Ernte dieses Jahres habe sich so der Landwirthschaft für das Sie habe augenscheinlich die ft. Die Mittel, welche auf sem Sommer entsprossen seien, seien men, sondern ien i n des Volks geflossen, sie
zeichnen. In der günsti recht die Kraft und Vaterland gezeigt. Zustimmun Schärfe der Krisis wesentlich ab dem heimathlichen Boden in die nicht allein dem L Tausenden von hätten die Woh Handel und Gewerbe eingewirkt. voraussichtlich in Nord⸗Amerik anbahnen werde. hätten, würden zwar ni werden. Im Colonial⸗Etat befinde Minderauẽ gabe für Sũdwest · Afrika in diesem Jahre zustimme, so leite sichtspunkte allein, sondern wesentlich Sklavenjagden
len Erdtheil Christent
Die Ausarbeitung der betreffenden Gesetzentwürfe ist gleichzeitig mit der Novelle zum Reichs Militärgesetz begonnen, und sie ist, wie Ihnen durch die Thronkede mitgetheilt worden ist, soweit gefördert, daß die Entwürfe jetzt dem Bundesrath vorliegen, sodaß zu hoffen steht, daß sie binnen kurzem dem Reichstag vorgelegt werden können.
Bei der Frage, wo die Steigerung der eigenen Reichseinnahme zu suchen sein möchte, welche durch diese Mehrausgaben nothwendig wurde ist leitend gewesen der Gedanke, daß es richtig sei, den Kreis von Einnahmen, welche die Reichsverfassung und der Besitzstand dem Reiche zuweisen, nicht früher zu erweitern, bevor die innerhalb dieses Kreises liegenden Einnahmen voll ausgebaut seien, und ist der Meinung innerhalb dieses Rahmens liegenden Steuer⸗ Leistungsfähigkeit nähernd erreicht sei, nämlich in Bezug auf das Bier. denn auch eine Erhöhung der Einnahmen aus dem Linie in Aussicht genommen und die Vorlage, welche Bundesrath berathen wird, nimmt in Aussicht, im Gebiete Verdoppelung der jetzigen Steuersãtze der Sie nimmt daneben in Aussicht, dem Brauereien zu entlasten en Ausfälle die ganz Sie nimmt ferner
andmann zu gute gekom sie seien in
Kanälen in alle Schichte lfahrt und Kaufkraft gefördert und so
Eine weitere Lichtseite sei ein Umschwung in der Zollgesetzgebung ätze, welche den Export zu nichte gemacht aufhören, aber doch wesentlich herabgemindert sich gegen das Vorjahr eine kleine esem Etat auch
günstig auf
die Reichs⸗
Wenn seine Partei d allem be⸗ P
ten sie hierbei nicht materielle Ge⸗ ideale Gesichtsvunkte.
hum und Civilisation verbreitet tende Mehrausgaben würden für das Reichsheer und Man werde diese Ausgaben eingehend zu Landbeer beinahe unerschwingliche lich ahnliche Aufwen⸗ könne in Bezug auf die Marine concurriren.
Reich habe hiernach eine Schuld
verwaltung züglich eines der
das ¶ Maß Wir haben in jenem dunt
ier in erster zur Zeit im
die Marine verlangt. prüfen haben. Müsse man für das Uusgaben machen. so könne das Rei dungen für die Marine machen. Es Seemãchten Fstat der Reichsschuld. Das bernd 1850 Millionen Mark zu verzinsen; die 3 trügen 95 9665 009 * Eine selche Reichsschuld sei an sich no efonders besoranißerregend, aber es komme hinzu, daß ei igen Betriebe des Reiches, welche gewinnbringend seien, Reichsbank, die Reichspost⸗ Reingewinn nur etwas über 39 Millionen. der Zinsen für die Schuld einbrächten. schulden vollständig ohne Tilgung, immer neue Anleihen auf. Reich schlechter da als habe eine amortisable Schuld, welche gezahlt werde, selbst
steuergemeinschaft eine Brausteuer eintreten zu lassen. Vorgange Bayerns folgend, die kleineren
und zur Deckung der dadurch entstehend schärfer heranzuziehen.
chende Erhöhung des Eingangszolls auf fremde ng der den Bundesstaaten fr en Kosten von 15 auf 10 0o. ussichtlich immer noch mehr n haben, obwohl die Kosten, welche ebung aufzuwenden haben, sich kaum Endlich nimmt die Vorlage in Aussicht Brausteuergebiet bei
großen Brauereien Aussicht eine entspre Biere von 4 auf 6 4 eine Verminderu die Erhebung der Brausteuer zufließend Die Bundesstaaten würden d erhalten, als was sie bisher erhalte sie für die Controle und Er wesentlich steigern dürften. die Einbeziehung von Elsaß⸗Lothringen in das dieser Gelegenheit.
Ein zweites Gesetz beabsichtigt die Tarifs, zur Zeit ein Zehntel und zwei Zehntel pro Mille, Man hat bei Einführung dieser Stempel⸗ daß das Geschäft dadurch Geschäfts dadurch ngt würden. Diese Befürchtung hat hr hat sich an die Abgabe gewöhnt, das selbst eine Verd oppelung dieser Geschäfte zur Folge haben
und Eisenbahnverwaltung an also noch nicht die Hälfte ann aber seien die Reichs Gegentheil, das Reich nehme er Beziehung stehe das Deutsche alle anderen Staaten E i
adurch vora
in regelmäßigen Perioden zurück⸗ Spanien tilge in bestimmten Zwisch man eine große
elmäßig ausgeloost und zurü man auf Rußland blicke, si günstigeres Bild; viel für die Tilgung seiner Schu sich doch jedem denkenden Menschen die Frage a Borgspstem führen solle. f nehmen werde, das Geld des Gläubigers Aber wenn die Ueberweisungen sich so vermi Matrikularbeiträgen gleichkãmen, des Volks mobil gemacht würden, wi sehe er nur drei Möglichkeiten. Abrüstung kommen mit Einsetzung eines derartige Bestrebungen ihnen feine Achtung und Theilnahm ihm doch verfrüht, und das Ziel in abseh die zweite Möglichkeit wäre ein europäischer daraus werde, könne niemand voraussagen.
ihre Existenz ringen,
Europa eine Zeit lan Die Aussicht sei jedo eine Beute der Soeialdemokratie ode erstere biete ja noch eine Verhältnisse einmal soweit dann werde es nicht die Socialdemokratie sein, Anarchisten, welche die Zügel an sich reiße. Wunsche, daß das Reich ein gütiger Himme bewahren möge.
