1892 / 295 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Dec 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Der bisherige Verlauf der Brüsseler Conferenz hat diese In⸗ struetion vollkommen gerechtfertigt. Wollte ich hierauf weiter ein⸗ gehen, so würde ich auch das Verhalten anderer Regierungen zum Gegenstand meiner Aeußerungen machen müssen und würde dadurch den Erfolg der Bemühungen der vereinigten Regierungen vielleicht in Frage stellen. Es wird also keins der Mitglieder der ver⸗ bündeten Regierungen heute hier weiter auf die Sache eingehen.

Ich lege nur Werth darauf, öffentlich noch auszusprechen: Es ist in Brüssel ein Dr. Arendt erschienen (Heiterkeit) und hat sich bei dem Kaiserlichen Gesandten durch ein Empfehlungsschreiben des Grafen Mirbach ⸗Sorquitten eingeführt. (Hört, Hört! links.) Der Herr gerirt sich dort als Vertreter von deutschen Bimetallisten. Ich lege Werth darauf, für Inland und Ausland zu constatiren, daß dieser Herr nicht in den mindesten Beziehungen zur deutschen Regierung steht. (Große Heiterkeit und lebhafter Beifall links. Bewegung rechts.)

Auf Antrag des Abg. von Schalscha (Centr.) findet eine Besprechung der Interpellation statt.

Abg. Freiherr von Pfetten (Centr.) führt aus, daß die Wiederherstellung der Doppelwährung von großer Bedeutung für die Landwirthschaft sei, und zwar müßten die landwirthschaftlichen Interessen der verschiedenen Landestheile als solidarisch betrachtet werden. Die Interpellanten wollten den Silberpreis nicht erhöhen, sondern nur seinem weiteren Sinken entgegenwirken. Bei dem zu⸗ nehmenden Angebot des Silbers auf dem Markt könnten Bestrebungen zur Erhöhung des Silberpreises nur auf kurze Zeit wirken und würden schließlich nur zu einem Krach führen, der eine noch größere Silberentwerthung zur Folge hätte, als wenn man den Prozeß sich naturgemäß vollziehen lasse. Die Währungsfrage sei deshalb so außerordentlich schwierig, weil das Metall, das man als ,, Tauschmittel und gesetzmäßigen Werthmesser behandele, selbst Werthschwankungen unter⸗ liege, und weil diese Schwankungen von außerordentlichem Einfluß auf die wirthschaftlichen Verhältnisse der Nation seien. Dieser Ein⸗ fluß sei sogar im täglichen Leben bemerkbar, er mache sich sofort in den Preisen sämmtlicher Consumartikel geltend. Ebenso machten sich die Werthschwankungen in der Verschuldung des Grundbesitzes fühlbar. Die Schulden seien ziffermäßig festgestellt, diese Ziffer ändere sich nicht, dagegen verändere 1 die Ziffer des Werths des Grundbesitzes abgesehen von allen anderen Einflüssen nach den Werthschwankungen des Metalls, das als gesetzlicher Werthmesser anerkannt sei. Wenn man jetzt de lege ferenda zu entscheiden hätte, würde sich sicherlich keine Mehrheit für die Einführung der Goldwährung finden. Den Vortheil davon habe nur der Börsen⸗ handel, nicht die Landwirthschaft und der Gewerbebetrieb. Der kleine Geschäftsmann lege übrigens mehr Werth darauf, daß recht⸗ zeitig gezahlt werde, als darauf, ob in Gold oder Silber gezahlt werde. Wenn man es erreichen könnte, daß regelmäßig gezahlt werde, gleichviel, ob in Gold oder Silber, so wäre das für die Verhält⸗ nisse des täglichen Lebens viel wichtiger. Auch die Creditgewährung beim Getreidehandel schädige die Landwirthschaft empfindlich. Da sich darin aber nichts ändern lasse, so müsse man einer weiteren Silberentwerthung entgegenwirken.

Abg. von Kar dorff (Rp.): Es sei nicht gerade angenehm, vor einem leeren Hause zu reden. Aber er spreche nicht nur für den Reichstag, sondern auch für das Land, und deshalb könne er nicht so kurz sein, wie er es wünschte. Er müsse zunächst für Herrn Dr. Arendt mit einem Wort eintreten. Arendt sei Mit⸗ glied des preußischen Abgeordnetenhauses. Arendt sei in Brüssel erschienen und habe sich durch eine Visitenkarte des Abg. Grafen von Mirbach beim deutschen Gesandten als Abgesandter der preußischen Bimetallisten eingeführt. Daß man den Verdacht gehabt habe, Dr. Arendt könnte von der Regierung hingeschickt sein, werde kaum jemand annehmen. Dr. Arendt werde auch von seinen Gegnern als einer der gelehrtesten Kenner der Währungsfrage anerkannt. Das habe Soetbeer anerkannt und auch der Abg. Dr. Bamberger. Es sei also sehr verdienstlich gewesen, daß Arendt nach Brüssel ge⸗ gangen sei. Er sei dort hingegangen mit dem xredlichen Bestreben, irgend eine Einigung herbeizuführen, und ein solches Bestreben könne man nicht verurtheilen. 250 landwirthschaftliche Vereine Englands hätten einstimmig eine Resolution gefaßt, daß der Silberwerth wiederhergestellt werde. Er (Redner) glaube, selbst seine entschiedensten Gegner in der Währungsfrage würden den Satz zugeben: eine sehr starke Vermehrung der Umlaufsmittel bringt höhere Fiel hervor, und eine Beschränkung der Umlaufsmittel bringt niedere Preise hervor. Das sei als eine bolkswirthschaftliche Wahrheit für alle Zeiten festgestellt. Auf die sinkenden Preise der Landwirthschaft sei die Beschränkung der Umlaufsmittel zurückzuführen. Die Landwirthschaft verkaufe trotz der diesmaligen guten Ernte unter den Productionskosten. Woher sei das gekommen? Er habe es im vorigen Jahre vorausgesagt: lediglich durch die Einführung der Goldwährung in Oesterreich. Es würden dort die Papiere außer Eurs gesetzt. Man möge beachten, daß Papier ein gesetzliches Zahlungsmittel nur soweit sei, als es wieder in Geld eingelöst werde. Die Blüthe Griechenlands habe zusammengehangen mit den Erträgen aus den Silberbergwerken Laurions und die Blüthe Roms mit den Erträgen der Silberbergwerke in Spanien, Thracien und Macedonien, und das Aufblühen Deutschlands im Mittelalter mit den Silber⸗ und Golderträgen Amerikas u. s. w. Man weise nun auf die Silberausbeute Amerikas hin und sage, der Preis des Silbers müsse herabsinken bei einer solchen Massen⸗ production. Der Preis des Goldes sei auch nicht gesunken bei der amerikanischen Goldproduction. Ein wirkliches Steigen der Cultur werde nur möglich sein, wenn dem Golde diejenige Stellung eingeräumt werde, die es früher eingenommen habe. Was sehe man seit Ein⸗ führung der Goldwährung? Nichts als Jammer, Elend und Noth. Er sei noch heute ein großer Verehrer des Fuͤrsten Bismarck. Aber er halte es für eine große Sünde, daß der Fürst Bismarck es abgelehnt habe, sich mit der Währungsfrage überhaupt zu beschaäͤftigen. Es sei die erste und vornehmste Aufgabe jedes deutschen Staatsmannes, dafür zu sorgen, daß die Landwirthschaft wieder zu ihrem Rechte komme. Außer der Soeialdemokratie habe kein Mensch ein Interesse an der, Goldwährung. Wollte die Socialdemokratie wirklich die Arbeiterinteressen schützen, so müßte sie sich sagen, daß jedes Zuströmen der Edelmetalle in den Weltmarkt— verkehr immer die Unternehmungslust und die allgemeine Entwickelung der Cultur gefördert habe. Der Reichskanzler habe gesagt, es scheine ihm, als wolle man Antisemitismus und Bimetallismus jetzt vor denselben Wagen spannen. Die Antisemiten seien, glaube er (Redner), zum größten Theil Bimetallisten. Das sei das einzig Richtige an der Sache, aber im übrigen gebe es kein besseres Mittel, der antisemitischen Bewegung entgegenzutreten oder ihr das Gift zu nehmen, das sie jetzt durch das ganze Land verbreite, als die Wiederherstellung eines sicheren Fort 66 in Handel und Ge⸗ werbe und namentlich in der Landwirthschaft. Sobald die deutsche Regierung die Währungsfrage in die Hand nehme, sei sie entschieden, denn Frankreich willige ein. Man sage zwar, ohne England ginge die Sache nicht; man vergesse aber, daß England in Indien die freie Silberprägung habe. Soetbeer habe 3 vor seinem Tode für die Brüsseler Conferenz geschrieben: „Die fortgesetzte Entwerthung des Silbers in den letzten zwanzig Jahren hat einen der verderblichsten Einflüsse auf den Verkehr und auf die landwirthschaftlichen Interessen aller ci vilisirten Nationen ausgeübt und geradezu unerträgliche Ver⸗ hältnisse geschaffen.! Das sage . e Mann, der die größte ihm be⸗ kannte Autorität sei. Wenn die Brüsseler Conferenz ohne Ergebniß verlaufe, dann werde Amerika wahrscheinlich entweder Repressivmaß⸗ regeln ergreifen gegen die Staaten, die ihm nicht in der lr. frage entgegenkämen, oder es werde einen Silberkrach herbeiführen, und was es für die Landwirthschaft bedeute, wenn das Silber um 10 bis

