Beethoven.
rndt, Max: Herr Matkowske, Terzky: Herr Purs
Oberländer, Obe
mann: Herr Ludwig, Gefreiter der Cürassiere Herr
Herr Link, Fräulein von Neubrunn: Fräulein Abich
Im Berliner Theater geht ö Nacheth⸗ mit Arthur
Rraunneck und Anna Haverland in den Hauptrollen
den Sonnabend ist .
und T. von Trotha statt. Am zweiten Feiertag wird
wiederholt, während am dritten Feiertag Eleenora Duse ihre Ab⸗ Als Nachmittags⸗ en (kein Aufgeld, Parguet 2 w wird an allen drei Feiertagen der Schwank Die Drient⸗ Zur Bequemlichkeit der Besucher ift die Einrichtung getroffen, daß der Vorverkauf für sãmmtliche heute ab täglich an der Vor⸗
schiedsperstellung in der Rolle der Fedora, giebt. 64 zu volksthümlichen Fre u. s.
reife jur Aufführung gelangen.
sechs Feiertagsvorstellungen schon von mittagskasse stattfindet. m Thomas-Thegter wird in der heutigen Münchener Gesellschaft Fräulein Flora Kester als ottschnitzer von Ammergau“ auftreten.
Die Direction des Theaters Unter den
stück der Wiener Hofoper „Die Sirenen⸗Insel“
Dperefte „Die lachenden Erben noch eine zweite Dperetten⸗Neuheit
Das Modell! erworben, wozu die Musik von Fall das Libretto von Kallenberg verfaßt ist.
Insel“ statt. Zur Theilnahme an den Schlußproben
vosms werden die beiden Verfasser Derr Haßreiter schoreographischer Theil und Herr Regel (tertlicher Theil) nächste Woche aus Wien
hier eintreffen. Der Vierte Quartett-Abend der Herren
Joachim und Genossen findet am 29. Dezember in der Sing⸗ Akademie statt; der Kartenverkauf ist bereits eröffnet. — Der an⸗ ur Mühlen ist nun⸗ den 13. Januar in der Sing-Akademie an⸗
gekündigte Lieder⸗Abend von Ra im und von mehr auf Freitag, gefetzt; Karten sind in der Hof ⸗Musikalienhandlung von zu haben.
Hof⸗Musikdirector Bilse wird
stattfindenden Fest ˖ Concert
für Orchester neu eingerichtet.
Jagd.
Sonnabend, den 17. d. M. findet J. Parforce⸗
Jagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr Jag wald, 1 /. Uhr am Saugarten.
, Kahle, Thekla: Frau von Hochenburger, Octavio: Herr
Keßler, Buttler: Fe Kahle, Isolani: ö Vollmer, Gordon: 3 t Wrangel: Herr Plaschke, der schwedische Haupt⸗
ora“ mit Agnes Sorma und für Sonntag Abend Kean“ mit Ludwig Barnay in der Titelrolle angesetzt.
Das Weihnachts Repertoire des Lesfing-Theag ters ist folgen dermaßen festgestellt worden. Am ersten Feiertag findet die erste Auf⸗
führung des dreiactigen Schwanks Schulden“ von Gustav von Moser ö! n 8 diese Vorstellung leute in den Flammen umgek
und mehrere andere sowie der
9g J en. Die Titelrolle spielt Herr Balaithr, der auch früher schon in dieser Partie hier aufgetreten ist. Linden läßt sich durch Erwerbung neuer Stücke und weitere neue Engagements die Zufammenstellung eines regelrechten Spielplans angelegen sein. So wurde für das Theater außer dem mehrerwähnten Ba et · Repertoire⸗
Die erste Aufführung dieser Operette findet bereits zu Weihnachten Al eich eitig mit der „Sirenen⸗
morgen in Berlin eintreffen, um mit den Proben zu dem am nächsten Mittwoch im Concerthause u beginnen. — Morgen findet im Concert- haufe der fünfte . Wagner⸗Abend“ statt. Das interessante Programm enthält u. a. die erste Aufführung der Sonate in vier Sätzen“, op. 1,
ian, Illo: Winter, Seni:
in Scene; für
Vorstellung der sofort getödtet
Loni im Herr
unglückten Resultat. geleitet worder
und der neuen
componirt und
des neuen Tanz⸗ legenen Kohl rend
Professor Jos. kommen sind.
8 * ote und Bo ; ö. ö ? vernichtete,
sammenbrach und ach
1 1
en
sich etwa hun Mittag waren ungefähr zwanzi wurden gegen zwanzig Le organisirt; Nachmittags fürchtet, daß alle noch
New⸗Nork, ve n wie . H. T Sum mit (Missouri).