Vice⸗Präsident Graf habe beantragt, die Bera
welche reg zahlt würden. a, der relativ so Da mẽsse ufwerfen, wohin dieses vas zuerst ein Ende oder der Credit des Schuldners. nderten, daß sie den die letzten Kräfte der Steuerzahler e solle man da herauskommen? Da Entweder werde es zu einer allgemeinen europãischen Schiedsgerichts; seien schon vielfach aufgetreten, e nicht versagen, aber sie schienen barer Zeit nicht zu erreichen; Allerdings, was Es würden Völker um so stark erweisen, daß sie die Dictatur des Friedens aufzwingen könnten. as dritte wäre, daß Europa r der Anarchisten würde. wisse sociale Ordnung; men, daß alles drüber und drunter gehe, sondern die Partei der Er schließe mit dem U vor diesen Zuständen
Stempelsätze der Nr. 4 des es gebe keinen Staat in Eurov
lden aufwende wie er.
Doppelte zu erhöhen. steuer die Befürchtung ausgesprochen, wesentlich leiden würde, gewisse Kategorien des überhaupt aus Deutschland gedrä sich nicht bewahrheitet, der Ver und es ist kaum anzunehmen, Abgabe einen wesentlichen Rückgang der
Es sei nur fraglich,
und er könne Eine dritte Vorlage beabsichtigt dann Mehreinnahmen zu ziehen aus der Besteuerung des Branntweins. Diese Vorlage geht davon aus, daß die Erfahrungen es höchstwahrscheinlich machen, daß nach Verlauf eines kurzen Zeitraums die Wirkung der Differenzirung des doppelten Steuersatzes von 50 und 70 für die Preisbildung, also die Wirkung der Contingentirungsmaßregel für das Brauereigewerbe, pollständig verschwinden werden, wenn wir die Gesetze nicht ändern. Wenn wir der neuen Vertheilung die Erhöhung der Bevölkerungs⸗ ziffer zu Grunde legen, so wird voraussichtlich in kurzer Zeit der Zustand eintreten, daß das Contingent höher ist als der Inlandsconsum. Die Erkenntniß dieser Wahrscheinlichkeit macht es nach der Auf⸗ fassung der Reichsverwaltung den verbündeten Regierungen zur Pflicht, die Thatsache dem Reichstag mitzutheilen und eine entsprechende Herabsetzung des Contingents in Vorschlag zu bringen. Diese Herab⸗ setzung ist in Aussicht genommen in Norddeutschland von 4 auf 41 pro Kopf der Bevölkerung; es ist weiter in Aussicht genommen eine Veränderung der Contingentirungs periode von drei auf fünf Jahre, entsprechend den Volkszählungsperioden, den Wahlperioden, eine Revision einzelner Gesetzesvorschriften, auf die ich heute noch nicht ein⸗ gehen möchte, und endlich eine Erhöhung des Steuersatzes um 5 K, also von 50 3 auf 55, welche der Reichskasse eine Mehreinnahme von etwa 12 Millionen sichern könnte.
Die Mehreinnahmen, welche aus diesen drei Gesetzen zu erwarten sein werden, stellen sich auf unge ähr 58 Millionen, sie würden also dasjenige decken, was die neue Militärvorlage sofort an dauernden Mehrausgaben im Gefolge hat.
Was nun den außerordentlichen Etat für 1893/94 betrifft, so haben Sie aus den Ihnen vorliegenden Anleihegesetzen ersehen, daß eine Anleihe von 168 Millionen nothwendig sein wird; es kommt dazu diejenige Anleihe, welche im Falle seiner Genehmigung das Reichs⸗Militärgesetz zur Folge haben wird. So ergiebt sich für die Etatsverwaltung des Jahres 1893,94 ein Anleihebetrag von über 200 Millionen Mark, lage nicht wohl angängig, auch die unbedingt nothwendige, nament⸗ lich im Interesse der Einzelstaaten und Preußens nothwendige Verstarkung der Betriebsmittel der Reichskasse auch, was ja an sich zulässig sein würde, ganz auf Anleihemittel zu verweisen. Ihnen deshalb vorgeschlagen, von den hierfür nothwendigen 71 Millionen auf Anleihemittel nur diejenigen 4 Millionen zu nehmen, welche zur Verstärkung der Betriebsfonds der Reichs⸗Postverwaltung bestimmt sind, weil es sich hier um ein Bedürfniß nicht des gesammten Reichs, sondern einer engeren Finanzgemeinschaft handelt, dagegen die übrigen 67 Millionen dem freien Bestande des Reichs⸗Invalidenfonds zu ent⸗
vielleicht einige si sehr zweifelhaft.
aber wenn die
von Ballestrem: Der Vorredner thung des Gesetzes betr. den Reichs⸗ Invalidenfonds, von der Tagesordnung abzusetzen.
Das Haus ist damit einverstanden.
Abg. Richter (dfr.):
; r): Es sei ein alter und wohlbegründeter auses, bei der ers
ten Berathung des Reichshaushalts⸗ and desselben einen Blick zu werfen auf die Etats⸗ Den Mittelpunkt Militãrvorlage. Es stag bestehe eine Vorlage in diesem handele sich um eine Erhöhung der 100 000 Mann, um eine Steigerung Mark. Es sei nicht seine Ab⸗ ber die Erhöhung dieser Präsenzstärke im einzelnen zu er halte es für geboten, angesichts dieser Vorlage über die Wehrverhältnisse, wie sie sich bis jetzt gestaltet hätten, die Finanzverhältnisse, angesichts würden, sich näher auszusprechen. in seinen einleitenden Worten bereits einen m der neuen Steuern, welches mit der Vorl r (Redner müsse auch der neulichen Rede des Reichskanzlers e Begründung im einzelnen, aber wohl Betrachtungen über die auswärtigen Der Reichskanzler Fürst Bismarck nspruch genommen, Aber auch er habe von diesem Recht nie⸗ acht, wie der gegenwärtige 24. November 1892 mit
Gebrauch des
Etats an der zfffern und die allgemeine politische Situation. solcher Betrachtungen bilde ge sei niemals, so lange der Reich Umfange an das Haus gelangt; es Friedenspräsenzstärke um mehr als der ordentlichen Ausgaben um 64 Millionen sicht. jetzt schen n sprechen, aber er
enwärtig die neue
rlagen gemacht Auch der Reichs ⸗Schatzsecretär habe Blick geworfen auf das age zusammen⸗
gedenken, nicht in Bezug auf di in Bezug auf seine allgemeinen Verhältnisse und die Fabe es früher einmal als ein Recht für sich in A sich selbst zu widersprechen. mals in so drastischer Weise Gebrauch gem Reichskanzler, wenn man seine Rede vom 1891 vergleiche. Reichskanzler vor einem Militär⸗Pessimismus gewarnt. Pessimismus, seiner neulichen Rede schuldig gemacht. vor denen er im vorigen Jahre gewarnt, h Rede hervorgewuchert.
inanzfragen.
