.
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Staaten, hat dem „Reut. Bur.“ ef telegraphisch nach Washington gemeldet, die venezuelischen Revolutionäre unter Crespo drängen siegreich vor, der Prãsident und die Minister seien geflüchtet, General Crespo sei jetzt Herr von Caracas.
Mannigfaltiges.
Zu Ehren der österreichischen Offiziere, die an dem Distanzritt Wien Berlin theilgenommen haben, fanden gestern in Potsdam Liebesmahle bei dem Regiment der Gardes du Corps und, dem 1. Garde⸗Regiment z. F. statt. Darauf vereinigte eine gemeinsame Unterhaltung im Casino die Offiziere beider Regimenter und die österreichischen Gäste. ö .
. Wie . Wien gemeldet wird, besichtigten die deutschen Offi⸗ ziere, welche am Distanzritt theilgenommen haben, im Laufe des gestrigen Tages die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Um 5 Uhr fand im Hotel Bristol ein Festmahl statt. Abends war Festvorstellung in der Sper, wo „Ca valleria rusticana- und zwei Ballets gegeben wurden. In Der Hofloge wohnten Erzherzog Albrecht und Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein der Aufführung bei. Nach Schluß der Vor⸗ stellung erschlenen die deutschen Offiziere auf Einladung des General⸗ Intendanten im Foyer des Hauses, woselbst Erfrischungen gereicht wurden. . Der schwarzbraune Wallach „Athos“, auf welchem der erste Sieger im Distanzritt Graf Starhemberg von Wien nach Berlin geriften ist, ist, wie hiesige Blätter melden, gestern eingegangen.
Das „Dresdener Journal“ bezeichnet die . des Neuen Wiener Tagblatt, in Sachsen seien anläßlich des Distanzritts der deutschen und österreichischen Offiziere von böswilliger. Sand die Straßen aufgerissen und Steine querüber gelegt worden, infolgedessen mehrere Reiter gestürzt seien, als tendenzibs erfunden. Die Behaup— tung werde zu amtlichen Erörterungen Veranlassung geben.
Die deutsche Chemische Gesellschaft, beabsichtigt, am 12. Nobember d. J. ihr 25 jähriges Bestehen in glänzender Weise zu eiern. Infolge des Todes ihres Begründers A. W. von Hofmann ist jedoch diese Absicht aufgegeben worden; der Vorstand der Gesell⸗ schaft hat nun beschlossen, das Jubiläum zu einer Gedächtnißfeier für Hofmann zu gestalten, und hat an den Magistrat das Ersuchen ge— richtet, ihr für die Feier den Festsaal des Rathhauses zu überlassen. Der Magistrat hat beschlossen, diesem Ersuchen zu willfahren.
Die Direction des Berliner Agugriums hat, an den Magistrat das Ersuchen gerichtet, ihrer Anstalt eine Beihilfe aus städtischen Mitteln zu gewähren. Im Falle der Bewilligung würde wie den staatlichen auch den städtischen naturwissenschaftlichen Lehrern die Station zum Studium zur Verfügung stehen. Der Maggistrat hat, der N. A. Z.“ zufolge, bart f einen einmaligen Zuschuß von 1500 M zu bewilligen und diese Summe in den künftigen Etat ein⸗ zustellen.
Infolge der in Hamburg herrschenden Cholera-⸗Epidemie hat das Binnenland mit dem Bezug von Seefischen aus Hamburg und Altona fast vollständig aufgehört. Die Befürchtung, durch den Bezug von Seefischen die Cholera einzuschleppen, ist, wie aus der in Nr. 28 des R. u. St. A.“ vom 27. September veröffent⸗
lichten Aeußerung der Cholera ⸗ Commission hervorgeht vergl. auch die Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts, Seite 732, die letzten sieben Zeilen), eine unbegründete. Der Fischerei⸗Verein Hamburg hat nun auch von den Me— dizinalbehörden der Städte Hamburg und Altona sich eine Beschei⸗ nigung erbeten, dahin gehend, daß der Genuß von Fluß⸗ und See. fischen in gekochtem, gebratenem oder gedämpftem Justande absolut ungefährlich ist; daraufhin sind ihm nachstehende, mit dem Gutachten der Cholera⸗Commission im wesentlichen übereinftimmende Zuschriften zugegangen: . .
„Unter Bezugnahme auf Ihre gefällige Zuschrift vom 21. d. be⸗ stätige ich Ihnen gern, daß der Genuß von Fluß und Seefischen in gekochtem, gebratenem und gedämpftem Zustande bei Cholerazeiten durchaus ungefährlich ist, wobei ich als selbstverständlich voraussetze, daß Leute, welche etwa dem Elbwasser entnommene rohe Fische an⸗ fassen, sich die Hände nachher gründlich reinigen. .
Hamburg, 23. September 1892. Reincke, Dr., Physikus.“
„Dem Vorstande des Hamburger Fischerei⸗Vereins erwidere ich auf die gefällige Zuschrift vom heutigen Tage ergebenst, daß eine gewisse Furcht des Publikums vor dem Genuß von Fischen wohl durch den Hinblick auf Berührung mit dem Elbwasser bedingt sein mag. Diese y nun halte ich für ganz unbegründet. Frische See⸗ . fische in gekochtem oder gebratenem Zustande zu verzehren, kann keinerlei Bedenken erwecken; sie sind im Gegentheil eine durchaus empfehlens⸗ werthe, weil leicht verdauliche Nahrung in dieser Zeit. Durch die Art der Bereitung wird jeder ihnen etwa anhaftende Krankheitskeim zerstört. Es ist selbstverständlich, daß die mit der Bereitung be⸗ schäftigten Personen einige Vorsicht beobachten, sich die Hände sorg— fältig reinigen müssen. Ein Desinfectionsmittel (Carbolsäure, Lysol, Freolin in geeigneter Verdünnung) dabei zu verwenden, kann nicht schaden, doch halte ich das nicht für nöthig. ;
Von voistehender Aeußerung wollen Sie, soweit Sie es wünschen, gefälligst Gebrauch auch in der Deffentlichkeit machen.
