1892 / 277 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Nov 1892 18:00:01 GMT) scan diff

zum . bringen. ; . Elisabeth Jeppe wird durch den

oncerts in Wmoll von Grieg das Programm des Abends bereichern.

Die im Thomas-Theater gastirende Münchener Gesellschaft s zur ersten Aufführung Fräulein Flora Kester in der Herrn Ranzenberg

fällt in dem heiteren Stück die Aufgabe zu, einen Dorfliebhaber darzu⸗

wird morgen , und Edelweiß bringen, um dem neuen itgliede Rolle des Evi Gelegenheit zum Debut zu geben.

stellen. Neuheit eine Carnevalsfest⸗Suiter in vier Tschaikowski, Raymond“ von Thomas, Walzer von Waldteufel, „The lost chord

zur Aufführung.

Das Programm des Duett⸗Abends, den die Damen Emma und irtuosin Fräulein Virtuosen Herrn

Ida Wobge; unter Mitwirkung der Klavier⸗V

Äuguste Gößz-Lehmann und des Königlichen Kammer Mirturen, Fellx Meyer (Violine), am Donnerstag im Saal Bechstein ver⸗ Auswahl von Duett Compositionen älterer und neuerer Meister, darunter Rossini, Rubinstein, Schumann, Weber, Brahms, Tschaikowski, Grädener, von Holstein u. s. w. Die Sängerin Fräulein Albertine Ru mpp aus München wird am 24.8. M. zum ersten Mal vor das Berliner Publikum treten, und zwar in dem Concert der Klavier⸗Virtuosin Emma Koch in i Sylvana“ von Weber mit Begleitung des Philharmonischen Orchesters sowie mehrere Gruppen von Liedern am Klavier, darunter Nacht und Träume, und von Schubert, Liszt's Bist dun, Marchest's „Folletta“, Gernsheim s „Geistliches Wiegenlied“, Tos⸗

anftalten, bringt eine reiche

Akademie. Die Künstlerin singt eine Arie aus

Der Jüngling an der Quelle“

canische Melodie“ von E. E. Taubert u. s. w.

Mannigfaltiges.

Das Richtfest der Himmelfahrtskirche im Humboldtshain ist In Vertretung des Consistoriums war Consistorial⸗ Rath Arnold, für die Diöeese Superintendent Leon⸗ hardt, für die Bauleitung Baurath Orth erschienen. Die Gemeindekirchen⸗ . behörden von Elisabeth, in deren Parochie die Kirche lieg nahmen in Vortrag über Die letzte Exp or porè an der Feier theil, die mit Gemeindegesang unter;

gestern feierlich begangen worden.

Kapelle des Garde⸗-Füsilier⸗Regiments eröffnet wurde.

Hoch auf Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin

schließenden Bauspruch hielt Maurermeister Köppen. die vom Pastor Berlin verlesene Urkunde Project, nebst einem

in den Knopf des Ansprache hielt P. Flashar. Gott“ schloß die Feier.

Thurmkreuzes

die Einweihung wird stattfinden können.

Die Beisetzung des Geheimen Ober⸗Bauraths, Professors Hagen Vor dem Trauerhause in der Genthinerstraße waren die Studirenden der Technischen Hochschule

zwölf akademischen Cor⸗

hat heute Vormittag stattgefunden.

mit den Fahnen und Bannern der

Die Großherzoglich mecklenburgische Hof⸗ Vortrag des Klavier, Sarg,

Im Concert-Haus bringt Kapellmeister Meyder morgen als Sätzen von

ferner u. a. die Ouverturen „Im Hochland“ von Gade, 2 Die Schlittschuhläufer“, für Cornet Piston von Sullivan (Herr Steffens) und eine Phantasie über Motive aus Donizetti's ‚Regimentstochter“ für Cello von Servais (Herr Smit)

mit Bildern der Kagiser lichen Familie und einer Ansichtz der Kirche nach dem K

Verzeichniß der Gemeinde⸗Kirchenbe eingefügt. Mit dem Gesang „Nun danket Alle Das neue Gotteshaus, dessen Grundstein am 2. Juni 1890 in Gegenwart Ihrer Majestät der Kaiserin gelegt worden war, ist im Banu soweit gefördert, daß am unn n.

porationen aufgefahren. Den

wacht hielten, umgab eine Ministerium der

Lieutenant Goltz, die

das Cultus⸗Ministerium dur Kaun sowie „1812 von

ü. a. Der Architektenverein,

Prediger

Akademie die von ihm Nazareth“ vorgetragen. Anschluß an den Text der. Verfen das Leben des Heilandes,

der Sing⸗

Dir von Herzen“ beschlossen.

gesangen des Nicolai⸗Marienchors

erbauliche Stimmung.

In der Deutschen roßen Saale des zegleitung der Kamerun und die Balis.“ Den mit einem 6.

