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2 2 4 mn. z * * ö f a 7 . ..
zu statten kamen, litt stellenweise an einer solchen Ueberhastung, daß die Worte unverständlich wurden und die Gestalt das Heldenhafte verlor. Die Amalie der Frau Geßner dagegen war ein natürliches Bild echter Weiblichkeit und zarter Empfindung, das auch bei der Ab⸗ wehr der Zärtlichkeiten des verhaßten Franz nicht der Größe ent⸗ behrte. Den alten Grafen gab Herr Pategg würdevoll; er wußte die Gefahr, allzu gräßlich zu wirken, geschickt zu umgehen. Unter den Räubern sind lobend hervorzuheben der Spiegelberg des Herrn Merten, der Schweizer des Herrn Ben der, der Roller des Herrn Sommerstorff und der Kosinsky des Herrn Herz. Die Inscenirung war prachtvoll, der Eindruck des brennenden Schlosses
großartig. Kroll's Theater.
Gestern Abend gab man eine neue italienische Oper in zwei Acten A Santa Lucia“ von Pierantonio Tasca, die bei vor⸗ trefflicher Bes'tzung aller Rollen und einer tadellosen Wiedergabe des orchestralen Theils einen ganz ungewöhnlichen äußeren Erfolg erzielte. Die Oper ist ein neues Product der musikalischen Strömung, welche die zeitgenössischen italienischen Componisten beherrscht. Ein Zug von Realismus, der überhaupt dem Empfinden der Gegenwart entspricht, durchweht die Vorgänge auf der Bühne, und die musikalische Nachbildung des Empfindungs⸗ gehalts der Handlung scheint nicht weniger packend und naturwahr als diese selbst. Es liegt nahe, das erste moderne italienische Musik— drama, das auf der deutschen Bühne sich eingebürgert hat, die zCavalleria rusticana“ von Mascagni, hier in Parallele zu ziehen. Wie bei Mascagni wurzelt der Stoff der Handlung in dem italienischen Volksleben und wie bei ihm bildet das nationale und locale Colorit einen wesentlichen Reiz wie des Textes so der Musik. Man hat zu bemerken, daß neben einer national deutschen auch eine national italienische Musik neue Blüthen von eigenartigem und berückendem Charakter treibt. In den neuen italienischen Producten spielt auch gegenwärtig noch das lvrische Element neben dem dramatischen eine hervorragende Rolle, und Lie gefällige Melgdik gewinnt die Hörer leichter, als & wohl in den jüngsten deutschen Musikdramen der Fall ist; ihre hohe Bedeutung für die Gesammtentwicklung der Kunst kann umsoweniger zweifel⸗ haft sein, als die Wirkung, welche die neuen Opernerzeugnisse auf das italienische Volk naturgemäß ausüben werden, an dem großen Eindruck emessen werden kann, den diese Werke bei fremden Völkern
ervorgerufen haben. Die Oper „A Santa Lucia giebt in zwei Acten ein Schicksalsbild., das, in kleinem Kreise sich abwickelnd, doch hervorstechende Merkmale des italienischen Volks⸗ charakters überhaupt enthält. Die Scene spielt am Golf von Neapel. Eines Austernhändlers Sohn Cicillo liebt ein armes Mädchen Rosella; eine Nebenbuhlerin Maria sucht sich Rosella's mit allen Mitteln zu entledigen, und bringt dem ein Jahr lang von der Heimath fern gewesenen Cicillo den Verdacht bei, daß sein eigener Vater Totonno Rosella liebe und wieder geliebt werde. Da Totonno diesen Verdacht bestätigt, gelingt es Rosella nicht, ihren Bräutigam von ihrer Treue zu überzeugen, und voller Verzweiflung stürzt sie sich in das nahe Meer. Cieillo entreißt sie den Wellen und die Sterbende erstickt durch ihre letzten Worte jeglichen Verdacht in der Brust des untröstlichen Cicillo. ; .
Der Componist hat das Volksleben musikalisch packend und in überraschender Treue auszudrücken gewußt. Geradezu bewundernswerth ist es, wie Tasca Naturlaute harmonisch verwendet; vielleicht darf man hier ganz im besonderen Richard Wagner als Lehrmeister an—⸗ sehen; überall erscheint aber das lyðrische Element als Begleiter des heroischen. Der erste Act des Melodramas klingt in einer Liebesscene aus, die den Höhepunkt, der compositorischen Arbeit und auch der Wirkung auf die Hörer bildet. Der weite Act mit seiner ö Lösung enthält nur schau⸗ e eich nicht musikalisch eine Steigerung des Affects. Aber auf das Publikum der gestrigen Vorstellung machte auch der Schluß der Oper einen tiefen Eindruck durch die geniale schauspielerische Kraft, die der Darstellerin dieser ersten Rolle, der Frau Gemma Bellineioni innewohnt; sie an erster Stelle war Trägerin des großen Erfolges, denn vom ersten Augenblick an fesselte sie das Publikum
fast noch mehr als Zuschauer, denn als Zuhörer; das ganze Gefühlsleben eines Mädchens aus dem Volke trat in ihrem naturwahren Spiel und ihrer überzeugenden Geberdensprache lebendig vor den Zuschauer hin und, um die künstlerische Leistung zu einer in jeder Richtung voll⸗ endeten zu machen, stand auch die Sängerin voll auf der Höhe ihrer Aufgabe; eine überaus geschmeidige Stimme ermöglicht die klare Wiedergabe aller Gemüthsbewegungen und Seelenregungen; auch die Klangfarbe und die Kraft des Organs gestatten in den Momenten der Leidenschaft mächtige Wirkungen. Es kann daher nicht Wunder nehmen, daß die Künstlerin wahre Beifallsstürme entfesselte. Als Cicillo konnte Herr Roberto Stagno seine bemerkenswerthen Stimmmittel gut verwerthen und gefiel auch als Darsteller besser, weil er ohne Geziertheit seinen Gefühlen einfachen Ausdruck gab. Die eindrucksvollere Partie unter den männlichen Künstlern fiel aber Herrn Juan Luria als Totonno zu, den der Sänger mit feiner Charakteristik und schöner Stimm⸗ entfaltung gab. Als Maria zeigte Fräulein Marie Tomschick nfs Talent für die Rolle der Intrigantin, die sie auch gefsanglich völlig heherrschte und verständnißvoll gestaltete. Alle übrigen mit- wirkenden Kräfte lösten ihre Aufgaben so befriedigend, daß sich ein sehr würdiges Zusammenspiel ergab. Besonders verdienen auch die Chöre und das Orchester, das unter der Leitung des Herrn Kapell⸗ meisters Alessandro Poms stand, sowie endlich die Inscenirung lobende Anerkennung. — Mit den Sängern und Sängerinnen mußte auch der anwesende Componist wiederholt auf der Bühne erscheinen um den Dank des Publikums entgegenzunehmen, das sich namentlich am Schluß der Vorstellung an Hervorrufen nicht genug thun konnte.