Die Sammlungen zu
mittag brach nach einer M
er
Maunigfaltiges
r Unterstützung der Hinterbliebenen der der Cholera zum Opfer gefallenen Schiffer haben mit Ein⸗ schluß der noch neuerdings eingegangenen Augenblicklich ist man mit der F schaftigt; es sollen zu vorsteher der Orte am Wasserstraßen versandt werden. Danzig, 14 Dezember. Die. Danz. 3.“ meldet: Wie heute festgestellt wurde, sind bei dem gestrigen Speicherbr and der Ober⸗ euermann Treptow durch einen Sprung vom Dache und vier Feuer⸗ ommen, ferner zwei Feuerleute schwer Branddirector leicht verletzt worden. Die Leichen der Verunglückten konnten bisher noch nicht unter den rauchenden Trümmern hervorg verursachte Schaden wird auf
Hörde, 14. Dezer der Rh. ⸗Westf. Ztg.“ Hochofenwerks ein schreckliches Unglück, und fünf andere schwer verletzt wurden. der Anlage einer neuen Schlacken⸗Absturzhalde waren Arbeiter daselbst mit der Herstellung von Böschungsmauern beschäftigt, als plötzlich eine Mauer in einer Höhe von etwa 20 m theilweise in sich zu— t Ärbeiter unter sich begrub. Es entstand eine allgemeine Panik, aber sofort begannen die Aufrãumungsarbeiten, um zu den verschütteten Pe leichte; als man nach me gelangte,
ab sich
Wigan (Grafschaft Lancaster), 14. Dezember. Heute Vor⸗ seldung des W. T. B. amfurlong Feuer aus, wäh⸗
ruben von
jundert Mann in der Grube befanden. Bis zum g halberstickt herausgefördert; sväter
15. Dezember.
. B. meldet, vergangene Nacht die Stadt l Durch den, Einsturz eines Hauses wurden vierzehn Personen getödtet und dreißig schwer verletzt.
eststellung der Hilfsbedürftigen be⸗ diesem Zweck Fragebogen auch an die Amts⸗ Finowkanal und an den sämmtlichen märkischen
eschafft werden. n Millionen Mark geschätzt.
nber. Gestern gegen Abend ereignete sich, wie berichtet wird, an der Puwmypstation des Hörder
rsonen zu gelangen. hr als zweistündiger Arbeit zu den Ver das eingangs erwähnte traurige Bie Untersuchung über die Ursache des Unglücks ist ein⸗
ichen aufgefunden. 3 Uhr war das Feuer gelöscht. in den Gruben Befindlichen ums Leben ge⸗
Nachträge 4948 0 erbracht. sich ö
Arne sein.
in gleichem Der durch den Brand
wobei drei Menschen Zum Zweck
in den nahe ge⸗
Hilfeleistung war schnell Man be⸗
Ein furchtbarer Wirbel sturm
werden.
schloß Grune⸗
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Danzig, 15. Dezember. . General⸗Superintendent PD. Taube ist heute plötzlich am Ge⸗ hirnschlag gestorben.
Budapest, 15. Dezember. mittag haben hier unter dem Vorsitz des
des ‚New⸗
(B. T. B.). Der hiesige Offiziere. (W. T. B.) Heute Vor⸗
Fürstprimas
ein der Rechten angehöriger Deputirter in ,, ,
dem Cabinet angehörten; St. Petersburg, 15. Dezember. . Verwẽser des Marine⸗Ministeriums Tschichatschew wurde gestern bei Besichtigung
Marinewerft durch ein Gesicht verwundet und mußte sich infolge dessen in ärztliche Behandlung begeben. ö. erheischt jedoch volle Ruhe. ern, j5. Dezember. C . Bundesversammlung wählte den National⸗Rath Lache nal ̃ , (Genf) an Stelle von Droz zum Mitglied des Bundesraths. Die Arbeit war keine 5 Bundes-Präsidenten für das Jahr 1893 wurde r. Schenk (Bern), zum Vice-Präsidenten des Bundes⸗
raths wurde Frey w Sofia, 15. Dezember. (W.
canique“ constatirt, daß die Bekanntgabe der geplanten Ver⸗ fassungsänder ung anfangs thatsächlich in der Hauptstadt wie in den Provinzen und auch bei mehreren Gruppen der Deputirten einen ungünstigen Eindruck gemacht habe, insbesondere sei die Abänderung des Artikels 38 elbst bei einflußreichen Persönlich⸗ keiten energischem Widerspruche begegnet. Allein nach näherer Eriwägung und Erörterung in der Presse sei gegenwärtig die öffentliche Meinung letztere werde n Dhnastie und E die Abänderung des Artikels 33 der Verfassung werde die Vermählung des Prinzen Ferdinand erleichtert werden. Es herrsche sogar die Prinzen bestehe
unmehr als nothwendig zur ,, der
Vas zary die , begonnen, an denen alle ungarischen Bischöfe theilne aris, 15. Dezember. Minifterrath kündigte der JustizMinister Bourgeois die den Antra Po urquery wegen Uebertragung richter⸗ licher Befugniffe auf die Panama⸗Untersuchungscommission von der Tribüne herab zu bekämpfen.
Die wirklichen 32 . Orsati erhobenen Checks sollen, wie die „Libre hauptet, Rouvier,
men.
W. T. B.) In dem 1
änger der von Davoust, Schmitt und Parole“ be⸗ Jules Roche und der Deputirte — Dem „Intransigeant“ nugolg; beabsichtigt
er heutigen die Regierung zu interpelliren, weshalb zwei
aße wie Rouvier compromittirte Minister noch
einer derselben sei Burdeau. (W. T. B.) Der
von Neubauten auf der hiesigen zufällig herabfallendes Brettstück im
Der Zustand Des Verletzten ist be—
(W. T. B) Die vereinigte
T. B.) Die „Agence Bal⸗
der geplanten Abänderung günstig und
rhaltung der Ruhe des Landes erachtet. Durch
nsicht vor, ein Heirathsprojekt des
bereits und werde demnächst angekündigt
r er 15. Dezember. (W. T. B) Eine Depesche ork Herald“ aus Valparaiso besagt, die chile⸗ nische Regierung habe eine Militärverschwörung entdeckt, deren Zweck gewesen sei, das J. Regiment aufzuwiegeln. Verschwörer seien verhaftet worden, es seien sämmtlich ehemalige
Die
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
— —— — — — —— ———
vom 15. Dezember, r Morgen s.
