. 21. Oktober. (W. T. B. , . kan ische * etfahrt Aetiengesellschaft. Der Postdampfer Kehrwieder“ ist heute Vormittag in New-Jork eingetroffen.
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Nach G. Bizet's reizvoller Oper ‚Djamileh“ ging gestern Abend „Lucia von Lammermoor“ von Donizetti neu ein— studirt in Scene. Die Oper erschien in etwas gekürzter Form, namentlich war die Balletnummer wegg fallen, damit die gewohnte Zeit eines Theaterabends durch die . der beiden Opern nicht überschritten werde.
Die Rolle der Lucia, in der zahlreiche Größen des italienischen Kunstgesanges in Kroll's Sommeroper das Publikum entzückt haben, sang auf der Königlichen Bühne Fräulein Dietrich. Die jugend⸗ liche Sängerin mit ihrer klaren Stimme, mit ihrer sicheren Tongestaltung und ihrer sauberen Technik wurde auch dieser Partie in anerkennenswerther Weise gerecht. Sie sang ausdrucksvoll und trug die sorgfältig einstudirten Coloraturen an— muthig vor; über die spielende Leichtigkeit, die perlende Klarheit, die in der Stimmbehandlung der italienischen Kunstsängerinnen als größte Schönheit erscheint, verfügt Fräulein Dietrich gegenwärtig allerdings noch nicht. Man merkt dem Vortrag zuweilen noch die Vorsicht an, mit der die Läufe, Triller und Staccati ausgeführt werden; aber ein weiteres sorgfältiges Bemühen der Künstlerin wird sicher die schönsten Resultate erzielen. — Ganz hervorragend brachte Herr Betz die Partie des Lord Ashton zu Gehör; der Sänger schien besonders gut disponirt; vor allem klang die Stimme so jugendfrisch, als ob die Jahre an diesem Künstler spurlos vorübergingen; auch die Beseelung des Tons, der Wohllaut und die Wärme des Vortrags sind immer unverändert. — Herr Rothmühl sang den Edgardo mit drama—⸗ tischer Kraft und mit sicherster Beherrschung aller seiner Tonregister. In seiner Stimme klagte die düstere Schwermuth besonders im Piano in ergreifenden 2 Tönen und grollte der wilde Grimm markig und schwer. Herr Mödlinger gab den väterlichen Freund tadellos im Gesang, würdevoll und milde im Spiel.
Wallner⸗Theater.
Gestern Abend erschien die alte Emil Pohl'sche Posse „Eine leichte Person“ wieder auf der Bühne und fand mit ihrem Ueber⸗ muth und ihrer ausgelassenen Lustigkeit so freundlichen und freudigen Beifall, wie er an dieser Stelle lange nicht erklungen ist. Die Leichte Person“ gehört zu der Gattung von Theaterstücken, bei der es die Verfasser lediglich auf die Unterhaltung und das Vergnügen der Zuschauer und Zuhörer absehen. Diesem Zweck werden alle scenischen Gesetze untergeordnet, und selbst die Wahrscheinlichkeit der Vorgänge spielt für den Erfolg eine völlig untergeordnete Rolle. In solchen Possen gilt alles, was komisch. lustig, witzig ist, und alles, was nicht unterhaltend ist, wird ängstlich vermieden; dabei kann etwas Edelmuth und Rührung den Zuschauern immerhin geboten werden, wenn sie dazu dienen, die Wirkung der lustigen Scenen zu erhöhen. Eine wesentliche Vorbedingung für den Erfolg solcher Possen ist eine vorzügliche Darstellung, und die freundliche Auf— nahme, die Pohl's Leichte Person“ gestern fand, ist wohl an erster Stelle den fast unübertrefflichen Leistungen der Schauspieler zu danken. Neben Herrn Guthery, der mit seinem unverwüstlichen trockenen Humor in allen denkbaren und unmöglichen Lebenslagen die Lacher auf seiner Seite hat, machte sich Fräulein Gartner als Soubrette sehr, vortheilhaft bemerkbar, wenn ihr auch die Charakterisirung weniger sentimental als derb angelegter Naturen vielleicht noch besser gelänge. Frau Walther-Trost gab eine alte gehässige Klatsch⸗ base mit immer siegreicher Zungenfertigkeit sehr charakteristisch und die Herren Worlitz sch und Meißner trugen in köstlichen Masken, der eine als stets heiserer Vorsteher eines Gesangvereins, der andere als Kleinbürger aus der Provinz, wesentlich zu dem Gelingen des Ganzen bei.
Sing⸗Akademie.
