1892 / 264 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 Nov 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt vom 4. bis 7. November Mittags gemeldete Cholera⸗Erkrankungs⸗ und To des fälle: ; Regierungsbezirk Schleswig: In Altona verlief eine am 4 d. M eingetretene Erkrankung am folgenden Tage tõdtlich. (Einschleppung von auswärts.)

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Fürstlich schwarz⸗ e,, Staats⸗Minister Petersen ist hier an⸗ gekommen.

. Kreuzer Sperber‘, Commandant Corvetten⸗ Capitän Fischer, ist am 17. Oktober cr. in Apia (Samoa⸗ Inseln) eingetroffen und hat am 1. November die Rundreise durch die Deutschen Schutzgebiete angetreten.

Neu wied, 5. November. Der König von Rumänien ist, wie der „Köln. Ztg.“ berichtet wird, gestern Nachmittag mit Gefolge auf Schloß Segenhaus zum Besuch seiner Ge⸗ mahlin eingetroffen und wird dert voraussichtlich zwölf bis vierzehn Tage verweilen, da er seinen Hochzeitstag (15. No— vember) dort zu feiern beabsichtigt.

Sigmaringen, 6. November. Der Prinz Ferdinand von Rumänien und der Erbprinz von Hohenzollern sind nach Coburg abgereist. Der Erbprinz von Hohenzollern

begiebt sich von Coburg nach Potsdam.

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 5. November, Seine Königliche Hoheit der Großherzog wird, telegraphischer Nachricht zufolge, Montag, ö. '. d. M., Paris verlassen, um sich nach Cannes zu egeben.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der ungarische Minister⸗Prãäsident Graf Szapary ist estern in Wien eingetroffen und von dem Kaiser in ängerer Audienz empfangen worden. Ueber das Resultat der Audienz verlautet dem „H. T. B.“ zufolge, Graf Szapary

. he die Zuficherung erhalten, daß alles, was seitens der Krone

r die Beilegung der Krisis gethan werden könne, sofort

geschehen werde. Verschiedenen Blättern wird anderweitig ge⸗ melbet, der Kaiser scheine für die facultative Civilehe ge⸗ wonnen zu sein. Innerhalb der liberalen Partei bestehe jedoch Coloman Tisza auf der Einführung der eigne ,, Civilehe. Ueber die von dem Cabinet gleichfalls vorgeschlagene Verstaatlichung der Geburtsmatrikeln herrsche keine Meinungs⸗ verschiedenheit. .

In der vorgestrigen Nummer des „R. u. St A.“ sind unter den nach Schluß der Redaction eingetroffenen Depeschen bereits die Hauptzahlen des dem Reichsrath zugegangenen Budgets kurz mitgetheilt worden. Wir lassen heute einen ausführlichen Auszug nach den von dem „W. T. B.“ ge⸗ machten Mittheilungen folgen.

Das Budget für das Jahr 1893 weist ein Gesammterforderniß von 608 684 794 Fl. auf. Das Gesammterforderniß für das Jahr 1892 war finanzgesetzlich auf 583 g4a7 553 Fl. festgesetzt. Das richtig⸗ estellte Erforderniß pro 1892 von 586 3068 613 Fl. mit dem Er— e : pro 1895 ver 608 634794 Fl. verglichen, ergiebt pro 1893 ein Mehr von 22 376 181 Fl. Das Ge samtnterfordern ß welches im Sinne des Voranschlages für die gemeinsamen Angelegenheiten mit Berücksichtigung der Zollüberschüsse von der diesseitigen Reichs⸗ hälfte im Jahre 1855 zu bestreiten sein würde, beziffert sich auf 107 396 774 Fl. Gegenüber dem pro 1897 für die Beitrage⸗ leistung zum gemeinsamen Aufwande bewilligten Credite von 1614 471 350 Fl. würde sich alf ein Mehrerforderniß von 2 922 42451. ergeben. Wird von den Zolläberschüssen abgesehen, so entfallen auf die eigentliche Beitragsleistung zu den gemeinsamen Auslagen, ein⸗ schließlich der Kosten der Occupation von Bosnien und der Herzegowina 75 296 74 Fl., was gegenüber dem Jahre 1892 eine Grhöknng von 1251 124 Fl. involpirt. Beim Ministerium des Innern ergiebt sich gegenüber dem Voranschlage für 1892 pro 1893 ein Mehrerforderniß von 765 256 Fl. Das Erforderniß für den Wasserbau wird um g1 435 Fl. höher vräliminirt, hauptsächlich . der Beitrags⸗ leiflung zu den Kosten des Ausbaues der Rhein⸗Binnendämme in Vorarlberg und wegen Erhöhung des Staatebeitrages für die Moldau Regulirung. Beim Ministerium für Landesbertheidigung ergiebt sich ein Mehrerfordernif von 500 983 Fl. Im Voranschlage des Minifteriums für Cultus und Unterricht zeigt sich ein Mehrerforderniß don 705 583 Fl. Im Etat des Finanz Ministeriums resultirt ein Mehr erfordern von 3 185 686 Fl. In Kapitel. Allgemeine Kassenderwaltung? werden die Kosten der Ausprägung von Silber-. Nickel und Bronce; münzen der neuen Kronenwährung präliminirt, und zwar mit 2 033 009 Fl. Beim Münjwesen tritt ein Mehrerforderniß von 1829 233 Fl. ein infolge der vom Hauptmünzamte für Rechnung der allgemeinen Kassenverwaltung zu besorgenden Ausprägung der Silber⸗ Nickel und Broncemünzen der neuen Kronenwährung. Im ganzen werden die Betriebs. und Einhebungskosten der Staatseinnahmen gegenüber dem Jahre 1892 um 343 732 Fl. niedriger präliminirt.

Im Etat des Handels⸗Ministeriums eträgt das Mehrerforderniß 11 563 418 Fl. Dieser Etat enthält jedoch einige größere durchlaufende

osten, nãmlich das n,, und andererseits die Einnahmen der vom

Staate für fremde Rechnung etriebenen Bahnen, d. i. der Lemberg⸗ Czernowitzer und der mährischen Grenzbahn, dann das Erforderniß für Anschaffungen zum Zwecke der Errichtung und Erhaltung von Telegraphen · und Telephonleitungen, deren Kosten bei der Hinausgabe der betreffenden Materialien zur vollen Rücknergütung gelangen.