erschien nun
Jene Beunruhigungsbacillen, ätten bei seiner neulichen zervo Die Zahlenwuth, über die er gespottet, er babe sie in seiner neulichen Rede stark in Anwendung gebracht. Damals habe er ausdrücklich bei dem Halbdunkel, welches naturgemãß TFber auswärtige Verhältnisse verbreitet sei, gewarnt, sich grauli machen zu lassen. Man erfahre, daß die neue Militärvorlage in ihrer ĩ ö e und der Reichskanzler habe schon 1891 der Militärvorlage Erwähnung ethan, welche er bringen : Habe sich in den auswärtigen Verhältnissen seit 1891 der⸗ artiges geändert, daß dieselbe Methode, welche der Reichskanzler damals weit von sich gewiesen habe, jetzt als angebracht erscheine? Allerdings habe der Reichskanzler, bei der Erwähnung der Vorgänge von 1870 darauf hingewiesen, wie leicht ein Krieg ausbrechen könne. Aber diese Möglichkeik sei ja schon seit 1370 vorhanden und sie sei seit 1891 nicht steiger 1 t en von dem Freudenfeuer, dessen Funken sich über das eigene Gehöft verbreiten könnten. Aber die Begegnung von Kronstadt habe schon vor der Zeit der vorjährigen Damals habe der Reichskanzler sich in Osnabrück . f Beunruhigendes liege, und auch 1391 habe er der Kronstädter Begegnung erwähnt als eines solchen das die Möglichkeit des Krieges nicht um einen Zoll rũ e, im Gegentheil, daß ein Staat mit Selbst. bewußtsein, Frankreich, mehr für Erhaltung des Friedens bürge, als eine nervöse Gereiztheit eines Staatz, die nur im Gefühl der eigenen Der Reichskanzler habe hervorgehoben, daß die Vor= l Be Bedeutung für die Gegenwart gar nicht habe, daß sie ihre volle Wirkung erst in 214 Jahren solle ja die Vorlage erst Oktober 1893; sie werde in der Uebergangs⸗ ö eine a,,, 6 ö Stärkung der Heeresorganisation erbeiführen; aber die Vorlage knüpfe ja auch gar nicht an di Verhältnisse des Augenblicks . . . hältnisse seit 15391 geändert dahin, daß die Mi deren Staaten die Zukunft bedrohlich erscheinen li zu vergleichen na
Entstebungsgeschichte weit zurückgreife,
Ich kann damit meine einleitenden Bemerkungen schließen und Sie nur bitten, dem Etat und den übrigen Ihnen gemachten Vor⸗ lagen eine eingehende und wohlwollende Prüfung angedeihen zu lassen.
Abg. Fritzen⸗Düseldorf Steuergesetze gehe er nicht ein. Gefetzentwurf wegen Abänderung des ; und Verwaltung des Reichs Inalidenfonds, habe mit dem Etat eigentlich Wegen der gegen ihn erhobenen staatsrechtlichen Be⸗
9 .. 9 die , , er auf der Tagesordnung stehende habe er ges Gesetzes, betreffend die Gründung ge ,
nichts zu thun. Rede stattgefunden.
ö zervorzuhebe z darir
, , beeilt hervorzuheben, daß darin nicht ortnung abzusetzen. zu beurtheilen, di hältnissen, unter denen er au allerdings ein ziemlich gedrũ
Ereignisses e er enthalte, näher rücken könnte,
zal sondern nach den Ver⸗ gestellt sei.
Diese Verhältnisse ergäben tes und trübes Bild. Handel und In⸗ darnieder, die großen Betriebsgesellschaften würfen nicht e in früheren Jahren, sondern hätten vielfach äge, welche im Anfange dieses Jahres ab⸗ hätten, wie es scheine, ihre Wirksamkeit noch nicht Noch trüber sei das Bild im kleinen Ge⸗ g. Bebel habe vor einigen Jahren ; erk unrettbar verloren sei. diesem pessimistischen Standpunkte nicht. Solle aber das k nicht dauernd dem Siechthum ver⸗ ten Forderungen zu Hilfe stage nicht an Anregungen g zu nehmen.
w n . mehr Dividenden ab wi 5 ö. Deficits. Die Handelsverträge, geschlossen seien, recht entwickeln können. werbe und Handwerk. Der Ab bier ausgesprochen, daß das Handw
aben könne. Ins Leben treten
ich denn nun die Ver- itãrorganisationen der an⸗ ; . , s der r en eilungen, welche die Militärverwaltung jetzt veröffentli t habe, mit denen ö. 6 Die Aushebungen seien biernach in Rußland eher schwächer als stärker im Vergleich zu 1890 angegeben, die Frankreichs hätten sich thatsäch⸗
Kleinhandwerk und Ha fallen, dann müsse man seinen berecht kommen, und es w fehlen, welche dazu zwingen würden, dazu Stellun Man habe
rde in diesem Rei
*
k er herausgestellt. Wenn maß die Cadres vergleiche, so hätten zwar land die Artillerie und Cavallerie⸗ Frankreich die Infanterie und Cavalleriecadres vermehrt, aber auch Oesterreich seine Faballerie, Italien und Deutschland die Infanterie⸗ und alle drei ihre Artilleriecadres. Dem Plus von Frankreich und Rußland im Betrage von 7000 Mann stehe auf Seiten des Dreibundes ein Plus von 13 000 Mann gegenüber. Das seien doch keine Vermehrungen, die es rechtfertigten, die Sache jetzt anders anzusehen als 1390/91. Das neue französische Militärgesetz sehe allerdings eine Cadrespermehrung vor bei solchen Truppengattungen, wo die französische Armee schwächer sei als die deutsche. Das sei aber das Bezeichnende dieser Vorlage, daß sie trotz der Vermehrung einiger Cadres die Friedens vrãsenzstãrke nicht . ja nicht einmal den Militär-Etat gegen früher erhöhe Die französischen Blätter machten auch gar kein Dehl daraus, daß Frankreich an dem Ende seiner militärischen Leistungen angekommen sei. Die Defieits in den Cadres würden sich dort in jedem Jahre noch steigern, da die Geburtsziffer von Jahr zu Jahr erheblich abnehme, während die Sterblichkeits ziffer die Zahl der Geburten jetzt schon übertreffe. Wenn in diesen Veränderungen nichts ige, um große Neuformationen zu begründen, so würde nur übrig bleiben, den Stand von 1890 hier und jenseits der Grenzen in Vergleich zu ziehen. Dies habe aber zu den Resolutionen Veranlassung gegeben, in denen sich der Reichstag egen eine solche Neuporganisagtion verwahre. Wenn der Reichskanzler m Besitz von Nachrichten wäre über zukünftige Militärgrganisationen, welche er glaube der Oeffentlichkeit vorenthalten zu müssen, so müßte er doch den Ministern von Oesterreich und Italien Mittheilung dar⸗ über machen, es müßte sich dort ein ähnliches Streben zeigen wie hier. Was geschehe aber dort? Der österreichische Minister⸗ Präsident habe die Lage so geschildert, daß er es für gerechtfertigt erkläre, wenn es sich mit einer sehr mäßigen Steigerung feiner Wehrkraft begnüge. In Italien halte, man eine Erhöhung über den gegenwärtigen Stand hinaus nicht für nöthig. Italien sei franzõsischen Landungsversuchen weit mehr ausgesetzt als die deutsche Küste, und Oesterreich sei in alle Fragen, die sich auf der Balkanhalbinsel entspinnen könnten — und dort liege ja schließlich der Gegensatz der Interessen — weit mehr verwickelt als Deutschland. Wenn auch die nähere Untersuchung der Wehrverhältnisse in den Bereich der Verhandlung äber dDie Militärvorlage falle, so glaube er doch schen jeßt einige allgemeine Verwahrungen einlegen zu müssen gegen die Darstellungen, mit denen der Reichekanzler neulich die Vorlage eingeleitet habe. Er habe von einer militärischen Suprematie gesprochen, die Deutschland 1879 über Furopa befessen und die es jetzt verloren habe. Die Thatsache sei ihm dem Redner) neu gewesen. Hätte Deutschland (ine solche Supre⸗ matie S7 beseffen, so hätte Luxemburg nicht geräumt. werden die Hohenzollern hätten nicht auf den Thron von Spanien verzichten brauchen und Rußland hätte sich nicht einseitig vom Pariser Frieden lossagen können. Eine Militärsuprematie glaube seinẽ Partei auch gar nicht be⸗ rechtigt zu sein anzustreben. Das würde der Gleichberechtigung und dem Selbstbestimmungsrecht der europäischen Völker widersprechen. Er glaube auch, der Ausdruck sei nur unglücklich gewählt, und er babe dem Reichskanzler Gelegenheit geben wollen, jetzt darauf zurüũckzu⸗ kommen. Verwahren müsse er sich zweitens gegen die Art. wie der Reichskanzler die Verhältnisse des Dreibundes im allgemeinen beur⸗ theile. Er stelle es so dar, als wenn Italien keine andere Bedeu⸗ tung hätte, als Desterreich den Rücken zu decken, und als ob Dester⸗ reich, trotzdem es dann seine ganze Kraft gegen Rußland wenden könne, doch nicht für Deutschland die Möglichkeit eines russischen Krieges vermindere. Dann wäre es unrichtig, die Schaffung des Breikundes als ein so großes Verdienst de: Fürsten Bismarck hin, zustellen, wie das der eichskanzler gethan habe; dann lege ja der Dreibund dem Deutschen Reich mehr Verpflichtungen auf, als wenn es qus eigenen Mitteln auf seine eigene Kraft sich verlassen müsse. Er verwahre sich gegen eine solche Unterschätzung der Bedeutung des Dreibundes. Ferner müsse er sich verwahren gegen die⸗ jenige Methode, mit der der Reichskanzler im Wider⸗ spruch zu seiner vorjährigen Rede die militäcischen Kräfte Deutschlands und der anderen Staaten geschätzt habe. Nichts sei einfeitiger, als nach den Ziffern der Kriegsarineen die Wehr krãfte eines Staats zu berechnen. 1891 habe er gesagt: Ich alaube, daß es keine Nation giebt, die, für eine künftige Kriegsführung so gute Chancen aufweist, wig die deutsche ; und neulich habe er gesagt: Wir sind zu alt, zu schwach, zu lose in Bezug auf unsere Heeres⸗ formation. Wenn damals der bestimmt ausgesprochene Glaube ein so entgegengesetzter von dem heutigen gewesen sei, welche Autoritãt könne man dann noch den heutigen Versicherungen des Reichskanzlers schenken? Der Reichskanzler habe gesagt: Bedenken Sie wohl die Gefahr, welche für Deutschland vom Ausland entsteht, wenn Sie die Militärvorlage ablehnen; es könnte das Ausland daraus entnehmen, daß Deutschland nicht gewillt ist, sich ferner zu vertheidigen . Wenn es hier zu einer Ablehnung komme, dann sei es nicht die Ablehnung dessen, was nothwendig sei, sondern es geschehe aus dem Voll bewußt⸗ sein, daß Deutschland stark genug in der gegenwärtigen Rüstung sei, um sich des Feindes damit zu erwehren, und auch in dem Bewußt⸗ sein, daß Deutschland nachgerade stark . sei, um das, was für es selbst in Betracht, komme,. se bstãndig überlegen zu können. Wenn das parlamentarische Votum für das Ausland so viel bedeute, dann hätte der Reichskanzler selber überlegen müssen, welche Chancen eine Vorlag⸗ im Haufe haben könne, die sich so in Wider⸗ spruch setz mit den Ansichten, die dasselbe Haus noch im Sommer S909 in Refolutionen gefaßt habe. Wenn das Ausland seine Rede ernst nehme, dann habe der Reichskanzler das Ausland geradezu ein⸗ geladen, Deutschland jetzt mit. Krieg zu überziehen. Aber er Redner) möchte auch permeiden, daß auf das eigene Volt diefe Ausführungen des Reichskanzlers einen fasschen Eindruck hervorriefen; um so mehr, als er fürchte, daß die Tonart, die er bier angeschlagen habe, in verstärltem Maße bald in der ganzen 3. ergebenen Presse Nachklang finde. Alle Kreisblätter in preußischen Staat seien, Dank den Bemühungen des preußischen hem ie, m, me Grafen Eulenburg, angefüllt mit Artikeln für die neue Militärvorlage, mit Hinweisen auf Frank⸗ reich und Rußland, alles, um das Volk graulich zu machen. Wenn man den Schilderungen des Reichs kan lers glaube, so wäre seit 1871 nur Stückwerk geschaffen. Der Reiche kan ler gebe nicht dem Reichstag dafür die Schuld und entschuldige auch jeine Vorgänger, indem er sage, dieselben hätten zu sehr den wirthschaftlichen und finanüellen Interesfen, den bürgerlichen Verhältnissen Rechnung getragen. Seiner Partei seien diese Vorgänger, Graf Roon, von Kameke Bronsart don Schellendorf, Moltke, nicht so vorgekommen, als wenn sie zu sehr geneigt gewesen wären, die finanziellen , e über die militãrischen ju fetzen. Sie habe den entgegengeseßten Eindruck gewonnen und und manchen Strauß darüber ausgefochten, und sie habe mit Recht, wie sich jetzt berausstelle, darüber geklagt, daß man nicht früher die zweijährige Dienstzeit einge ührt