1
jegsherrn, die neben anderen Gnadenbeweisen ihren Ausdruck fand nn Ernennung des commandirenden Admirals, Vice⸗ Admirals Freiherrn von der Goltz zum Admiral eine Charge, die seit dem Dahinscheiden des Prinz Admirals, nicht wieder besetzt war,
Am 14. Oktober 1892 stellte Kronprinz. zum letzten Male in seinem alten Range als vollgültiges Panzerschiff außer Dienst. Er kann zurückblicken auf eine lange Reihe von Dienstjahren, auf mannig⸗ fache Gefahren, denen er ausgesetzt war, aber . auf eine einzige rößere, da Schiff selbst in seiner Leistungs fähigkeit herabsetzende
arie. Außer im Dock hat sein Kiel niemals den Grund berührt.
4. Offiziere haben das Schiff während seiner insgesammt 68 Monate umfassenden Indiensthaltungen commandirt:
1867 (Ueberführung) Capitän zur See Henck,
1869 (Ostsee) Capitän zur See Werner,
1870j71 (Krieg) Capitän zur See Werner,
1574 (Ost⸗ und Nordsee) Capitän zur See Grapow, Flagzgschiff des Contre⸗Admirals Henck,
1875 (Ost⸗ und Nordsee) Capitän zur See Grapow, spãter
Livonius, 1576/77 (Mittelmeer) Capitän zur See Livonius, zuletzt Pirner, 1878 (Probefahrt) Capitän zur See Pirner, 1579 (Mittelmeer) Capitän zur See Stenzel. 1881 Ost⸗ und Nordsee) Capitän zur See Ditmar, 18827 (Ost⸗ und Nordsee) Capitän zur See Ditmar, 18533 (Ost⸗ und Nordsee Capitän zur See von Kall, 1891 (Ost⸗ und Nordsee) Capitän zur See Diedrichsen, 185923 (Sst, und Nordsee) Capitän zur See von Schuckmann.
S. M. S. „Friedrich Carl“ hat im Gegensatz zu seinem Gefährten „Kronprinz manchen Unfall zu verzeichnen, weist allerdings auch eine Gesammt⸗Indiensthaltungsdauer von 165 Monaten auf. Er begann seine Laufbahn damit, daß er bei der Ueberführung von Toulon in der Biscaya, wo er hohen Seegang antraf, Greß und Fockmast verlor, die ersten eisernen Hohlmasten, welche unserer Marine zugeführt werden sollten. Die Schiffsbiographie giebt über die Havarie folgende Notizen:
„Am 19. Oktober (1367 Nachts wird am Fockmast wahr⸗ genommen, daß sich die Ineinanderfügung der einzelnen Theile beim kHeberholen des Schiffs an St. B. eben und an B. B. unten circa 4 Zoll auseinandergiebt. Der Fockmast wurde durch Trossen gestützt, Fock. und Großwanten geschwichtet. Die Fockwanten reckten so viel, daß der Mast mit jedem Ueberholen des Schiffs
mit großer Kraft einruckte. Die Nietstelle an B. B., circa 3 Fuß
über Deck, gab sich bedenklich auseinander, sodaß das Halten der Masten unmöglich schien. Der Fockmast wurde elarirt und alles nach achtern stehende laufende Gut losgeworfen. Um 10 Uhr ging der Fockmast bei einem besonders heftigen Ueberholen des Schiffs über Bord, fiel auf B. B. Reeling, zog die Großstänge von oben, ebenso Mars. und Bramraa und die Kreuzstänge. Die Maschine wurde einige Secunden vor dem Anschlagen des Mastes gestoppt. Schiff, Maschine und Mannschaft blieben unbeschädigt. Um 1 Uhr Nachts ging auch der Großmast über Bord. Er brach beim Fallen in drei Stücke. Das Schiff rollte sehr stark. Die größte beobachtete Krängung betrug 316 nach St. B., 240 nach B. B.“
Dank der umsichtigen Leitung und der Tüchtigkeit der Besatzung blieb die schwere Havarie auf die Takelage beschränkt, das Schiff kam glücklich nach Plymouth, wo es reparirte.
i besonders schweren Sturmtagen hat „Friedrich Carl“ zu verzeichnen:
23. März 73 im Atlantik auf der Reise von 66. nach den Ajoren. Das Unwetter vereitelte jede Feier des Allerhöchsten Geburts⸗ tages. Drei Hurrahs für Seine Majestät den Kaiser, welche die Be⸗ satzung um 8 Glas (12 Uhr Mittags) ausbrachte, verhallten wie ein Flüstern im Heulen des Windes.
17. und 18. November 73 im Mittelmeer vor Malaga.
14. und 15. Oktober 77 im Atlantischen Ocean auf der Heim⸗ reise vom Mittelmeer. . .
In diefen und manchen andern Kämpfen mit den Elementen hat Friedrich Carl“ sich allzeit als ein ausgezeichnetes Seefchiff er⸗ wiesen.
Von besonderem allgemeinen Interesse sind die Indiensthaltungen vom J. Oktober 1872 bis 27. Marz 1874 in Westindien und dem westlichen Mittelmeer, und von Anfang bis Mitte 1886 im östlichen Mittelmeer (Suda Bai). . .
Im Oktober 1872 ging „Friedrich Carl‘ als Flaggschiff eines unter seinem Commandanten, apitän zur See Werner formirten Geschwaders, das zunächst nur aus S. M. S. „Elisabeth und S. M. Kreuzer ‚Albatroß“ bestand, nach Westindien, wo zu dem Geschwader noch die dort statlonirten Corvetten Gazelle! und „Vineta. traten. So war Friedrich Carl“ das erste deutsche Panzerschiff, welches jen⸗ seits des Oceans die deutsche . zeigte und gleichzeitig ein Ge⸗ schwader anführte, wie es so stattlich noch niemals, weder von der preußischen noch von der norddeutschen Marine, über das Meer ent— sandt worden war.