Wetterberi
8
sp. 8 m. *
red. in Millim.
Stationen. Wind. Wetter.
8 5 8 * 2 *
u. d. Meeres Temperatur do . R 0 in 0 Celsius 56 C. — 40R.
1 Regen SSW 2 bedeckt WSW 6 Regen KRW 3 heiter
2 Schnee 2 bedeckt 1 Schnee 1 Schnee
WNW
2 8 —
Mullaghmore Aberdeen... J]755 Christiansund 744 Kopenhagen. 753 Stockholm. 7 S
aranda. 753 O
t. Petersburg
Moskau... 756 SW
Cork,. Queens⸗
— — — . O C O0
IJ766 W bedeckt (62 IL wolkig . 2 heiter!)
v 81 2 3 Nebel?) winemünde 754
4 Dunst?) Neufahrwasser 752 3 bedeckt) Memel ... 754
4 Nebel
6 w 3 bedeckt unster. .. 761 Karlsruhe. 767
I bedeckt
h bedeckt?) Wiesbaden. I65 bedeckt München.. 1767 b bedeckt Ehemnitz. . 1763 d bedeckt) nn, 69 4 Regen 8 Wien... 65 2 bedeckt Breslau JI58 Schnee Ile dAir .. 770 WM Ww 3 Nebel 2 heiter
200 B 3. J stiũ heiter
1 Nachts starker Regen. Abends und Nachts Schnee. 3) Nachts Schnee und Regen. ) Nachts Schnee. Gestern Regen. 6) Nachts Regen. 7 Nebel, Glatteis. s) Nachts Schnee und Regen.
Uebersicht der Witt erung.
Das barometrische Minimum, welches gestern nördlich von Schottland lag, ist ostnordostwärts nach der norwegischen Küste fortgeschritten, auf der Süd⸗ seite ein Theilminimum entwickelnd, welches am Abend und in der Nacht an der westdeutschen Küste starke, stellenweise stümische Südwestwin e verur⸗= sachte. Das Hochdruckgebiet über Sũdwest⸗ Europa hat sich wenig verändert. Bei ziemlich frischer meist westlicher Luftströmung ist das Wetter in Deutsch⸗ land trübe, außer im Nordosten, mild und regnerisch; nur im äußersten Nordosten herrscht Frostwetter, im deutschen Binnenlande liegt die Temperatur 14 bis 5 Grad über dem Gefrierpunkte.
Deutsche Seewarte.
— C Oä— ND DN N L M -=
Theater ⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. haus. Keine w ,
Vierter Symphonie Abend der Königlichen Hof⸗ kapelle zum Besten ihres Wittwen. und Waisen⸗ onds. , Herr Felix Weingartner. Solist: e n. eisenauer, Programm; 1) Quverture Coriolan*, 2) Klavier⸗Concert C-moll. 3) Duverture Leonore Nr. 3, 4) Symphonie Pastorale von
Freitag: Opern⸗
musikalien⸗Handlung
nfang 76 Uhr. O spielhen,
sophin.
Roeber. In Seene gese
Max Grube. — Die 4
deutschen Versen von Ludwig P 6 vom Ober⸗Regisseur .
Sonnabend: Opernhaus.
usik von Beethoven.
Graeb. 7 Uhr. Schauspielhaus.
1 Aufzug von Friedri
Piccolomini. Schauspiel Friedrich von Schiller.
Sonntag: Opernhaus. (Alessandro Stradella:
xxusti cama.
Anfang 7 Uhr.
am Montag statt.
Vorstellung. Macbeth. Sonnabend: Nora.
Abends 7 Uhr: Kean.
Direction von Cav. rusticana. — 741 Uhr. Sonnabend: dame. Sonntag: Die Orientreise.
Anfang 7 Sonntag: Der Lebemann.
ohne Aufgeld.
Freitag: Zum 21. Das verwunschene S zügen von Alois Berla. In Scene gesetzt von Julius
Herr Kapellmeister Federmann.
in 5 Aufzügen von Jean Bapti
14. Duse⸗Abend.
. Symphonie⸗Abend am 7. Januar 1893. Billets zu 6, 5, 3, 2 und 1' 6 sind in der Hof⸗ von Bote & Bock, Leipziger⸗ — 37, und an der Abendkasse zu haben.
280. Vorstellung. Die Philo⸗ Lustspiel in 1“ Aufzug von ĩ t vom Ober⸗Negisseur
riedrich
rauen. Lustspiel
studirt: Wallenstein's Lager. ch von Schiller. In Scene gesetzt vom Ober / Regisseur Max Grube. in 5 Aufzügen von Anfang 7 Uhr. Alessandro Stradella.
Flavio Ando. La Locandiera.
? Uhr. Sonnabend: Der Lebemann. Volksthuümliche Preise (Parquet 2 A).
te Moliere. In ulda. In Scene ge⸗ ax Grube.
270.