Altona, den 22. September 1892. .
Wallichs, Dr., Kreisphysikus.“
Wir bemerken im übrigen, daß in . Jahreszeit kein einziger Seefisch mit Elbwasser überhaupt in Berührung kommt, sondern daß die Fische saämmtlich, sobald sie in See gefangen, in Eis verpackt werden und in diefer Verpackung an den Hamburger und Altonaer Markt gelangen.
Die Eröffnung des neuen Studienjahres der Hum⸗ boldt⸗Akademie und der neuen Lehrstätte insbesondere findet Montag den 10. d. M. Abends präcise 7 Uhr in der Aula des Falk— Realgymnasiums, Lützowstr. 84 d, statt.
Krefeld, 7. Oktober. Das hiesige Königliche Eisenbahn⸗ Betriebsamt macht bekannt: Heute Abend entgleisten auf der Strecke Krefeld⸗Kleve bei der Einfahrt in den Bahnhof Aldekerk mehrere Wagen des Personenzuges 243. Personen wurden nicht verletzt.
Chalons s. M., 8. Oktober. Ein Cyklon, hat, wie .D. B. H. mittheilt, die Champagne gestern schwer heimgesucht. Die Stadt Chalons ist stark mitgenommen; es giebt ganze Straßen, wo kein Haus unversehrt geblieben ist; sechs Häuser sind unbewohnbar geworden. Die Telegraphenstangen sind niedergerissen. Man zählt e viele Verwundete. Der in der Stadt Nim es angerichtete Schaden und die Noth sind noch größer; in der unteren Stadt ist kein Haus
*
unversehrt geblieben. In der Umgegend ist alles vollständig wie vom Sturm niedergemäht. Zahlreiche Bauernhöfe und Windmühlen sind abgedeckt oder n. niedergerissen. In der Ebene von Grezan ist die Ernte vollständig zerstoͤrt. Das Rhonethal ist gleichfalls von dem Sturm heimgesucht. Bei Roquemaure ist der Rhone plötzlich R m über den gewöhnlichen Stand gestiegen. Die Ebene . 3 St. Esprit ist von vollständiger Ueberschwemmung edroht.
Ma drid, 8. Oktober. Gestern fand nach einer Meldung des H. T. B.“ die Eröffnung der ersten Zahnradbahn in Spanien, und zwar zwischen Monistrol und dem Kloster Montserrat, unter großem Andrang von Pilgern und Mönchen statt.
Basel. Die elektrische Ausnutzung der Wgsserkräfte in der Schweiz nimmt einen immer größeren Maßstab an. So gelangt für die Gemeinde Saignelegier in der West-Schweiz eine elektrische Centrale zur Ausführung, welche die Wasserkräfte des Doubs in einer Stärke bis zu 200 Pfst. auszunützen bestimmt ist. Die Kraft der Centrale wird ebensowohl zur Beleuchtung der Straßen und Wohnhäuser der Gemeinde Saignelegier, als zum Betrieb der dortigen Fabriketablissements verwendet. Das System, welches bei dieser Anlage zur Anwendung kommt, ist das Lahmeyer sche Drehstrom⸗Gleichstrom⸗ System, bei welchem der. Drehstrom für die Fern⸗ übertragung und die Kraftbetriebe verwendet wird, der Gleich⸗ strom für die Beleuchtung. Das gleiche System ist auch bei zwei anderen Centralen in der Schweiz zur Anwendung gekommen, näm⸗ lich bei dem Elektricitätswerk Kubel bei St. Gallen, welches bereits seit einem Monat im Betrieb ist, und bei der noch im Bau befindlichen Centralanlage für die Jura⸗Simplon⸗ Bahn in Biel.
Nach Schluß der Redaction eingegangene De peschen.
Wien, 8. Oktober. (W. T. B.) Die deutschen Distanzreiter sind heute Vormittag 7 Uhr nach Kisber zur Besichtigung des dortigen Gestüts abgereist.
St. Petersburg, 8. Oktober., (W. T. B.) Der Kaiser, die Kaiserin, der Großfürst-Thronfolger, die Großfürstin Fenia und der Großfürst Alexis Alexandrowitsch sind gestern Nachmittag in Skiern iewice eingetroffen. J
Brüssel, 8. Oktober. (W. T. B.) Der von Ostende kommende Expreßzug mit der englischen Post, hier fahr⸗ planmäßig fällig um 5 Uhr 29 Minuten früh, ist bei Den⸗ derleeuw, zwischen Gent und hier, infolge eines Radachsen⸗ bruchs an der Locomotive entgleist, der Magschinist und der Heizer sind schwer verletzt. In den ersten drei Wagen und im Schlafwagen befanden sich keine Reisenden. Mehrere Waggons sind ö trotzdem glaubt man, daß keiner der Reisenden ernstlich verletzt ist.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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Wetterbericht vom 8. Oktober,
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Stationen. Wind. Wetter.
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Temperatur
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Mullaghmore . 6 wolkig Aberdeen. 3 We S bedeckt Christiansund 2 O 2 wolkig Kopenhagen. I bedeckt Stockholm. 2 wolkenlos
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t. Petersburg 3 bedeckt Moskau ... wolkenlos
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) Nachts Regen. 5) früh Regen. . Aebersicht der Witterung. Ein tiefes Minimum liegt über der nördlichen
deutsche Bühne bearbeitet von
Montag: Opernhaus. 205. Vorstellung. Oberon, — Vorher: Zum 3. ö König der Elfen, Romantische Oper in 3 Auf- Lustfpiel in ü Act von Almäsy Tihamér. Deutsch bon F. Wüllner. Ballet von Emil Graeb. In Tautenburg. Anfang 73 Uhr. Scene gesetzt vom Qber-Regisseur Tetzlaff. Diri⸗ gent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.