Das Geschwader zeigte die Flagge, überall auf das enthusiastischste
von den Deutschen und auf das ehrenvollste von den Ausländern be⸗ grüßt, in mehreren Häfen der westindischen Inseln und an der süd⸗ amerikanischen Rordfüste, wurde dann aber Anfang 1873 plötzlich nach der Heimath zurückberufen. Nach kurzem Aufenthalt in ilhelms⸗ haven verließ „Friedrich Carl“ wieder die heimischen Gewässer; um unter demfelben Commandanten und Commodore mit S. M. S. „‚GElisabeth“ und dem bereits im Mittelmeer befindlichen Kanonenboot „Delphin! ein Beobachtungs-Geschwader an der spanischen Süd⸗ . stküste zu bilden während des ausgebrochenen Intransigenten⸗ rieges. Der Commodore nahm seine Aufgabe sehr ernst. Seiner Energie ist es zu danken, daß trotz der Ohnmacht der spanischen Regierung und trotz der Machtmittel, welche die Aufständischen durch den Besitz des Kriegshafens Cartagena und der hesten spanischen Kriegsschiffe hatten, keinem Deutschen ein Haar gekrümmt wurde während der Raub und Eryressungezüge, welche die Insurgenten an den Küsten⸗ städten unternahmen. Das kleine aber gefürchtete deutsche Geschwader erhielt zu seinem nicht geringen Stolze noch eine Verstärkung durch das englische Panzerschiff Swiftsure', das sich, vollkommen unter den Befehl des deutschen Commodore stellte, sodaß nun deutsche und englische Interessen gemeinsam unter Lei⸗ tung des deutschen Offiziers vertreten wurden, Noch heute sind die Landsleute an jenen spanischen Küsten voll überschwenglichen Lobes fi den Schutz, welchen sie damals durch die Kaiserliche Marine er— uhren, und der Name „Frederico Carlos. hat dort immer noch einen guten Klang. Für die Marine bleibt jene Zeit eine wohl⸗ bestandene Probe dafür, daß sie es auch mit ihren riedensaufgaben ernst meint und nicht vor Gefahr, nicht vor Verantwortung zurück⸗ schreckt, wenn es den Schutz deutschen Lebens und deutschen Eigen— thums im Auslande gilt.
Drei Prisen machte . Carl“ und sein deutsch englisches Geschwader in jener ersten Kriegsperiode, nachdem die spanische Regie⸗ rung alle von Insurgenten besetzten Kriegsschiffe — (in Cartagena allein waren dies die Panzerschiffe Tetuan*, Neumantia“, „Vittoria“, der Panzerkreuzer Almanca, ferner. Mende; Nuñez., und Fernando el Tatölico) — als Piraten erklärt und ihre Verfolgung allen fremden Mächten freigegeben, sich aber das Eigen⸗ thumsrecht an den Schiffen vorbehalten hatte. Nachdem am 22. Juli durch Friedrich Carl“ vergeblich auf Vittoria! gefahndet worden, die in Alicante eine Contribution af beim Herannahen des deutschen Van e if aber das Weite gesucht hatte, nahm er am darauf folgenden Tage (23. Juli 1873) vor dem Hafen von Cartagena unter den Geschützen der Forts, die, auch blinde S f feuerten, ihnen aber keine scharfen folgen ließen, den Aviso g nh, einen Raddampfer von etwa 400 t Deplacement, in Beschlag. Dieser kam mit der rothen Flagge unter der spanischen von Norden her und wollte in Cartagena einlaufen. Die Besatzung, darunter der Insurgentenführer Antonio Galoez, wurde auf Friedrich Carl“ genommen, später freigegeben, das Fahrzeug wurde von einer
lleinen 1 unter deutscher Kriegs flagge nach Gibraltar übergeführt und dort später der spanischen 3 übergeben.
Die beiden anderen Prisen. Vittoria! und „ Almaneg;, machten . Carl! und Swiftsuren gemeinsam am L, August, vor
432 vor welcher Stadt die Insurgentenschiffe behufs Eintreibung einer Eöontribution erschienen waren. Die Prisen wurden nach der Gecombrera⸗ Bai bei Cartagena escortirt, wobei unterwegs Friedrich Carl. von der Almanca. leicht gerammt und ihm Kutter und Gig eingedrückt wurde. Das dafür von der Vittoria entnommene Boot hat noch lange it nachher auf deutschen Flaggschiffen als Admirals. boot gedient. ie beiden Prisen wurden in der Escombrera Bai vermoort und an Stelle der Insurrectionsflagge die Quarantäne= flagge gehißt. Nachdem die , an Land geschickt, wurde Vittorla? von einem deutschen, Almanca! von einem englischen Detachement besetzt, nur der. Obereommandirende der Intransigenten ?, General Contreras, wurde mit zwei Adjutanten auf Friedrich Carl? zurückgehalten, bis höherer Befehl zu seiner Freilassung eintraf. Bei Abberufung des Commodore Werner (14. August) wurden beide Schiffe den Engländern übergeben, von diesen später nach Gibraltar sbergeführt und dort wohl auch der spanischen Regierung ausgeliefert.