habe. Der, Reichs⸗ kanzler frage: „Jene Kämpfer von 185071 haben ihr Blut hin⸗ gegeben. ihr wollt nicht einmal Geld geben? Wenn jemals ein Aus spruch eines Reichskanzlers ungerechtfertigt gewesen sei dem Reichstag gegenüber, so sei es dieler gewesen. Seine Partei sei nicht ver⸗= antwortlich für die ganze Summe der militärischen Aufwendungen seit 1870, aber fie sei immerhin für so viel verantwortlich, daß, auch sie den Anspruch habe, eine selche ungerechtfertigte Frage zurückzuweisen. Gerade an diesem Etat sehe man, welche Aufwendungen für mili⸗ tärische Zwecke gemacht seien. Wenn tiese Summen auch nur, an, nähernd bewilligt würden, dann habe man in Deutschland seit 1810 12 Milliarden ausgegeben. Der Militär⸗ Etat. betrage heute 153 Millionen, damals nur 230 Milltgien. Das Ordinartum habe sich im Verhältniß verdeppelt. Der Marine Etat sei von 12 auf 48 Millionen gestiegen, habe sich also vervierfacht. Wodurch sei es möglich , diese dauernden Lasten zu bestreiten? Nur dadurch daß die Reichssteuern in se ,, . großem Umfang erhöht worden seien, namentlich in den letzten dreizehn Jahren. . hãtten die Reichssteuern und ⸗Jölle Brutto 264 Millionen, 1891,02 43 Mil. lionen betragen. Der Reichskanzler habe gemeint, Deutschland habe in den französischen Milliarden ein Haar gefunden. Die Armee habe darin sicher kein Haar gefunden, sie habe neue
halten und die darin gefunden. Von den kanzler nicht, und doch habe es Besitz allein eine deutsche Cavalleriemassen würden die deutsche wie 1570 die französische Cavallerie. einkalibrigen Gewehr und der an der e nicht weit kommen. kten der Grenze die Mobil⸗ ble, sondern nach Stunden. Milliarden hätten Heer und Marine von vorn⸗ für ihre Zwecke verbraucht. die Einzelstaaten übrig Milliarden zum großen Theil wieder ver⸗ hr im Interesse der Militär- ufwendung der
re, neue Geschütze, neues Kriegsmaterial er ittel zum Umbau von 12 i Festungen 1871 geheißen, daß Armee aufwiege. ; Mobilmachung so wenig stören, ie würden gegenüber dem kl Sstarenze ftationirten deutschen Cavalleri wiffe genau, daß an den bedrohte hr nach Tagen zä
Die russischen
machung nicht me den 4 franzosischen herein 3 Milliarden sei für civile Zwecke und Einzelstaaten hätten diese wendet zu Eisenbahnbauten, die weit me verwaltung gelegen hätten als i französischen Milliarden seien no der Reichstag die Anleihen genehmige, dann habe das Reich bereits die zw In den letzten 6 Jahren vervierfacht, jetzt würden wieder 1 ordinarium für Wehrzwecke verlangt.
Gredite erinnern, die für Kriegsmat Man habe ein neues und sei dab
Nur 1 Milliarde
m bürgerlichen. ch weiter Schulden gekommen. W die in diesem Etat verlangt würden, eite Milliarde Schulden über⸗ hätten sich die Reichsschulden
Man möge sich doch der großen L gerade in den letzten Jahren Gewehr zu verschiedenen Malen ei den anderen Staaten nicht nach⸗ sen. Gegen eine solche Beschaffung erboben. Neue Festungscredite
ue Flotte sei seit 1888 im Bau Artilleriecredite seien bewilligt.
nicht 5 Mitglieder im Reichs⸗ Wehrkraft auch Frankreich
; n allgemeine Wehrpflicht 1570 babe Deutschland noch keine Verb reich Ungarn und Italien hätten jetzt au Vollständig durchgeführt se land im Kriege 1870 auch das Deutsche Reich im Verhältniß In seiner großen R Tandwehrsoldaten zweiten Aufgebots als vom besten Material, das man ü bezeichne der Reichskanzler den einen alten Mann. Die Spitze an Verunglinpfung der Landwehr habe der Aber im großen und g
bewilligt seien. den Truppen gegeben, gebintt, sondern ihnen voraus gewe habe der Reichstag keinen Einspruch mmen, eine ganze ne begriffen für 200 Millionen, große Es gebe nicht 50 Offiziere im vollstãͤndig die seien. Es
seien hinzugeko
ündeten gehabt, und ĩ ch die allgemeine Wehrpflicht. ne Wehrpflicht in Deutsch⸗ ewesen. Es sei unrichtig, daß so stark sei wie früher Preußen. 18538 Fürst Bismarck die neuen eine Armee von Triariern berhaupt habe. Heute Jahren als
i die allgemei noch nicht g
Landwehrmann von 32 den bekannten Artikeln zur Reichskanzler möglichst abzu⸗ anzen habe er die Ent- el für ungerechtfertig hr die wacklige Spitze einer ner) sei umgekehrt der Meinung, daß die zen Gebäude der allgemeinen Wehr. cht in Rußland und in Frankreich sich nter anderem Namen zu copiren. der Oeffentlichkeit von den vierten Redner) sich in dieser Beziehung sehe er den Unterschied Heute ständen hinter jedem In— llone und dahinter folgten erst man keine aillonen sogleich zwei Landwehr⸗ completiren können, weil ollem Maße durchgeführt Reserve⸗ Ba⸗ auch nicht imenter seien gemischt aus Landwehr sstabswerk habe die deutsche Kriegs⸗ 13507837 Mann gsarmee angegeben auf Millionen und darüber Und dazu kämen noch Die 57 Millionen t unerschwinglich. ür das Heer nicht erschöpft. Millionen Mark, Marine folge, 15 auf 4 Millionen
schwächen versucht. äber diese Der Reichskanzler habe die L Pyramide genannt. Landwehr die Krönung in dem gro Sonst hätte man ni beeilt, den deutschen Landwehrmann u Da der Reichẽkanzler zum ersten Male in Bataillonen gesprochen habe, brauche er keinen Zwang aufzuerlegen. der Stärke von beute und 1870771. fanterie⸗Regiment drei Reserve⸗Batai ; Landwehr⸗Bataillone. Bataillene gekannt; die zwei Landwehr⸗Bataillone gestanden. Bataillene habe man nicht einmal 1870771 die allgemeine Wehrpflicht noch nicht in v Reichskanzler Landwehrleuten, Diese Reserve⸗Reg Nach dem Genera im böchsten Stande 1890 babe die Militärverwaltung d 2300 059 Mann. Jetzt komme man auf vier auch ohne Erhöhung der Friedensprä die Millienen der Kriegsarmern der Verbündeten. Reichskanzler gesagt, seien nich
officiösen Artike
pflicht bedeute.
Gerade darin
da hätten hinter den Linien Bat
gewesen sei.
ganz richtig. und Reserve.