Brüssel, 21. November. dung, des 2D. 8 Probinzial⸗Rath Forty, frümmerte. Die ‚—

Alsdann wurde

behörden . Die Fest⸗ New⸗JYJork, 22. November.

gemeldet, daß eine

in der Wohnung an dem Chargirte mit gezo 9g ö 4 Trauergemeinde. Für das öffentlichen Arbeiten war Wirklicher Geheimer Kath Schultz mit vielen Räthen und Beamten erschienen. Das Reichs ⸗Eisenbahnamt war durch den Geheimen Ober⸗ Regierungs⸗Rath Dr. wer tg, ee e enieur⸗Corps durch den General⸗ isenbahn⸗ Knappe, das Lriegs⸗Ministerium durch den Geheimen Baurath Agpelius, ch den Geheimen Ober ⸗Regierungs⸗Rath Pr. Wehrenpfennig vertreten. Außerdem befanden sich unter den An⸗ wefenden Vertreter der Stadt, der Rector der Technischen Hochschule, Professor Lampe, der Geheime Regierungs⸗Rath der Eisenbahnverein, die Hochschule und die Studirenden widmeten Kränze. Hoßbach. Die Beisetzung erfolgte auf dem neuen Be⸗ gräbnißplatz der Zwölfapostelgemeinde.

Gestern Abend hat Herr Ludwig Schaper, Chef⸗Redacteur der Zeitung „Görlitzer n, und Anzeiger“, in der Sing⸗ elbst verfaßte Dichtung ‚Jesus von

zum Besten des Epangelisch⸗kirchlichen Hilfsvereins Er behandelt in seinem Werk in edler Sprache, in engem Heiligen Schrift und in leicht fließenden

Der erste Theil schildert die Jugendzeit des Hermn, der zweite sein Leben und Wirken und der dritte fein Leiden und Sterben. Die Vorlesung wurde durch den gemeinsamen Gesang des Liedes Vom Himmel hoch da komm ich her“, der dritte Theil durch das Lied ‚O Haupt voll Blut und Wunden“ eingeleitet und durch den Gesang des Liedes „Ich danke ] Der einfache und würdige, dem er⸗ Febenden Segenstand enisprechende Vortrag,

Mußtkdirectors Herrn Krause und, von. Orgelspiel, machte einen feierlichen Eindruck auf die Zuhörer und versetzte sie in eine andächtige,

Colonial ⸗Gesellschaft. Abtheilung Berlin, hält am Donnerstag, 24. November, Abends 8 Uhr (im

Architectenhauses), Herr Hr. edition in das nördliche Hinterland von

Bei Huy erschlug, nach einer Mel⸗ herabstürzender Felsblock den indem er dessen Wagen vollständig zer⸗ rau und der Kutscher sind schwer verwundet.

Aus Panama wird dem H. ö Feuersbrunst in Buenaventura Gebäude, darunter den Justizpalast, zerstört habe.

aufgebahrten

enem Schläger die Ehren⸗

inisterial Director,

rigade durch General⸗Major

Professor Reulegux Technische Die Rede hielt

das er in drei Theilen vorführt.

begleitet von Chor⸗

unter Leitung des Königlichen

Zintgraff einen

siebzig

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Budapest, 22. November.

Blatt veröffentlicht ein Handschreiben des Kaisers an den

// —— / // /

(W. T. B. Das amtliche

Grafen Szapary, durch das dieser seines Postens als Minister⸗ Präsident enthoben wird. Dem Grafen Szapary wird darin für seine jederzeit bewiesene Opferwilligkeit sowie für die in reinstem patriotischen Streben und selbstlosem Eifer geleisteten treuen Dienste die dankbare Anerkennung des Kaisers und die Ver⸗ sicherung der unveränderten Gnade Allerhöchstdesselben ausge⸗

sprochen.

Paris, 22. November. (W. T. B) Der Deputirte Prevost de Lau nay äußerte einem Journalisten gegenüber, der Untersuchungsrichter Prinet habe ihm mitgetheilt, die Zahl der durch die . ama⸗Angelegenheit compromittirten Personen belaufe sich auf 500 bis 600. Dle Summen, die Deputirte und Journalisten erhalten hätten, seien, so beträchtlich sie auch sein möchten, nichts im Vergleich zu denjenigen Beträgen, welche die Haute Finance verschlungen habe. Mitglieder dieser hätten die Panama⸗Gesellschaft in wucherischer Weise ausgebeutet. Die gerichtliche Vorladung, welche die im Zusammenhang mit der Panama⸗Affaire an⸗ geklagten Personen erhalten haben, besagt: sie seien beschuldigt, in Gemeinschaft mit anderen Persenen innerhalb der letzten drei Jahre unter Benutzung betrügerischer Mittel, um an die Existenz eines rein chimärischen Unter⸗ nehmens und eines imaginären Credits glauben zu machen, aus einer Emission herrührende Summen vergeudet und dritte Personen betrogen zu haben, .

Einzelne Blätter sprechen die Befürchtung aus, die parla⸗ mentarische Untersuchung in der Panama⸗Angelegenheit werde kein Resultat ergeben. Die Commission dürfe sich nicht darauf beschränken, die beschuldigten Abge⸗ ordneten“ zu fragen, ob sie Geld bekommen hätten, da alle das Gegentheil beeiden würden; die Commission müsse die entsprechenden Documente herbeischaffen, um die Aussagen der Deputirten zu controliren. Sämmtliche Blätter messen jedoch der gestrigen Sitzung eine außerordentliche Bedeutung bei. Das „Journal des Débats“ meint, kein Parlament biete einen analogen Fall; die Consequenzen seien unabsehbar.