Wiederum inmitten einer politischen k . wir Fried⸗ rich Carl im Jahre 1886, diesmal im östlichen Mittelmeer, und zwar am 21. Februar 1886 in der Suda⸗Bai (Kreta), wo die Groß⸗ mächte England, Oesterreich, Italien und Rußland zusammen mit Deutschland eine Flottendemonstration unter dem Sberbesehl des englischen Admirals Sir John Hay, später unter dem Duke of Erinburgh, gegen Griechenland machten, um dieses an einer Unter⸗ stützung der aufständischen. Kretenser zu hindern und seinen Kriegsrüstungen gegen die Türkei einen Riegel vorzu- schieben. Im Verlaufe diefer Action war Friedrich Carls, am 24. April 1886 zusammen mit je einem Schiffe der betheiligten Mächte (. Neptune“, „Kaifer Max“, Ancona“, Plastun“) vor Athen zur Üinterftützung der Gesandten bei UÜeberbringung eines Ultimatums. Nach ö desselben begann am 10. Mal die Blockade der griechischen Sstküste und des Golfs von Korinth. durch die, De= monstrations⸗Flotte, wobei am 30. Mai von „Friedrich Carl“ die griechische Brigg „Genestiston Theotiken', die nach dem Piraeus wollte, genommen und als Prise nach Nicolo (Zea⸗Island) zu dem englischen Admiral gebracht wurde. Die Blockade wurde am 7. Juni aufgehoben, „Friedrich Carl. kehrte in die Hei⸗ math zurück, nachdem er noch in Polg, dem Hauptkriegs⸗ hafen unseres österreichischen Bundesgenossen, einen Besuch abgestattet und hier einen die Innigkeit der deutsch⸗österreichischen Waffenbrüderschaft kennzeichnenden Empfang gefunden, hatte. Vor diesem Hafen hatte Friedrich Carl! die steüerunfähige griechische Brigg „Änchelos‘ angetroffen und sie als willkommener Retter aus Seegefahr nach Pola eingebracht. .
Den schon bei Kronprinz“ aufgezählten festlichen und Ehrentagen sind noch hinzuzufügen. *
23. Mai 1873. Besuch des Schiffes und Wilhelmshavens durch den Reichstag.
25. Jun 1873. In Lissabon Besichtigung durch den König Dom Luiz L. von Portugal. ᷓ
25. Juli 1880. Besichtigung durch den hohen Namensgeber, Prinzen Friedrich Carl, auf Saßnitz⸗Rhede.
27, und 28. Juli 1880. Inspicirung des Geschwaders, dessen Flaggschiff Friedrich Carl! war, durch, Seine Kagiserliche Hoheit den Kronprinzen im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers zu. Kiel.
J. Juli 1881. Besichtigung durch Seine Königliche Hoheit den Prinzen Friedrich Carl. .
3. Juni 1857. Parade vor Seiner Majestät dem Kaiser Wil— helm J. bei der Bau-Eröffnungsfeier des Nord⸗Ostseekanals, ein be⸗ sonderer Gedenktag 7 die Marine: es war das letzte Mal wo der ee . Kaiser sich inmitten Seiner Marine befand und ihr Aller⸗ K Anerkennung zollte, durch Stellung Seiner Königlichen 8 zeit des Prinzen Wilhelm von Preußen à la suite des See— Bataillons. .
Die Commandanten des Schiffes waren;
1867 (Ueberführung), Capitãn zur See Köhler,
1869 (Ostsee) Capitän zur See Klatt,
1870,71 (französischer Krieg) Caxpitän zur See Klatt,
1872/73 (West⸗Indien, Mittelmeer) Capitän zur See Werner (Commodore) ; .
187374 (Mittelmeer) Capitäön zur See Przewisinski (Com- modore), ; ö.
1854 (Ost, und Nordsec)., Capitän zur See Kinderling,
1876/77 Mittelmeer) Capitän zur See Berger,
1878/80 Capitän zur See Pirner, „ 1579 Flag if des Contre⸗ Admirals Kinderling, — 1886 Flaggschiff des Capitäns zur See von Weckede, ; J
1881 Capitän zur See Paschen — Flaggschiff des Kapitäns zur See von Weckede.
1882 Capitän zur See Deinhard — Flaggschiff des Contre⸗ Admirals von Weckede. -
188 Capitän zur See Graf von Hacke — Flaggschiff des Contre⸗Admirals von Weckede. .
1885 bis 1887 Capitän zur See Stempel.
1890 bis 1892 Capitän zur See Aschenborn — 1890 Flaggschiff des Contre⸗Admirals Koester, später des Contre⸗Admirals Karcher.
Zum Schluß seien noch die Geldsummen genannt, welche bisher auf „Arminius, „Friedrich Carl! und „Kronprinz! verwandt worden sind:
Reparaturkesten, Gesammtbaukosten unfehs t s . min 6 6 Urn mm;, 1886 847 839 325 , Carl“ 6 453 269 5 314 846 Kronprinz. 6 296772 3 6652 281.
„Friedrich Carl! und „Kronprinz“ sind durch die Neubauten der „Brandenburg“ Klasse bereits als ersetzt anzusehen, für „Arminius“ wird ein Ersatzbau noch vorzunehmen sein.
Die drei Schiffe, auf deren bisherige Vergangenheit wir soeben einen Rückblick geworfen haben, weisen keine eigentlichen Kriegs leistungen auf, aber eine Reihe von Friedensleistungen, die ihre Früchte getragen haben, sowie eine Reihe von Leistungen für den Krieg, die ihre Früchte tragen werden.