Mark, babe de feien aber die Neuforderungen f Etat erhöhe die Matrikularbeiträge ure 35 n, aus den Mehrausgaben für Heer und Ueberschuß des zurückgegangen, 33 Millionen überschritten hätte zinsen um fünf Millionen sei au wendungen für Heer und Marine. samkeit werde sich in diesem Eta die Srarsamkeit eines einzelnen Et für die Finanzlage, sondern d Auch ohne Militarvorlage wür in den nächsten Fahren außerordentlich wachsen. er in der Thronrede gelesen: ibnen gebührenden Ueberweisungen gemeinsamen
Matrikularbeiträge 349 Millionen
n. Die Erhöhung der Schulden- ch eine Folge extraordinärer Auf⸗ Trotz aller Absichten der Sxrar—⸗ t nichts Echebliches streichen lassen; ats sei überhaupt nicht entscheidend ie gesammte gesetzliche Organisation. Heer und Marine Mit Erstaunen babe Die Bundesstaaten werden in den eine mehr als ausreichende Deckung Matrikularbeitrãge
den die Ausgaben für
Matritularbeitrãge l Ueberweisungen, der Thronrede gesagt, daß 349 Millienen
Ueberweisungen
mehr als ausreichend seien, um 356 Millionen zu decken.
42 Millicnen, und der neue Etat sei ni ie vreußische
ꝛ t gũnstiger. Eine Wendung zum
esseren sei nicht eir allernothwendigste zu bes Erhöhung erfahren, und Culturauf⸗
Thronrede sage⸗ die neuen Ausgaben seien auf das die Ausgaben für Culturzwecke könnten keine eichskanzler gesagt, jedes Volk habe eine erfüllen. Die Mehrforderungen für Heer und M Man wolle zu neuen Reichssteuern ahn habe das and in Süd⸗
dabei habe der R
schränkten die Culturaufgaben. übergeben, und der Staatssecretär Freiherr von Mal Er sei mit dem Hut in der nanz-Minister zum andern un mackrichtung für neue Steuern die er jetzt vorlege. Plus reiche mit den 58 64 Millionen der neuen Militär- aus. Das Tabacksteuerproject habe man aufgegeben, eute beunruhigt, Werthverschieb racht habe, weil man es ni steuer bringe 30 Millionen, mehr als Summen. Der Reichskanzler nehme es e und die Consumenten nichts merkten. illiönen? Würden sie die Brauereien bezahlen, so Berechnung des Herrn Rösicke die besteingerichteten, nittlich ihre Dividende von 54 auf 11 ne Vernichtung des Anlagekapitals um die Ausschänker würden es be⸗ könne man doch nicht als Luxus eue Steuern schmälern rklärten es für das beste Branntweinpest, Vertheuerung verschlechtere were dessen Coneurrenz In diesem Etat würden 731 Millionen steuern vom deutschen hrlich, oder 70 10 für Einkommensteuer in io der preußischen Bevölkerung, Millionen, mit einem Einkommen unter
Programm entwickelt. deutschland herumgereist von einem Fir habe sich nach deren besonderen Gesch erkundigt, und so sei die Speisekarte entstanden. Aber selbst sein herausgerechnetes noch nicht für die erforderlichen
ungen und wilde Speculation cht mehr brauche. Die neue Bier⸗ die Hälfte der ganzen erforderlichen — leicht, weil es nicht bis an den Ausschank komm Woher kãmen denn die 30 M würden nach der größten Brauereien durchsch kürzen müssen, das wäre ei 7250, oder meine der Reichskanzler : Die Ausgaben für Bi bejeichnen, den man leichten Herzens durch n Selbst Autoritäten der Regierung e zu theueres und gesundes Bier. Durch solche man die Qualität des Bieres und ersch dem Branntwein. Mark Brutto aus Zöllen und Verbrauchs Volk aufgebracht, das mache pro Kopf 14 4 jä eine Familie von fünf P j Preußen habe ergeben, daß 31 Millionen unter den 30 dem steuerpflichtigen Betrag von 9090 6 fürlieb ne Unfallversicherung ergebe, daß durchschnittli würd Daß eine Wendung zum bar sei, zeigten die Oktober⸗-Ergebnisse, hätten, was durch die Cholera gestört sei.
Die scharfe
hmen müßten. Die 6 Tagelohn be⸗
ern nicht wahrnehm⸗ r einmal nachgeholt Im Gegentheil seien die
zahlt würden.
*
Oktober⸗Einnahmen Preußens niedriger gewesen als im Vorjahre. Dasselbe ersehe man aus den Ergebnissen der Stempel ⸗Einnahmen. Siese Situation sei nicht so vorübergehend, wie manche annähmen. Man habe seit 1890 eine anhaltende Depression zu bekämpfen. Im erften Salbjahr 1892 sei die Zahl der Konkurse um 1303 größer ¶ gewesen als der Durchschnitt der ersten Halbjahre feit 13909. Die Kapital⸗ und Steuerkraft Deutschlands sei durch die großen eee , für militärische Zwecke in den letzten Jahren gewiß schon erheblich in Frage gestellt. Gehe es nun noch weiter, so werde trotz vermehrter Soldaten durch die erschũt terte Kapitalkraft auch zuletzt die Wehrkraft des Landes nicht gestärkt, sondern geschwächt werben, und dies zu verhindern, halte er für eine gebieterische und patrigtische Pflicht. Von diesem Standpunkte aus werde seine Partei die Militärvorlage demuächst in nähere Berathung ziehen.
Reichskanzler Graf von Caprivi:
Der Herr Abg. Richter hat im Beginn seiner Rede mich in einer Weise angegriffen, die die denkbar schärfste war, der ich aber irgend eine Berechtigung nicht zuerkennen kann. Er hat die Behauptung aufgestellt, ich folgte dem Grundsatz, daß der Zweck die Mittel heilige. und mir wäre heute schwarz, was mir gestern weiß gewesen wäre. (Widerspruch von links.
Der Herr Abgeordnete hat, indem er dies sagte, sich auf meine Rede vom vorigen Jahre gestützt und diese als Beweis angeführt, aber nur diejenigen Stellen aus dem Zufammenhang gerissen, die ihm etwa passen konnten. Ich muß nun um die Erlaubniß bitten, auf diese Rede vom vorigen Jahre zurückzukommen. Ich habe in dieser Rede vom vorigen Jahre an einer Stelle wörtlich Folgendes gesagt:
Wenn ich eine Truppe zu führen hätte und wüßte: sie soll sich
morgen schlagen, — dann würde ich das Bestreben haben, sie
heute Nacht ruhig schlafen zu lassen.