Am Sonnabend gelangt im Königlichen Opernhause Weber's „Oberon“ mit den Damen Leisinger, Pierson, Rothauser, Götze, Deppe und Kopka, den Herren Rothmühl, Lieban, Stammer, Fränkel und Krasa zur Darstellung. ö .
Im Königlichen Schauspielhause ist ldie morgige Auf⸗ führung des Fiesko!— zum Besten der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger bestimmt. Die Besetzung der Hauptrollen des Dramas ist die bekannte, nämlich: Fiesko Herr Matkowsky, Leonore Frau von Hochenburger, Gräfin Imperiali Fräulein Poppe, Andreas Doria Herr Nesper, Gianettino Herr Keßler, Verrina Herr Klein, der Mohr Herr Vollmer. .
Am Freitag und Sonntag finden im Berliner Theater Wiederholungen des neueinstudirten Schauspiels „Julius Cäsar. mit Ludwig Barngy in der Rolle des Mare Anton statt. Am Sonn⸗ abend geht Dora“ in Scene. Wegen der kirchlichen Todtenfeier findet am Sonntag keine Nachmittags-Vorstellung statt; die Abend⸗ Vorstellung beginnt daher schon um sieben Uhr. . .
In dem Schauspiel ‚Ralsen wider Ralsen“ von Richard Grelling, das, wie gemeldet, morgen im Lessing⸗Theater zur ersten Auf⸗ führung kommt, werden die Hauptrollen von Marie Reisenhofer, Oscar Höcker, Georg Molengr, Emanuel Reicher und Franz Schön⸗ feld dargestellt. In episodischen Rollen werden Gustav Kober, Ernst Lessing und Eugen Pansa mitwirken. ;
Im Wallner-Thegter wird am Sonntag zum ersten Male Hermann Sudermann's Schauspiel Die Ehre“ zur. Aufführung gelangen, da durch die Rücksicht auf das Todtenfest eine Aenderung in dem wechselnden Spielplan erforderlich geworden ist. Auch für diese Aufführung werden die volksthümlichen Preise beibehalten.
Im Friedrich⸗-Wilhelmstädtischen Theater werden die Aufführungen von Offenbach's „Orpheus“ täglich fortgesetzt und nur am Todtensonntag für diesen einen Tag unterbrochen. .
In der einmaligen Aufführung des Dumas'schen Schauspiels „Prinzessin Georges“, die im Refidenz⸗Theater am Todten⸗ sonntag die Vorstellungen des Schwanks Im Pavillon“ unterbricht, wird eine junge Künstlerin, Fräulein Louise Baumbach, erstmalig auftreten. ö. .
In der morgigen Vorstellung von Mozart's Zauberflöte“ im Kroll'schen Theater wird ö Lizzi Sondermann, die bekannte Concertsängerin, als Königin der Nacht gastiren; die Partie des Sarastro singt Herr Conrad Behrens.
Der Einsam'“, die Novität der, Münchener“, die im Thom as⸗ Theater erfolgreich in Scene gegangen ist und namentlich im zweiten Act eine bedeutende Wirkung ausübte, hat bei ihren Wiederholungen durch zweckentsprechende Einrichtung auch in den übrigen Acten an Interesse gewonnen. Das Stück wird auch am Sonntag auf dem Spielplan bleiben. ⸗
In dem morgen im Concert hause stattfindenden Virtuosen⸗ Abend wird der Concertmeister Hellriegel . Zigeunerweisen“ für die Violine von Sarasate, Herr Schwarz das Larghetto aus dem A-dur⸗Quintett von Mozart, Herr Concertmeister Carnier Souvenir de Baden für die Violine von Leonard, Herr Rößler. Ballabile di Concerto! für die Flöte von Briecialdi, Herr Smit „Grande . Lestocchh für Cello von Servais und Herr Steffens Variationen aus dem „Carneval von Venedig‘ für Cornet⸗Aà⸗piston von Arban portragen. Außerdem wird der Componist Herr Max Wagner seine symphonische Dichtung ‚Von der Schauenbnrg“ unter persönlicher Leitung zur Wiederholung bringen.
Mannigfaltiges.