15 90 falle, was es für den Getreidepreis bedeute, wenn er von 12 bis

13 auf 7 bis 8 M falle, brauche er nicht auseinanderzusetzen. Die luctuationen des Silberpreises ständen in einem offenbgren Zusammen⸗ ang mit denen des Getreidepreises.! Die Industrie leide

weniger darunter, namentlich die Eisenindustrie, weil sie meist

in Tänder exportire, die gleichfalls die Goldwährung hätten.

Was zu leiden habe, sei lediglich die Landwirthschaft, und

diese sei doch das Wichtigste, denn die , . des deutschen

Vaterlandes hänge hauptsächlich davon ab, ob die Landwirthschaft ge⸗

deihe oder nicht. Nun habe man eine neue Militärvorlage vor sich.

Wenn die Regierung nichts für die Landwirthschaft thue, dann sei es

unmöglich, daß das Land die Lasten tragen könne, die ihm mit den

60 Millionen zugemuthet würden. Wenn die Regierungen den Be⸗

strehungen auf Rehabilitirung des Silbers entgegenkämen, dann sei

die Sache eine ganz andere, dann werde die Landwirthschaft immer mehr gedeihen, und dann werde seine Partei nicht nur für diese

60 Millionen, sondern für viel höhere Summen stimmen.

Abg. Dr. Bamberger (dfr.): Er habe sich nicht zur Unter⸗ stützung des Antrages auf Besprechung der Interpellation erboten, nicht weil er sich vor einer Debatte gefürchtet habe, sondern aus zwei anderen Gründen. In dem Augenblick, wo man eine so schwer wiegende Frage, auf die Deutschland mik der größten Spannung hinborche, die Militärvorlage, berathe, scheine es ihm unzweckmäßig, diese Berathung durch eine so gänzlich werthlose Debatte zu unter⸗ brechen. Die Legende, daß er prophezeit hätte, das Silber werde zu dem Golde immer in dem festen Verhältniß von 1: 15 stehen, habe er hier schon oft wiederholen hören, aber er habe so etwas nie behauptet. Er habe nur gesagt, das heutige Verhältniß von 1: 15 stimme überein mit dem Durchschnittsstadium eines ganzen Jahrhunderts; kein Wort der Prophezeiung habe er daran geknüpft. Sei er es doch gewesen, der die Sistirung der Silberverkäufe ge⸗ tadelt habe, weil er vorausgesehen habe, daß der Silberpreis sehr er⸗ heblich sinken würde. Was nun die Interpellation betreffe, so be⸗ haupteten die Herren nach beiden Seiten hin Unzutreffendes. Er wolle es dahingestellt sein lassen, ob es richtig gewesen sei, eine Inter⸗ pellation einzubringen auf die Berichte einiger Zeitungen hin, die vielleicht die Sache einseitig dargestellt hätten. Es wäre doch richtiger gewesen, sich vorher auf autoritative Weise zu vergewissern. was die anderen Regierungen thäten und was die deutsche gethan habe. Es sei durchaus nicht richtig, daß die anderen Regierungen sich einmüthig den Bestrebungen der Vereinigten Staaten angeschlossen hätten. Die Haltung der deutschen Regierung sei durchaus nicht so ablehnend gewesen, als ihr untergeschoben werde. Schon die Be— schickung der Conferenz sei das Gegentheil eines ablehnenden Ver— haltens gewesen. Wenn die verbündeten Regierungen diese Be⸗ strebungen bekämpfen wollten, so hätten sie einfach, wie unter dem Fürsten Bismarck 1878, die Conferenz garnicht beschickt. 1381 habe die Regierung eine Conferenz in gerade so platonischer Weise beschickt, wie jetzt die Brüsseler. Ein Mitglied des Reichs⸗Schatzamts und des Reichs⸗ bank-⸗Directoriums als Vertreter der deutschen Regierung in Brüssel hätten erklärt, sie verkennten nicht, daß die beständigen Schwankungen des Silbers sehr bedauerlich seien, und daß es sehr nützlich wäre, auch für die ökonomischen Interessen des Reichs selbst, jenen dauernd ab⸗ zuhelfen. Sie habe daher geglaubt., der Einladung der Vereinigten Staaten nachkommen zu müssen. Immerhin habe die Regierung ihren Delegirten die strieteste Reserve auferlegt. Was seien denn auch die großen Dinge, zu denen die deutschen Vertreter ihre Zustimmung hätten geben sollen? Als man zusammengekommen sei, habe man natürlich erwartet, daß die Amerikaner, welche die Sache doch veranlaßt hätten, mit bestimmten Vorschlägen kommen würden. Man sei allge⸗ mein enttäuscht gewesen, daß die Amerikaner keine Vor—⸗ schläge gebracht hätten. Schließlich hätten sie verlangt, man möge dem Antrage zustimmen, daß es wiünschens⸗ werth wäre, wenn Mittel und Wege gefunden würden, um den Preis⸗ sturz des Silbers in der Welt zu verhindern. Was hätte denn dieser nichtssagenden Bethätigung gegenüber geschehen sollen? Alle Staaten hätten erklärt, das bedeute garnichts, und der Ausgang sei gewesen, daß nicht in diesem Sinne gestimmt worden sei. Die Erfahrungen hätten gezeigt, daß mit jeder neuen Conferenz die Sache des inn tallleim immer tiefer gesunken sei; noch tiefer als nach dieser Brüsseler Conferenz könne sie kaum sinken. Amerika habe den Bimetallismus auf der Brüsseler Conferenz zur Verhandlung stellen wollen; aber es habe diese Frage vollständig fallen lassen müssen, weil England jedes Eingehen darauf abgelehnt habe. Heute sei der Bimetallismus todt. Der Bimetallismus sei a limine ausgeschieden, selbst von der letzten Brüsseler Conferenz; sie habe sich auf die Frage beschränkt: Was kann man thun, um den Silberpreis zu heben? Dafür seien mehrere Recepte zum Vorschein gekommen. Am weitesten sei der Vorschlag des englischen Barons Alfred von Rothschild gegangen, dessen Recept gelautet habe: Sämmtliche Staaten, die hier vertreten sind, sollen sich vereinigen, während fünf Jahre jährlich eine Summe von etwa 100 Millionen Mark auszugeben, um Silber anzukaufen und dadurch dessen Preis zu heben, vorausgesetzt, daß Amerika sich verpflichtet, sein Sherman⸗Gesetz, wonach jährlich 54 Millionen Unzen Silber vom Staat angekauft werden, aufrecht zu erhalten. Ueber diesen Antrag des Herrn von Rothschild, dem man als dem angesehensten Banquier Europas auf der Conferenz mit der ,,. Deferenz entgegengekommen sei, sei in