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ustfpiel in 5 Aufzügen, nach dem Spanischen
wollig Dienstag: Opernhaus. 206. Vorstellung. Die wellig Meistersinger von Nürnberg. Große Oper in Guryauthe. heiter 3 Acten von Richard Wagner. In Scene gesetzt dom Ober Negisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Linda von Chamounix. bei ji e , Anfang 65 Uhr. ka g, bei ö Wetter: Großes Concert gütiger Mitwirkung von Frl. Hiedler (Königliche
im
Schauspielhaus. 216. Vorstellung. Der Wider⸗ nfang an Sonn- und Festtagen ängerin), Frl. Rückward (Concertsängerin), Frau
ö . Lustspiel in 4 Aufzügen 4 Uhr, an den Wochentagen 54 Uhr. wolkig, von William ß nach der Uebersetzung vollig) von Wolf Graf Baud issin (Schlegel-⸗Tieck, für die
wolkenlos spän tigen Zähmun
214. Vorstellung. Der Wider⸗ Montag: Die Banditen.
obert Kohlrausch.
Fischl. In Scene ges
Montag: Dieselbe Vorstellung. 215. Vorstellung. Donna
Montag: Der Troubadour.
ommergarten.
stattung: Zum 2. Male:
gement vom
Alois und Rudolph Ronacher.
Residenz · Theater. Direction: Sigmund Lauten
. von Sigmund Lautenburg. iglt: Nach zwei Jahren, Geöffnet 9 Uhr bis Dunkelh. Sonnt. 9— 9.
Rroll' s Theater. Sonntag: Gastspiel der ; sängeri 2 Olden. des Don Augustin Moreto, von West. In Scene k .
halb bed. ge. vom Sber-Reegisseir Max Grube. Anfang Fiunh; Fre äctoran Dlden. ) Wnfkang 7 Uhr.
Zelle Alliance · Theater. Neue Deutsche chors.
— deutsche Bühne bearbeitet von Robert Kohlrausch. ; J a bedeltte In ö. , vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Oper. Sonntag: Mit gänzlich neuer Aus—
alletmeister Giovanni
zolki z 26 — 2 — i i K i 8 f 3 . burg. Wohlthätigkeits-Vorstellung zu ermäßigten ö , ö von Beethoven. Anfang 6 Uhr.
Musik von A. Adam. Anfang 75 Uhr. Montag: Dieselbe Vorstellung.
Ausstattungs⸗-Ballet in 1 Vorspiel und 5 Bildern
Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms.) Dirigent: L. Herrmann. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder- mann. Zum 31. Male: Onkel Bräsig. Lebens—
Musikdirector Hertel. Anfang 7 Uhr. mann. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. : f llung. d
spenstigen Zähmung. Lustspiel in 4 Aufzügen
don 3 She reh fe . . h ,,.
kon on nn, n n. . ie) Jur die burg. Sonntag: Zum 2. Male: . ĩ . : Le PFarrum.) Schwank in 3 Acten von Ernest 370i] Hohen ollern⸗Galerie
In Se zt vom Ober⸗-Regisseur Max Gruhe. ; j 2 3
, ier vom O giss . Blum und Raoul Tochs. Deutsch von Ludwig Lehrter Vahnhosf I M Sonntags 80 5.
bild in 5 Acten nach Fritz Reuter's „Ut mine Stromtid“ für die deutsche Bühne eingerichtet von August Junkermann. Anfang 75 Uhr.
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Im Pavillon.
Gr. histor. Rundgemälde 1640 — 1890.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12 —11 Uhr.
Concerte.
Sing Akademie. Montag, Anfang 8 Uhr: Unter dem Protectorat Ihrer Königlichen Hoheit der
Dienstag: Gastspiel von Frau Moran⸗Olden. 5 Prinzessin Friedrich Karl von Preußen.
oncert zum Besten der Musik⸗Abtheilung (Be⸗
Mittwoch: Gastspiel von Frau Etelka Gerster. arbeiterin Frl. Anng Morsch) der Deutschen Frauen
abtheilung bei der Weltausstellung in Chicago, unter
Scherres⸗Friedenthal (Klaviervirtuosin) Frl. Schindler (Violinvirtuosin) und des Kulenkampff'schen Frauen⸗
Concert · Jaus. Sonntag: Karl Meyder ;
Pandorg; eder: Concert unter freundlicher Mitwirkun —⸗ — g der Concert⸗ Götterfunken. Ballet⸗Pantomime von W. Hock. saͤngerün Fraͤulein Marie Habermahl.
Dentsches Theater. Sonntag, Nachmittags Musik von i . ö 24 Uhr: Zum Besten der Nothleidenden in Ham⸗ ; e, .
Symphonie Nr. 6 (Pastgrale) von Beethoven. Duverture Rosamunde“ von Schubert. „Leonore II.“
Montag: Karl Meyder⸗Concert. Anfang? Uhr.
Mittwoch, 19. Oktober. 5000. Concert im Concert⸗Hause.
Theater Unter den Linden. Direction: . Sonntag: Die
Phantastisches Familien⸗Nachrichten.
f men Auslauf sidsiche ; z Nordsse einen Auslzufer nach der fädlichen Nordsee Gerliner Theater. Sonntag: Nachmittags Hon 3 Gaul und J. Haßrester. Musik von J. Bayer. Verlobt: Frl. Margarete Keding mit Hrn. Ritter⸗
entsendend, wo starke südwestliche Winde herrschen.
Das barometrische Maximum liegt über dem Innern 2 Uhr: Maria Stuart. Abends 77 Uhr: Das Ballet Autoren der R. u. K.
Rußlandz. In Deutschland wehen durchschnittlich Käthchen von Heilbronn.