Heute sind wieder drei große Bazare eröffnet worden. Die vierzig Zweigvereine des ‚Vaterländischen Frauenvereins“ haben im Foyer des Reichs tagsgebäudes einen Verkauf von Erzeug⸗ nissen ihrer Industrie veranstaltet. Malmedy und Schmiedeberg sind mit Spitzen, Neustadt in Oberschlesien mit handgeknüpften Teppichen in Originalmustern. Striegau, Preetz und Varel mit Wäsche, Tann, Rheinsberg und Querfurt mit Strumpfwaaren, Ragnit mit Hand⸗ webereien, Lublinitz mit gestrickten Hausschuhen, Sorquitten mit Korb⸗ waaren, Morungen mit Bürsten, Harienburg mit Korbschnitzarbeiten, Köslin mit Puppen vertreten. Auch sonst sind praktische Sachen ver— schiedenster Art ausgestellt. Der Bazar ist drei Tage lang bis Abends 9 Uhr geöffnet. — Unter dem Protectorat Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich hat der Pestalozzi-⸗-Frauenverein im Cultus⸗Ministerium einen Bazar aufgethan. Der Parterresaal ist mit den Büsten der Kaiserin Friedrich und Pestalozzi's ge⸗ schmückt. Inmitten des Saales steht, der Kunstlisch, rings berum sind Tafeln mit zumeist praktischen Sachen aufgestellt. Der Verein hat im Vorjahre achtzig arme Lehrerwittwen und er⸗ werbsunfähige Lehrerinnen mit 3494 M unterstützt und einen nam⸗ haften Beitrag zur Unterhaltung des Pestalozzi⸗Waisenhauses in Eberswalde beigesteuert. Der Bazar, der nur vier Tage dauert, soll weitere Mittel schaffen. — Dem im zweiten Stock des Abgeordneten hauses veranstalteten Bazar des Preußischen Frauen- und Jung frauenvereins hat Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Carl Kunstsachen, Stiche, Aquarelle u. dergl. Üüber⸗ 36 Der Bazar enthält meist Luxusgegenstände von hohem
zerth.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Wien, 17. November. (W. T. B.) Der König von Rumänien und der Prinz Ferdinand nahmen gestern Abend bei dem Erzherzog Karl Ludwig den Thee ein und ver— abschiedeten sich bei dieser Gelegenheit von den Mitgliedern des Kaiserlichen Hauses. Heute Morgen machten der König und der Prinz Ferdinand im Civilanzuge einen Spaziergang durch die Stadt und frühstückten alsdann gegen 1 Uhr in den Gemächern des Königs.
Der ungarische Minister⸗Präsident Dr. Wekerle con— ferirte heute Mittag mit dem Grafen Kälnoky und wird heute Nachmittag dem Kaiser über die Bildung des neuen Cabinets Bericht erstatten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)
vom 17. November, r Morgens.
Wetterberi
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Schauspielhaus.
252. Vorstellung. Zum Besten Blum und Raoul Tochs.
Deutsch von Ludwig der Genossenschaft Deutscher Bühnen⸗Angehöriger. Fischl. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg.
iesco, oder: Die Verschwörung zu Genua. Vorher: Der neue Ganymed.
Coneerte.
(Cars Sing-Ahademie. Freitag, Anfang 76 Uhr:
sp.
red. in Millim.
Stationen.
Bar. auf 0 Gr. 0 u. d. Meeres
Wind. Wetter.
in O Celsius ho C. —= 40R.
Temperatur
Mullaghmore Aberdeen... Christiansund Kopenhagen. Stockholm.
k . oskau ...
5 bedeckt Lhalb bed. 2 bedeckt 5 halb bed. 2 bedeckt h bedeckt bedeckt
Cork,. Queens; J Cherbourg. ö 1 amburg .. winemünde Neufahrwasser Memel ...
nm 5 bedeckt 1 Regen 1Dunst 4 Nebel 4 heiter) I bedeckt 2A bedeckt
Breslau..
still halb bed. heiter
still Nebel still bedeckt?)
3 Nebel
3 heiter
3 heiter?)
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2 wolkenlos
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1) Reif. ) Gestern Nebel. ) Reif. . nebersicht der Witterung.
Der Luftdruck ist im theilt und daher die
schwach, in Central, Europa aus vorwiegend süd⸗ östlicher Richtung. Eine flache Depression, nordost⸗ wärts fortschreitend, liegt über der Kanalgegend, die⸗ selbe dürfte indessen das Wetter unserer Gegenden
nur wenig beeinflussen.
vom Ocean westlich von den britischen In Deutschland dauert die meist trühe vielfach neblige Witterung fort; in den nördlichen Gebietstheilen fanden vielfach Nachtfröste, in den südlichen stellen⸗ weife leichte Regenfälle statt.
23 mm Regen.
1 ;/ —
2 wolki still halb ged. still bedeckt
allgemeinen gleichmäßig ver⸗ Luftbewegung fast überall
Eine neue , . eln. In
Cherbourg meldet Deutsche Seewarte.
Theater
Königliche Schauspiele.
hang. Keine Vorstellun Dritter Symphonie 1 Anfang 73 Uhr.
Anzeigen.
Freitag: Opern⸗
neu bearbeitet von Eduard Jacobson.
3 der Königlichen Kapelle.
F din republikanisches Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Opernhaus. 243. Vorstellung. Oberon, König der Elfen. Romantische Oper in 3 Auf— zügen. Musik von C. M. von Weber. Die Recitative bon F. Wüllner. Ballet von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Diri⸗ gent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 253. Vorstellung. Christoph Columbus. ((Erster Theil.) Schauspiel in 3 Auf⸗ zügen von Karl Werder. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Freitag: Die Räuber.
Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Lolo's Vater.
Sonntag: Der Misanthrop. — Die Neuver⸗ mählten.
Montag: College Crampton.
Berliner Theater. Freitag: 12. Abonnements Vorstellung, Julius Cäsar. (Mare Anton: Lud⸗ wig Barnay.) Anfang 7 Uhr.
kö Dora.
Sonntag: Julius Cäsar. (Mare Anton: Lud⸗ wig Barnay.)
Lessing Theater. Freitag: Zum 1. Male: Ralsen wider Ralsen. Schauspiel in 4 Acten von R. Grelling. Anfang 746 Uhr.
Sonnabend: Die Orientreise.
Sonntag: Ralsen wider Ralsen.
Wallner ˖ Theater. Freitag: 18. Gast⸗Vor stellung des Lessing⸗Theaters: Die Groffstadtlufi.
Anfang 73 Uhr.
