Seine Majestät der Kaiser haben bei dem gestrigen hrsempfange der commandirenden Generale Sich dahin ert, daß die Durchführung der beabsichtigten Heeresreform zutschland eine militärische und politische Noͤthwendigkeit
ei, und daß Er zuversichtlich erwarte, wie die Erkenntniß iervon sich immer mehr Bahn brechen werde. Seine Majestät
stehe fest zu der von den verbündeten Regierungen einge—
brachten Vorlage.
Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt bis zum 2. Januar Mittags gemeldete Cholerafälle: .
In der Woche vom 25. bis 31. Dezember 1892 ist außer den bereits mitgetheilten Cholergerkrankungen noch ein weiterer Fall aus Altong angezeigt worden. Im ganzen sind hier— nach für die bezeichnete Woche 5 Erkrankungen, von denen 3 tödtlich endeten, aus Altona gemeldet.
In Ham burg sind für diese Zeit siebzehn Erkrankungen mit sechs Todesfällen festgestellt worden.
Der Kaiserliche Gesandte am Königlich dänischen Hofe, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von den Brincken ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nach Kopenhagen zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Württemberg.
Ihre Majestäten der König und die Königin beabsich⸗ tigen, dem „St⸗A. f. W. zufolge, sich im Laufe des Januar zum Besuch des österreichischen Kaiserhauses nach Wien zu be⸗ geben. Die Majestäten werden daselbst an den Hochzeits⸗ i en theil nehmen, die vom 21. bis 24. Januar aus Anlaß der Vermählung des Herzogs Albrecht von Württemberg mit der Erzherzogin Margarethe Sophie von Oesterreich stattfinden.
Baden.
Das Großherzogthum Baden, das bisher dem Ressort des brasilianischen General⸗Konsulats Genf ange— schlossen war, ist nach der „Karlsr. Itg.“ jetzt dem Amts— bezirk des brasilianischen General⸗Konsuls in Ham— burg angeschlossen worden.
Anhalt.
Seine Durchlaucht der Fürst zu Schwarzburg⸗ Sondershäusen ist am 31. v. M. von Dessau wieder nach Sondershausen zurückgekehrt.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Anläßlich des Jahreswechsels beglückwünschte gestern die Lberale Partei des ungarischen Unterhauses den Minister⸗Präsidenten Dr. Wekerle. In seiner Anrede hob der Sprecher der Partei Moxitz I6kai das unverbrüchliche Ver— trauen zu dem Cabinets⸗Chef und das Festhalten an dem Dreibund ervor. Der Minister⸗Praͤsident r. Wekerle verwies in seiner Antwort auf die Entschiedenheit des K Die Regierung wolle die kirchenpolitischen Fragen ohne Be— rührung der Dogmen lösen. Sie werde den nationalen Charakter des ungarischen Staats unter allen Umständen wahren und hierfür mit aller Strenge die legalen Mittel an— wenden. Wenn Ausartungen zu befürchten sein sollten, würde sie selbst außerordentliche gesetzliche Mittel in Anwendung bringen. Der Minister-Präsident fuhr sodann fort: „Die guten Beziehungen der Monarchie zu den auswärtigen Mächten, die wir, insofern dies unter Wahrung unserer Interessen möglich ist, auch durch neue Hanbelsverträge zu befestigen bestrebt sind, die friedlichen Verhält— nisse, die als gesichert betrachtet werden können, be— rechtigen zu der Hoffnung, daß es gelingen wird, nicht nur unsere materielle Lage auch ferner zu befestigen und unsere wirths ö Finanz⸗ und Creditverhältnisse zu regeln, son— dern daß wir auch in der Lage sein werden, an der systematischen Weiterentwickelung unserer Industrie, an dem culturellen Fortschritt, an der Losnn unserer innerpolitischen Fragen und besonders an der . von diesen, der Re⸗ sorm der inneren Verwaltung, mit Erfolg zu arbeiten.“ Der Minister⸗Präsident betonte schließlich, die , halte ihr Programm unverändert aufrecht und knüpfe daran ihre ganze politische Reputation. Die Rede wurde mit großem Beifall aufgenommen.
Der Handels-Minister Marquis de Bacguehem hat nach der „Wien, Zig.“ an sämmtliche Eisenbahn-Ver— waltungen einen Circularerlaß gerichtet, worin er sie Über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen wegen einer ein— heitlichen Neuregelung des Refgettenwefens unter— richtet. Es sollen Dispense vor der Veröffentlichung nur be⸗ ig ich derjenigen Refactien bewilligt werden, die für öffent⸗ iche und wohlthätige Zwecke gewährt worden sind. Der Erlaß
fordert die K auf, diese Bestimmung mit Rück⸗
sicht guf die Berner Convention sofort anzuwenden.
Der Staatsvertrag über die von Oesterreich— Ungarn und der Schweiz gemeinsam durchzuführende Rheinregulirung ist am Freitag in Wien von dem Minister des ,,, . Grafen Kälnoky und dem eid— genössischen Gesandten Äepli unterzeichnet worden.
Frankreich.
emeinsamen Geist der aften trotz der Ver⸗ ü einer einzigen großen Von dem gleichen Geist sind auch die ie wir Souveräne und
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gehen werden, und bitten ihren einmüthigen und ehrfurchtsvollen Ausdruck an der Schwelle des Jahres entgegennehmen zu wollen.“ In seiner Erwiderung sagte der Prastzent Carnot: „Mit lebhafter und inniger Befriedigung habe ich die Worte des hervorragenden Wortführers des diplomatischen Corps vernommen, der mir wiederum im Namen der Herrscher und Stagtsoberhäupter, deren bevollmächtigte Vertrelker Sie sind, die Wünsche dargebracht hat, die Sie für den Frieden und die Eintracht, 3 wichtigste Band aller Völker, hegen. Sie entsprechen den Gefühlen der Regierung der Republik, und von ganzem Herzen schließe ich mich dieser neuen Bethätigung der Brüderlichkeit an. Ich danke Ihnen gleichzeitig für die Glück= wünsche, die Sie für Frankreich ausgesprochen haben. Sie, die Sie mitten unter uns leben, kennen besser als alle anderen Beobachter die soliden und unzerstörbaren Eigenschasten, welche unserem Volke zu eigen sind. Sie sind in der Lage, die Rolle richtig zu schätzen, welche die Geschichte Frankreich in dem europäischen Staatenconcert zugetheilt hat, und die Dienste, die es berufen ist, der edlen Sache des Fortschritts und der Humanität zu leisten. Ihr Zeugniß ist für uns außerordentlich werthvoll, und gehoben durch solche Sympathien, vertrauend der Einsicht eines Volks, welches Ehre, Recht und Wahrheit heilig hält, blickt die Regierung der Republik an der Schwelle des beginnenden Jahres mit Ruhe in die Zukunft.“ Rußland.