der Commission eifrig in und her debattirt und er . abgelehnt. Bei der Berathung im Plenum habe Rothschild seinen Antrag selbst zurückgezogen. Er würde eine Liebesgabe für die amerikanischen und mexikanischen Minenbesitzer bedeutet haben. Ein anderer Vorschlag. der schon aus dem Jahre 1878 herrühre und auch von Herrn von Dechend in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ in nues vertreten worden sei, sei von Herrn Moritz Lebi gemacht und sei dahin gegangen, alles Gold. und Papiergeld unter 20 Fr. aus dem Verkehr verschwinden zu lassen. Das wäre ein Tropfen auf den heißen Stein. Die englischen und amerikanischen Delegirten hätten sich dagegen erklärt. Noch andere Vorschläge seien in Brüssel gemacht, um diese Quadratur des Cirkels zu finden. Einer der fünf englischen Delegirten habe am letzten Tage der Conferenz noch den Vorschlag n en. alle europäischen Staaten sollten sich verpflichten, Silber⸗ barren zu einem festen Preise anzukaufen und ag en Silbermünz⸗ scheine auszugeben, die im internationalen Verkehr berechtigt sein sollten. Ein solcher Gesetzesvorschlag wäre schon hier im Hause ganz aussichtslos. Die englischen Delegirten hätten eine perhorresecirende Stellung eingenommen gegen alles. was dem Bimetallismus ähnlich sehen könnte. Selbst Alfred von Rothschild habe sich als einen ab⸗ gesagten Feind des Bimetallismus bekannt. England habe an dem Silber⸗ preis noch ein besonderes Interesse wegen seiner indischen Besitzungen; aber welches Interesse habe Deutschland daran? Jeden Augenblick könne, auch wenn die Lage noch so friedlich scheine, ein Krieg hereinbrechen. Angesichts dessen schlage man ein Münzbündniß vor, das beim ersten Kanonenschuß in die Brüche gehen würde. Arch die Staaten der lateinischen Convention dächten nicht daran, sich in einen neuen Münzvertrag einzulassen; die Schweiz habe dies schon ausdrücklich erklärt. 1881 sei das ursprüngliche Verhältniß von Gold zu Silber von 1315 auf 1: 18 gefallen, jetzt sei der Silberpreis noch um 35 00 niedriger geworden. Nun solle einmal jemand verrechnen. wie man mit 500 bis 900 Millionen durch eine künstliche Vertragsschraube den Silberwerth um 35 0/ erhöhen könne.

Abg. Leuschner (Rp): Die wirthschaftlichen Verhältnisse seien

in Deutschland so herniedergegangen, weil gerade durch die Ent⸗ werthung des Silbers Handel und Production in bedeutendem Maße litten. Wenn seine Partei Schritte gegen diese Entwerthung befür⸗ worte, so handele sie keineswegs ausschließlich im agrarischen Interesse oder im Interesse des Bergbaues. ie Valutadifferenz sei der springende Punkt, der ganzen Zeitlage. Wie sehr die deutsche 3 geschädigt werde, rig folgendes Beispiel. Eine

. habe für gewöhnlich in den Silberlaͤndern einen Werth von

2 Schilling in englischem oder 26 in deutschem Geld. Wenn jemand

mit einem zr fen uantum Waaren aus einem Goldland in ein

Silberland gefahren sei, so hätten früher 10 009 Rupien genügt, um

diese Waaren zu erstehen. Jetzt müsse der Chinese für dieselben

Waaren 15096 Rupien bezahlen. Aus diesem Grunde leide die

ganze Industrie ganz ungeheuer unter der Goldwährung. Wenn

die Entwerthung des Silbers so fortgehe, wie in den letzten z Jahren, dann gehe man unhaltbaren Zuständen 2 dern gn, auch DOesterreich im Begriff sei, die Goldwährung einzuführen, habe man doppeltes Interesse, dafür zu sorgen, daß man hier die Ursache der Silberentwerthung beseitige. Die deutschen Delegirten hätten auf der Brüsseler Conferenz eine Stellung eingenommen, wie seine Partei sie nicht erwartet habe. England sowohl wie Deutschland zahlten ihre Arbeitslöhne in Goldwährung, die Silberländer in Silber⸗ , Die Silberländer könnten daher billiger produciren als Deutschland, sie erhielten so zu sagen eine Exportprämie. Dazu komme die Jungfräulichkeit des Bodens in anderen Ländern, die der deutschen Landwirthschaft den Wettbewerb erschwere. Für den Arbeiter aber sei lohnender Verdienst die Hauptsache, nicht billiges Brot. Mit der Fortdauer der Goldwährung gehe die deutsche Landwirthschaft zu Grunde, die Industrie werde im höchsten Grade gestört und da— mit höre der Verdienst überhaupt auf. Nicht die Ueberproduction sei an der Entwerthung des Silbers schuld. Die Goldproduction habe in den ersten fünfzig rgb dieses Jahrhunderts 24000 Kg, die Silberproduction 648 000 Kg betragen. In den letzten Jahren habe die Goldproduction 166 000 Kg, die Silberproduction 2 670 0900 Eg betragen. Die Silber⸗ ir cbuclion Har sich also vervierfacht, die Goldproduction versiebenfacht. Trotzdem sei nicht das Gold im Preise gesunken, sondern das Silber. Das erstere wäre der Fall gewesen, wenn nicht die Gesetzgebung in verschiedenen Ländern dem Silber die Consumtionsfähigkeit mehr oder weniger abgeschnitten hätte. Man habe seiner Zeit auf den großen Reichthum der amerikanischen Minen an Edelmetallen hingewiesen, aber während man im Deutschen Reich einen regelrechten Berg⸗ bau betreibe, treibe der Amerikaner das System des Raubbaues. Aus diesem Grunde müsse die amerikanische Productionssteigerung immer mit größter, Vorsicht betrachtet werden. Ueber die neuen Goldfelder in Afrika fehle jeder Beweis. Was Professor Sueß gesagt, bestehe auch heute noch zu Recht, die Goldlager seien erschöpft; es fehle also 6. Voraussetzung für die Annahme, daß man immer reichlich Gold haben werde. Man habe jetzt die Erfahrung gemacht, daß die Einführung der Goldwährung ein Mißgriff gewesen sei, deshalb müsse man im Interesse der Wirth⸗ schaft des Vaterlandes mit der Goldwährung sobald wie möglich aufräumen. Gehe der Silberpreis noch weiter herunter, so werde auch der einheimische Silberbergbau vollständig zu Grunde gerichtet. Seine Partei wünsche, daß die Regierung ihren Bestrebungen näher trete.