Der Umstand, daß die anlaßlich der Verstaatlichung der galizischen Karl ⸗Ludwig⸗Bahn vom Staat übernommenen vertragsmäßigen Zahlungen in den Voranschlag des Jahres 1892 ausnahmsweise nur mit einem r, . dem normalen Jahreserfordernisse um rund 2900 909 Fl. , . Betrage eingestellt wurden, fällt bei der Beurtheilung des Voranschlage? des Handels Ministeriums pro 1555 nur wenig ins Gewicht. Da namlich die Actien der gedachten Bahn schen im ersten Halbjahre 1893 durch Abstempelung in Staatsschuldperschreibungen umzuwandeln sind, wird das Erforderniß fir die am 1. Juli 1893 fällig werdenden Zinsen der Aęgtien und Prioritäten dieser Bahn ven jusammen 2386 850 51. bereits im Capitel Staatsschuld präliminirt, sodaß nur noch das Erforderniß für die am 1. Januar 1893 fälligen Zinsen und Rückzahlungsraten in den Etat des Handels. Ministeriums eingestellt wird, welches den pro 15897 präliminirten Betrag bloß um 285 809 Fl. übersteigt.

Das bedeutende Mehrerforderniß der Post⸗ und Telegraphen⸗ anstalt erklart sich theils durch die Fortsetzung der Ma J zur Verbesserung der materiellen Lage der Postbediensteten, theils und zwar überwiegend, durch die unausgesetzte n nahme. Von dem Mehrerfordernisse für den Staatseifenbahnbetrieb entfallen auf das Srdinarium 3 olg 779 Fl., auf das Extra Ordinarium 2 342 940 I orderniß im Ordinarium erklärt sich einerseits bar

Das Mehrerf ; die Erhöhung der ordentlichen Betriebsausgaben, andererseits du

Staatsschuld der im Reichsrath vertretenen Königreiche

jene der anläßlich der Verstaatlichung von Eisenbahnen übernommenen , Za h . . =

rstere ist abgesehen von der Erweiterung des Staatsbahn netzes durch die mit J. Januar 1893 eintretende erstaatlichung der Eisenerz⸗Vordernberger Eisenbahn überwiegend durch die stäte 5 nahme des Bahnverkehres, sowie durch die zur Erhaltung der Be⸗ triebssicherheit nothwendigen Verkehrungen bedingt, zum theil . auch eine Folge der erhöhten Fürsorge für das Bahnbetriebs⸗

onal.

Was das außerordentliche Erforderniß des Staatseisenbahn⸗ betriebes betrifft, so beruht dasselbe theils auf der Nothwendigkeit weiterer . Anschaffungen von Fahrbetriebsmitteln, theils auf der aus Gründen der e, n er,, unabweisbaren Verstãrkung des Ober. und Unterbaues, beziehungsweise Erweiterung und Um⸗ gestaltung von k

Im Ftat des Ackerbau. Ministeriums ergiebt sich ein effectives K nn 3 h 5 .

as Erforderniß des Justiz-⸗Ministeriums erhöht sich gegenüber dem Jahre 1892 um 130 280 Fl. ) ö Das Erforderniß für den Pensions⸗Etat wurde, unter Be⸗ rücksichtzung der nach dem Durchschnittsergebnisse der letzten Jahre vorauszusehenden weiteren Steigerung um 557 039 Fl. höher ein⸗ gestellt als pro 1892.

Im Etat der Staatsschuld ergiebt sich ein Mehrerforderniß von 3620094 Fl., hiervon entfallen 73 566 Fl. auf den Zinsenaufwand für die allgemeine Staatsschuld und 3 097298 Fl. auf jenen für die St uld d ath und Länder infolge Einbeziehung der anläßlich der Verstaatlichung der galizischen Karl- Ludwig⸗Bahn vom Staate zur Zahlung übernommenen Prioritäten dieser Bahn.

Das Erforderniß für die Staatsschuldentilgung steigt auf Grund der betreffenden Tilgung yläne bei der allgemeinen Staatsschuld um 3565317 Fl., bei der Staatsschuld der im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder um Q 9i3 Fl.

B. Bedeckung. Die gesammten Staatseinnahmen werden, wie bereits eingangs bemerkt wurde, auf 609 572 0985 Fl. veranschlagt, also gegenüber der für 1892 präliminirten Bedeckungssumme von S5 934 126 Fl. um 23 617 959 Fl; höher.

Die Bedeckung im Kapitel. Subventionen und Dotationen !, welche pro 1892 nur mit 1000 Fl. präliminirt war, wird pro 1893 mit 3 575 300 Fl. eingestellt.

Diervon entfallen 3 400000 F. auf die Rückiahlung der bis Ende 1892 zu Lasten der ö der sudnorddeutschen Verbin⸗ dungebahn bestrittenen Investitions⸗ aslagen, und 172 000 Fl. auf den Antheil des Staates an dem aus der Convertirung der fünf. procentigen Prioritäts⸗Obligationen der gedachten Bahn erzielten Convertirungsgewinne.

Ueberdies wird noch für die dem Staate infolge der fraglichen Convertirung entgehenden Einnahmen an Einkommensteuer und Couponstempelgebũhren die vereinbarte Entschädigung von 206 0001. in einem separaten Kapitel präliminirt.