Das Ministerium für Verkehrswege hat dem „W. T. B.“ zufolge dem Reichs rath den Plan für den Bau des Pe— rekop-Kanals durch ein Privatconsortium vorgelegt.
Der „Dziennik Lodski“ ist auf Verfügung des Ministers des Innern für acht Monate suspendir' worden.
Zur Pamir⸗Frage schreibt der Regierungsbote“ nach den „Turk. Wed.“ Laut Tagesbefehl an die Truppen des Fergana⸗Gebiets vom 23. Mai 1897 wurde aus ben Truppen dieses Gebiets ein Pamir⸗-Detachement formirt, das unter dem Oberbefehl des Commandeurs bes 2. Turkestanischen Linien⸗Bataillons, Obersten Jonow, zu einem vorherbestimmten Zweck nach dem Pamir dirigirt wurde. Hier verweilte das Deta— chement gegen vier Monate. Nach Erledigung der ihm ge⸗ gewordenen Aufgabe kehrte das Pamir⸗Detachement nach Maär— gelan zurück und wurde laut Tagesbefehl an die Truppen vom 23 September aufgelöst. Mit dem Abzuge des BDeta— chements stand nach dem Beispiel des Vorjahrs zu erwarten, daß Afghanen und Chinesen sich wieder einstellen würden, um wie ,,, . Erpressungen und Gewaltthätigkeiten unter den ortigen Bewohnern auszuüben. Infolge dessen wurde es für nothwendig gehalten, zur Beobachtung der Aufrechterhaltung der gesetzlichen Ordnung in diesem Theil unserer Besitzungen, dort den Winter über ein kleines Beobachtungs-Detachement zurückzulassen. Das Hauptquartier dieses Detachements befindet sich beim Grabe Scha⸗-Dshan, am rechten Ufer des Murghab, etwas unterhalb der Mündung des Ak-Baitala.
Italien.
Der König empfing gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, die Vertreter der stagtlichen Körperschaften und nahm deren Glückwünsche anläßlich des Jahreswechsels entgegen. In seiner Antwort an die Deputationen des Senats und der Deputirtenkammer sagte der König, er sei glücklich, daß das neue Jahr unter den besten und glücklichen Vorzeichen hinsichtlich der internationalen Beziehungen Italiens begönne. Die Regierung und die Kammern könnten sich demnach in Ruhe ganz den Sorgen für die schwerwiegenden Interessen des theueren Vaterlandes widmen.
Schweiz.
Bei dem heutigen Neujahrsempfang gab der fran⸗ ösische Gesandte Arago dem Wunsche Ausdruck, daß der ee lich nur momentane Abbruch die traditionellen Handels⸗ beziehungen nicht vernichten möge; der Tarifkrieg könne nicht andauern, gegenwärtig sei Mäßigung erwünscht. Er seinerseits werde für Herbeiführung einer Verständigung thätig sein. Der Bundes⸗Rath Schenk erwiderte darauf, der Bundesrath bedaure die Wendung der Ereignisse, an der die Schweiz unschuldig sei, da sie bis zuletzt den Wunsch nach Verständigung gezeigt habe; jetzt sei sie gezwungen, Maßregeln zum Schutze ihrer Interessen zu ergreifen. Zu ihrem Bedauern könne sie un— möglich die getroffenen Maßregeln mildern, solange Frankreich nicht in billiger, freundschaftlicher Weise die Thore seines Marktes schweizerischen Producten öffne. Wenn dies geschehe, werde die Schweiz glücklich sein, die alten guten Beziehungen zu erneuern.
Belgien.
Wie „W. T. B.“ aus Brüssel meldet, wurde daselbst aus unterrichteten Kreisen mitgetheilt, daß man infolge der seitens Frankreichs erfelgten Ablehnung des fran— zösisch⸗schweizerischen Handelsübereinkommens auch eine Ablehnung Frankreichs, mit Belgien in han— delspolitische Unterhandlungen einzutreten, vor— aussehe. Belgien werde in solchem iht lediglich seine specisischen Interessen ins Auge fassend, von seiner Actionsfreiheit , n. machen,. Zwischen Belgien und Frankreich bestehe ohnehin keinerlei handelspolitisches Ueber— einkommen, sondern lediglich ein nf modus vivendi, dem jeder Zeit ein Ziel gesetzt werden könne.
Rumänien.
Der Minister des Auswärtigen Lahovary verlas dem „W. T. B. zufolge am Sonnabend in den Kammern den am 27. v. M. zwischen dem König und der Königin von En gland abgeschlossenen Ehevertrag zwischen dem Prinzen ,,, und der Brinzessin Marie von Edinburg. Darin nerzichtet die Prinzessin Marie auf ihr Thronfolgerecht in Großbritannien. Die Ausfertigung des authentischen Ver— trags erfolgt durch die kompetente Behörde, die Ehepacten werden in einem besonderen Vertrage formulirt und fest estellt. Die Präsidenten der Kammer und des Senats . mit, sie seien von dem König eingeladen worden, bei der Hochzeits⸗ feier in Sigmaringen das Parlament zu vertreten. Infolge der Weihnachtsferien vertagte die Kammer die Berathung der vom Sengt votirten Handelsverträge mit England und Italien bis zum Wiederzusammentritt ber Kammern. Die . der Kammern dauern his zum 22, d. M. Am 6. d. M. gebenkt der König zu den Hochzeitsfeierlichkeiten nach Sigmaringen abzureisen. =
Der neu ernannte türkische Gesandte hat gestern dem König sein Beglaubigungsschreiben überreicht, Zwischen dem En, und dem Gesandten wurden hierbei sehr herzliche Worte gewechselt.
nicht vorhanden war, was theilweise durch die infolge Aus
Schweden und Norwegen.