Mehrere Blätter hatten gemeldet, der infolge der Defraudationen bei der Dynamitcompagnie Nobel ins Ausland geflüchtete Arton sei nach Paris zurück⸗ gekehrt, werde jedoch von der Polizei unbehelligt ge⸗ lassen, da er von dem Baron Reinach mit der Vertheilung von Bestechungen in der Panama⸗ Angelegenheit beauftragt gewesen sei und zahlreiche maßgebende Politiker compromittiren könne. Das Gericht hat nun die Untersuchung angeordnet und die Directoren der Journale auf⸗ gefordert, bei der Entdeckung de— Aufenthalts von Arton be⸗

hilflich zu sein.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

——— .

Wetterberi

88. *

2. November, 8.

= 40R.

Stationen. Wetter.

J 22 5 O 83 3 35 32 9

in 0 Celsius

Temperatur

red. in Millim 50 C.

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wolkig bedeckt Regen bedeckt wolkenlos bedeckt Schnee

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Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. aparanda. t. Petersburg Moskau ...

Cork, Queens; J Cherbourg. ,, J Samburg .. Swinemünde Neufahrwasser Memel ...

i . ünster ... Karlsruhe .. Wiesbaden. München .. Chemnitz.. Berlin ... . Breslau.. 7 Jie d' Aix ..

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bedeckt * bedeckt, still Nebel?) 2 bedeckt?) I bedeckt 1Dunst 3 halb bed. heiter

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Nachts wenig Schnee. ) Reif, Rauhfrost.

) Reif. nebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Maximum über 775 mm liegt über Centralcuropa, während ein Minimum vorm Kanal steife Südostwinde über Südirland verursacht. In Deutschland ist das Wetter ruhig, kalt, im Westen trübe, im Osten vielfach heiter; in den nördlichen Gebietstheilen ist stellenweise Nieder⸗ schlag gefallen. Ganz Deutschland, das westdeutsche Binnenland fowie das ostdeutsche Küstengebiet aus⸗

enommen, hat Frostwetter; zu Chemnitz liegt Lie

emperatur um 9 Grad nnter dem Gefrierpunkte und um 11 Grad unter dem Mittelwerthe. Valencia

meldet 24 mm Regen. Deutsche Seewarte. ö

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- haus. 277. Vorstellung. Die Meistersinger von Nürnberg. Große Oper in 3 Acten von Richard Wagner. In Scene gesetzt vom Ober⸗ . eur . Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang T

Schauspielhaus. 257. Vorstellung. Neu ginstudirt: Der Geigenmacher von Cremona. Drama in Lufzug und in Versen von Frangois Coppse, deutsch von Wolf Graf Baudissin. In Scene ge⸗ jetzt bom Ober⸗Regisser Max Grube. Zum

1. Male: Die gelehrten Frauen. Lustspiel in

5 Aufzügen von Jean Baptiste Moligre. In

deutschen? Verfen von Ludwig Fulda. In Scene

gelt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang hr.

Donnerstag: Opernhaus. 248. Vorstellung. Carmen. Sper in 4 Acten von Georges Bizet. Tert von H. Meilhae und S. Halévy, nach einer Rovelle des Prosper Mérimée. Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober ⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. An⸗ fang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 268. Vorstellung. Der neue Herr. chauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. In Scene et vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

Dentsches Theater. Mittwoch: Die Räuber. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Freitag: Der Misanthrop. Vorher: Die Geschwister.

Seonnabend: Lols's Vater.

Berliner Theater. Mittwoch: König Richard III. (Ludwig Barnay.) Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Dora. .

Freitag: 15. Abonnements⸗Vorstellung. Wallen⸗ stein's Tod. Eudwig Barnay.)

Lessing Theater. Mittwoch: 2. Gaftspiel von Eleonora? Duse mit ihrer Gesellschaft unter der Direction von Cav. Flavio Ando. Fernanda. Gommedia in 4 atti di Vittoriano Sardou. An⸗ fang 7 Ubr.

Donnerstag: Ralsen wider Ralsen.

Freitag: 3. Duse⸗Abend. Nora.

Wallner ˖ Theater. Mittwech: 235. Gast⸗Vor⸗ . des Lessing⸗Theaters: Die Ehre. Anfang 1. Donnerstag: Die Großstadtluft. Volksthümliche Preise (Parquet 2 1). Vorverkauf ohne Aufgeld.

Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Mittwoch: Sechster Abend im Offenbach⸗Cyelus. 10. Aufführung. e , in der Unterwelt. Burleske Oper in 4 Bildern von . Cremieux, neu bearbeitet von Eduard Jacobson. Musik von Jacques Offenbach. Dirigent: Kapellmeister Feder⸗ mann. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Orpheus in der Unterwelt.

Sonnabend: Zum 1. Male in neuer Bearbeitung: Das verwnnschene Schlost. Operette in 3 Acten. Musik von C. Millöcker.

RNestdenz Theater. Virection: Sigmund Lauten · burg. Mittwoch: Zum 47. Male: Im Pavillon. 9. Earrum.) Schwank in 3 Acten von Ernest

lum und Raoul Tochs. Deutsch von Ludwig Fischl. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg, , Vorher: Der neue Ganymed. Cafs Lerort.) Schwank in 1 Aet von Charles Louveau. Anfang 75 Uhr.

Donnerttag: Dieselbe Vorstellung.

Kroll's Theater. fälliger Mitwirkung von Fr.

beth Jeppe. Anfang 7 Uhr.

7 Uhr.

Ausstattungs⸗Ballets:

David. Die kleine

sen. Anfang 74 Uhr.