Im Etat der Staatsschuld vermindert sich die Bedeckung um

629 132 Fl., indem von dem gegenüber dem Vorjahre um 355 317 1. steigenden Erfordernisse für die Tilgung der allgemeinen Staatsschuld. nicht, wie pro 1892, 2 Millionen, sondern 3 Millionen, anstatt durch Ausgabe von Tilgungsrente, aus den laufenden Staatseinnahmen be— deckt werden sollen. Die Gesammthilanz stellt sich in folgender Weise dar: Die finanzgesetzlichen Positionen für das Jahr 1892 erhöhten sich durch die wahrend des Fabres 1892 mit besonderen Gesetzen bewilligten Ausgaben von 2361 060 Fl. und Einnahmen von 586 470 Fl., im Gesammterforderniß von 583 947 553 Fl. auf 586 308 613 Fl., in der Gesammtbedeckung von Hob 9õd 126 Fl. auf 586 540 5966 Fl. Für das Jahr 1897 würde sich sonach ein präliminarmäßiger Ueber⸗ schuß von 231 983 Fl. ergeben. Der Voranschlag des Jahres 18953, welcher in einen Schlußergebnissen einen Ueberschuß von S587 291 Fl. aufweist, ist alsg gegen jenen des Vorjahres günstiger um 655 358 Fl. Nach dem Staaktsvoranschlag für das Jahr 1895 soll nun aber fär Zwecke der Staatsschuldentilgung ein Betrag von 3 Millionen Gulden den laufenden Staatseinnahmen entnommen werden, während im Jahre 1892 nur 2 Millionen Gulden in dieser Art für Tilgungszwecke gewidmet waren. Durch diesen Umstand er⸗ scheint das vorliegende Präliminare noch weiter um 1 Million gün⸗ stiger als das Budget des Vorjahres und stellt sich daher in Summa um 1655 308 Fl. besser dar.

Die Haupxtziffern des Budgets, das der Finanz⸗ Minister Dr. Steinbach mit einem längeren mündlichen Exposé begleitete, wurden von dem Hause mit Beifall auf⸗ genommen. Der Rede des Finanz⸗Ministers entnehmen wir Folgendes:

Der Minister wies zunächst auf die ziemlich alte Unart“ einer steten Steigerung des außerordentlichen Budgets hin, ins besondere infolge der steigenden Bedürfnisse für den Heeresaufwand, welche ihr Ende nicht erreichen würden, so lange die gegenwärtigen politischen Ver⸗ hältnisse andauerten. Es sei gegenwärtig vergeblich, gegen eine Steigerung der Ausgaben für Heereszwecke anzukampfen. er all⸗ seitig freudig begrüßte Staatseisenbahnbetrieb zeige einen compro⸗ mittirenden Zug des stetigen Steigens der Ausgaben sowie einer Ver⸗ ringerung der Einnahmen. Der Staat müsse auf einer gewissen Durchschnitts rentabilitãt bestehen, da sonst die Nichtinteressenten bemüßigt wären, den Ausfall für die Eisenbahninteressenten zu decken. Der Minister wünschte eine Erhöhung der . der kleinen Beamten; die hierfür gemachten Voranschlãge beliefen sich auf 33 Millionen Gulden jäbrlich, während seine (des Ministers) Erhebung ergeben habe, daß unter 6 Millionen nichts halbwegs in das Gewicht Fallendes geleistet werden könne; es müßte also eine neue Einnahme durch eine neue Steuer oder die Erhöhung einer schon bestehenden Steuer. vorangehen. Gegenüber dem Sagenkreife betreffend die Valutarefoörm betonte zer Minister, daß derjenige, der Geschäfte vorhabe, darüber schweige. Die Cholerazeit sei zum Abschluß von Geschäften ungeeignet ge⸗ wesen. Das Haupterforderniß, nämlich Ruhe, nichts als Ruhe, und eine entsprechende Vorbereitung seit der Sanctionirung sei nicht ungenützt geblieben. Der Minister bemerkte weiter, bei der öfter. reichischꝛungarischen Bank seien über 33 Millionen Gold eingegangen; er spreche der Bank für ihr den Interessen des Staats entsprechen de; Vorgehen seinen Dank aus. Die Salinenscheine erfüllten vorzüglich ihre Bestimmun während der . Die in eng der Währung beginne bereits hervorzutreten; die Curs⸗ chwankungen der Wahrung seien seit Monaten beendet. Die Her stellung der neuen Münzen befinde sich in vorgeschrittenem Stadium. , an Flasticität in dem vorjährigen wie in dem dies= jährigen Budget flöße ihm (dem Minister) Sorgen für die Zukunft ein, deshalb erscheine ihm Selbstbeschränkung und Maßhaltung vor der Durchführung der Steuerreform wegen der Erhaltung des Gleich⸗ gewichts nothwendig. Man dürfe sich nicht in Projecte einlassen; auch in der Staatswirthschaft dürften die Ausgaben die Einnahmen nicht überschreiten, sonst würden die Enkel ihre Großväter verwũnschen. Ein geordneter Finanzstand sei ein hohes Ziel, welchem alle Einzelwünsche untergeordnet werden müßten. Andererseits sei das Budget beruhigend, und die politischen Verhältnisse lägen so, Laß wenigstens der nächsten Zukunft mit Beruhigung entgegengeseben werden könne. Die Valutareform schreite fort, daher sei keinerlei Pessimismus gerechtfertigt; allein ein Wiederaufleben des Deficits würde ein ungeheures, jedenfalls ein zu vermeidendes Unglück sein. (Cebhafter Beifall und Händeklatschen.)

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden mehrere Inter⸗ pellationen eingebracht, darunter eine von dem Abg. Dr. von

lener über die Auflösung des Stadtverordneten⸗

ollegiums von Reichenberg und eine Interpellation des Abgeordneten Marchet über das Resultat der Verhand⸗ lungen mit Italien wegen der Ausführung der