Ein von der schwedischen Regierung im September v. 7 eingesetztes Comité zur Ausarbeitung von Vorschlägen über die Entwickelung des Kriegs materigls der Marine, dessen Vorsitzender der Admiral Peyron ist, hat, wie die „Hamb. Nachr. erfahren, in diesen Tagen der Regierung seln? Gut achten überreicht. Es gelangt darin zu dem Schlußsatze, daß ein fester jährlicher Anschlag von 2 800 0090 Kr. zu Neu⸗ bauten der, Marine nothwendig sei; da indessen eine be— friedigende Entwickelung des Makerlals der Marine mit diesem Anschlage erst nach dem Verlaufe von 26 Jahren erreicht werden kann, schlägt das Comité vor, daß ein rößerer außer⸗ ordentlicher Anschlag der Marine bewilligt werden möchte, um während der drei nächsten Jahre 3 Panzerfahrzeuge, 6 Minen— fahrzeuge und 2 Avisofahrzeuge bauen zu können. Da das Comits die Baukosten für jedes Panzerfahrzeug auf 3 318 000 Kron für jedes Minenfahrzeug auf 217 H00 Kron. und für jedes Apisofahrzeug auf S0 950 Kron. berechnet, würde der von dem Comité in Frage gestellte außerordentliche Anschlag etwa 13 Millionen Kronen betragen,
Dem „Dagbladt“ zufolge hat die norwegische Re⸗ gierung beantragt, daß zwischen Norwegen und der Schweiz Verhandlungen wegen , eines Handels⸗ tragtates eingeleitet und daß der General-Konsul in Antwerpen C. Christophersen beauftragt werde, als Bevollmächtigter für Norwegen mit diplomatischem Charakter diese Unterhand⸗ lungen zu führen.
Dänemark.
Nach dem „Danebrog“, dem Hauptorgan der gemäßigten Linken, wird der Kriegs-Minister . im Frühjahr zurücktreten und durch den Genie⸗General Koef od ersetzt werben.
Amerika.
Die Staatseinnahmen Argentiniens betrugen laut Meldung des W. T. B.“ im abgelaufenen Jahr 104000000 Dollars Papier und 1 250 000 Dollars Gold.
Afrika.
Der „Times“ zufolge sind aus Egypten authentische Berichte eingegangen, wonach die Expedition des Belgiers van Kerckhoven, die vor einiger Zeit den nörd— lichen Theil des Congostaats durchzog, sich jetzt in Lado, nördlich von Wadelai, festgesetzt hat. Der Mahdi soll eine starke Truppenabtheilung zur Be— lämpfung der Expedition abgesandt haben. Die „Times“ spricht die Befürchtung aus, daß es nunmehr zu ernsten Un⸗ ruhen in Uganda kommen werde, und befürwortet, daß die englische Regierung unverzüglich von den unter englischem Einfluß stehenden Gebieten wenigstens bis zum Albert⸗-See und dem oberen Nil thatsächlich Besitz ergreife.
Wie „H. T. B.“ aus Brüssel meldet, wird die zur Unterstützung der Expeditionen Jacques und Joubert bestimmte Expediton in der ersten Hälfte des nächsten Monats von Antwerpen abgehen. Um schneller an den Bestimmungsort zu gelangen, wird sie nicht den gewöhnlichen Weg über Sansibar-⸗Bagamoyg und Tabora nehmen, sondern dem Lauf des Zambesiflusses folgen und über Nyassa gehen. Im An— fang des März wird die Expedition schon von der Küste ins Innere aufbrechen
Parlamentarische Nachrichten.
Der Ober⸗Tribunals⸗-Rath a. D. Dr. Peter Reichens⸗ perger, Mitglied des Reichstags und des Hauses der Ab⸗ geordneten für den 2. Arnsberger Wahlkreis, ist am 31. v. M. gestorben.
Statistik und Volkswirthschaft. Das Wirthschaftsjahr 1892.
Auch die Handelskammer zu Kiel hat (wie diejenigen von Ham— burg und Lübeck) ihren Jahresbericht für 1897 bereits am 31. De⸗ zember veröffentlicht. In der Einleitung bezeichnet der Bericht das Wirthschaftsjahr 1892 als noch ungünstiger als die beiden vor— hergehenden Jahre und führt, dies darauf zurück, daß der südamerikanische Markt noch nicht in seinem früheren Umfange wieder gewonnen ist, ferner auf, die Folgen der schlechten Ernte von 1891, auf die wachsende Concurrenz auf fast allen Ge⸗ bieten des wirthschaftlichen Lebens und auf die Cholerg. Ueber die am 1. Februar in Kraft getretenen Handelsherträge heißt es, daß sie bis jetzt einen merkbaren Einfluß auf den Absatz unserer Erzeugnisse nach dem Auslande nicht ausgeübt hätten, daß sich aber erwarten lasse, die größere Stabilität, welche jene auf, längere Jahre ab⸗= geschlossenen Verträge gewährleisten, werde günstig einwirken.