— Der Chor der Sing-Akademie führte gestern unter Pro— fessor Blumner's Leitung in Gemeinschaft mit dem Philharm o— nischen Orchester das feit dem Jahre 1885 nicht zu Gehör ge⸗ brachte Oratorium „Judas Maccabäus“ von Händel auf, das der Meister bekanntlich im Jahre 1745 componirte! Der Totaleindruck dieses Werkes war in dieser vollendeten Wiedergabe ein sehr erhebender und ergreifender, um so mehr, als die Schönheiten der Dichtung wie der Composition vom Anfang bis zum Schluß sich in einer fort⸗ gesetzten Steigerung befinden, sodaß der Zuhörer, immer wieder die fast überwältigende Machtfülle anstaunend, einen nachhaltigen, tiefen und unvergeßlichen Eindruck von der Aufführung behält. Der schöne, edle Stimmenklang des Chors, die musterhafte Präcifion Und das tiefe Eingehen in den wechselnden Inhalt, der theils Klage, theils Freude und Jubel ausdrückt, das sichere Enfemble mit dem oft sehr selbständig auftretenden Orchester und der Orgel, die energische und umsichtige Leitung vereinigten sich, diese Aufführung zu einem wahren Glanzpunkt unter den an dieser Stätte gehörten Werken zu erheben. Auch die Solisten trugen sehr wesentlich dazu bei. Fräulein Helene Qher beck, die für ihre plötzlich verhinderte Collegin Fräulein Schau seil eingetreten war, leistete Vorzügliches; ein Gleiches gilt bon der Altistin Fräulein Kloppenburg, dem Tenoristen“ Herrn Dierich als Judas Maccabäus“ und dem Bassisten Herrn Sister⸗ mans. Allen Betheiligten, besonders aber dem Dirigenten Herrn Professor Blumner gebührt Dank und Anerkennung. — Am Todten⸗ feste (20. November) kommen zwei Cantaten von Bach und das deutsche Requiem von Brahms zur Aufführung.
Mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Kaisers findet Sonntag, den 30. Oktober, Abends 6 Uhr, in der Hof ⸗ und Garnisonkirche eine geistliche Musik-Aufführung statt zum Besten der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtnißkirche. Es werden mit- wirken die, Damen Müller⸗-Ronneburger (Sopran), Adelina Herms Alt). Elise Märcker (Harfe). die Herten Dr. Oscar Schneider Bariton), Walter Cavallery (Violine), Musik.Direckor Ott Dienel SDrgeh und der Kotzolt'sche Gesangverein unter Leitung feines Dirigenten Leo Zellner. Das reichhaltige Programm sowie die Ramen der dusükenden Kräfte versprechen einen wirklichen Kunstgenuß. Nicht unerwähnt wollen wir lassen, daß diese geistliche Musik-⸗Aufführung die erste in der Garnisonkirche ist, in welcher die mächtige 70 stimmige, vom Königlichen Hof-⸗Orgelbauer Wilh. Sauer nen erbaute Concert. Orgel Fepielt wird, und zwar von dem bekannten Orgel-Virtuosen Musik⸗ Director Dienel.
Am Montag gelangt im Königlichen Opernhause „Der Freischütz“' mit den Damen Leisinger, Dietrich und Hellmuth⸗Bräm, den Herren Ritter, Mödlinger, Schmidt, Lieban, Stammer, Kras und Fränkel, zur Darstellung. In der Dienstags Aufführung der Walküre. sind die Damen. Sucher, Plerfon, Goetze. Leisinger, Fiedler, Weit, Lammert und Kopka, die Kerren Sylva, Betz, Mod— linger beschäftigt. Am Sonnabend geht zum 460. Rake Die . des . ö . „Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom 23. bis 29. Oktober lautet: Sonntag: . Die erlegen Der Freischütz . Dienstag: Die Walküre. Mittwoch: . Djamileh“, Ga valleria zusticana“, . Slavische Brautwerbung?. Donnerstag: Carmen“. Freitag: „Gavaileria rusticana“, „Der Barbier von Sevilla /. Sonnabend: Zum 400. Mal „Die Hochzeit des Figaro“. em Königlichen ? chauspielhause findet am Freitag eine Vorstellung Lon. Maria Stuart - statt. Die Maria giebt Fräulein oe! die Elisabeth Frau Stollberg, den Leicester Herr udwig, Shrewsbury Herr Nesper, Burleigh Herr Grube, Pauket Herr Kahle und den Mortimer Herr Matkowski. Die übrige Besetzung ist die bekannte. Da zu der heutigen Festvorstellung der starken Nachfrage nach Billets nicht genügt werden konnte, bringt der Montag eine nochmalige , vaterländischen Schauspiels Die Duitzw s' von Ernst von Wildenbruch. Morgen sst“ . Per Wider venftigen Zähmung; diese Vorstellung wird Donnerstag wiederholt. Dienstag: „Donna Diana“. Sonntag:. Die Jungfrau von Orleans“,
Kranke. zur. Darstellung, Sonnabend: Das Buch Hiob“,
Die Philosopin und „Meister Andrea‘, worin Frau Konrad fur das erkrankte Fräulein Kramm die Margherite spielt, während Fräulein Läzär die bisher von Frau Konrad gespielte Sylvia giebt. Meister Baljer von Ernst von Wildenbruch, die nächste Neuheit des Köͤnig⸗ lichen Schauspielhauses, ist für Montag. 31. d. M. festgesetzt.
Im Deutschen Theater geht am nächsten Sonnabend Loloss Vater‘, Volksstück in 4 Aufzuͤgen von Adolph Arronge, zum ersten Mal in Scene. Morgen sowie am Dienstag und Donnerstag werden Der Misanthrop“ und „In Civil aufgeführt. Am Montag wird Romeo und Julia‘ gegeben. Auf Mittwoch ist Der Pfarrer von Lirchfeld' und auf Freitag „Galeotto“ angesetzt.