Weinzollklausel. Letztere Interpellation stellte die Frage,

ob es wahr sei, daß auch andere Staaten den ermäßigten Weinzoll beanspruchten und was die Regierung in dieser en gelegenheit zu thun beabsichtige. Die Abgg. Bareu ther und Genossen stellten den dringlichen Antrag, daß die von dem Statthalter von Böhmen versuchte Auflösung des Stadtverordneten-Collegiums von Reichenberg 1ugeh oben und diesem Collegium die Gemeindeverwaltun

wieder übertragen werde. Der Antrag solle einem Ausschusse von 18 Mitgliedern überwiesen werden. Im Verlaufe der Sitzung bemerkte der Minister⸗Präsident Graf Taaffe, er werde die Inter⸗ pellation des Abgeordneten von Plener beantworten, sobald die angestellten Erhebungen actenmäßig abgeschlossen seien. Er könne aber schon heute erklären, daß die Verfugung des Statt⸗ halters von Böhmen weder gegen die Autonomie der Ge⸗ meinde noch gegen den deutschen Charakter Feigen e n ge⸗ richtet gewesen sei. Er glaube daher, daß die hierbei laut⸗ gewordenen Besorgnisse unbegründet seien. Bei der Berathung über den Dringlichkeitsantrag Bareuther griffen Ba⸗ reuther und Prade die Regierung und insbesondere den Statthalter von Böhmen scharf an. En gel Gungezeche) er⸗ klärte, er werde für die Dringlichkeit stimmen und die Unter⸗ drückung des czechischen Elements in Reichenberg zur Sprache bringen Dr, von Plener erklärte sich gegen die Dringlich⸗ keit. Die Wiedereinsetzung der Stadtverordneten in ihre Functionen sei unmöglich; durch den Antrag Bareuther werde der Sache präjudicirt, während die allergenaueste Untersuchung nothwendig sei. (Lebhafter Beifall Pernerstorfer polemi⸗ sirte gegen Plener und griff den Statthalter von Böhmen auf das schärfste an, indem er ihm Frivolität und Brutalität vorwarf. Wegen der letzterwähnten Ausdrücke erhielt der Redner nachträglich vom Präsidenten den Ordnungsruf. Der Minister⸗Präsident Graf Taaffe trat sodann kräftig e. den Statthalter und alle Beamten ein, deren Ansehen durch derartige Angriffe wahrlich nicht gehoben werde. Der Statthalter habe sich innerhalb seiner Amtsbefugniß gehalten Er könne dessen Verfügung nicht ohne weiteres aufheben, sondern müsse die Dinge näher untersuchen; ein anderes Ver⸗ fahren würde absolutistisch und ungesetzlich sein. (Lebhafter Beifall, Der Abg. Dr. von Plener führte hiernach aus, die Einigkeit der Deutschen in Böhmen sei durch die Deutsch⸗ Nationalen zerstört, und. wies die e, ,, , Lueger's zu⸗ rück, daß die Auflösung des Reichenberger Stadtraths im Interesse der liberalen a gelegen sei. Vielmehr müsse man annehmen, daß bei der Durchführung dieser Maßregel auch die Absicht bestanden habe, die gemäßigte deutsche Partei in Böhmen in Verlegenheit zu bringen. Schließlich wurde die Dringlichkeit des Antrags Bareuther mit 144 gegen 48

Stimmen abgelehnt.

. Vorfeler des Jahrestags der Schlacht am Weißen Berge zogen nach einer Meldung des W. T. B.“ aus Prag 3 etwa 800 junge Leute nach dem Weißen Berge, um dort eine Demonstration zu veranstalten. Durch die von der Behörde getroffenen Maßregeln wurde verhindert, daß es hierbei zu Ausschreitungen kam.

Im Finanzausschuß des un garischen Unterhauses wurde am Sonnabend über die Steuerindem nität für das erste Quartal des Jahres 1893 berathen. Den Hinweis Pazm andy's auf die in den Blättern verbreitete Nachricht von einer Kabinetskrise und die Anfrage des Redners, ob die Bewilligung der Indemnität noch der gegenwärtigen Re⸗ gierung zu statten kommen werde, beantwortete der Minister⸗ Präsident Graf Szapary dahin, daß er für die Blätter⸗ meldungen keine Verantwortung ubernehmen und sich betreffs der Lebensdauer des Cabinets auf keinerlei Prophezeiungen einlassen könne. Der Abgeordnete Koloman Szel! bemerkte darauf, wie vom Minister⸗Präsidenten amtlich festgestellt worden sei, daß daß Cabinet nicht demissionirt habe; der Ausschuß bewilligte sodann mit Stimmenmehrheit die Indemnitaäͤt. Im weiteren Ver⸗ laufe der Sitzung beendete der Ausschuß die Be⸗ rathung des Budgets für 1893 und stimmte dem Generalbericht des Referenten zu, wonach unter Hinweisung auf die Reellität des Voranschlages die Vorsicht anerkannt und hervorgehoben wird, mit der der Finanz⸗-Minister bei dem Voranschlage der Einnahmen vorgegangen sei. Hierauf wurde zig n unter Eljenrufen auf den Finanz⸗Minister geschlossen.

Großbritannien und Irland.

Am vergangenen Freitag wurde ein Cabinetsrath abgehalten, an dem sämmtliche Mitglieder des Ministeriums theilgenommen haben. Tags darauf trat ein Cabinets⸗ Comité im Localverwaltungs⸗Ministerium zusammen. Der „A. C. zufolge ist man der Ansicht, daß die .

eine Maßregel zur Erweiterung des Stimmrechts zu schaffen, Irland Lord Houghton

Gegenstand der Berathung gewesen sei. Der Lord⸗Lieutenant von

empfing am Freitag im Dubliner Schloß eine Deputation der vereinigten Synoden der Diözesen von Dublin, Glandalough und Kildare unter Anführung des Erzbischofs von. Dublin, der in einer überreichten Adresse gegen die jüngste, Entscheidung der National Er⸗ ziehungsverwaltung protestirte und die Gewissenselausel dahin abzuändern bat, daß die Schulen der christlichen Brüder“ in die Lage gesetzt würden, an der Regierungs⸗Sub⸗ vention theilzunehmen. Lord Houghton erwiderte, daß die Frage berei ts Gegenstand aufmerksamer Erwägung der Regie⸗ rung sei und daß die Vorstellungen der Deputation gehörige Beachtung finden würden.

In Washington ist die Nachricht eingetroffen, daß Groß⸗ britannien das Protectorat über die Gilbert⸗Inseln im Stillen Ocean übernommen habe.

Frankreich.

Die Deputirtenkammer hat am Sonnabend die Generaldebatte über den Gesetzentwurf wegen einer Reform der Getränkesteuer begonnen, Zwei Abgeordnete aus dem Süden bekämpften das Verschneiden von Wein mit minder⸗ werthigen Sorten, da dadurch die Weinbauern geschãdigt werden würden. .