Hofoper in Wien. Inscenirung durch den Balletmeister Hrn. L. Gundlach.
gutsbesitzer Wilhelm Pogge (Nepersdorf=Zierstorf). — Frl. Elisabeth von Treu mit Hrn. Prem. Lieut.
maͤßige füdliche dis westliche Winde bei ziemlich Montag: Krieg im Frieden. Anfang 7 Uhr. — 31 ühr.? Das grandiofe chinefische Ballabile H . 8 6
milder, vorwiegend trüber Witterung, nur in den Dienstag: Das Käthchen von Heilbronn.
nordöstlichen Gebietstheilen herrscht meist heiteres
Wetter. In Süddeutschland ist allenthalben, in Cessing · Theater. Sonntag: Zum 11. Male: Norddeutschland stellenweise Regen gefallen. Hiarritz Die . Schwank in 3 Acten von Oscar meldet 22. Grisnez; 2b mm Regen. In Moskau Flumenthal und Guffad Kadelburg. Anfang 77 Uhr. .
Montag: Die Orientreise. Dienstag: Die Orientreise.
liegt die Temperatur um 3 Grad unter Null. Deutsche Seewarte.
11 ; ä Theater⸗Anzeigen.
gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapell⸗
meister Weingartner. — Cavalleria rusticana. . ' ö Bauern ⸗Ehre.) Oper in 1 Aufzug won Pietrs Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. ascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück Sonntag:; Dritter Abend im Offenbach ⸗Cyelus.
von Verga. In Seene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur 3. Aufführung.
Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. — 3 Acten nach dem , von Meilhae und Slavische Brautwerbung. Tanzbild von Emil Halévy, deutsch von Graeb. Musik componirt und arrangirt von P. Offenbach. Für die hiesige Bühne eingerichtet von
r. Café Ronacher, Unter den Linden.
Anfang 7 Ühr. Adolph Ernst Theater.
dolph Ernst. Anfang 1 Uhr.
Die Banditen. Operette in
in Mitwi 500 sonen. 3. . ö 86 . e, n. , ,, . Frl. EGlisabeth von Einem-⸗-Schindel (Nieder⸗
Don Hans Müller. Pusik von Ä. Ferron. Inscenirt Schönbrunn). — Hr. Lieut. Heinke mit Frl. Missy vom Dber⸗Feegiffeur Derrn C. A. Friefe. Ueberdies: „ Frank (Breslau), Hervorragendstes Varisté⸗Programm. Anfang
Restanrants
e, ñ Gestorben: Hr. Wallner ˖ Theater. a B fend , Tages und auch nach der H in neuer Bearbeitung: ö e , , ,. K 2 ‚— i i ̃ v Königliche Schanspiele. Sonntag: Opern⸗ ,. ö. 9 6 . ö . wer ng, , , , , 2 ,,, ß want in 1 Act von G. Bizet. Text von L. Gallet, deu In Vorbereitung: Schwiegerpapa. Schwan ö ( von L. Hartmann. Tanz von E. Grgeb. In Scene in 4 Aufzügen . Schumann. S. Görß. Musil Lon G. Steffens. Mit, neuen
GCostumen und neuen Decorationen aus dem Atelier des ⸗ 96 Lũtkemeyer in Coburg. In Scene gesetzt von Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗
Montag: Dieselbe Vorstellung. Thomas · Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.
„Dohm, , Musik von Jacques Sonntag: Gesammt-Gastspiel des Fritz Reuter. und ein Prospect, betr. die illustrirte Zeit Ensemble unter Direction von August Junker⸗
Geboren; Ein Sohn: Hrn. Otto Frhrn. von elser⸗Berensberg (Kerkrade, Holland). — Hrn. hen ge, von 6 hn g.. Hrn.
Ronacher. ieut. Grafen von Schwerin (Potsdam). 5 Pastor em. Wilhelm Bettac (Prenzlau). — * Superintendent Dr. theol.
Heinrich Kölling (Koschkowitz,
Sonntag: Zum
34. Male: Die wilde Madonna. Gesangs—⸗ Redacteur: Dr. H. Klee, Director. posse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets von Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Anstalt, Berlin SsW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),
schrift: „Deutscher Soldatenhort“.
M 238.
Per sonalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heere. Pots dam, 6. Oktober. Baron v. Plessen, Sec. Lt. vom 1. Groß—⸗ . Mecklenb. Drag. Regt. Nr. 17, in das Drag. Regt. Freiherr von Derfflinger (Neumärk.) Nr. 3, Müller II., Sec. Lt. vom Rhein. Jäger⸗Bat. Nr. 8, in das Inf. Regt. Nr. 136, — versetzt.
In der Gendarmerie. Potsdam, 6. Oktober. Lehr, Major, von der 10, zur 11. Gend. Brig. versetzt. Frhr. v. Friesen, Pr. Lt. von der Cav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Torgau, früher à la suite des Cür. Regts. von Driesen (Westfäl.) Nr. 4, bei der Landw. ausgeschieden und als Pr. Lt. mit seinem Patent in der 19. Gend. Brig. angestellt.
Abschiedsbewilligungen. Im aetiven Heere. Potsdam, 6. Oktober. Caspar, Pr. Lt. und Feldjäger vom reitenden Feld⸗ jägercorps, ausgeschieden und zu den Res. Offizieren des Garde— Schützen-Bats., Ro dig, Pr. Lt. und Feldjäger vom reitenden Feld— jägerehrps, ausgeschieden und zu den Offizieren der Landw. Jäger 1. Aufgebots, — übergetreten. vx. Bothmer, Pr. Lt. vom Inf. Regt. von Lützow (1. Rhein.) Nr. 25, scheidet behufs Uebertritts zur Deutsch— Ostafrikanischen Schutztruppe mit dem 19. d. M aus dem Heere aus.
In der Gendarmerie. Potsdam, 6. Oktober. v. Lieber, Hauptm. von der 11. Gend. Brig., mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Uniform des Ulan. Regts. von Schmidt (1. Pomm.) Nr. 4 der Abschied bewilligt.