Sonnabend: Sodoms Ende. ö.
Sonntag: Zum 1. Male: Die Ehre. Schauspiel in 4 Acten von H. Sudermann.
Volksthümliche Preise (Parquet 2 S6). Vorverkauf ohne Aufgeld.
Friedrich Wilhelmstüdtisches Theater. Freitag: Sechster Abend im Offenbach⸗Cyelus. 6. ehre, Orpheus in der Unterwelt.
Burleske Oper in 4 Bildern von Hector Cremieux, Musik von
Jacques , Dirigent: Kapellmeister Feder⸗
Anfang 7 Uhr. ,, o Gic che Vorstellung.
Residenz · Theater. Direction: Sigmund dauten· burg. Freitag: Zum 42. Male; Im Pavillon. (Le Earrüum. ) Schwank in 3 Acten von Ernest
Geõffnet 5 üihr vis
Lerort.) Schwank in 1Act von Charles Louveau. Anfang 75 Uhr.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Sonntag: Einmalige Aufführung von Prinzessin Georges. Pariser Sittenbild in 3 Acten von Alexander Dumas (Sohn). Deutsch von Eduard Mauthner.
Kroll 's Theater. flöte. Anfang 7 Uhr. .
Sonnabend: Gastspiel von Gemma Bellineioni und Roberto Stagno. A Santa Lucia. Melo⸗ drama in 2 Acten von Pierantonio Tasca.
Neunes Theater (am Schiffbauerdamm 4B).
Sonnabend: Eröffnungs⸗Vorstellung. Iphigenie auf Tauris. . Sonntag und Montag; Iphigenie auf Tauris. Dienstag: Zum 1. Male: Die Liebeshändlerin.
Theater Unter den Linden Ronacher. Freitag. Zum 55. Male: Die Welt in Bild und Tanz. Ballet von Gaul und Haß⸗ reiter. Musik von Bayer. Inscenirt durch Louis Gundlach. — Die kleine Primadonna. Gelegen⸗ heitsschwank in 1 Act von Richard Gense. In⸗ scenirt durch den Ober⸗Regisseur Herrn C. A. Friese sen. (Gastspiel der 16jährigen Primadonna Fräul. Sophie David — Hervorragendes Vari st é⸗ Programm. Abends 75 Uhr.
Adolph Ernst Theater. Freitag: Zum 74. Male: Die wilde Madonna. Gesangs⸗ posse in 3 Acten von Leon Trevytow. Couplets von G. Görß. Musik von G. Steffens. Mit neuen Costumen aus dem Atelier der Fr. Köpke und neuen Decorationen von Lütkemeyer in Coburg. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 73 Uhr.
onnabend: Dieselbe Vorstellung.
Thomas Theater. Alte Jakobstrahe Nr. 30. Freitag: Ensemble⸗Gastspiel der Münchener unter Direction des Königlich Bayerischen 3 schau⸗ spielers 3 Sofpaner. Zum 4. Male: Der Einsam'. Volksstück mit Gesang in 5. Aeten, frei nach der gleichnamigen Erzählung L. Anzengruber's von Wilhelm Bolin. Anfang 75 Uhr.
Sonnabend: Dieselbe e geln
Freitag: Die Zauber⸗
em ee.
14 Hohenzollern · Galerie Lehrter Bahnhof. 1 4 Sonntags 50 5.
Gr. histor. Rundgemälde 1640 – 1890. unkelh. Sonnt. 9— 9.
NVrania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes ⸗ gie. Pack (Lehrter Bahnhof). Geöff net von 12 —11 Uhr. .
Concert von Martha Hornig und Franz Fink mit dem Berliner Philharmonischen Orchester.
Concert Gaus. Freitag, Abends 7 Uhr: Karl Meyder⸗Concert. II. Virtuosen⸗Abend unter gefälliger Mitwirkung des Componisten Herrn Max Wagner.
Saal PBechstein, Linkstraße 42. Freitag, Anfang 75 Uhr: Coneert der Concertsängerin Margarethe 6 unter gütiger Mitwirkung des Pianisten Herrn Elsmer Polonyi und des Cello— virtuosen Herrn Anton Hegner.
Circus Renz (Carlstraße) Freitag, Abends t Uhr: Große, außerordentliche Vorstellung mit humoristischen Einlagen sämmtlicher Clowns. Auf— treten sämmtlicher Kunstspecialitäten ersten Ranges. Außerdem: Mr. James Fillis, der bedeutendste Schulreiter der Gegenwart, mit dem Schulpferde Markir. — Gebr. Gelli. Akrobaten ersten Ranges. — Mde. la Baronne de Bellefoi mit dem Schul⸗ pferde Feu. — Zum Schluß der Vorstellung: Auf , oland, oder: Ebbe und Fluth. Großes Land
ö. upund Feuer⸗Schauspiel. Nationaltänze von 82 Damen. Neue Tanz⸗Einlagen: u. A. . 1. Garde, Regiment zu Fuß in Parade⸗Üüniform aus der . Friedrich's des Großen“, „Hamburger Bürgerwehr“.
Sonnabend, Abends 76 Uhr: Parade Gala— Vorstellung. . -.
Sonntag (Todtenfest), Abends 75 Uhr: Große kö mit neuem Programm und „Auf
elgoland“.
Billet⸗Verkauf durch den Invalidendank“, Mark—⸗ grafenstraße hl a.
Familien ⸗Nachrichten.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. von Rohrscheidt (Deutsch⸗Steine bei Ohlau).
Gestorben: Hr. Qber - Regierungs-Rath a. D. Mathias Joseph Claessen (Aachen). — Fr. Ritt⸗ meister Katharina von Arnim, geb. von Alvens— leben (Potsdam). — Frl. Ida von Petit (Brieg.
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8sW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).
Weber der
zum Deutschen Reichs⸗Anz
M 273.
Statistik und Volkswirthschaft.