Abg. Graf von Mirbach (deutscheons.): Gegenüber dem Reichs⸗ kanzler habe er vollkommen objectiv und ruhig gesprochen, ohne jede Schärfe, und nur zum Schluß die persönliche Bemerkung auf wirthschaftlichem Gebiete gemacht, die Landwirthschaft könnte mehr Lasten tragen, wenn ihr wirthschaftlich eine Fürsorge zu Hilfe käme; sie wäre sonst an der Grenze der Leistungsfähigkeit angekommen, hätte sie vielleicht schon überschritten. Es sei ihm daher unerfindlich, wie der Reichskanzler ihm habe zumuthen können, er spannte den Bimetallismus mit dem Antisemitismus vor denselben Wagen. Er müsse deshalb auf feine persönliche Stellung zur antisemitischen Frage eingehen. Die Ostpreußen, ohne Unterschied auf welchem Flügel der Partei sie auch ständen, hätten es entschieden perhorrescirt, in ihr Programm das Wort „Jude“ oder, was darauf Bezug habe, aufzunehmen. Er habe nach dieser Richtung eine motivirte Erklärung abgegeben, er sei aber über⸗ stimmt worden, weil viele Parteigenossen es für nöthig gehalten hätten, zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Die Fassung, in der es geschehen sei, habe weder eine Gefahr noch einen besonderen Nutzen für seine Partei; er persönlich verspreche sich keinen erheblichen Nutzen davon. Ein Programm lasse sich aber nur durch Compromisse von verschiedenen Seiten aufstellen. Wenn er Herrn Dr. Arendt an den Grafen von Alvensleben in Brüssel empfohlen habe, so liege schon darin klar, daß der Mann nicht ein Vertreter einer Regierung ge⸗ wesen sei, denn er (Redner) habe niemals im Solde einer Regierung gestanden. Er habe dem Grafen Alvensleben nur geschrieben: „Ver—⸗ ehrte Excellenz. Ich empfehle Ihnen einen mir bekannten Dr. Arendt, Mitglied des Abgeordnetenhauses. Wollen Sie sich freund⸗ lichst seiner annehmen.“ Graf Alvensleben sei ein Corpsbruder von ihm (Redner), als Corpsbrüder hätten sie persönliche Beziehungen mit einander, und in diesem Falle habe er geglaubt, davon Gebrauch machen zu können. Er sei kein Staatsmann, aber er bemühe sich, eine staatsmännische Ruhe zu bewahren in allen Lagen des Lebens, und könne eine solche Ruhe nur allen empfehlen, die sich im öffent⸗ lichen Leben bewegen. Er sage mit vollkommen staatsmännischer Ruhe, daß es ihm unverständlich sei, wie ihm eine solche durch nichts gerechtfertigte Beschuldigung habe entgegengebracht werden können, als versuchte er, den Antisemitismus mit dem Bimetallismus vor denselben Wagen zu spannen.

Reichskanzler Graf von Caprivi:

Ich werde mich derselben staatsmännischen Ruhe zu befleißigen suchen wie der Herr Vorredner. (Große Heiterkeit) Ich möchte con⸗ statiren, daß ich die Aeußerung, es werde der Versuch gemacht, den Antisemitismus und den Bimetallismus vor denselben Wagen zu spannen und mit der agitatorischen Peitsche zu fahren, nicht auf den Herrn Abg. Grafen von Mirbach angewendet habe. Ich habe seinen Namen, soviel ich mich erinnere, erst am Ende meiner Rede genannt, als ich mit Herrn Dr. Arendt mich zu beschäftigen hatte, und bin vorsichtig genug gewesen, am Eingang jener Aeußerung ausdrücklich zu sagen: draußen im Lande wird der Versuch ge— macht. Daß ich diese Aeußerung gethan, dafür habe ich ganz gute und auch sachliche Gründe, und ich habe Werth darauf gelegt, die Stellung der Reichsregierung dem Antisemitismus und Bimetallismus draußen im Lande gegenüber festzulegen. (Hört, hört! links.)

Ereignisse der letzten Wochen, die zu dem Betrübendsten gehören, was ich als Patriot in meinem Leben erfahren habe (sehr richtig! links), scheinen es mir zur Pflicht der Reichsregierung zu machen, nicht hinter dem Berge zu halten, sendern zu sagen, wie sie diesen Dingen gegenüber steht. (Bravo!)

Ich kann es wohl begreifen, daß man Antisemit sein kann; ich kann es wohl verstehen, daß man Bimetallist sein kann; ich kann auch begreifen, daß man beides zusammen sein kann. Aber wenn der Antisemitismus oder Bimetallismus eine Wendung annimmt, eine Behandlung erfährt, die demagogisch wird, dann ist es für die Reichsregierung unmöglich, sich dem nicht zu wider— setzen, und es ist mir unmöglich, zu verstehen, wie patriotische Männer das mitmachen können. (Hört, hört! Sehr gut) Ich brauche das Wort „demagogisch“ ausdrücklich; ich habe nicht die Kenntniß der Parteiverhandlungen, die der Herr Abg. Graf von Mirbach hat; ich stütze mich hier auf die Wieder gabe von Zeitungen, in denen ausdrücklich das Wort „demagogisch“ einem Redner der Parteiversammlung in den Mund gelegt wurde, und soweit meine Kenntniß reicht, hat er einen Widerspruch nicht erfahren. Wenn ich mich gegen diesen demagogischen Antisemitismus wehre, so würde ich ja be— greifen, wenn antisemitische Männer der Meinung sind, daß in gewissen Dingen im Lande Wandel geschaffen werden muß. Ich würde es ja begreiflich finden, wenn solche Herren den Antrag ein⸗ brächten, das Gesetz vom 3. Juli 1869 wieder aufzuheben. Wenn aber dieses Bestreben, dessen erster legislatorischer Schritt der angedeutete sein müßte, agitatorisch draußen betrieben wird, so werde ich mit den Mitteln, die mir dafür zu Gebote stehen, dagegen auftreten.