Beamte der Militär-Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs -Ministeriums. 12. August. Scharfenberg, Ober⸗Roßarzt vom Westfäl. Ulan. Regt. Nr. 5, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
. September. Klotz, Festungs⸗Ober⸗Bauwart der Fortification Neu⸗-Breisach, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
14. September. Haase, Corps⸗Roßarzt beim XVII. Armee⸗ Corps, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
19. September. Bock, Intend. Registratur⸗Assist. von der Intend. des TVI. Armee⸗Corps, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
21. September. Hentsch, charakteris. Festungs-Ober⸗Bau⸗ wart des Ingen. Comités, zum Festungs⸗Ober-Bauwart, Wucke, Wallmeister in Metz, zum Festungs⸗Bauwart 2. Kl., ernannt.
24. September. Schröder, Hilfslehrer beim Cadettenhause
zu Karlsruhe, zum etatsmäß. Elementarlehrer des Cadetten⸗Corps er—
nannt. Groß, Corps⸗Roßarzt beim V. Armee-Corps, auf seinen Antrag zum 1. Jannar 1893 mit Pension in den Ruhestand versetzt.
Durch Verfügung der General-Inspection des Ingenieur- und Pionier⸗Corps und der Festungen. 27. September. Klage, Festungs-Bauwart 1. Kl. der Forti⸗ fication Metz, zur Fortification Neu⸗Breisach, Dahmen, Festungs—⸗ Bauwart 2. Kl. der bisherigen Fortification Rastatt, zur Fortification Koblenz versetzt.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiter-⸗Wohnungsfrage.
Die Unterstützung des Baues von Arbeiterwohnungen durch die Alters- und Invaliditätsversicherungsanstalten scheint in stetigem Fortschreiten begriffen. In Berlin, Hannover, Schlesien, Sachsen— Anhalt, Baden ist man der Sache näher getreten. Wie entgegenkommend insbesondere die Versicherungsanstalt Hannober vorgegangen ist, läßt sich aus einigen Mittheilungen der „Wohlfahrtscorrespondenz“ entnehmen. Die genannte Versicherungsanstelt gewährt Dar— lehen sowohl an gemeinnützige Actien-Baugesellschaften, wie an Baugenossenschaften. Grundsätzlich bevorzugt sie indessen die in Form der eingetragenen Genossenschaft gebildeten Arbeitervereinigungen. Einige dieser gemeinnützigen Actiengesellschaften und Genossenschaften, wie in Hameln, Göttingen, Hannover, haben sich mit Darlehen inner⸗
halb der Grenze mündelmäßiger Sicherheit begnügen können, indessen bleibt die Anstalt hierbei nicht stehen, sondern gewährt unter gewissen Voraussetzungen Hppothekendarlehen bis zu 765 ,½ des Werths des Grundstücks nebst Gebäuden oder des vollen Bauwerths der Häuser. So geschah dies z. B. gegenüber dem Credit-, Consum- und Bauverein in Harburg; die Verzinsung beträgt nur 356, und der Ge⸗ nossenschaft gegenüber ist das Darlehen unkuͤndbar. Dieser Harburger Verein fand auch sonst das größte Entgegenkommen. Der Besitzer des von ihm angekauften großen Grundstücks creditirt den ganzen Kaufpreis und erklärte sich damit einverstanden, daß dieser als zweite Hypothek hinter der der Versicherungsanstalt ein— getragen würde. Der Magistrat von Harburg legt die Straße, Gas⸗ und Wasserleitung an und ist damit einver⸗ standen, daß die kostspielige Pflasterung erst in späterer Zeit nach Bedürfniß bei gesteigertem ö vorgenommen wird. Sollte die Pflasterung vorgenommen werden müssen, so wird sie von der Stadt Harburg ausgeführt, die Kosten aber werden der Genossenschaft gegen mäßige Zinsen auf zehn bis fünfzehn Jahre ereditirt. Die hierfür dem Magistrate zu bestellende Cautionshypothek erhält den Rang hinter der der Versicherungsanstalt, aber vor der des Ver— käufers. Mit dem Bau der Häuser ist bereits begonnen. Zwei Häuser mit je zwei Wohnungen sind vollendet, vier im Rohbau fertiggestellt und zwei eben in Angriff genommen. Es wird geplant, noch in diesem Herbst insgesammt fünfundzwanzig Häuser im Rohbau fertigzustellen. Jedes Doppelhaus einschließlich Nebengebäude kostet 11060 4606 Der Platz, 40 Quadrat⸗Ruthen für das Einzelhaus, wo⸗ von 30 Ruthen als Garten bleiben, kostet 1500 6 Der Miethpreis eines Hauses mit zwei Wohnungen ist auf 60 des Preises des Grundstücks und des Gehäudes festgesetzt; er genügt, um Verzinsung und Unterhaltung zu decken und alkinahlich den Kaufpreis des Grund und Bodens zu amortisiren.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus dem Kreise Solingen wird dem, Vorwärts- mitgetheilt, daß die 3 socialdemokratische Opposition nur einen örtlichen und persönlichen Charakter trage und mit der Bewegung der sogenannten Unabhängigen nichts gemein habe. (Vgl. Nr. 236 d. Bl.)
In Leipzig nahm, wie das ‚Chemn. Tgbl.“ berichtet, eine
Versammlung der dortigen Holzarbeiter am 5. d. M. eine Resolution an, in der sich die anwesenden Arbeiter verpflichteten, für die . der Arbeitszeit; einzutreten und mit allen Mitteln eine Besserung ihrer Lage anzu— streben. Aus den erschienenen Vertretern der verschiedenen Zweige der Holzindustrie wurde eine Agitationscommission gewählt, die unter 6 Holzarbeitern für die Theilnahme an der Organisation und für Aufth ern der Lage agitiren soll. Aus Brüssel wird der ‚Voss. Ztg.“ unter dem 6. d. M. ge⸗ schrieben: Vierhundert Bergarbeiter der Zeche Rieu du Coeur in Augregnon bei Mons find ausständig, um eine Lohnerhöhung durchʒusetzen.