Ihm Berliner Theater gelangt Vietorien Sardou's in Berlin seit Jahren nicht mehr gegebenes Schauspiel Dora“ am Sonnabend, 29. d. M., zur erstmaligen Darstellung. Das „Käthchen von Heil⸗ bronn“, mit Agnes Sorma und Ludwig Barnay in den Hauptrollen, geht morgen, am Dienstag und Donnerstag in Scene. Bijörnson's Fallissement“ bildet die Vorstellung des morgigen Nachmittags und am Mittwoch; Maser's und Schönthan's Soldatenstück „Krieg im 3 ist für Montag angesetzt und am Freitag (9. Abonnements—⸗ Vorstellung) kommt der Hüttenbesitze“ zur. Aufführung.
Im Lessing-⸗Theater wird auch in der laufenden Woche täglich der Schwank „Die Orientreise“ von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg gegeben werden. Inzwischen wird Hermann Suder⸗ mann 's Schauspiel: „ Sodoms Ende“ in einer neuen Besetzung der Sauptrollen neu einstudirt, und zwar mit Emanuel Reicher als Bir Janikor⸗, Elise Sauer als Clärchen, Clara Drucker als Kitty und Albert Eckert als Dr. Weiße.
Im Wallner-Theater geht morgen Nachmittag 3 Uhr abermals Kabale und Lieben zu bedeutend ermäßigten Preisen in Scene,. Abends findet eine Wiederholung der neu einstudirten Emil Pohl 'schen Gesangsvosse Eine leichte Person“ statt.
S Im, Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater wird die . Operette Die schöne Helena“ auf dem Spielplan eiben.
Der Spielplan des Kroll'schen Theaters für die laufende Woche ist folgender: Sonntag: „Abu Hassan“, darauf: „Der Freischütz. Montag: Oberon?“ (Rezia: Frau Moran-Olden), Diens⸗ tag: „Das Nachtlager in Granada“ (Prinz⸗Regent: Herr Alois Grienauer vom Stadt-Theater in Köln als Gast; Gabriele: Fräulein ere. Gomez: Herr Mörs), Mittwoch: „Oberon mlt Frau Moran-Olden, Donnerstag: II. Act ‚Rigoletto“, II. Act „Barbier von Sevilla. und III. Act „Lucia von Lammermoor“ (Abschieds— Benefiz der Frau Etelka Gerster als Gilda, Rosine und Lucia), Freitag: phllemon und Baucis“ (Gastspiel von Fräulein Marcolini und den Herren Engel, Magnan und Miranda), Sonnabend: „Vie weiße Dame“.
Im Theater Unter den Linden ist die erste Aufführung des Gelegenheits⸗Schwanks Die kleine Primadonna‘ von R. Gene mit Fräulein Sophie David als Gast auf Donnerstag festgesetzt. Im Thom as-Theater wird am Freitag Onkel Bräsig⸗ zum fünfzigsten Male gegeben werden. Dazu bereitet Director Junker— mann einen Einacter Onkel Bräsig's letzte Stunden“ vor, der den Abschluß des Reuter'schen Lebensbildes darstellen wird.
Das Künstlerpaar Professor Felix Schmidt und Frau Marie Schmidt-Köhne wird zu seinem hiesigen Lieder⸗Abend, am 25. . M. im Saal Bechstein, altklassische Arien von Händel, Haydn, Durante, Giordani und Paradies, Duetts von Schumann, von Sela Becker, Wilhelm Berger und A. Krug, ferner die Cornelius'schen Brautlieder,
neuere Liedeompositionen von Hans Sommer u. a. zum Vortrag bringen— Das Programm des Concerts, das Frau Anna Goldbach und Fräulein Gertrud Grunow unter Mitwirkung des Baritonisten Herrn Emil Severin am 25. d. M. in der Sing-Akademie ver— anstalten, bringt Duette von Reinh. Becker, Georg Henschel, Alb. 5 und Carl Reinecke und Lieder von Franz Ries, H. bon Koß, ernsheim und Alfred Sormann.
Am Dienstag, 25. Oktober, Abends 73 Uhr, findet in der Drei—⸗ faltigkeits-Kirche, Mauerstraße beim Kaiserhof, zum Besten eines seit mehreren Jahren erblindeten Familienvaters ein Geist— liches Congert statt unter Mitwirkung der Concertsängerinnen Frau Marie Böhm und Frau Hedwig H. Wolfradt, der Königlichen Kammermusiker Herren Julius 3 (Violine) und Fritz Maneke (Cello), sowie des Organisten Herrn Adolf Friedrich. Billets 3 1 4 sind zu haben in der Hof⸗-Musikalienhandlung von Bote u. Bock, Leipzigerstr. 37.
