, dürfte Mais diesjähriger Ernte schon im Oktober in den Hafenplätzen eintreffen. Sonst gelangte neuer . erst im November und Dezember nach den Verschiffungs— häfen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 9909, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. ‚. In Obexschlesien sind am 10. d. M. gestellt 3078, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. .

Zwangs⸗-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand das Grundstück des Zimmermeisters Heinrich Helms, in der Anhalt— straße 1617 belegen, zur Versteigerung. Mindestgebot 417 000 6; für das Meistgebot von 418 009 6 wurde der Kaufmann Fedor Berg, Königgrätzerstraße 9, Ersteher. An Hypotheken fielen etwa 159 850 6 aus.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von Glasow Band 1 Blatt Nr. 18 auf den Namen des Landwirths August Wilhelm Schäncke eingetragenen Grundstücks nach Zurücknahme des Antrags aufgehoben. Die Termine am 31. Oktober und 3. No— vember d. J. fallen fort.

Dresden, 12. September. (W. T. B.) Das Königlich sächsische Ministerium hat den Beschluß des Raths der Stadt Leipzig, die diesjährige Michaelis-Messe ganz ausfallen zu lassen, genehmigt. 3

Leipzig, 12. September. (W. T. B.) Kammzug-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per September 3,727 , per Oktober 3.725 4M, per November 3,75 S½, per Dezember 3,77 6, per Januar 3,777 M, per Februar 3, 80 M, per März 3,823 „0, per April 3,85 M, per Mai 3,85 S6, per Juni 3,85 SM, per Juli 3, (6, per August 3,85 M Umsatz 15 000 Eg.

Wien, 12. September. (W. T. B.) Der vereinigte Verwal— tungsrath der Stagtseisenbahn-ꝛGesellschaft hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, aus der bedingungslosen Einkassi⸗ rung des gekürzten Coupons der dreiprocentigen Prioritäten vom 1. September gegenüber dem Curator kein Präsudiz abzuleiten, falls ö Gerichte der Gesellschaft das Steuerabzugsrecht ab— sprãchen.

153. September. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 2. bis 8. September 809 744 Fl., Mindereinnahme 48710 Fl. J

London, 12. September. (W. T. B.) Infolge der kürzlich eingetretenen Zahlungseinstellungen mehrerer Bauge sell—⸗ schaften war heute bei der Birbeck-Ban k, die vorwiegend die Geldgeschäfte kleinerer Kapitalisten besorgt, ein großer Andrang ven Deponenten, die ihre Einlagen zurückverlangten. Sämmtliche Forderungen wurden glatt befriedigt.

An der Küste 7 Weizenl adungen angeboten.

Glasgow, 12. September. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Weche 7367 Tons gegen 6932 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. .

Bradford, 12. September. (W. T. B. Wolle ruhig, Käufer. Londoner Auction abwartend. Garne und Stoffe ruhig.

St. Petersburg, 13. September. (W. T. B.) Ziehung der russischen Prämiengnleihe von 1866: 200000 Rbl. Nr. 49 Ser. 864. 75 000 Rbl. Nr. 34 Ser. 7505, 40 9000 Rbl. Nr. 4 Ser. 15 250, 25 000 Rbl. Nr. 4 Ser. 9966, je 10000 Rbl. Nr. 30 Ser. 11 834, Nr. 48 Ser. 18 779, Nr. 49 Ser. 6647, je 8000 Rbl. Nr. 29 Ser. 2210, Nr. 22 Ser. 13 794 Nr. 31 Ser. 141778, Nr. 44 Ser. 15 182, Nr. 47 Ser. , 5000 Rbl. Nr. 24 Ser. 1333, Nr. 25 Ser. 3749, Nr. 21 Ser. 4751, Nr. 32 Ser. 7966, Nr. 47 Ser. 15 22 Nr. 38 Ser. 17837, Nr. 37 Ser. 18651, Nr. 33 Ser. 18 993, je 1000 Rbl. Nr. 23 Ser. 3459, Nr. 45 Ser. 7719, Nr. 49 Ser. 5285, Nr. 19 Ser. 13 354, Nr. 50 Ser. 9653, Nr. 17 Ser. 9756, Nr. 43 Ser. 633, Nr. 8 Ser. 3732, Nr. 21 Ser. 18066, Nr. 21 Ser. 13109, Nr. 39 Ser. 6178, Nr. 47 Ser. 7079, Nr. 29 Ser. 1231, Nr. -48 Ser. 3527, Nr. 48 Ser. 966, Nr. 46 Ser. 10 633, Nr. 40 Ser. 13581, Nr. 38 Ser. 17922, Nr. 12 Ser. 19 623, Nr. 10 Ser. 13855.