Im einzelnen entnehmen wir dem Bericht ö. folgende Angaben: Von den beiden großen Schiffs bau⸗Anstalten des Bezirks, den Howaldtswerken in Dietrichsdorf und der Germaniawerft in Gaarden, hält sich für das erstere Etablissement das Jahr 1592 auf derselben Stufe mit dem nicht günstigen Vorjahre. Ber Bedarf an Schiffen hat abgenommen. Die Anstalt war fast ausschließlich auf das Ausland angewiesen. Die Preise pingen wegen des Mangels an Beschäftigung und des Fal ens der Maierial⸗ preise zurück. Die Goncurrenz Englands war infolge der dort herrschenden Arheitslosigkeit sehr fühlbar, auch wirkte die Cholera⸗ Epidemie in Hamburg nachtheilig ein. Die Zahl der bschäf⸗ tigten Arbeiter ist von 1053 auf 74 zursickgegangen; die Löhne sind dieselben geblieben. Es sind auf Howaldts werke“ im Jahre 1592 fertiggestellt: 25 Fahrzeuge mit zusammen 644401 Groß Regn⸗Tons und 2970 indicirten Pferdestärken. Am Schluß des Jahres lind unter Arbeit und in Bestellung7 Dampfer, darunter iner für Kieler Rechnung, 2 Schwimmdocks, davon eins är Kiel, 1. Saugebagger, 1 Dampf⸗ bagger ⸗Fahrzeug, 2 Baggerprähme mit, insgesammt S020 Brutte⸗ Reg. Tons und 3750 indicirten Pferdestärken. . Die Germaniawerft war für die deutsche Kriegsmarkne und für die türkische Regierung beschäftigt. — Von den kleineren Schiffsbgu⸗Anstalten wird theils über ein günstigeres, theils über ein mittelmäßiges Ergebniß berichtet. Im allgemeinen hat auch hier die fortlaufend schlechte Lage der Rhederei eine Einschränkung der Reparaturen bewirkt. Es zeigte sich zuweilen ein Mangel an Arbeitskräften. .
Auch für die Dockunternehm ungen des hiesigen Platzes lagen dieselben ungünstigen Verhältnisse vor. Für die Kieler Dock. gesellschaft ist das Jahr 1802 kein günstiges gewesen, da die überaus niedrigen Frachten, ne nn. für Segelschiffe, bewirkten, daß die Rhedereien von Dockungen A . nahmen. Ein Theil der Dampfer wurde aufgelegt, weil für dieselben entsprechend lohnende al
ruchs der Cholera . Quarantänevorschriften verursacht wurde.
Die Rhederei blickt auf ein im allgemeinen durchaus unbefriedigendes und gegen das 2 ungünstigeres Ergebniß zurück. Bie im Hochsommer des Jahres verfügte Uufhebun deß russischen Ausfuhrverbots veranlaßte keine Belebung des Geschäfts,
vielmehr hat das so lange Zeit in Kraft gewesene Rutzfuhrverbot
*
preise zu
dahin geführt, den erforderlichen Getreidebedarf aus anderen Ländern g vieler neuer Verbindungen geführt oncurrenz bieten. Deutschland und namentlich in rungen der cholerafreien Staaten verar über die von inficirten chte der Schiffahrt starke Verluste. Die Cholera fortdauernde traurige Geschäftslage reien von schwer schädigendem Einfluß.
1392 betrug nach den 4366 einklarirte Schiffe mit 1753 657 chm gegen 4955 Schiffe mit m Bestauung in 1891
zu decken, was zur
Bestauung in 1890.
Ueber die allgemeine Lage der Eis tellt die Handels kammer für Altena und für den Kreis Olpe in ihrem Jahre folgende Betrachtungen an:
Während des ganzen Jahres gefunden und auch augenblicklich n wie sie verschärfter in den letzten Jahrzehnten nie ein, dürfte. Es fehlte der Großvberbrauch und Weil selbst mit den größten Opfern nicht vorhanden war, haben piele einschränken ,,, — Ueber die
ericht an anderer Stelle:
Handelskammer
wurden nicht in dem Grade von dem günstig beeinflußt wie es Theil der Arbeiter hat im ganzen bei u reichende Beschäftigung gehabt; und tüchtig, gewohnt ist, die Ar nicht mehr so leicht wie früher die Ge und Beschränkung der
einzelt vor.
Die Handelskammer in Mannheim hat soeben die ihrem Jahresbericht für 1892 vers die meisten Betriebe als ;
bezeichnet.
Zur Arbeiterbewegung. Aus dem Ausstandsgebiet im Saarrevier lie folgende neueren Mittheilungen vor: Aus St. Johann wurde der Mittggs, berichtet, daß der Autstand der 66 Die einzige nicht strikende
der Inspection 1.
gestern Nachmittag verh.
Eine Bergarbeiterverf Bild stock stattfand, war, der besucht, und beschloß, den Vorstand dez mächtigen, mit der Bergbeh Forderungen, wie achtstündige aufrecht zu erhalten; es f Warken oder sein Vert „Frkf. Ztg.“ zufolge läßt lungen ein, da die Forderun
Die Königliche Bergwerks-Birect auf den Gruben folgende, bon der . kanntmmachung anschlagen lassen: Bildstock abgehaltenen
maligen Bergleuten
hauptet worden, das Strikecomits habe tion für die gesammten
grobe Unwahrheit.
Bedeutung gewesen wäre und an der Thatsache, sich des Contraetbruchs schuldig gemacht h fo stellen wir doch zur Aufklärung unserer uns weder von dem Strikecomikté, noch Seite eine Kündigung zugegangen sst.
Die in der letzten Nummer d. Bl. erwähnte Polizeiverord⸗ äsidenten der Rheinprobinz lautet nach der ein bestimmenden Theile: Wer sich unbefugt in der Nähe einer Betriebsstätte, eines Berg⸗ oder Hüttenwerks oder
nung des Ober⸗Prä „Saarbr. Ztg.“ in ihr
auf den Zugangswegen zu einer solchen Betriebsstätte au zeibeamten und Gendarmen, sich zu ent— wird mit einer Geldstrafe bis zu sechzig entsprechender Haft bestraft.
der Aufforderung der Poli fernen, keine Foige leistet, Mark, im Unvermögen —Diese Verordnung kündigung in Kraft. —
machung weist auf die
hin, die hier in Frage diese Bestimmungen anzuzeigen, und rtsetzung der Arbeit auf den Schutz Gendarmerie
Zum Schutze der Bergleute, die arbeiten wollen das genannte Blatt mittheilt, im Saarrepier Gendarmerie angeordnet worden hierungs beʒi rf ist auch eine
der Polizeibehörde
willigen Bergleute bei der Fo und der
der Polizeibehörden
theilt worden.