Preußzische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
— Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 4 Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung: 1ẽ Gewinn von 15 000 M6 auf Nr. 112030. 3 Gewinne von 10000 M6 auf Nr. 29 298. 53067. 149 836. 4 Gewinne von 5000 66 auf Nr. 74 691. 105688. 139 737. 167 857. 30 Gewinne von 3000 MS auf Nr. 1142. 4442. 6638. 15 562. 29 300. 45 045. 63752. 74 32. 76 754. 77 878. 81 258. 109 182. 115114. 115 334. 183 773. 137 645. 140 791. 143 648. 146542. 152 720. 154 935. 166 687. 166 884. 169 742. 169 996. 174 605. 182 814. 185 769. 188 016. 189 803. 34 Gewinne von 1500 M auf Nr. 870. 3833. 5782. 7976. 41 264. 48538. 53 238. 64 865. 83 961. 84287. S7 676. 97 549. 1093 298. 106 694. 108 220. 111 803. 113 917. 114585. 118326. 119 042. 121 989. 128 210. 131 633. 134 983. 136 008. 143 229. 148 614. 158 962. 162351. 165 892. 168 544. 173 436. 185 881. 189 179. 47 Gewinne von 500 S6 auf Nr. 6 230. 9009. 17086. 21 471. 23 362. 23 901. 24 565. 28 568. 34 343. 38 446. 39 4536. 44759. 49 868. 61 345. 62581. 82415. 967384. I 980. 93 218. 190 391. 101 739. 102 344. 106 603. 111658. 111709. 113777. 113979. 117136. 120 226. 126 553. 138 822. 140941. 142231. 146946. 153 492. 154 125. 154 S58. 161 572. 167 852. 170 125. 170748. 1712605. 174 097. 177 836. 184084. 188 697. 188 847. Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlorterie . in der 6 mittags⸗Hiehung: 1 Gewinn von 300 000 St auf Nr. 167 471. 2 Gewinne von 30000 S auf Nr. 68 484. 104103. 1 Gewinn von 5000 6 auf Nr. S5 646. 33 Gewinne von 3000 M auf Nr. 12550. 17187. 23 476. 23 585. 27 897. 28 879. 29 9373. 32 044. 39712. 41773. 42 194. 43 648. 45 251. 46207. 49192. 64 391. S4 557. 91 434. 97 336. 104484. 113 082. 118216. 119199. 120 613. 131476. 137 677. 150 249. 160 588. 165 224. 168 735. 170 868. 170 920. 176933. 29 Gewinne von 1500 S auf Nr. 2691. 2871. 3953. 6621. 9248. 11 114. 14 253. 39 687. 48796. 59 810. 62555. 67 684. 70 282. 96778. 103 754. 117 579. 124091. 125 388. 133 147. 140 327. 144986. 148 251. 157 795. 158 391. 162 048. 170 290. 171 521. 181 087. 183 820. 43 Gewinne von 500 SP auf Nr. 2277. 9161. XXY). 9335. 21 720. 246511. 35 M70. 36 493. 47 323. 521605
mit Fräulein Lindner als Johanna. Außerdem kommen in diefer
Woche am Mittwoch Lydia“, Die Prüfung“ und „Der eingebildete
69 038. 73 146. 74 9338. 95 497. 96 323. 97 724. 192239. 194442. 115 972. 118562. 1301605. 137 756. 138 396. 139 677. 140 643. 144169. 496 . 151 078. 163 200. 166 912. 169 52.
100001. 133 243 1456015 1752565.
Jagd.
ö Dienstag, den 25. d. M., sindet Königliche Parforce— ind statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr zu Jagdschloß Stern.
Mannigfaltiges.
Deute, als am Geburtstage Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, haben die öffentlichen Gebäude und viele Privat⸗ häuser geflaggt.
Die Finweihung der Segenskirche in Reinickendorf sell am 10. November d. J. stattfinden. Die Weihe wird General! Superintendent D. Braun vollziehen.
Die Laterne auf der Kuppel des neuen Reichstags Gebäudes ist nunmehr von dem Baugerüst vollständig befreit.
Auf Grund eines Antrags des Stadtraths Marggraff beabsichtigt wie die N. A. 3. berichtet, der Magistrat bei den zuständigen, Ressort⸗Ministern die Anfrage zu stellen, ob eine Ueberllassung des Grunewalds an die Stadtgemeinde und unter welchen Bedingungen etwa in Aussicht genommen werden könnte.
Mit der Schließung des Ausstellungsparks ist für die benachbart gelegene Hohenjollern-Galerie wieder ein starker Besuch ein—⸗ getreten, auch die Vereine und Verbindungen machen jetzt wieder viel von den ihnen gewährten Vergünstigungen Gebrauch. Die Besuchs⸗ ziffer am letzten Sonntag war 279. Die Hohenzollern-Gaserie ist Sonntags von 9 Uhr Vormittags bis 9 Ühr Abends geöffnet, Wochen⸗ tags nur bis zur Dunkelheit.
Aus Zehlendorf wird der N. Pr. Ztg.“ geschrieben: In der Glockengießerei von Gustav Collier wurden am Donnerstag Abend in Gegenwart einer Klasse der Cadetten-Anftalt von Lichterfelde und einer Klasse des Luisen-Gymnasiums von Moabit, fowie vieler anderer Zuschauer sechs Kirchenglocken im Gesammtgewicht von 90 Tentnern gegossen. Der Guß, der unter der Leitung des Herrn Collier vorgenommen wurde, gelang aufs beste. Eine Glocke erhält die St. Nikolai-Kirche in Spandau. Die zweite Glocke kommt nach Erxleben. bei Osterburg (Altmark). Die dritte Glocke ist für die katholische Kirche in Langenbielau (Schlesien) beftimmt. Ein kö erhält die Gemeinde A. Trebis bei Kulm West⸗ preußen).
Thorn, 22. Oktober. In der vergangenen Nacht fiel, wie „H. T. B... meldet, bei 2 Grad Kälte vier Schnee, außerhalb der Stadt liegt eine 5 em hohe Schneedecke. Auch in den Frühftunden war hier starkes Schneetreiben.
Glogau. 21. Oktober. Das hiesige Eisenbahn⸗Stationsgebäude steht laut Meldung des. W. T. B.“ in Bran d. Die Kaffen n in Sicherheit.