Wenn ich nun die Besorgniß hatte, daß der Bimetallismus vor denselben Wagen gespannt werden könnte, so ist die auch nicht aus⸗

geschlossen: Versuche der Art sind mir bekannt, und ich muß sagen, daß der Bimetallismus ein Pferd ist, welches sich zu diesem Gebrauche ausgezeichnet eignet. Gerade weil es so sehr wenige Menschen giebt, die den Bimetallismus wirklich verstehen und durchschauen, ist er ein durchaus geeignetes Agitationsmittel. Der Herr Abg. Graf von Mirbach hat in seiner ersten Rede gesagt, das wäre nicht schwerer, als etwa etwas von zerbrochenen Seitengewehren zu verstehen. So ungefähr war es. Darauf aber trat ein Abgeordneter auf, auch ein Mitglied dieses Hauses, der anderer Meinung war, und documentirte damit, daß es denn doch einigermaßen schwer sein müsse, daß auch sehr viel tiefdenkende Menschen anderer Ansicht sein könnten. Wenn nun der Bimetallismus auf diese Weise ein sehr geeignetes Agitations— mittel mir ju sein scheint, so wird er auch ein sehr gefährliches Agitationsmittel. Seit Jahren wird dem Lande gesagt: wenn nur der Bimetallismus eingeführt würde, dann würden die Klagen der Landwirthschaft schwinden. Ich für meine Person bin doch noch zweifelhaft, ob diese Behauptung richtig ist, und ich sehe, daß Männer, die sich mehr damit beschäftigt haben, als ich gerade, in diesem Punkte auch zweifelhaft sind. Ich habe also die Besorgniß, daß eine Agitation entstehen könnte, die auf das unverstandene, aber als vielverheißend aufgefaßte Wort ‚Bimetallismus“ begründet wird. Schon vor der heutigen Sitzung war mir bekannt, daß einzelne Herren in diesem Hause die Neigung hätten, ihre Abstimmung über die Militärvorlage von dem Verhalten der Reichsregierung zum Bimetallismus abhängig zu machen. (Heiterkeit) Ich habe das zu meinem aufrichtigen Bedauern durch die Rede des Herrn Abg. von Kardorff bestätigt gefunden. Ich muß nun sagen, daß, wenn jemand die Absicht haben sollte, mein Verhalten in der Militärvorlage durch Einschüchterung zu beeinflussen, er die Rechnung ohne den Wirth gemacht haben würde. Ich vertrete die Militärvorlage, weil ich der Meinung bin, daß die Existenz Deutschlands davon abhängig sein kann. Wie das Votum der einzelnen Herren über den Bimetallismus ausfallen wird, das kann meine Haltung in der Militärvorlage absolut nicht beeinflussen. Ich mache aber ebensowenig den Anspruch, diejenigen Herren, welchen der Bimetallismus über die deutsche Wehrkraft geht, irgendwie zu beeinflussen. (Bravo

Abg. von Schalscha (Centr. : Die Goldwährungsmänner be— haupteten, die Goldwährung mache Deutschland stark für den Import. Je mehr der Silberpreis zurückgehe, desto stärker sei Deutschland für den Import und desto schwächer für den Export und desto nach— theiliger seien für das Reich die Handelsverträge. Warum solle man hier die Frage nicht behandeln, zumal sich die öffentliche Meinung damit beschäftige, nicht in demagogischer agitatorischer Weise, son⸗ dern weil die öffentliche Meinung den Druck der Verhältnisse fühle, weil sie glaube, daß ein Mittel gefunden werden müste zur Veränderung der Geldverhältnisse, daß, wenn zum Handel Geld gehöre, die Gesdfrage die Missre beseitigen könne. Es habe ihn ver⸗ letzt, daß der Reichskanzler den Bimetallismus und Antisemitismus in einen Topf geworfen habe. Er (Redner) wisse nicht, wie der Reichskanzler dazu komme, denn der Antisemitismus sei viel älter als der Bi⸗ metallismus. Die Auswüchse des Antisemitismus seien erst in letzter Zeit zu Tage getreten, aber der Anfang des Antisemitismus falle mit der Einführung der Gewerbefreiheit zusammen. Damals habe er Wurzel im Volke geschlagen. Die damalige Gesetzgebung, die Actien⸗ gesetze c. seien die reinen Zuchtmittel für den Antisemitismus gewesen. Der Reichskanzler wolle alle gesetzlichen Maßnahmen nach ihrem Ein⸗ druck auf die Socialdemokratie prüfen. Wenn der Reichskanzler wisfe, daß die Parole der Soeialdemokraten sei, nur keine Zufrieden⸗ heit aufkommen zu lassen, so könne er sich erklären, warum sie sich über die Ausführungen des Reichskanzlers freuten. Er müsse Ver— wahrung einlegen gegen das Zusammenwerfen von Bimetallismus und Antisemitismus und gegen die Unterstellung, als ob die Bi⸗ metallisten demagogisch vorgingen.