Die indirecten Staatseinnahmen betrugen im Oktober 5700 000 Fr. weniger als veranschlagt war und LR ö0h 000 Fr. weniger als im Oktober 1891; die Zoll⸗ einnahmen blieben hinter dem Budgetvoranschlag um 3 260 000 Fr. zurück.

Rußland und Polen.

Wie dem W. T. B.“ zufolge in St. Petersburg ver⸗ lautet, habe die zur Berathung einer Zollcon vention

mit Deutschland eingesetzte Commission in den letzten

T g ten. In der nächsten 2 heißt, * Antwort Rußlands festgestellt werden.

*

agen eine Sitzung abgehal Sitzung solle Italien.

Bei den gestern vorgenommenen Parlamentswahlen wurden, soweit bis heute früh bekannt war, 184 ministerielle und 7I' oppositionelle Deputirte gewählt. In 17 Wahlbezirken sind Stichwahlen erforderlich, wobei voraussichtlich ministerielle Fandsöaten gewählt werden dürften. Von Ministern sind ge= wählt: Giolitti, Brin, Finocchiaro Aprile, Genalg, Pelloux und Boccani. Gesiegt haben außerdem in ihren Wahlbezirken Crispi, Zanardelli und Rudini. In Mailand siegte der frühere Minister Colombo, in Rom wurde Barzilai gewählt. Unterlegen sind: Cavallotti in Corteleong, Canzio, der Schwiegersohn Garibaldi's, in Ferrara und Santini in Osimo. Rach einem der „Magdb. Zig. zugegangenen Telegramme wären in Palermo vierzehn Personen wegen k verhaftet worden. Der Gemeinderath ven Frosinone sei wegen Parteinahme für die conservativen Candidaten aufgeloͤst und die Stadt militärisch besetzt. . .

Der Ertrag der Steuern in der Zeit vom 1. Juli bis zum 31. Oktober d. J. übersteigt die Steuereinnahmen im gleichen Zeitraume des vorigen Jahres um 5 8g9g 909 Lire.

Der Papst . am Sonnabend den Großfürsten Sergius in halbstündiger Audienz empfangen. Später stattete der Großfürst dem Kardinal⸗Staatssecretãr Rampolla einen Besuch ab, den dieser alsbald erwiderte.

Spanien.

Die Königin-Regentin ist mit den Mitgliedern der Königlichen Familie am Freitag Abend von Sevilla ab⸗ gereist. Das zahlreich versammelte Publikum begrüßte die Königliche Familie bei der Abfahrt mit enthusiastischen Zurufen.

Portugal.

Der König und die Königin beabsichtigen, in Paris eingetroffenen Nachrichten zufolge, am nächsten Mittwoch von Lissabon nach Madrid abzureisen.

Belgien.

Die Thronrede, mit der die Kammern morgen er⸗ öffnet werden sollen, wird wie W. T. B. aus Brüssel ver⸗ nimmt, sehr kurz sein. Der König werde die herzlichen Beziehungen zu den auswärtigen Staaten constatiren und sodann an die Einigkeit und Weisheit der gesetzgebenden Körperschaften appelliren, um die Verfassung den wahren Interessen des Landes entsprechend abzuändern. Eine andere Frage werde der König nicht berühren. ;

Die liberale Vereinigung von Ost⸗Brüssel hat eine an die Bevölkerung gerichtete Kundgebung anschlagen lassen, worin es heißt: Die Commission der Kammer habe durch Ablehnung des allgemeinen Stimmrechts gezeigt, daß sie den Pillen des Landes verkenne. Der König und die Kammern dürften sich über die Wünsche des Landes keiner Täuschung hingeben. Die Bourgeoisie der Hauptstgdt solle durch eine friedliche Kund⸗

ebung am Dienstag den Willen der Nation kennen lernen, indem der Zug der Manifestanten bei der Fahrt des Königs zur Kammereröffnung rufen werde: „Es lebe das allgemeine Stimmrecht!“

Dänemark.

Im Folkething hat der Marine⸗Minister Ravn am Sonnabend eine Vorlage eingebracht, worin die Vermehrung der Befehlshaberstellen im Seeminen⸗ und Ma⸗ schinisten⸗Corps sowie eine Vermehrung der Beamten im Aerzte⸗ und Intendanturwesen und die Errichtung von vier neuen Comm andeur-Capitän-Post en beantragt wird. Die jährliche Mehrausgabe hierfür siellt sich auf 344 000 Kronen.

Amerika.

Die Aufregung der Bevölkerung der Vereinigten Staaten angefichls der übermorgen siattfinden den Electoral⸗ wahlen ist, wie der ‚Frkf. Zig.“ gemeldet wird, in stetem Wachsen begriffen. In New⸗9Y) ork sind die Bundesbehõrden meist Republikaner bereits mehrfach in Conflict mit den demokratisch gesinnten Staatsbehörden gerathen. Letztere haben beschloffen, ein etwaiges Eingreifen der Bundesorgane J . Wahlurnen mit Hilfe der Polizei gewaltsam zu ver⸗ indern.

Kunft und Wissenschaft.

In der Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde am Sonnabend wurden die Neuwahlen des Vorstandes für das Jahr 1893 vorgenommen. Durch Zuruf wurde der bisherige Vorsitzende Freiherr don Richthofen wiedergewählt, und gleichfalls durch Zuruf vurden die Herren General der Artillerie Sallbach und Pro essor Pr. Hellmann zu stellvertretenden Vorsitzenden bestimmt. Auf die beiden interessanten Verträge, den des Professors Dr. Hellmann über die Columbus - Feierlichkeiten und Congresse in Genug, Huelva und Madrid, und den des Herrn Dr. F. Stuhlmann über seine Reise mit Emin Pascha, die ein außerordentlich zahlreiches Publikum an⸗ gelockt hatten, werden wir noch ausführlicher zurückkommen. ;

Der Geheime Hofrath und Director des Töniglichen Pistorischen Seminars der Uniyersitãt Leipzig, Professor ire nn Mauren⸗ brecher ist laut Meldung des. W. T. B. gestern am zschlage gestorben. Der Dahingeschiedene hat sich namentlich durch eine For⸗ i . auf dem Gebiete der Reformationsgeschichte einen Namen gemacht. 36. ;

Die Herstellung des Kaiser⸗ und Krieger⸗Denkmals für die Stadt Alzey ist dem Bildhauer Kauer in Kreuznach über⸗ tragen worden. ö ;

Das Londoner Athenäum“ meldet die Auffindung eines Tempels der Hekate bei Stratonicea, dem heutigen Eski Hissar, im südwestlichen Karien. Von den Friesdarstellungen sind ungefähr 169 Fuß vollständig erhalten und werden unter der Leitung von Hamdi Bey nach Konstantinopel gebracht.