München, 20. Oktober. Die . M. N. Nachr.“ schreiben: Un— geheurer Schneedruck hat unter den zum größten Theil noch ihren ganzen Blätterschmuck besitzenden Bäumen und Sträuchern der hiesigen Anlagen schrecklich gehaust. In den Anlagen am Maximiliansplatz, ver der neuen Pinakothek und an der Blumenstraße sind die schörsten Bäume verdorben. Noch schlimmer sieht Tes in den Isar „Auen aus. Dort ist kaum zu gehen — die Wege sind bedeckt mit gebrochenen Aesten. Der heutige Polizeibericht warnt vor dem Besuch des Englischen Gartens. Auch dort sind die Bäume mit mächtigen Schneemaffen bedeckt und der Aufent- halt für Fußgänger und Equipagen ist geradezu gefährlich, denn der Schnee faͤllt eentnerschwer ab. und die brechenden und herabstürzenden Aeste können Menschen und Thiere ersch lagen. Ebenso schlimm und gefährlich sieht es in der Allee der Lindwurmstraße und in den an— grenzenden Anlagen vor dem Krankenhause aus, desgleichen in den Privatgärten. Während der letzten Nacht krachten die Aeste unter der Last des Schnees fortwährend, und viele lagen am Morgen auf dem Boden.
. Mannheim, R. Oktober. Wie die ‚N. Bad. Landesz. meldet, sind in einem Steinbruch bei Dürkheim a. d. H. durch einen Steinrutsch fünf Arbeiter getödtet worden.
Wien, 21. Oktober. Eine Engländerin Fräulein Tomasson unternahm, wie dem D. B. H.“ berichtet wird, in Tirol einen Distanzritt auf untrainirtem Pferde und legte binnen 671 Stunden 355 km zurück. Reiterin und Pferd sind vollkommen wohl. Am ersten Tage ging der Ritt von Juͤnsbruck via Brennerpaß nach Bozen, am zweiten Tage über Meran nach St. Valentin, am dritten nach Landek und zurück nach Innsbruck.
Rom, 22. Oktober. In ganz Italien ist, wie „H. T. B.“ meldet, eine empfindliche Kälte eingetreten. Neapel ist zum Theil durch einen wolkenbruchartigen Regen überschwemmt.
„(Cagliari, 21. Oktober. Ein heftiger Gewittersturm wüthete nach einer Meldung des . W. T. B.“ vergangene Nacht hier und in der Umgegend und verursachte bedeutende Ueberschwemmungen. An mehreren Punkten sind die Eisenbahn und die K dung unterbrochen. In der Ortschaft Decimo find acht Hãͤuser eingestürztrt, in Elmas gegen hundert. Der Präfect hat bei seiner Rundfahrt durch die heimgefuchten Gegenden die Ortschaft Assemini in einem trostlosen Zuskande gefunden; un⸗ gefähr ein Drittel der aus ungebrannten Ziegeln erbauten Häuser ist e ngestür zt, wobei zwei Frauen umkamen. Beute wird sich der Präfect nach San Spergte begeben, wo die meisten Einwohner ohne Obdach sind und die Zahl der Opfer eine sehr große ist. In San Sperato und Barrali sind arge Verwüstungen an⸗ gerichtet. Zahlreiche Personen sind ums Leben gekommen, viele 6 zerstoͤrt, Da Eisenbahn⸗ und Telegraphenverbindungen unter— brochen sind, stehen nähere Einzelheiten noch aus.
Bukaręst, 16. Oktober. Dr. Hepites, Director des hiesigen meteorologischen Instituts, veröffentlicht einen Bericht über das vor⸗ estrige Erdbeben (vergl. Nr. 244 d. Bl, dem der Hamb. Corr.“ folgende Cinzelheiten entnimmt. Die Richtung der außergewöhnlich heftigen Erschütterung ging von Norden) nach Süden? Aus zahl— geichen Orten werden Risse' und Sprünge. in Gebäuden und andere Beschãdigungen gemeldet, auch blieben viele Pendeluhren stehen. Im Gymnasium von Giurgewo, in dem sich auch die meteorologische Station befindet, fielen einige Zimmerdecken und Oefen ein. In der Stadt scheint eine nicht geringe Panik ausgebrochen zu sein. Aber auch in Bu ka re st war . groß; viele Menschen stürzten halbangekleidet auf die Straße, well sie den Eindruck hatten, als ob der Einsturz ihrer Wohnung unmittelbar bevorstehe. Im meteorologischen Institut selbst wurden die daselbst befindlichen, be⸗ sonders die freihängenden Instrumente in heftige Bewegung gesetzt, eine Pendeluhr blieb stehen. Die große, schwere Glocke der Metro⸗ politan⸗Kirche gerieth in Schwingung.
52798. 56 859. 58 118. 61 872. 64 280. 64 525. 65 9656.
M 251.
3weite Beilage . zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stants-Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 22. Oktober
. De r.
1892.
AUntersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs- und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
Bank⸗
Ausweise.
. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
) Untersuchungs⸗Sachen.
(42255 Steckbrief. k Gegen den unten beschriebenen Post-AUssistenten
Reinhard Adolf Riemer von hier, welcher flüchtig
ist, ist in den Acten L. R. II. 435. 92 die Unter-
suchungshast wegen Unterschlagung verhängt. Es zu Pommertsweiler, S.A. Aalen, zuletzt wohnhaft
wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 12a abzu—⸗ liefern.