Nr. 26 des Eisenbahn⸗Verordnungsblatts* cheraus⸗ 6h n im Königlichen Ministerium der öffentlichen Arbeiten) vom J. Oktober hat folgenden Inhalt: Staatsvertrag, zwischen Preußen und Oldenburg wegen Herstellung einer Eisenbahn von Bierfeld nach Türkismühle. Vom 29. April 1892. (G.⸗S. S. 275.) — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 11. Oltoher 1892, betr. Abänderung des Reglements für die Berechnung der Nebenemolumente der Beamten des Fahrdienstes; vom 12. Oktober 1892, betr. Mit. a n Landespolizeibehörden bei Prüfung der Entwürfe zu neuen Eisenbahnanlagen; vom 15. Oktober 1892, betr. Statistik der Güterbewegung. — Nachrichten.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Gold- und Silberproduction der Erde in den letzten fünfzig Jahren. Die jährlichen statistischen Zusammenstellungen des Münzdirectors
der Vereinigten Staaten von Amerika über die Sold, und Silber
production im Gebiete der Union, sowie in den wichtigsten anderen Staaten und Landern gewähren nunmehr die Möglichkeit eines Rück ⸗
blicks auf einen . . itraum. In Verhältniß die . beider Edelmetalle in dem abgelaufenen halben Jahr⸗ undert zu einander gestanden bezw. zu⸗ und abgenommen hat, lehrt folgende Nachweisung. Es betrug ö
i die jährliche
im Durchschnitt i
bezw. im Fahre ö Silberproduction Eg
780 415
S95 oh 2
1220117
2209 842
2 498 360
3021200
3 324 600
3 673 300
4237 000
4010516
1891 - 4 465 822
Die Tabelle lehrt, daß die Erzeugung von Gold seit der Mitte unseres Jahrhunderts, wo der Production durch die Entdeckung der Goldfelder in Australien und Kalifornien neue Gebiete erschlossen wurden, ziemlich beständig gewesen ist. Sie war am bedeutendsten in den fünfziger Jahren, wo man eben in den unentdeckten Gebieten auf vollkommen jungfräulichen Boden stieß, und gestaltete sich am ungünstigsten in den Jahren 1882 und 1383. Im Jahre 1891 be⸗ wirkte die Ausnutzung der afrikanischen Golbbergwerke eine nicht un⸗ erhebliche Steigerung der Production; die Ausbeute war die größte feit zwanzig Jahren und nähert sich der in den fünfziger Jahren ver⸗ zeichneten Durchschnittsziffer. Eine sehr bedeutende Zu oder Ab⸗ nahme der Goldproduction ist aber in der zweiten Hälfte des Jahr⸗ hunderts nicht zu verzeichnen.
Dagegen ist die Silbererzeugung trotz des außerordentlichen Preis t in steter Steigerung begriffen; die gegenwärtige Produetions⸗ ziffer übertrifft das Ergebniß der siebziger Jahre um das Doppelte, die Ausbeute der fünfziger Jahre um das Fünffache.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Elsaß Lothringen wird dem „Vorwärts“ geschrieben, daß die dortigen Socialdemokraten, um der behördlichen Ueberwachung zu entgehen, fortfahren, socialdemokratische Vereine mit weniger als 21. Mitgliedern zu errichten. Neuerdings wurden solche Vereine in Riedisheim, Rixheim und Sennheim begründet.
In Bremen sst der Aus stand der Arbeiter der Meter'schen Schuhwaarenfabrik nach demselben Blatte zu Gunsten der Ar⸗ beiter beendet worden.
Aus Eupen wird der Köln. Ztg. unter dem 30. Oktober ge⸗ schrieben: Ein Ende des Weberausstandes in der Tuchfabrik von E. u. G. Peters (vgl. Nr. 254 2. Bl) ist noch nicht abzusehen. Die , warken auf den Entschluß der Arbeitgeber, verhalten sich aber sonst sehr ruhig. In täglichen Versammlungen wird die Lage berathen. Das von auswärtigen Soeialisten an den Ausstands⸗ ausschuß gestellte Ansinnen, eine Volksversammlung zu berufen, die Sammlungen zu Gunsten der Ausständigen anregen sollte, wurde zurück⸗ gewiesen,. Den Ausständigen fließen von den er n beit Eupens verhältnißmäßig bedeutende Unterstützungen zu.
Hier in Berlin haben die Töpfer des Meisters Grap wegen Lohnstreites die Arbeit niedergelegt.
Ueber die Lage in Carmaux berichtet ein Wolff sches Telegramm vom ö Tage: In der allgemeinen Versammlung der Ber garbeiker, in welcher beschlossen wurde, den Ausstand aufzugeben (vgl. das Telegramm nach Schluß der Redaction“' in der gestrigen Nummer) übernahm CI 6men ceau die Verpflichtung, für die perurtheilten Ausständigen Gnade auszuwirken und für diejenigen, welche in den Bergwerken von Carmaux keine Arbeit erhalten sollten, an einem anderen Ort Arbeit zu verschaffen.
Aus Paris meldet . W. T. B.“ ferner vom heutigen Tage, die Regierung habe angeordnet, daß die ö Carmaux beorderten Truppen an dem Tage, an welchem die Bergarbeiter die Arbeit wieder aufnehmen, nach ihren Garnisonen zurückkehren sollen. — Ein Telegramm des D. B. H. vom heutigen Tage berichtet aus Paris, daß Clsmeneeau und Pelletan nach der Hauptstadt zurückgekehrt seien und heute mit dem Minister⸗Präsidenten Loubet zum Zwecke eines sofortigen Vollzuges der Begnadigung der verurtheilten Ausständigen verhandeln.
Aus Brüssel meldet ein Telegramm des D. B. H.: Der Bergarbeiter⸗Congreß des Borinage beschloß einstimmig, 30 9 Lohnerhöhung zu fordern; falls diese Forderung abgelehnt werden sollte, wird bei der Regierung die Einberufung eines Industrie-Arbeitsrathes zum Zwecke der Ausgleichung des Lohnstreites erbeten werden.
Handel und Gewerbe.
. In der ordentlichen Generalversammlung der Vereinigten Stralfunder Spielkarten⸗Fabriken, Actiengesellschaft, vom 29. v. M. waren 7 Actionäre anwesend, die mit 495 Stimmen ein Actienkapital von 297 000 S vertraten. Der vom Vorstande für das Jahr 1891/92 vorgelegte Geschäftsbericht sowie die Bilanz und die Gewinn. und Verlustrechnung wurden einstimmig genehmigt und beschlossen, die sofort zahlbare Dividende auf 65 o festzusetzen.
— Aus Breslau meldet ein Wolff'sches Telegramm: Hervor⸗ ragende Industrielle und Kgufleute Schlesiens veröffentlichen einen Aufruf zur Bildung einer Actiengesellschaft für den Bau von Tertiärbahnen in Schlesien.