Adolyh Ernst Theater. 78. Male:

schauspielets Max Sofpauer.

Anfang 75 Uhr.

Mittwoch: Concert des Violin-Virtuosen Herrn Felix Berber unter ge⸗ Moran⸗Olden und der Großherzoglich Mecklenburgischen Hofpianistin Elisa⸗

Donnerstag: Gaftspiel von Gemma Bellingioni und Roberto Stagno. A Santa Lucin. Melo- drama in 2 Acten von Pierantonio Tasca.

Nenes Theater (am Schiffbauerdamm 4s5). Mittwoch: Zum 2. Male: Die Liebeshändlerin. Japanisches Bühnenspiel in 5 Aufzügen. Anfang

Donnerstag: Die Liebeshändlerin.

Theater Unter den Linden Ronacher. Mittwoch: Sensationell andauernder Erfolg des Die Welt in Bild und Tanz, von Gaul und Haßreiter. Musik von J. Bayer, Ballet⸗Autoren der K. K. Hofoper in Wien. Inscenirt durch den Balletmeister Louis Gundlach. Üm 9 Uhr: Das grandiose chinesische z Ein Drachenfest. (Mitwirkende: 590. Personen) Gastspiel der 16 jährigen Primadonna Fräul. Sophie Primadonna. heitsschwank in 1 Act von Richard Genge. In⸗

scenirt durch den Ober⸗Regisseur Herrn C. A. Friese

Mittwoch: Zum Die wilde Madonna. posse in 3 Acten von Leon Treytow. bon G. Görß. Mustk von G. Steffens, Mit neuen Costumen aus dem Atelier der Fr. Köpke und neuen Decorationen von Lütkemeyer in Coburg. In Scene gefetzt von Adolnh Ernst. Anfang 746 Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Thomas ˖ Theater. Alte Jakobstrae Nr. 30. Mittwoch: Ensemble⸗Gastspiel der Münchener unter Direction des Königlich Bayerischen Hof⸗

Almenrausch und Edelweiß. Oberhayerisches Charaktergemãälde mit Gesang und Tanz in 5 Auf⸗ zügen von Hermann von Schmid. Musik von Müller.

Donnerstag: Almenrausch und Edelweiß.

Saal Rechstein, Linkstraße 42. Mittwoch, Anfang 73 Uhr-: Klavier-Abend von Elotilde Kleeberg aus Paris.

Circus Renz (Carlstraße) Mittwoch, Abends 7 Uhr: Große brillante Vorstellung. Auftreten fämmtlicher Kunstspecialitäten ersten Ranges,. Außerdem: Mr. James Fillis mit dem Schulpferde „Germinal!. „Horaz! und Merkur“, Vollblut⸗ hengste, vorgeführt von Herrn Ernst Renz. Mde.

„Trepido“ und „Alen“, geritten don Frl. Oceana Renz. Gebrüder Martinetti, Akrobaten ersten Ranges. Zum Schluß: Auf . oland, oder: Ebbe und Fluth. Großes Land⸗, ö. und Feuer⸗Schauspiel. Nationaltänze von 8 Damen. Mit völlig neuen Einlagen: u. A. „Leib⸗Garde⸗ Artillerie“ .J. Garde⸗ Regiment zu Fuß“, „Ham⸗ burger Bürgerwehr“. . . Vonnerstag, Abends 74 Uhr: Große Vorstellung 3 vollständig neuem Programm und Auf Helgo⸗ and“. Billet⸗Verkauf durch den „Invalidendank“, Mark⸗ grafenstraße hl a.

ö

*

Familien ⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Ella Matthaei mit Hrn. Lieut. Walther von Bongs (Kleppelsdorf bei Lähn . Schl.. Fr. Frieda Gerlach, geb. Freiin von Berswordt-⸗Wallrabe mit Hrn. Hauptmann Ernst von Hülsen (Berlin).

Vereh elicht: Hr, Rittmeister von. Steinau— Steinrück mit Frl. Julie Herbing (Stettin). Geboren. Ein Sohn: Hrn. Prem. ⸗Lieut. von

Quast (Münster). Hrn. Hauptm. 4. D. Werner

. von ö k 3 . ; Brinckmann (Hannover). Hrn. Gymnasiallehrer Zum 1. Male. Dr. H. Pullig (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann von Chappuis (Stralsund). Irn. Prem. Lieut. a. D. Herbert von Thielen Rosenthal). Hrn. Prem. Lieut. Wilhelm von Bandemer (Weitenhagen). Hru. G. von Köne⸗ mann (Goldenitz).

Ballabile

Gelegen⸗

Gesangs⸗ Couplets

Geöffnet O Uhr bis Dunkelh.

sor Hohenzollern⸗Galerie

Lehrter Bahnhof. I 0 Sonntags 50 9. Gr. histor. Rundgemälde 1640 - 1890.

Gestorben: Hr. Rittergutshesitzer Frhr. Robert von Milkau [Skaffa). Hr. Gutsbesitzer Karl von Jasmund auf Katelbogen (Rostocki . —=— Fr. Geh. Regierungs. und Provinzial Schulrath Bertha Wehrmann, geb. Solbrig (Stettin).

Sonnt. 9— 9. ö ; / Hr. Referendar Dr. jur. Paul Pieper Berlin).

Geöffnet von 12—11

Urania, Anstalt für vollsthümliche Naturkunde. Am Landes ˖ . Park (Lehrter Bahnhof). T.