Abg. Büsing (nl): Er spreche dem Reichekanzler zuerst seinen Dank und seine freudige Zustimmung aus zu der energischen und würdigen Abfage, die er den antisemitischen Demagogen habe zu theil werden lassen. In ländlichen Wahlkreisen werde großer Miß brauch mit dem Bimetallismus getrieben. Die Landleute hätten keine Ahnung vom Münzwesen, der Bimetallismus werde ihnen aber immer fo gepriesen, als ob durch ihn die Noth der Landwirthschaft aufhöre. Seine Partei sei nahezu einmüthig der An— sicht, daß die jetzige Währung solide und gut sei, sich nach jeder Rich⸗ tung hin bewährt habe und daß es auf diesem Gebiete, bei dem es sich um die Grundlagen des ganzen Erwerbs⸗ und wirthschaftlichen Lebens, des nationalen und internationalen Ver— kehrs handele, gewagt sei, Experimente zu machen, deren Consequenzen kein Mensch vorhersehen konne. Seine Partei bedauere auch die Silberschwankungen, die Deutschland verhinderten, seine Bestände an Dreimarkstücken abzusetzen und zur reinen Goldwährung zu gelangen. Im Falle eines unglücklichen Krieges, wenn die Reichsbank von ihrem Rechte Gebrauch machen müsse, die Banknoten nicht in Gold, sondern in Silber einzulssen, die Wechsel in Silber zu bezahlen, wäre es mit dem Credit Deutschlands vorbei und der wirthschaftliche Zu—⸗ sammenbruch Deutschlands wäre da. In diesen Zeiten, wo immer das Gespenft des Krieges drohe, müsse man erwägen, ob nicht die Dreimarkstücke zu Scheidemünze zu verarbeiten wären. Die Ent—⸗ werthung des Silbers sei ausschließlich die Folge der gesteigerten Silberproduction, die dem Silber die Eigenschaft der Seltenheit und Koftbarkeit nehme und es immer unfähiger zum größeren Gelddienst mache. In kleinem Umfang könne man es noch zum Gelddienst verwerthen. Es llege fogar ein praktisches Bedürfniß bor, mehr Silber in den Verkehr zu bringen, was durch Ersetzung der Fünfmarkscheine und goldenen Fünfmarkstücke durch Silber möglich wäre. Eine Erhöhung des Silberwerths würde nur zu einer Ringbildung einzelner Staaten führen. Der Weltmarkt und die sich darauf vollziehende Preisbildung ließen sich keine künstlichen Gesetze machen. Es vollziehe sich darauf alles nach dem unabänderllchen Gesetz von Angebot und Nachfrage. Die Ringbildung einzelner Staaten würde aber ein Fiasco sein. Der lateinische Münzbund sei nicht länger im stande gewesen, die Werthrelation von 1: 153 festzuhalten, als der Weltmarkt diese Relation zurückgewiesen habe und das Silber im Preise gesunken sei. Hierüber lasse sich auch kein Vertrag wie ein ö oder , iich denn es handele sich dabei um die Grund— age der ganzen Existenz als Staat und Gesellschaft. Würde ein solcher Vertrag durch einen Krieg gebrochen, so stände man vor dem Ruin. Deutschland habe feine jetzige Stellung auf dem Weltmarkt nur durch die Goldwährung erreicht. Ein Wechsel auf Deutschland sei heute ebenfo gut wie ein Wechsel auf London oder Paris, weil er in Gold bezahlt werde. Der frühere Finanz⸗Minister von Scholz habe gesagt: Der Welthandel weist das Silber zurück, er nimmt kein Eicher Es sei falsch, daß die Nothlage der Landwirthschaft mit der Gold- währung zufammenhänge und daß die Doppelwährung ein Heilmittel gewähre. Es sei eine unwiderlegliche Thatsache, daß diejenigen Länder, die der deutschen Landwirthschaft mit ihren Erzeugnissen Concurrenz machten, die allerverschiedensten Währungen ellen Die Schädlichkeit dieser Concurrenz könne also nicht an der Währung liegen. Wäre die Deduction der Bimetallisten richtig, dann müßte Deutschland die schlechteste Währung dieser Concurrenzländer adoptiren, die Papierwährung mit Zwangskurs. Die Erfahrungen Frankreichs und Nord: Amerikas bewiesen, daß das Silber in 3 Mengen nicht im Verkehr zu halten sei, daß es unablässig in die Staatskasse und in die Banken zurückströme. Die Länder, die im Begriff seien, die Goldwährung einzuführen, z3. B. Desterreich, , n. doch auch, was ihren Interessen diene. Die Besitzer der amerikanischen Silber⸗

minen hätten natürlich das größte Interesse daran, einen größeren Absatz für ihr Silber zu bekommen. Aber warum Deutschlagd auf seine Kosten jenen Interessenten Heeresfolge leisten solle, sei ihm un⸗ erfindlich. ine Partei habe nur den einen Wunsch, daß den deutschen Delegirten auf der Brüsseler Conferenz keine anderen In⸗ structionen ertheilt würden, als sie der Reichskanzler mitgetheilt habe.

Abg. Graf von Ballestrem (Cent.): Er habe nur das Be⸗ dürfniß, hier zu erklären, daß der Abg. von Schalscha weder im Auftrage noch im Namen der Centrumsfraction gesprochen habe, sondern nur in seinem eigenen Namen, und daß, wenn er im Laufe seiner Rede von seinen Freunden mit gesprochen habe, er nicht seine

politischen Freunde der Centrumsfraction vertreten habe, sondern

diejenigen Herren, die mit ihm hier im Hause den bimetallistischen Standpunkt vertrãten. ; .

Abg. Bebel (Soc.): Nicht nur zwischen Antisemitismus und Bimetallismus, auch zwischen Bimetallismus und Schutzzöllnerei be⸗ stehe eine gewisse Verwandtschaft. Seine Partei habe in der Währungsfrage nur einmal das Wort ergriffen 1881 oder 1885, wo der Abg. Auer im Namen der socialdemokratischen Fraction sich auf das Entschiedenste für die Goldwährung ausgesprochen habe. Diesen Standpunkt nehme seine Partei auch heute ein, und zwar in dem Sinne, wie es Karl Marx in seinem „Kapital“ dargelegt habe. Marx, der auf diesem Gebiet doch auch etwas gelte, habe nur aus⸗ gesprochen. daß jeder Versuch, zwei verschiedene Edelmetalle gleichzeitig in ein bestimmtes dauerndes Werthverhältniß zu bringen, an der inneren Verschiedenbeit dieser beiden Metalle scheitern müsse. Was gebe dem Gold und Silber seinen Werth? Die Productionskosten, Gold habe auf dem Weltmarkt zwei verschiedene Functionen, einmal als Waare wie jede andere, und zugleich als Aequivalentform für alle übrigen Waaren. Der Werth aller übrigen Waaren drücke sich in einem bestimmten Werthmaß von Gold und Silber aus. So lange nun die Productionskosten dieser Metalle dauernd in dem gleichen Verhältnisse ständen, könnten die beiden Währungen neben einander laufen. So lange weder die Gold⸗ production noch die Silberproduction eine wesentliche Verschiebung erahren habe, fei das Werthverhältniß des Silbers zum Golde wie 1:15 allgemein gültig gewesen. In dem Augenblich aber, wo durch die Entdeckung der Californischen Goldfelder der Goldvorrath zu⸗ genommen habe, sei mit Nothwendigkeit eingetreten, daß überall in fortschrittlichen Culturländern das Gold als allgemeines Austausch— mittel aufgetreten sei. Wenn aus den Milliarden irgend ein Vortheil erwachsen fei, so sei es der, daß sie Deutschland in die Lage gesetzt hätten, mit verhältnißmäßig sehr geringen Opfern die hen ml , einführen zu können. Daß das alte Verhältniß von 1: 153 nicht auf die Dauer eingehalten werden könne, sagten sich die Herren wohl selbst. Die Socialdemokraten hätten in dieser Frage ausnahms⸗ weife das gleiche Interesse wie die Bourgeoisie, und wenn sie daher in dieser Währungsfrage geschwiegen hätten, so sei es eschehen, weil ihr Standpunkt von dem Abg. Dr. Bamberger ee. vertreten worden sei, als sie es gekonnt hätten. Sie hätten das größte Interesse daran, daß möglichst stabile Verhältnisse in Bezug auf den Preis der Waaren und der Arbeitslöhne vorhanden seien. Werde aber der Bimetallismus eingeführt, dann trete selbstverständlich eine Preisverschiebung aller Waaren ein. Allerdings, wenn heute eine allgemeine Preissteigerung eintrete, dann wisse man auch, daß bei jeder derartigen Aenderung die Waaren⸗ preife zunächst in die Höhe gingen und die Löhne zuletzt folgten und zwar lange nicht in dem Maße, wie die Waarenpreise in die Höhe gingen. Daß die Agrarier bei einem Steigen des Silberwerths andere Löhne zahlen müßten, sei selbst— verstaͤndlich, aber daß diese Löhne nicht so hoch sein würden, wie die Herren es darstellten, habe man in der Schutzzollperiode erlebt. Die schlechten Löhne seien es aber nicht allein, die den Arbeiter drückten. Es kämen dazu die schlechten Wohnungsverhältnisse, die schlechte Behandlung, die Abhängigkeit, die bewirkten, daß die Arbeiter aus den landwirthschaftlichen Kreisen davon liefen.