Nr. 7 des SGisenbahn⸗Verordnungsblatte (heraus⸗ gegeben im Königlichen Ministerium der öffentlichen Arbeiten vom . RMovember 1897 hat folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der offentlichen Arbeiten: vom 18. Oftober 1892, betr. e r g. Zu⸗ laffung der Ober ⸗Realschul⸗Abiturienten in Preußen und Braunschweig zu den Priffungen für den Staatsdienst im. Baufach; vom 25. Or- tober 1852, betr. Perfonalien der Schiedsgerichte für die Arbeiter der Fan Staatseisenbahnverwalting; vom 29. Oltober 1892, betr.

erhöchste Anerkennung der Leistungen bei Bekãmpfung der Chelera⸗ seuche; vom 25. Oktober 1893, betr. die Verwendung von Torfstreu

Ernte in Russi Die Winterbestellung der Felder

raum umfaßt 1 641 000 Desjätinen

London, 7. November. der Times aus Kaire übersteigt 5 Millionen Kantars, ein wurde.

berichtete der Vorsitzende über die der Cholerazeit.

verdächtige, theils brechruhrartige zur unentgeltli

sfuchung der Stralauer Wasserwerke war, theilt im Gemeindeblatt Berlin“ mit, daß die bakteriologische

Handwerksbursche ist im Krankenhau Pest, 6. November. Von Fre

fälle vorgekommen. zehn arlowitz, 5. November. übergeben worden. ein choleraverdächtiger Kranker, Cholerafall vorgekommen.

Am ster dam, 5. November.

zusammen acht Erkrankungen und drei ein Cholera⸗Todesfall vorgekommen. Brüssel, 5. November. In

gekommen. Aus Lüttich Todesfälle an Cholera ,, Antwerpen, 5. Nove

Schelde verfügte, daß die einschließlich Amsterdam und

der Herkünfte aus Frankrei

bindurch beobachtet werden; die Beo

mburg, Altona und alle

egen aufgehoben worden.

Zufolge Beschlusses Einfuhr von Heringen

Rumã

von Cholera verseucht gewesen ist. Bulg

1892 folgende Bestimmungen getro

mehr statt. Vergl. R- A.

die deutschen Häfen Bremen, Ki dagegen die erhalten.

Die aus den genannten drei

anlangenden Schiffe werden somit

unterworfen sein.

Auf dem städtischen Cent sind im Monat Oktober d. J. 52

12 Stück wegen Trichinen und 1

Verdingungen

. Schw

14. November. ch Cisenbahn in Falkenberg. Lieferun

Meter, nebst den erforderlichen Tieferung am Quai zu Varberg im

Briefsend ungen nach Bra zwar bei den Fahrten aus abend, zunächst am

genannten Linie wird gelegt.

Bremen, 6. November. Lloyd. Der besng e am 4. November Nachmittags mit

in Lissabon

Genua via G

zum Bestreuen der Fußböden offener Viehwagen.

dampfer Gera“, na

Land und Forstwirthschaft.

Königreichs Polen beendet. Der mit Winterroggen angebaute Flãchen⸗ 793 33

Winterweizen besãte 326 500 Desjätinen gleich 356 855 ha.

Die Witterung im Laufe des Monats Oktober begũnstigte das kräftige Aufkeimen der jungen Winters Die Ernte der Zuckerrüben ist beendet, dieselbe hatte sowohl der Quantitãt, als auch der Qualität nach ein unbefriedigendes Ergebniß; die Rüben sind klein und haben wenig Zuckergehalt.

(W. T. B.) Nach einem Telegramm

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Cholera. ; In der am Freitag im Bürgersgal des Rathhauses abgehaltenen Versammlung der Vereinigung Berliner Sanitätsw achen

Danach kamen vom 5. am Tage 1233 Erkrankungsfälle, unter diesen 213 theils cholerag⸗

ch. Der Privatdocent und Assistent am Hvgienischen In⸗ slitut der Üniversitãt Berlin, Dr. Karl Günther,

der Schöpfstelle der Berliner Wasserwerke in Stralau entnommenen Spreewassers, die bisher täglich von Mitte September bis jetzt westergeführt worden ist, Cholerabacillen nicht ergeben hat.

Lübeck, 5. November. Ein aus

Abend 6 Uhr find bier elf Cholera⸗Erkrankungen und zwei Todes⸗= Von gestern Abend bis heute Abend sind fünf⸗ erfonen an der Cholera erkrankt und vier gestorben.

Artillerift unter verdächtigen Erscheinungen erkrankt und dem Sospital Im hiesigen Barackenhospital befindet. fich nur in Draguzevaz ist kein neuer

Erkrankungen und ein Todesfall, in mehreren kleinen Ortschaften

beek sind heute fünf Cholera⸗Erkrankungen und drei Todesfälle vor⸗ werden drei Erkrankungen und zwei

ovember. Die Sanitätscommission der erkünfte aus allen holländischen Häfen, otterdam, von jetzt ab. nur noch einfachen Besichtigung unterliegen sollen. Die 24 stündige Beobachtung —ĩ ch bleibt vorläufig bestehen. Die Herkünfte aus den rufsischen Ostseehäfen sollen ebenfalls nur noch 24 Stunden

ist auf zwei Tage herabgesetzt worden.