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: r

Concerte.

Concert · Haus. Karl Meyder Concert. Ouv. Im

Servais (Herr Smit).

Mittwoch, Abends 7 Uhr:

̃ z ochland von Gade. Tschaikoweki. Raymond“ von Thomas. Carnevale fest“. Suite in 4 Sätzen (neu) von Kaun. Schlittschuhläufer . Walzer von Waldteufel. Phan⸗ tasie aus -Die Regimentstochter⸗ für Cello von t ? he l0st chord“, für Piston von Sullivan (Herr Steffens).

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗ Anstalt, Berlin SM., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent· lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf Aetien unb Actiengefellfchaften) für die Woche vom 14. bis üg. November 1892.

„1812 von „Die

fa Baronne de Bellefoi mit dem Schulpferde Feu“

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 277.

Berlin, Dienstag, den 22. November

Dentsches Reich.

Rüben-Verarbeitung sowie Ein- und Ausfuhr von Zucker im deut l : im Monat Oktober 1892 3 eutschen Zollgebiet

Zucker⸗ Fabriken, die Rüben verarbeitet

haben.

Ver waltungs⸗Bezirke.

(Steuer⸗Directiv⸗Bezirke.)

Verarbeitete

I. Einfuhr II. Ausfuhr

von ausländischem Zucker in den freien

3. von inländischem

Rüben⸗

Raffinirter Zucker der Klasse:

Zucker.

mengen.

Rohzucker. a. 1 E des Gesetzes vom 31. Mai 1891.

100 kg netto.

Preußen.

preußen. Westpreußen Brandenburg ommern fen ien 666 . Schleswig⸗Holstein ö falen

5 en Rassa ; heinland ..

183 920 22112735 19253075

S27 ö08 2261 323 1345 524 9 766 406 140 9658 139 4140248

357 510

263 8465 123 912

2000 37 539

zi 819

ö

26 6as

Summe Preußen

Bayern Sachsen⸗ Württemberg Baden. , . ecklenburg Thüringen. Oldenburg Braunschweig Anhalt. Lübeck. Bremen.. ; Samburg .. Elsaß⸗Lothringen. Luxemburg ;

S 2 2

de

26 716 013 147 141 119065 276 300 270 435

76 380 306 475

1028500

410 730

2542 00 1 855 55

ö

285 1910 3

5316 6 122 499

172 914 80 781 769 149 100

; J 399 Hierzu im Monat August und Sepember 1897 .

334 806 118103 2723 368 531 347 411 5156

33 602 660 165 5723 417 4254

gm fn August bis Oktober 189)! n demselben Zeitraum des Vorjahres. 400

Berlin, im November 1892.

693 337 465 514 11913 940 222 424 68d 10 942

39 326 077 4419 33 726 434 10041

Kaiserliches Statistisches Amt.

von Sch

eel.

Preußischer Landtag. Saus der Abgeordneten.

5. Sitzung vom 21. November, 11 Uhr.

Der Sitzung wohnen bei der Präsident des Staats⸗ Ministeriums, inister des Innern Graf zu Eulenburg, der Justiz⸗Minister Dr. von Schelling, der inanz⸗Minister * 6 und der Minister für Landwirthschaft 2c. von

eyden.

Die erste Berathung des Gesetzentwurfs wegen 1 directer Staatssteuern und der darauf bezüglichen Denkschrift wird fortgesetzt.

Abg. Freiherr von 8 edlitz (freicons. ): Soweit er ersehen könne, herrsche im Hause eine weitgehende Uebereinstimmung in Beziehung auf den Verzicht des Staates auf die Ertragssteuern, vor allem bei den Conservatiben, den Nationalliberalen und der großen Mehrheit feiner Freunde. Er glaube, daß in Vorbehaltung einiger Nebenpunkte auch das Centrum dem Reformplan zustimmen werde. Die Aus⸗