Anfang
Vorstellung. 5 Dper in 2 Acten von L. van Beethoven. Text nach dem Französischen von F. Treitschke. Diri⸗ ent: Kapellmeister Weingartner. — Prometheus. Nach einer mythologischen Tanzdichtung E. Taubert's in 2 Acten von Emil Dirigent: Musikdirector Hertel.
281. Vorstellung.
Anfang
Neu ein⸗
Schauspiel in
lla: Herr Emil Götze, preußischer Kammersänger, als Gast.) Cavnlleria
Schauspielhaus. Wallenstein's Tod. Deutsches Theater. Freitag: Don Carlos.
— Die
Königlich
Sonnabend: Die Kinder der Excellenz. Sonntag: Die Jüdin von Toledo. Die erste Aufführung von „Die Räuber“ findet
Berliner Theater. Freitag: 16. Abonnements⸗ Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Nachmittags 25 Uhr: Julius Caesar.
Cessing Theater. Freitag: 135. Gastspiel von Eleonora Duse mit ihrer Gesellschaft unter der
Ca valle ia
Anfang
Die Camelien⸗
Wallner · Theater. Freitag. 46. Gast· Vor⸗ stellung des Lessing Theaters: Der Lebemann.
Vorveckauf
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestrahe 25. ; ale in neuer Bearbeitung:
Operette in 3 Auf ⸗
*
sche.
6
ang
loß. i von Carl Millöcker.
Dirigent: Uhr.
Sonnabend: Die schöne Helena.
In Vorbereitung: Der Millionenonkel. Operette 3 ne, von Zell und Gene. Musik von Adolf
üller.
Residenz . Theater. Direction: Sigmund Lauten · burg. Freitag: Marquije. Lustspiel in 3 Acten von Victorien Sardou. Deutsch von Robert Buch⸗ holz. Anfang 74 Uhr. ;
Sonnabend: Denise. Schauspiel in 4 Acten von Alexandre Dumas.
Rächste Nopität: Familie Pont. Biquet. Schwank in 3 Acten von Alexandre Bisson.
Kroll's Theater. Freitag: Gastspiel von Gemma Bellincioni, Frau Moran ⸗Olden, Roberto Stagno und Juan Luria. Mala Vita. Melo- drama in 3 Acten von N. Daspuro. Musik von Umberto Giordano. Anfang 77 Uhr.
Sonnabend: Die Zauberflöte.
Neues Theater (am Schiffbauerdamm 45) Freitag: Zum 14. Male; Logierbesuch. Schwank in 4 Aufzügen von R. Weber und Max Löwenfeld. Anjang 74 Uhr.
Sonnabend: Logierbesuch.
Sonntag, Nachmittags 27 Uhr: Die Liebes- händlerin. Abends 7 Uhr: Durch die Inten⸗ danz. Hierauf: Logierbesuch.
Theater Unter den Linden. Freitag: Zum 84. Male; Die Welt in Bild und Tanz. Ausstattungs- Ballet von Gaul und a 36 von J. Bayer. Inscenirt durch duis Gundlach. — Das grandiose chinesische Ballabile: Ein Drachenfeft. (Mitwirkende; 500 Personen. — Das Baby. , Schwank in 1 Act von H. FJ. Musik von A. Ferron. Couplets von A. Braun. Inscenirt durch C. A. Friese sen. Imre Fox, amerikanischer Prestidigitateur (Gast⸗ spiel5. Anfang 73 Uhr. ;
In Vorbereltung: Die Sirenen⸗Insel. Ballet von Regel. Musik von Mader. horeogr. von Haßreiter. (Repertoirestück der Wiener Sofoper.)
Adolph Ernst Theater. Freitag: Dritt— letzte Aufführung. Zum 1401. Male; Die wilde Madonna. Gefangsposse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets von G. Görß. Mustk von G. Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
In Vorbereitung: Modernes Babylon. Ge sangsposse in 3 AÄeten von Ed- Jacobson und W. Mannstadt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens.
Thomas Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Freitag: Ensemble⸗Gastspiel der Münchener unter Direction des Königlich Bayerischen Hof ⸗ schauspielers Max Sofpauer. Zum 7. Male: Der e, ,, ,., von Ammergau. Ober⸗ bayerisches Volksstück mit Gesang und Tanz in 5 Auf⸗ zügen von Ludwig Ganghofer und Hans Neuert, Musik von F. M. Prestele. Die Handlung spielt in Grasweg und Umgebung, Im 3. Act: Schuhylattl⸗ . Zither Soli: Albert Sageser. Anfang
t.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
1 Hohen allerr Galerie Lehrter Bahnhof. I M Sonntags 50 . Gr. histor. Rundgemälde 1640 — 1890. Geöffnet 9 Uhr bis Dunkelh. Sonnt. 9— 9.
Urania, Anstalt für vollsthümliche Naturkunde.
Am Landes ⸗Ausstellungs ⸗ Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 56 e- d U. don
Concerte. Concert · Gaus.
Freitag, Abends 7 Uhr:
Karl Meyder⸗ Concert. 53. Wagner⸗Abend.
Dienstag, 20. Dezember: Fest- Feier. Souper und Familien⸗Ball zum 26sährigen Bestehen des Hauses. Abends 8 Uhr. Karten à 5 4 im Bureau des Hauses.