Ein New-Norker Telegramm des W. T. B“ meldet aus HSomestead, daß dort gestern früh der Versuch gemacht wurde, ein
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 8. Oftoher
Wohnhaus, in welchem etwa vierzig nicht zum Syndicat gehörige Arbeiter der Carnegie'schen Werke schliefen, durch Dynamit in die Luft zu sprengen. Durch die Explosion wurden die Betten der Schlafenden umgestürzt, die Fensterscheiben zertrümmert, die Fagade und das Erdgeschoß zerstört. In dem Grund und Boden des Hauses war ein tiefes Loch ausgewühlt. Personen sind nicht ver⸗ letzt. Die Polizei vermuthet die Thäter unter den Ausständigen.
Kunft und Wissenschaft.
— Den früheren Mittheilungen über die Preisbewerbung
um das Märkische P⸗psovinzial⸗Museum in Berlin fügt das.
Centr. Bl. d. Bauv. nach Einsichtnahme in die endgültigen Pro⸗ grammbedingungen noch hinzu, daß das Preisgericht aus den Herren QAber⸗Baudirector Spieker, Geheimem Ober⸗Baurath Adler, Baurath Schmieden und Stadtrath Friedel in Berlin und Ober-Baurath, Hof⸗Baudirector von Egle in Stuttgart zusammengesetzt ist. Nach getroffener Entscheidung werden sämmtliche Entwürfe im Rathhause öffentlich ausgestellt. Die städtischen Behörden behalten sich vor, dem Verfasser des von ihnen am geeignetsten befundenen Entwurfs auch seine weitere Bearbeitung und die Bauleitung zu übertragen.
— In der Preisbewerbung um ein Empfangsgebäude des Personen-Hauptbahnhofs Dres den-Altstadt sind, wie das „Centr.⸗-Bl. d. Bauv. berichtet, 23 Entwürfe eingegangen. Die Preisrichter werden in der dritten Woche des laufenden Monats zu⸗ sammentreten, sodaß die öffentliche Ausstellung der Entwürfe voraus— sichtlich in der Zeit vom 23. bis zum 31. Oktober wird stattfinden können. ö
— Mit dem 2. d. M. sind, wie der N. A. 3.“ berichtet wird, die ersten sechs Monate der Thätigkeit der Biologischen Station in Plön zum Abschluß gekommen, und es erfolgt nunmehr die Be— arbeitung der bisherigen Ergebnisse. Diese sind über alle Exr— wartung gut ausgefallen. Es sind im Plöner See festgestellt worden: 20 Fischarten, 40 Arten von Krebsen, 69 Species von Würmern (darunter 37 verschiedene Räderthiere), 14 Schnecken⸗ und Muschelarten, sowie 74 Protozoen. Die Forschungen von Dr. Otto Zacharias, Dr. C. Apstein und stud. meld. Peter haben sich nicht nur auf den großen Plöner See, sondern auch auf andere Wasserbecken des ostholsteinschen Gebiets erstreckt. Dies geschah, um einen Vergleich zwischen den verschiedenen Seebecken zu haben. Es stellte sich dabei heraus, daß der große Plöner See am reichsten an seltenen Thieren und niederen Kryptogamen Algen) ist.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenberichte aus Bayern für September.
Oberbayern. Die Kartoffelernte hat begonnen und verspricht quantitativ und qualitativ einen schönen Ertrag; nur in vereinzelten Bezirken wenig ergiebig. Gute Wiesen geben noch reiche Grummet— ernte. Die Feldbestellung ist bei der guten Witterung in Angriff ge— nommen, Winterroggen ist theilweise bereits bestellt und schön auf— gelaufen; ebenso werden Weizen und Spelz bereits bestellt. Der Hafer wurde gut eingebracht. Alles Getreide lohnt gut und ist von vorzüg— licher trockener Beschaffenheit. Der zweite Kleeschnitt gab noch durchschnitt— lich genügenden Ertrag. Obst giebt es im ganzen wenig. Die Hopfenernte ist in Bezug auf Qualität gut ausgefallen. Niederbayern. Kar— toffeln, Futterrüben und Klee mit wenigen Ausnahmen sehr gut; Hülsenfrüchte und zweiter Wiesenschnitt gut. Die Saat des Winter roggens, dann des Weizens und der Gerste wurde bei günstiger Witterung größtentheils schon vollendet, und ist strichweise berelts schön aufgegangen. Das Druschergebniß der Getreideernte befriedigt vollkommen. Obst giebt es im ganzen wenig. Der Hopfen ist im Preis etwas zurückgegangen. Mit dem zweiten Grummetschnitt ist man größtentheils zufrieden. Pfalz. Die Witterung hat die Wintersaat begünstigt. Kartoffeln stellen im allgemeinen lohnen⸗ den Ertrag in Aussicht. Hopfen lieferte an Qualität und Quantität mittleres Ergebniß; ebenso Taback. Der zweite Wiesen— schnitt ergab bei guter Qualität mittleren Ertrag; Futter⸗ und Zucker⸗ rüben mittelmäßig. Oberpfalz. Das Druschergebniß ist bei Weizen, Gerste und Hafer besser als bei Roggen ausgefallen; Kar⸗ toffeln gute Mittelernte, wenig kranke Knollen. Klee und zweiter Wiesenschnitt im allgemeinen befriedigend. Aussaat von Weizen und Roggen bei guter Witterung bald beendet. Kraut und Futterpflanzen bringen guten Ertrag. Oberfranken. Die Herbstsaat geht gut von statten und ist in manchen Districten bereits beendet. Die Kar— toffelernte verspricht hohen Ertrag und sind die Knollen gesund. Herbstfutter und Stoppelrüben versprechen befriedigende Ernte. Hopfen giebt eine Drittelernte. Die Grummeternte war zwar nicht sehr ausgiebig, aber von guter Qualität. Das Druschergebniß der Ernte ist sehr verschieden; bei Winterweizen gering bis mittelgut. Winterroggen mittelgut bis sehr gut; Gerste und Hafer gering bis mittelgut, doch wird die Qualität der Körner