Ich habe nach einer längeren Ausführung in diesen Worten zu⸗ sammengefaßt, daß ich nicht Willens wäre, die Nation zu beunruhigen, ohne daß eine Nothwendigkeit vorläge. Ich habe denselben Stand⸗ punkt in meiner letzten Rede festgehalten: ich habe Alles vermieden, was beunruhigen könnte. Wenn ich aber bei diesem militärischen Gleichniß stehen bleiben darf: ich babe nicht Alarm geschlagen, son⸗ dern ich habe die schlafende Truppe ruhig aufwecken lassen, weil ich wünsche, daß sie an die Gewehre tritt, daß sie namentlich aufgerufen wird, um festzustellen, ob sie noch stark genug ist; damit sie Waffen und Munition nachsieht und sich dann wieder zur Ruhe legt.
Ich habe in derselben Rede vom vorigen Jahre gesagt:
Ich will damit nicht sagen, daß unsere Armeeverwaltung nicht das Aeußerste einsetzen muß. Ich will aber nicht leugnen, daß, wenn es hart auf hart kommt, wir großen Gefahren ausgesetzt sind;
aber beunruhigen können wir uns immer noch später, so weit ist die Sache noch nicht.
Ich habe in derselben Rede weiter gesagt:
Venn wir Deutsche haben einen Factor, der uns hoffen lãhtꝰ daß, wenn es noth wird, wir unsere Armee verstärken können: die steigende Bevölkerungsziffer. .
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß im nächsten Winter die Regierungen mit diesem hohen Hause in Verhandlung darüber eintreten werden, wie diese steigende Bevölkerungsziffer ausgenutzt werden kann, um auch unsere Wehrkraft eiftsprechend zu steigern.
Also ich bin mir im vorigen Winter darüber jo klar gewesen, als ich mir heute bin, daß wir nicht am Ende der Entwickelung unserer Wehrkraft sind. Wenn ich im vorigen Jahre Sie nicht auf⸗— rufen, Sie nicht in der Ruhe habe stören wollen, so hatte das seinen Grund darin, das dies keinen Zweck gehabt hãtte.
Ich habe Ihnen geschildert, wie im Jahre 1890 das Verd v'sche Project aufgestellt wurde, welche Schicksale es im preußischen Staats⸗ Ministerium gehabt hat, und habe Ihnen gesagt, daß Jahre — bis jetzt — darüber hingegangen sind, in denen dies Project weiterer Prüfung unterzogen wurde. Im vorigen Jahre war diese Prüfung noch nicht so weit gediehen, daß wir im stande gewesen wären, dem bohen Hause ein Project vorzulegen, auf dessen Annahme wir hoffen konnten. Da der Zustand im vorigen Jahre ein solcher war, habe ich mich gehütet, irgend ein unnöthig beunruhigendes Wort zu sagen. Ich habe mich aber auch wohl gehütet, zu verschweigen, daß wir uns in einer Lage befinden, in der die Steigerung unserer Wehrkraft noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden darf.
Der Herr Abgeordnete hat mir unterstellt — und das ist nicht die einzige irrige Unterstellung in seiner langen Rede —, ich habe hier den Werth der italienischen Bundesgenossenschaft heruntergesetzt; ich hätte gesagt, Italien sei zu nichts da, als um Oesterreich den Rücken zu decken. Ich rufe das hohe Haus zum Zeugen dafür auf, ob ich das gesagt habe: der stenographische Bericht enthält kein Wort davon, und wenn der Herr Abgeordnete den Versuch machen will, mich zu Aeußerungen über die Zukunftsstrategie des Dreibundes zu. drängen, so hat er hiermit einen Fehlschlag gethan; das werde ich nicht thun. (Bravo! rechts.)
Der Herr Abgeordnete hat die Behauptung aufgestellt, ich habe einen ungerechten Ausspruch gegen den Reichstag gethan in Bezug auf dessen Verdienste um die Vermehrung, die Stärkung der deutschen Webrkraft seit dem Jahre 1870. Den Ausspruch habe ich nicht gethan. Ich habe, als ich das vorige Mal die Ehre hatte, vor Ihnen zu sprechen, ausdrücklich hervorgehoben, daß wie von Seiten der Ver⸗ waltung, so auch von Seiten des Reichstags das Mögliche geschehen wäre, um die deutsche Wehrkraft in einen brauchbaren, tüchtigen Zu⸗ stand zu versetzen. Wenn ich das von dem Deutschen Reichstag gesagt habe, so kann ich das zu meinem Bedauern in einem solchen Umfange von der freisinnigen Partei nicht sagen. (Heiterkeit links.)
Mit Ausnahme des Jahres 1888 hat, so viel ich sehe, die frei⸗ sinnige Partei allen den Forderungen der verbündeten Regierungen, welche auf eine organische Stãrkung unserer Wehrkraft abzielten, widerstanden. Die freisinnige Partei hat widersprochen der Fest⸗ setzung der Friedens prãsenzstãrke in der Verfassung des Norddeutschen Bundes mit 15 Stimmen, — 2 waren dafür; dem Gesetz vom 9g. Dezember 1871, betreffend die Friedensprãsenzstãcke, hat die Ge⸗ sammtheit der freisinnigen Partei widersprochen; sie hat dem Militär⸗ gesetz widersprochen mit 32 Stimmen, während nur 8 dafür waren; sie hat dem Gesetz über die Ergänzung des Reichs⸗Militãrgesetzes vom 6. Mai 1880 widersprochen in ihrer Gesammtheit; sie hat dem Gesetz, betreffend die Friedens⸗ prãsenzstãrke, vom 25. November 1886 widersprochen in der Gesammt⸗ heit; sie hat später geschlossen gegen denselben unveränderten Entwurf noch einmal gestimmt; sie hat nicht widersprochen dem Gesetz, be⸗ treffend Veränderung der Wehrpflicht, vom 11. Februar 1888; sie hat widersprochen dem Gesetz, betreffend Aenderung der Friedensprãsenz⸗ stärke im Jahre 1890, in ihrer Gesammtheit. Ich meine also, daß,
Haus das vollste Recht hat, für sich in Anspruch was vog ihm fũr die das gleiche Verdienst en Maße zugesprochen
wenn auch dies hohe zu nehmen, daß es nichts versäumt bat, Stärkung unserer Wehwflicht gefordert wurde, doch nicht der freisinnigen Partei in demselb werden kann. (Sehr richtig! rechts.
Der Herr Abg. Richter gerirte sich hier als Vertreter des Hauses nach dieser Richtung. Ich glaube, das war nicht klug; die Rolle hätte er lieber nicht annehmen sollen. (Sehr richtig! echt.)
In Preußen, nachdem der Conflict angefangen hatte und der Abgeordneter der freisinnigen Partei den Nun, right or wrong, my country! Recht oder Umrtrecht, mein Vaterland! Das war schön und vatriotisch von ihm; aber es kam drei Jahre zu spät. Im Jahre 1866 — und ich entsinne mich dessen noch mit Freuden — ging aus Breslau von frei⸗ sinnigem Munde der Ruf aus: Die preußische Demokratie wird immer da zu finden sein, wo Preußens Kriegsfahne weht. Das hebend; nur kam es auch 6 Jahre zu spät. Die Reorganisatisn war 1861 angefangen worden, und wenn man auf die Freisinnigen gehört hätte, so wären Preußens Fahnen im Jahre 1855 nicht zum Wehen Bravo! rechts.)