; Deutsche K Die Deutsche Volks-Baugesellschaft, Friedrichstraße 108, die erst vor Jahregfrist ihre 6 Thätigkeit begonnen, hat bereits etwa 209 Anwesen im Gesammtbetrage von ca. 7 Millionen Mark fertig⸗ estellt. Diese vertheilen sich auf Groß-Lichterfelde an der ane Bahn, Lichterfelde-Giesensdorf an der An—⸗ balter Bahn, Hermsdorf an der ö und Neu⸗ Rahnsdorf zwischen Friedrichshagen und rkner an der NiederschlesischMärkischen Bahn. Unmittelbar an letzterer Colonie, we jetzt schon etwa 50 Villen errichtet sind, ist die vom Minisferium der öffentlichen Arbeiten der Deutschen Volks⸗Baugesellschaft bewilligte Haltestelle im Vororts⸗ verkehr eröffnet worden. Neu⸗Rahnsdorf liegt, gegen Nordwest durch die Püttberge geschützt, im Norden. Osten und Westen von herrlichen Waldungen umgeben und im Süden und Osten von dem Müggelsee, der Spree und dem Daemeritzsee eingefaßt, in gesundester und schönster Gegend und wird nicht verfehlen, jetzt nach Eröffnung des Bahnhofs eine noch größere Anziehungskraft als bisher aus— zuüben und der Colonie einen bedeutenden Aufschwung zu sichern. Weitere Bauten sind ausgeführt in Grünheide bei Berlin, in Elberfeld, Colmar i. E, Magdeburg. Kreuzburg i. Oberschl., Zoppot und steht die Aufnahme der Thätigkeit an weiteren Orten bevor. — Das Princip der Gesellschaft besteht darin, mit den Erwerbern von Anwesen abgekürzte k abzuschließen, mittels welcher die Grundstücke (Gebäude mit Garten) gewohnlich bei Erreichung des fechzigsten Lebensjahres unbeschränktes Eigenthum der Versicherten oder im Falle des früher eintretenden Todes derselben sofort schuldenfreies Eigenthum der hinterlassenen Familie werden. Zum Erwerb eines Anwesens bedarf es also nur geringer Mittel. — Anzahlungen auf die Anwesen sind jederzeit gestattet. — Baupläne und Prospecte sind an Wochen⸗ tagen zwischen 10 und 3 Uhr im Bureau der Gesellschaft, Friedrich- straße 198 J. zu haben. Jede gewünschte Auskunft wird daselbst bereitwilligst ertheilt.
Ent- und Bewässerung. .
Im Negierungsbezirk Potsdam wird mit großem Eifer an der Ent⸗ und Bewässerung der Ortschaften und Städte gearbeite. In Lichten⸗ berg und Pankow ist nach Eingang der ministeriellen Genehmigung mit den Kanalisatiensarbeiten begonnen, ebenso in Rixdorf, wo bereits ein Theil der Hauptsammler sowie der Druck- rohrleitung fertiggestellt ist. Auch Neu⸗Weißensee hat sich zur Anlage einer Entwässerung mit Pumpstation genöthigt gesehen. In Potsdam ist Mitte September die k anlage für den östlichen Theil des Stadtgebiets in Betrieb gesetzt und hat bisher keine Störung gezeigt. Die Wasserleitung in Havel⸗ berg ist für die Inselstadt dem Betrieb übergeben; bei den gemein⸗ samen Wasserwerken für Lichtenberg, Friedrichsfelde, Boxhagen, Rummelsburg steht die Inbetriebsetzung bevor. Geplant wird Kanali⸗ sation und Wasserleitung für Prenzlau.
Schlachthäuser.
Im Regierungsbezirk Pots dam wird in erfreulichem Umfange mit dem Bau von Schlachthäusern vorgegangen; in Neu⸗Ruppin ist ein solches vollendet, in Angermünde und Perleberg im Bau begriffen, in Schwedt die Errichtung beschlossen worden.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber den socialdemokratischen Parteitag, der gegenwärtig in Berlin abgehalten wird, liegen folgende weitere Mittheilungen vor:
Nach Beendigung der Erörterungen über den Bericht des Partei⸗ vorstandes wurde dem Vorstand Entlastung ertheilt und folgender Antrag angenommen: An allen Orten, an welchen eine Parteiorgani⸗ sation besteht, ist das Centralorgan auf Kosten der örtlichen Partei⸗ kasse von den Vertrauensmännern zu halten und zu sammeln“. — Hierauf erstattete Herr Singer den Bericht über die Thätig⸗ keit der socialdemokratischen Reichstagsfraction und kam dabei auf die Militärvorlage zu sprechen, gegen die er eine Resolution be⸗ antragte, die später zur Annahme gelangte. Ein Antrag des Herrn Augustin⸗-Callin, daß die Socialdemokraten bei Stichwahlen unter den andern Parteien sich stets der Stimme enthalten sollen, und eine Resolution, die sich auf die elsaß⸗lothringische Vereins⸗, Ver⸗ sammlungs- und Preßgesetzgebung bezieht, sowie einige andere An⸗ träge von Delegirten, wurden der Parteileitung zur Erwägung über⸗ wiesen. In einer Resolution erklärte der Parteitag . mit der bisherigen parlamentgrischen Thätigkeit der Fraction einverstanden. — Beim vierten Gegenstand der Tagesordnung: Anträge zur Organi⸗ sation, begründete Fräulein Baader (Berlin) den Antrag: anstatt Vertrauens männer“ überall zu sagen „‚Vertrauenspersonen“, da man in Deutschland unter Mann keine Frau verstehe und die Frauen in der Partei gleichberechtigt seien. Der Antrag wurde an⸗— genommen; ebenso der Antrag einer Berliner 3 und Mädchenversammlung: „Weibliche Delegirte können in be⸗ sonderen Frauenversammlungen gewählt werden. Die Soecial⸗ demokraten von Bernburg, Bielefeld, Duisburg, Mühlheim, 6 a. M., Liegnitz, des 16. sächsischen und 1. württembergischen