Berlin, den 19. Oktober 1892.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht J.
Beschreibung: geboren am 21. April 1859 zu Karlsbach, Kreis Wirsitz, Größe 175 m, Haare blond, Bart blonder, ziemlich voller Schnurbart, Augen wässerige, hellblaue Augen, Nase ziemlich groß, Gesicht voll und rund, Kleidung schwarzer Kammgarn Gehrock und Weste, gestreifte Beinkleider, Cylinder⸗ hut, Stock mit Nickelkrücke, Besondere Kennzeichen: nachlässige Haltung, etwas gebückt, schleppender Gang, etwas platte Füße.
42252 Steckbriefs Erneuerung. ; Der unterm 10. April 1891 hinter den Bäcker⸗ gesellen Otto Kalz aus Berlin, in den Acten J. 509] erlassene Steckbrief wird erneuert.
Potsdam, den 15. Oktober 1892.
Königliche Staatsanwaltschaft. 42254 Steckbriefs⸗Erledigung.
Das gegen den Wehrpflichtigen Heinrich Haase, geboren am 4. August 1862 zu Küllstedt, unterm 1. April 1886 in Nr. 83 erlassene Strafvollstreckungs—⸗ Ersuchen zu U ist erledigt. (I. II. 20/85.)
Nordhausen, den 18. Oktober 1892.
Der Erste Staatsanwalt. 42256 ö
Der gegen die frühere Hebeamme Alwine Bertha Joachim, geb. Lux, wegen Verbrechens gegen das Leben unter dem 12. März 1886 in den Acten L. R. J. 655. S5. erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen.
Berlin, den 18. Oktober 1892. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht J.
(42257 1 ö Husar, Wehrmann Hugo Camillo Brand, geboren zu Naumburg a. S. am 31. Oktober 1862, 2) der Wehrmann Friedrich Karl Goette, geboren am 10. August 1860 zu Naumburg a. S., beide zuletzt daselbst ortsangehörig, werden be— schuldigt, als Wehrmänner der Landwehr ohne Er— laubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier— selbst auf den 29. Dezember 1892 Vor⸗ mittags 97 Uhr, vor das Königliche Schöffen⸗ gericht hier, Amtsgerichtsgebäude, Zimmer 25, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus⸗ bleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗ Commando zu Naumburg a. S. ausgestellten Er⸗ klärungen verurtheilt werden. . Naumburg a. S., den 14. Oktober 1892. Voppe, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 142440 K. Württ. Staatsanwaltschaft Ellwangen. In der Strafsache gegen die abwesenden Militär⸗— pflichtigen I Karl Blessing, Bäcker, geboren den 18. Juni 1871 zu Brech, Gde. Pfahlbronn, O.⸗A. Welzheim, zuletzt wohnhaft daselbst. 2 Johann Karl Frey, geboren den 18. Oktober 1871 zu Höldis, Gde. Pfahlbronn, O.⸗A. Welzheim, . in Schadberg, Gde. Kaisersbach, O.⸗A. Welz⸗ heim, 3) Karl Airle, Mezger, geboren den 19. November 1870 zu Wäschenbeuren, O.⸗A. Welzheim, zuletzt wohnhaft daselbst, 4) Johann Jakob Bührle, Knecht, geboren den 26. Juni 1869 zu St. Gotthardt, Gde. Holzheim, O.⸗A. Göppingen, zuletzt in Unterkirneck, Gde. Lorch, O.⸗A. Welzheim, wohnhaft, 5) Josef Hauber, geboren den 9. November 1869 zu Utzmemmingen, O. -A. Neresheim, zuletzt in Zipplingen, O.⸗A. Ellwangen, wohnhaft, 6) Friedrich Biehler, Schneider, geboren den 5. März 1869 zu Dorfmerkingen, O.⸗A. Neresheim, zuletzt wohnhaft daselbst, 7 Anton Wille, geboren den 27. August 1869 zu Baldern, O. A. Neresheim, zuletzt wohnhaft daselbst, 8) Friedrich Jakob Gökeler, geboren den 15. Dezember 18638 zu Baldern, zuletzt wohnhaft daselbst, ) Ludwig Steigerwald, Kaufmann, geboren den 5. Juli 1869 zu Aufhausen, O.⸗A. Neresheim, zuletzt daselbst wohnhaft, 10) Wilhelm Karl August Burkhardt, Photo— graph, geboren den 30. September 1871 zu Aalen, zuletzt wohnhaft daselbst, 1) Matthäus Huber, Taglöhner, geboren den 14. Januar 1871 zu Adelmannsfelden, O.⸗A. Aalen, zuletzt daselbst wohnhaft, 15) Bernhard Klaiz, Taglöhner, geboren den 6. August 1871 zu Adelmannsfelden, zuletzt wohnhaft dasck t 13) Bernhard Kopp, Gärtner, geboren den 14. August 1871 zu Essingen, O. -A. . zuletzt wohnhaft daselbst, 14) Aloys Rettenmaier, Eisengießer, geboren den 14 Oktober 1871 zu Attenhofen, Gde. Hofen,
15) Franz Taver Riek, Bauer, geboren den 8. Juli 1871 zu Hohenstadt, O.⸗A. Aalen, zuletzt wohnhaft daselbst,
16) Patriz Wagner, geboren den 12. Februar 1871 zu Reichertshofen, Gde. Hohenstadt, O.⸗A. Aalen, zuletzt wohnhaft daselbst,
17) Alois Stark, geboren den 15. Oktober 1871
daselbst,
18) Gottfried Mäurer, Schreiner, geboren den 21. September 1871 zu Wasseralfingen, S.⸗A. Aalen, zuletzt wohnhaft daselbst,
19) Friedrich Wilhelm Wacker, geboren den 21. Mai 1869 zu Ernsbach, O.⸗A. Oehringen, zu⸗ letzt in Abtsgmünd, O⸗A. Aalen, wohnhaft,
20) Karl Imanuel Ott, Etuismacher, geboren den 25. Januar 1869 zu Nürtingen, zuletzt in Gmünd wohnhaft, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist zur Deckung der die Genannten möglicher Weise treffenden Geld⸗ strafen und der Kosten des Verfahrens, gemäß § 326 St.- P.⸗O. das im Deutschen Reich befindliche Ver⸗ mögen derselben, je bis zum Betrage von 600 ( durch Beschluß der hiesigen Strafkammer vom 7. Juni 1892 mit Beschlag belegt worden. Ellwangen, den 20. Oktober 1892. H.⸗Staatsanwalt Mezler. 42253) K. Staatsanwaltschaft Tübingen. Die wegen Verletzung der Wehrpflicht unterm 4. Juni 1886 verfügte Beschlagnahme des Ver— mögens des am 16. November 1863 geborenen Schuhmachers Johann Jakob Gentner von Reudern, O.⸗A. Nürtingen, ist durch Beschluß der hies. Strafkammer vom 24. September 1892 wieder aufgehoben worden. Den 18. Oktober 1892. YJelin.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