New⸗York, 12. Seytember. (W. T. B.) Die Börse be⸗ gann matt mit niedrigeren Cursen, blieb im ganzen Verlaufe schwach und schloß zu den niedrigsten Tagescursen. Der Umsatz der Actien betrug 211 000 Stück. er Silbervorrath wird auf 1950000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt. Für den Staatsschatz wurden 200 000 Unzen zu 83,78 à 83,83 ꝗngekauft.

Für morgen sind 600 0900 Dollars Gold zur Verschiffung mit dem Dampfer Spree“ bestellt. .

Weizen stetig, dann nachgebend und schwach den ganzen Tag auf Visible supplpy. Mais anfangs kaum behauptet, im Verlaufe schwach auf günstiges Wetter. Schluß stetig.

1892.

Visible supply an Weizen 38716000 Bushels, do. an Mais 9722 000 Bushels.

Chicago, 12. September. (W. T. B.). Weizen anfangs stetig, dann weichend auf Realisirungen der Haussiers. Schluß kaum behauptet. Mais anfangs ruhig, im Verlaufe verflaut auf große Zufuhren. Schluß stetig.

Verkehrs⸗Anstalten.

ö Italien dürfen bis auf weiteres Lumpen, getragene Kleidungsstücke und gebrauchtes Bettzeug aus Deutschland mit der Post nicht einge führt werden.

. Wegen der Cholexagefahr ist bis auf weiteres in Belgien die Einfuhr und Durchfuhr von Hadern, Lumpen, ge⸗ tragenen Kleidungsstücken, getragener Wäsche und Bettzeug, und in Frankreich im Durchgang durch Belgien die Ein⸗ fuhr von Hadern, Lumpen, Matratzen und Bettzeug, Decken, Früchten, Gemüse mit der Post aus Deutschland verboten.

2

Bremen, 12. September. (W. T. B.) Der Dampfer des Noxddeutschen Lloyd Kaiser Wilhelm H.“, der am 16. d. M. in New-⸗Vork eingetroffen war, hat heute früh seine fämmt⸗ lichen Passagiere nach erfolgter ärztlicher Beobachtung gelandet.

Bremen, 13. September. (W. T. B. Rorddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Fulda“ ist am 16. Sextember Mittags von New-JYPork via Gibraltar nach Genug abgegangen. Der Schnelldampfer Elbe“ ist am 10. Sextember Nachmittags von New-York ria Southampton nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer Ems“ hat am 11. September Abends die Reife von Southampton nach New-⸗Vork fortgesetzt. Der Postdampfer Ohio“, am 4. September von Santos abgegangen, ist am 8. September in Montevideo angekommen. Der Postdampfer Dresden“, von Baltimore kommend, ist am 12. September Nachmittags auf der Weser angekommen. Der Postdampfer Frankfurt‘, vom La Plata kommend, hat am 12. September Rachmittags Dover passirt. Der Postdampfer Gera“, nach Baltimore bestimmt, hat am 12. September Nachmittags Lizard passirt. Der Reichs-Post⸗ dampfer Habsburg“, nach Australien bestimmt, ist am 12. Sep— tember Vormittags in Genua angekommen. Der Schnelldampfer Saale“ von New⸗York kommend, hat am 12. September Morgens Dover passirt.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 3. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗-Ziehung:

1ẽ Gewinn von 10 500 S auf Nr. 337063.