Wie der. Köln. Ztg.“
der blanken Waffe—
Weltausstellung in Chicago
Der Reichscommissar, Geheime Reglerungs Rath W
wie, er telegraphisch nach Berlin berichtet hat, vorigen Woche mit den übrigen Beamten in Ch Wir machen darauf aufmerksam, daß als Vertreter des Reichs enn fr Herr Regierungs- Rath Richter, Wilhelmstr t, und daß von diesem sammtliche auf die Aus
die von hier aus geregelt werden können,
stellt i
zügliche Angelegenheiten,
für die deutsche Abtheilung auf der ung wird in den allernächsten Tagen zum Druck Wünsche auf Eintra alb nach kurzer Zeitz nicht mehr berüch werden. * r diejenigen Aussteller, welche eine besondere Erwähnung : a , des Katalozs wünschen, sst es deßhalb höchste
erledigt werden.
er Kata 19 tell
Chicagoer Weltaus
in die Reichsdruckerei den Katalog können deß
in dem . 6. Wün t
— uch
Anknüpfun hat, welche den früheren E Cholera in Rußland, später in burg, welcher die Regie eine lange Quarantäne Schiffe zu verhängen, br nach dem Erlöschen der C ist auch für die Rhede
Der Schiffsverkehr Kiels im Jahre 13 vorläufigen Ermittelungen: Tragfählgkeit und 885 976 138976 ahm Tragfähigkeit und J77 91 ch und 5332 Schiffe mit 1 697 669 ebm Tragfähigkeit und 912 677 chm
Die an derselben Stelle erwähnte Bekannt⸗ Bestimmungen des Reichs-Strafgesetzbuchs kommen, ersucht, alle etwaigen, unter
egeben werden.
che beim Reichtcommjssariat zur Geltung zu bringen. eht noch eine beschränkte Zahl von Seiten det Anzeigetheils des Katalogs den Ausstellern zur Verfügung. Diese werden gut thun, nheit, die Oeffentlichkelt über ihre Erzeug⸗
von dieser , h Gele
nisse aufzu
ebherfahrt na
schaften an ihrer Erklärung die Aussteller und ihre Ange
ö Amerika und au na
8
ären, Gebrau Bekanntlich haben die l fiel scheft sowohl wie der Norddeutsche Lloyd die . Amerika erhöht, jedoch haben beide Gesell⸗
die Mitglieder der Reichtcommissten, llten für die Zeit big zum zl. März auf der Rückreise hon da ab biz drei Monate zu einem um 25 0ͤ½ ermäßigten Tarif
luß der Ausstellun . 6 Die Zubilligung des niedrigeren
fördern, sestge
*
Ausbruch der
Häfen kommenden
chm Bestauung,
enindustrie ihres Bezirks das Lennegebiet des Kreises 6bericht für 1892
hat eine rückläufige Bewegung statt⸗ och befinden wir uns in einer Krisis,
ht zu verzeichnen
Arbeit in ausreichender Weiße Betriebe die Arbeitszeit erheblich Arbeiterverhältniffe bemerkt der Die Arbeiterverhältnisse schlechten Geschäftsgang un— Der bessere und seßhafte nverkürzten Löhnen aus— eil, der weniger geübt zu wechseln, bot sich freilich , legenheit hierzu. Entla Arbeitszeit kamen im letzte
zu besorgen war.
dem andern Th
1 Halbjahr ver—
it su Einleitung zu 189 andt, worin sie das Jahr 1892 für lemlich, vereinzelt sogar als ganz unbefriedig
Frkf. Ztg. vom 31. v. M. Bergarbeiter alle Inspectionen Hruppe war Wellesweiler von . Die Gesammtzahl der Strikenden wurde auf 16009 geschätzt; genaue Zahlen fehlten.
Der Vorsitzende des Rechtöschutzbereinsz Warken wurde vor- aftet und dem Untersuchungsrichter vorgeführt. ammlung, die am Donnerstag auf Saarbr. Itg. zufolge, von 10 000 Mann Rechtsschutzbereins zu er— örde zu unterhandeln, dabei aber alle Schicht einschließlich Ein und Ausfahrt, soll nicht eher angefahren werden, bis reter Lambert dazu auffordern. sich die Bergbehörde nicht auf Unterhand⸗ gen der Bergleute unannehmbar seien. ion hat am Freitag Saarbr. Itg.“ mitgetheilte Be— In den beiden am Mittwoch auf dem Bergarbesterpersammlungen ist von den ehe— Warken⸗Bildstock und Müller⸗Landweiler be⸗ bei der Bergwerks⸗Direc⸗ zelegschaften gekündigt. Das ist eine Wenn auch eine derartige Kündigung ohne jede daß die Ausständigen aben, nichts geändert hätte, Bergleute hiermit fest, daß von irgend einer anderen
ist denn auch, wie eine Vermehrung der außer Gendarmen aus dem Re— Anzahl solcher aus Hannover nach dem Ausstandsgebiet commandirt und auf die einzelnen Grubenbezirke ver—
aus Trier telegraphisch gemeldet wird, hat der Bäischof Korum ein öBffentliche⸗ Schreiben an die Geistlich keit des Ausstandsgebiets gerichtet, worin er die Bergleute eindringlich vor der Betheiligung am Ausstande warnt.
Ueber die Verhältnisse im Saarrebier p der Redaction eingetroffene Depef
Aus Madrid meldet ein Telegramm vom 31. v. M.: Heute fand hier eine öffentliche Kundgebun gungsloser Arbeiter statt.
gl. auch die nach Schluß che auf der 4. Seite d. Bl)
beschäfti⸗
Die Polizei zerstreute sie mit
ermuth ist, am Montag der ieago eingetroffen.
aße 74, be⸗
ö amburg⸗Amerilanische Packetfahrt, lletien⸗ Preise für die
Tarifsatzes ist von Der Beibringung einer Legitimation des Reichtz⸗ commissars abhängig gemacht.