Die Militärvorlage steht nicht auf der heutigen Tagesordnung, und ich will mich auch hüten, auf Einzelheiten einzugehen, am aller⸗ wenigsten auf Zahlen. Ich bin von der Zahlenwuth persõnlich so wenig besessen, daß ich mich auch im Folgenden darauf gar nicht ein⸗ Aber ich muß doch einige Bemerkungen wenigstens richtig stellen, und zwar ist die wesentlichste darunter die, die er dahin zusammenzufassen suchte, daß ich eine falsche Darstellung von den Wirkungen dieses Gesetzes auf unsere Wehrkraft gegeben hãtte.
Er hat mir bierbei vorgeworfen, ich hätte bei Vertheidigung dieser Vorlage unsere Schwächen zu sehr bloßgelegt. Ich möchte nun mal von Herrn Richter wissen, wie ich denn eigentlich diese Vorlage ver⸗ theidigen soll. Ueber die auswärtige Politik seine Wißbegier zu be⸗ friedigen, wird mir leider nicht überall möglich sein; über unsere Bundesgenossen noch mehr zu ich denn nun
dänische Krieg kam, hat ein Ausspruch gethan:
gekommen.
lassen werde.
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unsere Kräfte ungenügend
ich den Schleier von einigen Blößen, unsere Organisation zur Zeit hat, wegziehe? Und ich werde mir er⸗ lauben, ihn jetzt noch etwas weiter wegzuziehen, weil ich eben sehe, daß mir kein anderes Mittel übrig bleibt. Nothwendigkeit einer Verstärkung unserer ich selbst diesen Schaden in Kauf nehme in der Ueberzeugung, daß Sie schließlich doch der Vorlage zustimmen werden.
Wir baben — und das wird der Herr Abg. Richter ja zugeben — eine verstümmelte dreijährige Dienstzeit und eine verkrüppelte Wehrpflicht.
Das erstere Factum, daß die dreijährige Dienstzeit Formen an⸗ genommen hat, die auf die Dauer nicht haltbar. sind, ist, glaube ich, ziemlich allgemein anerkannt. Hier muß Wandel geschaffen werden. Der Herr Abg. Richter ist nun der Ansicht: gebt die zweijährige Dienstzeit, dann bekommt Ihr ohne weiteres mehr Soldaten. Weiter vielleicht noch einige kleine Compensationen in Bezug auf Patronenzahl u. dergl., aher auf eine Verstärkung scheint er nicht eingehen zu wollen.
Ja, wenn wir nun den Spieß umkehrten, wenn wir nun ein Paroli darauf böten und sagten: wir geben zu, der jetzige Zustand ist nicht erträglich, Ihr wollt uns aber die Compensationen nicht geben, deren wir zu bedürfen glauben — was bleibt uns dann übrig? Wenn wir einen Conflict nicht wollen, dann gehen wir auf die volle drei- jährige Dienstzeit zurück, die verstümmelte wollen wir nicht länger, wir entlassen keine Dispositionsurlauber mehr, sondern schwãchen unser Contingent um die jährliche Zahl der Dispositionsurlauber, gehen auf die vollen drei Jahre Dienstzeit zurück und fragen nicht, was aus Deunschland wird. aus verfassungs mäßiger, aber, glaube ich, überaus gefährlicher Weg; die verbündeten Regierungen werden, wie ich annehme, diesen Weg nicht betreten.
Die verstümmelte dreijährige Dienstzeit wirkt ja sehr verschieden sie wirkt auf Truppentheile mit einem starken Etat anders als auf solche mit schwachem Etat; sie wirkt anders in lãndlichen Districten, Aber darüber, daß sie nach⸗ theilig wirkt, und daß da Abhilfe geschaffen werden muß, ist, glaube Und wenn wir die Abhilfe in der zweijährigen nstzeit zu finden glauben, so geschieht dies — das wiederhole ich nochmals — immer nur unter der Voraussetzung, daß wir die Compen⸗ sationen bekommen, die wir nöthig halten.
Nun scheint der Herr Abgeordnete — und ich muß deshalb noch einmal darauf zurückkommen — doch nicht ganz gefaßt zu haben, welchen Werth wir auf die Verjüngung legen. Wir haben jetzt einen Zustand, bei welchem nach Ausweis der Ihnen vorgelegten gedruckten Resultate des Ersatzgeschäfts für 1391 etwa 88 000 Mann der Reserve überwiesen worden sind und 15000 verfügbar blieben, rund 100 000 Mann, von denen 15000 etwa zu einer Reserveübung eingezogen werden; die anderen gehen militärisch ganz leer aus. also ein Zustand, welcher bewirkt, daß gegen 100 000 Leute jähr⸗ eine Million und zweimalhunderttausend Leute, wenn Jahre der Wehrpflicht in Betracht ziehe, Von diesen Leuten mag im Laufe der Mobilmachung Mancher herangezogen werden als Ersatz⸗ reservist, auch als Landsturmmann, aber er wird erst später heran⸗ gezogen, er wird herangezogen werden, wenn die erste Entscheidung gefallen, das erste Blut geflossen ist. Seine Ausbildung wird, wenn man sie auch noch so sehr beschränkt, fordern. Es bleibt also bestehen, selbs 60 000 reducire, indem ich annehme: man hat bisher in die Ersatz⸗ von Leuten geschrieben, deren körperliche cht, sie lieber zu Hause zu lassen,
Ich bin so fest von der Wehrkraft überzeugt, daß
giebt er un
(Bewegung links) Das wäre ein durch⸗
rkt anders in großen Städten.
ich, kein Zweifel.
.
Es entsteht
lich — d. h. ich auch nur die ersten 12
immer eine gewisse Zeit er⸗ t wenn ich diese 100 000 auf
reserve eine große Anzah Beschaffenheit es mehr räthlich ma — daß immer 60 000 Mann jährlich übrig bleiben würden, herangezogen werden.
Was ist die Folge? Wir brau zahl, um den Zukunftskrieg zu bestehen. die unsere jetzige Organisation, um einen trivial Ofen sitzen läßt, alte Leute heran⸗ wirthschaftlich und finanziell. alte Leute heranzuziehen, wenn man alte Leute
chen einmal eine größere Truppen⸗ Es werden also für diese jungen Leute, druck zu gebrauchen, hinter dem Das ist ein Fehler militärisch, Es ist ein Fehler militãrisch, Und da ich hier wieder das Wort ich sagen, daß ich es in dieser Debatte ein schem Sinne gebrauche. zweiunddreißig Jahren ein alter Mann,
gebrauche, so will für alle Mal in militãri Sinne ist ein Mann von
In militärischem