Niederlande. Durch ministerielle Verordnung

ittenderge bestehende Waareneinfuhrverbot in Bezug auf Cigarren

der rumänischen Gesundheitsbehörde ist die deutscher Provenienz na n ü wenn die Absender den Nachweis führen, daß der Ursprungsort nicht

arien. Der Gesundheitsrath des . hat am 1. November en:

a. Die Einfuhr von Maccaroni und anderen aus Mehl ge⸗ fertigten Waaren nach Bulgarien ist verboten.

p. Aus Serbien kommende Reisende unterliegen ausnahmslos einer elftãgigen Quarantäne; eine Anrechnung der etwaigen, an der serbisch⸗ ungarischen Grenze 5 Quarantäne findet nicht

r. 243 vom 14. Oktober 1892.

c. Außer den Häfen Lom und Rustschuk wird auch der Donau hafen Sistowa dem Personen und Waarenverkehr geöffnet. Vergl. RA. Rr. 252 vom 24. Oktober 1892.

Bra silien. .

Die brasilianische Regierung hat die Verseuchungserklärung gegen

Verdächtigkeitserklärung gegen diese drei Häfen aufrecht

mehrere Tage andauernden Desinfection und umstãndlichen sanitãren Behandlung, sondern nur noch einer kurzen sanitãren Beobachtung

m Oktcber 1895 auf Trichinen untersucht worden,

menschlichen Nahrung ungeeignet zurückgewiesen worden.

Prafikchefsexpedition der Mellersta - Dalland Modells für die schwedischen Staatsbahnen.

Angebote sind versiegelt einzureichen.

Verkehrsõ⸗Anstalten. Mit Schiffen der englischen Pacific inie nach Süd⸗ amerska können bis auf weiteres nur noch alle vier Wochen

Bordeaux jeden vierten Sonn⸗ 26. November und aus Lissabon am

darauf folgenden Mittwoch. Bei den , . der in Brasilien vorläufig ni

(W. T. B) mpfer Weser“,

angekommen. ist am 4. in See

sch⸗Polen. ift in allen Gouvernements des

gleich 1 ha. der mit

aat.

die Baumwellenernte in Ertrag, der bisher nicht erreicht

Thätigkeit der Wachen während September bis 6. Oktober

Bebandlung und zwar fast alle

dem die Unter⸗ auf Cholerabaeillen übertragen der Haupt⸗ und Residenzstadt Untersuchung des unfiltrirten, an

Hamburg hierher gekommener se an Cholera gestorben. itag Abend 6 Uhr bis Sonnabend

Gestern ist in Semendrig ein

In Breda sind drei Cholera⸗ Todesfälle, hier in Am sterdam

der Brüsseler Vorstadt Molen⸗

einer

bachtung derjenigen aus Hamburg

vom 5. November 1892 ist daz Plätze an der Elbe unterhalb

nien.

ch Rumänien gestattet,

el und Lübeck zurückgenommen,

deutschen Häfen vor Ilha Grande bis auf weiteres nicht mehr einer

ral-Schlachthofe in Berlin'

3253 Schweine gegen 51 2337 von sind

S4 Stück wegen Finnen als zur

im Auslande. e den.

g von 1200 t 1. Stahlschienen des Gewicht 34 kg per doppelten Winkellaschen. 3 März oder April nächsten Jahres.

silien abgesandt werden, und

t mehr an⸗

Rord deutscher von Brasilien kommend, ist dem Dampfer Baltim ore im Reichs Post⸗ November Nachmittags egangen. Der Reichs⸗ bestimmt, und

von Australien .

orm s von

f abgegangen. Der Post

o It⸗

Der sefeln, und so durch die dauernde

vember eng St. Catherines Point passirt. Der R Pofldampfer Oldenburg, nach 3 ien bestimmt, ist am 5. vember in Genua angekommen. 2

7. (W. T. B5 Der Schnelldampfer Saale) von New. Jork kommend, hat am 6. November Morgens Seilly passirf. Der Schnelldampfer Werra ist am 3 Nobember Nach⸗ mittags von New⸗York via Gibraltar nach Genua abgegangen. Der Postdampfer Stuttgart“ ist am 5. November Mittags von New⸗Jork nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer Leipzig!, nach dem La Plata bestimmt, hat am 5. November Nachmittags Las Palm as passirt.

Hamburg, 5. November. (W. T. B) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Pa etfahrt⸗Aet jen⸗Gesellschaft Der Postdampfer Califarnia- ist heute Nachmittag, von New Jork kommend, auf der Elbè eingetroffen.

Southampton, 5. November. (B T B) Der Hamburger Sch nelldampfer Fürst Bismarck“, der die neue Winter⸗ nie der Hamburg Amerikanischen Packetfahrt. Actiengesellschaft zwischen NRew- Jork und Gen ua-Neavel am 17. November er⸗ öffnen foll, ging heute mit 458 Cajüten - Passagieren won

Southampton nach New⸗ork in See. ;

Theater und Mufik.

Die Vorbereitungen zur Neueinstudirung des Fiesko. im Königlichen Schaufpie l haufe sind bereits bis zur Generalprobe gediehen. Das Stück erscheint, wie schon mitgetheilt, zu Schiller s Geburtstage, am 10. d. M. in gänzlich neuer Ausstattung an Decorationen und Kostũmen. Die decorative Leitung steht unter dem Ober⸗Inspector Herrn Brandt, die Costüme sind nach Entwürfen und Zeichnungen des Königlichen Costumiers, Malers Gutknecht angefertigt. Die neuen Decorationen wurden von dem Königlichen Theatermaler Herrn Qua 6. und den Herren G. Hartwig, Wagner und Bukacz aus—⸗ geführt.