Wie wir hören „haben verschiedene Aus teller Feuer⸗ vers 1 erungsver träge für ihre in Chicago auszustellenden Güter zu verhältnißmäßig Hohen Prämiensätzen abgeschlossen. Wir sind in der Lage, mitzuthei Len, daß das Reichscommissarigt, welches bei einzelnen Versicheru nn g gesellschasten bestimmte Versicherungsfummen festgelegt hat, noch Beschränkte Beträge zur Verfügung . Diese e ige ngbetrage Find zu verhältnißmäßig niedrigen Prämiensätzen abzugeben.
Gesundheitswese ne, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßzregeln.
. Cholera.
St, Peters bu rg, 31. Dejember 1892. Seit einer Reihe von Tagen sind hier keine neuen Cholera-⸗ Erkrankungen vorgekommen. Die Epidemie wird daher in St. Petersburg als erloschen betrachtet.
Säandel und Gewerbe.
Tägliche Wag engestellung für Kohlen und Koks
an der Ruhr und in Oberschlefien.
An der Ruhr find am 31. M. gestellt s607, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
In Oherschle s i en sind am 30. v. M, gestellt 3961, nicht rechtzeitig gestellt kein Wagen. . Berlin, 31. Dezember. (Wochenbericht für Stärke, Stärkefabrikate 11nd Hülsenfrüchte von Max Sabersky . la. Kartoffelmehl 18 —19) J, Ja. Kartoffelstärke 184 — 19 4. Ila. Kartoffelstärke U 118 Mehl 16— 175 , feuchte Kartoffel stärke Frachtparität Berlin 9,80 S, Frankfurter Syrupfabriken zahlen nach Werkmeister's Bericht franc. Fabrik 9,40 , gelber Syrup 21 J —22 MJ. Fap. — Syrup 223 — 23 Me, Cap. - Export 24- 24h „ Kartoffelzucker gelber 215 — 2 0, do. Cap. 23 - 24 , Rum⸗Couleur 36 27 6, Bier⸗Couseur 35 - 36 Ih, Dextrin, ih und weiß, ILa- 271 — 255 6, do. secunda 25-26 M,
eizenstärke (kleinst.. 34 —=35 0, Weizenstärke re lh 4142 M, Hallesche und Schlesische 4143 S6, Reitzstärke (Strahlen) 48 bis 4 6, do. (Stücken) 46 47 , Maitstärke 32 M nom., Schabe/ stärke 3M nom., Viéstoria⸗Erbsen 19 —1 s, Kocherbsen 15— 20 grüne Erbsen. 17— 0 Sp, Futtererbsen 14-145 4, Leinsaat 33 — 26 46, Linsen, gro ße, neue 40 =54 MS, do. mittel 34 140 M6, do. kleine 20—- 32 S6, gelber Senf 34—48 S, Kümmel 44-56 6, Mais loco 12 13 , Pferdebohnen 135 — 16 M, Buchweizen 14 bis 18 4, inländische weiße Bohnen 16 = 18 , weiße Flachbohnen 30 = 22 M, ungarische Bohnen 15— 16 M, galizische und russische Bohnen 13— 14 S9, Wicken 125 — 13 M, Hanfkörner 19 — 20 , Leinkuchen 16— 17 10, Weizenschale 99 M0, Roggenkleie = 96 e, Rapskucherr 141— 151 S, Mohn, blauer 54 — ho 4, do— Hein 32 490. ½, Hirse, weiße, 18 — 20 6 Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 O00 kg.
Wiesbaden, 31. Dezember. (W. T. B.) Ueber das Wies badener Bade-Et ablissement ist heute das Konkurs verfahren eröffnet 1 ο rden.
Leipzig, 31. Dezember. (W. T. B.) Kammzug-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Januar 3,65 M6, ber Februar 3675 „, wer März 3,67 46, per Abril 3, sz „, per Mai 3,701 . per Sani 3,75 M, per Juli 3,577 A6, per August ö, db0 4, per Septem Ber 3,825 M, per Oktober 332 „, per KRo— vember 3, 82 A6, per Dezember — umsaß 0 000 kg.
Braunschweig, ZI. Dezember. (W. T. B.) Gewinnziehung der Braunschweiger 20 Thaler⸗Loofe: 60 00 S½, Ser. 309g Ur. 33, 7200 M6. Ser. 1637 Nr. 42, je 3000 S6 Ser. 6I59 Nr. 8, Ser. 7448 Nr. 49, je 3 O00 M Ser. 1074 Nr. I, Ser 1615 Rr. 47, Ser. 2345 Nr. 38, Ser. 4269 Nr. 4, Ser. 4835 Rr. 34, Ser. 6106 Nr. 13, Ser. 61900 Nr. 34, Ser. 7040 Nr. 2, Ser. S735 Rr. 42, Ser. 9383 Nr. 27“, je S7 S Ser. 709 Nr. 20, Ser. 709 Nr. 45, Ser. 4269 Nr. 27, Ser. 7185 Nr. 12, Ser. gI727 Nr. 5.
Wien, 31. Dezem Ber. (W. T. B.) Die Brutto⸗Einnahmen der Orientb ahnen Betrugen in der 49. Woche sbom 2. Dezember bi 8. Dezember er) 2 SO 250,82 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 2! 322,54 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahreg Bom 1. Janyar bis 8. Desember 1892 bet wirigen die Brutto⸗Einnahmen 12335 547,80 Fr., Zunahme gegen des Vorjahr 413 186,74 Fr.
Londen, 31. Deze ͤnber. (W. T. B. Die Fondsbsrse und der Metallmgrkt bleiben am nächsten Montag geschlossen.
An der Küste? W eeizenlagdungen angeboten.
Glasgow. 2. Jan zar. (W. T. B.) Heute und morgen bleibt der Eisenmarkt gesch L ossen.