42633 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 3 Nr. 149 auf den Namen des Maurermeisters Alfred Brandt hier eingetragene und zwar: 1) das in der Mark— grafenstraße Nr. 64a an der Ecke der Krausenstraße Nr. 20, 2) das in der Markgrafenstraße Nr. 65 belegene Grundstück am 28. Dezember 1892, Vormittags E05 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Roß Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere as Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Ge— richtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗ fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die⸗ selben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range jurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach er— folgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 28. Dezember 1892, Nachmittags 129 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 14. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 76.
42632 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Friedrichstadt Band 22 Nr. 1547 auf den Namen des Kaufmanns Richard Bruck zu Berlin eingetragene, in der Kochstraße Nr. 49, belegene Grundstück in einem neuen Termine am 14. De⸗ zember 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße Nr. 13, Hof, Flügel C., part. Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, so⸗ wie besondere Kaufbedingungen können in der Ge— richtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Auf—
Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berück— sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück— kreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß dẽés Verfteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am L4. Dezember 1892, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 15. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 76.
(42634 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 166 Blatt Nr. 7203 auf den Namen der perehelichten Kauf⸗ mann Ehrlich, Johanna Maria Wilhelmine, geb. Dreger, jetzt im Konkurse befindlich, eingetragene, angeblich Brunnenstraße Nr. 294 (nicht 290) belegene, Grundstück in einem neuen Termine am 14. Dezember 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 9.60 a weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund— stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver— steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder—⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs— termins die Einstellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die StrUe des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Er— theilung des Zuschlags wird am 14. Dezember 1892, Nachmittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, berkündet werden. Berlin, den 19. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 75. 42363 . In Sachen des Brinkbesitzers Johann Heinrich Fenge in Bortfeld, No. ass. 29, Klägers, wider die Ehefrau des Bäckers Theodor Pöhl, Doris, geb. Warmbold, in Denstorf, Beklagte, wegen Foderung wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nahme des der Beklagten gehörigen Anbauerwesens No. ass. 82 in Denstorf zum Zwecke der Zwangs versteigerung durch Beschluß vom 26. September 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 26. September 1892 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 12. De⸗ zember 1892, Morgens 10 Uhr, vor Herzog— lichem Amtsgerichte Vechelde in der Paes'schen Wirthschaft zu Denstorf angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über— reichen haben. .
Vechelde, den 14. Oktober 1892.
Herzogliches Amtsgericht. (Unterschrift.)
42364 In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des Grundstücks Umgebungen Band 166 Nr. 7201 der Frau Ehrlich, geb. Dreger, 75 K. 93. 92, wird zur Bekanntmachung vom 6. September d. J. be—⸗ richtigend bemerkt, daß dasselbe in der Brunnen— straße angeblich 29 ., nicht aber 29 a. belegen ist. Berlin, den 19. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 75.
35546 Aufgebot. Auf den Antrag der Berechtigten werden die nach— bezeichneten, angeblich verloren gegangenen, von der Lebenk⸗, Pensions. und Leibrenten-Versicherungs⸗ gesellschaft Iduna“ zu Halle a. S. ausgestellten Urkunden aufgeboten: . . I) auf den Antrag des Friedrich August Prisky und dessen Tochter Helene Prisky zu Neu⸗ schönefeld bei Leipzig der Versicherungsschein
Nr. 46 076, datirt Halle a. S., den 11. August
1862, Inhalts dessen die Erblasserin der An—⸗ tragsteller, damals unperehelichte Emilie Schindler zu Breslau ihr Leben in Höhe
von 150 6 versichert hat;
auf Antrag des Gastwirths Oskar Seifert
zu Breslau der Depositalschein Nr. 20 682,
datirt Halle a. S., den 19. November 1889, Inhalts dessen der Antragsteller die auf das
Leben seines Sohnes ref Arthur Seifert
zu Heide Gersdorf über 300 S Versicherungs⸗ summe nach Tab. VI. ausgefertigte Police
.