Circus Renz (Carlstraße) Freitag, Abends I Uhr: . Gala · Vorstellung. Auf vielseitiges
erlangen: Wiederholung der iich Vorstellung des gesammten Damenpersonals. Besonders gewähltes Programm. U. a.: Sippologischer Congreß mit 36 der bestdressirten Freiheitspferde, vorgeführt vom Director Franz Renz. — Grande Quadrille de la Raute équitation, geritten von 6 Damen und 6 Herren. — Mr. James Fillis mit dem Schul
ferde Germinal . — Auftreten sãmmtlicher Kunst⸗ vecialikaten J. Ranges. Zum Schluß: Gag. Auf , oder:; Ebbe und Fluth. Großes and⸗, Wasser⸗ und . ational⸗
tänze von 85 Damen. Neue Einlagen, u. a.: Auf⸗ zug der Leib⸗Garde ⸗Artillerie..
Sonnabend, Abends 71 Uhr: Wiederholung der Freitags Gala⸗Vorstellung.
Sonntag: 2 große Fest⸗Vorstellungen. Um 4 Uhr (ein Kind frei): Die lustigen Heidelberger. Abends 3 Auf Helgoland.. Großes Brillant⸗Feuer⸗ werk.
ö 7 / /. Familien ⸗ Nachrichten.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrichter Nohr (Breslau). — Hrn. Landrichter Fuchs raudenz). — Eine Tochter: Hrn. Re ierungs⸗Baumeister Irmisch (Berlin). — Hrn. Prem. Lieut. Alfred Frhrn. Quadt⸗Wykradt⸗Hüchtenbruck J. (Berlin)
Gestorben: Verw. Fr. Pastor Eugenie . geb. Mühl (Reibnitzy. — Hr. Forst⸗Inspector Ferdinand Knersch (Neudeck -S. ). — Hr. Amts rath Gustav Dangers (Braunschweig) — Verw. Fr. Hauptmann Elsbeth von Klüfer, geb. Jaquęt (Gumbinnen). — Verw. Fr. Anna Gemgnich, geb. von Derschau (Berlin).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Schol ).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin 8sW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen seinschließlich Börsen⸗Beilage), und das Verzeichniß gekündigter Schuld- verschreibungen der reußischen Staats⸗ Anleihen von 1868 A., 18509, 1852,
1853 und 1862, und der consol. 4 00 Staats⸗Anleihe.
M 297.
. 2.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-AUnzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 15. Dezember
Deutsches Reich.
Nach we isung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1892 bis zum Schluß des Monats November 1892.
3.
—
4.
5. b.
Ober ⸗Postdirections⸗Bezirke
16.
Einnahme
. Hierzu Einnahme im Monat in den
November Vormonaten
Zusammen
In 1892 4 mehr
— weniger
Einnahme in dem⸗ selben Zeitraum des Vorjahres (Spalte 4)
16
I. Im Reichs⸗Postgebiet. w 2) Gumbinnen K k 4 Berlin. .
5) Potsdam
6) Frankfurt a. O. 7 Stettin
s) Köslin.
9) Posen
10 Bromberg.
11) Breslau
12) Liegnitz.
13) Qppeln
14 Magdeburg
16 Erfurt.
17) Kiel.
18) Hannover.
19 Münster
20) Minden
21) Arnsberg
22) Cassel ö
23) Frankfurt a. M.
24) Köln
265) Aachen.
26) Koblenz
27) Düsseldorf.
ö /
29) Dresden
30) Leipzig Karlsruhe.
2) Konstanz
33) Darmstadt
34 Schwerin i. M.
35 Oldenburg
36 Braunschweig
37) Bremen
38 DSamhurg . .
39) Straßburg i. E.
ß
10952 3194 8168
S0 565 3310 6033 93470 1369 4927 3003
13 354 8 767 6 234
ĩ JJ 14 155
d 9193
10 673 8 245 8989 2884 6197
149638
6446
31050
15 559 5995 4232
41 631 2038
16935
40 882
21 790
66 914 52 983 96 3 81 855 53 0970 65 731 22003
44125 216 380
12993
306 209
23 409 24920 43 692
60 382
63 681 6
42045 112 847 *
107 330 90 42 289 28 973
291 599
108 678 149 957
46798 S5 744
155 363 3
165 535 23 267
119530 75 681 59 218
1104906 72 875 92 528 61 315 74721 24 887 18 242
127 815 50 571
247 430
122 890
33 205 333 133 15031 125 613 347083 170 848 52764 98 597 26 240 28 848 149768 150 267 642 323 125 789 27341
48 284 38
90 959 28 858 70721 724 000 31 912 80 52 970 63 735 12 958 40 932 21 307 114539 75 387 52 818 127 808 74531 101 260 54 836 71 958 24347 46799 32277 48451 277 626
4910 4999 293 6399 17 402 1656 8732 6479 2762 539 1443 4461 2119 30195 5 861 6 557
292
—
ö X w N Ot — — — O OTO — — N Q O00) C — — — 2 — 19 98
Sd e G es
* 3 S —— OC O ON -᷑·
2
168 855
650 hö
13553 256 27 566
ö
Summe 1 II. Bayern . HI. Württemberg.
153 M1
41050021 405 263
41622 656 465 913 173 928
4827701 468 038 181 036
Ueberhaupt Berlin, im Dezember 1892.
4 608 355
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.
Biester.
5 262 498 5
5 476 776
Deutscher Reichstag.