hrungen des Abg. Richter gegen die Vorlage hätten ich weder durch

echts⸗ noch durch Sachkenntniß ausgezeichnet; er (Redner) glaube auch nicht, daß sich irgend jemand durch diese Rede beein⸗ flussen lassen werde, Herr Richter abe einen wesent⸗ lichen Theil seiner Ausführungen dem Capitel der angeblichen Bevor⸗ in des Großgrundbesitzes gewidmet,. Er (Redner) meine nun, daß, wenn es sich um die Aufhebung einer Steuer wie die Grund⸗ steuer handle, von deren innerer Ungerechtigkeit man überzeugt sei, aus dem Umstande, daß einige einen Vortheil daran, hätten, die einer Erleichterung nicht gerade in hohem Grade bedürftig seien, kein Grund hergeleitet werden könne, diesen Vortheil der ne neil der ,. auf dem flachen Lande zu versagen, die der Unter⸗ siigung sehr bedürften. Der Vortheil, den der potente Guts⸗ esitzer erlange, sei ein eben auch nicht sehr großer. Es falle dagegen ut ins Gewicht, einmal was in Form der neuen Vermögens⸗ keuer vom Grundbesitz erhoben werden solle, andererseits die Folge der Aufhebung der let Huene. Ueber beide Momente habe sich der Abg. Richter leicht ,. Die Kreise würden ja nicht voll so viel Steuern zu erheben brauchen und müssen, als die les Huene im letzten und vorletzten Jahre ihnen gebracht habe; wohl aber würden sie, namentlich zur Amortisation der Aufwendungen zum Chausseebau und zur Unterhaltung der Chausseen ihre Kreissteuern erheblich er= höhen müsfen. Ein weiteres Moment sei daß die Jahaber der Guts⸗ benirke die Staats. und Commungssteuer ihrer Hintersafsen unentgelt, lich erheben müßten, während sie bisher entschädigt wurden. Die Gryoß— grundbesitzer würden an Vermögenssteuer u, s. w. weit mehr 1. nitssen, als der Verzicht auf die Grundsteuer ihnen einbringe. ie BVortheile, welche die kleinen Bauern und Landgemeinden dan der Aufhebung der Grundsteuer haben, habe Herr ichter, garnicht er- wähnt. ÜUnrichtig sei auch, daß die Landgemeinden für die Schullasten mehr zu tragen hätten, alz die Gutsbesitzer. Der Abg. Richter habe dabei gan; üÜberfehen. daß in viel Landestheilen die Schullasten nach den Grundflächenverhältnissen vertheilt. würden. Sg, wo Gemeinde Armenderbände bestehen, denen auch Gutsbezirke an⸗ gehören, würden die Armenlasten gleichmäßig nach allen Steuern ver⸗ theilt. Wenn ein Gutsbesitzer in der Lage eh seine Armenlasten auf die Gemeinde abzuwälzen, dann gewähre die Land emeindeordnung die Mittel, Abhilfe zu schaffen. * Abg. Richter z eine diese Land- eindeorbnung nicht zu kennen, sonst müßte er wissen, daß darin die Möglichkeit eines 4 anges durchaus gegeben sei: wieder ein schla—= meer Beweis, daßh die Ausführungen des Abg. Richter nicht von echtzkenntniß zeugen. Die Statsstik in den Anlagen ju den Geseßent, wurf beweife deutlich, daß der Verzicht des Staates auf die Ertragssteuern

die Bauerngemeinde entlaste; er verweise beispielsweise auf die Ge⸗ meinde Eggersdorf im Kreise Sagan. Im ganzen erfreuten sich die Landgemeinden durch die Vor chläge der Staatsregierung eines Vortheils von 20 Millionen Mark. Der Abg. Richter habe gegen das Communassteuergesetz den Vorwurf erhoben, da sich die jetzige Grund⸗ und Gebäudesteuer garnicht zur wa ele. eigne, und daß im Gemeindeabgabengeseßz gar keine Vorschriften enthalten seien über die ,, der Realsteuern, bei der die veraltete Grund und Gebäudesteuer als Maßstab zur Anwendung komme Diese Behaup⸗ tung sei insofern ö. größten theil unzutreffend, als sie nur richtig sei für hochentwigelte, rasch aufblühende Gemeinden; für die kleineren und mittleren bilde sie einen durchaus zutreffenden Maßstab. Der Abg.. Richter habe . bemängelt, daß kein festes Ver⸗ hälkniß zwischen der Besteuerung des Grundbesitzes und des Ein⸗ kommens fest estellt werde. Ein, solches festes Verhältniß wäre wünschenswerth, wenn die Verhältnisse überall gleichmäßig wären. Man könne aber nicht gleiche Bestimmungen für Berlin und für das Platte Land treffen; es müsse eine gewisse Bewegungsfreiheit gelten. Die Staatsaufsicht werde dafür sorgen, daß , der freien Be⸗ wegung richtige Bestimmungen getroffen würden. Die Vorlage habe also in dieser Beziehung den richtigen Weg eingeschlagen. Wenn Herr Richter erhebliche Bedenken gegen die Gleichstellun der Gewerbesteuer mit der Gebäudesteuer in Bezug . die Communalbelastung habe, weil der Gewerbebetrieb nicht so viele Vortheile von den Gemeindeeinrichtungen habe wie der Grundbesitz, so übersehe er, daß die Gewerbesteuer auch nicht an⸗ nähernd so hoch sei wie die Gebaͤudesteuer. Wenn beide pari passu herangezogen würden, so habe die Gewerbesteuer nur ein Viertel so⸗ viel zu tragen wie die Grundsteuer. Außerdem habe der Gewerbe⸗ betrieb . ebensoviele Vortheile von den Gemeindeaufwendungen wie der Grundbesitz. Wenn mgn in Berlin zugleich mit den verbesserten Straßenanlagen große Biergeschäfte und Kaufhäuser entstehen sehe, so könne man daraus entnehmen, daß auch der Gewerbebetrieb von den. städtischen Einrichtungen erheblichen Vor⸗ theil . Die Wirkung deg Reformplanes werde eine wesentliche Erleichterung der Nealbesitzer und eine n , Verthei⸗ lung der Steuerlast . der Richtung . daß nicht mehr so hohe Zuschläge zur Staatseinkommensteuer er oben würden. Wenn inner⸗ dalb' der Gemeinde noch eine ungleiche Belastung bestehen bleiben sollte, so könnte entweder, wie bei den Schullasten, ein Theil der Communallasten vom Staat übernommen werden, oder, wie . B. . die Armenlasten bei der Leistungsunfähigkeit des niederen Verbandes der nächsthöhere Verband helfend eintreten; so würden auch die bestehenden Ungleichheiten in einzelnen Fällen vermieden werden können, und es werde allgemeine Zufriedenheit die Folge der Reform sein. Die Aufhebung der lex Huene werde ja eine Ungleich⸗ heit zu Gunsten der ärmeren Bezirke herbeiführen. Die Aufhebung diefes Gesetzeg sei nur mit 21 Millionen in Rechnung gestellt. Er (Redner) glaube aber, daß sehr wohl 30 Millionen Ma gerechnet werden könnten, zumal wenn die Getreidezölle in der ich en Höhe aufrechterhalten würden. Vielleicht könnte die Differenz von ene in der Weise verwendet werden, daß sie den Kreisen, welche aus der Ueberweisung der Grund⸗ und Gebäudesteuer weniger als bisher auß der le Huene erhielten, als feft? Rente gewährt werde, und er möchte diesen Vorschlag zur geneigten Er⸗ ö stellen. Wenn die reichen Clemente durch die Vermögeng. steuer stärker hee e Ten würden, 5 würden der Mittelstand, die kleinen Gewerbetrelbenden und der Bauernstand, also gerade Die Elemente, deren Stärkung im gonservativen, stagtgerhaltenden In- teresse nöthig kei den melsten Vortheil von der Refarm haben, und die Landestheile, die wirthschaftlich am wenigsten der allgemeinen Ent⸗ wicklung des Staats folgen könnten und zurückblieben, würden erleichtert werden, sod auch nach dieser Richtung hin eine