ahlkreises beantragten, dem § ? Abs. 1 des Organisationsstatuts der Partei folgende Fassung zu geben: Alle zwei Jahre findet ein Parteitag statt, der von der Parteileitung einberufen wird. Der Antrag wurde von Bebel bekämpft und von der Versammlung e . ferner lehnte der Parteitag es sodann ab, die Diäten der Delegirten aus der
arteikasse zu bezahlen, und ging über den Antrag Rebs⸗Weißen⸗ fels, daß jeder Parteigenosse, der als Vertreter der Sorcialdemokratie in ein Parlament gewählt werden solle, vorher nachzuweisen habe, daß er aus der Kirche ausgeschieden sei, zur Tagesordnung über. Ueber die Maifeier, den fünften Punkt der Tagesordnung, erstattete Metallarbeiter Gerisch- Berlin Bericht. Der Nedner bemerkte: Der für Deutschland beste Tag für die Feier sei entschieden der erste Sonntag nach dem ersten Mai. Der Beschluß in Brüssel bestimme aber, die Feier am 1. Mai selbst zu begehen, und man müsse sich im Interesse der Solidarität der Arbeiter danach richten. In diesem Sinne beantragte der Referent eine längere Resolution, die aber mit folgender Wendung schließt: Mit Rücksicht auf die gegenwärtig herrschende wirthschaftliche Miserre, die einen geschäftlichen Aufschwung bis zum nächsten Frühjahr als völlig ausgeschlossen erscheinen läßt, hält der Parteitag die Proclamirung der allgemeinen Arbeitsruhe für den J. Mai 1893 als undurchführbar und beschließt daher, die Feier am Abend des 1. Mai zu begehen'. — In der heutigen Vormittagssitzung fand die Discussion über diese Maifeier⸗Resolution statt, für die mit einer unwesentlichen Aenderung auch der Reichstags Abgeordnete von Vollmar in einer längeren Ausführung eintrat.
Aus Eupen wird der „Köln. Itg.“ unter dem 16. November geschrieben; Die m Eug. u. Gust. Peters hat sich mit den ausständigen Webern geeinigt. Die Arbeiter wollten gestern sämmtlich die Arbeit wieder aufnehmen. Beide Theile haben ihre Ansprüche ermaͤßigt. s .
In Hückeswagen haßen, wie der Vorwärts, berichtet, die er der Firma Wiehager u. Comp. wegen Lohnkürzung die Arbeit niedergelegt.
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 17. November
In Langwedel legten nach einer Mittheilung desselben Blattes die Cigarrenarbeiter der Firma Bracksieck und Brügge— mann die Arbeit nieder, weil ihnen eine Lohnforderung nicht be⸗ willigt wurde.
Hier in Berlin hielten der ‚Voss. Ztg.“ zufolge die Be⸗ diensteten der Pferdebahnen⸗, Omnibus und Packet⸗ fahrt-⸗Gesellschaften in der Nacht zum Mittwoch drei Versamm— lungen ab, um eine Commission zu wählen, welche die Forderungen der Angestellten zunächst der Direction der Großen Berliner Pferdebahngesellschaft übermitteln soll. Diese Forderungen lauten: Unterlassung jeder ferneren Maßregelung der Angestellten und Wiedereinstellung der gemaßregelten Schaffner, Kutscher und Stallbediensteten; Verkürzung der Arbeitszeit auf 10 Stun⸗ den. mit Einschluß der Nebenarbeiten und Gewährung einer halbstündigen Mittagszeit; Mindest⸗Arbeitslohn für Schaffner und Kutscher 100 M für Stallbedienstete 70 M0
Sandel und Gewerbe.
Auf Grund eines im Niederländischen Amtsblatt ver— öffentlichten Gesetzes vom 27. September d. J. wird die in den Niederlanden bestehende Accise auf Brannt⸗ wein vom 1. Mai 1893 ab 9 63 Gulden für den Hektoliter von 50 proc. Stärke erhöht werden. Mit dem gedachten Zeitpunkte wird infolge eines gleichzeitig ergangenen weiteren Gesetzes eine Ermäßigung des nieder⸗ ländischen Eingangszolls und der dortigen Accise auf Salz von 12 bezw. 9 auf 4 bezw. 3 Gulden für 100 kg
eintreten.
Tägliche Wagengeßellung für Kohlen und Koks an der Ruht und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 11 451, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In,. Oherschlesien sind am 15. d. M. gestellt 507, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
. Z3wangs-Versteiger ungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am l5. und 16. November die nachverzeichneten Grundstücke zur Ver— steigerung: Rammlerstraße 16, den Geschwistern Finkenberg gehörig; Fläche 9,33 a, Mindestgebot 800 S; für das Meistgebot don 219 691 6 wurden der Rentier Friedrich Kratz, der Rentier August Rabenhorst. und der Kaufmann Eduard Schulz, sämmtlich zu Berlin, ö Ersteher. — Frieden straße 66, der Frau Kaufmann Marie orothee Berth, geb. Burg⸗ hardt gehörig; Nutzungswerth 5320 Mü, Mindestgebot 74 700 6 für das Meistgebot von 91 809 S wurde der Architekt Albert Sonnenburg zu Berlin, Ersteher. — Aufgehoben wurde das Verfahren der theilungshalber eingeleiteten Versteigerung wegen des Cohnitz⸗Marks'schen Grundstücks, Elsasserstraße 59, und die Termine am 2. Dezember d. J, ferner das Verfahren der Zwangs— versteigerung wegen des Tim messchen Grundstücks, Perleberger—⸗ straße 31, und die Termine am 26. November er.
— Der Aachener Hüttenverein gedenkt, wie die „Köln. Ztg. meldet, außer den bestehenden drei Hochöfen der kürzlich er⸗ worbenen Luxemburgischen Hochofengesellschaft zu Esch noch drei weitere Hochöfen zu errichten.