— Der ‚Rhein.Westf. Ztg. zufolge hat das westfälische Koks⸗ syndikat in der gestrigen Monats versammlung den Preis für Hoch— ofenkoks vom 1. y, 1893 ab von 12 4 auf 11 4 per Tonne herabgesetzt. Die bisherige Einschränkung der Production von 20 9 wird auch für den Monat November beibehalten.
Der Aufsichtsrath des Kölner Bergwerksvereins hat, wie die „Köln. Itg.“ meldet, beschlossen, dem Kohlensyndikat beizutreten.
— Aus London wird vom gestrigen Tage telegraphisch ge⸗ meldet: Die Comités der Inhaber von Buenos ⸗Aires⸗Obli⸗
ationen und Cedulas thun Schritte zur Aufrechterhaltung ihrer stechte bei den demnächstigen Unterhandlungen zur Regelung der Pro⸗ vinzial⸗ Anleihen. Wie dem Standard! aus Buenos⸗LAires gemeldet wird, ist der Finanz⸗Minister Romero noch mit der Aufstellung der National Bilanz beschäftigt. Die Aufgabe ist schwieriger als man ursprünglich glaubte, der Minister ist daher bisher nicht geneigt, die Refultate sofort nach ihrem Bekanntwerden zu veröffentlichen.
London, 31. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen⸗ ladungen angeboten.
Glasgow, 31. Oktober. (W. T. B.) Die Verschiffung en von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 7526 Tons gegen 5335 Tons in derselben Weche des vorigen Jahres.
Bradford, 31. Oktober, (B. T. B) Markt belehter, Bol lie fest. Käufer halten sich vom Markt zurück, in Garnen Geschäft gut, Preise stetig, in Stoffen mehr Geschäft zu niedrigen Preisen.
New⸗Yor?, 31. Oktober. (W. T. B.) Die Börse war anfangs befestigt, im weiteren . steigend und zum Schluß recht fest. Der r der Actien betrug 332 000 Stück. Der Silbervorrath wirb auf 1910 000 Unzen geschätzt. Die Silber⸗ verkäufe betrugen 60 009 Unzen. ;
Weizen anfangs besser und blieb den gane Tag auf kleinere Zufuhren fester — Mais . höher, später anziehend auf üngünstige Berichte vom Westen. Schluß behaußtet.
Msepf⸗ supply an Weizen 61 635 000 Bushels, do. an Maie 13 291 000 Busphels.
Chieggo, 31. Oktober. (W. T. BX Weizen nach Er⸗ öffnung niedriger, . aber Reaction auf Deckungen der Baissiers; In fest. — Mais besser auf Ernteberichte. Ehe stetig.
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, i r g. u. *.
J. Unfall. und Invallditãäts⸗ c. Versicherung. ö . Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
Verloofung ꝛc. von hpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
* *
g. Zommandit· Gesel ien u. Aktien · Gesellsc. 7. Erwerbs ö enschaften. — 8. Niederlassung ꝛc. von
9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
tsanwälten.
) Untersuchungs⸗Sachen.
(144464 Steckbriefs ˖ Erledigung. ;
Der gegen die unverehelichte Anna Schmidt, ge⸗ boren am 16. September 1860 zu Bojanowo, in den Acten 8. Nr. 368/79 wegen Diebstahls unter dem 31. März 1879 vom früheren Königlichen Stadtgericht Berlin erlasseng und unterm 11. Ja⸗ nuar 1883 vom Königlichen Amtsgericht J. Abthei⸗ lung 84, Berlin erneuerte Steckbrief wird als erledigt zurückgenommen.
Berlin, den 18. Oktober 1892. 4 Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht J.
42816 Bekanntmachung. ö Das hinter den Reservisten bejw. Wehrmännern Anton Pawlik. Josef Dragon, . Prudlo und Malhias Adamsky unterm 22. Dejember 1891 in Nr. 301 des öffentlichen Anzeigers erlassene Strafvollstreckungserfuchen vom 17. Dezember 1891 wird hiermit erneuert. V. E. 26. 789. Rofenberg O. S., den 19. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht.
— —
41452
Der Militärpflichtige, Knecht Heinrich Leberecht Wühelm Hammermann, geboren am 22. Juni 1576 zu Aderstedt, zuletzt aufhältlich gewetlen in Siebigerode, wird beschuldigt, in der Absicht sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes; gebiet verlassen zu haben. Vergehen gegen § 140 des Strafgesetzbuchs.
Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 15. Dezember 1892, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche , zu Mansfeld zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben des Angeklagten wird dennoch zur Hauptverhandlung geschritten und wird derselbe auf Grund der nach 472 der Straf⸗ prozeßordnung von dem Civil⸗-Vorsitzenden der e ge, Kreis-Ersatz⸗Commission des Kreises
ernburg über die der Anklage zu Grunde liegende Thatsache ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.
Mausfeld, den 7. Oktober 1892.
Him burg, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
44277 K. Württembergische Staatsanwaltschaft ; Ravensburg.
Durch Beschluß der Strafkammer des K. Land⸗ gerichts Ravensburg vom 30. September bezw. 21. Oktober 1892 ist gemäß § 326 bezw. 325 St. -P. O. das im Deutschen Reich befindliche Ver⸗ a. der folgenden Personen mit Beschlag belegt worden:
1) Gruber, Paul, Bauernknecht, geb. am 27. Juni 1869 in Ertingen, O. A. Riedlingen, zuletzt daselbst wohnhaft;
2) Brauchle, Karl, Schuhmacher, geb am 11. No⸗ vember 1869 zu Molpertshaus, O.⸗-A. Waldsee, zu⸗ letzt wohnhaft in Aulendorf.
Den 27. Oktober 1892. .
Hilfs⸗Staatsanwalt Rettinger.