Aus Anlaß der 199. Vorstellung der Dper Cazalleria rasticana im Königlichen Opernhause ist dem General⸗ Intendanten Herrn Gräfen von Hochberg von dem Componisten eine Depesche zugegangen, die in, der Uebersetzung lautet: Ich höre heute Abend von der 100. Aufführung der Cavalleria- im Vöniglichen Theater zu Berlin, der ersten Bühne, die meine exste Arbeit bereits hundertmal zur Darstellung gebracht hat, Ich bin Ihnen für diesen Erfolg äußerst erkenntlich und bitte Sie, meinen lebbaftesten Dank entgegenzunehmen. Mit der Bitte, zu gleicher Zeit die Künstler, das Orchefter und den Chor sowe deren Leiter zu beglückwünschen, verbinde ich die Hoffnung. die Ehre zu haben, Sie am nächsten Donnerstag bei der ersten Aufführung der Rantzau“ . begrũßen.

as cagni.“ Seine Hoheit der Erbprinz und Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen⸗Meiningen besuchten gestern das Deutsche Theater und wohnten der Aufführung von ‚Lolo's Vater“ bis zum Schlusse bei. . „Die Großstadtluft“, die am Wallner⸗Theater ihre Erfolge erneuert, ist jetzt auch in Rom, am Teatro Nationale, zur Darstellung d. Die Orientreise' hat in holländischer Uebersetzung in Rotterdam bedeutenden Erfolg gehabt. Im KrolFfschen Theater wird bei dem morgigen ersten Auf- treten von Fräulein Bellineioni und Herrn Stagno der hier von feiner Thätigkeit bei der italieniichen Stagione von 1885 be— kannte Capellmeister Piͥowcd das Orchester leiten. Die Künstler werden morgen und am Sonnabend in La Traviata! auftreten und in der nächsten Woche in der mit ihnen zur Aufführung gelangenden Neuheit X Santa Lucia von Tasca wirken, während eine andere, Maja Vitae von Giordang, einstudirt wird. Das Gastspiel des Junkermann-⸗Ensembles im Thomas Thegter wird nur noch eine Woche währen; bis zu seinem Schluß bleibt „Onkel Bräsig“' auf des Spielplan. Das Reue Theater am Schiffbauerdamm wird den 19. d. M., mit Iphigenie eröffnet, .

Im Eoncerthaufe wird der Cello-Virtuose Herr Albert

Smit in dem morgigen Concert Le Cygne? von Saint⸗Saöns und Mazurka Ir. 6. von Popper, Herr Steffens „Ständchen am Morgen für Cornet à Piston von Wolff vortragen. Das DOrchester bringk u. a. das Siegfried⸗Nyll. von Wagner und einen Walzer, betitelt Spreewellen, von Müller zur Auffũhrung. Fräulein Louise Heymann, die heute Abend in dem Concert des Philharmonischen Chors die Sopranpartie in der Schöpfung fingen sollte, ist erkrankt. Die Sängerin war gestern schon leidend, und fang nur, um die öffentliche Probe zu ermöglichen, da ein Ersatz, für den heute gesorgt ist, nicht zu beschaffen war.

Jagd. Dienstag, den 8. d. M. findet Königliche Parforce⸗ Jagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr am Jagdschloß Grunewald, 11 /. Uhr am Saugarten.

Mannigfaltiges.

Der Rechnungsabschluß über die Verwaltung der stãdtischen Wafferwerke fär das Rechnungsjahr 1891/02 schließt mit einer Finnahme und Ausgabe von 14393 895, 91 6 ab. Hierunter sind enthalten 6 195 752, 09 M Einnahme aus dem Absatze des Wassers, die um 46 005. 23 M geringer ausgefallen sind, als der Etat annahm. Da die Zahl der vorhandenen Juleikungen um * 6 M0 gegen das Vorjahr zu⸗ genommen hat, so muß als Ursache für die Mindereinnahme die kühle und feuchte Witterung des Frühlings und Sommers 1891 und insbesondere der Monate April. Mai und August angesehen werden. Thatsãchlich ist Tenn auch der Wasserverbrauch in diesen drei Monaten um 131 23 ebm geringer gewesen als in den gleichen Monaten des Vorjahres. Die aus der Anleihe bestrittenen Ausgaben für die Errichtung der neuen Wafferwerke am Müggelsee und der K bei Lichten⸗ berg haben 4 932 21058 60 betragen. ls Verwaltungs⸗ überschuß konnten in Tie Stadt Hauptkasse 2 254 320, 17 16 abgeführt werden; der in Effecten angelegte Bestand des Reservefonds betrug Ende März 1892 654716, 99 An der städtischen An⸗ leiheschuld find die städtischen. Wasserwerke, mit der Summe wen S6 185 956, 84 „M betheiligt. Auf die mit 4579 zu verzinsende Anleibe vom Reichs- Invalidenfonds sind durch verstärkte Amortisation im Rechnungsjahr 18915902 extraordinãr I õ0o0 O00 getilst. Die Schuld pon“ ursprünglich 36 Millionen Mark beträgt danach nur n 18 861 000 S

Im Laufe dieses Semmers wurde die . in Char⸗ lottenburg durch die Charlottenburger afferwer ker sehr hãufig bemãngelt. Die Klagen darüber mußten insofern als berechtigt anerkannt werden, als das an und für sich gute, aber eisenhaltige Wasser infolge der andauernden Dürre des Stmmers und bei dem außergewöhnlich starken Verbrauch besonders bei den Aan den End tationen wohnenden Abnehmern einen recht unangenehmen Geruch . der das Waffer als gefundbeiteschädlich erscheinen ließ. Um diesen Klagen ein Ende zu machen und auch den fortwährend sich steigernden An= sprüchen an die Menge des zu liefernden Wassers auf Jahre hinaus Genüge leisten zu können, entschloß sich die Gesellschaft Charlotten⸗ burger Wasserwerke! zu umfangreichen Neuanlagen am Teufelssee im Grunewald und am Wannfee in Beelitz rof. Das nicht den Seen entnommene, sondern durch Brunnen aus dem Grundwasserstrom gewonnene Quellwaffer hat infolge des eben erwähnten lleinen Fifengehalts eine leichte Färbung, die durch die jetzig Wasser⸗ bebandlung wovon die zu einer Besichtigung der Werke ein⸗ ed enen? Vertreter der Presse sich gestern durch Persönliche Inschauung ,, konnten vollständig beseitigt wird. Das Waffer wird durch Maschinen nach einem besonderen Gebäude auf Siebe gehoben, um von dort durch eine 3 m hohe Koksschicht zu erührung des Wassers mit der Von dem Rieseler wird wo es

Sonnabend,

zuft von seinem Eisengehalt befreit. . . Wasfer dann noch auf Sandfilter geleitet,

estimmt, hat am 5. No-

eine J wm hohe Filterpackung von Sand, und