3 16. November. (W. T. B.) Kammzug-Termin⸗ handel. a Plata. Grundmuster B. per November 3,723 (, per Dezember 3725 M, per Januar 3723 6, per Februar 3,777 (, per März 3,778 , per April 3,30 S, per Mai 3,82 S½, per Juni 3.85 St, per Juli 3,35 „6, per August 3, Sf S6, per Sep— tember 3,85 , per Oktober 3,85 M Umsatz 155 9000 kg. New-⸗JYJork, 16. November. W. T. B.) Die Börse, an— fangs unregelmäßig, war späterhin theilweise steigend und schloß fest. Der Umsatz der Actien betrug 252 00 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1590 0990 Unzen geschätzt. Die Silberverkäu fe betrugen 130 000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen 323 000 Unzen zu 84470 à 84,90.
Weizen eröffnete unverändert, ö nachher auf Deckungen der Baissiers an. Schluß stetig. — ais eröffnete unverändert, wurde sodann besser und blieb den ganzen Tag auf kleinere Zufuhren fester. Schluß fest.
Chieago, 16. November. (W. T. B.. Weiz en zog nach der Eröffnung an infolge größerer Kauflust. Schluß behauptet. — Mais anfangs unverändert, später aber fester auf ungünstige Ernte⸗ berichte. Schluß fest.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande.
25. November, Mittags. Raad van administratie der Koninklryke militaire academie, im Bureau des Major-Quartier— meisters zu Breda: Lieferung von 809 m dunkelblauem Tuch für Jacken, 5000 m dunkelblauem Tuch für Pantoffeln, Westen mit Aermeln und Kapotjacken, 80 m rothem Aufschlagtuch; ferner Lieferung der für das Jahr 1893 erforderlichen Kleidungs- und Ausrüstungs⸗ stücke mit Ausnahme der Hemden und Socken. Bedingungen im vorgenannten Bureau.
28. November, 1 Uhr. Directeur van's Ryks magazyn van Genees middelen in Amsterdam, Sarphatistraat 110 A: Lieferung von verschiedenen für das genannte Magazin erforderlichen Artikeln für das Jahr 1893. Bedingungen und Muster im vorgenannten
Magazin. Verkehr s⸗Anstalten.
Die Einfuhrbeschränkungen für Postpacketsen dungen nach Rumänien sind neuerdings wiederum abgeändert worden. Zur Zeit ist die Einfuhr nachbezeichneter Gegenstände mit der Post nach Rumänien verboten: Getragene und nicht ge— waschene Leib⸗ und Bettwäsche als Handelsartikel, getragene Kleider als Handelsartikel. Muster von gebrauchten Webstoffen, Hadern und Abfälle von Stoffen jeder Art, Hapierabflle ungegerbte Häute, frische und getrocknete Blasen und Daͤrme, sowie gesalzene Därme; Rinder⸗, Kameel⸗ und Roßhaare, nicht gereinigte Schweinsborsten. Daunenkissen, nicht gewaschene und nicht desinficirte Wolle, rohe Baumwolle; nicht verarbeitetes Pelz⸗ werk; Caviar; Oel in Schläuchen, Schinken. Speck, Würste und andere Fleischwagren, Talg, Schweinefett, Teigwaaren, Zwieback; Milch, Rahm, Butter, Käßfe, frisches Obst, n Gemüfe, Kar⸗ toffeln; nicht gereinigte Säcke. .
Ausgenommen von dem Einfuhrverbot sind folgende Gegen- stände:; Gebrauchte Kleider, welche den Reisenden voraus⸗ oder nach⸗ gesandt werden, Darmsaiten, gefärbte 5 für Siebe,
ewaschene, gereinigte und als Verbandmittel präparirte Baumwolle, r neue Watte, Kleidungsstücke mit Pi besgz.
Die Gin fußr von Heringen und allen übrigen gesalzenen, ge⸗ trockneten, geräucherten oder marinirten Fischen aus Deutschland ist in Rumänien gestattet. Derartigen Sendungen muß jedoch eine Be⸗
eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1892.
scheinigung des Absenders beigegeben sein, worin der Nachweis geführt wird, daß der Ursprungsort nicht verseucht gewesen ist.
Die Handelskammer in Leipzig hat, wie ein Wolff 'sches Telegramm mittheilt, den Beschluß gefaßt, dem 3 die Leipziger Kanalfrage eingeforderten Gutachten der Berliner Ingenieure . und Contag, unter allenlassen der früheren
rojecte Leipzig —-Wallwitzhafen und Leipzig —=Alten beizutreten und somit für Herstellung eines schiffßaren Kanals von der Unterelbe über die Saale nach der Oberelbe — Barby — Halle a. S. —Kreypau — Leipzig — Eilenburg — Torgau sich zu erklären, und zwar unter der Voraussetzung, . die Königlich preußische Staatsregierung und die König⸗ lich sächsische Staatsregierung dem Unternehmen ihre Unter⸗ stützung widmen werden und die Leistungsfähigkeit der Saale in Bezug auf Schiffbarkeit, von ihrer Einmündung in die Elbe bei Barby bis Kreypau auf dasselbe Niveau, wie dasjenige der Elbe, ge⸗ bracht werde. Die gesammten Herstellungekosten, in welche die Kapital⸗Unterhaltungskosten einbegriffen sind, beziffert man für die Kanalstrecke Barby —=Halte Kreypau — Leipzig auf 20 900 000 M, und für die Strecke Leipzig Eilenburg —orgau auf 32 250 900 66 Nachgewiesen ist für beide Strecken die technische Ausführbarkeit ohne Ueberwindung großer Schwierigkeiten. Die Bauzeit für die beiden Kanalstrecken i auf je fünf Jahre berechnet. Die Handelskammer beschloß einstimmig, das Gutachten der Herren Havestadt und Contag der Königlich sächsischen Staatsregierung zu überreichen mit der Bitte, die Sache nunmehr kräftig fördern zu wollen.