Abg. Dr. von Frege (deutscheons.): Mit Unrecht habe man eine Verbindung zwischen Antisemitismus und Schutzzoll construiren wollen. Man hätte wissen müssen, daß gerade infolge der Goldwährung die Schutzzölle hätten eingeführt werden müssen. Erhalte das Silber seinen wahren Werth, dann könnten auch die Schutzzölle zurück— treten. Die Einführung der Goldwährung in anderen Staaten, in Italien und Oesterreich, habe gar keine Bedeutung; dort stehe die Goldwährung auf dem Papier, beide Länder würden niemals in der Lage sein, so viel Gold zu besitzen, um alle Zahlungen in Gold machen zu können. Daß der Grundbesitz verschuldet sei, sei richtig, aber er sei verschuldet, namentlich der Großgrundbesitz, aus einer Zeit, wo er sein Letztes für das Vaterland geopfert habe. Daß diese ehrenhafte Verschuldung hier zum Vorwurf gemacht werde, dagegen müsse er sich verwahren. Seine Partei wolle den Bimetallismus durchaus nicht sofort in Deutschland einführen. Das würde ein unmögliches Vorgehen sein. Sie wolle nur durch internatio— nale Maßregeln den Silberpreis wieder heben, und das letzte Ende werde sein ein internationaler Bimetallismus. Durch die Goldwährung gewähre man nur den unter günstigeren BVerhältnissen producirenden Ländern eine Importprämie. Er be— greife nicht, wie die europäischen Staaten sich noch den Luxus einer verschiedenartigen Währung gestatten könnten. Die lateinische Münz union habe alle Schwankungen am Anfange dieses Jahrhunderts über— standen und bestehe noch, und Frankreich habe sich unter ihr zu einem

roßen Industriestaat erhoben. Wie der Baarvorrath der deutschen Reichsbank bestellt sei, wisse man nicht. Aber 609 790 Millionen Mark Thalerstücke seien nicht unledeutend. Wenn sie kleinen Leuten zur Verfügung gestellt werden könnten, würde das sehr vwortheilhaft fein. Die kleinen Leute rechneten nicht mit dem Wechseleurs auf London, sondern wünschten nur ihre Arbeit bald baar bezahlt zu er—⸗ halten. Daß das Project von Alfred von Rothschild abgelehnt worden fei, habe ihn gefreut. Ohne die confessionelle Frage beruͤhren zu wollen, möchte er doch sagen, daß er dem internationalen Kapital, sei es jüdisch oder nichtjũdisch, stets mißtrauisch gegenübergestanden habe, und deshalb sei es ihm lieb, daß man das Rothschild'sche Project abgelehnt habe. Es fei merkwürdig, daß die deutschen Delegirten nur Banquiers seien. Es wäre . sehr gut gewesen, wenn in Brüssel auch deutsche Gelehrte und andere aus den betheiligten Kreisen vertreten wären; vielleicht hätte man dann auch eher eine Einigung erzielen können. Er bitte die Regierung, sich zu überzeugen, daß der Bimetallismus eine berechtigte Forderung sei, die vertreten werden müsse, wenn die antisemitische Sturzwelle sich längst verlaufen haben werde. Die deutsche Industrie habe nicht nur durch die Goldwährung ihre Stellung auf dem Weltmarkte erworben, söondern auch durch die Tüchtigkeit ihrer Arbeiter. In der Silberfrage könnten sich Land⸗ wirthfchaft und Industrie immer die Hand, reichen zu gemeinsamer Arbeit. Ünter seinen Parteigenossen werde niemals die Meinung auf⸗ tauchen, daß sie eine wirthschaftliche Frage als Bedingung für eine politische Maßregel aufstellten. Er habe sich gegen eine Verquickung der Wäbrungsfrage mit der Militärvorlage zu verwahren. Möge der Reichskanzler glauben, daß er die conservative Partei nicht einschüchtern könne, daß sie ihn aber auch nicht beeinflussen wolle.

Von verschiedenen Seiten wird der Schluß der Debatte beantragt, aber abgelehnt.

Abg. Liebermann von Sonnenberg (6. F. F.); Er habe mit Dank die Stellung der Staatsregierung zum Antisemitismus hier vortragen hören. Der Reichskanzler erwarte einen Antrag auf Auf · hebung des Emancipationsgesetzes; der werde kommen, sobald seine politischen Freunde die ahr ng Zahl von Unterschriften zusammen bringen könnten. Vorläufig seien sie nur sechs; wenn sie hier erst in größerer Zabl vertreten seien, dann würden sie den Bimetallismus unterstützen. Wenn der Reichskanzler den Conserpativen die Betonung des Antisemitismus zum Vorwurf gemacht habe, so. werde er sehen, wieviel AÄntisemiten hinter den Conservativen ständen. Der Antifemitismus werde auch nicht wie eine Sturzwelle verschwinden, er werde länger dauern als der Bimetallismus. .

Abg. Graf von Mirbach (deutsch-cons): Er sei dem Reichs.

kanzler außerordentlich dankbar, daß er jeden Zweifel darüber beseitigt

habe, daß er (Redner) an keinem Vorspann des Antisemitismus und des Bimetallismus an einem Wagen betheiligt sei, Er glaube, er habe nach seiner socialen Stellung in seiner Replik die schuldige Rück⸗ sicht beobachtet. Der Reichskanzler könne jeder Zeit das Wort er⸗ greifen. Er möchte den Reichskanzler nur bitten, auch den parla⸗ den Rednern die gebührende Rücksicht zu theil werden zu assen.

Reichskanzler Graf von Caprivi: Ich beziehe mich auf den stenographischen Bericht.

Damit schließt die Besprechung.

Schluß 5 Uhr.

Statifstik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. .

In Guichenbach fand wie im Saale des Rechtsschutz⸗ vereins zu Bildstock am 8. d. M. eine von etwa 500 Per⸗ sonen besuchte Bergarbeiterversammlung statt vergl. Nr. 292 d. Bl.), in der die neue Arbeitsordnung den Gegen⸗ stand der Verhandlung bildete. Nach dem Bericht, der „Saarbr. Ztg.“ wurde auch hier für den Fall, daß die Arbeits⸗ ordnung unverändert am 1. Januar eingeführt werde, der Strike in Aussicht gestellt.

In Kottbus errichteten die Schlächtergefellen einen Fach⸗ verein, obgleich die Meister, wie der Vorwärts‘ mittheilt, vorher beschlossen hatten, jeden Gehilfen zu entlassen, der dem Verein als Mitglied beitreten würde.

In Bremen habez die Steinhauer der Firma H. Berger am 8. d. M. früh die Arbeit wegen Lohnkürzung niedergelegt.