442751 R. Nr. 9737. Z. St.⸗S. gegen Julius Heinemann von Mundelfingen wegen Verletzung der Wehrpflicht, JI. Die Beschlagverfügung vom 28. März 1887 über das Vermögen des Julius Heinemann von Mundelfingen wird, da die in der Untersuchung gegen denselben wegen Verletzung der Wehrpflicht er—⸗ wachsenen Kosten von 55 M 3 3 und die erkannte Geldstrafe von 200 1 an die Staatskasse bezahlt wurden, gemäß 5§ 326 Abs. 3 St. P. O. aufgehoben. Konstanz, den 25. Oktober 1892. Großherzoglich Badisches Landgericht Konstanz. Strafkammer II. (gez) Eiselein. Dr. Hick. Kohlunt. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber Gr. Landgerichts: (L. S.) Schmidt. Nr. 19378. Dies veröffentlicht: Konstanz, 28. Oktober 1892. Der Gr. Staatsanwalt: Knörzer.
letz 6j Beschlusß̃ .
Die auf Grund des Beschlusses vom 17. Sep⸗ tember 18992 angeordnete Beschlagnahme des im Deutschen Reich befindlichen Vermögens des Schuh— machermeisters Andreas Webel wird aufgehoben, da Webel verhaftet ist.
Magdeburg, den 28. Oktober 1892.
Der Untersuchungsrichter J. bei dem Kgl. Landgericht. Mein hard.
/ //—/—//:— / ä r ——
) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
44357 Zwangsversteigerung. ; Im Wege der i r gern, soll das im Grundbuche von den Invaliden haus · Parcellen Band 10 Nr. 372 auf den Namen des Maurer- meisters Jehannes Gerbsch hier eingetrageng in der Straße J. Abtheilung 1X. (Nr.) angeblich Wöhlert⸗ ssraße Nr. 20 belegene Grundstück am 17. Dezember 18592, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ fi e, Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ . e 13, Hof, Flügel O. parterre. Saal 40, ver. teigert werden. Das Grundstũch ist bei einer lache von 8a 40 4m mit 265 070 . Nutzungs. werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug gus der Steuerrolle beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, elwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweifungen, sowie besondere Kauf ⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberech⸗
tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden oö, . deren Vorhandenfein oder Bekrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungẽs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige
orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden
ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs— sermin vor der Auffrderung zur Abgabe bon Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ , nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in
ezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 17. Dezember 1892, Nachmittags 12] Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 24. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 76.
44284 .
Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge— machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des der Freu Steinhagen, Emilie, geb. Neckel, ge⸗ hörigen, zu Schwerin an der Rostockerstraße unter Nr. 1215 belegenen Wohnhauses mit Zubehör Termine
I) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Negu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Mitt⸗ woch, den 21. Dezember 1892,
2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 11. Ja⸗ nuar 1893, jedesmal Vormittags 11 Uhr, 9. ;
im Zimmer Nr. 7 (Schöffengerichtssaal) des hiesigen Amtsgerichtsgebãudes statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 5. De— zember 18692 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum. Sequester bestellten Herrn Rechtsanwalt Müller hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vor—⸗ gängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund— . mit Zubehör gestatten wird.
Schwerin, den 28. Oktober 1892.
Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht.
44283 Bekanntmachung.
Das Verfahren der Zwangeversteigerung, betreffend das Brandt'sche Grundstück, Grundbuch von der ö Band 3 Nr. 149, Markgrafenstraße Rr. 64 2a, an der Ecke der Krausenstraße Nr. 20 und Markgrafenstraße Nr. 65, und die Termine am 28. Dezember 1892 werden aufgehoben.
Berlin, den 26. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 76.
44297
In der gerichtlichen Theilungssache der Eheleute i. Bender, Fabrikschlosser, und Katharine, geb.
anssen, zu Grevenbroich, gegen Christign Janssen, Arrest⸗Aufseher zu 6 und Genossen, wegen Theilung, hat der unterzeichnete zu Grumbach im Sber⸗Landesgerichtebezirk Köln wohnende Königlich Preußische Notar Constantin Boden auf schriftlichen Antrag der Eheleute Bender vom 18. Oktober 1892, welcher anbei abschriftlich mitgetheilt wird, Ver—⸗ handlungstermin anberaumt auf Montag, den 16. Jannar 1893, Vormittags 9 Uhr, auf seiner Amtestube, zu welchem Termine Sie hiermit in Gemäßheit des 57 des Theilungsgesetzes vom 22. Mai 1887 unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß gegen die Ausbleibenden angenommen werde, sie seien mit der Vornahme der Theilung einverstanden.
Grumbach, den 24. Oktober 1892.
Der Königliche Notar: (gez) Boden. Abschrift des Theilungsantrages. Grevenbroich, den 18. Oktober 1892. An den Königlichen Notar Herrn Boden zu Grumbach. Antrag der Eheleute Friedrich Bender, Fabrikschlosser, und Katharine, geb. Janssen, zu Grevenbroich, wider 1) Christian Janssen, Arrest⸗Aufseher zu Grum⸗
bach, 2) CGheleute Adam Wolf und Elisabeth, geb. Janssen, früher zu Grumbach, jetzt zu Krefeld, 3) Jacob Janssen, Wagner, früher zu Grum⸗ bach, dann zu Gibson, Indiana County, Vereinigte Staaten von Nord Amerika, jetzt zu Los Angeles, California, 4) Heinrich Janssen, Wagner, früher zu Grum⸗ bach, dann zu Taquara, Provinz Rio Grande do Sul, Brasilien, jetzt ohne bekannten Auf⸗ enthaltsort, betr. Theilung.