15. Sitzung vom Mittwoch, 14. Dezember, 12 Uhr.
Wie wir in der Mittwoch⸗Nummer berichtet haben, sprachen bei der Fortsetzung der ersten Lesung der Vorlage über die deutschen Heeres am Mittwoch die Abgg. Hausmann (Vp) und Freiherr von
sch⸗ Die Rede, welche der Reichs⸗ kanzler Graf von Caprivi in Beantwortung der Rede des letzteren hielt, sei hier zunächst im Wortlaut nachgetragen.
Friedenspraͤsenzstärke des
Manteuffel (deutsch⸗cons..
Reichskanzler Graf von Caprivi:
Was den letzteren Vorwurf angeht, so kann ich mich auf den Ich habe nicht behauptet, daß die conservative Partei als solche ihre Abstimmung von der Haltung der Regierung zur Frage des Bimetallismus oder zu einer anderen mit der Militärvorlage nicht in unmittelbarem Zusammenhange stehenden Frage abhängig machen würde. Ich habe, wenn ich mich nicht irre,
stenographischen Bericht beziehen.
von einzelnen Herren gesprochen. Ich lege aber keinen
auf diese Frage weiter einzugehen, nachdem ein Mitglied, wenn auch nicht der conservativen, so doch der freiconservativen Partei, der Herr Abg. von Kardorff, diesen Standpunkt hier im Hause voll und
Sehr richtig! links.) so habe ich
ganz vertreten hat. Was nun den Parteitag angeht,
pflichtet gehalten, mir klar zu machen- wie wird dieser Parteitag wirken, und welche Folgerungen hat man aus diesem Ereigniß zu ziehen? Ich habe meine Kenntniß dieses Parteitages aus dem⸗ jenigen Organ geschöpft, von dem ich annehme, daß es in diesem Falle das bestunterrichtete sein würde, der „Kreuzzeitung“. (Hört, hört! Ich nehme mit Befriedigung und Genug— thuung davon Act, daß die Aeußerung, man solle demagogisch handeln“, nicht im Sinne der Partei gethan worden ist, auch nicht von der Partei acceptirt wird. Sie in der Weise aufzufassen, als ob die Partei sie sich zu eigen mache, war ich aber doch wohl dadurch be⸗ so rechtigt, daß kein Widerspruch, soweit die Kreuzzeitung handlungen wiedergiebt, gegen diese Aeußerung erfolgt ist.
und Heiterkeit links.)
richtig! links.)
Und nicht diese Aeußerung allein ist es gewesen, die mich bedenk⸗ lich gemacht hat, sondern es fielen Aeußerungen, die auf den Prozeß, der sich in der letzten Woche abgespielt hat, hinzielten, offene und unverhüllte Theilnahme mit dem Manne zum Ausdruck brachten, der infolge dieses Prozesses verurtheilt worden ist (Sehr Heeresverwaltung in einer Weise angegriffen und geschädigt hat, wie das von einem Deutschen bisher,
richtig! links) und der die deutsche
soweit ich weiß, kaum geschehen ist. (Sehr wahr)
Werth darauf,
mich für ver⸗
die Ver⸗ (Sehr
und die
Stimme gegeben.
Erklärung des
hinaus, daß das sei, den man überall and vorlage im ganzen Umf keine Stimme hier erhoben. Reihe von Militärvorlagen mitberathen, aber eine Lage wie jetzt fei noch nicht da gewesen. ĩ Militärborlage unter einem sehr unglücklichen Stern eingebracht sei. In dem neuen Steuerplan liege ni stimmung gegen die Vorlage.
Sache einem
Erwerbs stände. gebracht worden.
steigenden nisse im Niedergan ebenso. e vorlage nicht verwiesen werden, tragen könnten.
für mich mindestens entschuldbar, wenn ich aus den Verhandlungen der conservativen Partei an jenem Tage den Eindruck gewonnen hatte, als ob die Partei sich mit dem Angeklagten und dessen Be⸗ strebungen bis zu einem gewissen Grade identificirte. Sehr richtig! links.) dürfen, was ein Theilnehmer des Parteitages gesagt hat: Ich bin auch aus Arnswalde. (Beifall.) servative Gegencandidat des Rectors Ahlwardt und trotzdem habe ich im zweiten Wahlgange bei der Stichwahl Ahlwardt meine (Stürmischer Beifall. wir Conservative sind von der Erwägung ausgegangen, daß zehn Ahlwardt-Antisemiten immer besser sind als ein Freisinniger. (Hört! hört! links. Unruhe rechts.)
(Oho! rechts. Ich bitte um die Erlaubniß, verlesen zu
Ich bin der con⸗
Denn
Hört! hört!)