keineswegs der Fall in Bezu

1892.

wünschenswerthe sociale Wirkung von dem Reformplan zu erwarten sei. Wenn seine Partei somit in den großen Zielen der Reform mit der Regierung einig sei, so sei das n ; ug auf die Form, wie die Mittel beschafft werden und die Heranziehung der Steuerkraft vertheilt werde. Herr von Jagow habe vorgeschlagen, das fundirte Ein nmen innerhalb des Rahmens der Einkommensteuer zu besteuern, wahrend andererfeits statt der Vermögenssteuer eine Erbschaftssteuer vorgeschlagen worden sei. Vom e,, psychologischen Momentes, wie weit durch diese Vorschläge Zufriedenheit oder Unzufriedenheit erregt werde, sei der Vorschlag der Regierung der am wenigsten günstige, der Vorschlag des Herrn von Jagow der günstigste, und der der Erb⸗ schaftssteuer liege in der Mitte. Gegen die Vermögens⸗= euer spreche zunächst der Name; an diese Steuer knüpfe sich das Bedenken des tiefen Eindringens in alle persönlichen Ver⸗ hältnisse, und schließlich habe vor allem jede neue Steuer das liege in der deutschen Natur von vornherein ein gewisses Odium an sich. Vor der Vermögenssteuer habe die Erbschaftssteuer den Vorthel, daß sie die lebende Generation nicht treffe. Gegen den Vorschlag des Herrn von Jagow beständen erhebliche Bedenken. Es sei schwierig, beim Gewerbebetrieb und bei der Landwirthschaft das wirklich fundirte Einkommen herauszuschälen und von dem Arbeits- einkommen zu unterscheiden. Man habe daher zu rechnen mit der Dith , ne. Besitzers bei der Leitung und Aufsicht des Betriebes und selbst bei der Handarbeit. Denn der bäuerliche Besitzer leiste selbst einen Theil der Arbeit; bei manchem Besit leisteten der Besitzer und seine Familie überhaupt die ganze Arbeit, und in allen diesen Fällen gestalte sich der Arbeits verdienst des Besitzers ganz verschieden. Aehnlich liege die Sache beim Gewerbebetrieb. E Kapital eines Ladeninhabers habe eine ganz andere Bedeutung als das Kapital eines Fabrilinhabers. Im Gemwerbebetrieb seien der Unter⸗ nehmungsgeist, der Fleiß und die wirthschaftliche Befähigung des In⸗ habers noch weit mehr für die Rentabilität des Unternehmens von Bedeutung als bei der Landwirthschaft. Und wie, wenn sich das Ein⸗ kommen eines Censiten nicht aus einer Quelle, sondern aus verschie⸗ denen zusammensetze? Es würden eine Menge Rechenexempel dazu ge⸗ hören, um das wirklich fundirte Einkommen herauszubekommen. Hierzu komme noch die Schwierigkeit der Anrechnung der Schulden. Der eig pvrogressive Einkommensteuertarif würde auch für diese Form er Besteuerung des fundirten Einkommens nicht geeignet sein. Zu bedenken sei ferner, daß bei der Besteuerung des fundirten Einkom⸗ mens im Rahmen der Einkommensteuer dasselbe auch communal⸗ steuerpflichtig werden würde. Große Bedenken habe man gegen die genaue detaillirte Veranlagung der Vermögenssteuer. Diese Ver⸗ anlagung brauchte aber nicht alle Jahre wiederholt zu werden, sondern könnte in fünfjährigen Perioden stattfinden. Sodann stehe diese genau speeialisirte ,, in einem gewissen Miß— verhältniß zu dem finanziellen Effect, denn ein Irrthum von 10000 M in der Schätzung des Vermögens bedeute nur eine Ver⸗ änderung der Steuer um 5 6 Die haarscharfe Genauigkeit der Ver⸗ mögensberechnung ser also in Bezug auf den steuerlichen Effect von ungleich geringerem Werth als bei der Einkommensteuer. Bei dieser habe man nur Thatsachen zu deelariren, Zahlen aus seinen Rechnungs⸗ büchern, Abrechnungen, Abzüge und r lf ꝛ2c.; aber der Werth eines Vermögens sei gar nicht objectiv festzustellen, es sei dazu immer eine subjectibe Schätzung des Betreffenden nöthig. Es komme immer darauf an, wie hoch ein . den Werth seines Guts, einer Fabrik oder seines kaufmännischen tablissements schätze. Vielleicht ließe sich die Declaration darüber mit der Declaration der Einkommenstguer ver- binden, indem man dem Steuerpflichtigen anheimgebe, sein Vermögen darin zu berechnen. Um aber die fünfjährige Veranlagung periode zu ermöglichen, könnten