In Leipzig wurde am Sonnabend in einer Versammlung der Wachstuch-Arbeiter, Formstecher und Tapetendrucker über den im November in Braunschweig abgehaltenen Congreß Bericht erstattet. Der Verband zählt demnach 500 Mitglieder (gegen voriges Jahr 100 mehr), von denen 113 in Leipzig wohnen. Es wurde beschlossen, der zu gründenden „Graphischen Union“ beizutreten und einen Central⸗Arbeitsnachweis in Berlin zu errichten.

Aus Hückeswagen berichtet man der Berliner „Volksztg.“, daß die Weber der Firma Wiehager u. Co. sich wegen einer Herabsetzung der Löhne um 5 bis 160, im Ausstande befinden. Vgl. Rr. 3279 d. Bl.)

Aus Wien berichtet die ‚Presse' über eine am vorigen Freitag dort abgehaltene Versammlung arbeitsloser Frauen, für welche die Socialdemokraten eine Eßhesfe Agitation entfaltet hatten Die Versammlung war von ungefähr 600 Personen, darunter etwa 200 Frauen, besucht. Es wurden mehrere Reden gehalten, Beschlüsse aber nicht gefaßt.

Aus Brünn wird dem „Vorwärts“ berichtet, daß in der Fischer'schen Weicheisengießerei ein Ausstand ausgebrochen ist.

In Agram ist nach demselben Blatte ein Setzerstrike aus⸗ gebrochen. In der Druckerei der Narodna⸗Novina“ stellten 115 Ar⸗ beiter die Arbeit ein, 15 schlossen sich dem Strike nicht an.

In Gent fand, wie ein Brüsseler Telegramm des W. T. B.“ meldet, am Sonntag Abend eine von den Soeialisten einberufene Versammlung statt. Der Bürgermeister hatte jeglichen öffentlichen Aufzug unterfagt. Als die Theilnehmer nach Schluß der Versamm⸗ lung gleichwohl die Straßen durchzogen, trat ihnen die Polizei vor dem katholischen Gesellschaftshause entgegen, um sie zu zerstreuen. Die Manifestanten warfen sich mit Dolchen und Messern auf die Polizei Agenten, von denen mehrere schwer ver⸗ letzt wurden. Die Zahl der Verwundeten wird auf 30 angegeben, darunter 5 Polizei⸗Agenten, von denen 3 schwerere Verletzungen erhielten. Die Verwundeten wurden in das katholische Gesellschafts⸗ haus getragen. Die herbeigerufene Gendarmerie nahm mehrere Ver⸗ haftungen vor. Die Ruhe ist wiederhergestellt.

Ein New⸗JYorker Telegramm des, W. T. B. berichtet nach einer Reuter⸗Meldung vom gestrlgen Tage: In New⸗JVork sei das Gerücht verbreitet, daß zahlreiche nicht dem Gewerkvereine angehörige Arbeiter sowie eine Anzahl Miliz⸗Soldaten, die zum Schutze der Carnegie⸗ schen Werke in Homestead beordert waren, von einem Koch vergiftet worden seien. Letzterer habe ein Geständniß abgelegt, dem⸗ zufolge er die für die Arbeiter und die Soldaten zubereiteten Speisen auf Veranlassung der Führer des jüngsten Ausstandes mit Gift ge— mischt habe. Wie es heißt, wären sechs Personen infolge dieser Vergiftungen gestorben. Mehrere Verhaftungen sollen vorgenommen worden sein.

Literatur.

Unterhaltung.

Die Brautschau. Roman von Sophie Junghans. Berlin, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co. Die Werke dieser beliebten Schriftstellerin berbinden den Vorzug einer spannenden Hand⸗ lung mit dem einer lebensvollen scharfen Charakterisirung der gezeichneten Gestalten, und da beide, Vorgänge wie Ge— stalten, der Gegenwart entnommen sind, so können diese Ro— mane füglich als festgehaltene Sittenbilder der Neuzeit gelten. Auch der vorliegende Roman spielt in der Gegenwart. Der junge, bisher nur in seine technischen Arbeiten vertiefte Chef eines großen industriellen Etablissements findet nach mancherlei Irrungen in einem bescheidenen, selbstlosen Mädchen die geliebte und darum richtige Lebensgefährtin, vor der die andern zurückweichen müssen, die lediglich die Hoffnung auf eine reiche Heirath oder das gegen Herzensneigungen taube, auf die Gleichheit der gesellschaft⸗ lichen Stellung berechnete Abkommen auf den Platz geführt batte. Die Verfasserin hat auch hier das gesellschaftliche Leben der Großkaufmanns⸗ und Fabrikantenkreise vor⸗ trefflich geschildert und Personen gezeichnet, wie man ihnen häufig be⸗ gegnet, doch erscheint die plötzlich erwachende Liebe des Helden zu seiner alten Jugendfreundin über das frühere Verhältniß wird der Leser vollständig im Dunkeln gelassen nicht genügend motivirt. Schwer ist es 2 einzusehen, weshalb die Verfasserin es nicht verschmäht, durch Einschaltung geschmackloser Trivialitäten dem modernen Ge⸗ schmack unnöthigerweise Rechnung zu tragen.

Die 6e. Angelika von Boleslaw Prus. Autori⸗ sirte Uebersetzung aus dem Polnischen von Pau Styezynski. Breslau, Schlesische Buchdruckerei, Kunst⸗ und Verlags⸗Anstalt, vor⸗ mals S. Schottländer. Ein eigenartiges Talent der scharfen Charakterisirung tritt dem Leser in dem neuesten Werk des polnischen Schriftstellers entgegen, der die mit treuem Localcolorit nach der Wirklichkeit geschilderten Zustände und die nach dem Leben ge— zeichneten Gestalten des polnischen Lebens dichterisch zu ver⸗ werthen weiß. Vor allem ist die kleine Heldin mit feiner psyche⸗ logischer Vertiefung ausgearbeitet. Dies vom Leben noch unberührte Kind geht an der tragischen Verkettung des Schicksals zu Grunde, das der leichtlebige und leichtsinnige Vater über seine Familie herauf⸗ beschwört. Diese Wirkung der gemeinen Wirklichkeit auf eine kluge, frühzeitig entwickelte Kinderseele hat der Verfasser meisterhaft darzu⸗ stellen gewußt. Aber neben diesem echten Pathos verwebt der Ver⸗ fasser auch einen feinen satirischen Humor und eine scharfe, indivi= dualisirende Beobachtungsgabe in seine Darstellung, sodaß das Werk eine interessante und fesselnde Lectüre bildet.

Dämon Gold von S. Wörishöffer. Berlin, Verlag von Karl Georgi. Die Verfasserin hat sich die Aufgabe gestellt, die verderbliche Macht des Goldes in einer überaus spannenden Er⸗ ählung zu schildern. Ein reicher ute ef der, ein unpraktischer, ver⸗ er geln Projectenmacher, reißt durch den Leichtsinn, mit dem er

n eigenes wie anderer Leute Geld vergeudet, auch seine Familie und

eine Freunde mit ins Verderben, das der Dämon Gold herbeigeführt hat. Er selbst kann sich von dieser Macht nicht freimachen und erliegt ihr, nachdem er alle besseren Gefühle verloren hat. Stärkeren Naturen