Ich constatire noch einmal, ich nehme mit Befriedigung davon
aber ich finde
Act, daß die conservative Partei sich diese Aeußerungen nicht an—⸗ eignet; war, sie wäre geneigt, sie sich anzueignen. Unruhe rechts.)
ich des Glaubens (Sehr gut! links.
es entschuldbar, wenn
Wir fahren nun mit der Rede des 2. Dr. Freiherrn
von Stauffenberg (dfr), über deren An richtet worden ist, fort.
ang bereits be⸗
Abg. Dr. . Schenck von Stauffenberg (ofr): Die
seien gegenwärtig ganz sicher nicht günstig; möge ruhiger und r aße als der ĩ
befinde man Aufschwung,
Preußen weil
nicht in einem Niedergang der Erwerbsverhältnisse. Das sei auch im preußischen Landtag zum Ausdruck Abgesehen von der preußischen Thronrede, habe der preußische , im Steuerausschuß erklärt, daß er auf keine rträge der Cinkommensteuer rechne, weil die Erwerbs verhält
begriffen seien. In den anderen Bundes staaten sei es
Auf die Mr ern beiträge dürften die Kosten der Militär⸗
bg. Freiherrn von Manteuffel gehe eigentlich darauf
ork demagogisch! in einem Sinne gebraucht worden ders damit nicht verknüpfe. ange habe sich mit einer einzigen Ausnahme
Für die Militär⸗ Er habe seit 25 Jahren eine ganze
Es sei nicht zu bezweifeln, daß diese t allein der Grund der Miß— Die Erwerbsverhältnisse des Volkes si ĩ man auch die Bebel ansehen, jetzt nicht in Stagnirung, sondern in Das gehe durch alle
r Abg. ch doch unzweifelhaft einer
weil die einzelnen Staaten sie nicht
Die Etats der einzelnen Staaten würden dadurch in Verwirrung kommen, ganz nothwendige Ausgaben dadurch unmöglich werden. In ehälter hintan,
stelle man die Aufbesserung der Beamten⸗ die Mittel nicht ausreichten; in Bayern
Es war also i man die Gehaltsaufbefferung der oberen Beamten gemacht,
1892.
wegen der unteren aber für den künftigen Etat Verpflichtungen übernommen, denen man sich nicht entziehen könne. Wenn die Er— füllung dieser Verpflichtungen in den Einzelstaaten wesentlich erschwert werde, so müsse die Zahl, derer, die der Militärvorlage nach allen Kräften widerstrebten, immer größer werden. Das ganze Benamtenthum, insbesendere das niedere, sei dabei wesentlich interessirt, daß die Einzelstaaten auch die nöthigen Mittel für ihre wirklich bescheidenen Ansprüche hätten, und jede Befürchtung, daß das unmöglich sein werde, habe erhebliche politische Wirkungen. Die Militärvorlage sei ganz unerwartet ge⸗ kommen. Der Reichskanzler sei zwar der beste Interpret seiner eigenen Worte, aber in sehr weiten Kreisen sei der allgemeine Ein⸗ druck der früheren Erklärungen der Regierung gewesen, daß man für die nächste Zeit von weitgehenden Plänen Abstand nehme. Auch im Kreife der verbündeten Regierungen sei es ebenso gewesen. Hätte man im vorigen Frühjahr diese große Belastung des Reichs budgets erwarten können, so wäre das Verhalten des bayerischen Finanz⸗Ministers in der baverischen Kammer unerfindlich ge—= wefen. Man habe dort große Ueberschüsse bis zum letzten Rest pertheilt und eine Menge ständiger Ausgaben übernommen, was un⸗ möglich gewesen wäre, wenn die Regierung eine Ahnung von der Steigerung der Reichsausgaben gehabt hätte. Die neuen Steuer— vorlagen seien in erstaunlich kurzer Zeit gemacht worden. Die Kreise, welche direct und indirect daran interessirt seien, daß für die Er⸗ füllung aller anderen Staatsausgaben nicht ein ungenügender Rest übrig bleibe, umfaßten einen ganz bedeutenden Theil des deutschen Volkes. Der Reichskanzler sage von seinem Standpunkt mit Recht, diese Vorlage sei, für absehbare Zeit das Ende der militärischen Pläne. Wenn man aber das dem Volke verkünde, würde es kein Mensch glauben. Der Reichskanzler habe den Ausdruck gebraucht: Wenn wir die zwei—⸗ jährige Dienstzeit einführen, so müssen Sie uns gewisse Compen— sationen geben, gewisse Concessionen machen. Das werde nun nach außen so aufgefaßt: wir geben euch die zweijährige Dienstzeit, das ist ein Geschenk., dafür verlangen wir ein anderes Geschenk, die Er⸗ höhung der Friedenpräsenzziffer. Nun sei aber die Sachlage eine ganz andere. Die zweijährige Dienstzeit sei die Vor⸗ aussetzung dessen, was der Reichskanzler thun wolle. Er könne die Versüngung der Armee ohne die zweijährige Dienstzeit gar nicht in Angriff nehmen. Er habe in seiner ersten Rede wenigstens andeutungsweise gesagt, was man in dieser Beziehung thun könnke. Bei dem Verdy'schen Plan solle angenommen worden sein, daß die dreijährige Dienstzeit striete durchgeführt werde und daß außerdem noch alle Waffenfähigen eingestellt werden sollten. Der Reichskanzler habe einen solchen Plan für undurchführbar erklärt. Er Redner) fage, selbst eine abfolute Regierung wäre nicht- im stande, etwas Berartiges zu thun, denn sie würde das Geld dafür nicht beibringen können, das Geld wäre unerschwinglich. Daß die zweijährige Dienstzeit gesetzlich festgestellt werde, halte er für