St. Petersburg, 31. Dezember. (W. T. B.) Im Jahre 1593 werden vier neue Serien Tresorscheine ausgegeben werden,
die zur Deckung von zwei Serien von 1889 und drei Serien von
1885 bestimmt sind. .
New⸗HYork, 31. Dezember. (W. T. B.) Die Börse war anfangs fester. Int Verlaufe des Verkehrs trat theilweise eine Reaction ein; der Schlirß war wieder sehr fest. Der Umsatz der Actien betrug 125 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf . Unzen geschätz t. Die Silberverkäufe betrugen 10006
nzen. (
Weizen fest den ganzen Tag auf große Kaufordres; 869 sest — Magis durchweg fest auf Deckungen der Basffiers; Schlu stetig. — Montag Feier Fag. . .
Der Werth der ir der vergangenen Woche eingeführten Wagren betrug 10874 541 Dollars gegen 12 291 592 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 3 105 314 Dollars gegen 3 101 346
Dollars in der Vorwoche—=
Be rkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 2. Jan iu ar. (W. T. B.)) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer Leip 3 ig“, vom La Plata kommend, hat am 30 Dezember Nachmittags St. Vincent passirt. Der Postdampfer „Köhn“, nach Brasilien bestimmt, und der Postdampfer „Frank— furt“, vom La Plata Fommend, haben am 530. Vezember Abends, der Postdampfer „Hann O ver“, nach dem La Plata , am 89. Dejember Nachts D ver passirt. Der Neichs⸗Postdampfer Karlsruhe, von Arrstralien kommend, ist am 39. Dezember Nachmittag in Aden angekommen. Der Reichs- Postdampfer Preußen, nach Ost⸗Asien bestimmt, ist am 31. Dezember Vor— mittags in Aden angekommen.
Trie st, 31. Dezem Ber. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Vorwärttz' ist heute QLachmittag hier eingetroffen.
Theater und Musik.
Königliches Schauspielhaus.
Am Sylvesterabend gelangte ein Schwank Der Depu tirte“ von Max Malden jur Ersten Aufführung. Bie söbliche AÄbficht, dem alten Jahre einen fröhlichen Abschluß zu geben, die Zuschauer in eine heitere Stimmung Zu versetzen, wurde aber mit dieser dramgtischen Arbeit tro der a li Darstellung nicht erreicht; man, erkannte den, redlichen Willen des J unde die Mühe die er sich gegeben, in diesem, Sinne Wirkungen zu erzielen, aber die Kraft der Komik reichte bei weitem nicht aus. Die Handlung dreht sich um die Wahl eines Deyputitten für einen kleinstädtischen feen nzösischen Wahlbezirk. Durch die Launen einer reichen, alten Dame werden der Reihe nach die jungen patrio⸗ . Schwärmer wie die alten eingefleischten Partesanhänger bei der Wahl von dem Amt des Volksvertreter ge , fr. Der un⸗ fähigste und n gige Mann der Gesellschaft, der Mann, der in, jeder Beziehung. entbehrlich ist, wird der Erwählte— Man könnte eine grobkörnig e politische Satire in dem Schwank ber= muthen, wenn nicht das treibende Element dieser kleinlichen Vorgänge
allein gehässige Klatschsucht einiger bejahrten Damen wäre. Die rach⸗ süchtige ihc dieser Winder renn. die sich in merk⸗ würdig starken Ausdrücken 4ußert, nimmt die anze Breite des Dialogs aller drei Acte, ein, vermag aher auf die Dauer nicht komisch zu wirken, nicht zu erheitern und zu erwärmen. Weshalb der Verfasser den Schauplatz der Handlung auf französischen Boden verlegt hat, ist uner rundlich, denn . weder in den Personen noch in der Handlung etwas von französischer Eigenart.
Die Darsteller kämpften mit Geschick für den Erfolg des Abends. Frau Stollberg und Frl. Ab ich ergötzten zeitweilig durch den fart pointirten Vortrag des gehässigen neidischen Wort treits, in dem die ungezogenen Jungen der einen und der altmodische Wagen der andern eine wesentliche Rolle spielen. Frau Kahle, als Frau van der Heest, kennzeichnete im scharfen Ton der Stimme die refolute Gattin, die selbst einen Sklavenhändler zu zähmen vermochte, und die jetzt das ober— herrliche Scepter in der Fansilie Leroyer schwingt. Als 1, sklavisch untersochte Gesellschafterin trippelte Frau Schramm recht drollig mit Fußbank und Strickstrumpf Über die Bühne; ihr stummes Splel — sie muß fast waͤhrend aller drei Aufzüge eine stumme Zeugin der Handlung sein — erzielte fast die en g hlichse Wirkung des Abends; ihr gleich 'that es Herr Vollmer, der als demüthiges Factotum des Haufeg Leroyer und endgültiger Deputirter mit stets gekränkter Miene ergebungsvoll und leise durch Saal und Garten schleicht. Einen unendlich groben Arjt wußte Herr Keßler recht drastisch in Miene und Bewegung, polternd und rauh in der Rede, darzuftellen. Als junges Liebespaar huschten Träulein Conrad und Herr Hertzer munter und fröhlich
über die Scene. . Theater Unter den Linden.
Am Sylvesterabend wurde die Operette „Das Modell“ von Max Kahlenberg, Musik von Moritz Fall, inscenirt durch den Qber⸗Regisseur Herrn C. A. Friefe, unter persönlicher Leitung des Gen off! zum ersten. Mal gegeben. Wenngleich die , sich nicht durch besondere Originalität auszeichnet, sondern vielmehr an vielen Stellen an Millöcker u. a. erinnert, so gefiel sie doch nament⸗ lich im zweiten Bilde durch mehrere sehr gefällige Melodien. Im ersten Bilde sieht man ein Maler-Ateller, in dem chwa zwanzig Malerinnen beschäftigt sind, im zweiten Bilde den prachtvoll aus⸗ gestatteten Saal der Villa eines Mühlenbesitzers, der den jungen Malerinnen zu Ehren ein glänzendes Odaliskenfest giebt. Unter den Sängerinnen fand den melsten Beifall Fräulein Willy Walden, die einige Couplets sehr hübsch vortrug und ihre Rolle als verliebte junge Künstlerin mit großem Geschick durchführte, in ihren ö Leistungen aber viel hinzulernen muß, um zu be⸗ riedigen. Die Operette wurde im ganzen freundlich aufge⸗ nommen. Danach trat wieder der amerikanische Prestldigitateur Herr Imo Fox auf und überraschte durch seine erstaunlichen, mit umoristischem Vortrage begleiteten Taschenspielerkunststücke, Zum Schluß folgte das Ballet „Die Sirenen“ Infel“, das wegen seiner malerischen Gruppirungen, der farbenprächtigen Costüme und wegen der hervorragenden Tanzleistungen der Signora Elia und des Herrn Poggiolesi, wie bei der ersten Vorsffel ung, wohlverdienten reichen Beifall erntete.