gelobt. Kraut und Rüben lassen zu wünschen übrig. Mittelfranken. Die Gesammternte in Weizen, Roggen, Dinkel und Gerste ist eine gute und auch an Körnern von guter Qualität. Die Frühkartoffeln ergaben guten Ertrag ohne kranke, die Spätkartoffeln stecken noch im Boden. Obst verschieden, in einzelnen Lagen sehr gut, meist aber wenig. Futterrüben, Runkeln und Weiß— rüben stehen schön. Die Witterung ist für die Aussaat sehr günstig. Das Hopfengeschäft geht flau. Raps steht kräftig. Unterfranken. Die Aussaat des Winterweizens hat begonnen; Roggen ist bereits sehr schön aufgegangen. Kar⸗ toffeln viel und gut. Futterrüben und Klee befriedigend. Die warme Witterung war der Entwickelung der Trauben sehr günstig; doch giebt es im Ganzen wenig Klee und zweiter Wiesenschnitt gut. Schwaben. Die Bestellung der Wintersaat vollzieht sich unter günstigen Verhältnissen. Sämmtliche Getreidearten sind gut ein— geerntet und geben ein befriedigendes Ergebniß. Kartoffeln aus⸗ gezeichnet; Futterrüben sehr gut. Die Grummeternte hat nicht überall befriedigt. Obst, besonders Aepfel giebt es mehr, als erwartet wurde. Die schöne Herbstweide ersetzt größtentheils die Grummeternte. Der Erdrusch sämmtlicher Getreidesorten ist durchschnittlich ein sehr guter. In einzelnen Distrieten sind bereits die Wintersaaten schön auf— gegangen.
Ernte in Bulgaxien,
Während des Monats September herrschte in Bulgarien, von vereinzelten Gewittern abgesehen, ununterbrochen trockenes warmes Wetter, welches das poll stãnd ge Einbringen des Getreides und insbesondere auch das Dreschen desselben, das zumeist im Freien und un⸗ mittelbar nach der Ernte stattfindet, n , Zur Zeit ist man mit der in diesem Jahre überaus ergiebigen Maisernte beschftigt Ueber die Ergebnisse der Zehntfeststellung liegen vorläufige . aus 15 bulggrischen Departements vor (aus 7 fehlen dieselben noch), wonach Weizen, Roggen und Gerste nicht unerhebliche Mehrerträge egen das Vorjahr ergeben hahen; insbesondere beim Roggen r dieselben bedeutend und belaufen sich für die gedachten 15 Departements auf eirea 2290 0090 Doppel ⸗Centner. Bei 9a zeigt sich dagegen ein Minderertrag. Da indessen diese rucht i fac später als die anderen Getreidearten zur Reife gelangt, dürften die betreffenden vorläufigen Angaben noch mehr oder minder bedeutende Ergänzungen erfahren. Auch die Heuernte ist so
1892.
ergiebig gewesen, wie seit Jahren nicht, und die Weiden in der Ebene, die sonst schon im Monat Juli zu verdorren pflegen, blieben bis in den September hinein grün, sodaß die Futterverhäͤltnisse für den sehr zahlreichen Viehstand des Landes sich außerordentlich günstig ge⸗ staltet haben.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Cholera.
Ein neuer Cholerafall ist bis gestern Mittag in Berlin ncht zur Anzeige gelangt. In Moabit wurden, wie der „Nat. Z.“ berichtet wird, im Laufe des gestrigen Tages drei Personen eingeliefert, zwei als gesund entlassen; der Bestand betrug gestern Vormittag vierzig Personen. Aus dem Krankenhause Moabit wurde gestern die an asiatischer Cholera erkrankt gewesene Frau Orthmann als geheilt entlassen. Es befinden sich dort auf der Cholera⸗ Station nur noch die Frau Baberski, der Kellner Meincke und der vorgestern eingelieferte Corrigende Schubert; die beiden erstgenannten sind bereits in der Reconvalescenz. Auf den Fernbahnhöfen Berlins ist die aus Anlaß der Cholera⸗ gefahr eingerichtete ärztliche Ueberwachung am Donnerstag aufgehoben worden, da nach Ansicht der Behörde eine drohende Gefahr für Berlin nicht mehr vorliegt. In einzelnen Fällen etwaiger choleraverdächtiger Krankheiten bei ankommenden Reisenden soll zur Begutachtung des Leidens ein in der Nähe wohnender Arzt zugezogen werden. Der Polizei⸗-Präsident von Berlin hat den Aerzten, denen bis jetzt die Ueberwachung der Bahnhöfe oblag, im Auftrage des Ministeriums des Innern ein Schreiben zu⸗ gehen lassen, worin ihnen der Dank für die aufopfernde, selbstlose Thätigkeit und die Hoffnung ausgesprochen wird, daß die Herren bei einer etwa später auftretenden Gefahr sich in gleicher Weise um das Wohl ihrer Mitmenschen verdient machen werden. Die Ueberwachung des Personenverkehrs auf dem Lehrter Bahnhof wird jedoch noch aufrecht erhalten.
Die Sammlungen für Hamburg-Altona ergaben in Karls⸗ ruhe 20000 A, in Mannheim 15000 M½ — Die Herren Adolf und Wilhelm Mühling, Besitzer des Römischen Hofs in Berlin, haben für die brotlos gewordenen nothleidenden Bediensteten der Hamburger Hotels 1000 S an den Vorstand des Vereins der dor⸗ tigen Gasthofsbesitzer gesandt. — Der Wiederbeginn des Unterrichts in den Hamburger Volksschulen ist auf Montag festgesetzt. In einigen Schulhäusern wird der Unterricht erst einige Tage später beginnen können, da sich die Räumung und Reinigung der zum theil für die Desinfectionsanstalten und die Nothstands-Comités benutzten Räume nicht so schnell bewerkstelligen läßt. — In Hamburg plant man die Errichtung einer Nothstands-Darlehnskasse; 13 Millionen Mark sind bereits für den Garantiefonds gezeichnet.