alle häufig wechselnden Vermögen, wie z. B. Lebensversicherung und der leichen, aus der Besteuerung des fundirten Einkommens fort leiben. Auf diese Weise, würden sich eine ganze Reihe. von Bedenken gegen die Ver—⸗ mögenssteuer beseitigen lassen. Eine Erbschaftssteuer sei des⸗ wegen nicht gut brauchbar, weil die Erbanfälle nicht regelmäßig entständen, sondern einmal in kürzeren, einmal in längeren Zeit⸗ räumen. Wenn das Haus die feste Absicht habe, die großen Ziele der Steuerreform wirklich zu erreichen, dann müßten kleinliche Be⸗ denken beiseite gelassen werden. Abg. Herr furth (bei keiner Fraction): Er bedauere lebhaft, daß er die Begeisterung des Vorredners für den Steuerplan der Regierung nicht zu theilen vermöge, und er fürchte, daß dessen Hoff⸗ nungen sich demnächst als Illusionen ergehen würden. Für den Plan einer umfassenden Reform. der directen Stagtssteugrn und Communal⸗ steuern sei bereits seit längerer Zeit in sehr geschickter Weise in der Tagespresse und in Broschüren Stimmung gemacht worden, nament⸗ mentlich durch Bezeichnung diefes Plans als des Plans der ganzen Steuerteform, wesche, an Stelle von halben. Maßregeln. ganze Ärbeit zu schaffen bestimmt sei. Er gebe zu, dieser Plan habe etwas Bestechendes und werde, nicht verfehlen, nach vielen Richtungen hin bestechend zu wirken. Die Bedenken, welche er bei ihm Redner) her⸗ vorgerufen, richteten sich nicht sowohl gegen die theoretischen Grund⸗ lagen des von der Staatsregierung angestrebten Systems der Staats und Communalsteuern, als gegen ihre praktischen Folgen; sie fänden ihre Rechtfertigung nicht in dem rein steuerlichen, finanziellen Theil, sfondern ganz überwiegend auch in den Rückwirkungen, welche dieser Plan auf das gesammte öffentliche Leben äußern müsse, in den politischen Folgen von Gesetzen, die ihrer Natur nach nicht politischer Natur seien und ohne Gefährdung ihrer Bedeutung ni t politisch sein sollten. Die Stellung zur Steuerreform sei seines Erachtens keine Parteifrage und sollte von keiner Seite zu einer arteifrage gemacht werden. Der Plan der sogenannten ganzen! teuerrefornm habe nicht nur sehr viel Bestechendes, weil er vielen etwas, manchen vieles bringe, sondern er habe auch den Reiz der Neu,; heit: er sei ein Neuestes von diesem Jahr. Bis zu diesem Jahr sei feit zwei Decennien immer nur die Rede gewesen von der Ueber weisung der Grund- und Gebäudesteuer oder vielmehr, Lines Theils derselben an gommungale Verbände, Auch die Rede, welche der He. Finanz. Minister im Jahre 157g gehalten und auf welche er selbst Bezug enommen, habe ebenfalls nur von Ueberweisung von Staats steuer an ommunalverbände gesprochen. Jetzt bringe die Staatsregierung den Plan nicht einer Ueberweisung, sondern eines vollen Erlasses der vollen Grund⸗, Gebäude⸗ Gewerbe und Bergwerkssteuer, von welchen setzteren bis dahin. feines Wissens nech nicht, die Rede gewesen fei Zur Begründung dieses neuen Plans beziehe sich die Staatsregierung auf den Sinn und Wortlaut des § 82 des Einkommensteuergesetzes in Verbindung mit der unerwarteten Höhe des Mehrertrages der Ein kommensteuer. Er (Redner) vermöge nicht anzuerkennen, daß hierin eine Rechtfertigung des Plans liege. Allerdings werde in S 82 des Einkommensteuergesetzes in erster Linie in Aussicht genommen die Verwendung des Mehrertrags der neuen Ein ommensteuern zur Befeitigung' der Grund. und. Hebäudesteuern als Staatssteuern, und es werde nur mit beziehungsweise! ihre. Neberweisung an communale Verbände gefordert, Aber daraus dürfe man ni t die olgerung ziehen, daß der 3 32 dieses Gesetzes die Ueberweisung in usficht genommen habe. Dagegen spreche . pale Entstehungs ˖ geschichte. In dem ursprün . Entwurf fei nur dle Ueberw inn In konnnunäale Verbände in Kuöficht genemmen, und Tommission un r, des Häaufes seien damit voslftändig einverstanden gewesen. ie Aenderung fei im Herrenhause bewirkt worden. D

am der Berichterflatter ausdrücklich hervorgehoben, es walte bei dieser