Morgen gelangt im Königlichen Opernhause Die Hochzeit des Figaro“ mit den Damen Leisinger, Herzog, Dietrich, Kopka und Weitz, ö Bulß, Krolop, Stammer und Lieban zur Auf⸗ führung. Am Mittwoch wird „Die Tochter des Regiments“ mit den Damen Dietrich, Lammert und Kopka, den Herren Philipp und Krolop gegeben. Voraus geht „Cuvallorig rusticana? mit den 6 Gern, Deppe und Lammert, den Herren Rothmühl und.
ränkel.
Von Johann 86 ist dem Friedrich Wilhelmstädtischen Theater die Partitur seines neuesten Werkes „Fürstin Ninetta“ und das von den Herren Hugo Wittmann und Julius Bauer verfaßte Buch der Operette eingesandt. Herr Director Fritzsche ist sofort an die Vorbereitungen dieser Neuheit geschritten, um recht bald die erste Aufführung zu ermöglichen.
Herr Eugen Pansa wird nach einer Vereinbarung zwischen den Directoren Br. Blumenthal und Lautenburg für fünf Jahre dem Refidenz⸗Theater verbleiben.
Das Programm des Concerts, welches die Sängerin Fräulein Fanny Opfer und der Klapiervirtuose Herr Professor Hermann Genß am Mittwoch im Saal Bechstein veranstalten, enthält von Vocal-Compositionen Arien aus Flotow's Oper „Stradella“ und Boieldieu's Oper Johann von Paris sowie Lieder von Schubert, Mendelssohn, A. Kleffel, W. Taubert und Hermann Genß. — Fraäu—⸗ lein Lydia Müller hat für ihren zweiten Lieder Abend am 4. d. M in der Sing-Akademie ein Programm zu⸗ sammengestellt, das n . Liedern von Schumann, Rubin stein, Franz und Liszt, Gesänge von Hugo Wolf, S. Eichberg, Ad. Gunkel und, als Neuheit, C. G. Taubert's Lieder der Launen“ burger Els' (aus der Chronika des fahrenden Schüler von Clemens Brentang) bringt. — Der von früher her noch wohlbekannte Baritonist i fir Jahn, der einige Jahre hindurch dem Berliner Concertleben ferngeblieben ist, um sich vorwiegend der Lehrthätigkeit zu widmen, wird am Donnerstag im Saal Bechstein einen eigenen Lieder⸗Abend veranstalten.
Herr Concertmeister Carnier wird in dem am Mittwoch im Concerthause stattfindenden Gesellschafts-Concert Alardd Trou⸗ badour⸗Phantasie“, Herr Steffens Hoch's Liebestraum - Phantasie für Cornet aà-Piston vortragen. Das Orchester bringt die Duverturen Nachklänge von . von Niels W. Gade, ‚Triomphale“ von Rubinstein, ‚Leichte Cavallerie“ von Suppé, sewie Die Schlittschub⸗ läufer“. Waljer von Waldteufel, Prélude und Siciliana aus „Ca vallering rusticuna“ von Mascagnt u. s. w. zur Aufführung.
Die bei Carl Grüninger in Stuttgart erscheinende Neue Musik-Zeitung. erläßt in Nr. 1 des Jahrgangs 1893 ein Preig⸗ ausschreiben lür tüchtige Klavierstuͤcke (J. Preis: 150. — 46. II. Preis: 100. — 06, III. Preis: 50. — 66). Bie näheren Be dingungen sind von der Verlagshandlung zu beziehen und werden don dieser gratis und franco übersandt.
Mannigfaltiges.
Wir werden um Veröffentlichung des nachstehenden Berichts über die Wirksamkeit des Kaiserin Augusta ⸗ Vereins für deutsche Töchter im Jahre 1891 ersucht: . .
Die Wirksamkeit des Kaiserin Augusta⸗Vereins für dentsche Töchter hat, soweit es die Unterstükung der Töchter bon im Kriege von 187071 gefallenen 9 izieren und Militär. Beamten betrifft, schon vor zwei Jahren ihren Abschluß erreicht, da diese Töchter das erziehun . Alter über schritten haben. Die rl des Vereins. beschrãnkte sich demnach auf Töchter derjenigen Sffiziere und Militär⸗Beamten, we nach beendigtem Krieg an erlittenen Verwundungen oder an Krank. heiten, die init dein Feldzug in ursächlichem Zusgmmenhang standen, gestorben sind. In der Annahme eines solchen Zusammen ng sind
wir auf Grund der von dem Invaliden Departement deg Königlichen
Kriegs- Ministerjumg ertheilten Auskunft so weit gegangen, als die that , . Verhältnisse es irgend gestatteten. Regelmäßige Erzie nes fen erhielten elf Töchter Ger zebn im vorangegangenen Jahre, und zwar neun ven ibnen je 139 * und zwei in Betracht ihrer . Lage je 3090 4 für das Jahr. Von diesen Töchtern befanden sich 2 im Alter von 12 Jahren, 1 ; . J k 1 * * * 16 3 * . ; Außerdem wurden zwei Töchtern, die das siebsebnte delen bereits vollendet hatten, für ibre weitere Uusbildung in dehrn