felbstverständlich, es fei dazu auch keine Aenderung der Reichs- verfassung nöthig. Die Vezlage gehe davon aus, daß ein Plus pon etwa 60 O60 Rekruten im Jahr eingestellt werden müsse. Der preußische Kriegs-⸗Minister habe von denjenigen gesprochen, die hinterm Ofen hockten, während die andern ins Feld zögen. Diese Wendung entspreche nicht vollständig der Sache. Wenn man den Plan der Reichsregierung vollständig ausführe, so bliebe für den Frieden wenig⸗ stens noch eine ganz hübsche Anzahl von Leuten hinter dem Ofen. Die Zahl der fogenannten Ueberzähligen betrage nach den vorgelegten Tabellen über 10 000 Mann. Man komme aber mit den Ueberzähligen nicht entfernt auf die Summe, die man brauche, um auch nur die zweijährige Dienstzeit auf der Grundlage der gegenwärtigen Ziffer durchzuführen. Man müßsse das Mindestmaß herabsetzen, was ja nach den einzelnen Landestheilen einen sehr verschiedenen Effect habe. Man müͤsse weiter von den der Ersatzreserbe oder dem Land⸗ sturm Ucberwiesenen auch diejenigen nehmen, die wegen bedingter Taug⸗ lichkeit überwiesen seien, und das seien allein über 365 000, mehr als die Hälfte dessen, was man anstrebe. Nun behaupte er, daß, wenn man von einer allgemeinen und gleichen Wehrpflicht gesprochen habe, Jeder⸗ mann nur an die absolut Tauglichen gedacht habe. Aller⸗ dings ließen sich Manche einziehen, die in anderen Landes⸗ theilen als untauglich zurückgewiesen würden. Gewinne die Armee wirklich, wenn eine großere Anzahl von Personen, deren Tauglichkeit zweifelhaft sei, in dieselbe eingestellt werde? Er 5 diese Frage auch ohne militärische Erfahrung mit Nein be⸗ antworten zu müssen. Die Zahl der Eingestellten werde variiren je nach der strengeren oder milderen Handhabung der Instruction. Aber er behaupte, daß jetzt schon die Einstellung von Untauglichen, Viertel⸗ und Halbuntauglichen eine viel größere und schädlichere sei, als man in der Regel annehme. Das hänge sehr viel mit der militärischen Freizügigkeit zusammen. Die Aushebungscommissien wisse zum großen Theil von dem Vorleben der ihr Vorgestellten nicht das Allergeringste. Nach dem ror⸗ liegenden Material sei die Zahl der latenten Geistes—⸗ kranken, die auf diese Weise eingestellt würden, eine nicht ganz geringe. Der Geisteskrank' werde in der Regel nicht in der Lage sein, selbst feine Geisteskrankheit als Befreiungsgrund anzuführen. Die Com⸗ mission kenne ihn nicht, und vielfach wüßten auch die nächsten Ver⸗ wandten nichts darüber. Eine große Zahl der Militärmißhandlungen habe ihre Ursache darin, daß ganz schwachsinnige, halb untaugliche und für den Militärstand unbrauchbare Personen eingereiht worden seien, daß sie dann nicht ihre militärischen Pflichten erfüllen könnten und von den Offizieren und Unteroffizieren in harte Zucht genommen würden. Wenn man nun die Grenzen der Tauglichkeit herabsetze, so könne er nie glauben, daß man die Armee dadurch wesentlich stärke. Aber selbst wenn man die Dienstpflicht auf den gegenwärtigen Präsenzstand beschränke, so werde man aus den Reihen der Ueberzähligen knapp dieienige Rekrutenzahl bekommen, die man einstellen könne. Man werde noch einen Theil der bedingt Taug⸗ lichen dazu nehmen müssen. Daß die Militärgerichtsbarkeit eine Aenderung erfahren müsse, halte er für selbstverständlich. Er rechne dazu nicht allein die Oeffentlichkeit und Mündlichkeit, sondern auch die selbständig organisirten Gerichte, nicht eine Commission ad hoe, fondern etwas allgemein Gültiges, wie in Bayern, obwohl auch da manches verbesserungsfähig sei. Die Vermehrung der Zahl der Unteroffiziere fei geeignet, in einer Beziehung Bedenken zu erregen. Er habe mit Vergnügen aus der gestrigen Aeußerung des Reichskanzlers entnommen, daß er die Frage in Erwägung gezogen habe, ob nicht durch eine bessere Stellung der Unteroffiziere wegen ihres Ivancẽments und ihrer socialen Stellung es erreicht werden könnte, daß die Unteroffiziere länger dienten. Mit Geld könne man einiges machen, aber nicht alles. Die Stellung eines Unteroffiziers mit Civilversorgungsschein sei eine keineswegs günstige, Es wäre sehr wünschenswerth, wenn die Militärverwaltung mittheilte, wie lange die Unteroffiziere mit dem Civilversorgungsschein warten müßten, bis sie angestellt würden. Wenn der Cixilversorgungsberechtigte angestellt werde, dann komme er ö in Stellen, die ihm nicht angenehm seien. Er (Redner) wisse aus Erfahrung, daß viele Unteroffiziere ihre Stellung als eine schwere Benachtheiligung empfänden sowohl in socialer wie in Pecuniärer Beziehung. Es gebe unter den eivilversorgungsberechtigten Unter⸗ offizieren eine unglaublich große Zahl von Unjufriedenen, die mit jedem Jahre wachse. Wenn nun die Zahl der Unteroffizier? um ein Sechstel vermehrt werde, dann entstehe die ernsthafte Frage: Habẽ man
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