Die Post von dem am 11. Oktober aus Shanghai ab⸗ gegangenen Reichs⸗Postdampfer „Neckar. ist in . eingetroffen und gelangt für Berlin voraussichtlich morgen Vormittag
zur Ausgabe.
Bremen, 17. November. (W. T. B.) Nord deutscher Lloyd. Der Schnelldampfer Spree“, am 8. November von New⸗ Vork abgegangen, hat am 15. November Abends von Southampton die Reise nach Bremen fortgesetzt; er überbringt 377 Passagiere und volle Ladung. Der Schleppdampfer Retter“ ist am 16. November Morgens mit dem Dampfer Baltimore“ im Schlepptau auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Elben, am 5. Nobem⸗ ber von Bremen abgegangen, ist am 16. November Morgens in New⸗ York angekommen. Der Postdampfer, Weser“ hat am 16. Nobem⸗ ber Mittags die Reise von Antwerpen nach Bremen fortgesetzt. Der Postdampfer Ohie' hat am 16. November Mittags die Reise von Antwerpen nach Lissabon fortgesetzt. Der Postdampfer Stuttgart: . von Baltimore kommend, hat am 16. November Nachmittags Prawle Point passirt. Der Schleppdampfer Trave“ ist am 15. November Nachmittags von New⸗Jork via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Reichs⸗Postdampfer Hohenzollern! hat am 16. November Morgens die Reise von Genua nach Southampton fortgesetzt.
London, 16. November. (W. T. B.). Der Union-Dampfer Dane“ ist heute auf der Ausreise in Cape town und der Union⸗Dampfer Trojan‘ in Southampton angekommen.
Mannigfaltiges.
Der Stadtverordneten ⸗Vorsteher Dr. Stryck hat zur Kräftigung seiner Gesundheit einen längeren Urlaub nach Italien angetreten.
Das Jahresfest der nunmehr seit sechig Jahren wirkenden
Gustav⸗Adolf-Stiftung wurde vom Bezirksverein Berlin 1 gestern in der Nikolaikirche begangen. Die Festpredigt hielt Super⸗ intendent Wegener, die Gesänge fahrten die vereinigten Chöre von St. Nikolai und Marien aus. Der Bezirksverein, der acht Berliner Parochien umfaßt, zählt zur Zeit 668 Mitglieder und hatte im letzten Jahre 4228 C6 Einnahme. Von dieser wurden 3850 1 an den Orts⸗ verein der Stiftung abgeführt, dessen Gesammteinnahme sich auf 23 148 40 belief, sodaß 15 000 M an den Hauptverein gezahlt und 36 Diasporagemeinden mit kleineren Beträgen unterstützt werden konnten. Die gestrige Collecte ergab 135 (S6
Zur Erinnerung an den 100. Geburtstag Ernst Eiselen's hatten die Berliner Turner gestern Ahend im Bürgersagle des Rathhauses eine Gedenkfeier veranstaltet. Das Cultus⸗ Ministerium war durch den Geheimen Regierungs⸗Rath Dr. Köpke, die Turnlehrer-Bildungsanstalt durch die beiden Dirigenten Küppers und Euler und Professor Eckler, das städtische Turncuratorium durch Kaufmann Hoppe, der brandenburgische Turn⸗ kreis durch den Kreisvertreter Atzrodt vertreten. Auch die vier Berliner Turngaue hatten Abordnungen entsandt, für den Akademischen Turnverein und die akademische Turnvereinigung „Arminia“ erschienen Chargirte. Von der Familie Eiselen's waren mehrere Angehörige anwesend, ebenso einige seiner ehemaligen Schüler. Eingeleitet wurde die Feier durch die vom g ie cher des Turnraths vorgetragene Kreutzer sche Motette Forsche nach Gott. Die Gedenkrede hielt Professor Dr. Angerstein. Mit einer Hymne von Zwyssig schlossen die Sänger der ‚Turnerschaft“ die würdige Feier.
Der ‚Voss. Z. wird e wr Vielleicht mit dem angekündigten Meteorschwarm in Verbindung steht eine Himmelserscheinung, die am Dienstag Abend 6 Uhr 3 Minuten im Nordwesten Berlins beobachtet wurde. Am , Himmel in der Nähe des Jupiter wurde plötzlich ein großes Meteor sichtbar. Es bewegte sich in mäßiger Geschwindigkeit, einen grünen Schweif bildend, in westlicher Richtung und explodirte nach etwa 15 Secunden.
Halle, 16. November. Den 109. Geburtstag feiert, wie der Madb. Z. berichtet wird, heute der Landwirth Gimpfa in Reipisch, ein Veteran aus den Befreiungskriegen.
Schwerin, 16. November. Der General⸗Major, Stadt Commandant Freiherr Victor von Stenglin feierte heute sein bo jähriges Dienstjubiläum.
Hamburg, 1. November. Der der hiesigen Dampfschiffahrts⸗ Gesellschaft Kosmos. enge Postdampfer Neko“, Capitãn Wahlers, ist, wie W. T. B. nach einer Meldung aus Bremen mittheilt, auf der Rückfahrt in der Magelhaensstraße an Grund ge— wesen und mit leckem Vorderraum in 6 eingetroffen. Taucher und Pumpen wurden dem „Neko“ zu Hilfe geschickt.
Neapel, 16. November. . T. B.) Auf der Insel Po nza fand laut Meldung des. W. T. B. heute ein Erdbeben mit starkem unterirdischen Getöse statt., Am Abend fanden neue Erderschütterungen statt; einige Häuser erhielten leichte Risse. Die Bevölkerung lagert im Freien, zusammen mit etwa 3090 auf der Insel in Haft befind⸗ lichen Personen. Hilfeleistung ist abgesendet.