Die Antragsteller bitten:
Der Königliche Herr Notar wolle die Theilung folgender Vermögensmassen, laut Entscheidung des Königlichen Amtsgerichts zu Grumbach, vornehmen:
1) der ehelichen Gütergemeinschaft der verstorbenen Eheleute Jacoh Janssen, Arrest⸗Aufseher, und Ka— tharine, geb. Adam, zu Grumbach in der Weise, daß dem 8 jedes der beiden Ehegatten 6e eine . der ehelichen Gütergemeinschaft derselben zu⸗
allt,
2) des Nachlasses des verstorbenen Arrest ⸗Aufsehers Jacob Jansfen zu Grumbach in der Weise, daß jedes seiner Kinder davon je 1 erhält,
3) des Nachlasses der verstorbenen Wittwe des Arrest⸗Aufsehers Jacob Janssen, Katharine, geb. Adam, zu Grumbach in der Weise, daß jedes ihrer 5 Kinder davon je ijs erhält,
indem sie zugleich hier schon speciell geltend machen
a. daß ihnen an dem Nachlaß der Erblasserin wegen Verpflegung derselben eine ö. von 6 300, wegen Auslagen für ärztliche Behandlung und Beerdigung derselben eine Forderung von
S 104, mit gesetzlichen Zinsen zusteht,
b. daß von Christ. Janssen der Werth des ihm von seinen Miterben übergegebenen Viehes nebst k und allem dem, was sich damals im Hause befand, je zur Hälfte an den Nachlaß des Vaters und an den Nachlaß seiner Mutter mit gesetz, lichen Zinsen zu erstatten ist, — =
C. daß Christian Janssen an den Nachlaß seines Vaters und an den Nachlaß seiner Mutter je die Hälfte von 3916 6 5 3 nebst Zinsen zu 5 oo von 1348 M 5 3 seit dem 11. November 1873, von je 1285 S0 50 3 seit dem 11. November 1874 und dem 11. November 1875 zu zahlen hat.
Die Antragsteller: (gez) Friedrich Bender. (gez) Frau Bender, geb. Kath. Janssen. Beglaubigt: (gez.) Boden, Notar. . An Herrn Heinrich Janssen, Wagner, früher zu rumbach, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort. ö Für gleichlautende Abschrift: Grumbach, den 26. Oktober 1892. . (L. S) Borkott, Actuar, als Gerichtsschreiber.
44336 Beschlusß. ö
In Zwangs vollstreckungssachen des Rudolf Schilling, Gutsbesitzer in Eich, Gläubigers, gegen Jakob Drach, Ackersmann, zuletzt in Eich, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, Schuldner, wird hiermit, da innerhalb Monatsfrist vom Tage der Ueberschrei⸗ bung des Versteigerungsprotokolls, dem 17. Sep⸗ tember 1892, eine notarische Urkunde nicht , worden ist, woraus hervorgeht, daß die Betheiligten sich über die Vertheilung des Erlöses nicht geeinigt haben, bezüglich des Erlöses aus der Zwangsver⸗ steigerung, abgehalten zu Cich am 5. September 18952, Nachmittags um 1 Uhr, auf dem Gemeinde⸗ hause daselbst, das Vertheilungeverfahren eröffnet.
Es ergeht Aufforderung: I) an den betreibenden Gläubiger, alle eingeschriebenen Gläubiger, sowie an alle von der Enschreibung befreiten Unterpfands⸗ gläubiger, soweit letztere bekannt sind, innerhalb eines Monats nach der Zustellung bei Vermeidung des Ausschlusses von der Masse ihre Forderungen an Hauptsumme, Zinsen, Kosten und ssnstigen Neben⸗ betragen durch schriftliche Eingabe oder zu Protokoll des Gerichtsschreibers anzumelden; A an die ge⸗ nannten Gläubiger, sowie an die Schuldner, von dem nach Ablauf der Anmeldefrist zu errichtenden Thei⸗ lungsplane auf der Gerichtsschreiberei Einsicht zu nehmen und in dem zur Erklärung über denselben anberaumten Termine vom 23. Dezember 1892, Vorm. 10 Uhr, zu erscheinen und spätestens in diesem Termine etwaige Einwendungen gegen den Theilungsplan unter Meidung des Ausschlusses vor⸗ ubringen.
Den Betheiligten wird eröffnet, daß der Theilungs⸗ plan nebst allen bezüglichen Urkunden vom 8. De⸗ zember 1892 ab auf der Gerichtsschreiberei zur Ein⸗ sichtnahme offengelegt sein wird.
Osthofen, 18. Oktober 1892.
Gr. Amtsgericht. (gez) Nuß. Beglaubigt: Guttandin, Gerichtsschreiber.
35547 Aufgebot. Der Gastwirth Friedrich Kretschmar in Wedlitz hat durch seinen Bevollmächtigten, Rechtsanwalt und Notar Fiedler in Bernburg, die Einleitung des Aufgebots verfahrens zum Zwecke der Kraftlos⸗ erklaͤrung des 400 igen Anhaltischen Landrentenbriefs Litt. B. Nr. 18 6535 über 300 , dessen Talon und Zinsscheine pro 1. Oktober 1892 bis 1. Oktober 1899 sich hierselbst in gerichtlicher Verwahrung be— finden, beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 4. November 1892, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Amtsgerichtsstelle, Zimmer Nr. 4, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Dessau, den 16. September 1892.
Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. gez.) Gast. Ausgefertigt:
Dessau, den 16. September 1892. Der Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts:
(L. 8.) Schumann, Secretät.
38057 Aufgebot. .
Die Wittwe des Bäckermeisters Louis Happel Marie, geb. Stein, zu Cassel als Vormünderin ihres minderjährigen Sohnes Johannes Christian Happel hat das Aufgebot der Actie Nr. 17 der Actiengesell⸗ schaft zur Erbauung eines eisernen Steges über die Fulda zu Cassel, welche Actie auf den Namen des verstorbenen Heinrich Happel im Actienbuch der Gesellschaft eingetragen ist und über 50 Thaler lautet, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf: gefordert, spätestens in dem auf den 26, Mai 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten k— 5936 Zimmer 21, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird.
affel, den 9. September 189. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 2. gez Klepper, i. V. . Wird veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber: Ißmer, Secretär.