In Am sterdam sind, wie unter dem gestrigen Tage gemeldet wird, drei Cholera-Erkrankungen vorgekommen; aus Kapelle a. d. Wssel werden drei Todesfälle gemeldet, aus Zuilichem drei Erkrankungen und zwei Todesfälle, aus Isselstein ein Todesfall und aus Maarsen eine Erkrankung.
In der Brüsseler Vorstadt Molenbeck sind zwei Cholera— erkrankungen, in Gent zwei Todesfälle gemeldet. In Baesrode waren bei einer Einwohnerzahl 3on 3000 Menschen in dieser Woche zwanzig Todesfälle an Cholera gemeldet.
Am Donnerstag sind in Paris vierzehn Cholera-Erkrankungen und acht Todesfälle, innerhalb der Bannmeile vier Erkrankungen und drei Todesfälle vorgekommen. In Havre ist an demselben Tage eine Person an der Cholera erkrankt und eine Person gestorben.
In Pest sind nach amtlicher Meldung am 6. d. M. 51 Personen an der Cholera erkrankt und neunzehn in den Barackenspitälern ge⸗ storben. In Privathäusern kamen außerdem zwei Cholerafälle vor. Gestern wurden von Mitternacht bis Mittag vierzehn Cholerakranke in das Baracken⸗-Hospital gebracht. Sechs Personen sind der Krankheit er⸗ legen. Vom 26. September bis Mittwoch Mitternacht sind insgesammt 177 Personen an der Cholera erkrankt und 71 gestorben. Wie ver⸗ schiedene Morgenblätter melden, kam es gestern Abend anläßlich der seitens der Behörde vorgenommenen Vernichtung infieirter Wäschestücke in der Waitznerstraße zu der Zusammenrottung einer tausendköpfigen Volksmenge, welche die Vernichtung verhindern wollte. Die Polizei, die mit Steinen beworfen und aus den Stockwerken der Häuser mit heißem Wasser begossen wurde, zog blank und zerstreute die Menge. Eine Person wurde schwer verletzt, zahl⸗ reiche andere Personen sind verwundet. — Der unter verdächtigen Symptomen am Dienstag aus Pest in Szegedin eingetroffene Arbeiter Nagy ist gestern im Cholera-Hospital gestorben. Die bakteriologische Untersuchung ist eingeleitet. In Krakau sind von Donnerstag früh bis gestern früh 8 Uhr vier Cholera⸗Erkrankungen und zwei Todesfälle vorgekommen, in Lud winow ist eine Erkrankung festgestellt. In Niepolomice starb, wie aus Lemberg gemeldet wird, ein bei der Ausbaggerung der Weichsel beschäftigter Arbeiter unter choleraverdächtigen Symptomen. Ein siebzehnjähriges Mädchen ist dort gleichfalls unter ähnlichen Symptomen erkrankt. Die Untersuchung ist eingeleitet.
Ueber Choleragefahr und Absperrungsmaßregeln wird weiter berichtet:
Pe st, 7. Oktober. Die Choleracommission hat beschlossen, daß von heute ab sämmtliche auf dem städtischen Gebiete befindlichen öffentlichen und privaten Schulanstalten geschlossen werden sollen. Die Abhaltung des Kirchweihfestes ist untersagt. Die Wirthshäuser sind Abends von 9 Uhr ab zu sperren.
New-⸗York, 7. Oktober. Der Dampfer der Hamburg-Ameri⸗ lanischen Packetfahrt⸗Actiengesellschaft Morawia“ ist aus der Quarantäne entlassen worden und in Dock gegangen.
. . Rumänien.
Die geschlossenen Waggons (die Postwagen sowohl, wie die für den Transport von Waaren bestimmten Wagen) sind bei ihrer An— kunft an der rumänischen Grenze zu öffnen und für den Fall, daß sie Waaren enthalten, deren Einfuhr verboten ist, zurückzuweisen.
Verboten ist die Einfuhr nach Rumänien nachbenannter Gegen⸗ stände, welche aus England, Belgien, Frankreich, Deutsch— land, Rußland und aus den in der asiatischen Türkei be— legenen, verseuchten Häfen des Schwarzen Meeres stammen: Borsten, Kameel, und. Rinderhaar, Roßhaar, Federn, Flaum⸗ federn, Baumwolle, Blasen, Därme, frisch getrocknet oder gesalzen, Cavigr, Fische, getrocknet, geräuchert oder eingemacht, Olivenöl in Schläuchen, Muster von Geweben, als Handelsartikel eingeführte Leib und Bettwäsche, gebraucht aber nicht gewaschen, schmutzige Wäsche als Gepäck der Reisenden (welche an der Grenze nicht des⸗ inficirt wor den ish⸗ getragene Kleider, Lumpen, Stoffabfälle aller Art, Papierschnitzel, rohe Häute, Rauchwerk und Pelzwaaren, Wolle, nicht . Watte, Heringe und andere getrocknete und geräucherte
ische, Butter, Kaͤse, Milchbereitungen, Sahne und frisches Obst.
Gegenstände der bezeichneten Art, welche vor Erlaß des Einfuhr⸗ verbets nach Rumänien etwa eingeführt worden sind und die sich in den Lagerräumen der Zollämter befinden follten, werden entweder in verschlossenen Wagen wieder ausgeführt oder in den Lagerräumen bis zum Erlöschen der Gefahr aufbewahrt; die Waaren von geringerem Werth und welche der Fäulniß ausgesetzt sind, werden verbrannt.;
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