Nr. 91 649 d. d. Halle a. S., den 16. Juli
15. November 1889 gewährtes Darlehn von 70 6 der Gesellschaft verpfändet hat; auf den Antrag des Schuhmachers Woijciack Zaborawski zu Chojnica bei Ilotnick in Posen und der Marie Poliewacz, geb. Zabgtowski, daselbst, der Depositalschein Nr. S896, datirt Halle a. S., den 19. Juni 1879, Inhalts dessen Zaborowski für ein Darlehn von 35 den Versicherungsschein Nr. 89935 vom 6. April 1868 über 450 S6 Ver⸗ sicherungssumme als Unterpfand gegeben hat; ag der Frau Louise Auguste Pönicke, der Devosital⸗ dessen die den V vom 4. 1500 MS Versicherung lehn von 90 M verpf⸗ auf Antrag des Pe mann zu Neisse, erung Idung Nr. 5114, datirt Halle a. 29. Oktober 1857, und Nr. 9675, Halle a. S., den 23. Juli 1859, deren die Erblasserin des Antragstellers Caro Hoffmann, geborene Keller, zu is Leben in Höhe von 50 Thalern beziehungswe 500 Thalern versichert hat. Die Inhaber der vorgenannten Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. April 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte — an Gerichtsstelle — kleine Steinstraße Nr. 8, Zimmer Nr. 31, anberaumten Aufgebotstermine ihre Ansprüche anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung derselben erfolgen wird. Halle a. S., den 15. September 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.
41482 Aufgebot.
Nr. 34 702. Die Marie Josefine Kniebühler, jetzt Ehefrau des Martin Schwehr, Weinproducent zu Endingen am Kaiserstuhl, sowie Karl Heinrich Louis Kober, Kgl. Eisenbahn-Hauptkassenbuchhalter zu Halle a. S., beide vertreten durch August Fischer hier, haben das Aufgebot und zwar:
a. Martin Schwehr Ehefrau: des Rentenscheins der Allgemeinen Versorgungsanstalt dahier Nr. 1351 der Jahresgesellschaft 1845 Klasse La vom 21. Sep⸗ tember 1371 über 200 Gulden auf den Namen von Marie Josefine Kniebühler von Endingen;
b. Karl Heinrich Louis Kober: des J
rungsvertrags mit der Allgemeinen Versorgungs⸗ anstalt im Großherzogthum Baden dahier Nr. 8724 vom 21. Mai 1872, lautend auf den Namen und das Leben von Karl Heinrich Louis Kober, damals Eisenbahndiätar zu Cassel, über ein Kapital von 1500 Thalern, zahlbar an dessen Rechtsnachfolger, beantragt. Auf der unter b. erwähnten Urkunde befinden sich Nachträge vom 9. Juli 1873, 9. Sep⸗ tember 1878 und 6. April 1883 wegen Aenderungen hinsichtlich der Empfangsberechtigung und der Prämienentrichtung. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 23. Mai 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte hierselbst, Akademiestraße Nr. 2, III. Stock, Zimmer Nr. 22, anberaumten Termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vor- zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Karlsruhe, 8. Oktober 1892.
W. Frank, Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts. Aufgebot. Kreissparkasse zu Rosen— berg O. S. Nr. 3622 ist, lautend über einen Be⸗ stand von 266,28 (66 und ausgefertigt für den Schuhmachergesellen Daniel Maron aus Skorkau, im Sommer 1890 dem damaligen Inhaber, Bauer Adam Rosenblatt aus Stoberau, angeblich verloren gegangen. f
Auf Antrag des Eigenthümers 2c. Maron soll dasselbe zum Zwecke neuer Ausfertigung für kraftlos erklärt werden.
Es wird daher der Inhaber des gedachten Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 17. Mai 1893, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 11, seine Rechte bei dem unterzeich⸗ neten Gericht anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird, I. E. 11 HD.
Rosenberg O.⸗S., den 17. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht. 42208 Aufgebot. .
Das Sparkassabuch der hiesigen Sparkasse Nr. 3309 über 50 S, lautend auf „Schäferei⸗ Pächter, hier Caution“, d. d. 16. Februar 1884, ist zu Verlust gegangen.
Auf Antrag des Schweinhändlers Georg Gut⸗ mann von hier als Vorstand der Vereinigung sämmtlicher Schafhalter der Stadtgemeinde Weißen⸗ burg ergeht nun an den Inhaber dieses Sparkassabuches die Aufforderung, spätestens im Aufgebot termin Mittwoch, 3. Mai 1893, Vorm. 9 Uhr, seine Rechte hieran anzumelden und das Sparkassa⸗ buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen würde.
Weißenburg a. S., 17. Oktober 1892.
Königl. Bayer. Amtsgericht. (L. S8.) Meyer. Beglaubigt: Weißenburg, 17. Oktober 1892. Die Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts.
æsz5] Das Sparbuch der
forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und,
D.⸗A. Aalen, zuletzt wohnhaft daselbst,
falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem
1868 für ein ihm laut Schuldscheins vom
(L. S.) Angermann, Kgl. Secretär.
ö
*
4 —
e , ,
e mm.
ö
— — — 6 c — —