37773 Aufgebot. He gan liche Eommissions⸗Rath H. Barella zu Berlin, ilhelmstr. 139 pt., hat das Aufgebot der Interims. und Bezugbogen für die auf seine Namen eingetragenen Nummern 149 und 159 Brittelactien der Bergbaugesellschaft luto üb öh , Stammactien Emission 1833 bean
Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, testens in dem auf den 26. April 1893, mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerin Zimmer 43, anberaumten Aufgebotstermine sẽine Rechte anzumelden und die Urkunden ,,. widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Essen, den 23. September 1892.
Königliches Amtsgericht.
78689] Aufgebot. Rücksichtlich der nachbenannten, angeblich abhanden gekommenen Urkunden J. der von der Deutschen , Gesellschaft in Lübeck am 4. Februar 1879 über das Leben des Karl Ferdinand Laumer, Polizei⸗ Wachtmeister in Berlin ausgestellten, auf Inhaber lautenden Police Nr. 75 G7 IL über 6 20001 II. des von derselben Gesellschaft am 2. März 1888 über die Verpfändung der auf das Leben des Landwirths Theodor Friedich Domke in Rodajewitz lautenden Police . 72165 aus⸗ gestellten Depesitalscheines, ist das Aufgebotsverfahren beantragt worden und war ad J. von dem Besitzer Karl Ferdinand Laumer, z. Zt. ohne Beruf in Mellen b. Zossen, ad II, von dem Besitzer Theodor Friedrich Domke in Wiewiorken, vertreten durch den . Rechtsanwalt Dr. Fehling in Lübeck, Diesem e,. gemäß werden alle, welche an die bezeichneten Urkunden Ansprüche zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solche Ansprüche spätestens in dem auf Dienstag, den 13. Dezember 1892, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebots- termin bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheile, daß die gedachten Urkunden für kraftlos erklärt werden sollen. Lübeck, den 24. März 1892. Das Amtsgericht. Abth. J. lgei) Asschenfeldt Dr. Veröffentlicht: Propp, Gerichtsschreiber.
17243 Aufgebot.
Die Firma J. B. Berentzen zu Haselünne hat das Aufgebot des von dem Königlichen Haupt⸗Zollamt zu Nordhorn im Dezember 1854 ausgestellten Pfand⸗ scheins über Schuldverschreibungen der Preuß. consol. 40/09 Staatsanleihe im Betrage von 18 000 4, die als Zollerediteaution hinterlegt worden, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä— testens in dem auf Mittwoch, den 28. De⸗ zember 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur⸗ kunde erfolgen wird.
Neuenhaus, den 5. Juni 1892.
Königliches Amtsgericht. II.
6542 Aufgebot.
Der Schneidermeister Bernhard August Latte⸗ kamp in Münster i. W. hat die von der Deutschen Lekensversicherungs⸗Gesellschaft in Lübeck auf sein Leben gezeichnete Police Nr. 17733 dieser Gesell⸗ schaft im Jahre 1869 für ein ihm gemachtes Dar⸗ lehen verpfändet; der ihm über diese Verpfändung ertheilte Depositalschein vom 30. Dezember 1869 ist abhanden gekommen.
Auf Antrag des genannten Versicherten, vertreten durch den Bureauvorsteher Waldow in Münster i. W. wird der unbekannte Inhaber des Depositalscheines aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche an denselben spätestens in dem auf Dienstag. den 13. De⸗ zem br 1892, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Gericht zu melden, auch die Urkunde selbst vorzulegen, widrigen⸗ falls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Lübeck, den 26. März 1892.
Das Amtsgericht. Abth. J. (gez) Asschenfeldt Dr. Zur Beglaubigung: Propp, Gerichtsschreiber.
44303 Aufgebot.
Der Schuhmachermeister Wilhelm Präfke zu Perleberg hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs Rr. 13 990 der Städtischen Sparkasse zu Perleberg mit einem Bestande am 1. April 1892 von 381.47 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 12. Juli 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dein unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Perleberg, den 27. Oktober 1892.
Das Königliche Amtsgericht.
44356 Aufgebot.
Der Rechtsanwalt Henrich in Völklingen als Ver⸗ treter 1 des Heinrich Hensing, Bergmann zu Neu⸗ dorf, in seiner Eigenschaft als Vatervormund seiner beiden minderjährigen Kinder a. Catharina Hensing, ohne Stand. Ehefrau des Bergmanns Johann Menzler zu Altenkessel; b. Heinrich Hensing, Fabrik⸗ arbeiter; 2 der Louise Hensing, Dienstmagd zu St. Johann, hat das Aufgebot über drei im Jahre 1891 angeblich verbrannte Sparkassenbücher der Spar und Darlehnskasse der Gemeinde Völklingen, nämlich:
I) Nr. A3, lautend auf den Namen „Hensing, Louise in Altenkessel', über eine Einlage von 267 * 3 Zinsen, betragend bis 1. April 1892 24 4
3 *.
2 Nr. 914, lautend auf den Namen Sensing, Catharina zu Neudorf !, über eine Spar⸗Kinlage von 267 46 nebst Zinsen, betragend bis 1. April 1892 24 S 63 3 und
3 Nr. gl5, lautend auf den Namen „Hensing,
einrich zu Altenkessel', über eine Spar⸗EKinlage von
66 M nebst Zinfen, betragend bis 1. April 1892 34 M 5s 3, . beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird sgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den Januar 1893, Vormittags 9 Uhr, vor unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots. lin feine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Völklingen, den 28. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.
(gez) . . Veröffentlicht: Erm isch, Assistent, als Gerichteschr.