2 Gewinne von 15090 M6 auf Nr. 53717. 924531.

10 Gewinne von 500 6 auf Nr. 480. 8489. 44 474. 61 005. 63744. 90167. 107 887. 110756. 119 905. 146 0653.

22 Gewinne von 300 S auf Nr. 2737. 15859. 18723. 26741. 43235. 59 013. 82974. 90 767. 98 837. 103 809. 115452. 116404. 128 748. 142 089. 143491. 153 133. 164 200. 168766. 169 538. 169 957. 177 050. 184 117.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 3. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor—⸗ mittags⸗Ziehung: .

1ẽ Gewinn von 5000 S6 auf Nr. 109 056.

1 Gewinn von 1500 s6 auf Nr. 154 486.

9 Gewinne von 500 S6 auf Nr. 47 261. 65139. 77 162. 79 289. S5 910. 91 658. 105 115. 175142. 175776.

16 Gewinne von 300 S auf Nr. 11 829. 32730. 36 992. 43706. 55938. 76727. 92598. 102912. 103 608. 111256. 123 751. 131 827. 152 753. 156 092. 166 559. 180 319.

Mannigfaltiges.

Die Vergoldung der Laterne auf dem großen Kuppeldach des Reichstagsgebäudes ist nunmehr fertiggestellt. Darüber berichtet die ‚Staatsbg. Ztg.“: Bei dem hellen Wetter macht der reiche Gold⸗ schimmer, den namentlich die äußerste Spitze der Kaiserkrone nebst Untersatz ausstrahlt, einen sehr schoönen Eindruck. Je näher man von der Moltkebrücke oder dem Brandenburger Thor her dem Königs platz kommt, desto mehr erkennt man auch deutlich Kreuz und Adler in den acht Feldern der Krone. Das aus Kupfer getriebene Gestell der Laterne ist in der Wilhelmshütte hergestellt, es hat eine Höhe von 14.10 m und steht vom Untersatz aus in gleicher Luft— linie mit der Trophäe, die die Victoria der Siegessäule emporhält. Die Vergoldung ist echte Blattvergeldung und sie ist so stark auf— getragen, daß der Goldschimmer mehrere Menschenalter hindurch den Stürmen der Zeit wird trotzen können. Gegenwärtig werden noch die Rippen des Kuppeldaches vergoldet, sodaß etwa Anfang Oktober Dach und Laterne sowie der gesammte architektonische Oberbau, mit Ausnahme vielleicht der beiden Reiterstandbilder, die vor dem Haupt⸗ portale nach der Fontäne des Königsplatzes zu stehen kommen, beendet sein wird. Die Laterne wird später durch eine Treppe, die vom Deckungsgewölbe des Sitzungssaales in die Höhe führt, bestiegen werden können. Auch elektrisches Licht wird nach oben geführt, damit bei festlichen Gelegenheiten die Laterne erleuchtet werden kann. Am Schluß des Jahres wird der Bau von seinem Gerüst befreit sein. Von da ab wird sich die ganze Thätigkeit lediglich auf den decorativen Ausbau der inneren Räumlichkeiten richten. Die Vergoldungsarbeiten werden durch die Firma Karl Röhlich ausgeführt.

Frankfurt a4. M., 10. September. Dem General⸗Major Freiherrn von Meerscheidt⸗Hüllessem passirte, wie der „Frkf. Ztg.“ berichtet wird, auf dem Manöverfelde in der Nähe von Westerburg auf dem Westerwald das Mißgeschick, daß er mit seinem Pferde in eine nasse Flachsrüste, einen etwa 1m langen, etwa ebenso breiten und ungefähr 50 em tiefen Wassergraben, stürzte und den Arm brach.

Zürich, 12. September. Gestern Nachmittag bedeckte, wie der Mad. Ztg.“ gemeldet wird, ein infolge anhaltender Niederschläge eingetretener Felssturz die Vitzn auer Rigibahn auf 15 m Länge mit einer meterhohen Schuttmasse. Die Reisenden müssen umsteigen.

Quebec, 13. September. Ein Großfeuer zerstörte, wie D. B. H. meldet, fünf zig Landhäuser in der Villenvorstadt Hedley. Mannschaften französischer und englischer Panzerschiffe retteten den übrigen Theil der. Vorstadt durch energische Hilfeleistung. Der Verlust wird auf 17 Millonen Dollar geschätzt. 130 Familien sind obdachlos.